1901 / 63 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 14 Mar 1901 18:00:01 GMT) scan diff

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abgeg. „Auguste Victoria“ 12. März in Pera angek. „Cheruskia“, v. St. Thomas n. Hamburg, und „Castilia*, v. ag e West- indien, 12. März in Havre, sowie „Nubia*“ in Tampico angek. „Valencia“, v. Hambura n. Westindien, 12. März Cuxhaven pass. , 2 15 Düafirchen n Der A. 10. März E ezen Aires er Dünkirchen n. ur eg. „Franz Horn“, v. Hamburg n. e ae 12. März v. L M ent abgeg. „Phoenica* 13. März rd passiert. Rotterdam, 13. März. (W. T. E Le Mettitden Linie. Dampfer „Rotterdam“ v. New York heute in Rotterdam angefommen.

Die Post im Auslande. Eine A der Post- einrihtungen des Auslandes, nah amtlihen Quellen bearbeitet von Otto Srieblist, Kaiserlichem Postrath. Groß 442 S. Verla von Julius Springer, Berlin. Preis 7 # Diese dritte, gänzli umgearbeitete Auflage des. Buches trägt den zahlreichen Aenderungen

nung, welhe die Posteinrihtungen fast aller Länder, gelegentlih der Durhführung der Beschlüsse des Wiener und demnächst aud des Washingtoner Postkongresses, in den leßten Jahren erfahren haben. Außerdem sind die Personalverhältnisse der wichtigeren euro- päischen Postverwaltungen eingehender “als bisher behandelt. Sämmt- liche Aus Ss lehnen fih an den Stand vom 1. Juli 1900 an. Bei den postalischen Einrichtungen der einzelnen, nah der Bucstaben- folge aufgeführten Länder werden im allgemeinen folgende Gesichts- punkte in Betracht gezogen: Organisation, Briefpost, Werthbriefe, Ede Postpackete, Postsparkafsen, Lebensverficherungen und

eibrenten, Post-Zustellungs- und Auftragswesen, Personenbeförderung und Estafettenwesen. Ein Anhang giebt ferner über die Postanstalten in den deutshen Schutgebieten und die deutschen Postanstalten im Auslande Auskunft. Das Werk bietet somit jedem Interessenten Ge- legenheit zu eingehender Orientierung, welche dur die praktische An- ordnung des Stoffes noch erleichtert wird; auch dürfte es beim Studium der Geschichte des Postwesens sih als brauchbares Hilfs- mittel bewähren.

Theater und Musik.

Neues Theater. M

Die Gesellschaft de Me En L E welhe auf dieser Bühne gestern ein Ensemble - Gastspiel begonnen hat, brachte Georg Engel’s vieraktige Komödie „Der Ausflug ins ees u zur ersten Aufführung. Seinem Inhalt nach erinnert das Stück an das im Herbst v. J. im Berliner Theater gegebene Lustspiel „Die strengen Herren“. von Blumenthal und Kadelburg, nur daß leßteres in der Stadt und ersteres auf dem Lande spielt. In beiden handelt es \ich aber um eine Vereinsbildung zur Hebung der Sittlichkeit,“ von Männern ausgehend, deren eigene Moralität theilweise niht unantastbar i|t und von denen einzelne ihre an und für sich gemeinnüßigen Bestrebungen als Deckmantel zur Erreihung anderer Zwecke benußen. Um solche Heuchelei einerseits und eine si geltend machende übertriebene Selbst- erehtigkeit andererseits zu fennzeichnen, hat der Verfasser ein so um- S eiheS oft gewaltsam der Handlung einverleibtes Beweismaterial angehäuft und sein Bild zum theil mit derartig groben und auf den Effekt berechneten, - bisweilen noch dazu wenig geshickten Strihen gezeichnet, daß dadurch die Absichtlichkeit allzu deutli zu Tage tritt. Die groteske Forin, welche einige ernst gemeinte Scenen annehmen, trägt ‘außerdem noch dazu bei, den beabsichtigten Eindruck abzuschwächen. Stellenweise, wie ¿. B. in dem letzten, nihts\agenden Aft, verwischen sie ihn fogar beinahe gänalis, und der vielfach mit landläufigen Phrasen und hochtönenden Redensarten durseßte Dialog macht ihn gleichfalls niht wirkungs- voller. Die Stimmung des vollbeseßten Hauses, welche zwischen leb- haftem Beifall und U Ne pposition getheilt war, lieferte hierfür den Beweis. Volle Anerkennung verdienten jedoch das trefflihe Zusammenspiel und die Leistungen aller Mit- wirkenden. Die einzelnen typischen Figuren des ländlichen Lebens wurden mit treffender Charakterisierung dargestellt und wirkten auch glaub- haft, soweit sie niht an und für sich verzeichnet waren und im Rahmen des Stückes zu Theaterfiguren wurden. Die hauptsächlihsten Rollen lagen in den Händen der Damen Meyer, Jäger, Waldegg und

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¿ , Waldow, welche reichen Applaus ernteten. der anwesende Autor erschien wiederholt auf der Bühne.

Carlsen, sowie der önfeld, , Merten, Pauly, Kubneri; Herren S Waßmann, Reush, M

Im Königlihen Opernhause ‘wird morgen “(Engelbert

Mirchenfpiel _eHänsel und Gretel“ Be s Bes

radl; Gretel: Fräulein Dietrich; Peter : ® mann; :

Fräulein- Reinl) im Verein mit dem Ba „Die Puppenfee*® ge-

Am Sonnabend findet eine Kultogrung von Richard

gner's Oper „Lohengrin“ in folgender esezung_ statt:

Lohengrin: Herr Grüning; Elsa: Fräulein Destinn; Ortrud:

Hirn us Reinl; Telramund: Terr erger; König Heinrich: Herr

A ees Heerrufer: Herr Bachmann. Kapellmeister Dr. Muck irigiert.

__Im Königlichen Schauspielhause wird morgen zum ersten Male das einaktige Lustspiel „Die lächerlichen Preciósen oder die romanmäßig wißigen Frauenzimmer“ von Meoslière, überseßt von F. S. Bierling, gege n. Die Beseßung: lautet: La Grange:

err R. Arndt; Du Croifi: Arndt; Gorgibus : Herr Cichholz;

adlenhen: Fräulein von Mayburg; Käthchen: Fräulein Mahn; Mariechen: Fräulein Cerigioli; Marquis von Mascarilias: Herr Grube; Vicomte von JIodelet: Herr Krüger. Der Schauplaß ist zu Paris im Hause Gorgibus. Das Werk ist- vom Ober- Regisseur Grube in Scene gent Hierauf folgt Shakespeare’s Lust- spiel „Der Widerspenstigen Zähmung“ mit Herrn Matkowsky als Petruchio und Fräulein Poppe als Katharina.

Im Central-Theater werden in der Operette „San Toy“ die Damen Erna Fröhlih und Gerda Walde abwechselnd die Titel- rolle spielen. Außerdem wird demnächst von Fräulein Werber und eten Sondermann ein neueingelegtes „Pagoden - Duett“ gefungen werden.

Morgen Abend findet in der Sing - Akademie der Duett-, Se, und Balladen - Abend von Josef und Gisela Staudigl statt.

ür das zum Besten des Pensionsfonds des Berliner Philharmonischen Orchesters am 1. As unter Leitung von Arthur Nikisch stattfindende Konzert haben Frau Wilma Norman-Neruda (Lady Hallé) und Professor Dr. J. Joachim ihre Mitwirkung zugesagt. Die Genannten werden E das Doppel-Konzert von Bach spielen; Frau Norman-Neruda bringt außerdem das Mendelssohn’ sche Violinkonzert zum Vortrag.

Von den „Mittheilungen für die Mozartgemeinde in Berlin“, berausgegeben von Rudolph Genée (Berlin, im Ver- trieb der Königlichen Hofbuchhandlung von E. S. Mittler u. Sohn), ist das elfte Heft erschienen, das dur Werth und Neichhaltigkeit des Inhalts ih besonders auszeihnet. Zunächst ist das als Titelblatt gegebene E von Beaumarchais, nach einer Kupfezxadierung von Saint Aubin (1773) durch Lichtdruck- vervielfältigt, eine dankenswerthe Gabe. Gleichen Anspruch auf Anerkennung hat der Hauptaufsaßz dieses Heftes über Beaumarchais und seine Lustspiele „Der Barbier von Sevilla“ und „Figaro's Hochzeit“ in ihrem Verhältniß zu den ‘daraus geschaffenen Opern, wobei nicht nur aus der ersten Komposition des „Barbier“ von Paosielio, sondern auch aus dem Lustspiel Beaumarchais? interessante Notenbeispiele gegeben werden. Als- weitere Aufsäße folgen eine biographishe Skizze über Vincenz Martin, den Komponisten von „Una cosa rara“ mit feinem Bildniß, ferner ein Beitrag über Mozart's erste Reise nach Italien (1769) mit Aus- zügen aus bisher ungedruckten Briefen von Sohn und Vater. Außerdem bringen einige kleine Mittheilungen manchen neuen Beitrag zur Mozart-Uteratur. Die s{ön géstochene Notenbeilage endlich enthält Mozart's eigenartiges Terzett „Mi lagnerò tacendo“, mit Begleitung von drei Blasinsirumenten. Unter den den Schluß des Heftes bildenden geshäftlihen Mittheilungen befinden sich auch die neuen Statuten der Mozartgemeinde, die niht zum wenigsten durch diese anerkannt werthvollen Druckschriften, die auch durch den Buchhandel zu beziehen sind, immer weitere Ausbreitung findet. Die Geschäfts- itelle ist wie bisher die Musikalienhandlung von Raabe u. Plothow in Berlin, Potsdamerstr. 21.

Berlin, den 14. März 1901.

Am Donnerstag,- den 28. März, Vormittags 11 Uhr, A oßen Sißungsfaale des Stänbehauses der Dn wr 4 urg (Berlin W., Matthäikirhstraße 20/21) eine au erordentlig,

Generalversammlung des H auptaus\{husses Berlin undd

Mark Brandenburg des Deutschen Flottenvereins statt behuß

Berathung der Saßungen und Beschlußfassung Üübèr die Ein

des Hauptausschusies in das Vereinsregister. Zur Theil

_rechtigt jind alle Mitglieder des D ottenvereins, ps ans angehören und die für 1901 ihre Beiträg

za n.

Der „Verein felbständiger Handwerker Berlins“

verforgungskaässe in den Räumen des Neuen Königlichen Opery Theaters ein Wohlthätigkeitsfest. Dasselbe foll den Chargtt,, des unter dem Namen „Stralauer Fischzug“ békannten Berl; Volksfestes tragen und wird ein vielseitiges und unterhaltendes Pro darbieten, u. a. eine ar pin des von Ernst von Wolzogen begründet:y „Bunten Theaters“, Jahrmatktsbelustigungen aller

treten von Artisten, * Spezialitäten, die Vorführung von merkwürdigkeiten u. s. w. Der Eintritt beträgt im Vorverkauf für den Saal 1 #, für Tribünenpläße (Logen und Balkon) 24. A

an der Kasse sind die Preise erhöht. Der Billetverkauf findet s bei den Hekren des Direktoriums Alerander Hoenig (Pfuelstr. 3 Ulri Kracht (Hallesches Ufer 21), Viktor Laverrenz (Schönt: Helmstr. 5), Herrfann Lenz (Weber|tr. 17), Nichard Meißner (Brz. straße 6), in den Buchhandlungen von Hermann Lazarus (Fried, straße 66), R. Meyenburg (Königgräßerstr. 71), Bérabars Sa (Friedrichstr. 250), in der Deutschen Plakat-Ausstellung (Leipzig, straße 95, 9—4 Uhr), in den ánderen mit Plakaten versehenen V, faufsftellen und im Neuen Königlichen Opern-Theater.

L Der Preis für die Karten zur Beobachtung mit dem Riese, Fernrohr der Treptower Sternwarte is für nähsten Sonnt; auf die Hälfte ermäßigt und der Besuch des Astronomishen Museunt an diesem Tage ganz freigegeben. Um 4 Uhr Nachmittags \pri{t Hen Direktor Archenhold über „den Blutregen in Sizilien und die augen En Erscheinungen in unserer Atmosphäre“. Swhei an - denen der - am Montag früh gefallene Sandregze, untermisht mit einigen rothen Stellen, sichtbar ift, find im Astrono: mischen Museum ausgestellt. Um 5 Uhr wird ein Vortrag über den neuen Stern im Perseus, um 7 Uhr ein solcher über die Geschichte dez „Mars* gehalten werden. Mit dem NRiesen-Fernrohr werden der neu Stern, der Mars und der Orionnebel gezeigt werden. *

Magdeburg, 14. März.

N (W. T. B.) Heute Vormittag trat hier starker Schneefall ein. G

Leipzig, 14. März. (W. T. B.) Seit heute früh herrt hier starker Sibnecfali bei milder Temperatur. x _DO

Agram, 13. März. (W. T. B.) Die Flüsse Save, Lonja und Dag ma Ds ausgetreten und haben die Felder in der Un: gegend unter Wasser gesetzt.

(Fortseßung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Erfen und Zweiten Beilage.)

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Wetterbericht vom 14. März 1901, fee.“ 8 Uhr Vormittags.

Anfang 7{ Ubr.

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eratur elfius.

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ee.° Pantomimisches Haßreiter und Gaul.

Schauspielhaus. Abonnement B. Male: Die lächerlichen Preziösen, oder: Die romanmäßig wißigen Frauenzimmer. (Les

Ballet-Divertissement von Montag: Undine.

Musik von Joseph Bayer. 7 Nothmühl[.

Sonder-

3. Vorstellung. d ersten

11. Vorstellung. Zum

Die Jüdin.

Dienstag (29. Abonnements-Vorstellung): Erstes Gastspiel des Königlichen Kammersängers Nicolaus

Lessing-Theater. Freitag: Die Zwillings-

Bentral-Theater. Freitag: Mit glänzide Ausstattung: San Toy. Chinesische Operette in 2 Akten von Edw. Morton, Greenbank und Roß Musik von Sidney Jones. Anfang 7# Uhr.

Sonnabend und folgende Tage: San Toy.

anstaltet am Sonnabend, den 16: d. M., zum Besten ie Alte

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Ein Maximum von über 770 mm liegt über Mittelschweden, ein Minimum von unter 753 mm über der Biscayasee. In Deutschland is das Wetter meist trübe, die Temperatur wenig verändert. Wenig Aendèrung wahrscheinlich.

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Deutsche Seewarte.

Theater. Königliche Schauspiele.

. Vorstéllung.

Freitag: Opern-

Mars: ) Hänsel und Gretel. ärchenspiel in 3 Bildern von Engelbert

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dinck. Text von Adelheid Wette. Die Puppen-

Précieuses ridicules.) Lustspiel in 1 Aufzug von F. B. Molière (1622—1673). Ueberseßt von F. S. Bierling (1752). In Scene geseßt vom Ober-Reglsseur Mar Grube. Der Widerspeuftigen Zähmung. Lustspiel in 4 Aufzügen von William Shakespeare. Nach der Uebersezung von Wolf Graf Baudissin (Schlegel-Tieck) für die deutshe Bühne bearbeitet von Robert Koblrausch. Anfang 7} Uhr.

Sonnabend: Opernhaus. 71. Vorstellung. Lohengrin. Romantishe Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Anfang 7# Uhr.

Schauspielhaus. 74. Vorstellung. Othello, der Mohr vou Venedig. Trauerspiel in 5 Aufzügen von William Shakespeare. Uebersezt von Wolf Graf Baudissin (Schlegel-Tieck). Anfang 7f Uhr.

Sonntag: Neues Opern-Theater. Gutzkow's Geburtstag. Uriel Acofta. Anfang 7 Uhr. Preise der Pläße: Vorderes Parquet 4 A, Mittel- Parquet und Mittel-Balkon 3 Æ(, Seiten-Parquet 2 M, Seiten-Balkon 1,50 4, Stehplaß 1 M Billetreservesaß Nr. 14.

Deutsches Theater. Freitag: Rosenmontag. Anfang 74 Uhr.

Sonnabend: Die versunkeue Glocke.

Sonntag, Nachmittags 24 Uhr: Die Weber. Abends 7F Uhr: Rosenmontag.

Lerliner Theater. Freitag (27. Abonnemeuts- Vorstellung): Die Fabrik zu Niederbroun.

Sonnabend: Ueber unsere Kraft. (1. Theil.)

Sonntag, Nachmittags 24 Uhr: Maria Stuart. Abends 74 Uhr : Ueber unsere Kraft. (11. Theil.)

Schiller-Theater. Freitag, Abends 8 Uhr: Ein Schritt vom Wege. Lustspiel in 4 Aufzügen von Ernst Wichert.

Sonnabend, Abends 8 Uhr: Ein Schritt vom

Wege, Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Romeo und Julia. Abends 8 Uhr: Der Herr Senator.

Theater des Westens. Freitag (28. Abonne- ments - Vorstellung): Gastspiel von Mme. Thea Dorrá. Carmen.

Sonnabend: Volksthünmiliche Vorstellung zu hálben Prelee: Der Waffenschmied. Die schöne

alathée. Sonntag, Nachmittags: Zu halben Preisen: Alessandro Stradella. ds: Gastspiel von

Mme. Thea Dorré. Carmen.

schwester. (Agnes Sorma.) Sonnabend: Nora. (Agnes Sorma.) _Sonntag: Die Zwillingsfschwester. (Agnes Sorma.)

Neues Theater. (Direktion: Nuscha Buye.) Freitag: Drittes Gastspiel des Lessing-Theaters. (Direktion: Otto Neumann-Hofer.) Der Ausflug ins Sittlihe. Komödie in 4 Aktèn von Georg Engel. Anfang 7# Ubr.

Sonnabend und folgende Tage: Der Ausflug ins Sittliche.

Sonntag, Nachanittags 3 Uhr: Zu halben Preisen : Der Hüttenbefitzer. (Claire: Nuscha Buge.)

Residenz-Theater.(Direktion : Sigmund Lauten- burg.) Freitag: Leontinen's Ehemänner. (Les maris de Léontine.) Schwank in 3 Akten von Alfred Capus. Vorher: Teremtete. Schwank in 1 Aft von Otto Berti. Anfang 7 Uhr.

Sonnabend und folgende Tage: Leontinen's Ehemänner. Vorher: Teremtete.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei bis über die Hälfte ermäßigten Preisen: Trilby.

Secessionsbühne. (Aleranderplay 40.) Frei- tag: E. voñ Pn e Buntes Theater (Ueber- brett’l). Anfang 7# Uhr.

Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.

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Friedrich - Wilhelmstädtishes Theater. (Direktion: Julius Frigshe) Freitag: Mit neuer Auéëstattung: Carl illôcker’s [l fes Werk : Der Damenschueider. Operette in 3 Akten, Text i ugo Wittmann und Louis Herrmann. Anfang

r. Sonnabend und folgende Tage: Der Damen-

i tag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preis nn . : Der Bettelftudent. dz E D

Thalia-Theater. Freitag: Der Kadetten- Vater. Große Posse mit Gesang und Tanz in 5 Bildern. Im 5. Bilde: Das Ueberbreti”l, Anfang 74 Uhr.

Sonnabend und folgende Tage: Der Kadetten- Vater.

Belle-Alliance-Theater. (Gastspiel-Theate) Gastspiel der Secessionsbühne. Freitag: Der Leibalte. Komödie in 3 Akten von Lothar Schmièk Anfang 8 Uhr.

Konzerte.

Sing-Akademie. Freitag, Anfang 8 Ur: Duett- und Lieder-Abend von Josef und Kisela Staudigl.

Saal Bechstein. Freitag, Anfang 74 Ubr: Ix. Lieder-Abend von Margarete Heilbron.

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Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Elsbeth de la Croix mit Hrn. Ober leutnant Robert von Hauteville (Berlin). 2 Leopoldina von Wedel mit Hrn. Leutnant Kat von Borell“ du Vernay (Schweidniß). Frl Frieda Frahne mit Hrn. Leutnant Ernst Hemmerid Landeshut i. Hr. Hermann ven P

Verehel iht: Hr. Hermann von etersdorff-Resebi mit Frl. Marie von Waldow (Neustettin). vi Kapitänleutnant Franz Mauve mit Frl. Sop® Charlotte Starke (Kiel). ;

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Oberleutnant Lil Knudson (Berlin). Eine Tochter: Hrn. Ober [leutnant von Rundstedt (Stendal).

Gestorben: Hr. Geheimer Baurath a. D_ Con’ stantin Thiele (Berlin). Hr. Erster Staal® anwalt a. D., Geheimer Oler-JustaraH gun Siegfried (Dessau). Hr. Oberlehrer Dr. p Max Memelsdorfff (Berlin). Fr. Josephint von Heyden, geb. v. Weigel (Berlin).

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Verantwortlicher Redakteur: Direktor Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (S{holz) in Berlin.

Druck der Norddeu Bucbdruckterei und Verlag| ax der NorddeutsHen Luer erthe Nr. 33

Acht Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage).

Mi G63. Amikliches.

Königreich Preußen. Ministerium der öffentlihen- Arbeiten.

Jm Anschlusse an die am 1. Januar d. J. in Kraft ge- tretenen Vorschriften über die Ausbildung und Prüfung für den Staatsdien}t im Baufache vom 1. Juli 1900 übersende ih Ew. (Titel) 10 Abdrücke der, von mir unter dem heutigen Tage erlassenen neuen Anweisung für die Annahme und Aus- bildung der Regierungs-Bauführer des Hochbaufaches und des MWasser- und Straßenbaufaches. Diese Anweisung tritt fortab an die Stelle der Anweisung vom 18. Juni 1895 und wird die Anfragen, welche bisher über die Ausbildung der D: Bauführer vielfah an die Zentralinstanz gerichtet sind, bei genügender Beachtung der einzelnen Bestimmungen und des bisher üblichen Verfahrens entbehrlih machen.

Bezüglich der im § 19 der neuen Anweisung vorge- shriebenen Ueberweisung bemerke ih noh, daß diejenigen Regierungs - Bauführer, die bei der Staatseisenbahn - Ver- waltung thätig sein wollen, wie bisher, den Präsidenten der Eisenbahn-Direktionen und die bei der Militärverwaltung oder bei den Kaiserlihen Werften Verwendung findenden Bauführer den Korps-Jntendanturen oder den Kaiserlichen Werften zu ¡berweisen find.

Berlin, den 15. Februar 1901.

Der Minister der öffentlichen Arbeiten. von Thielen.

An die Herren Ober-Präsidenten in Danzia, Breslau, Magdeburg, Hannover, Münster und Koblenz, die Herren Regierungs-Präsidenten, den Herrn Polizei- Präsidenten und den Herrn Dirigenten der König- lihen Ministerial-, Militär- und Baufommission hierselbst.

Atweiung ¡ur Annahme und Ausbildung der Regierungs-Bau- Ta - G D A _cr ihrer des Hochbaufaches und des Wasjer- und Straßenbaufaches

u S8 926 bis 38 der Vorschriften über die Ausbildung und Präfung für den Staatsdienst im Baufache vom 1. Juli 1900. S 4.

Die allgemeine Leitung der Ausbildung der Negierungs- Yauführer des Hochbaufaches und des Wasser: und Straßen- haufahes, sowie die Ent cheidung in allen hiermit zusammen- tängenden Fragen steht den Regierungs-Präjidenten (in Berlin jem Dirigenten der Ministerial-, Militär: und Bau-Kommisfion) und den Chefs der Strombau- und Kanalverwaltungen zu.

Ausnahmen von den Bestimmungen in den ZZ 26 bis 3 der Vorschriften vom 1. Juli 1900 und dieser Anweisung sind nur zulässig, soweit sie in ihnen vorgesehen sind.

Meine Entscheidung ist nur in den Fällen einzuholen, in

denen dies besonders angeordnet ist. d S 2.

einer anderen Behörde über- cin Gesuch an den Chef der die Ausbiloung leitenden Behörde zu richten, der gegebenen Falls die Ueberweisung veranlaßt. Eine al- gemeine Unterstellung der außerhalb Preußens beschäftigten Bauführer unter den Dirigenten der M

den Bezirk

Ausbildung in ; hat er

wiesen zu werden,

tinisterial-, Militär- und Baukommission findet niht mehr statt, vielmehr bleiben sie demjenigen Verwaltungschef unterstellt, der ihre Ueberweisung zu der Beschäftigung außerhalb Preußens angeordnet hat.

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Zur Ueberwachung des Ausbildungsganges im einzelnen haben sih die bautehnishen Mitglieder der die Ausbildung leitenden Behörde bei geeigneter Gelegenheit, insbesondere bei ihren Dienstreisen davon zu überzeugen, daß die Beschäftigung der Bauführer im Bureau und auf der Baustelle den Vor- schriften aemäß erfolgt sowie daß das dienstiiche und außer- dienstlihe Verhalten der Bauführer ihrer amtlichen Stellung entspricht. Soweit Erinnerungen bezüglich der Beschäftigung der Bauführer bei Meliorationsbaubeamten zu erheben sind, sind ste be- hufs ihrer Erledigung von dea Regierungs - Präsidenten dem Ober-Präsidenten, welhem der Meliorationsbaubeamte unter- steht, mitzutheilen.

S 4.

Alle die Ausbildung der Bauführer betreffenden Angelegen- heiten sind als schleunige zu behandeln und umgehend zu erledigen. Dies gilt insbesondere auch von den Gesuchen der Baubeflissenen .um Ernennung zum Negierungs-Bauführer, Vereidigung und Zuweisung einer Beschäftigung. Den Bau- beflissenen, die nah bestandener erster Hauptprüfung zunächst das Militärdienstjahr zurücklegen oder sich vorschriftsmäßig be- urlauben lassen, if die Ernennung zum Regierungs-Bauführer mcht vorzuenthalten. N

9),

Die Ernennung zum Regierungs-Bauführer des Wasser- und des Straßenbaufahs darf nur crfolgen, wenn die Be- werber den Nachweis der für den Dienst erforderlichen körper- lihen Tauglichkeit erbringen. Dazu gehört insbesondere die

ähigkeit, die Farben richtig zu unterscheiden, und eine Seh- chârfe auf den einzelnen Augen von mindestens ?/z und 1/z der von Snellen angenommenen Einheit, und zwar mindestens beim Gebrauch der ragen weig getragenen Brille. Daß diese Voraussezungen vorhanden find, muß durh_ einen Staats-Medizinalbeamten in der hierfür in der Staats- bauverwaltung vorgeschriebenen Form beschcinigt, werden. Be- werber, die diesen Anforderungen nicht genügen oder an sonstigen, ihre Verwendbarkeit im Wasser- und Straßen- baufah ausschlicßenden körperlihen Mängeln, insbesondere an Schwerhörigkeit oder Sprachfehlern leiden, die cine sahgemäßze Verständigung ershweren, sind von der Ernennung zu Regierungs-Bauführern und von der Annahme zur prak- ichen Ausbildung auszuschließen.

Bei der Annahme der Baubeflissenen zur Vereidigung und zur Beschäftigung als Regierungs-Bauführer ist im

Er s e Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

1901.

Berlin, Donnerstag, den 14. März

übrigen darauf zu sehen, daß in einen Verwaltungsbezirk nur so viele Bauführer aufgenommen werden, als nach. der An- zahl der Bauinspektoren des Bezirks und nach der jeweiligen Bauthätigkeit in diesem eine gründliche Ausbildung der Bau- führer gesichert ist.

Die Chefs der die Ausbildung leitenden Behörden haben zum 1. Oktober und 1. April jedes Jahres den tehnishen Prüfungsämtern in Berlin, Hannover und Aachen Mit- theilung zu machen, ob sich in ihrem Bezirk bei den ihnen unterstellten Baubeamten Gelegenheit zur Annahme und Be- häftigung von Bauführern bietet. Da die Bauführer des Wasßserbaufahs im ersten und zweiten Ausbildungsabschnitt auch in der Meliorationsbauverwaltung beschäftigt werden können, haben die Ober-Prôäsidenten entsprehende An- gaben auch bezüglich der Beschäftigung von Bauführern bei den ihnen unterstehenden Meliorationsbaubeamten zu machen. Die Anzahl der im zweiten Ausbildungsabschnitt bei der Leitung von Bauausfütrrungen gegen den Bezug von Tage-

geldern zu beschäftigenden Regierungs-Bauführer (S 17) wird | | Abnahme von

im Bereiche der allgemeinen Bauverwaltung von mir und im Bereiche der Meliorationsbauverwaltung von dem Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten für jedes Etatsjahr besonders festgeseßt.

S 6.

Die Thätigkeit der Bauführer soll ihrer prafktishen Aus- bildung bei Erweiterung ihrer wissenschaftlihen Kenntnisse dienen und ist in erster Linie diefem Zweck entsprehend unter geeigneter Berücksichtigung der Wünsche und Anträge der Bauführer zu regeln. Jede andere lediglich auf Dienst- erleihterung der mit der Ausbildung betrauten Beamten ge- richtete Beschäftigung ist daher, abgesehen von den Fällen des S 17 Abs. 2, unjstatthaft.

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Die Ausbildung der Bauführer rehnet vom Tage des |

Eintritts in die vom Chef der die Ausbildung leitenden Be-

Sie zerfällt in 4 Absnitte:

1) die einjährige Beschäftigung bei der Vorbereitung ] l für das Hochbaufa | bei der Herstellung von Baugegenständen in den Werk: |

von Bauten, beim Baubetriebe und

stätten;

2) die ahtzehnmonatige Beschäftigung bei der Leitung von Bauausführungen ;

3) die dreimonatige Beschäftigung im Bureau ciner Bauinspektion der allgemeinen Bauverwaltung;

4) die dreimonatige Beschäftigung bei einer Regierung (in Berlin bei der Ministerial-, Militär- und Bau-Kommisstion), bei einer Strombauverwaltung oder bei einer Kanalverwaltung.

Diese 4 Abschnitte sind in der vorstehenden Reihenfolge zu erledigen.

Ausnahmen sind nur insoweit zulässig, als die Bauführer, wenn im Winter die Bauausführung eingestellt werden muß, in den dritten Abschnitt eintreten können, ehe die achtzehn- monatige Thätigkeit bei der Leitung von Bauausführungen

Ç | beendet ist. Wünscht ein Bauführer während der Zeit der praktischen

S8.

Im ersten Ausbildungsabschnitte sind die Bauführer des Wasser- und Straßenbaufachs stets, die Bauführer des Hochbaufahs in der Regel einem staatlihen (d. h. im Neichs- oder preußischen Staatsdienst stehenden) Bau- beamten zu überweisen. Zu diesen Baubeamten !ehnen auch die preußishen Provinzial-Konservatoren der Kunstdenfkmäler, falls sie die Baumecisterprüfungabgelegt haben; ihnenkönnen Bauführer des Hochbaufachs, die für die Pflege und Wiederherstellung von Baudenkmälern besondere Neigung und Befähigung zeigen, zur Ausbildung überwiesen werden.

Wird ein Bauführer des Hochbaufachs auf seinen Antrag eincm Baubeamten eines anderen deutschen Bundesstaats, cinem Kommunal-Baubeamten oder einem Privatbaumeister überwiesen, so ist ihm dabei ausdrücklih zu eröffnen, daß von dieser Beschäftigung nur die Hälfte bis zu höchstens 6 Monaten und nur unter der Bedingung, daß sie unentgeltlich erfolgt ist, auf den ersten Ausbildungs- abschnitt angerehnet wird. Mindestens 6 Monate sind auch diese Bauführer stets einem im Reichs- oder preußischen Staats- dienste stehenden Baubeamten zu überweisen.

Auf Gesuche von Bauführern um Anrechnung von Fericn- beschäftigung auf den ersten Abschnitt darf erst 9 Monate nah ihrem Eintritt in den Ausbildungsgang Entscheidung getroffen werden, nahdem inzwischen die bautehnishen Mitglieder der leitenden Behörde durch eigene Wahrnehmung sih überzeugt haben, daß die Ferienbeschäftigung der Ausbildung thatsächlich förderlih gewesen ist.

S 9.

Die Beschäftigung der Bauführer im ersten Abschnitt ist folgendermaßen zu regeln:

Bei der Vorbereitung von Bauten sind sie (namentli in den Wintermonaten) an der Bearbeinung von Bau- entwürfen sowie an der Anfertigung von Kosten- anshlägen und Erläuterungsberihten und von Kosten- übershlägen zu betheiligen. Zugleich sind sie mit den Be- stimmungen über das Verdingungswesen und über den Ab- \chluß von Verträgen sowie mit der bei Bauten vorkommenden Buchführung und Rechnungslegung vertraut zu machen.

Zur Einführung in den Baubetrieb sind die Bauführer bei allen sih bietenden Gelegenheiten mit den wi Ggeren Vor- gängen bekannt zu machen, auch anzuhalten, sih selbst an Ort und Stelle über den Zweck der doit getroffenen Maßnahmen und die zu deren Durhführung angewandten Mittel dur Besprehung mit Aufsehern, Meistern und Handwerkern Aus- kunft zu verschaffen. j Ï

Im besonderen ist darauf zu achten, daß jeder Bauführer zur Anfertigung von Handskizzen, von Einzelzeihnungen in großem Maßstabe herangezogen, mit ter Absteckung von Bauwerken, der Ausführung und Auftragung von Flächen- und Höhenmessungen beschäftigt und mit der Herstellung von Stein: und Holzverbänden und Nüstungen, mit den Eigen- schaften der Baumaterialien und ihrer Verarbeitung, sowie mit den bei der Abnahme von Materialicn und Bau-

| Bauführer in der

arbeiten zu beobahtenden Grundsäßen dur eigene Anschauung eingehend bekannt wird. - Die Bauführer des Hochbaufachs baben sich außerdem über das Abbinden und Zulegen von Balkenlagen und Dachkonstruktionen auf dem Zimmerplaße und über die Anfertigung von Bauarbeiten in Tischler: und Schlosserwerkstätten dur deren öfteren Besu zu unterrichten.

Die Bauführer des Wasser- und Straßenbaufachs follen außerdem, soweit irgend thunlih, zu Bodenuntersuchungen, Peilungen und Wafsergeshwindigkeitsmessungen herangezogen werden und sih, je nah der Eigenart der dem Baubeamten obliegenden Aufgaben, mit einfachen Eisenverbänden und mit mindestens cinem der im Wasßser- und Straßenbaufahe vor- wiegenden Bauvorgänge, als Erd-, Bagger-, Ramm-, Beton- und Packwerks-Arbeiten u. dergl., durch Anschauung von Grund aus vertraut machen.

Bei allen diesen Beschäftigungen im ersten Jahre haben die mit der Ueberwachung der Ausbildurg b trauten Bau- beamten stets im Auge zu behalten, daß die Bauführer nohch Lernende sind. Es ijt jedoch zuläsfig, sie mit der selbständigen Materialien und mit dem Aufmessen aus- geführter Arbeiten zu betrauen, sobald sie sih nach der Ueber- zeugung des Baubeamten die dazu erforderlichen Kenntnisse angeeignet und als zuverlässig erwiesen haben.

S 10. Jn dem über den ersten Abschnitt aus:ustellenden Zeugniß

| ist ein Urtheil über die Leistungen des Bauführers im all-

gemeinen, sowie über sein dienstliches und außerdienstliches Verhalten auszusprechen, zugleih aber unter Anführung der ihm übertragenen Arbeiten anzugeben, wie weit es ihm ge- lungen ist, sich mit den im § 9 bezeichneten Einzelheiten ver-

traut u machen. Den Bauführern des Wasscr- und Straßen-

| baufahs muß außerdem bescheiniat werden, daß die von ihnen

selbständig ausgeführten und aufgetragenen Messungen sich erstreckt haben ; / 1) auf eine Landflähe von mindestens 4 ha mit ver-

u e En ; s i ; ths d Thiron 1nd Naulielifoits hörde zugewiesene Beschäftigung und dauert mindestens 3 Jahre. | schiedenen Kulturen und Baulichkeiten,

9) auf ein Längsprofil von mindestens 1 km Länge,

3) auf die Wassertiefen von mindestens cinem Hektar eines Gewässers (Peilungsplan).

S L Ausbildungsabshnitie sind die Regel unter der Leitung eines im preußishen Staatsdienst stehenden Bau- beamten zu beschäftigen, sie können aber auf ihren An- trag auh einem Baubeamten cines anderen deutschen Bundes- staats, einem Kommunal-Baubeamten oder einem Pruvattechnifker überwiesen werden. Bei derartigen Anträgen is eine Erklä- rung des betreffenden Baubeamten oder Privattechnikers bei- zubringen, daß er bereit ist, den Bauführer im Sinne dieser Anweisung auszubilden und über seine Leistungen ein Zeugniß des im 8 13 vorgeschriebenen Jnhalts auszustellen.

Bauführer des Hochbaufachs, die sih im ersten Aus- bildungsabschnitte unter einem Provinzial-Konservator (Z§ 8) als besonders befähigt für die Aufgaben der Denkmalpflege erwiesen haben, können im zweiten Abschnitte bei der Wieder- herstellung von Baudenkmälern als örtliche Bauleiter beschäftigt werden.

Für den Besuch eines der mit der Königlichen Afademie der Künste in Berlin verbundenen Meisterateliers für Archi- teftur sind die Bestimmungen im Absay 2 des § 30 der Vor- {riften vom 1. Juli 1900 maßgebend.

S 12.

Die Beschäftigung der Bauführer im zweiten Abschnitte ist so zu regeln, daß sie thunlichst in allen Abschnitten der Aus- führung cines Baues beschäftigt, unbeschadet der Gründlichkeit möglichst vielseitig geshult und mit den Rechten und Pflichten der Baubeamten den Unternehmein wie ihren Vertretern gegenüber vertraut werden. Zu diesem Zwecke sollcn die Bauführer durch unmittelbare Theilnahme an den An- ordnungen, die bei der Einteitung und Ausführung der Bauten zu treffen sind, insbesondere auch durch Anfertigung der vor- fommenden schriftlihen Arbeiten, in der Handhabung des vorgeschriebenen Geschäftsganges geübt, außerdem aber dur Bearbeitung von Einzelheiten und wichtigen Theilen der Bau- werke sowie durch Ueberwachung der Bauarbeiten und Prüfung der angelieferten Materialien mit allen Einzelheiten der Bauausführung so vertraut werden, daß sie im stande sind, fleinere Ausführungen selbständig zu leiten und die Leistungen der Handwerker wie die Beschaffenheit der Bau- materialien sicher zu beurtheilen.

Verlängert ein Bauführer freiwillig diesen Abschnitt, fo fönnen ihm, falls er Tagegelder bezogen hat (Z 17), diese weiter gewährt werden. Die über 18 Monate hinausgehende Zeit darf aber weder auf den dritten noch auf den vierten Abschnitt angerechnet werden. Eine Ueberschreitung der für den Antrag auf Zulassung zur zweiten Hauptprüfung gestellten Frist darf in der Regel dur die Verlängerung des zweiten Abschnitts nicht Yerperge age, MeLZen:

Im zweiten

Neichs- oder

Im Zeugniß über die Beschäftigung im zweiten Abschnitte ist außer einem Urtheil über die Leistungen des Bau'ührers im allgemeinen sowie über sein dienstlihes und außerdienst- lihes Verhalten zu bescheinigen, daß er das im § 12 be- zeichnete Ziel erreicht hat. i ;

Insbesondere ist dabei anzugeben, wie weit er sih bei den \hriftlihen Arbeiten (Schriktwechsel, Rechnungswesen und Buchführung) bei der Bearbeitung von Einzelheiten für wichtige Theile des Bauwerks bewährt, die gesa en Be- iehungen zu Unternehmern angemessen wahrzunehmen ver- ande und bei der Abnahme von Bauarbeiten und Materialien die erforderliche Sicherheit in der Beurtheilung bewiesen hat.

8 14.

Jm dritten Ausbildungsabschnitte sollen die Bau- führer zur Einführung in den Verwaltungsdienst mit der Ein- rihtung des Bureaus eines Bauinspektors der allgemeinen Bauverwaltung sowie mit den dort vorkommenden Verwaltungs- geschäften vertraut werden. Demgemäß Ee sie über die Stellung eines Lokalbaubeamten zu den vorgeseßten wie zu anderen Behörden und Beamten zu unterrichten, mit der inrihtung