1842 / 19 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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nügt worden war, wurden dieselben sofort wieder bis zum 21. Fe-

r vertagt. ;

M den in der Thronrede erwähnten finanziellen Maspale men gehört eine vom Diario de Governo am 1sten d. M. publizirte Uebereinkunft, welche die Regierung mit einer neu ge- bildeten Gesellschaft, der sogenannten Compagnie des National- Kredits, abgeschlossen hat, und der zufolge sich nare verpflichtet, der Regierung ein Darlehen von 75) Contos (1,600,000 Pfd. St.) u machen, wovon jedoch nur 1000 Contos in baarem Gelde, der

es in verschiedenen nicht eingelösten Regierungs-Certifikaten und Coupons (darunter 2000 Contos in Bons der noch nicht konver- tirten auswärtigen Schuld und 365 Contos in unbezahlten Cou- pons der auswärtigen Schuld). Diese Compagnie des National- Kredits ist keine andere Gesellschaft, als die Lijsaboner Bank, de- ren Direktoren aus Furcht vor der Gefährdung des Kredits der Bank, welcher die Regierung ohnehin viel schuldet, es wünschens- werth gefunden haben, die Anleihe unter einer anderen Firma zu machen. i gu Coimbra hat am 26. Dezember ein heftiger Kampf zwi- hen den Studenten und der Munizipalgarde stattgehabt, in wel: chem zwei Jndividuen getödtet und funfzehn verwundet wor- den sind.

e. Prinz von Joinville hat am 31. Dezember Lissabon wie- der verlassen. Er wohnte kurz zuvor einer ihm zu Ehren veran- ffalteten, vom Marschall Herzog von Terceira befehligten Muste- rung der 5000 Mann starken Garnison und National-Garde der Hauptstadt bei. i ;

Die Verhältnisse der Portugiesischen Regierung zu Spanien gewinnen wieder ein freundschaftliches Ansehen. Espartero hat sich nämlich bewegen lassen, den Spanischen Gesandten Aguiar und dessen Gesandtschafts-Secretair, Herrn Solar, welche Beide dem Portugiesischen Ministerium nicht genehm waren, abzuberufen.

Aus den Vereinigten Staaten ist ein neuer Gesandter, der General Barrow, hier angekommen. S

Der Patriarch von Lissabon hat dffentliche Gebete für die glüliche Entbindung der Königin in den Kirchen verordnet,

Obschon die Abschaffung der Differenz- Zolle am 18ten in Wirksamkeit tritt, so wird doch auf Waaren in Schiffen, welche Nationen zugehdren, in deren Häfen man Zusaß-Zölle auf La- dungen, die in Portugiesischen Schiffen eingeführt werden, berech- net, fortwährend auch hier eine Zusaß-:Abgabe von einem Fünftel des Zollbetrags erhobcn werden. Die Britischen Schiffe werden also so lange dieser Zusaß-Abgabe unterworfen seyn, bis die Ex- trazólle, welche Portugiesische Schiffe und Ladungen in England zu zahlen haben, abgeschafft sind,

Syrien.

© Paris, 10. Jan. Es dürfte Jhren Lesern nicht unange- nehm seyn, über die gegenwärtigen Zustände Syriens etwas Nähe- res zu erfahren, was wir einem uns von dort aus zugekommenen Privatschreiben entnehmen :

„Beirut, den 27. November. Kaum hatten die Türken, in Folge des Vertrages vom 15. Juli, Syrien unter ihre vorige

otmäßigkeit gebracht, als sie im wahren Sinn des Wortes Túrk isch auch zu regieren anfingen. Zu bemerken ist es, daß die vorigen Pascha?s dieser Provinzen, um ihre Unterdrückung durch: zuseßen, wenigstens Truppen besaßen, während die neu ernannten feine Soldaten haben. So geschieht es, daß die Berge und die Engpâsse von den Rajas beseßt sind, und daß die Türken, die Herren des Landes, sih kaum blicken lassen, Die Türken, die Geld brauchen, begnügen sh damit, die Küsten zu bewachen und die Zoll : Aemter mit Argus - Augen zu verwalten. Erhebt sich zwischen den verschiedenen Arabischen Stämmen ein Streit, so sucht der Pascha, wenn er ein unternehmender Mann is, sich zwischen beiden einzudrängen und baut darauf hundert ehr- geizige Pläne. Aber kaum wird der Streit ernsthafter, so zieht er sich schnell zurúck, aus Furcht, daß der Sieger ihm nicht den Schuß, den er der Gegenpartei lieh, büßen lasse, Ueberall, wohin man blickt, stößt man hier auf shwanfkfende und ungewisse Verhältnisse. Je näher man diesen Zustand betrachtet, je schwerer wird es, zu entscheiden, ob man wünschen soll, daß die Türken

Allgemeiner Bekanntmachungen.

Erneuerter Steckhricf. fried Alexander Helmich unterm 19, Funi 1841 erlassene j Stedckhbrief.

Dec Commissionair Gottfried Alexander|lih verkauft werden.

Helmich welcher von uns wegen Betrugs zur

aft und Untersuchung gezogen werden soll hat| Kaufbedingungen können in der Kammergerichts-Re- l die Flucht entzogen | gistratur naeleden eg . Juli é

ich seiner Verhaftung dur und ijt mit einem Ministerial-Passe, gültig auf acht Wochen, zur Reise über Dresden, Prag, Wien und Lemberg, am 31. Mai von hier abgereist. Sämmtliche Militair - und Civil - Behdrden des In- und Auslandes werden dienstergebenst ersucht, auf den unten näher bezeichneten Helmich ihr Augenmerk zu richten, im Betretungsfalle aber ihn verhaften und mit den bei ihm sich vorfindenden

Berlin, den 5 Kbnig

Noth

der Stadtvoigtei-Gefängnisse abliefern zu lassen.

erwachsenen baaren Auslagen und ; Pee latet des Auslandes “ne dieithe Reds

rigfeit. ; y

ersons-Beschreihb ;

Der C01 ) A Helmi ch ist 32 Fahr alt, aus Beuthen g. am 29. roß und \{chlanker Statur. Er

aare, eine runde bedeckte Stirn, s und Augenbraunen , gerade Nase, ziemlich ofen Mund, schwachen \{warzen Bart, gesunde âhne, rundes Kinn, mageres und glattes Gesicht, kranke

Gn und am hinteren Theile des Kopfes rstorbenen

eine Narbe. Die Kleidungsstücke, mit denen er be ehruar 1841 mit L

seiner Entfernung bekleidet gewesen , kdnnen nid : Veenid en verktde E n di A fgeforder t 9 d AAA Monten Gerichte “4 rben, zu glänzen, jy shwärzen und zu lakiren ;

es E 2) der Wilhelmine geschiedenen Schneidermeister |oder in dessen Registatur, spätestens aber in dem auf desgleichen alle Arten Lederwerk von Schmuß und

wied hierdurch erneuert. a rflins geb. Brückner, die am 17. Dezember|den 14. April 1842, Vormittags um40 Uh r/|Flecken za reinigen - dasselbe wasserdicht_zu machen

Berlin, den 3. Januar 1842. 1840 mit Hinterlassung von etwa 60 Thlr. baa-| im Gerl zu Klemzig angesehten Termine u. #. w. Nebst einem Anhange über Treib- und

Königl, Kriminalgericht hiesiger Residenz. va Bertugens - einiger Akliva und Präâtiosen weiteren Anweisungen zu (R S aen L Deo Bs Ungarische und

E H unverehc | t, noch | Deuts einer Abhandlung über die

Nothwendiger Verkauf. 3) dee i ie ten Rosine Herrmann die am L det, so wied : fâr todt erklärt-|Eichenlohe als Gesundheitsbad. Ein andbu für

¡erselb in der Neuen Friedrichs - Straß F Februar 1 ten und 70 Thlr, 25 Sgr, cin Vermdgen den alsdann bekann-|Loh- und Weißgerber, Lederhändler , Riemer, Satt-

Da Ms n. 0A eke b e d K, A 4 Pf. mot mi (e nterlassen ; desselben, nachdem sie sich chdrig egiti-|ler, Schuhmacher und überhaupt fár alle diejenigen, No. 38 belegene, im Hopothe enbuche des Kammer-| 4) der unverehelichten Renate Schoenih, die am 8. / cspvodhen und cien welche in Leder arbeiten oder damit handeln.

gerichts Vol. Il. pag. 361. No. 76, verzeichnete, dem Februar 1844 74 Jahr alt ‘im hiesigen en. Zum und ne een w Lde 8, Preis 20 Sgr.

Anzeiger Kaufmann Johann Heinrich Kupsh gehdrige Grund- sük nebst Zubehdr, Son auf 49,108 Thlr. 13 Sgr. 42 Pf. gerichtlich abgeschäßt worden , soll an den Der nachstehende, hinter den Commissionair G ott -|Meistbietenden in dem auf

den 23. Februar 1842, Vorm. um 11 Uhr, im Kammergericht vor dem Kammergerichts - Rath

Subhastations- wendiger Die in d cLandactiht riv c in dem Dorfe Mechderit/

Geldern e Effekten unter sicherer Begleitung belegene, sub Nr. 2 und 3 des Brandversiche

nach Berlin transportiren und an die Exrpedition| Katasters verzeichneten beiden Zweihufengüter , neb

Wir versi di einer halben Hufe in der Mark Boragk und sonsti-

Zir chern die ungesäumte Erstattung der|gem Zubehdr, der Emilie Freifrau von Lindenfels ge-

hbeig von denen ersteres au /

ehteres auf 3421 Thle. 3 Sge., beide zusammen also

aut aas Thlr. v Sgr. abgeschäbt pas / Jufolge

i j e catur cin- mmissionair Gottfried n T Mnder jusehenden Taxe. sollen va hes

gebürtig, evangelischer Religion, 5 Fuß 6 Zol |an ordentli bere ¿s Barm, s G Nr,

Oeffentliche Vorladung. Die unbekannten Erben nachgenantiter hierselb | erklären.

1) der Dorothea verwitweten Pfennig, welche im|ten Erben un

72 im Jnteresse der materiellen Ordnung stärker werden möchten, oder ob die Völkerschaften, die sich zur Selbstständigkeit empor: shwingen wollen, zum Ziele gelangen möchten.

Jch will ohne Vorurtheil die Lage des schónen und poetischen

Berges Libanon schildern. Seit einer Reihe von Jahren hat Eifersucht die Drusen und Maroniten gegen einander bewaffnet und jederzeit zum Vortheil einer dritten Partei. Es war vergeb- liche Mie, diese täglich größer werdenden Reibungen ersticken u wollen. y Das Betragen der Türken war den Christen bei alledem immer feindlich, und den Feinden der leßteren günstig. Es hat die ganze Wachsamkeit der Europäischen Agenten erfordert, um die Pa cha?s anzuhalten, wenigstens ihren Haß gegen die Christen nicht offen zur Schau zu tragen. Kürzlich noch haben wir ein Beispiel der Türkischen Parteilichkeit erlebt. Als Zacle bloirt und ohne alle Munition war, sollte Reschid Pascha die Strei- tenden auseinander bringen. Er brauchte vier volle Tage, um drei Lieues zurüczulegen. Plözlich erhält er unterweges die Kunde, daß die Drusen von den Maroniten geschlagen worden und von diesen verfolgt werden. Da beschleunigt Reschid Pascha seinen Marsch und macht in einem einzigen Tage 9 Stunden Weges, um die Christen aufzuhalten und sie zu einem Waffenstillstand mit den ‘Drusen zu nöthigen. j

Gegenwärtig is der christliche Bergtheil des Libanon von den Drusen ganz verlassen, die sich in die Ebene von Bkaa zu- rúdckgezogen L wo sie ihre Unterwürfigkeit dem Sultan geloben, und bedauern, daß sie gezwungen wurden, sich zu verthei- digen. Mitten unter diesen Drangsalen ist die Gleichgültigkeit auffallend, die auf den unglúcklichen Frauengesichtern, die ohne Obdach bei vorrückender nue Jahreszeit herumirren, wahrge- nommen werden kann. Diese armen Geschdpfe haben sich so sehr an Leiden gewöhnt, daß sie zuleßt fühllos geworden sind. Der Pacriarch der Maroniten hat während einiger Tage sehr in Gefahr geschwebt. Jch weiß nicht, ob die Französische Regie- rung Willens ist, in Folge des ihr zustehenden Protektorats für ihre Religionsbrúder die Stimme zu erheben. Die Türken glauben es, und diese bloße Jdee macht sie schon zurühaltender.

Es handelt sich hier nicht um eine bloße Einfluß - Frage; das Jnteresse der Túrken selbst is dabei Eee daß ganz y- rien niht zur Anarchie werde, sondern vielmehr ihre Regierung eine menschlichere Form annehme. E i

Jet wird in Bezug auf dieses unglückliche Land eine sehr wichtige Frage in Konstantinopel enes, Die Rückehr des Emir Beschir nah Syrien is unumgänglih nothwendig, um die Ruhe herzustellen. Der Abbé Murad ist auf einem ap: sischen Dampfboot nah Konstantinopel abgegangen, um im Yta- men des Patriarchen und der Christen die Rückkehr des Groß- fürsten des Libanon zu erwirken, Von der Entscheidung dieser Frage hângt das Loos Syriens ab.“

m ——— E

Berliner Börse Den 17. Januar 1842.

l, Pr. Cour. ctien. u Pr. Cour. Pon La Brief. | Geld. * N} Ferie. | Geld. St. Schuld - Sch. 4 Mi —. Brl. Pots. Eisenb. 5 122 121 Pr. Engl. Ob1. 30. | 4 | 1025 | - 1024 [do.do. Prior. Act. 44| 102; Präm. Sch. der Mgd. Lpz. Eisenb. —| 109 Seehandlung. |—| 824 81% | do. do. Prior. Act. | 4 | 1025 Gs Kurm. Schuldv. 1025 | 1021 | Bel. Anb. EBisenb. |—| 105% | 104% Berl. Stadt-Obl. |4| 103% | do. do. Prior. Act. |4| 102 Elbinger do. 34) | |DüsElb. Kisenb. 5 | 873 861 Daué, daiiin Wh] 47 6. do. Prior. Act. |S | 101 d Westp. Pfandbr. 34) 1027 101% | Rbein. Biseub. |5| 975 964 Grossb. Pos. do. 4| 105 |} do. do. Prior. Act. | 4 | 101 Ostpre. Pfaudbr. 131 102% 1013 7 Wr 21 L its do. | | 102% 1025 E e 133 13 Kur- u. Neum, do. 3 | 102% 1024 Andere Goldwün- S Sekleziocko do, (Sh; 101 De a Ta M 81 | Disconto —_ 3 4

für j g hinterlassen ; 5)

rini , der am 7, März 1841 nachgelassenes Vermdgen 11

l, Preuß. Kammergericht.

atent. erkauf.

rungs-|auf den Nachlaß

3781 Thlr. 15 Sgr.,| Breslau, den 21.

oren am 4. Mai 1786 in Bu Behufs der Ausantwortun Verwaltung befindlichen

es Fecht- und Tanzlehrers Anton Foseph E estorben und dessen hlr. beträgt ;

6) der Nähterin Caroline Wolf, die am 30, Ofto-

werden hierdurh vorgeladen, in dem am 2. No-

E E e Ie ea Sanden, fen Südamerika’s über Surinam errn Stadtgerichtsrat ack in unserem Pa -

s Nr. 1. ansichenden Le da erschemen, p westlich bis Honduras und nach allen Haupt-

sih als Erben gedachter Personen gehörig zu legitt-

G i nf{prù den Nachlaß ihrer| Mexiko New - Orleans, Tampico, Vera Cruz 2c. L Z iat f bie C Aiteen ha- | bereit liegen, um EUeL und Passagiere zu befdrdern. ; Torgauer Kreises| ben zu gewärtigen , daß sîc mit ihren Ansprüchen aa f w u ter Ecblasser meren gs e 1c. /

n und dieser a rcenloses Gu lnüdnden bem Kdniglichen Fiskus oder der hiesigen |ler George Delaval und den Unterzeichneten. Stadt - Kämmerci zugesprochen werden wird. ezember 1841. Königliches Stadtgericht. Ul, Abtheilung.

Ediktal-Citation. Bei dem unterzeichneten Gericht is darauf ange- tragen, den Samael Rau, einen Sohn des in Klem- ig verstorbenen Müller Johann E Rau, ge- b w bei Züllichau, seines in gerichtlicher ermögens, f er Samuel Rau oder, inso

- - un verstorben ist, eine etwa zueddgelaßenen area ari verschiedenen Anweisungen und nach den

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 13. Jan. Niederl. wirkl. Schuld 614. 5% do. 993, Kans. Bill. 254. 55 Mes 221); Pars. 5%, Ausg. —. Zinsl, —. Preuss, Präm. Sch. —. Pol. 138%. Oesterr. 106.

Antwerpen, 12. Jan. Zine, 5%, Neue Anl. 225.

Frankfurt a, M., 14. Jan. Oeaterr. 5% Met. 108{ 6. 47 1005 G. 243256 G. 1% 24 G. Bank-Act. 1985, 1983, Loose zu 500 Fl. 145. 1444. Preuss. Präm. Sch. S1 G. do. 4% Anl. 102; G. Poln. Loose 77 G. 5% Span. Anl. 243. 243. 2% Woll. 505. 60.77.

Eisenbahn- Áctien. Taunusbabn- Act. 376%. 3764. Leipzig - Dresden 1036. Köln- Aachen 955 G.

Hamburg, 15. Jan. Bank- Actien 1630, Engl. Russ 109%, London, 11, Jan. Cons. 3% 897. Belg. 101%. Neus Anl. 254. Pas sive 5%. Ausg. Sch. 12%. 52 Won, 1004. 24% 51. 55 Port. 32. ‘194.

Engl. Russ. 1144. Bras, 64. Chili 70. Columb. 213. Mex. 29. Peru Paris, 12. Jan. 5% Rente fin cour, 118. 3% Rente fin cour. 78. 90. Anl. de 1841 fin cour. 79, 35, 5% Neapl. au cowpt. 107, 10. 5% Span. Reute 25%, Passive 57. Wien, 12. Jan. 5% Met. 1063. 4% 100. 3% 754. 24% —.

12 24%. Bank-Actien 1590, Anl. de 1834 142%. de 1839 1055. Meteorologishe Beobachtungen.

1842. Morgens | Nachmittags Abends Nach einmaliger 16. Januar. 6 Ube. 2 Ubr. 10 Uke. Beobachtung. Luftdruck... 339,21" Par. [340,1 1” Par. 310,10’ Par. Quellwärme 7/67 R. Luftwärme .…. | 4,0° R. | + 1,3°R. | 0/2° R. | Flusewärme 0,0 R. Thaupunkt... | 5,0°R. |— 0,3° R. | 1,4° R. Bodenwärme—0,2° R. Dunstsättigung | 82 pCt. 80 pc«. 81 pee. Ausdäönstung 0/027 Rh. Wetter... - trübe. hbalbheiter. halbheiter, | Niederschlag 0,030 Rh. Wini dies S0. §0. S880. Wüärmewechsel +1,4°, Wolkenzug. - + Sl O SSO0. 0,8°.

Tagesmittel: 339/81 Par... 1,0? R. —2,2° R... 81 pci sS0.

Königliche Schauspiele.

Dienskag, 18. Jan. Jm Opernhause: Der Postillon von Lonjumeau. i; i Jm Schauspielhause : La seconde représentation de: Une chaine, comédie nouvelle en 5 actes et en prose, du théâtre srançais, par Scribe, l j ' Me, 19. Jan. Jm Schauspielhause: Clavigo. Hier- Das Stelldichein.

a Donnerstag, 20. Jan. Jm Opernhause: Alceste.

Königstädtishes Theater.

Dienstag, 18. Jan. Der Mulatte. Lustspiel in 3 Akten, nach Melcoville und Beauvoir, von’ Theoder Hell. (Hr. Stdlzel, vom Stadttheater zu Riga: Ritter von Saint-Georges, als leßte Gastrolle.) i

ol Mittwoch, 19, Jan. (Jtalienische Opern-Vorstellung.) Ce-

nerentola,

Donnerstag, 20, Jan. Lord und Räuber,

Oeffentlihe Aufführungen. Dienstag, 18, Jan., Abends 7 Uhr, im Hotel de Russie:

Neunte ser sche Soiree.

Mittwoch, 19. Jan., Abends 7 Uhr, im Hotel de Russie: Erste Quartett: Soiree der Königl. Kammermusiker Zimmer- mann, Ronneburger, Richter und Loßtze.

Donnerstag, 20. Jan., Abends 6 Uhr: Drittes Abonne- ments: Konzert der Sing: fademie, bestehend in Cherubini's D-moll- Messe und Händel's Psalm: „Herr mah? Dich auf“,

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedrudckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckcrei.

die Preufstischen Staaten. :

Kranken-Hospital gestorben und 8 Thlr. Vermd- nen, welchen

es hier an Bekanntschaft fehlt , der [Justiz-Kommissarius Kdlhe in Vorschlag gebracht. Züllichau, den 29. Juni 1841.

Das Patrimonial-Gericht über Klemzig.

Die Direktoren der Royal Mast Steam Packet

i - 3c n und etwa 10 Thlr. Vermd-| Comp. in London zeigen hierdurch an „, daß sie Herrn von Orygalski anberaumten Termine dffent E E Dee h N p om d Januar 842 an von Soutbampton mo- F ndschuhmacher-Gesellen Gottfried Schmidt, nat wecè Damp e, jedes v9 - Die Taxe - der neueste Hypothekenschcin und die| 7) ce n d ha t ab ces 184: f n e E d dn t Damp Pferbekraft, DEE o Bacbebes etwa 8 Thlr. 18 Sgr. Vermdgen nachgelassen hat ; mit der Kdnigl. Post und Passagiere abfertigen

werden. n Barbados werden Dampfschiffe nah allen Hd- 5 f a bis Char-

dfen Westindiens über Havana nach dem Golf von

s wegen Passage , Fracht von Contanten Beh über die Dauer der Reisen nah den verschiedenen Plätzen, bei dem hiesigen Schiffs-Mak-

Hamburg, den 28, Dezember 1841. Hundeiker & H Agenten der R. M.

Literarische Anzeigen.

S. Mittler (Stechbahn 3) i zu haben : Bei E. S. Mitt ¿lager Das Ganze der R FE E 2 n g. r todt zu|Oder: Die Kun, das Rind-/ Kalb -, Sohlen -,/ s -, Roß-- Verdeck-, Schweins-, Weiß- ern derselbe| Blank-, Scha e e, A DES p By

euberer-, S. P. Comp.

en Erfindungen und Verbesserungen zu gerben,

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Me 19.

Berlin, Mittwoch den l9e Januar

1842.

JInhalt.

richten. aaa i Paf TONEE ier: Verhandlungen über die Adresse (Guizot’s Rede). Das Siècle vor die Schranken des Pairshofes claden. Paris. Das Siècle vor der Pairs - Kammer. Briefe aus d aris. (Die Oppositiou des Marquis von Dreurx- Brézs; das Stècle vor die Schranken des Pairshofes gefordert ; der Vertrag mit Belgien und seine Gegner ; geringe Hoffnungen in Betreff der Eisenbahnen. Militairisches.)

Großbritanien und Jrland. Londo Tauftag. - Vdllige

Er itnns Le Schwefelfrage. Engländer im Auslande.

Verm L

Deutsche Bundesstaaten. Altona. Betheiligung der Stadt bei der Sitier isenbahn. Schreiben aus Frankfurt. (Börse; Bundestag; Es,

Swe, asel. Eisenbahn nah Straßburg. :

Griechenland. Brief aus Athen. (Die angeblichen Zerwürfnisse mit der Türkei; das neue Ministerium.)

Ostindien. Erhaltung der Ruhe im Pendschab. Weiteres Vor- dringen der Sikhs in Tübet. Aufenthalt des Birmanen - Kd- nigs zu Rangun.

Inland, Berlin. Neuer Zucker-Zoll-Tarif. Schifffahrts - Ab-

aben auf dem Rhein und auf der Mosel.

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Mundt Thomas Münzer.

Amtliche Uachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Geheimen Staats - Minister Eichhorn die Erlaubniß u ertheilen, das ihm verlichene Großfreuz des Großherzogl. Hes: ischen Haus-Ordens tragen zu dürfen; und ; Den Ober-Berghauptmann, Grafen von Beust, den Ene men Ober- Finanz-Rath von Pommer: Esche 1. und den Ge- heimen Ober- Regierungs-Rath Mathis zu Mitgliedern des Staats-Raths zu ernennen.

Abgereist: Der General-Major und Commandeur der 12ten Infanterie-Brigade, von Arnauld de la F re, nah Stettin. ck Der General - Major in der Suite Sr, Majestät des Kd-

nigs, von Róder, nah München,

e ————— ————— p

Zeitungs -Uachrichten.

Ausland.

Frankreich. / oen. Sibung vom 12. Januar, (Nach- rag.

Aus der (gestern erwähnten) Rede des Herrn Guizot ist Nachstehendes ein Muszigr Jch will kurz auf das antworten, was Bréjé Über die Angelegenheiten Spaniens ge agt hat. von der Kammer die Erlaubniß, auf der Stelle das zu erledigen, was ich als cinen Zwischenfall bei dieser Diskussion betrachte: Der ehrenwerthe Pair hat das Schweigen der Thron-Rede über die An- gelegenheiten Spaniens bemerkt, er hat Recht gchabt, dieses Schwei- gen war überlegt und freiwillig, Der nämliche Grund, welcher veranlaßt hat, daß die Thron-Rede über die Angelegenheiten Spa- niens geschwiegen hat , untersagt mir, Über diesen Gegenstand in eine gründliche Diskussion cinzugehen. Es schweben in die- sem Augenblick zwischen Frankreich und Spanien Angelegenheiten und Fragen , über welche es mir unmöglich seyn würde, mich ju erklären, ohne unseren Verhältnissen und den Angelegenhei- en meines Vaterlandes Nachtheil zu verursachen. Jndeß habe ich nicht über die Fragen, wovon ih spreche, sondern über un- sere allgemeinen Verhältnisse mit Spanien eine Antwort auf das ju geben, was Herr de Dreux -Brézé gestern gesagt hat. Er hat an en Devon von Bergara und an die Zufriedenheit , welche wir in dem Augenblick, wo er abgeschlossen wurde, darüber bezeigt haben, erinnert. Er hat uns gefragt, 00 nach dem, was seit zwei Fahren gesche- en, wir noch jeßt die nämliche Zufricdenheit füblten. Ohne ällen weifel. Der Vertrag von Bergara hat uns eine wahre Zufriedenheit verursacht, weil er dem Bürgerkrieg in Spanien ein Ende zu machen chien, Wir hegten nicht die Hoffnung, daß er ju lcich allen bürger- ichen Diskussionen in Spanien, den Schwierigkeiten unserer Ver- fe tnisse mit diesem Lande ein Ziel seyen würde, wir haben cine zu ange Erfahrung von den Revolutionen, von ihrer Dauer und ihren Wechseln, von ihrer Rückehr , als daß wir glauben sollten, daß sie sich auf diese Weise in einem Augenblick und durch cinen ifolirten Akt endigen könnten, nein, aber es bleibt nicht we- niger made, daß dieser Vertrag einem Bürgerkriege in Spa- nien ein Ende gemacht hat. Ein zweiter Bürgerkrieg war Gs dem Wiederaushruche nahe, und in dieser Hinsicht sind Gerüchte über den Antheil verbreitet worden, welchen die Regierung des Königs daran Seneuimen haben sollte; diese Gerüchte entbehrten jedes Grundes und, ih sage es ohne Anstand, jedes Vorwandes. Die Regierung des Königs hat sich bei dieser Gelegenheit, so wie bei allen anderen, in dem einzigen Gedanken der Wiederherstellung der Ordnung benommen. Jn dem Augenblicke dieser Krisis hat die Spanische err sich an uns gewendet, um von uns die Ab- sendung der Karlistischen idbiae in das Fnnere zu verlangen, welche sih auf unsere Gränze warfen, und deren einige nach Spanien zurückgckchrt waren, um Theil an der neuen Jusurrec- tion ju nehmen. Wir haben sie auf der Stelle in das Funere gesandt. e nämliche Maßregel i| hinsichtlih der Christinos er- griffen worden, Eine einzige Forderung der Spanischen Regie- ich “or ibr auf der Stelle und positiv verweigert worden; sie wi vande nicht gu sagen welche. Die Kammer kennt sie; le F 2 ilisere nelle und kategorische Weigerung begreifen (Zahl- reiche Stimmen: Sehr gut). Es ist also durchaus falsch, zu be- dafi die Franzbsische Regierung den mindesten Antheil an j enommen habe, was neuerlich in Spanien vorgefallen is. Wenn wir Gegendeschuldigungen hätten machen wollen, so wdre es uns

estern Herr de Dreux- Jch verlange

leicht gewesen, das, was in Spanien vorgefallen, öffentliche Versamm- lungen, erklärte Drohungen, die Sprache anzuführen, die, ich will nicht sagen von wem, aber von ernsten Männern geführt worden, welche droh- ten, in Frankreih JFnsurrectionen, neue Revolutionen zu begnnsigen, Wir haben uns jeder Gegenbeschuldigung enthalten. Hie Regierung des Königs ist in ihrem Benehmen in Betreff auf Spanien nur von [ee Ideen geleitet worden, nämlich: zur Befestigung der regelmäßigen Monarchie in Spanien beizutragen, und in Spanien jeden ausschlicß- lichen Einfluß, welcher unseren Fnteressen nach1hcilig wäre, zu verhü- ten, Jch gehe zu der wesentüchen_ Frage über, welche gestern die ganze Sihung der Kammer aus efúllt hat zur Frage des Orients, und ich bitte die Kammer um Erlaubniß, jede rückblickende Politik und Alles, was vor dem Antritt des jeßigen Kabinets stattgehabt hat , aus der Debatte zu entfernen. Der Herr Minister stellt hier den Vertrag vom 13. Fuli als chrenvoll und vortheilhaft für Frank- reih dar. Wenn, sagte er, vor cinigen Fahren ähnliche Vorschläge Frankreich gemaht worden wären, so würden sie mit Bereitwillig- cit aufgenommen worden seyn, und eine solche Cat wäre als eine wahre Eroberung und als cine Ehre betrachtet worden. Der Herr Minister hebt hierauf die Vortheile hervor, welche sich aus diesem Vertrage für Frankreich ergeben werden. Durch den Rüktritt Frankreichs in den Europäischen Verband, sagte er, hat der für Frankreih so unglückliche Zustand der Fsoli- rung aufgehört; durch diesen Rücktritt wird eine bedeutende Verminderung in den dfentlichen Lasten bewerkstelligt wer- den können; endlich ifl cine regelmäßige und friedliche Lage auf eine für Jeden drückende und gefährliche Lage gefolgt. Uebrigens bin ih weit davon entfernt, zu behaupten, daß wir durch die Convention vom 13. Juli plöôylich in eine glänzende Lage verseßt, und daß alles Ver- Ee ausgelösht worden sey. Fch bin zu schr daran gewöhnt, das and und die Kammer zu achten, als daß ih nit vollkommen auf- richtig seyn sollte. Ja, allerdings hat die Politik Frankreichs im Orient eine Niederlage erlitten. Frankreich täuschte sich Über zwei Punkte, cinmal über die Wichtigkeit seines Jnteresses in Bezug auf die Aegyptische Regierung und dann Über die Stärke der Acgyptischen Regierung. Unter der Herrschaft jenes doppelten Frrthums, der Nie- manden zur Last zu legen ist, da alle Welt ihn theilte, trieb Frank- reich jene Frage über die Sees einer guten Politik hinaus. Jch will mich feiner betrübenden Worte bedienen; aber die. Ereignisse ha- ben bewiesen, daß Frankreich sich Letduscht hatte. War dies nun aber, m. H., einer jener Fälle, wo ein Volt Alles aufs Spiel seßen, Alles opfern muß, um seinen Frrthum durchzuführen? Gewiß nicht. Das Jn- teressewar nicht groß, nicht national, nicht ticf genug, um Frankreich einer solchen Prüfungzu unterwerfen. Wenn sich übrigens Frankreich in gewisser Hinsicht täuschte, \o haben sh Andere aud getäusht. Jch sagte schon im vorigen Fahre, daß England einen entschiedenen Fehler begangen habe, indem es dic große Politik der kleinen, die Freund- schaft Frankreichs dem unbedeutenden Vortheile geopfert habe, cinige Distrikte Syriens um etliche Fabre früher aus den Händen cines Greises, in die Hände eines Kindes übergchen zu sehen. Es war dies ein s{werer Frrthum , dessen Nachtheile die Englische Politik vielleiht noch lange Zeit empfinden wird. Auch Oesterreich und Preußen, welche uns scitdem cinen nüblichen und loyalen Beistand gelichen haben, dachten zu Anfang der Frage niht hoh genug von ihrer eigenen Stärke und ihrem eigenen Ein usse. Es hing von ihnen ab, die Frage in ihrem Ursprunge zu erftiken und zu verhin-

dern, daß man die Ruhe und die Zukunft Europa’s nicht in Gefahr bringe. Jhr Fehler bestand darin, daß sie nicht gleih zu Anfang alles das wagten und thaten, was sie in der Weisheit ihrer Ansich- ten wünschten. Auch Rußland is von Frrthum und Fehler nicht frei. Es hat, meines Erachtens, scine wesentlichen und dauernden Interessen im Orient oberflächlichen und vorübergehenden Eindrücken copfert; es hat scine Staats- Politik dem... dem was nicht die L ist, geopfert. Herr Guizot suhte nun nachzuwei-

er Nußen für Frankreich entsprungen sey, indem Europa ich Überzeugt hätte, daß ohne die Mitwirkung Frankreichs nichts Festes und Entschiedenes in Europa bewerkstelligt werden könne. Seyn Sie Überzeugt, m. H., sagte cr, daß man nicht zum zweiten- male so leichthin handeln wird, wie man gehandelt hat; obgleich man reussirte, so hat man doch die ganze Gefahr solcher Erfolge tief empfunden. Der Redner beschäftigte sich schließlich mit dem Schicksale der christlichen Bevölkerung im Orient. Er sagte, daß die Regierung jene Bewegungen nicht unterstüße, da ihre Politik gegen das Türkische Reich durchaus loyal sey. Frankreich bemühe sich, die Türkische Regierung zu überzeugen, daß ihre grdßte Gefahr jeßt aus den inneren ‘Fnsurrectionen erge und daß das ein- zige Mittel, derselben zu entgehen, darin bestehe, den christlichen U etngen ein besseres Schicksal zu bereiten und sie mit mehr Gerechtigkeit und Sanftmuth zu behandeln.

mühe sich Frankreich, den Europäishen Mächten begreiflich zu machen, daß das Fnteresse des allgemeinen Friedens ihnen die Pflicht E zu Gunsten der christlichen Bevdlkerungen auf die Pforte

glieder sich schon entfernt hatte, verlangte der Baron von

Kammer zu bringen habe. (A keit.) Der Redner verlangte Herausgeber des Siècle wegen eines in der jenes Blattes enthaltenen Artikels vor die Kammer citirt werden solle. Herr von Daunant verlas hierauf den erwähnten Artikel, der folgendermaßen lautete :

/¿Das Publikum braucht nicht ers zu erfa irs- Kammer , obgleich ihr Glanz durch die Mäbiguea 5 Ée Sea Me. rilhou, dur den Ern des Herrn Viennet und durch die Weishcit

estrigen Nummer

die Wichtigkeit des Pairshofes absorbirt hat. \ Überbebt uns der Aufgabe übcr die Art von Poi DE Cor t nS

eines Nachdruks der Thron - Rede, den man di irs-

Kammer nennt, gehalten hat. Wir haben über Als, T dort gesagt worden is, nur das eine Bedauern auszudrücken, daß Män- ner von so wahrhaft patriotischer Gesinnung, wie der Fürst von der Moskwa, sich nicht i ciner anderen Rednerbühne vernehmen las- sen können. Eben so haben wir auch nur cine emerkung zu ma- chen, dafi nämli ein gewisser Herr Boissy , der blos wegen seines Reichthums gs Pair ernannt wurde, erkldrf hat, daß unter den Feinden der (gierung dicjenigen, die nichts besäßen, obenan ständen. Es ist, wie es scheint, in den Augen jenes Herrn ein gro- fes Verbrechen, wenn man nicht, wie er, große Landgüter und Renten besißt. Begreift man in der That, wie Leute, die nichts haben, so kühn seyn können, sich einzubilden, daß die Regierung:

ihnen, wie allen anderen Bürgern, Schuh schuldig scy! W

würden uns, wie oben gesagt, mit der angeblichen Erörterung der Adresse der Le Ene gar nicht beschäftigt heben, wenn wic nicht auf die mehr als unziemlichen Worte des Herrn Boissy hinzuweisen gehabt häâtten.-/

Dieser Artikel, sagte Herr von Daunant, erhalte die augenscheinlihste Negirung der Rechte der Kammer. Jhr Siz- zungssaal wurde in einen Salon verwandelt, ihre Adreß: Debatte in eine politische Conversation. Dergleichen Jnsinuationen wären darauf berechnet, der Pairs - Kammer ihren politischen Charakter in der dffentlihen Meinung zu rauben, und dies könne nicht ge: duldet werden. Er trage deshalb darauf an, den verantwortlichen Herausgeber jenes Blattes vor die Barre zu laden. Die wei- tere Erörterung Úber diesen Gegenstand ward auf morgen ver-

schoben.

Sißung vom 13. Januar. Alle Tribünen der Kam- mer waren heute mit Zuschauern überfüllt, da man auf die Ent-

scheidung der Kammer hinsichtlich des Antrages des Herrn von Daunant sehr gespannt war. Herr Cousin nahm zuerst das Wort und drúckte sein Bedauern darúber aus, daß man eine Be- leidigung, die man am besten unbeachtet lasse, zum Gegenstande eines Prozesses vor der Pairs - Kammer machen wolle, und er meinte, es sey besser, die ganze Sache fallen zu lassen. Dem wi: derseßbte sich indeß Herr von Daunant mit großer Lebhaftig: feit. Der Marquis von Dreux-Brézé erklärte sih mit dem Prozesse ebenfalls nicht einverstanden, wenn man ihn aber einlei- ten wolle, so hielte er es für besser, die gEREen Gerichtshöfe damit zu beauftragen. Nachdem der Graf Molé noch einige Worte gegen einen solchen Ausweg gesprochen hatte, den er für unverträglich mit der Würde der Kammer hielt, schritt man zur Abstimmung über den Vorschlag des Herrn von Daunant, der fast einstimmig angenommen wurde. Die einzigen Mitglieder, die dagegen stimmten, waren die Herren von Dreux-Brézè, Dubou- chages, Lanjuynais, Cousin und Caffarelli.

Der Prásident: Da die Kammer beschlossen hat, daß der verantwortliche Herausgeber des Siècle vor die Barre geladen werden soll, so bleibt noch Úbrig, den Tag der Vorladung zu be- stimmen. Jch schlage dazu den 18. Zanuar vor. (Allgemeine Zustimmung.) Der verantwortliche Herausgeber des Siè cle wird aufgefordert werden, sich mit einem Vertheidiger zu versehen,

Dis úbrigen Paragraphen des Adreß-Entwurfes wurden hier- auf ohne weitere Debatten angenommen und man schritt, bei Ab- gang der Post, zur Abstimmung über die ganze Adresse.

__ Paris, 13. Jan. Der Antrag des Herrn von Daunant in Betreff des Siécle wird heute natürlich von allen Journa- len besprochen; nur das Journal des Débats úÚbergeht den-

n, wie aus allen diesen Fehlern und Frrthúmern doch cini- |

Zu gleicher Zeit be- |

Gegen Ende der, heutigen Sibung, als ein Theil der Mit- | Daunant das Wort und sagte, daß er, dem Artikel 15 des Ge: | seßes vom 25. März 1822 gemäß, eine Reclamation vor die |

iei» Zeichen der Aufmerksam- | ierauf, daß der verantwortliche |

arre der Pairs: |

des Herrn d'Alton Shee erhdht worden i|, sch seit langer Zeit in

zu berichten, welche in dem Salon des “Es, bei Gelegenbcit | Was uns betrifft, e Ad

selben bis jeßt mit Stillschweigen. Der Constitutionnel is der Meinung, daß die Wichtigkeit und die Bedeutung des inkriminirten Artikels ungemein übertrieben worden sey. Man werde sich sehr viel Mühe geben müssen, um zu beweisen, daß ein dynaslisches Journal, welches die Verfassung und die gesellschaftlihe Ordnung beharrlich vertheidigt hätte, positiv geleugnet habe, daß die Pairs- Kammer eine der drei Staatsgewalten sey. Man müsse sich der Hoffnung úberlassen, daß die Kammer nicht auf jenen Antrag eingehen werde. (Die heutigen Blätter kannten natürlich das Re-

ultat der heutigen Sißung noch nicht.) Das Siècle selbs äußert sich ü er seine Angelegenheit in folgender Weise : „In einer berühmten Rede, welche Herr Royer Collard

über die September -: Geseße hielt, sprach er die Besorgniß aus, daß die Pairs-Kammer in dem Maße, in dem sich ihre richterli- chen Befugnisse erweitern, an Einfluß als politische Gewalt ver- lieren würde. Wir haben gestern gesagt, daß die Pairs-Kammer schon in der Nichtigkeit des Pairshofes aufgegangen sey. Weiß man, was ein Mitglied jener Versammlung vorgeschlagen hat, um zu beweisen, daß wir Unrecht hätten? Es hat vorgeschlagen , daß die politische Versammlung sich in einen Gerichtshof verwandle, und den Herausgeber des S iècle vor seine Barre lade. Wird es nun dadurch augenscheinlicher werden, daß wir uns in unserer Annahme geirrt haben? Ehrlich gesagt, wir glauben es nicht. Herrn Daunant zufolge, sollen wir die conftitutionellen Rechte der Pairs-Kammer geleugnet haben. Wo findet sich diese Negirung ? Herr Daunant führt die Worte an, welche die Erörterung “ber die Adresse als eîne einfache Conversation in einem der Sâle des Lurembourg darstellen. Es geht aus jenen Worten in der That hervor, daß die Erörterung der Pairs - Kammer in unseren Augen unbedeutend war. Es isst also ein Verbrechen, eine solche Ansicht auszusprechen? Man leugnet also dadurch förmlich die constitutionellen Rechte der Pairie? Wir gestehen, daß uns das niemals eingefallen wäre, Eine schwere Beleidigung für die Pairs-Kammer will ferner Herr Daunant darin finden, daß wir bedauern, daß die Rede eines Mitgliedes jener Kammer nicht auf einer anderen Rednerbühne gehalten worden sey. Wir begreifen, daß der Ausdruck eines solchen Bedauerns Herrn Daunant in Erstaunen seßt, aber wir hätten niemals geglaubt, daß darin eine schwere Beleidigung, eine jener Beleidigungen gefunden werden fönnte, welche cine politische Körperschaft rächen müsse. Sollte es sh in dieser Sache nur darum handeln, die Presse einzuschÜch- tern, indem man eines der Organe der constitutionellen Opposition zu strafen gedenkt, so ziemt es uns nicht, dem Eindrucke vorzugrei: fen, den ein solches Verfahren auf das Publikum machen wird. so werden wir, ohne uns durch Verfolgungen oder Drefnges weder aufreizen, noch einshüchtern zu lassen, der Rolle der Mäßigung und der Festigkeit treu bleiben, die wir uns

| auferlegt haben. Wir werden niemals aufhdren, die Verfassung

und die en zu achten; aber wir werden uns auch nicht vor dem Zorn unserer Feinde beugen.“

Geskern erschien Herr von Kisseleff in der Soiree des Mini- sers der auswärtigen Angelegenheiten und ward von Herrn Fuioe auf das zuvorkommenstke begrüßt; man zweifelt nun nicht mehr, daß die Mitglieder der Russischen Legation auf dem nächsten Balle in den Tuilerieen , der erst Wdermergen ftattfindet, erscheinen wer- den. Herr von Kisseleff soll sich überzeugt haben, daß Befehle nah St. Petersburg abge angen waren, um Herrn Perier zu Wiederannahme des Lbesvollen Benehmens gegen den Hof,