1842 / 23 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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hat sich die politische zu ihnen geselt, um ihren Triumph zu Ta In Frankreich da- egen hatte man einige Politiker andeln lassen, und als die

lâne der Regierung endlich zur Reife gediehen zu seyn schienen, da fiel es endlih auch den Organen der Religion ein, an das un- glückliche Schicksal der Schwarzen zu denken, Mit anderen Wor- ten: in England hat die Politik aus dem Werke der Neligion Nugten gezogen, in Frankreich sucht die Religion das Werk der volitif zu ihrem Vortheil zu benußen. Diese beiden Tendenzen nd ubrigens gleich strafbar: jene offenbart den heuchlerischen Egois- mus einer Regierung, diese die heuchlerische Eitelkeit einer Kirche.“

ihrer Pflicht überzeugt hatte,

Victor Hugo und der Nhein.

aris . 14, Jan. Der Lieblingsdichter des modernen Fran T E der ‘tit faden adi pre schien, bricht endlich sein langes Schweigen durch die Verdffentlichung eines Werkes, wel- ches wenigstens in Hinsicht auf den Umfang geeignet ist, die Lese- welt für ihre bisherige Entbehrung ‘zu entschädigen. Victor Hugo hat das Versáumte durh sein nahe an tausend Seiten starkes Buch Le Rhin reichlich nachgeholt, freilich nicht für Diejenigen, welchen der Dichterruhm des Verfassers von Notre Dame de Paris am Herzen liegt, und Diejenigen, welche dafür halten, daß âsthetishe GBenússe nicht gemessen, sondern gewogen seyn wollen,

Das neue Buch Victor Hugo?s ist der Hauptsache nach eine Reise-Beschreibung, wie sie jeder Tourist liefert, der seine Sprache mit einiger Gewandtheit handhabt, und der die nöthige Geduld besigt, um aus Reise-Handbüchern , statistischen Werken, Sagen- und Legenden - Sammlungen u. s. w. den mehr oder weniger pi- fanten Unterhaltungsstoff auszuziehen und zusammenzustellen. Ein Gegenstand, wie der von Victor Hugo gewählte, ist in der That der bequemste, welchen sich ein Schriftsteller wünschen fann, der nur den Zweck hat, auf möglichst wohlfeile Weise ein paar mit- telmáßige Bände zu bestreiten. Der gegebene Stoff ist so Uber- schwenglih reich, daß es feiner gesuchten literarischen Zuthat be- darf, um ihn genießbar zu machen. Daher hat denn Victor Hugo auch ohne große Anstrengung in seinem Rheinbuche ein Werk ge- liefert, welches immerhin lesenswerth ist, aber den Namen eines „Monuments“, unter welchem es angekündigt wurde, s{werlich verdient.

Der Verfasser beginnt die Beschreibung seiner Reise an der Barrière von Paris, er nennt uns die Dôrfer, welche rechts und linfs an der Straße nah Meaux liegen, er schildert uns seine Diligencen-Leiden, erzählt seine kleinen Gasthof-Abentheuer und be- schreibt uns mit unbarmherziger Genauigkeit jeden mittelalterli- chen Baustein, zu dessen Besichtigung ihm der Pferdewechsel auf den Stationen Zeit läßt. Diese Vorliebe für die unbedeutend- sten Reste aller mittelalterlichen Architektur wird an den Orten, wo die Diligence Mittag macht, oder wo der Dichter gar übernachtet, zu einer wahren Geißel für den nicht- antiquarischen Leser. Ein Gothisches Fenster, eine nichtssagende Jnschrift sind für Victor Hugo Gegenstände überfließender Bewunderung; jede Ausbesserung, auch die noth- wendigste, jede Restauration, wäre sie auch noch \o geschickt und noch so geschmackvoll ausgeführt, ist ihm ein Gräuel der Barba- reiz; handelt es sich aber gar um eine eigentliche Neuerung, so fkreut er Asche auf sein Haupt und verhüllt sein Gesicht. Gewiß, die Pietät für die Denkmale der geheimnißvollen Kunst unserer Vorfahren is ein ehrenwerther Zug und man kann nicht genug wünschen, daß sie immer mehr erskarken und zum mächtigen Schuße der auf uns gekommenen Reske der wunderbaren Architektur des Mittelalters werden möge; aber diese Pietät soll auch wirkli seyn, was ihr Name bedeutet, eine vom Gefühle ausgehende Hul- digung fúr das Schóne und Große, sie soll vor allen Dingen in feine dloße Kuriositäten:Krämerei ausarten. Die Würde des Ge- genstandes ist es, welche die edle Leidenschaft von der blinden Ma- nie unterscheidec, und die, in dessen Augen das Alter allein L - reicht, um einen vollgúltigen Titel auf Werthschäßung und BDe- wunderung zu geben, ein solcher seßt nicht allein seinen Geschmack, sondern auch seine Aufrichtigkeit den schwersten Zweifeln aus.

Von der dichterischen Auffassungsweise, welche Victor Hugo in seinem Buche bewährt, führe ih nur zwei Beispiele an. Das Schlachtfeld von Montmirail scheint ihm, weil er einen Haufen Müúhlsteine darauf findet, ein ungeheueres Damenbrett, auf wel- chem Riesen eine Partie gespielt baben und in Varennes findet er „cin sonderbares Symbol“ in dem Umstande, daß der Markt, auf welchem Ludwig XVI, verhaftet wurde, die Gestalt eines Fall: beils habe, eine Analogie, welche ihn denn auch veranlaßt, sich dare über zu wundern, daß der Name des Mannes, welcher den un- glücklichen König arretirte, Billaud und nicht vielmehr Billat ge- \chrieben werde.

Unterhaltend, wenn auch selten belehrend, sind die Beobach- tungen, welche Victor Pas auf Deutschem Boden anstellt, und wenn wir niht durch Alexander Dumas'"sche „Reiseeindrücke“ daran gewdhnt wären, von Französischen Schöngeistern die uner- wartetsten Entdeckungen Über Sittenzustände und Meinungen in

Bekanntmachungen.

Bekanntmachung.

den 3. Februar d. J. zu diesex wi beraumte Termin hierdurch aufgehezervachtung an- wiesen Stabs, I 14. Ines 41842. Königl. Regterung, eilung für die V der direkten Steuern, Domainen nad Cpeltun

Bekanntmachung.

Die nach §. 23. der Statuten alliährlich abzuhal- tende General-Versammlung haven wir guf den 23. Februar d. e Nachmittags 4 Uhr, in dem Empfaagshause auf dem Bahn- hofe, eine Treppe hoch, anberaumt, zu welcher wir die Herren Actionaire hierdurch einladen. Dieselben werden ersucht, in Gemäßheit §. 26. der Statuten, unter Vorzeigung ihrer Actien oder des daselbsi er- wähnten Lu nisses , in den Tagen vom 4. bis 9. Februar , Vormittags von 9 bis 12 Uhr, in dem Gesellschafts - Bürcau auf dem Bahnhofe bei dem Herrn Rendanten Plahn s und Me Db gurs der nschreibun i

ae pte E Gen esheinigung ' versehenen Actio- naire können zu der General - Versammlung zuge-

Der Fahresbericht der Direction, das Namen- Verzeichniß der zur General - Versammlung berech- g Haten und ANLaIA gti so De di etn Statuts. Bons -

zettel zur Wahl neuer Direktoren, Repräsentante i n allen vorkommenden und deren Stellvertreter an die Stelle der im ver- A E ah aideits dis flossenen Jahre ausgeschiedenen oder nah Vorschrift der Statuten Ausscheidenden , werden zeitig vorher mitgetheilt werden.

Berlin, den 11. Januar 1842.

Die Repräsentanten der Berlin - Potsdamer Eisen- bahn - Gesellschaft.

Einzahlung zur Berlin - Stettiner

88

unserem Vaterlande machen zu sehen, se würden uns manche der Mittheilungen des Verfassers durch ihre unbestreitbare Origina- lität überraschen,

Nur noch einige Worte úber den raisonnirenden Anhang des Buches. Ein Franzdsischer Schriftsteller, zumal wenn er Hoff: nungen des skaatsmännischen Eee nährt, wie man sie Victor Hugo zuschreibt, kann unmöglich eine Rheinreise erzählen, ohne seiner Darstellung einige patriotishe Wünsche und Erwartungen beizumischen. Auch Victor Hugo würde sich sür einen schlechten Franzosen halten, wenn er nicht die Gelegenheit benußte, um bei Erwähnung des Rheins mit Schwert und Lanze für die Ansprüche Frankreichs auf \scine „natürlihen Gränzen“ in die Schranken zu treten. Er versucht es, die angeblichen Rechte seines Vaterlandes auf die Rheingränze in einer langen Abhandlung nicht zu bewei- sen, denn des Beweises bedürfen sie, seiner Meinung nach, nicht, sondern sie ihrer Durchführung durch die Nachweisung von Mit- teln und Wegen um einen Schritt näher zu bringen. Wenn Franfreih 1815 die Rheingränze verlor oder, nah Victor Hugo's Ansicht, seines wohlerworbenen Eigenthums beraubt wurde, o war dies lediglich das Werk gewisser Mächte, welche den Samen der Zwietracht zwischen zwei Ländern ausstreuen wollten, die berufen sind, in inniger Freundschaft mit einander zu leben. Denn, wie im Mittelalter Spanien und die Türkei, so sind heutzutáge, sagt Victor Hugo, England und Rußland zwei durchaus egoistische, der Europäischen Unabhängigkeit und dem Europäischen Fortschritt feindselige Mächte, gegen welche unsere Civilisation nur durch die engste Allianz Deutschlands und Frank- reichs vertheidigt werden kann. Das erkannte die Diplomatie von St, James und von Skt, PAES O, ues auf dem Wiener Kongresse, und darum bereicherte sie eutschland auf Kosten Frankreichs, in der Höfnung, das gefürchtete Bündniß dadurch wenigstens für einige Zeit. unmöglich zu machen. Deutschland ist, wie wir durch Victor- Hugo erfahren, eigentlich dadurch betrogen worden, daß man ihm-\eine alten Provinzen zurúckgegeben, und es würde sich gewiß gehütet haben , diese Bürde auf sich zu neh: men, wenn es die Englische und Russische Politik durchschaut hätte; denn jeßt handelt es sich darum, sie auf eine gute Manier wieder los zu werden, und Victor Hugo gesleht ein, daß dies bei den herrschenden, engherzigen Begriffen von Volks-Ehre und ähnlichen

jämmerlichhen National - Vorurtheilen seine Schwierigkeiten hat. :

Indessen er is weit davon entfernt, daran zu zweifeln, daß wir uns doch dazu verstehen werden, den Ansprüchen Frankreichs gut: willig zu genúgen (denn Victor Hugo ist unser Freund, und es würde ihm und uns leid thun, wenn Frankreich zu gewaltsamen Maßregeln schreiten, „wenn es zu dem Gewichte Sines “guten Rechts auch noch das furchtbare Gewicht seines Zornes in die Wagageschale werfen müßte“). Kommét es ja doch nur darauf an, eine geeignete Entschädigung für uns ausfindig zu machen! Vic- tor Hugo sieht zwei verschiedene Jnteressen, welche eine Schadlos- haltung für die Abtretung des linken Rheinufers verlangen, das des Preußischen Staats und das Deutschlands. Das erstere wird von ihm als eine territoriale Abrundung, das zweite auf neue Erwerbungen in den Donauländern angewiesen. Welcher ernst- liche Einwand könnte unter solchen Vorausseßungen noch ge- gen die Befriedigung der Französischen Forderungen gemacht werden? Müssen nicht “alle Parteien dem Himmel dan- fen, wenn sie für das, was Fraafreih umsonst nehmen könnte, einen hinreichendên Ersaß an Seelenzahl und Quadrat- meilen erhalten, gleichviel Übrigens wo und wie? Daß dies Ar- rangement nur auf Kosten der bestigsken Völkerrechte und Jnter- essen ausgeführt werden könnte, daß seine Realisirung die grän- zenloseskte Verachtung der Nationalitäten vorausseßt, daß sie der Ehre des Deutschen Namens" auf ewige Zeiten ein unauslöschli- ches Mal aufdrúcken würde, das Alles is von keinem Be- lange fúr Victor Hugo, oder vielmehr er scheint das Alles gar nicht zu ahnen. Dagegen gersperne er uns nicht allein die Freund- schaft, sondern auch die Brüúderschaft des Französischen Volks, wenn wir seine Bedingungen eingehen. Victor Hugo bietet recht gute Waare feil, aber sein Preis ist tausendmal zu hoch.

Meteorologische Scobachtungen.

J Î

1842. | Morgens | Nachmittags Abends Nach einmaliger 20, Januar. | 6G Ubr. 2 Ubr. | 10 Ube. Beobachtung. Luftdruck. .…. |341,34"" Par. |340,66"" Par. | 339,12" Par.| Quellwärme 7,7° R. Luftwärme .…. | 1,2°R. |— l1,1°R. | 1,2° R. | Flusswärme 0,/0° R. Thaupunkt .…. | 2,0° R. |— 2,5° R. | 2,1° R. | Bodenwärme—0,1° R. Dunstsätligung 86 pCi. 80 pCct. 85 pct. Ausdünstung 0,027 Rh. Wetter... trübe. trübe, trübe, Niedersecblag O. Wind... Ww. Ww. W, Würwmewechsel —1,0®, Wolkenzug. . . —_ W. gu 2,1°.

Tagesmittel: 340,37" Par... 1,2° R .. —2,3° R... 84 pCt.

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 17, Jun. Niederl. wirkl. Scbuld 514. 5% do. 1004. Kauz. Bill. 255. 55 Span. 22%. Pass. —, Ausg. —. Zinsl, —. Preuss, Präm. Sch. —. Pol, —. Oesterr.; 106.

Allgemeiner Anzeiger für die Preuféischen Staaten.

lassen werden , und haben sie selbige vor dem Ein- der Verpflichtung: für die ferneren Einzahlungen tritt in das Versammlungs-Lokal vorzuzeigen. Wer [zu haften, entlassen fnd. f ip: Bek ( gen der Stellvertretung wird auf §. 25. der Sta- Die bmi des vom 10. Dezember v. Fs. |kuten und auf §. 2. des in der General - Versamm- wegen wi d Thees „Verpachtung des Vorwerks La-|lung vom 25. März 1840 beschlossenen Nachtrags zu bomiß wird hiermit zurückgenommen und der auf| den Statuten (Amtsblatt von 1840 'S. 265) ver-

teres

sung nur vom 1sten des au

Eisenbahn. wird.

um 1. März d. J.

Statuts), E d a e ain E

Die Entgegennahme dieser Quote für die Actie mit 20 Thlr. voll (Halhbaëtie 10 Thlr.) geschieht Das hier bei unserer Hauptkasse und in Berlin be Mendelssohn & Comp. gegen Vollziehung der Quit- tungsbogen durch unseren Rendanten Dietrich

vom 20. bis ultimo Februar c. Die Folgen verzdgerter Zahlung bestimmt §. 13, des |ner- Marqueurs , Bedienten Überhaupt, so wie der

dabei stellen wir indessen auheim, dergleichen nur selben obliegenden Ses Palen und Ar am jedesmaligen Monatsschlusse zu leisten, weil wir, bsú der geregelteren Verrechnung wegen, deren Verzin- ( f den Eingang der Zah- lung folgenden Monats eintreten lassen. Uebrigens nung der werden wir wegen der jeßigen Einziehung noch ein| bel, der Kleidungs besonderes Cirkularschreiben an alle bekannte Actio-|wartun nairs erlassen ; welches zugleich Andeutungen wegen |der Reit- und Kutschpferde; das Jnstanderhalten un der späteren Einzahlungen und Bericht Über den ge-| Reinigen der Wagen und genwärtigen Stand unserer Angelegenheit enthalten tettin, den 20. Fanuar 1842.

Di i ¿ T » einschreiben zu: lassen gi ummen erbitten e zu unserer Maus Das Direktorium der T Mex Eisenbahn-|Répertoire du théâtre sr. à Berlin. 2. Série. No. 7.

irection über die er- [und erklären hiermit zugleich , in Y An .

ntaegen zu nehmen. Nur die|mend mit dem Verwaltungsra lge übereinstim-\ Masche. Wartenber ; i;

a ses (S. 12. und 45. unseres Stocute Ben , e c, SIrli dem deren Einzahlung erfolgt if, d i

Antwerpen, 15. Jan. Zinsl, a

Lf M., 18 et ee 100i e. 44.101 Frankfurt a. , Jan. Oeatere. Met. 6. 6,

242 564 6. 1324; G. Bauk-Aect, 1992. 1990, Loose zu 500 Fl. Preuss. Präm. Sch. SIL G. do. 4% Anl. 1024 G, Poln. Loose 77 G. 0% Span. Aal. 243. 243. 25% Holl. 60/7. 6077.

Eisenbahn- Âctien. Taunusbahn- Act. 377. 376%. Leipzig - Dresden 1036. Kölu- Aachen 955 G.

Hamburg, 19. Jan. Bank- Actien 1630 Br, Bongl. Russ, 1095.

Berliner Börse, Den 21. Januar 1842.

Pr. Cour. Pr. Cour. Fonds. |zi ait | ‘ad Actien. leit, |_ Geld, St. Schuld - Seb. | 4 | 104% Io Bel, Pots. Eisenb. | 6 | 1225 | 1214 Pr. Eugl. O0b1.30./4| 1025 | 1 do. do. Prior. Act. /43}| 103 —— Präm. Sch. der Mgd. Lys. Biseub. |—| I 109% Seehandlung. |—| 821 815 } do. do. Prior. Act | 4 | 102 Kurm. Schuldv. |34| 1023 102% } Bel. Anb. Kisenb. |—| 106 1054 Berl. Stadt-Obl. |4| 1034 } do. do. Prior. Act. |4| 102 Elbiuger do. |34| [Düss Elb. Kiseub.|5| 88 87 Danz. do. in Thb. |—| 47 do. do. Prior. Act. | § | 101% Westp. Pfandbr. |34| 1024 102 } Rbein. Biseub. |56| 97k 96x Grossh. Pos. do. | 4 105: zoes do. do. Prior. Act. | 4 | 101 Ostpr. Pfaudber. Geld al 1 be: E O a Pomm. do. 34 1 1024 |riedricholor |—| 134 | 13 Kur- u. Neum, do. |3 102%, 102 Andere Goldmün- Scblesische do. 35) 1014 1 en à 07h. [—| Blk 65% Disconto a 3 4 Königliche Schauspiele. Sonnabend, 22. Jan. m Schauspielhause: Das erste

ebút, komisches Gemälde in 3 Abth., von L, Angely, Hierauf: Frbblich, m siéalisches Quodlibet in 2 Abth. : Sonntag, 23, Jan. Jm Opernhause: Der Feensee. Preise der Pläße: Ein Pla6 ‘in den Logen des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. u. \. w. Jm Schauspielhause: Das Glas Wasser.

Königstädtishes Theater.

Sonnabend, 22. Jan. Norma, Opera in 2 Atti, del Sgr. Romani. Musica del Maestro Bellini. Senntns, 23. Jan. Die drei Jahrhunderte 1742, 1842, 1942,

Poesía

Oeffentliche Aufführungen.

Sonnabend, 22. Januar, Abends 7 Uhr, im Konzert-Saale des Königl. Schauspielhauses: Großes Vokal: und Jn en- t per zum Besten der Malmeneschen Knaben-Beschäftigungs- Anstalt.

Montag, 24. Januar, Abends 7 Uhr, im Saale der Sing- Akademie: Musikalische Abend-Unterhaltung von Marie Shaw. Die Konzertgeberin wird an diesem Abend zum leßtenmal vor ihrer Abreise nah Jtalien hier auftreten und folgende Stücke vortragen: Arie aus „Sappho“ von Paccini, Romanze vom Grafen von Westmoreland, Canzonette von Ricci und ein Duo mit Herrn Bötticher aus „Francesco Donato““ von Mercadante. Billets zu 1 Rthlr. sind in der Schlesingerschen Musikhandlung, im Rheinischen Hofe und Abends an der Kasse zu haben.

Marktpreise vom Getraide.

Berlin, den 20. Januar 1842. u Lande: Weizen 3 Rthlr. 10 Sgr., auch 2 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rihlr. 21 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr. 17 Sgr.; große Gerste 1 Rthlr. 1 Sgr. 11 Pf. , auch 28 Sgr. 9 Pf.; kleine Herste 1 Rthir. 3 Sgr. 9 Pf.- auch 28 Sgr. 9 Pf. ; Hafer 25 Sgr., auch 20 Sgr. 8 Pf. ; Erbsen 1 Rthlr. 17 Pf. E sind 206 Wispel. Zu Wasser: Weizen (weißer) 3 Rthlr. 10 Sgr., auch 3 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf. und 3 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf. ; Noggen Rthlr. 25 Sgr., auch 1 Rthlr. 20 Sgr. ; große Gerste 1 Rihlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 4 Rihle. 1 Sgr. 3 Pf. ; Hafer 22 Sgr. 6 Pf. Mittwoch, den 19. Fanuar 1842. Das Schock Stroh 11 Rihlr. , auch 8 Rihlr. 20 Sgr Centner Heu 1 Rihlr. 5 Sgr., auch 22 Sgr. 6 Pf.

Kartoffel : Preise. Dex Scheffel 15 Sgr., auch 8 Sgr. 9 Pf.

Branntwein-Preise. Die Preise von Kartoffel - Spiritus in der Zeit vom 14. bis incl. 20. Januar d. F. waren : 147— 142 Rthlr. pro 200 Quart à 54 pCt., oder’: 10,800 pCt. nah Tralles. Korn - Spiritus ohne Geschäft. Berlin, am 20. Fanuar 1842. Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

gr. 6 ingegangen

Der

Verantwortlicher Redacteur Dr. F. W. Zinkcisen. Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerci.

Literarische Anzeigen.

Bei E. S. Mittler (Stechbahn 3) ist zu haben : Buch für Diener. eren é er:

Der vollkommene Diener und Kellner, Enthaltend: Die Pflichten der Kammerdiener und Kammerfrauen, Köche und Köchinnen, Lakaien, Kell- Bonnen , Kindermägde , Kutscher 2c., und wie solche / , âllen sich zu A “t

erner anzunehmen z|ben , nebst einer praktischen Anweisung zu allen den- c

ten, als: die inrichtung des Frühstücks, des Diners und des Abendessens, nebst den behdrigen Küchenzetteln ; Ta- fel-Arrangement und Bedienung beim Essen; Bediec- remden; Besvrgins der Zimmer und Md- stúde; artung der Kinder; Auf-

der Kranken; Besorgung und Ahwartun

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34 Linden. Peklocingoreckhe Buch- u, Musikhdlg,

Allgemeine

reußische Staats-Zeitung.

M 23.

Berlin, Sonntag den 23e Januar

1842.

Inhalt. Anttliche h. Pairs. kreich. irs-Kammer. Pr des Siècle, De- Ea - e ee bleuan über die Adresse.

aris. Nachrichten aus Algier über den mißlichen Stand der ache Abd el Kader's.

Großbritanien und Frland. London. Anstalten zud Emvpfang Sr. M des Kdiîigs von Preußen. Beabsichtigte Rückkehr der Kdnigin-Wittwe nah London. Einrichtungen zur Taufe in

Belgien. Brüssel. Der Fürst von Chimay in der Fesiung

uxemburg.

Norwe A witd Schweden. Christiania. Baukosten für die neue Kdnigs-Wo hung. Berichtigung der früher gegebenen Nach- richt, die Katholiken în Norwegen betrefend.

R Me Prinzessin - Steuer. -—

enbahnen.

Spanien. Madrid. Geseh-Entwurf über die Kapitalisirung der rückständigen Fnteressen. f

Türkei. Konfiantinopel. Die Pforte und Griechenland.

Juland. Hagen. Verweilen Sr. Majestät des Königs. Koblenz.

erie n der Benutzung der Gemeinde-Ländereien. Trier. ewerbliches.

chwerin.

Der Staats - Rath Frankreichs.

Am*!liche Nachrichten. Kronik des Tages.

Bekanntmachung,

Der zweijährige Lehrgang für Baumeister bei der Königlichen Allgemeinen Bauschule beginnt am 1. April d. J. Nach den für diese Anstalt am 8. September 1831 ertheilten Vorschriften muß die Anmeldung zur Aufnahme vor dem 15. Mârz chriftlich bei mir eingehen und die Befähigung zugleich in der F. 3 und 4 be- Numa Art nachgewiesen seyn. Jm eigenen Jnteresse der sich

nmeldenden bemerke ich, daß sie wohl thun werden, sih vor ih- rem Eintritt in die Anstalt mit dem Zeugnisse zu versehen, daß

ls Feldmesser bewährt haben. e würden sonst nach be- I A Le Res es Ai von der Königlichen Ober-Bau- Deputation zur l erprifang als A ten zugelassen werden,

ondern sich jenes Zeugniß ersk nachträglich erwerben müssen.

eral, f 9 der Vorschriften für die Dele vom 8, Sep-

tember 1831.) Die sämmtlichen Verordnungen von diesem Tage ind bei dem Herrn Geheimen Secretair Röhl in der Königlichen llgemeinen Bauschule nöthigenfalls zu haben.

Was solche Ausländer anbetrifft, welche keine Ansprüche auf Anstellung im Königlich Preußischen Staatsdienste machen, so sind E Vorschriften versuchsweise dahin modifizirt worden, daß dieselben Behu(s ¿hrer Aufnahme die daselbst vorgeschriebenen Schulzeugnisse, so wie die Yrüsungs « Seugni e als Preußische Feldmesser, nicht beizubringen brauchen, Für genügt mithin das Bestehen der §. 8 vorgeschriebenen Prüfung zur Aufnahme in die Lehranstalé. Alle übrige Bestimmungen bleiben unverän- dert und für solche Ausländer wie für Jnländer gleich.

lin, den 21, Januar 1842. ats i 4 Beuth.

E

Zeitungs -Uachrichten.

Ausland.

Frankreich.

irs-Kammer. Sißung vom 17. Januar, Nach Eriung dis Sißung verlas der Präsident die Antwort, welche der König auf die Adresse der Kammer ertheilt hatte. Alsdann theilte er das (früher erwähnte) Schreiben des Herrn Chambolle mit, worin Lite fe für den Verfasser des inkriminirten Artikels des Siècle erflárt und die Verantwortlichkeit dafür zu úber- nehmen verlangt. „Jh habe geglaubt“, fügte der Präsident hin- ü, „der Kammer jenes Schreiben mittheilen, aber ihr zu gleicher eit bemerklich machen zu mússen, daß dasselbe an sich zu keiner Berathschlagung Anlaß geben kann, Es steht Niemanden zu, eine Dectidut der Kammer zu provoziren, sondern sie berathschlagt nur über die ihr im Namen des Königs, oder eines ihrer eigenen Comité's, oder Mitglieder gemachten Vorschläge. Wenn das Schrei- ben des Herrn Chambolle Gegenstand einer Debatte werden sollte, so müßte dies von einem Mitgliede der Kammer vorgeschlagen werden. (Eine große Menge von Stimmen: „Zur Tages- ordnung! Zur Tagesordnung!“ ) Da kein Vorschlag gemacht wor- den ist, so braucht nicht einmal über die Tagesordnung abgestimmt u werdén. Die Kammer hält ihren früheren Beschluß aufrecht.“ Nachdem hierauf der U der dffentlihen Bauten einige unwichtige Geseß-Entwürfe vorgelegt hatte, erinnerte noch der ref ident daran, daß morgen um 1 Uhr die Verhandlun: gen über den infriminirten Artikel des Siècle beginnen würden, und hob dann die Sigung auf.

Deputirten-Kammer. Die Sibung wird um 14 Uhr eröffnet. f nen sind weng gefüllt, und es befinden sch kaum 20 Deputirte S hren Bl , Die Versammlung bietet einen Anblick der Kälte und Gleichgültigkeit dar, wie man ihn bei ähnlicher Gele:

enheit noch nicht wahrgenommen hat. Um 2 Uhr finden sich die

eputirten etwas Lde ein; die Minister - Bank ist vollstän- dig beseßt, und die Debatten über die Adresse beginnen. Herr Bechard, der Pre eingeschriebene Redner, erklärt, daß er dle allgemeine Politik des Kabinets nicht prüfen werde, Man be-

Si6ung vom 17. Januar. s Die dffentlichen Trib-

finde sich nicht an dem Vorabend einer ministeriellen Krisis, da die eigentliche Kabinets:Frage, nämlich die Frage wegen der par- lamentarischen und Wahl-Reform, auf eine spätere Zeit verschoben sey. Einige Eder B über die auswärtige Politik der Regie- rung fönne er indeß nicht unterdrücken, Der Redner drúckt die Meinung aus, daß die Aegyptische Frage schlecht beendigt und daß der Meerengen-Traktat für Franfreih eine unbedeutende Genugthuung, und nichts als ein Apendix zu dem Traktate von Unkiar Skelessi sey, Es frage sih alsdann, was Syrien bei dem Bombardement von Beirut und bei der Einnahme von St. Jean d’Acre gewonnen habe. Syrien sey, seines Erachtens, unglückli- cher und mehr der Anarchie preisgegeben als früher. Frankreich zu seinen fommerziellen und religiösen Einfluß verloren, Der Jatriarch von Jerusalem habe vor dem Englischen Bischof fliehen und sich nach Malta flüchten müssen; jenes unter dem 100jähri- gen Patronat Frankreichs gestandene Land befinde sich jeßt unter dem verabscheuten Protektorate Ss. Und Angesichts eines so traurigen Resultates habe der Minister der auswärtigen Angelegen- heiten es auf sich genommen, die Convention vom 13, Juli zu unter- zeichnen! Und nach solchen Erfolgen habe Frankreich zu Lande und zur See entwaffnet! Sollte es wahr seyn, fragte der Redner, daß Frankreich seine Seemacht noch mehr beschränken wolle, wäh- rend England die seinige vermehre? Er verlange úÚber diesen Punkt kategorische „Erklärungen von Seiten des Ministeriums. Herr Bechard erklärte den von Frankreih mitunterzeichneten U OR I Ireltae für unpolitisch und für unpopulair. Er tadelte das Benehmen des Kabinets Spanien gegenüber. Frank- reich, sagte er, wolle weder die legitime Regierung, noch die revo- lutionaire Regierung Spaniens anerkennen, und der nach Madrid esandte Botschafter úberschreite in diesem Augenblicke die Bidas- da. Mehrere Stimmen: „Er hat sie schon längst über- schritten.“ (Gelächter.) Der Redner erklärte \{chließlich, daß die auswärtige Politik des Ministeriums ihm kein Vertrauen ein- flôße, und daß er deshalb gegen den Adreß-Entwurf stimme.

Herr von Carné sagte, daß er seinerseits untersuchen wolle, ob die auswärtige Politik des Kabinets den Jnteressen und der Zu- funft Frankreichs vollkommen gemäß sey; er fürchte, sich mit einigen seiner Freunde, die das Ministerium unterstúßten, im Widerspruch ju befinden. (Gelächter) Herr von Carné: „Jch fühle das

edúrfniß, die Gründe meiner Zustimmung qu dem Adreß - Ent- wurfe auseinanderzuseßen. Jch nehme die vollbrachten Thatsachen an, obgleich ich den Weg nicht billige, den man bei den Unter- handlungen eingeschlagen hat. Jch glaube, daß das Ministerium die Zsolirungs-Politik nicht so verstanden hat, wie sie mein ehren- werther Freund, Herr von Lamartine, und die Kammer selbsk, ver- standen. Die Kammer hatte allerdings in dem Traktate vom 15. Juli keinen hinreichenden Grund zu einer Kriegs -: Erklärung erblickt ; aber sie verlangte, daß die Regierung ihren isolirten Zustand nicht aufgâbe, ohne hinreichende Genugthuung erlangt zu haben. Mir gefällt weder die Politik des 1. März, noch die Politik des Meer- engen-Traktats. Als ich die Jsolirungs- Politik unterstúbte, hielt ich sie für gut; ich hielt sie für geeignet, vortheilhafte Resultate hervorzubringen; aber diese Hoffnung is getäuscht worden. Herr Guizot selbsk hat in früheren Depeschen an die Herren von St. Aulaire und von Bourqueney gesagt, daß Frankreih nur dann seine isolirte Stellung aufgeben könne, wenn die Mächte das ge- stôrte Gleichgewicht Europa?s wieder herstellten. Herr Guizot fann mir freilich einwenden, daß dies durch die Convention vom 13, Juli geschehen sey, aber ich theile seine Meinung darin nicht. Die Kammer wollte, daß man, um die Jsolirung aufzugeben, ir- end ein Zugeständniß von den Mächten verlangte. Aber das

inisterium hat sih mit der Unterzeichnung eines Traktates be- gnügt, der nichts Neues stipulirt. Herr Guizot meint allerdings, daß jene Unterzeichnung an sih der Convention eine große Wich- tigkeit verleihe; ich tadle nicht gerade die in derselben enthaltenen Bedingungen, ih râume ein, daß es die einzig möglichen waren ; (vage des Erstkaunens) nur tadle ich die Regierung, daß le nicht zu warten wußte, daß sie nicht eines jener Ereignisse im Orient abwartete, die, dem Himmel sey Dank! in jenem Lande häufig genug sind. Jch werde deshalb für jedes Amendement stimmen, welches zum Zweck hat, zu erklären, daß Frankreich, ob- gleich in den Europäischen Rath wieder eingetreten, doch eine un- abhângige pouae behaupten wird. Jch fürchte, wie ich nicht leugnen will, daß die Politif des Ministeriums keine unabhängige Politik ist; ih fürchte, daß es, nur um sich dem Enden Mi- nisterium angenehm zu erweisen, in das Durchsuchungs-Recht ge- willigt hat, welches sogar die Minister der Restauration nicht hat- ten zugestehen wollen. Ein solcher Traktat ist eine See-Blokade für uns; er macht uns die Schifffahrt in den Judischen Gewäs- sern unmöglich, und derselbe kann, meines Erachtens, der Kammer nicht vorgelegt werden, ohne auf eine energische Mibßbilli ung zu stoßen.“ (Diese Rede, welche als zu Gunsten des Adreß-Entwur- fes angekündigt war, bringt eine lebhafte Bewegung in der Kam- mer hervor. Die Sißung bleibt eine Zeit lan unterbrochen.) Bein n8 der Post befand sih Herr Berville auf der Red- nerbühne,

Paris, 17. Jan. Mehrere der hiesigen Blätter thalten heute eine E Nachricht aus Algier, die aber bis t von den ministeriellen Blättern noch nicht beskätigt worden ist, Das Commerce theilt nachstehendes Schreiben aus Algier vom 5ten d. M. mit: „Das Korrespondenz - Dampfschiff, welches ge- stern nah Toulon abgehen sollte, hat erst heute nach Ankunft des „Fulton“, der Nachrichten von großem Jnteresse aus dem Westen mitbringt, die Anker gelichtet. Es scheint, daß fast alle Stämme der Provinz Oran sid unterworfen haben; man findet von Oran bis e MES keinen einzigen feindlichen Douar mehr. Abd el Kader ist von den Seinigen abgeseßt worden und Pr si auf das MarokkanisheGebiet zurückgezogen

aden.“

Der Messager enthält dagegen ein Schreiben aus Oran vom 2ten d., woraus der verzweifelte Zustand Abd el Kader's zur Genüge erhellt, und welches außerdem interessante Details über die Vorfälle in jener Provinz giebt, Das Schreiben is von dem

| bin

Artillerie-Capitain Azema von Montgravier unterzeichnet und ent- hâlt im Wesentlichen Folgendes :

Der Afrikfanische Krieg geht mit schnellen Schritten \einer Ld- sung entgegen; die Macht Abd el Kader’'s existirt {on nur noch dem Namen nach, und jenes siebenjährige blutige Drama, in wel- chem Christen und Muselmänner sich zu vernichten sirebten, naht, Dank dem Himmel , seinem Ende. Die Stämme fallen, einer nach dem anderen, von der Sache des Sohnes Mcheddin's ab. Fch erfahre in diesem Augenblick, daß der mächtige Stamm der piel sich dem General von Lamoricière unterworfen hat, und ich

elbsi im Westen der Provinz Oran Zeuge einer der interessante- sten Episoden dieses Krieges gewesen. Es war dic Zusammenkunft, welche am 28. Dezember, im Angesichte von Tremezen, dem lehten Bollwerk der erldschenden Macht Abd el Kader's, zwischen dem Gene- ral Mustapha und Mohamecd-Ben- Abdallah, einem ehrwürdigen Ma- rabout, den die empdrten Stämme zum Chef ernannt haben, statt- fand. Seine Autorität is von der Wüste Angacd bis zu dem Ge- birge Trara anerkannt, so daß in der Provinz Oran von den Chelif bis zu der Taffna und von dem Meere bis zu den Oasen Sahara's nur noch die Hachems und die Garabas unserem Feinde treu bleiben. Fm Westen der Provint aber haben sich alle Stämme der Fahne des neuen Chefs angeschlossen, und selbsi der Stamm der Beni - Amer, deren Treue gegen Abd el Kader bisher noch nicht gewankt hatte, ift durch die Politik des General Mustapha für uns gewonnen wor- den, Die Zusammenkunft, von der ih Sie unterhaltin will, hatte den doppelten Zweck, auf jenen mächtigen Stamm zu wirken und mit Mohamed-Ben - Abdallah, dem die Stämme den Namen eines Sultans beigelegt haben, bekannt zu werden. Die Zusammen- kunft fand in dem Fsserthale siatt, wo der Obersi Tempourre den Sultan erwartete. Der General Mustapha war ihm aus Rücksicht für das religidse Ansehen, in dem er sieht, entgegen gegangen. Der Sultan näherte sich mit scinen drei Brüdern und den angesehen- sten Chefs, die er mit sich geführt hatte, dem Playe, der zur Zu- sammenkunft bestimmt war; er verrichtete erst ein kurzes Gebet, und dann trat er ju den Franzosen heran, Der General Mustapha empfing ihn mit folgender Anrede: „Glücklich ist der Tag, an wel- chem ich sehe, wie sich unter meinen Auspizien das gute Gernebüten prEdin den Christen und einem so heiligen und ehrwürdigen

anne entwickelt. Dieser Tag wird, dem Himmel sey Dank, das Pfand und der Vorbote der Allianz scyn, die unter dem Schuyte des Königs der Franzosen zwischen den beiden Racen geknüpft werden muß, und ich wüßte die wenigen Tage, die mir noch zu leben übrig bleiben, nicht besser zu benuyen, als die Erhdhung deines unter uns schon so berühmten Hauses zu begünstigen.-/ Er bat darauf Moha- med - Ben - Abdallah, ih mit seinen Brüdern zu seiner Rech- ten, und den Obers Tempourre, sich zu seiner Linken nie- derzulassen. Die Oberhäupter der Stämme standen hinter dem Sultan, die Französischen Offiziere hinter dem Oberst, und nun be- gann die Konferenz über die großen Juteressen, welche in diesem ande in Frage stehen. Vereint durch ihren gemeinschaftlichen Haß gegen Abd el Kader hatten sie sich nur Über die leßten Mittel zu sei- ner Vernichtung zu versiändigen. Der Oberst hatte den Auftrag er- halten, dem Sultan von Seiten des Gouverneurs einige kostbare Geschenke zu Überrcichen und ihm für die Gegenwart wie für die Zukunft den Schuß unserer Waffen gegen den verhaßten Unterdrücker

der Stämme zuzustchern. Er cn!ledigte sich dieses Auftrags mit der Würde und mit der Schicklichkeit, die man von einem Manne er- warten durfte, der gewohnt ist, in den zartesien und verwidckeltsten Verhältnissen mit den Eingebornen umzugehen. Die Geschenke gin- en von der Hand des Obersten in die des General r Ae eel Über, er dieselben vor dem Sultan niederlegte und die Schönheit jedes einzelnen Gegenstandes mit jener anscheinenden Einfachheit und Gutmüthigkeit geltend machte, welhe uns die Feinheit eines Hofmannes verrieth, der in den Palästen der Bei's und derx ascha’s rgogen i und in Paris alle Verfeinerungen un- erer Civilisation studirt hat. as ernste Astatische Gesicht des Marabout verzog sich kaum , als man ein wundershönes Thee-Ser- vice und zwei prachtvolle goldene Uhren vor ihm niederlegte; aber seine Brüder waren weniger zurückhaltend in ihrer Bewunderung. Es ift Zeit , daß ih Jhnen die Person jenes Mannes näher be- schreibe, der ohne Zweifel unter dem gewandten Einflusse Mustapha's bestimmt is, eine große Rolle zu spielen. Sein Name traf unter dem Empörungs - Geschrei der Kabylen von Trara zum erstenmale unser Ohr, und die Arabische Tradition leitet seinen Ursprung von den Gründern des Fslamismus ab. Er zeichnet sih von den übri- gen Arabern nur durch die auffallende Reinlichkeit seines Kostüms aus; in der R Eng entschlüpfen ihm oft Worte, durch welche der Stolz unter dem Schleier der Frdmmigkeit hervorblickt. So sagt er oft: ¿Mein Vorfahr Abubeker und mein Vetter , der Prophet. Er ift 40 bis 50 Jahr alt, hat kleine glänzende Augen, ein langes hageres Gesicht, dessen Blässe als ein Zeichen der B -Uebungen, die er si auferlegt hat , betrachtet wird. Seine Blicke sind immer zu Boden gerichtet, und seine Physiognomie drückt eine vollkommene Gleichgültigkeit gegen alle weltliche Dinge aus, an denen er, dem Anscheine nach, nur gezwungen Antheil nimmt. Bevor wir uns von dem Marabout trennten, bat ihn der General Mustapha, den Segen des Himmels auf die um ihn versammelten Muselmänner herabzuru- fen. Die ganze Begleitung des Sultans trat hierauf näher, und die Hände gen Himmel gehoben, wiederholten 1500 Krieger das nachfol- ende, von dem Marabout gesprochene Gebet : „Gnädiger und barm- erziger Gott, wir bitten dich, unserem unglücklichen, durch cinen grausamen Krieg verwüsteten Lande den Frieden wiederzugeben. Er- barme dich der Völker, welche deine Gerechtigkeit in das äußerste Elend versenkt hat. Laß in unserer Mitte den Ueberfluß und das Glück wieder aufleben, dessen wir uns früher unter einer beshüven- den ean e. r n. n Sieg Über die Feinde unserer uhe, und mdge die heiltge, durch den Propheten ofe niemals aufbdren, fi eid L, Proph offenbarte Religion rse vom 17. Januar. Die Spekulanten an der Bd hatten sich überzeugt, das Ministerium werde bei dem rbe tarischen Kampfe, der heute in der Deputirten-Kammer begonnen hat, obsiegen und die Opposition nicht im Stande seyn, in den Adreß-Entwurf der Kommission ein Amendement zu bringen, Die

3proc. Rente war heute bis auf 78.95 bis 79 gestiegen, konnte

sich aber am Schluß -auf dieser Höhe nicht behaupten wieder in Folge einiger Anerbietungen auf 78, 0, “Diese, e wurde durch das Gerücht veranlaßt, Herr von Salvandy werde

noch diesen Abend in Paris eintreffen, um an d v Theil zu nehmen, f n der Adreß-Debatte

Großbritanien und Jrland.

London, 15. Jan, Gestern erhielten zwei der Köniali Pagen, die zu Claremont feinen Dienst dan, vem Ss merherrn den Befehl, sich bereit zu halten, um sich nächsten Mon: