1842 / 43 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ie Quotidienne, welche für ein ernskes Journal gelten will at S von Leuten redigirt wird, welche auf Loyalität nipröte machen, hâtte sich im Jnteresse seines Rufes dieses kleine Drama ersparen fônnen. Ueber die Verantwortlichkeit der Drucker und über die Geldstrafen, zu denen sie in der leßten geit verurtheilt wurden, haben wir bereits unsere Meinung ausgesprohen. Wir haben dargethan, daß es durchaus uni sey, daß der Drucker von dem Manuscript eines Journals Kenntniß nehme und daß er noch weniger im Stande sey, den Geist, der in diesen Manu- scripten herrsche, zu beurtheilen, Selbst nah den stattgehabten Verurtheilungen kontkrolliren die Drucker nicht die Redaction ; sie fönnen es auch eben so wenig, wie früher, und die fünf oder sechs periodischen Blätter, welche sich seit einigen Tagen das Vergnügen machen, mit weißen Kolonnen zu erscheinen, haben sich unstreitig mit ihren Druern verabredet, um durch dies Spiel die dffent- liche Meinung aufzuregen. i

Wir ura glauben nicht, daß die Freiheit der Presse kompromittirt ist, und ungeachtet des Krieges, den die Herren Guizot und Martin du Nord gegen die Journale führen, bleibt deri getvissenhaften Meinungen noch Spielraum genug, um si auszusprechen. Die Beleidigungen, welche die legitimistischen und republikanischen Journale gegen die Königliche Gewalt vorbrin- gen, überschreiten durchaus die Gränzen einer erlaubten Polemik und erfordern im Interesse der gesellschaftlichen Ordnung eine frâftige Unterdrückung. Wir nehmen feinen Anstand, zu sagen, baß man zu diesem Zwecke vor Allem die wirklichen Verfasser des corpus delicti und nicht die Géranten und die Drucker, die nicht wissen, was in einem Journale vorgeht, belangen und dann der Jury die Erkenntniß über Thatsachen entziehen müsse, welche sie fast nie auf unparteiische und uninteressirte Weise zu beurthei- len im Stande is,

Die Quotidienne glaubt eine große Wirkung dadurch her- vorzubringen, daß sie die Frage über die Kontrolle der Drucker vor die Gerichtshbfe bringt. Aber von zwei Dingen kann nur eines geschehen: entweder wird der Drudcker verurtheilt, den Arti- fel aufzunehmen und zu drucken, und dann is es ganz einfach festgestellt, daß er sich getäuscht hat, oder das Journal wird mit seiner Klage abgewiesen und auch dann hat sih durchaus nichts in der gegenseitigen Stellung der Drucker und Redacteure und der Journale geändert. Die Demonstration der Quotidienne wird daher weder eine Bedeutung noch ein Resultat haben. Es ist klar, daß die Oppositions- Journale dies mit großem Beifalle begrüßen und sie folgern aus den weißen Spalten, daß das Mi- nisterium die Presse unterdrücke. Die Quotidienne hâtte we- niger als irgend ein anderes Journal die Jnitiative zu einem sol: chen Gaufelspiel ergreifen sollen, indem sie unter der Restauration alle Maßregeln zur Beschränkung der Presse unterstüßte und selbst die Censur ihr nicht mehr hinreichend schien zur Unterdrük- fung der Zügellosigkeit der Presse.

Ueber das Schicksal, welches die Anträge der Herren Gan- neron und Ducos haben werden, sind die Meinungen sehr getheilt und das Ministerium scheint jeßt seiner Sache weniger gewiß zu seyn, als vor etwa vierzehn Tagen. Herr Guizot, welcher vor Erbffnung der Session noch keinen Entschluß gefaßt hatte, zeigt sich jezt weniger fügsam und das Kabinet seßt Alles in Bewe- gung, um den Sturm, der sich über seinem Haupte zusammen: zieht, zu beshwören, Im Falle das Ministerium aus der Annahme dieser beiden Anträge keine Kabinets - Frage machte, würde es ihm sehr leiht seyn, die Verwerfung der-

selben in der Pairs-Kammer zu bewirken, die in keinem Fall ge- sonnen is, die Wählerschaft zu vergrößern. Das Ministerium hâtte allerdings in diesem äußersten Falle faum noch eine Chance der Fortdauer und es hâtte seinen Posken nur behauptet, um über die Opposition zu triumphiren. Wir glauben übrigens, daß es diese Probe noch beskehen wird und daß das Jubelgeschrei der liberalen Presse jedenfalls zu voreilig is. ;

Wenn die Kammer sih für die beschränkte Beseßung Algiers ausspricht, wie die Diskussion in den Büreaus erwarten läßt, \o würde das entgegengeseßte Verlangen ein Mittel für die Opposi- tion, Jn dem Anfeen Büreau hat Herr Thiers sih sehr lebhaft für das gegenwärtige System ausgesprochen, und er glaubt, daß Algier späterhin nicht nur feine Verlegenheit für Frankreich, son- dern im Gegentheil dereinst eine seiner reichsten und blühendsten Kolonieen seyn werde, Das könnte geschehen, wenn man in Frankreih das Kptpmiir mgs. fue und die Ausdauer besäße, welche die Engländer, Holländer und Spanier zu verschiedenen Zeiten in ihren Niederlassungen bewiesen, wovon wir aber noch niemals eine hervorstehende Probe gegeben Be Es liegt etwas Eigenthümliches in dieser Reaction, die zu Gunsten der beschränk- ten Beseßung hervortritt, und die in dem Maße zunimmt, als unsere Fortschritte in Afrika sih weiter ausdehnen, und seitdem der General Bugeaud dort is, hat die Kolonie in den Augen vieler Deputirten an ihrem Werthe verloren, Die zunehmenden Kosten sind unstreitig ein ziemlich kräftiges Argument gegen die entfernten Expeditionen und Beseßungen, und es werden diesmal finanzielle Rücksichten fn welche auf das Schicksal unserer Ko- lonie von merklichem Einflusse seyn werden.

Großbritanien und Jrland. London, 5. Febr. Auf die Adresse, welche die Gesellschast zur Verbreitung des Christenthums unter den Juden dem Könige von Preußen am Mittwoch im Buckingham- Palaste úberreichte, und in welcher besonders die Theilnahme Sr. Majestät an der Errichtung des protestantischen Bisthums in Jerusalem hervorge- hoben war, antroortete der König, daß er, was von ihm selbst in diefer Adresse gesagt sey, als einen Beweis lebhafter Zuneigung anerfenne; was das entstehende protestantische Jnskitut auf dem Berge Zion betreffe, so habe er nur den Wunsch gehegt, dazu bei- zutragen, daß es allen protestantischen Kirchen des Fesflandes nuß- bar ‘werde, und er freue sich deshalb desg Geistes, mit welchem die R de Erfüllune dder, Anglifanischen Kirche stehenden

es Wu , womit Beh S L aetrhrit s gegangen , und des

Ueber den Desuch des Königs im Tunn i

wird in hiesigen Blättern noch einiges Nähere beider Be wos um halb 9 Uhr fuhr Allerhdch\tderseibe nat Lem S L paketboot- Werft am Dee und bestie Ie Dampfboot, das ihn und seine Begleitung die Ihemse ch dem Tunnel brachte. Unterweges fesselten die Waterloo -, die

Souchwark- und die London - Brüe seine Aufmerk\a beta Gindure am Tunnel-Werft und wurde vom E Qs nel, der net den Direktoren des Actien-Vereins und Ginen Ses, legen Sé. Majestät empfing, durch den Tunnel eführt, Als bee nig unten an der Treppe ankam, wo man die vo e Ansicht des Riesengewölbes genießt, rief er Úberrasht aus: „Wie {bn das ist!“ und drúckte Herrn Brunel im Weiterschreiten wiederholentlih die Hand. Nach einer kurzen Pause sagte er jm ngenieur: „Dies übertrifft Alles, was ih früher davon gehört hatte.

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Der Ingenieur antwortete: 30 bis 36 Fuß zur Zeit der hohen Fluth. Als der Kdnig den Schild auf der Middlesexseite erreichte, ußerte er, daß er die Art und Weise der Ausführung des kolos- salen Werkes nicht recht begreife. Herr Brunel erläuterte idm das Bauverfahren, und der König spra sein Erstaunen darüber so wie über den 76 Fuß tiefen Schaht aus, Am Ende des Schachts der Middlesexseite angelangt, sah der König das Dampf: boot, welches ihn hergebracht hatte, auf der anderen Flußiseite lie- en und sprach den Wunsch aus, daß es herüberkommen mödge; Freiherr von Humboldt aber s{hlug Sr. Majestät vor, durch den

unnel jur CIvgenen und in Herrn Brunel’s Bäreau die Zeich- nungen der Werke zu besehen. Der König kehrte daher durch den Tunnel nach der Wappingseite zurúck, wo ihn die Tunnel-:Arbeiter mit Jubelruf empfi q und noch viel lauter riefen, als sie vernah- men, daß Se. Majestät en 50 Pfd. Sk. geschenkt habe. Der Kd- nig besichtigte jeßt die Zeichnungen, schrieb sich nebst Freiherrn von Humboldt in das Tunnel - Buch ein und bestieg das Dampfiviff wieder, um sih nach dem Tower zu verfügen, wo die Behörden erst durch die Ankunft des Königs am Tower-Werft von dem be: vorstehenden Besuche Nachricht empfingen und daher in nicht ge: ringe Verwirrung R was den König, als er nach seiner Landung die ges aftige erlegenheit der Angestellten gewahrte, in große Heiterkeit verseßte, Allerhöchstderselbe wurde über die Ket- tenbrücke durch den blutigen Thurm nach der großen Rüstkammer eführt, deren er sich, seiner Aeußerung zufolge, von 1814 her noch fehr wohl erinnerte. Nachdem der Monarch hier die erfwürdig- sten Rüstungen und Waffenstücke besichtigt hatte, verfügte er sich in die Rústkammer der Königin Elisabeth und in das Zimmer, wo Walter Raleigh gefangen gesessen hatte. Hier fanden sich auch der Gouverneuer des Towers und der Oberst der Fúüsilier-Garde ein, um sich zu entschuldigen, daß Se. Majestät nicht mit den geziemen- den Ehrenbezeigungen empfangen worden sey. Der König be- suchte noch die Ruinen des niedergebrannten Arsenals und fuhr dann nach dem HyEtgghaimn- Palast zurü.

Am Mittwoch saß der König von Preußen im Buckingham- Palast eine Zeit lang dem Maler Hayter zu dem großen Gemälde, welches dieser Künstler auf Befehl der Königin von der Taufe in der St. Georgs-Kapelle ausführen wird.

Fünf Linienschiffe und eine Fregatte der Englischen Station im Mittelmeer sind nah England unter Segel gegangen. Es werden also nicht mehr als 6 oder 7 Englische Linienschiffe in diesem Meere bleiben.

Der Fes Korrespondent der Times versichert diesem Blatt, er habe aus der besten Quelle erfahren, daß die Französi: de Regierung den Vertrag wegen Ausdehnung des Durchsuchungs-

echts nicht ratifiziren werde.

Aus einer in hiesigen Blättern enthaltenen Uebersicht über den Belauf der Spanischen Staatsschuld, die nah amtlichen Quellen aufgemacht if, ergiebt sich, daß dieselbe am 27. Oktober v. J. im Ganzen 14,160,968,047 . 27 Reales de Vellon betrug (innere Schuld in runden Summen 8,319,000,000 R., auswär- tige aftive Schuld 3,749,000,009 R., und auswärtige passive und ausgestellte Schuld 2,093,000,0009 R.); der gesammte Zinsenbelauf roar 289,113,092, 12 R.

Die Times giebt einen Bericht über den erwähnten Auf- stand in der Brasilianischen Provinz Ceara, dem zufolge sich Al- les auf einen Tumult beschränkte, in welchem, am 8, Dezember, der Zoll: Direktor von Ceara ermordet wurde, ohne daß dieser Vor: fall weitere Folgen hatte, z :

Jn Southampton ist am 31. Januar auf dem Dampfschiffe „Braganza“ der Genexal Pezuela-angekommen, der, bei dem Auf- stande in Madrid am 7.’ Öfktobér? betheiligt und in contumaciam zum Tode verurtheilt," nach Lisfabon und von dort nah England entfommen ist. eler 56 Der Hamb. Börsen- Halle ist das Deutsche Original der Adresse zugekommen, welche von mehr als hundert in England ansässigen, aus Preußen gebürtigen Kaufleuten an Se. Majestät den König von Preußen gerichtet worden. Da in der Englischen Ueberseßung, aus welcher wir dieses Aktenstúck ins Deutsche zurück- übertragen hatten, ein paar Stellen nicht ganz richtig wiederge- eben waren, so theilen wir nachträglih noch die Original- Ab- assung mit. Sie lautet:

,/Allerdurchlauchtigster, Großmächtigsier König! Allergnädigster König und Herr! Wir, Eingeborene der Preußischen Staaten, ge- genwärtig im vereinigten Königreiche von Großbritanien und Jrland ansässige Kaufleute und andere des Sechandels und der Schifffahrt Beslissene, nehmen die freudige Veranlassung wahr, welche Ew. Ma- jestät in unsere Mitte führte. Mit Freimuth und aufrichtiger Treue benuyen wir die Erlaubniß, Ew. Majestät unser Willkommen und unsere Huldigung darzubringen. Ein großes und ein freies Volk kommt Ew. Maiestät mit Gesinnungen der Verehrung und des Ver- trauens entgegen, und alle Herzen werden weit, voll des Glaubens Und der Hoffnung, daß ein reicher Segen Gottes auf diesem König- lichen Besuche ruhen werde. Wenn es wahr ist, daß die df- fentlihe Meinung der Zeitgenossen im Auslande das Urthcil der Nachwelt „[vorschattet//, dann wird die Geschichte Großes verkünden von einem Fürsten, welcher sein Zeitalter verstand und die Bedürfnisse des Vaterlandes mit demselben in Eine klang zu bringen suchte. Unbefangen, auf dem bescheidenen Stand- punkte, den wir einnehmen, glauben wir in Ew. Majestät ein Werk- eug der Vorsehung zu eckennen, mächtig und willig, die Fähigkeiten ber Jhnen anvertrauten Völkerschaften zu reifen, um sie der Entwik- kelung weiser Verbesserungen, - geschichtlih auf angestiammte Rechte gegründet, entgegenzuüführen, damit ein jeder Einzelne, nah Maßgabe der ihm verliehenen Kräfte, seinen Plaß finde, im Lehr-, Wehr- und Nährstande um in seinem Kreise mit Nutzen für das Gesammtwohl wirken zu kdnnen, beschüßt zugleich und beschränkt nur dur Gesche, welche er selbst berathen, wie vor ihm seine Urväter. Wir aber kbdn- nen nur beten für die Erhaltung Ew. Majestät und der edlen Kdni-

römmigfeit, Ausbildung

gen des All stigen Über das ol / as ho Miete Haupt,

blick eines s im steten Wachsthum an und Wohlstand der s{dnste Lohn seyn für dem wir heute in aller Einfalt und Demuth unsere gebung erneuen. Fn vollem Vertrauen auf die bewährte Huld und

schlichten Ausdruck unserer Gesinnungen nur die günstigste Deutung zu verleihen , und nehmen die hohe Ehre in Anspruch, unsere endes- ezeichnete Namen ehrfurchtsvoll und unterthänigs an die Stufen des Königlichen Thrones zu fdrdern/

Es wird hinzugefügt, daß der König diese Adresse höchst gnà- dig aufgenommen und fd demgemäß bei dieser Gelegenheit aus- esprochen habe. Der Wortführer der Deputation war Herr i ad seit vielen Jahren ein angesehenes Mitglied von

Lldyd's Niederlande.

Aus dem 6, Febr. Se. Majestät der König von Preußen ist deute Na a 4 Uhr E O und

im Palais des Prinzen Friedrich abgestiegen, wo Hdchstdieselben oheit, p en s | erlo Prinzessin Friedri

ch rtrieben ; jeßt aber sehe ih, daß sie hinter Freie dee Merle fer ‘Wie vel Wasser, i jest über uns?“

elbst war seinem Kd S und traf nun pleihzeltig mie d

in, ierd tscher Frauen: wir erflehen die reichsten Segnun- | of s erne Denisver anze Kdnigliche Haus. Möge S An- | Grafen Lehon anvertraut waren, werden weni

reue und Hin- |

Gnade Ew. Majestät hoffen wir, daß dieselbe geruhen werde, dem |

Prin | nur aus p

darauf erschienen Jhre Majestäten der Kdnig und die Kdnigin, so wie der Prinz und die Prinzessin von Oranien, die Pri - Sophie und die Prinzen Alexander und Heinrich. Heute if ei dem oe en Friedrich großes Diner.

e, Majestät der ig von Preußen waren gestern gegen 105 Uhr Abends in Breda angelangt. R dem Dorfe Zundert, an der Belgischen Gränze, wurden Se. ajestáât von dem Gou- verneur der Provinz Nord: Brabant, General Grafen von Lim- burg- Stirum, so wie von dem Kommandanten der Festung Breda und anderen Autoritäten, EETIIEA

Vor dem Hotel de Flandre in Breda, wo Se, Majestät ab- stiegen, war eine von zwei Offizieren kommandirte Ehrenwache au ai auch waren im Salrhofe die Civil: und Militair- Behörden der Stadt versammelt, Se. Majestät die- selben auf das wohlwollendske zu empfangen; doch mit Rückck- sicht darauf, daß es bereits sehr spät und der erlauchte Reisende E E. E der Mes und Quel e a ene r anden feine besondere Audienzen statt. Das ho r. Majestät, bei welchem man mit Vergnügen gaade Selpige Kie. Freiherrn Alexander von Humboldt bemerkte, erzeigte den anwe: senden Behörden die Ehre, an einem bereit gehaltenen Theil zu nehmen. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Herr Huysen von Kattendyke und der Baron von Tbe die ebenfalls dem Kdnige von Preußen entgegengefahren waren, reisten mit dem Freiherrn von Humboldt und den übrigen zum Gefolge gehdrenden Herren schon heute sehr früh von Breda nah dem Haag ab. e. Majestät, begleitet von dem General Grafen von Limburg-Stirum, verließen um 105 Uhr Mpeeoas die Stadt Breda, deren Einwohner in großer Anzahl versammelt waren und ihre Theilnahme bezeigten.

Jn Rotterdam waren Se. Majestät der Kdnig von Preußen heute Mittags um 2x Uhr angekommen. Dort war bereits eine Königliche Hof-Equipage aufgestellt, in welcher Se. Majestät Plaß zu nehmen geruhten und nach der hiesigen Residenz fubren.

Velgien.

Brüssel, 6. Febr. NachdemSe. Majestät der Kdnig von Preu- ßen gestern Nachmittags um 5sUhr das Schloß Laeken verlassen hatten, famen Höchstdieselben auf der Eisenbahn-Station in Antwerpen um 6 Uhr Abends an. Bereits seit 4 u waren daselbst die städtischen Behörden und zahlreiche Einwohner versammelt, Ge- neral Goethals, an der Spiße der Stabs-Offiziere der Garnisori, und der Ff ische Konsul in Antwerpen, Herr Saportas, em- pfingen Se. Majestät beim Aussteigen aus der Königlichen Ber: line. Der König gab den anwesenden Eisenbahn-Beamten Seine besondere Zufriedenheit mit dem Dienst auf der Bahn zu erken: nen und bestieg dann Seinen Reisewagen, um die Reise nach Holland fortzuseßen. (S. oben den Art. Niederlande.)

Xf Brüssel, 5. Febr. Ein trauriges Ereigniß hat sich dies sen Nachmittag hier zugetragen; der Kriegs-Minister Buzen hae sich erschossen. Ein radikales Journal, der Patriote belge, dessen Redacteur seit Jahren die ganze Militair-:Verwaltung bef: tig angegriffen hatte und auch wegen Verleumdung von der Zury verurtheilt worden war, theilte vor 8 Tagen ein Tableau von dem Militairdienste des Kriegs-Ministers mit, woraus hervorging, daß derselbe im Franzdsischen Militair-Etat 1809 als Deserteur figu- rirt hatte und erst drei Jahre nachher wieder in der Armee aifaazan - net war. Dasselbe Journal behauptet zugleich, daß Herr Buzen dar- auf einige Zeit hindurch das Kreuz der Ehrenlegion getragen, ohne das Recht dazu gehabt zu haben. Die leßte Thatsa e, wenn sie keine Zuthat des Journals ist, wäre wohl noch schlimmer als die erste, die wahr seyn soll. Dieser Journal: Artikel, der in einer großen Anzahl Exemplare gedruckt war und auch einzeln ausgegeben wurde, hatte, wie man sich leicht denken fann, einen bösen Eindruck, besonders im Militair, gemacht. So sehr man an die Uebertreibungen und falschen Berichte des Blattes gewöhnt war, so war doch Alles im Tableau mit zu geker Beskimmtheit angegeben, als daß man nicht vermuthen sollte, das Journal habe in Paris aus der Quelle geschöpft, und man erwartete daher von Seiten des Ministers eine Widerlegung und einen Prozeß egen das Blatt wegen Verleumdung. Da dies nicht glei in den ersken Tagen geschah, so erhièélt der Verdacht um desto mehr Gewicht. Der König, dessen Zutrauen der Kriegs-Minister seit ehre in hohem Grade genossen hatte, erwartete von ihm eine

ehtfertigung; einige Mitglieder der Kammer machten persdn- lihe Schritte, um ihm die Nothwendigkeit davon vorgust en, wenn sie niche gezwungen seyn sollten, in der Kammer die Sache dfffentlich zur Sprache zu bringen, Der Minister versprach diese Rechtfertigung, nahm aber darauf das traurige Ende. Bu en hat sih in seiner zweijährigen Verwaltung als ein strenger, aber ge- rechter Kriegs-Minister gezeigt, der sich um die Disziplin wesent- liche Verdienste erworben hat, Die Nothwendigkeit, nach dem Friedensschlusse eine Veränderung der Armee vorzunehmen, hatte ihm viel Feindseligkeit zugezogen, allein unbekÜmmert um die An- griffe, welche besonders in dem genannten Blatte ihr Organ fan- den, nahm er die Maßregeln, welche ihm durch das Budget vor- geschrieben waren, Er galt im Ministerium als Frankreich und der Französischen Richtung abgeneigt, was, wie man mit Recht oder Unrecht glaubt, nicht ohne Einfluß gewesen is, daß man sich in Paris das obige Dokument hat verschaffen können. i

Ein anderer unangenehmer Vorfall für die Mitg ist der skandaldse Lehonsche Prozeß in Paris geworden. ag der Bel- gische Gesandte, der Bruder des Notar, auch diesen Betrügereien

änzlih fremd gewesen seyn, wie man allgemein glaubt,

f dúrfte doch die Regierung den Gesandten wegen der öffentlichen Meinung und seiner Uunhaltbaren Stellung zu- Die Handels - Negociationen, die besonders dem beiderseitigen C issai trifft über bie

den, da man, was die eit ommissaire : ie Grundlagen des Traktats eini i Allein diese Uebereinstimmung beweist wenig für den wirklichen durch die Kammern zu bestkäti- genden Abschluß, Die Schwierigkeiten sind noch immer dieselben.

Wir haben seit langer Zeit nihts mehr über den be- fannten Antrag zweier Deputirten, die katholishe Universität u Lówen ‘als Civil : Person zu konstituiren, mit dem Rechte, Grundbesis u erwerben, gemeldet, da die zur Zeit von uns gs ittheilungen sich einige Wochen nachher als voll- ommen richtig gezeigt hatten. as Organ der katholischen

artei, das Journal de Bruxelles, hat selbs erklären mús- en, daß Rom den Antrag, freilich nicht an sich, wohl aber der äußeren Umstände wegen (par des raisons MEL E) mißbilligt habe; es wurde aber gar nicht bemerkt, daß der Antrag wirklich werde zurückgenommen werden, und dieses war auch nicht die Absicht, man wollte denselben in den Cartons vi t f r bessere Zeiten ruhen lassen. Allein na en Quelle kôn- nen wir versichern , daß auth diese leßte ktisfaction ihnen nicht vergönnt werden soll. n Rom, wo man pas ie Sache Gesichtspunkte verworfen, hat “döôch fon-

e daß der Antrag, der einen \o großen

rückberufen.

ntli-

en Anstoß gegeben hatte, auch dffentlih müsse zurückgenommen Q por 5 D AO von liberaler Seite fortwährend Besorg: niß erwecken und auf den s{chlummernden Antrag, wie auf das Schwerdt des Damokles, hinweisen föônne. So haben denn die Bitte so eben die positive Ordre erhalten, den Antrag durch die Deputirten, welche sich so sonderbar zu ihren Mandataren gemacht haben, binnen kurzer Zeit zurücknehmen zu lassen.

Schweden und Norwegen.

S MDEN, 1. Febr. Die Statstidning giebt folgen- den „Korrespondenz: Artikel“ aus London vom 11. Januar: ie Bestimmungen in dem Traktate, welcher am 20, Dezember v. J. hier von den dazu ernannten Bevollmächtigten Oesterreichs, Frank- reihs, Großbritaniens, Preußens und Rußlands zur Abschaffung des Sklavenhandels unterzeichnet worden, sind noch nicht in ihrem ganzen Unifange befannt. Erst nah Verlauf der zwei Monate, von dem Tage an, da die Unterschriften geschehen, welche zur Aus- wechselung der Ratificationen bestimmt worden wird dieser Traktat zur Kenntniß des Publikums mitgetheilt ; inzwischen aber laubt man mit Miedenhele zu wissen, daß die Grundlagen desselben in der Hauptsache mit denen der verschiedenen Traktatn Üüberein- immen, welche zu demselben philanthropishen Zwecke zu verschie- Zeiten zwischen England und mehreren der übrigen Mächte Europa’'s abgeschlossen worden.“ Jenes Blatt verweist hierbei, was Schweden und Norwegen betrifft, auf den Traktate, welcher in Stockholm mit Großbritanien am 6. November 1824 abge- chlossen worden, den additionellen Artikel, unterzeichnet in Stock- olm den 15. Juni 1835, und die Convention mit Frankreich, ab- geschlossen in Stockholm den 21. Mai 1836.

Deutsche Bundesstaaten.

Frankfurt a. M., 9. Febr, Die hiesigen Blätter publi- iren folgendes öffentliches Protokoll der 2ten Sibung der eutshen Bundes-Versammlung:

¡¿Geschehen Frankfurt den 15, Januar 1842.

In Gegenwart Von Seiten Oesterreichs: des von dem Kaiserlich-Kdniglich-Oester- reichischen präsidirenden Heren Gesandten, Grafen von Múünch- Bellinghausen, substituirten Kdniglich-Preußischen Heren Bun- destags-Gesandten, Freiherrn von Bülow ; Von Seiten Preußens: des Es Herrn wirklichen Gehei- men Raths, Freiherrn von Bülow ; a Von Seiten Bayerns: des mit der einstweiligen Führung der Kd- niglih-Bayerischen Stimme beauftragten Kdniglich-Sächsischen Heren Bundestags-Gesandten Nostißb und Jänckendorf ; Von Seiten Sachsens: des Kdniglichen Hercn Geheimen Raths Nostiz und Fänkendorf ; / i Ï Von Seiten Hannovers: des Kbniglichen Herrn Geheimen Kabi- nets- Raths, Freiherrn von Stralenheim; f Von Seiten Württembergs: des Königlichen Heren Staatsraths, Freiherrn von Blomberg; i Von Seiten Badens: des Großheczoglichen Herrn Geheimen Raths

von Dusch; des Kurfürsilihen Herrn Geheimen

Von Seiten Kurhessens: Raths von Rieß;

Von Seiten des Großherzogthums Hessen: des Großherzogli- chen Herrn Wirklichen Geheimen Raths, Freiherrn von Gruben ;

Von Seiten Dänemarks, wegen Holstein und if A 6 des Königlich Dänischen Herrn Geheimen Konferenz-Raths, Fret- herrn von Pechlin ; i

Von Seiten der Niederlande, wegen des Großherzogthums L TR: des substituirten Herzoglich Rasfauifchen Herrn Bundestags-Gesandten von Röntgen; |

Von Seiten der Großherzoglich und HerzoglihSäch{ch\i\schen Ie er: des Großherzoglich und Herzoglich Sächsischen Herrn

taatsraths und Kammerherrn, Freiherrn von Fritsch ; :

Von Seiten Braunschweigs und Nassaus: des Herzoglich Nassauischen Herrn Geheimen Raths von Röntgen;

Von Seiten von Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg- Streliß: des Großherzoglih Mecklenburg-Schwerinschen Herrn Mitklichen Geheimen Raths von Schack;

Von Seiten Oldenburgs, AÄnhalts und Schwarzburgs: des Großherzoglich Oldenburgischen Kammerherren und Heren Ge- heimen Staatsraths von Botb ; L

Von Seiten von Hohenzollern, Liechtensiecin, Reuß, Schaumbur -Lippe/ Lippe und Walde: des Fürstlichen Herrn Wirklichen Geheimen Mars, Freiherrn von Holzhausen ;

Von Seiten der freien Städte, Lübeck, Frankfurt, Bre- men und Hamburg: des von deni Bremischen Herrn Bun- destags-Gesandten , Ba furtischen Heren Bundestags - Gesandten , Gerichtsschultheißen

d meiner, des Kaiserlich Beterreichischen H

und meiner, de aîser esterreichischen Hofrat -

Kanzlei - Direktors , Ritters von Weissenbeeg! E Ride

id p ULEA amg: von Oefterreih und Preußen in Bezug auf den zu London am 13. Juli 1841 abgeschlossenen e dórag über die Angelegenheiten des Orients, und das dem: selben vorangegangene Protokoll vom 10. Juli 1841:

esterreich und Preußen. Jn dem Beschlusse vom 13. v. gh diese bobe Deciininilang Pen Wunsch und die Erwartimt ausgedrückt, es werden die Höfe von Wien und Berlin, unter sorg- samer Berücksichtigung des Wohles, der Ehre und der Würde des ge- meinsamen Vaterlandes, auch fortan zur Sicherung eines wahren Friedenstandes in Europa ihre Wirksamkeit eintreten lasen.

Sehr erfreulich is es heute diesen beiden Hdfen, durch Mitthei- lung eines am 13, Juli v. F. zu London zwischen den Bevollm|ch- tigten Oesterreichs, Preußens, Frankreichs, Großbritaniens und Ruf- lands einer und der Ottomanischen Pforte andererseits abgeschlos- senen Vertrags, dessen Ratificationen am 13. Dezember ausgewechselt wurden, #0 wie eines, diesem Vertrage vorattgegangenen und am 10. Fuli unterzeichneten Protokolls ihren verehrten Bundesgenossen den

eweis zu liefern, daß die Hoffnungen des Durchlauchtigen Bundes in Erfüllung gegangen und dur den Abschluß einer die Theilneh- mer am Traktat vom 15. Juli 1840, so wie den Franzdsischen Hof gleichmäßio um da rect M der Erhaltung des allgemeinen c eue gegeben sind.

Der Gesandte hat, im Auftrage Oesterreichs und Preußens, die Ehre, die beiden erwähnten Aktenstücke, wie hiermit geschieht, unter Be- zugnahme auf die gemeinschaftliche Mittheilung vom 12. November 1840 einer hohen Bundes-Versammlung vorzulegen. Wenn nun außerdem Ge G En V S ide Se Sus vom E Fun! v. Seh in u

en Deutschen Staaten mit vaterländishem Eifer theils be-

reits zur Ausführung gebrachten, theils in voler Ausführung be- griffenen Maßregeln die Deutsche Heeresmacht auf den ibr zukom- menden, Achtung gebietenden i a und wenn durch die Voll- bchung des Bundes - Beschlusses vom 26. März für die fortififatori- che Vertheidigung des bis jetzt einer solchen no ermangelnden Theiles von nsche land rsorge ftrofen p l fönnen die Paveisen | 4 VE er Prâftdial- Proposition vom 13. rz v. F. en R von er hohen Bundes- äviniang in den beiden Put: is falle auf Bsosten Beschlusses zu den ihrigen gemacht wurden, W F ind Be sehen werden; und es bleibt den beiden Hdfen von genfiber/ die ebende übten cinmal, Risse defiee B en, gel-

end zu machen, daß Deutschlands Ehre nd Sicherheit hei fréuer

rgermeisier Smidt, substituirten Frank- |

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Bewahrung von Gesinnungen, wie sie eben bei jener L

seitig an den Tag traten, ‘und uttershütterlich besseclegenheit all Das in der vorstehenden Erklärung erwähnte Protokoll vom 10.

De o wie der eENI E Fen gefelden Monats, wurden

verlesen und gegenwärtig eilage 1 5 Bei dex diauf E P sidium gebaltenen ge 1 und 2 angefügt.

m

vereinigte sh die Bundes-Versammlung, auf Vorschlag des Kbnig-

lich Sächsischen, auch einstweilen die Kbniglich Bayeri

P Bier! rio 7 naGftehendem Baverische Ee

Die Buñdes-Versammlung hat mit Dank und wahrer Befriedi- ung die Mittheilung von Aktenstücken entgegengenommen, in dena: fe nicht nur eine erfreulihe Bürgschaft für die Dauer des allge- meinen Fricdens', sondern auch den Beweis erfenut, mit wie vollem Rechte ste die Jnteressen Deutschlands bei diesen Verhandlungen der weisen Fürsorge der allerhöchsies Höfe von Oesterreich und Preu- ßen vertrauensvoll überlassen hat. L

Auch sie blickt mit Senugtiuang auf ihre im vergangenen Jahre efaßten Beschlüsse zu Herbeiführung grdferer Wehrhaftigkeit Deutsch- ands zurúck. Die einhellig gemachten Anstrengungen haben {on

jeßt dazu delle Deutschlands Ehre gegen das Ausland zu wahren, e Bundes - Versammlung fïndet mit freudiger Zuversicht in

der bethätigten S und in treuer Bewahrung der hierbei über- esinnungen echter Vaterlandsliebe die sicherste

und di

all fundgegebenen

Gewährleistung für Deutschlands Ehre und Wohlfahrt. Bülow. echlin, Nosiihß und Jändendorf. Sri en Stralenheim, Röntgen. Blomberg. Scha ck. R. Dei \

e olzhausen.

Gruben. 6

l Meyer. (Die zu diesem Protokoll gehdrenden Beilagen 1 und 2 enthal-

ten in Französischer Sprache die beiden obenerwähnten Aktenstücke :

ndmlich das Protokoll vom 10, Juli 1841 und den Vertrag vom

13ten desselben Monats.)

S

Desterreich.

| | __ Pesth, 29. Jan. (Agr. Z.) Jn der General - Congrega- | tion des Stuhlweißenburger Komitats kam das in Angelegenheit | der gemischten Ehen erlassene Umlauf-Schreiben des Herrn Fúrsk- | Primas zur Sprache. schwerde Anlaß gab, wurden in einer Allerunterthänigsten Adresse Se. Majestät um die Abhaltung eines Landtages gebeten, und den zu wählenden Deputirten zugleich zur Pflicht gemacht, dahin | zu wirken, damit durch ein feiner Mißdeutung fähiges Geseß al- | len im Vaterlande geseßlich aufgenommenen Religions-Parteien in religióser sowohl, als nicht minder in bürgerlicher Beziehung hin- sichtlich der Rechte, eine vollkommene Gleichheit zu Theil werde.

Schweiz. | Genf, 3. Febr.

Das Journal de Genève erklârt die

Indem dasselbe den Ständen zur Be-"

| Lage des Genferschen Freistaates, nach den im Verfassungs-Rath | ertheilten Aufs{lússen, als vollkommen ruhig und gesichert. Es wurde nachgewiesen, daß die Befürchtungen des Staats - Raths, welche seinen Aufruf veranlaßt hatten, auf Jrrthum beruht, daß

enommen. Der Staats; Rath sel bat großherzig seinen Mißgriff,

erkannt.

Vereinigte Staaten vou Nord- Amerika.

New -: York, 11. Jan. Ein Theil der Whigs im Reprá sentanten: Hause ist zur

derselbe bloße Aufschneidereien Ene Einzelner für baare Münze

st, sagt das Genfer Journal, auf unbestimmte Gerüchte hin Sicherhoits-Maßregeln getroffen zu haben, eingestanden und an-

pposition übergegangen und hat einen

Antrag durhseben helfen, wonach das neue Fallit- Geses wieder aufgehoben werden soll, Dieser Uebertritt iff ganz unerwartet ge-

fommen, und es heißt, der Präsident werde der Bill, wenn sie zum Geseße erhoben wird, sein Veto entgegenseßen, wodurch er

sich in den nördlichen und den äußersten südlichen Staaten große

Popularität zu erwerben hoffe. Die Freunde des Fallit - Geseßes

| follen ganz offen erflärt haben, daß sie seine Wiedererwählung zum Präsidenten sofort zu betreiben anfangen würden, wenn er sein Veto einlege.

Dfstindien.

Kalkutta, 22. Dez. (N. Hamb. Z.) Afghanistan is im | Besiß der Rebellen und aller Verkehr zwischen diesem Lande und Ostindien vollständig unterbrochen, Bekanntlich is Afghanistan | von einer Menge unabhängiger Stämme bewohnt, welche unter sich in gar feiner Verbindung stehen und der Central - Regierung nur eben so viel Gehorsam leisten, als es ihnen beliebt, Eine eigentliche Central- Regierung war daher auch nur selten vorhan- den; so herrschten von 1723 bis 1735 die Gildschies, von 1756 bis 1809 die Duranies, von 1809 bis 1839 die Baruksies und von 1839 an der Duranie Schach Sudscha. Die anderen Stämme lebten einstweilen von Freibeutereien, und #\o ereignete es sich auch, daß bald nah der Thronbesteigung Schach Sudscha?s die Gild- schies sich erhoben, um ihren durch die Britische Streitmacht ge- s{chmälerten Betrieb zu vertheidigen ; die Lokalität ihrer Wohnfiße un- terstÚßte sie dabei vortrefflich, und sie trieben ihre Heerzúge bis in die Nähe von Kabul. Unter diesen Umständen blieb nichts Anderes úbrig, als den Gehorsam dieser Stämme zu erkaufen. Britisches Gold floß reichlich, und es wurde den einzelnen Stämmen der Friede abgekauft; gegen «ine Anzahl von Rupien versprachen sie, feine Karavanen und Convois mehr zu plúndern. Diese Ausga- ben lasteten {wer auf dem Staatsschabe, und zu einer bösen Stunde berechnete der Gesandte (Sir Wm. Mac Naghten, jeßt Gouverneur v:n Bombay), daß es gut wäre, diese Zahlungen etwas abzufürzen. Es wurde eine kleinere Summe als die ver- abredete zu einem der mächtigsten Bergstämwe, den östlichen Gild- schies in den Cheiber Pässen, abgeschickt, und das augenblickliche | Resultat war ein allgemeiner Aufstand, der mit einer vollständigen Un- | terbrehung allen Verkehrs zwischen Jndien und Afghanistan endigte, Die erske Nachricht, die darüber nach Zndien kam, brachte zu: gleich den Bericht von einer Reihe von Gefechten in den Pâássen von Churd, auf der Landstraße vom Pendschab nah Kabul, wo General-Major Sir Rob. Sale mit bedeutendem Verluste ange- griffen wurde; mit vieler Mühe erreichte er Dschellalabad. Gleich- zeitig mit diesem Aufstande fand eine allgemeine Insurrection in Schach Sudscha's Nesidenz, Kabul, statt. Anfangs hieß es, es hâtte religidser Fanatismus dieselbe hervorgerufen; dann Juntri- uen des blinden Seman Schach, des Bruders Schah Sudscha?s, lägen dem Aufstande zum Grunde, Die wahre Ursache aber ist, daß die Einwohner von Kabul mit den Hâuptlingen, welche in ihrer Einnahme geschmälert worden, gemeinschaftliche Sache machten, weil ein großer Theil dieser Gelder bisher zum Besten der Einwohner in Kabul ausgegeben wurde, so daß auch diesen durch Mac Naghten's Maßregel “ihr Erwerb ver- fümmert wurde. Da viele Depeschen aufgefangen sind, \o ist es noch nicht klar, wie die Sache weiter verlief. Die ersten

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Nachrichten meldeten, daß Kabul im Aufruhr sey, daß ein

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von

ber aus, an de abreisen wollte;

Robinson,

viel be

gehauen, und der bei demselben stehende entkam nach Kabul ; Lieutenant Haughton verlor eine Hand. Éin Corps von 100 Mann, das von Kandahar nach Gisni marschirte ist mit dem Capitain Woodburn vernichtet. , von Ulus angegriffen, und nachdem die Besaßung ihre Munition verschossen hatte, mußte sie sich bis Lolpurah durchshlagen. Kan- dahar, Gisni und die Citadelle halten sih noch, und man scheint nicht viel dafür zu fürchten. Unter diesen Umständen Truppen nach der Gr Rúmarsche waren, der umzufehren. Dost Mohammed Chan i noch in Kurnal, wo jeder Verkehr mit Euro beklagt sich bitter, Auckland’'s Versprechen, nicht nah Ludianah schicke, liegt an der Grânze von Afghanistan, und es dürfte dahe | Regierung nicht zu verargen seyn, wenn sie einsiweilen hammed in Kurnal streng bewachen läßt,

Theil der Britischen Streitmacht in Bala Hissar, der Citadelle on Kabul, mit Sir Wm. Mac Naghten und Schach Sudscha eingeschlossen, und daß die Übrigen Truppen in ihren verschanzten antonnements ständen. mselben Tage, wo Mac Naghten nach Bombay en von diesem Tage an bis zum 18, November fan- den täglich Gefechte und Ausfálle is folgende Todtenliste : Attaché und Verfasser eines flassischen Werkes über Afghanistan und Central - Asien, Lieutenant Burnes; die Capitaine Codrington, Broadfoot, Macrae und Weskmacott; die Age und Cd! vie ose, Jn den übrigen Gegenden von Afghanistan gin es nicht T Ein Corps Gurchas in Kebiste FLET N

Die Jnsurrection brach am 2, Novem-

skatt, und das Resultat derselben Sir Alexander Burnes, Gesandtschafts-

wayne, Spottiswoode, in Afghanischen Diensten,

Lientèratids Raban, Fähnriche Salisbury, Gordon und

an is ganz zusammen- Major Éldred Pottinger

Pisch Bulak wurde

( hat die Jndische Regierung sogleich anze beordert und denjenigen, welche auf dem Befehle ertheilt, so schleunig als möglich wie-

päischen Offizieren ihm untersagt is, Er daß man ihn, wider Mac Naghten's und Lord Ludianah r jeßt der Dost Mo- Bis zu der Zeit, wo

der Schnee von den Gebirgen R ist, wird sich schwerlich

etwas thun lafsen, und bis dahin

en die Truppen in Afgha-

nistan sich selbst und ihrem Schicksale Úberlassen bleiben. An der Grenze von Birma is Alles in Thâtigkeit und Be-

wegung, doch scheint Th der Briten eingeschüchtert zu seyn, und auf eine Anfrage des Bri- tischen Abgeordneten erklärte er, lediglih eine religióse Wallfahrt. Stadt angelegt werden.

Nach Berichten ans China sind die dortigen Operationen mit neuem Erfolg gekrônt woorden. Ein Tagesbefehl des Bevoll: mächtigten Sir H. Pottinger vom Britischen Streitkräfte am 1. Oktober die Stadt Tinghae, Haupt- stadt der Jnsel Tschusan, wieder beseßt haben. hatten während der achtmonatlichen Räumung die Stadt und Insel stark befestigt , digten sie sich besser als gewöhnlich , zweistÜndigem Kampfe den Briten in Quantitäten Geschüß, unter Anderen Waffen, Vorräthe, Pulver : Magazine und Reis erbeuteten. 10, Oftober erstürmten die Briten di Mündung des Tahea oder Ningpo -Fl singene Kanonen, viele hunderte Dschi teten; der Kaiserliche Commissair versu und starb an den Folgen des Versuchs. Truppen den Fluß und die Stadt Ningpo wurde ohne soll nun doch hingerichtet werden. Kaiserliher Commissair kommen,

arawaddi durch die großen Vorbereitungen

der Zweck seiner Expedition sey Bei Rangun sell eine neue

2. Oftober zeigt an, daß die Die Chinesen

und beim Angriff der Engländer verthei- doch fiel die Stadt nach die Hânde, wobei sie große 40 messingene Kanonen, Am e Stadt Tschinhai an der usses, wobei sle 150 mes- ngals und Gewehre erbeu- chte es, sih zu ertränfen, Am 13tèn fuhren die welcher unvertheidigt war, Widerstand beseßt. Kischin Nach Canton wird ein neuer sein Name istt Wangting; ex

Ningpo hinauf,

war lange Mitglied des Kaiserlichen Kabinets.

Berlin, 11. Febr.

Nach Rheinischen Blättern wird Se.

Majestät der König, in Folge einer Erkältung, welche sich Aller- C R Ie bei v S g brit “Hicvt 1044 in Woolwich gang le Rhein: Provinzen für jeßt nicht besuchen, sondern auf direkt

Wege nach Berlin zurückfkehren. 4 E

Verlin, 11. Febr.

Mehrere inländische Zeitungen sprachen

sich vor furzem in Bezug auf die beabsichtigten Befestigunge

rechten Weichsel-Ufer in einem Sinne aus, S pr Verken- nung des geschichtlichen Herganges, dies Vorhaben als ein verein- zeltes, erst neuerdings in Anregung gebrachtes erscheinen läßt, wäh- rend es in der That nur das Schlußglied eines längst entworfe-

| nen, umfassenden Planes bildet. Unmittelbar nah dem Pariser |

Frieden und nachdem das

Staatsgebiet durch den Wiener Kongreß in seiner neuen Begräân- | zung gebildet war, wurde beschlossen, auf die Errichtung eines zu-

sammenhängenden, alle Provinzen umschließenden Vertheidigungs-

Systems Bedacht zu nehmen, und dasselbe nach Maßgabe der si

dazu darbietenden Mittel successive in allen Sre O Aude führung zu bringen. Zu diesem Zwecke wurden auf Befehl Sr, Majestät des Hochseligen Königs schon im Jahre 1816 die nöthi-

gen Refko S veranlaßt und fortgeseßt.

jeßt das Vert

tahdem nun

eidigungs:System am Rhein und fúár Po j nen Grundrissen v für Posen in sei

ollendet ist, haben Se. Majestät, wie dies im leßten

Landtags-Abschiede für die Provinz Preußen bereits ausge rochen is, auch für die östlichen Provinzen die entsprechende Dei

geordnet und

zur vollständigen Ausführung

des Verctheidi-

gungs-Systems für die Preußischen Staaten die De Beféhle

gegeben. genheit.

Dies is der geschichtliche Hergang in die

er Angele-

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Die frúberen Erscheinungen des Kometen von Pons hatten \eine

Sichtbarkeit unter ähnlichen Verhältnissen wi i fndat - fâc Beet hältnissen wie sie gegenwärti macht, daß es mir unndthig

rdliche Halbkugel der Erde o unwahr F

inli F schien, seinen Lauf für L Montes

Februar, März und April bekannt zu machen. Jch begnügte mich,

dafür zu sorgen,

Ende des vorigen

um von da aus den Sternwarten der südlichen Halbkugel m

daß zeitig

enug für di i Jahres genug für die südliche Halbkugel, am

eine Ephemeride nah England gelan te, tgetheilt

zu werden. Gegen meine Erwartung fand indessen am 8. Februar mein

Gehülfe, Herr geschmäßige

alle, an dem Ort

éideinia Cowacies Orte, wo der Komet ortrückung als Weise es mdglich ist, daß dec K

sehen sollte, einen welcher sih am 9. Februar durch seine

der Komet auswies. Da auf diese omet auch an anderen Orten gefun-

Nebel ,

den werden fann, \o seye ih hier seinen fün igen Lauf nah e ese

rader Aufsteigun Oerter berechnet

und Abweichung her. Die

D it, für welche d nd, ist der Berliner Mittag n A