1842 / 47 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

dem festen Lager bedeutenden Schaden that. Das Landen selbsk T A s 29sten September beginnen, worauf sogleich aus einer 68pfündigen und zwei 24pfündigen Haubißen eine Batterie errichtet wurde. Am 30, September seßten die Schiffe dann zwei Kolonnen, 1500 Mann und 1100 Mann ark, ans Land, die, von dem Feuer der Flotte unterstüßt, die Chinesischen Bat- terieen in Rúcken und Flanké angriffen, die Chinesen überall zu- rúcktrieben, den Stadtwall erstiegen und mit dem Verluste von 4 Fähnrich und 1 Soldaten, so wie 24 Verwundeten der Land- macht und 1 getddteten und 2 verwundeten Matrosen, Tschusan wieder eroberten. Der General Sir Hugh Gough schildert in seinem Berichte die einzelnen Bewegungen, und es ergiebt sich daraus, daß die Chinesen sich hartnâckig vertheidigten, aber in ih- ren Batterieen von der ans Land gebrachten Artillerie der ganzen Lânge nach enfilirt wurden, so daß sie nah dem Verlust vieler Leute und ihrer bedeutendsten Offiziere zum Rückzuge genöthigt waren. Am 7. Oktober ging die Flote wieder unter Segel, und am folgenden Tage wurde Tschinhai rekognoszirt. Der Sir W. Parker sagt über diese Stadt: ¡Sie is von einem 37 Fuß dicken und 22 Fuß hohen Wall um- geben , auf dem sich eine 4 Fuß hohe Brustwehr mit Schießscharten befindet. Der Umfang der Stadt beträgt gegen 2 Englische Meilen. Sie liegt am Fuß cines halbinselförmigen Hügels, der die Mündung des Flusses Tahea an seinem linken Ufer oder an der Nordseite bildet. Oben auf diesem Hügel liegt die Citadelle, etwa 250 Fuß über dem Spiegel des Meeres, mit einem starken Wall und festen eisernen Tho- ren ostwärts und wesiwärts, Vor dem dsilichen Thore lagen drei ge- mauerte, durch Sandsäcke gedeckte Batterieen mit 21 Kanonen, um den Eingang des Flusses zu beherrschen. Die Süd- und die Ostseite des Hügels ij ganz steil; nordwärts führt nur ein enger, krummer Weg hinauf; wesiwärts führte ein Damm zu cinem Thor am Fuße des Hügels, den eine hölzerne Brücke über einen nassen Gra- ben mit der Landzunge, auf der Tschinhai liegt , in Verbin- dung seßt. Das Stadtthor is ebenfalls stark mit Eisenplatten belegt , zwischen dem Stadiwall und dem Hügel der Cita- delle befand sich eine Batterie von 5 Kanonen, vor der eine Reihe starker Pfähle eingerammt waren, um hier das Landen unmöglich zu machen. Unter dem Stadtwalle lagen am Flusse zwei Batterieen mit 22 und 19 Kanonen; 28 Kanonen standen seewärts auf dem Stadt- wall und außerdem zahllose Dschinschals. Die Hauptmacht der Chinesen war auf dem linken Flußufer aufgestellt, wo feste Lager, Feldwerke , Verschanzungen jeder Art auf Anhdhen und in sehr vor- theilhaften Positionen angelegt waren , die 23 Kanonen und zahllose Dschinschals enthielten, Der beste Landungsplaß is gleich links an der Mündung in eine Baî , die aber querdurch mit Pfäblen verram- melt und durch vier Batterieen von 31 Kanonen vertheidigt war. Eine halbe Englische Meile von der Mündung war der Fluß selbst mit starken Pfählen dergestalt abgesperrt, daß nur eine einzige Dschunke auf einmal durchfahren konnte. Kurz, die Chinesen hatten ihren Scharfsinn aufs Aeußerste angestrengt, um ihre Vertheidigung zu sichern, und die Ausführung dieser Werke muß große Kosten und viele Arbeit veranlaßt haben, so daß die ichtigkeit, welche sie auf diese Position gelegt, klar erhellt. Unser Angriffs-

dmiral

plan ging dahin, auf dem linken Ufer zwei Kolonnen ans Land zu seßen, eine von 500 Mann in der bezeichneten Bai, dicht vor der Pfablreihe, eine andere von 1000 Mann unter Sir Hugh Gough?s eigener Anführung eine Strecke jenseits dieser Bai. Gleichzeitig sollte dir Flotte die Stadt und die Citadelle bombardiren. Am Abend des 9, Oktober nahmen die Schiffe die für sie bestimmte Stellung ein ; am folgenden Morgen früh begann das Landen, und etwa 300 Chi- nesen, die sh am Ufer versammelten, um dies zu verhindern, wurden durch das Feuer der Schiffe zersireut. Die Schiffe nahmen während der Fluth eine passende Stellung ein, und da sie beim Eintreten der Ebbe zum Theil den Grund erreichten, waren ihre Geschütze \o ruhi

wie auf dem Lande und trafen mit erstaunlicher Sicherheit. Um 9

Uhr waren auf dem rechten Ufer des Flusses die dazu bestimmten Truppen gelandet, um 11 Uhr hatten sie alle dort liegenden Batte-

rieen eingenommen. Um dieselbe Zeit war in die Citadelle Bresche geschossen; ein Theil der Chinesen floh von dort in die Stadt; ehe das Thor wieder gesch lossen werden konnte, trieb das Auffliegen eines F EMagauns en Rest der Garnison zurúck; unterdessen waren

nglische Matrosen gelandet, drangen durch dieses Thor ein, und bald wehte die Englische Flagge auf den Wällen. Vom Citadell- Hügel aus vertricb N Musketenfeuer die Besaßung der Batterieen zwischen diesem Hüge und der Stadt; die Matrosen drangen gegen deren Wälle vor und erstiegen sîe an ee Stellen, während die Chi- nesen landeinwärts flohen. Das Springen einer Mine tddtete bei die- ser Gelegenhcit cinen Matrosen. Dampfschiffe brachten die gelande- ten Truppen vom outen Ufer als Garnison nach der Stadt.‘/

Nach offiziellen E. die in Tschinhai gefunden wur- den, hatte die Garnison außer den Chinesischen Truppen 3000 Ta- taren enthalten, wovon 700 in der Citadelle waren, in welcher 150 getödtet wurden. Den 1500 am rechten Flußufer gelandeten Eng- ländern standen úber 10,000 Mann gegenüber, Der General Sir Hugh Gough berichtet Über die von ihm befehligten Landungs- Truppen, daß die Chinesen sie mit Jauchzen, und ohne zu schießen, empfingen, wahrscheinlich weil sie glaubten, daß die Engländer, die sich einzeln hinter einander durch Mauerwerk drängen mußten, wo nur für einen einzigen Mann Raum gelassen war, in die Falle

ingen und unrettbar verloren seyen, Als nun aber die Raketen amen, wurden sie bald inne, daß das Aufsparen ihres Feuerns unverantwortlich gewesen sey, Bald flohen sie nah allen Seiten; Viele ertranken im Fluß; 500 Mann gaben sich gefangen. Der General führt noch an, daß der Admiral selbsk bei rsteigung des Stadtwalles unter den Vordersten gewesen sey. Auch unter den Chinesen bewiesen Einzelne großen Muth, und mehrere Mandarinen gaben si im Wasser den Tod, als sie ihren Rúckzug abgeschnitten sa- hen. Ischinhai bezeichnet der General als ein éóhes Arsenal, in welchem eine Geschüß-Gießerei und eine Lafetten-Werkstatt in leb- hafter Thätigkeit waren und eine ungeheure Masse Metall gefun- den wurde. Jn einer Batterie am Flusse fand man eine Karo- nade aus einem vor furzem gestrandeten Englischen Schiffe, und eine vortreffliche Kopie derselben stand daneben. Ueberhaupt wer- den die neu ofene Chinesischen Geschüße als sehr wirksam be- zeichnet. Die Stadt Ningpo ergab sid am 12, Oktober ohne Schwertstreich; die Einwohner \elbst| halfen den Engländern ‘die barrifädirten Thore dffnen, und 750 Englische Soldaten zogen unter den Klängen des Liedes God ave thie Queen in die zweite Hauptstadt der Provinz Isi: Kiang, deren Wälle 5 Englische Meilen Umfang häben und die 300,000 Einwohner ; ählt y Lde Absendung dieser Berichte waren in Ischinhai 6 Mat úti der Cholera gestorben ; diese Krankheit hatte sich auch in Ninapo ge: zeigt, wo aber die davon Ergriffenen wieder genasen, e Be

14. Febr, (Düsseld. Z. | richt D arf Ul i R aus die Ii

, die f Ueb ee als sicp die sichere unde verbreitete, wir würden denneeh Glúdckes nicht entbeh Ihn, den geliebten Landesvater, in

ren, i * Obwohl Se. Majestät alle Empfangs: di urin M, Lar s Ae L ie Ua Sen anlassung zur freudigen

g der Gemüther, einmal die Hier-

192

erfunft überhaupt und zweitens die dadurch verblirgte Wieder- derfellung einer so ron Gesundheit, nicht ohne die lebendigste eußerung vorübergehen. Die hon eingestellten festlichen Vor- rihtungen zum Empfange wurden mit angestrengter Thätigkeit wieder aufgenommen und vollendet, bis auf die vön dér Akademie dgen Transparents, die wegen Mangel an Zeit ein from- mer n{, ein guter Wille blieben, Desko größere Regsamkeit zeigte sich in der Bürgerschaft. Die sämmtlichen "Einholung, und 1 der Stadt ‘vereinigten

| sich sofort zur feierlichen Einholung, und stellten si{ zu dem Ende

gestern gegen 5 Uhr an der Weseler Straße seitwärts auf. Die elegüntèn offenen Wagen boten einen reizenden Anblick dar; die Flora der Stadt, unsere s{dnen Damen, bildeten den Blüthen- franz, der dem erhabenèn Gaste den ersten Willkommen verkün- dete, Weiter hinaus nah Golzheim zu, erwartete ein Corps be- rittener Bürger, aus den ersken Familien der Stadt ee, den hohen Reisenden, um Jhn auf der Gränze des Weichbildes der Stadt zu empfangen und zu geleiten. Kaum war die Aufstellung bewerkstelligt, als gegen 6 Uhr die Kunde von der Ankunft Sr. Majestät erscholl. Der Führer des Reiter-Corps, Herr Franz Au: gust von Stockum erbat und erhielt in huldvollen Worten die Er- laubniß, den Monarchen zu geleiten, Die Reiter folgten nun der Königlichen Equipage, ihnen \chloß sich in langer Reihe der Wa- genzug an. :

Zenseies des sogenannten Kapellchens harrte der Ober-Bür- germeister, Herr von Fuchsius, in Begleitung einiger der Beigeord- neten und Stadträthe; Se. Majestät befahlen zu halten, und nahmen die ehrerbietigen Qu Res der CELEs Behörde mit großer Frei datentne auf. ie gedrängten Volksmassen er- hoben jebt, als dié Königliche Equipage erkannt war, ein anhal- tendes Hurrah, und drängten sih näher und näher, jeder wollte das Ancliß des geliebten Landesvaters schauen. it großer Leut- seligkeit befahl Se. Majestät langsam zu fahren, und jeden Au- genblict erneuerte sich nun der lauttônende Jubel des Volkes. Der Gesundheits-Zustand Sr. Majestät des Königs erlaubte es immer noch nicht, Sich der Nachtluft auszuseßen, weshalb Allerhöchstdieselben den Jägerhof R heute nicht weiter verlieben. Daher erwartete man auch im Theater, wo die Jubel-Ouvertüre von Weber und Minna von Barnhelm von Lessing aufgeführt wurde, der Ankunft Desselben vergebens, Dieser Umstand, so be- trübend er an und fär sih seyn mußte, hemmte jedoh nicht den Jubel des Volkes, die allgemeine laute Freude Úber das unerwar- tete Glúck, dessen man si schon nicht mehr zu erfreuen glauben durfte, Bis (pât in die Nacht hinein durhstrômten die Massen die lichthellen Straßen, und kein Unfall, keine Stdrung-der Ruhe und Ordnung brachte einen Mißklang in diesen so öffentlichen als rieg i: usdruck der Liebe und Anhänglichkeit an den erha- enen ig.

Das Gerücht, das von einer heute um 10 Uhr stattfindenden Parade sprach, erwies sich als ungegründet. Se. Majestät begaben sih noch vor 10 Uhr in Begleitung Höchstihres Be und der hiesigen Behörden in die Akademie, wo eine besondere Ausstellung, mehrentheils von Bildern hiesiger Künstler, veranstaltet war. Al- lerhôchstdieselben verweilten Fe bis ein Viertel über 11 Uhr, wäh- rend eine zahllose Menge ‘fîïch auf dem Rie U und în den angränzenden Straßen versammelte. Mit großer Theilnahme nahmen Se. Majestät die aufgestellten Bilder in Augenschein und äußerten sich Allerhdchskdieselben namentlih Über die behandelten Gegenstände sehr gnädig. So unter Anderem schien Lessing's Huß und eine Marine vön’ Achenbach Allerhôchstihre Aufmerksamkeit besonders zu fesseln. Lebterer Künstler sollte die Ehre haben, Sr, Majestät vorgestellt zu werden, befand sich aber unglüklicher- weise nicht zur Stelle. Dem Direktor Schadow bezeigten Aller- höchskdieselben fortwährend die huldvollste Anerkennung; eben so dem gegenwärtig hier domizilirenden ehemaligen Erzieher des Groß- fúrsten- brduifeigors von Rußland, Herrn von Schoukowsky.

Als Se, Majestät der König die Akademie verließ, ertdnte von neuem der Jubel des Volkes in tausendsimmigem und un- zählig wiederholtem Hurrah! Mit huldvoller Herablassung nah: men Allerhöchstdieselben diesen herzlichen Ausdruck der allgemei- nen Freude entgegen und neigten sich wiederholt freundlich dem Volke zu. Während dieser Zeit hatten sich die hohen Militair: und Civil-Behörden, das hiesige Offizier-Corps und die sonst bierzu Berechtigten im Jägerhofe zur großen Cour in Galla versammelt. Gegen 1 Uhr reisten Se, Majestät von hier wieder ab nah Köln und begeben sich von dort, dem Vernehmen nach, über So- lingen nah Elberfeld. Die hiesige Eisenbahn- Direction hat für den Fall, daß Se. Majestät auf dem kürzesten Wege die Reise fortzuseßen gedächten, einige hdchst prachtvoll defkorirte Waggons vorbereiten lassen. E werden diese dennoch ihren Zweck erfúllen, wenn etwa von Elberfeld auch eine Besichtigung der Bahn beliebt würde.

Koblenz, 10. Febr. eute Mittag is! eine Deputation des hiesigen Stadt-Raths, bestehend aus dem Ober-Bürgermeister Máâhler und den Danrs H, Kehrmann und Justizrath Longard zur Begrüßung Sr. Majestät des Königs bei Allerhdcstdessen Durchreise durch Kbln von hier abgereist,

Aachen, 9. Febr. Vorgestern wurde der Schlußstein des

Tunnels zwischen Aachen und der Belgischen Gränze von den

Baumeistern feierlih gelegt, und sînd somit die \s{wierigen Tun-

telbsont: der Rheinischen Eisenbahn ohne Unfall glücklih been- gt worden,

Plan zur Verschlechterung der Staats-Zeitung.

Wenn sich etwa die Mess verbreitet haben sollte, als werde die neuerdings vermehrte Censur - Freiheit unserer Blätter durch utopische Verbesserungspläne die Köpfe zum Schwindeln bringen, so kann ein Aufsaß, welcher kürzlich in einer der hiestgen Zeitungen erschienen is, sehr SuS ur Beruhigung der Ge- E beitragen. Ein Herr ** eschäftige sich nâmlich darin mit Auffindung der wirksamsten Mittel zur Verschlehterung der Staats-Zeitung. Es dürfe, meint er, die Staats: Zeitung von Rechts wegen nicht so viel Freiheit enießen, als die anderen hier erscheinenden Zeitungen, sie solle nur auf ganz offizielle mad: richten beschränken, die poli e euigkeiten nur als Lückenbü- Her brau das Format einern (c. „Denn der Staat eye er fann mit seiner Zeitung fein faufmännishes Ge- lan BRS form n aide Qu ae Taue Lhal De : es nicht au aar Tausend Thaler mehr “e A Pilsde der Staat fúr die Seile Sils jährlich auf- sdetez ein Unrecht aber würde es seyn, diesen Mehr: Privatleuten ) den Anhabern der übri:

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andere als Eee Zeitun en (S eine edlere Aufgabe: als Netto-

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ob dabei Vorl als solche die vorherrschende Neitnn orf

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die Act treit r hâtten “evip erige A von den Deteriorations- gen des eine

errn ** gar otiz genommen, wenn t eine darin vorkommende Unrichtigkeit uns nöthigte, das Wort zu neh- men. Er sagt, die Staats-Zeitun sey „der Ausdruck des Staats*“; „es würde ride zu rechtfertigen seyn, wenn der Staat (die Re- Siaats s Haltung steje - Nies fan fs "eo, e aats - 9 go ts fann er seyn. e Staats - Zeitung ist nicht der Ausdruck des Staâts, und es is sehr zu rechtfertigen, wenn der Staat {hon mehr als einmal erflárt hat, er vertrete nichts, als den amtlichen der Staats- Zeitung. Daß Rücksichten auch für den n iht amtlichen Theil zu beobachten sind, liegt in der Natur der Sache: allein warum il: len die Schranken noch mehr verengt werden? Damit die privi- legirten Privat - Zeitungen, welche aber d die Staats-Zeitung in nichts behindert werden, desto ausschließliheren Spielraum ha- ben, meint Herr **. „Die Staats-Zeitung wünscht er throne im Hintergrunde als ehrwürdiger Magister und halte Ordnung im Reiche, berichtige und weise zurecht. Herr ** noch selber sehr im Hintergrunde thront, rgen wir wenig praftisches Bedúrfniß, das Amt als Magisker Orbilius zu úben, und fönnten überhaupt einer Zeitung, die sid Qu einer Blumenlese ref- tifizirter Zeitungs-Lügen machte, keinen Geschmack abgewinnen. Daß zur Besprechung inländischer Angelegenheiten wenn ih die Sache nicht etwa aufs Denunziren subalterner Miß- râuche beschränken soll noch etwas mehr gehört als die bloße Erlaubniß, davon werden sich nun, da die lebte ausdrúcklih ge- E ist, unsere p u Blátter ohne Mühe überzeugen. s gehdrt dazu vor allen Dingen Kenntniß und Stoff. Herr ** hat jedoch darin vollkommen Recht, daß er mehr Belehrung über inländische Angelegen eiten in der Staats-Zeitung zu finden wünscht: auch glauben wir ihm hierzu nit der Zeit Hoffnung machen zu können.

Meteorologische Beobachtungen.

1842. Morgens | Nachmittags Abends Nach einmaliger 13. Februar.|- G6 Ube. 2 Ube. 10 Ube. Beobachtung.

Luftdruck... |341/04"" Par. 340,97" Par. | 340,99" Par.| Quellwürme T7,e° R. Luftwärme .…. | 1,2°R. |+ 4,6°R. | + 1,2° R. | Flueswärme 0,2° R. Thaupunkt .…. | 3,1° R. |+ 1,2°R. | + 0,0° R. | Bodenwärme—0,1® R. Dunstsättigung | 83 pCe, 78 yct. 87 pc«. | Ausdünstung 0,028 Rh. Niedersc 1) F

L trübe, trübe. blag 0. SW. Ww. w, Würmewechsel +-5,1°, + 0,1°.

h w. : 341/30" Par... + 1,6° R... 0,6° B... 83 pu w.

Berliner Büörse, Den 14. Februar 1842.

Pr. Cour. Brief. | Geld.

104% 1028

Pr. Cour.

L EURS Brief. | ‘Gel.

Actien. A

einn 123: 1044 | 103 112 / 111

1074 | 1

Fit 102 L 101

Bel. Pots, Eisenb,

103 do, do. Prior. Âect.

Mgd. Lpz. Risenb.

S137 Îdo, do. Prior. Act.

102% |Brl. Anb. Eisenb.

104 Ido. do. Prior. Act.

—_— | Düss Elb, Eisenb.

do. do. Prior. ÂAcr. 1 Rhein. Eisenbh,

105{ } do. do. Prior. Act.

1023

Gold al marco 1014

St. Schuld - Sch. Per. Engl. Obl. 30. Präm. Sch. der

102 48 1024 102%

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Westp. Pfandbr. Grossh. Pos. do. Ostpe, Pfandbr. Pomm. do. Kur. u, Neum. do. Schlesische do,

8 4

If aaaas]| 2A

Friedrichsd’or Andere Goldmün- zen à 5 Th.

Disconto

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 10. Febr. Niederl. wirkl. Schuld 62. 6% do. 101. Kanz. Bill. —, S553 Span. 227, Pas. 505. Ausg, —. Zusl, —. Preuss, Präm. Sch. —. Pol —. Oezaterr. 1063.

Antwerpen, 9. Feber. Zinal, 6, Neue Anl. 224,

Frankfurt a. M., 11. Febr. Oesterr. 5% Mei. 109% 6. 42 1014 6. 25% 574 G. 15 245 G. Baenk-Aect. 2031. 2029, Loose zu 500 Fl. 1414. 1413. Preuss. Präm. Sch. 824 G. do. 47 Anl. 1025 G, Poln. Loose 78% G. 5%; Span. Anl. 24%. 244. 212 Holl. 517. 615.

Eisenbahn-Aetien. Taunusbahn- Act. 390. 389%, Leipzig - Dresden 103 6. Köln- Achen 964 G.

Hamburg, 12. Febr. Bank- Actien 1680, Bugl. Russ. 1097,

London, S, Febr. Cons. Ae Belg. 103. Neue Anl. 24. Pas- sivo S. Ausg. Sch. 12%. 5% Hou. 1014. 245 3 5% Port. 31%. 35 19. Engl. Russ. 1154. Bras. G64: Chili 70. Columb. 2145. Mex. 317. Peru 15,

Paris, 5 Feber. M Mde fin cour. 119. 35. 32 Rente fin cour. 80, 25. Anl. de 1841 fin cour. 80. E 5% Neapl. au compt. 107.

255. Pasaive S5. Wien, 9. Febr. 5% Met. 1084. 42 1004, 32 751. 551, Bank-Actien 1636. ° Aal. de 1834 1391, de 1939 ul, 24% 554

t —. Königlihe Schauspiele.

Dienstag, 15. Seb Jm Opernhause. Zum erskenmale: Marquis und Dieb, komische D in 1 Akt, nach dem Französi: sen, von L, Schneider. von E. Taubert. Hierauf: Die

anaïden. m au use: Pour le premier débút de Mr. Al- fred ï u reg, la cities de l'Odéon de Paris: 1) La re- rise de: commis voyageur, 2) La première représentation e: Le bon moyen, vaudeville nouveau en 1 acte,

Mittwoch, 16, Febr. Jm Schauspielhause: Herrmann und Dorothea. Hierauf: Der Verstorbene,

Jm Opernhause. Großes Jnstrumental- und Vokal- Konzert, worin Herr Franz Lißt mehrere Konzertstücke vortragen wird.

D

he Opern-Vorstell Norma. Dex Verbdwendee n: N

‘Verantwortlicher Redacteur De. F. W. Zinkeisen. “Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.

ndem man den Blättern |

So lange jedo z, B. |

2

55 Span, Rente

Vortheile, welche aus der Annahme seines Vorschlages für die Un- abhängigkeit und fär die freie

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Berlin, Mittwoch den 16% Februax 1842

É

Inhalt.

Amtliche Nachrichten.

Frankreich. N oueibopur dieies. Vorschlag des Herrn Gan- neron über die Fnkompatibilitäten. Paris. Die Reformfrage. Die Junteressen der Druckter bei Preßvergehen. Marschall Soult hergestellt. Vermischtes. Brief aus Paris. (Ver- irrungen und Auswüchse des Kommunismus.

Großbritanien und Jrlaud. London. Abreise des Hofes nach Brighton, Ueber den Eindruck des Besuhs Sr. Maijesidt des Kdnigs von Preußen. Vermählung des Fürsten Nikolaus Ester- hazy. Vermischtes. Brief aus London. (Das Ministe- rium und die Oppositionz Peel über die Getraide - Gesehe; Stanley über Es Graham über das Armengesch; die geistlichen Gerichtshdfe; die jüngsten Nachrichten aus Fndien und Nord - Amerika.)

Niederlande. Aus dem Haag. Nachträgliches Über den Aufent- halt Sr. Majestät des Kdnigs von Preußen,

Toge Brüssel. Erklärung des Deputirten Hoffschmidt über dessen frühere Unterredung mit General Buzen.

Deutsche Bundesstaaten. Hannover. Erste Kammer. Zoll- Verhältnisse. Braunschweig. Vorbereitungen zum Empfange Sr. Majestät des Kdnigs von Preußen. Z

Oesterreich, Wien. Erkrankung der Erzherzogin Hermine.

Jtalien. Näheres über das in Rom erfolgte Ableben der Herzogin

Louise von Mecklenburg - Streliß. (Verhandlungen des Kongresses

Spanien. Brief aus Madrid. und Urtheile der Presse darüber.) Aespften. Alexandrien. Handels-Vertrag und Monopole. Juland. Kdln. Ankunft Sr. Majestät des Kdnigs. Düssel- dorf. Nachträgliches Über den Aufenthalt Sr. Maiestdt.

Die industriellen Zustände des Großherzogthums Luxemburg.

——————————— M ———— M

Amtliche Uachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der Kdnig haben Allergnädigst geruht:

Den Landgerichts-Rath Schmidt zu Saarbvücken zum Ap: pellationsgerichts -Rath beim Appellationsgerichtshofe in Köln zu ernennen; und j

Dem Nendanten der Militair - Pensions - Kasse, Buchhalter Pet\ch, den Charakter als Kriegsrath zu verleihen.

re Königl. Hoheit die Frau Prinzessin Albrecht von Preu- ßen fle den Draktischen Arzt Dr. A. Vebs emeyer zu P ihrem Leibarzt ernannt,

Der bisherige Kammergerichts-Assessor Hamdor ff is zum Justiz-Kommissarius bei dem Land- und Stadtgerichte in Guben und bei den Gerichten des Gubener Kreises und zugleich zum Notar in dem Departement des Ober-Landesgerichts zu Frank- furt a. d. O. ernannt worden.

Dem Fabrikbesizer F. A. Offermann zu Beckermühl bei Sorau ist unter dem 13. Februar 1842 ein Patent auf Verbesserung der Streihmaschinen zur Gewinnung von Locken ohne Ende in der durch Zeichnung und Be- schreibung nachgewiesenen Zusammenseßung, insoweit solche als neu und eigenthümlich erkannt worden, ohne emand in der Benußung bekannter Theile zu be- chrânfken, s für den Zeitraum von sechs Jahren, von jenem Tage an gerech- net, und den Umfang der Monarchie ertheilt worden,

Zeitungs -Uachrichten. Ausland. Frankreich.

Deputirten-Kammer. Sißung vom 10, Februar. Heute begannen die Debatten über den Vorschlag des Herrn Gan- neron über die Jnkompatibilitäten (Nicht - Wählbarkeit gewisser Beamten). Der Antragsteller entwickelte in kurzen Worten die erathung in der Kammer entste- hen würden. Er suchte darzuthun, daß die übertriebene Verthei- lung von Aemtern an Deputirte der Regierung mehr Schaden gethan, als Nußten gebracht hat, und schloß mit der Bemerkung, daß er nicht die Absicht gehabt habe, einen vollständigen Geseß- Entwurf vorzulegen, sondern nur der Kammer eine Gelegenheit zu

, Über diesen hochwichtigen Gegenstand ihre Meipung, auszu-

rechen. Herr von Liadières, der demnächst das Wort er- griff, bekämpfte den Vorschlag, der seiner Ansicht nah nichts An tres sey, als ein Versuch g Sturz des Ministeriums. B äbgang der Post war die Debatte noch wenig vorgerückt.

Paris, 10. Febr, Das Argument der ministeriellen Blât ter, daß die jeßt shwebenden Reform-Fragen verworfen werde müßten, weil es dabei auf den Sturz des Ministeriums abgeschent sey, und- weil dann der Wiedereintritt des Herrn Thiers die un- vermeidliche Folge seyn würde, giebt heute dem Commerce zu die ilesenden Betrachtungen Anlaß: „Wir sind der Meinung, daß die Reform- Frage eines der Prinzipien is, die man Über die Jäm- merlichfeiten der ministeriellen Nebenbuhlerschaften stellen muß; denn alle rechtlichen en haben ein gleiches nteresse dabei,

Seen von den anerkannten Elementen

die gi der ; alle Parteien haben ein gleiches Jn- teresse O daf die Wid er E Sebtlaaie: und gewissenhafte

Majorität in die Kammer senden können, Will nun das Kabi- net aus der Reform eine ministerielle Frage machen, so steht ihm das frei; aber die Opposition betrachtet die Debatte nicht aus diesem Gesichtspunkte; sie erblickt darin nur eine für die Regelmäßigkeit und Aufrichtigkeit der Repräsentativ: Re- gierung dringend nothwendige Verbesserung, Was Herrn Thiers betrisst, so fennt man zur Genüge unsere Meinung über diesen Mann. Aber sollen wir allen Fortschritten entsagen, die uns für die Ruhe und das Glück Frankreichs nothwendig erscheinen, weil man sih bemüht, hinter ihnen Herrn Thiers als ein Schreckbild aufzustellen? Nein, die ernsten Männer aller Meinungen sind nicht so findish, daß man sie durch Chimären und durch Phan- tome zum Opfer ihrer Jdeen veranlassen könnte. Wenn die Ma- jorität, die eine Reform votirt, Herrn Thiers nicht zum Minister will, und wir hoffen, daß sie ihn nicht wollen wird, so hat sie andere Mittel, seinen Wiedereintritt zu verhindern, als das, eine nüßliche Maßregel vorzugeben. Warum wollen uns die ministe: riellen Blâtter niemals aus dem äârgerlichen Kreis heraus lassen: Herr Guizot oder Herr Thiers; Herr Thiers oder Herr Guizot ? Fühlen sich die Kammer und das Land nicht endlich gedemÜthigt durch diese Art von Kette, an die man sie seit länger als 10 Jab ren anschließt? Liegt denn in Herrn Guizot und in Herrn Thiers das ganze Geschick Frankreihs? Und wenn das Unglúck wollte, daß wir sie morgen Beide verlóren, wúrde dann keine Regierung mehr möglich seyn. 2“ :

Das Journal des Débats âußert sih heute úber die

in leßterer Zeit so vielfach angeregte Frage wegen Berantwortlich-' feit der Drucker in folgender Weise: „Wir sind der Meinung, daß es weder gerecht noch vernúnftig ist, die Druker in die Prozesse gegen die Urdeber gewöhnlicher Preßvergehen zu verwickeln, wir glauben, daß es weder gerecht noch vernünftig is, dem Gesetze vom Jahre 1819 eine solche Auslegung zu geben. Und dennoch sind wir der Meinung, daß es nicht politisch seyn würde, jenes Geseß aufzuheben. Hierin liegt kein Widerspruch, Einerseits haben die Fortschritte der constitutionellen Jdeen den Geist und die Grundlagen der Gesetzgebung Über die Presse verändert ; durch das Geseß vom Jahre 1828 ward an die Stelle der illusorischen Garantie der verantwortlichen Herausgeber die jeut bestehende wirkliche Verantwortlichkeit derselben geseßt; und deshalb ist das Geseß vom Jahre 1819 in seiner allgemeinen und unumschränk- ten Bestimmung gegenwärtig niht mehr anwendbar. Anderer- seits leben wir in einer Zeit, in welcher die Factionen uns gelehrt haben, von ihrer Vexwegenheit und von ihren Verbrecher schen Umtrieben Alles zu fürchten, Vorsicht zwingt uns, den Fall vorauszusehen, wo die gewöhnlichen Mittel der Bestrafung gegen die Exzesse der Presse nicht mehr zureichen, Die September: Geseße haben schon den Fall voraus- gesehen, wo die Preßvergehen einen so ernsten und drohenden Charakter annehmen, daß sle den Attentaten gegen die Sicherheit des Staats gleichgestellt werden müssen. Wohlan! Wir seßen den von den September-Geseßen vorausgesehenen Fall ; wir neh- men an, es sey ein Attentat von Seiten der Presse begangen worden, und behaupten dann, daß in diesem Falle die Regierung, wenn sie will, das Recht haben muß, gu dem Geseß vom Jahre 1819 ihre Zuflucht zu nehmen. Dasselbe ist eine Waffe, die wir ihr für außerordentliche Umstände vorbehalten, und wir glauben, daß es unflug und unpolitisch seyn würde, sie derselben zu berau- ben. Von jenem außerordentlichen Fall abgesehen, halten wir das Geseß vom Jahre 1819 durch spätere Bestimmungen für ußer Kraft gesebt.“

Der Marschall Soult hat gestern, nah überstandener Krank- eit, seinen ersten Besuch in den Tuilerieen abgeskattet, Er ward on dem Könige und von sämmtlichen Mitgliedern der Königlichen amilie empfangen und erhielt die berzlichsten Glückwünsche zu einer Wiederherstellung.

Gleich nah Erörterung der Reform- Vorschläge der Herren

anneron , Ducos und Golbery wird das Ministerium den Ge- seß-Entwurf über die geheimen Fonds vorlegen. Es wird zu die- sem Zweck die Summe von 1 Million Fr. verlangt werden, also 200,000 Fr. weniger als im vorigen Jahre.

Die hiesigen Blâtter glauben, die Tendenz des Eisenbahn- Gesetzes des Herrn Teste nicht besser bezeichnen zu können, als in- dem sie sagen, es wären feine chemins de fer, sondern chemins electoraux.

Die Kriegsbrigg „Palinure“ ist am 5ten d. von Tunis, wel- ches sie am 29sten v. M. verließ, in Toulon angekommen. Sie hatte den Französischen General - Konsul in Tunis und Herrn Pichon an Bord, welcher Leßbere im geheimen Auftrag der Fran- ösischen Regierung alle Häfen der Regentschaften von Tunis und Tripolis besucht hat, Die „Palinure“ wird in kurzer Zeit nach Tunis zurückfehren.

Ein hiesiges Blatt enthält folgende, wohl sehr der Bestäti- ung bedürfende Notiz: „Man behauptet, daß das Kabinet der Tuilerieen sich vorbereite, zuerst indirekt und später direkt in die Spanischen Agen zeiten zu interveniren, wenn die Umstände es erheischen sollten. Von dem Pavillon Marsan aus (bekannt- lih die Wohnung des Herzogs von Orleans) sind die Dokumente in Bezug auf die Spanischen Kriege vom Jahre 1808 und 1814 verlangt worden. Der General Bernelle, vormaliger Comman- deur der Fremden-Legion in Spanien, und mehrere andere Gene- rale sind in dieser Sache sehr geschäftig und holen Berichte von den Offizieren ein, die in Spanien gedient haben.“

Börse vom 10, Februar, Die rückgängige Bewegung, welche gestern in Französischen Renten eingetreten, währte auch heute fort und zwar wieder in fage des abermaligen Rückganges der Consols an der Londoner Börse. Die in Porto ausgebrochene

Znsurrection und Gerüchte von Unruhen in Spanien veranlaßten ein nicht unbedeutendes Sinken in Spanischen Fonds; doch wa- ren die Course fast nur nominell, denn der Umsaß war fast null.

1+ Paris, 9. Febr. Jn den ersten Tagen dieses Monats ist vor den Assisen von Besançon ein Preßprozeß verhandelt worden, der durch seinen Gegenstand und seinen Ausgang ein höheres Jnteresse verdient, als die Pariser Welt den Provinzial:Ereignissen zu wid:

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men pflegt. Der Angeklagte war ein Herr Pro j feurigsten und talentvollsten Apostel L E e anaA seit J Jahren als verwegener Neuerer die dffentliche Aufmerk- samkeit auf sih gezogen hat. Herr Proudhon, der früher als Schriftseßer in Besançon lebte, beschäftigte sih \{on damals in Musßestunden mit literarischen Arbeiten, welche von seinen Mit- bürgern günstig aufgenommen wurden. Jm Jahre 1838 ertheilte ihm die Akademie von Besançon auf drei Jahre eine von der Wittwe des Akademikers Suard gestiftete Pension von 1500 Fr., um ihn in den Stand zu seßen, eine Zeit lang ausschließlich den Studien zu leben. Herr Proudhon begab sih nach Paris, wo er, von aller Welt abgeschlossen, mit rastloser Thätigkeit an seiner wissenschaftlichen Ausbildung arbeitete, Die erste Frucht seiner Studien war eine Broschüre unter dem Titel: Qu'est - ce que la propriété? Eine Frage, auf die er selbst in den ersten Worten seiner Schrift antwortet: La propriété, c’est le vol. Jn dieser Broschüre werden, zugleich mit dem Eigenthume, alle anderen Grund- lagen des gesellschaftlichen Lebens, Moral, Religion, Familie, s{0o- nungslos angegriffen und für die eigentlichen Quellen alles bisherigen menschheitlichen Leidens erflârt. Diese ausshweifenden Ansichten sind jedoch in einem so glánzenden und energischen Style vorge- tragen und mit so vieler Gelehrsamkeit vertheidigt der Ver- fasser hat z. B, Alles zusammengestellt, was vielleicht je gegen das Eigenthum geschrieben worden is daß die Broschüre gro- ßes Aufsehen erregte und manche nicht unberühmte Feder gegen sih in Bewegung seßte. An eine gerichtlihe Verfolgung dachte man damals nicht, denn die fommunistischen Jdeen hatten noch feine Wirkungen hervorgebracht, die ihren gefährlichen Cha- rakter thatsächlih bezeugt hâtten. Dagegen war die Akademie von Besançon nahe daran, Herrn Proudhon wegen seiner Schrift die Pension aus der Suardschen Stiftung zu entziehen, sie bes \chränkte sich indessen darauf, die an sie gerichtete Widmung der Broschúre dffentlich zu desavouiren.

Eine von Herrn Blanqui in der Akademie der moralischen und politischen Wissenschaften vorgetragene Kritik der Proudhon- schen Schrift hatte eine Gegenkritik des Verfassers zur Folge, welche unter dem Titel: Lelire à Mr. Blangui sur la ropriété erschien, und welche in äußerst scharfen Formen den Tadel des Afademikers zurückwies. Endlich in den leßten Tagen des vorigen Jahres veröffentlichte Herr Proudhon, der inzwischen nach Be- sançon zurückgekehrt war, eine dritte Broschüre: Avertissement anx propriétaires Überschrieben, Diese bildet den Ge enstand des fraglichen Prozesses. Der Verfasser fordert darin die Éi enthúmer auf, freiwillig reen Besiß zu verzichten, um die Gefahren einer gewaltsamen Verm gens-Reform abzuwenden, Hier eine Stelle der Schrift, welche für Ton und Geist derselben charakteri isch ist: „Jch suche in den zahlreihen Klassen der offiziellen Bil ih durchlaufe die Hierarchie der öffentlichen Körperschaften und der Staats-Beamten von oben nach unten, und ich finde úberall nur Leute, welche verzehren und fordern, feinen Einzigen, der sinnt und denkt, Wer sind diejenigen, welche daran arbeiten, das Volk aufzuklären und das Chaos E d pt A und philosophischen Wissenschaften zu entwirren? Sind es unsere habgierigen, schaam- losen pyrrhonischen Philosophen? Sind es unsere Priester, die sich, wie in den schönsten Tagen ihrer Geschichte, noch immer mit Ablaßpossen beschäftigen, und deren ganze soziale Weisheit in der christlichen Liebe besteht, als ob das Gebot der Liebe ein Geses der politischen Organisation wäre? Sind es unsere Beamten welche mit stoischer Seelenruhe alle Niederträchtigkeiten und alle Thor- heiten det ehemaligen Parlamente fortseßen; sind es unsere dummen retrograden, höfischen Akademiker; sind es unsere Journalisten diese kleinen Tyrannen der öffentlichen Meinung, die man nur zu nennen braucht, um Lachen zu erregen; sind es unsere Deputirten, die Prâtorianer des constitutionellen Systems, welche mit Ministerien und den geheimen Fonds Handel treiben; ist es endlich die Regie- rung, die heuchlerischste, gierigste, verderbteste und antinationalste die wir je gehabt haben?“ „Wie könnt ihr hoffen, ruft er wei-. terhin aus, wie fönnt ihr hoffen, Apostel eines neuen Glaubens daß ein Funken des heiligen Feuers in das wurmstichige faule Gewissen dieser Leute dringen werde! Was habt ihr seit funfzehn Jahren durch euren ‘frommen Betrug erlangt, was hat es euch geholfen, daß ihr versprochen, Alles zu erneuen, ohne irgend etwas zu zerstören? Nein, nein, so seßt man feine Revolution durch. Erinnert euch der Worte Danton's am Tage, der auf den 10 August folgte, als Franfreich von seinen Bürgern einen Rath ver- langte, der es retten könne. Wir müssen den Aristofraten Furcht einjagen, rief Danton mit einer vernichtenden Gebâärde, und in drei Wochen entsprachen die Arbeiten Maillard?s der Stimme Danton's,“

Diese Beispiele empfiehlt Herr Proudhon zur Na i Beispiele werden, seiner Versicherung i S vas: de bare Nachahmung finden, wenn die be ibenden Klassen sich nicht frei- willig dazu verstehen, den Privilegien des Eigenthums zu entsagen „„Hoffet nicht, redet er die Eigenthúmer an, uns durch Zugeständ: nisse und Zureden von dem zurückzubringen, was ihr Fanatismus und Chimáre nennt, was aber nichts Anderes is, als das Bewußt- seyn uñseres guten Rechts. Ihr kennt den Enthusiasmus nicht der uns beseelt, den Enthusiasmus der Gleichheit. Dies ist ein Rausch, der stärker is als der des Weines, stärker als der der Liebe, dies is eine Leidenschaft , eine göttliche Wuth welcher die Raserei eines Leonidas, eines Feigen Bernhard und eines Michel Angelo nicht gleich kommt. Höret nicht auf die Sophisten, welche euch zu beruhigen suchen, erwartet nichts von den Tribunalen

e e waffenlose Armuth herab, f

s e Kegimenter und au i eurer Bundesgenossen. Denn wit der bradsende Welte wie U Balts here Si ar tódtende Wetter bricht der Zorn

i » @Uket euch vor allen Dingen, u Ver- zweiflung zum Ausbruche zu reizen, denn wenn ae mae fran ey und eure Gendarmen unser Meister würden, so seyd ihr doch nicht stark genug, um unserer leßten Nothwehr die Spige zu bie- un. Diese Nothwehr i weder Königsmord, noch Gift, noch

randstiftung, noch erweigerung der Arbeit, noch Auswanderung,

noch Aufruhr, noch Selbstmord; sie is erwas Schrecklicheres, ec:

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