1842 / 82 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Ú , damit einen Versuch zu machen, weil der Egoismus aa wia Morea der Nation ihnen unübersteigliche Hindernisse

in den Weg legen würde.

O Paris, 17. Márz, Die nahe Auflóbsung der Kammer | und die darauf folgenden Wahl-Operationen sind die zwei Haupt: | punkte der inneren Politik Frankreichs, welche die dfffentliche Auf- | merfsamfeit dermalen AEIEE in Anspruch nehmen. Das Ministerium scheint sich sehr viel von den bevorstehenden Wahlen zu versprechen, während viele einsichtsvolle Politiker, und nament- | lich einige parlamentarische Notabilitäten, anderer Meinung sind. Die Gründe für ihre Ansichten sind schlagend und ganz aus dem wirklichen Leben und Streben der Regierung, der Wahl-Kandida- ten und Wahlmänner gezogen. Es is eine irrige Ansicht, zu glauben, daß die Wahl - Kollegien nicht zufrieden sind, wenn ihre respektiven Deputirten von der Regierung ein dífffentliches Amt oder Würde annehmen. Jm Gegentheil betrachten die Wahlmänner einen solchen Deputirten -als einen ewandten und fähigen Mann, welcher erst durch seine erlangte

telle, die in der Regel bedeutend ist, seinem Departement die Gunst der Regierung reichlich zufließen zu lassen vermöge. E pflegt es auch zu geschehen, daß ein Deputirter, welcher vom Ka- binec ein dffentliches Amt annimmt und nah dem Geseß aber- | mals der Bestätigung seines Wahl- Kollegiums bedarf, mit einer weit größeren Majorität wieder erwählt wird, als das erstemal, | wo er sich als bloßer Privatmann um die Deputation in der Kam- mer bewarb. Diese thatsächliche Wahrheit is nicht zu übersehen, wenn man einen richtigen Blick auf das mögliche Resultat der | nâchsten Wahlen werfen will. Jm Durchschnitt kann man also | annehmen, daß die ungefähr 260 öffentlichen Beamten in der | Kammer, wovon zwei Drittel wenigstens der konservativen Par- tei angehören, in die nächste Deputirten: Kammer zurückommen werden. Das Resultat der úbrigen Wahlen bietet folgende Alter- | native dar: entweder fälle die Majorität im Sinne der | Linken aus, und die unmittelbare Folge davon würde die aber: | malige Bildung eines Kabinets Thiers seyn; oder Herr Guizot behâlt die Majorität in der Kammer, und dann sind wieder zwei Fälle möglich: die neuen konservativen Deputirten werden entweder dem Herrn Guizot fest anhäângen, oder sie werden zu | der Fraction Dufaure-Passy treten. Jm ersten Fall wird Herr | Guizot in seinem Repressiv - System nicht nur fortfahren, sondern |

| gänzlich danieder.

râthe

342 Die Times bemerkt, daß sie dem Resultat der Motion des Lord Brougham mit einigem Verlangen entgegensehe, da sie gern wissen mder, ob das Oberhaus auch wohl einsehen würde, wo eigentlich der Schuh drúcke, obschon sie kaum glaube, daß die Pairs bei all ihrer Weisheit, Würde und Redlichkeit ein richtiges und prafktisches Urtheil darüber haben könnten, welche schmerzliche Wir: fungen eine Steuer auf Handwerke und Gewerbe, also auf den menschlichen Fleiß, in ihren zahllosen und mannigfachen Anwen- dungen, hervorbringen müsse. Noch weniger könnten sie die ge- bâssige Jnquisition, die eine E - Steuer begleiten würde, gehörig würdigen, da bei der Erhebung der Steuer von dem Ein- kommen eines Pairs, etwas der Art, wie die Vorzeigung eines Handelsbuchs, oder eine Abhdrung, gar nicht vorkommen könne. Bemerkenswerth ist es, daß der liberale Morning Adver-

| fiser, die Würde und Beredtsamkeit, welche der Premier-Minister | gezeigt, bewundernd, in seinen Vorschlägen den ersten Schritt zu | einer Coalition zwischen Whigs und Tories erblickt.

Die Zucker:Einfuhr aus Kalkutta hat in den leßten Jahren

| bedeutend zugenommen, und es hat den Anschein, daß sie immer | mehr steigen wird ; im Jahre 1837 belief sie sich nur auf 297,000

Ce im Jahre 1841 hat sie sh auf 1,139,000 Centner ver- mehrt. Nach Privatbriefen aus Sidney liegt der Handel dort Eines der bedeutendsten Häuser hat, nachdem es seine Wechsel aus London mit Protesk zurüempsangen, seine Zahlungen eingestellt; andere sind dem Bankerott nahe. Die Vor- nglisher Fabrikate sind so groß, daß die Kolonie sie kaum in 2 oder 3 Jahren verbrauchen kann. Der Australische Markt ist somit den Fabrikanten des Mutterlandes auf lange Zeit ver:

E Mexiko sind RNemessen zur Zahlung der Oktober-Divi-

dende von den Mexikanischen Obligationen eingetroffen , die dem- zufolge gesliegen sind.

Niederlande. Aus dem Haag, 17. Mrz. Se. Majestät der König

haben den Herrn F. A. van Hall in Amsterdam zum Justiz - Mi- nister ernannt.

= Notterdam, 17. März, Herr van Maanen, welcher

(wie bereits gemeldet) seine Entlassung gefordert und erhalten hat und zum Staats-Minister ernannt worden is, hat als solcher we-

dasselbe noch mehr entwickeln, und dadurch vielleicht bewirken, daß | der in dem Minister-Conseil, noch an dem Kabinets-Rathe Theil.

die Fraction Dufaure : Passy sich zur Linken schlägt und das Ka- | binet nöthigt, seine Entlassung zu begehren. Jm zweiten Fall würden wir eine Kammer juste-milieu haben, die, von der gegen- wärtigen nicht sonderlich verschieden, eine neue Auflösung derselben nothwendig machen dürfte. t j

Das Endresultat der neuen Wahlen läßt sich also folgender- maßen resumiren: Kabinets-Aenderung oder abermalige Auflbsung der Kammer. Die Kabinets-Aenderung fann nur zu Gunsten des Herrn Thiers oder des Grafen Molé ausfallen. Daß ein Kabi- net Thiers nicht von langer Dauer seyn könnte, brauche ich nicht erst zu beweisen; die Mißgriffe der Politik des Ministeriums vom 1. Mâárz lasten noh zu drückend auf dem Lande, als daß ein sol: ches Ministerium auf eine fompakte parlamentarische Majorität, ohne welche es nicht leben kann, rechnen dürfte, Auch Graf Molé würde Mühe haben, die Existenz seines Ministeriums über eine Session hinaus zu sichern, und sich E gezwungen sehen, zu einer neuen Auflósung zu schreiten. Gra Molé’s Politik, obwohl sie im Grunde mit jener des Herrn Guizot übereinfommt, da Beide die Ordnung und den Frieden wünschen, furz, kon- servativ sind, unterscheidet fich doch wesentlich in Betreff der Anwendung der Mittel zur Realisation des Staatszweckes, Graf Molé is fúr die Milde und behauptet, eine allgemeine po- litische Amnestie sey das wirksamste Mittel, um zuleßt die Par- teien zu entwaffnen und zu gewinnen. Herr Guizot denkt das

Man nennt bei uns Minister- Rath (Minister - Conseil) eine Ver- sammlung der Minister mit T R ua Herr van Doorn, Vice- Präsident des Staats-Raths

Raths, dessen Secretair Herr van Boppard, nets des Kdnigs, ist. wöhnlich einmal in jeder Woche, wobei Herr van Maanen, als âltestes Mitglied nah Lebens- und Dienstjahren, präsidirte. Die Staats-Minister nehmen nicht Theil an den Sißungen des Mi-

, ist auch Mitglied des Minister- Direktor des Kabi-

Der Minister - Rath versammelt sich ge-

nister - Conseils, doch fkônnen sie in ungewdhnlichen Fällen vom Könige dazu aufgefordert werden; eben wie die Staats- râthe im außerordentlichen l zuweilen aufgesordert werden, den Sißungen des Staats : Raths beizuwohnen. Doch ges ieht dies sehr selten, Der Kabinets-Rath besteht aus denselben Mit- gliedern wie der Minister - Rath und erhält diesen Namen nur, wenn der König demselben präsidirt, in welchem Falle die Sißzung im Palast des Königs gehalten wird. Der Kabinets- Rath hat Übrigens feine bestimmte Zeit für seine Versammlungen und wird nur zusammenberufen, wenn der König es fúr nöthig findet. Jch muß noch hinzufügen, daß Herr van Maanen 72 Zahre alt ist, daß er das Portefeuille des Justiz - Ministeriums bis zum Ende

des Monats behalten wird.

Belgien.

Brüssel, 17, März, Bei der heutigen Forkseßung seines

Gegentheil und wirft dem Kabinet vom 15. April beständig vor, | Requisitoriums erklärte der General - Advokat, daß man zwar die

durch seine politishe Amnestie die Umtriebe der Factionen nur noch mehr ermuthigt zu haben. Strenge und Festigkeit sind nach Herrn Guizot’'s Meinung die Rettungsmittel des Juli: Thrones, und wenn das Kabinet vom 29, Oktober hierin nicht Alles thut,

seiner Majorität zuschreiben, die die Entwickelung des von Herrn Guizot entworfenen Systems hindert, die aber das Kabinet zu einer fúr dasselbe günstigeren Zeit aufspart, wie ich oben andeutete. Aus dieser kurzen Schilderung mdgen Sie entnehmen, daß, wenn Herr Guizot nothgedrungen dem Grafen Molé die Gewalt abtreten müßte, er nicht lange auf der Deputirtenbank sich passiv verhalten, sondern sich mit der Partei Dufaure- Passy, die oh- nehin dem Grafen Molé nicht sonderlich gewogen is, wenngleich sie zu dessen konservativen Grundsäßen sich bekennt, vereinigen wúrde, um mit Hülfe der Linken die Existenz des Kabinets Molé zu gefährden. Graf Molé wäre ebenfalls zuleßt gezwungen, die faum zusammenberufene neue Kammer aufßfzuldsen. So urtheilen die Männer, welche unsere inneren Verhältnisse am besten fennen, und die in dem Resultat der nächsten Wahlen nur ein práâparato- risches Element, aber nicht die Lösung des wichtigsten Pro- blems der inneren Politik Franfreichs erblicken wollen. Nur bei einer zweiten Auflösung läßt sich eine Kammer erwarten, die ei- nen sich vorgesteckten Zweck ausdauernd und anhaltend wird verfol- gen können. Dazu sind aber zwei Sachen nothwendig; erstens daß die Männer der Rechten und der Linken, welche mit einan- der manche Berührungspunkte haben, durh wechselseitige wohl be: rathene Zugeständnisse eines Sinnes werden, was bei weitem deq Me -: pri Bay uf ü glaubt, So z. B. if die. Linke be- r auf immer g wisse Kapazitäten an den Wahl: Operationen Theil nehmen. (6h und alle Wahlen des Departements ments selbst vornimmt ; lauter Zugeständnisse, welche die Rees ohne Gefahr ihr machen fann und zu machen auch bereit wáre Is man o ‘einmal auf beiden Seiten darin übereingefo e daß man den wahren Fortschritt nicht durch gewaltsa A T sondern mit Bedacht und Vorsicht zu fördern Vg gut ittel, deren Worten, hat man das echte konservative Primio van dfena Me graden oder revolutionairen System abgesondert, o muß man lars ro- noch. die legitimistische Partei dahin zu verm gen suchen E us anfängt, an den Wahl- Operationen theilzunehmen. So z E, | man endlich eine Kammer erhalten, welche den Frieden, die Ord: nung und den Fortschritt will und gegen die radifalen Factionen fest und unerschütterlich seyn würde. arauf hin wird schon ge- genwärtig gearbeitet, und man darf hoffen, daß in zwei Jahren das- ersehnte Ziel erreicht seyn wird.

Großbritanien und Jrlaud.

London, 16. März. Drei Regimenter Jnfanterie, v welchen eines auf dem Cap in Garnison steht, haben Befehl E halten, nach Ostindien abzugehen. Das Linienschiff „Minden“ von 74 Kanonen ist mit Vorräthen, 150,000 Pfd. St, an Werth, aach China unter Segel gegangen,

Anklage gegen Madame van der Smissen wolle fallen lassen, je- doch die gegen de Crehen und Parent, eben so wie die gegen die ehemaligen Generale mvs Z R van der Meeren und den E B tendanten Parys aufrecht erhalte. was es thun möchte, so muß man es vorzüglich der Jnstabilität MEA van M

scheidung bis zum Schlusse der Ptreheidiiia ten de

des Komplottes, durch dessen jeweilige Mittheilungen an den Polizei - Direktor Hody man blos die Behörden habe tâu- schen wollen. C ( mit der Aufforderung, sih durch keinerlei persdnliche Rücksicht in ihrer Entscheidung beirren zu lassen, und wies sie auf den bekann- ten Ausspruch der Straßburger Jury in der Sache des Prinzen Louis Napoleon hin, welcher Ausspruch später den Landungs- Versuch in Boulogne veranlaßte.

Hinsichtlich des Angeklagten missen behielt sich das Ministerium die Ent- vor. Den Angeklag- genten

rehen bezeichnete der General - Advokat als einen

Er chloß seine Anrede an die Geschworenen

Deutsche Bundesstaaten.

Müúncheu, 17, Márz. Wie man vernimmt, ist diesen Vor-

mittag eiñe Allerhöchste Entschließung an die Königliche Akademie

der Wissenschaften gelangt, welcher zufolge Se. Majestät der Kd- nig Le Sus der Abwesenheit des Geheimenraths von Schel- ling, den Staatsrath ‘im ordentlichen Dienst und Vorstand des Reichs-Archivs, Max Procop Freiherrn von Sopran (de Z. Se- cretair der historischen Klasse), zum functionirenden Vorstand be- sagker Akademie ernannten.

; eyer, 14. März. (A. Z.) Die Ernennung des bishe- E oa Herrn Dr, Weis zum Bischof der hiesigen Didzese von Seiten Sr. Majestät des Königs is kürzlich von der Speyerer Zeitung noch in etwas unbestimmten Ausdrücken gemeldet worden. Jndessen is die Angabe vollkommen richtig und zuverlässig. Herr Dr. Weis is fast ganz in gleichem Alter wie Herr von Geissel, nämlih am 8. März 1796 Je und in der literarischen Welt seit Jahren als Herausgeber der Zeit- chrift, der Katholik bekannt.

Stuttgart, 18. März. (Schwäb. M.) Bei der Bera- thung der Motioa des Bischofs von Rottenburg 2c. nahm zuerst inister von Schla yer das Wort, wurde aber gleich in ‘dem ersten Dae seiner Rede von dem Freiherrn von Hornstein durch die Bemerkung unterbrochen, daß dem Antragsteller das erste Wort gebühre, und daß es dem Herrn Minister nicht zu: stehe, die Verhandlung zu unterbrechen, wenn er nicht im Namen des Königs der Kammer eine Erdffnung zu machen habe, worüber eine furze E g. stattfand, die aber von. dem Prásidium mit de pte mqn. i sich gee uen von E esordnung , und er von einer der Verhandlung durch den Minister nicht die Rede das Recht zustehe, in der Bera- zu jeder Zeit: das Wort zu er- er von Schlayer fort:

seyn fônne, thung, an welcher er greifen, Hierauf fuhr der

Er könne nit unterlassen , sein großes Bedauern über den auf- fallenden Schritt des Bischofs gegen die Staats - Regicrung n T sprechen. Es sey für diesen Schritt geltend gemacht worden , daß es u Wahrung des Kirchenfriedens geschehe, derselbe ey aber, abgesehen avon, dat von einer Stdru ieses Friedens bis zum Einbringen der bischdflichen Motion nihts bekannt war, ganz geeignet, den Fries densstand in einen Kriegsstand zu verwandeln, und unselige Wirren herbeszuführen. Ebenso müsse er die bittere und verleyende Schreib- art, so wie so manche in dem Nachtrage der Motion enthaltenen be- leidigenden Aeußerungen beklagen; er beklage dies nicht im Interesse der Staats- Regierung, welche durch solche Dinge nicht gefährdet werden kdnne, nicht im JFnteresse einzelner Staatsbeamten, welche sich verleßt halten kdnnen, sondern im Jnteresse der katholischen Landeskirche. Es scheine ihm die Sprache, in welcher der Nachtrag der Motion gé- halten sey, nicht vereinbar mit der Würde des ofs, er zur Entschuldigung des Bischofs gerne, daß das Werk zum kleinsten Theile aus der Feder des Antragstellers geflossen sey, vielmehr erkenne er darin die Federn jugendlicher Verfasser, die der modernen theologi- schen Schule angehdren, und von welchen ohne Zweifel der egelsche Ausdruck stamme: dem katholischen Kirchenrathe sey das Bewußtseyn abhanden gekommen. Es sey cine Befriedigung füc ihn sich mit dem durch gründliche umfassende Kenntniß des Kirchen - un Staatsrechts auszeichnenden Berichte der staatsrechtlichen Mommsen einverstanden erklären ju können. Der Herr Bis of habe seine Be- schwerde nicht gegen eine einzelne Staats-Behdrde, soudern gegen die Staats-Gewalt Überhaupt gerichtet, wegen noch nicht hergesiellter Au- tonomie der Kirche. Der Herr Bischof habe seine Beschwerde bei den Ständen angebracht, als ob er die geseblihen Fustanzen bereits ohne Erfolg durchlaufen hätte, und in seinem Gewissen BernE wdre, keine Gerechtigkeit bei der Staats-Regierung zu finden. Der Antrag besage nichts Gerin eres, als daß der Bischof und die Landeskirche in é verfassungsmäßigen Rechten beeinträchtigt seyen und Überhaupt in einem Zustande der Unfreiheit fs befinden. enn diese Beschwerde gegründet wäre, wenn dieser Zustand wirklich bestände, wen müßte man in diesem Falle in den Anklagestand versehen, etwa den Mini- ster und seine Amts-Vorgänger? Er habe keine Besorgniß; die Mi- nisier baben die Rechte des Staates über die katholische Kirche der Verfassung gemäß durch ein Kollegium von Katholiken verwalten lassen, und nie sey die leiseste Beschwerde vorgekommen über Rechts- Verletzung dieser Kirche, Oder müßte man die Stände anklagen? Diesen sey aber so wenig als der Staats-Regierung eine Beschwerde ugekommen darüber, daß die Rechte der Kirche vorenthalten worden vei, Aber gan gewiß müßte man diese Anklage wider den An- tragsteller selbi richten , der sein hohes Kirchen - Amt seit 25 Jahren verwalte und Mitglied der Stände-Versammlung sey, der aber weder in noch außer der Kammer eine Beschwerde erhoben habe. Doch er sey vollkommen überzeugt, daß die Beschwerde überhaupt nicht ge- gründet und daher auch dem Bischof in dieser Oa kein Vor- wurf zu machen sey. Wer die Zustände unreres andes kenne, der werde es voraus für moralisch unmdglih halten, daß die Beschwer- den gegründet seyen, der werde es wenigstens sehr unwahrscheinlich finden, daß in einem Lande, wo nach dem Zeugniß der dentlichen Meinung Recht und Gerechtigkeit walten, wo, vermdge der Landes- verfassung, alle Zweige der Staatsverwaltung durds tig seyen und von den Ständen mit pflihtmäßigem Eifer kontrolirt werden , daß in diesem Lande eine Körperschaft, dic den dritten Theil des Staates begreifende katholische Landeskirche, der Anerkennung und des Schutzes ihrer Rechte entbehre, Welche Gründe könnte auch wohl die Staats- gewalt bei einem Verfahren haben, das mehr wäre, als ein Unrecht, nämlich ein unverzeihlicher politischer Schnißer? Habe jemals die Staatsregierung einen Unterschied gemacht zwischen Protestanten und Katholiken zum Nachtheil der Lehteren? Er rufe ungern vergan- gene Zeiten herbei, aber es gebe Momente im Staatsleben, wo die Regierung das Gedächtniß er galgenee Thaten auffrischen müsse ; Beim Anfall der katholischen Landestheile in den Jahren 1803, 1806 und 1810 sey der Zustand des katholischen Kirchenwesens nichts went- er als befriedigend und geordnet gewesen. babe damals keinen ischofssiß gegeben, es haden keine katholish-theologischen Lehr - An- stalten bestanden , und die erworbenen beiden Gymnafien baben in einem nothdücftigen Zustande sich befunden. Auch mit den Pir stellen habe es niht zum Besten ausgesehen , eine große Zahl els ben sey damals mit niht mehr als 3— 400 Fl. dotirt E Ueberall habe es nichts als Bedürfnisse, aber keine Fonds zu deren Befriedigung gegeben. Den Bemühungen der Re ierung verdanke man vorzugsweise das Zustandekommen der Oberrheinischen Kirchen- Provinz und die Ercichums des Landes-Bisthums , sie habe eine kach tholisch-theologische Fakultät errichtet und für die Erzichung und Her- anbildung junger Männer zum geistlichen Stande gesor t. Es sey Thatsache, daß, während die Katholiken ein Drittheil er Bevdikerun ausmachen, eine grdßere Anzahl von Zöglingen der katholischen Theo- logie auf Staatskosten unterhalten werden, als die Zahl von ggr lingen für die ¿erBeat größere protestantische Kirche betrage. Auch in vielen vorwals rein protestantishen Städten seyen katholische Pfarr- stellen errichtet und aus Staatsmitteln dotirt worden. Noch gegen- wärtig liefere beinahe jeder ordentliche Landtag neue Beweise von dem Wohlwollen und der stets wachenden Fürsorge der Staats- Re- ierung für das Kirchen- und Schulwesen der Katholiken. Würde die Regierun, , die von einem solchen Geiste des Wohlwollens und der Gerechtigkeit geleitet werde, nicht im Widerspruch mit sich sel ste- hen, wenn sie gleihwohl der katholischen trche wesentliche Rechte vorenthielte? Es sey aber auch früher noch nie eine Beschwerde die- ser Art vorgekommen. Die Ansprüche auf die bischdflichen Didzesan- Rechte, insbesondere die postetas jurisdictionis, datiren fich nicht erst vom Jahre 1828 an, sondern sie beständen, seitdem es katholische Ge- meinden in Württemberg gebe; dennoch habe sich aber keiner der aus- wärtigen Bischdfe, zu deren Bisthümern die katholischen Landestheile gehörten, jemals beschwert, vielmehr finden sich in den Akten der Staatsstellen Danksagungsschreiben dieser Bischdfe für Regierun s- Verfügungen; es wäre aber auch nicht abzuschen , wie s{ch die Bi- schdfe hätten beeinträchtigt schen sollen. Auch das vormalige bischdf- liche General-Vikariat habe während seines zwdlfiährigen Bestandes sich nie beschwert. Nur der gegenwärtige Landes-Bischof scheine sich die Aufgabe vorbehalten zu haben, das Land, die Regierung und die Stände mit der unerwarteten Behauptung zu überraschen, daß er nach 25jdhriger Ant Vealnng, noch immer nicht in der Ausübung seiner bishdflihen Rechte sey. Bei der Würdigung dieser Beschwerde un- terschcide der Redner 1) die Beschwerde über die L LBemate und 2) die Geschäfts- Abtheilun jaiswen Ordinariat und en-Rath. Zu 1); Es frage si, ob der Bischof d e ihm angeblich vorenthaltenen Rechte je- mals von der Staatsgewalt verlangt und ob er jemals einen abweisenden Bescheid von derselben erhalten habe. Beide Fragen seyen aber zu vernei- nen. DieGrundlagé der vor den Ständen erhobenen Beschwerde bilden die Verhandlungen der bischöflichen Stelle mit dem katholischen Kirchen-Rath über die Gesch O. Abgesehen davon, daß die Geschäfts-Abtheilung mit einer koordinirten Stelle nicht der Ort sey, wo man Rechte von der Staatsgewalt, am wenigsten solche, welche die koocdinirte Stelle selbs nicht besie, reklamiren könne, sey der katholische Kirchen- Rath nicht die Staatsgewalt , vielmehr hier nur die unterste Fnstanz derselben. Sodann hahe der BAEe aber nicht einmal eine abweisende Verfügung von deni Kirchen-Rat erhalten, es befinde sich die Sache vielmehr im Stande abgebrochener Unterhandlungen, es liege somit eine Beschwerde über cinen Gegen- siand vor, worüber sich die Staatsgewalt noch nicht einmal ausge- sprochen habe. Was den langsamen Gang betreffe, den die Unter- andlungen mit dem katholischen “Kirchen - Rath genommen aben, worüber sih der Bischof gleichfalls beshwere, so sey das Ordinariatersimals im November 1828 mit dem Entwurf einer Geschäfts:Abtheilung aufgetreten; der Kirchen-Rath habe wenn im rx 1829 eine Antwort dfer wonach er unter Angahe erheblicher G Anstand: nahm, in die Sache CEEIean, Auf diese Eckld- das Ordînariat an das Ministerium des Fnnern de t. Von dem katholischen Ses sey Bericht hierüber ein- ezogen und im Juli 1831 dem Kirchen-Rath aufgegeben worden, sich in Unterhandlungen mit dem Bischof einzulassen. Man dürfe also

be si m

“Sache findet in der Handelswelt Anklang.

durch die tyunke die Sat een Mi- en, wenn man

wolle. er Kir-

uli Send, A a u welchem Zel n jene Zeit ende Krankhe

nisters des Junern, verzdgert worden sey- die Langsamkeit der Verhandluug dem Ordinariate einen chen -Rath hâbe nun im Januar 1832 s: leßtere ers im August Gegen - Entwurf mitgetheilt , auf welchen da abgegeben habe.

1836 nach vielen Monitorien seine GER ache allerdings bei dem dieser Zeit an bis zum Jahre 189% blie T im Juli 1840 aber sey katholischen Kirchen - Rathe itbeilung gemacht worden , von welchem

ls bis de

ers vom

dem Ordinariate weitere Mitth\ r Bischof im Oktober 1841, jedoh nichts weiter erfolgt n zurückgekommen und im Begriffe, von sciner Reise nach Mae bzugchen, die Akten mit der Erklärung zum Landtag nach Stuttgar sendet Cbe daß er nicht weiter unter- an den Kirchen-Rath 0 sey der Redner der Meinung / daß es gans handeln wolle, He rdernissen zu einer Beschwerde fehle. Noch an allen formellen er den zweiten Gegenstand, die Geschdfts-Abthei- bleibe ihm übrig, Finariat und Kirchen - Rath zu sprechen. Der Bil zwischen n erinnert, daß er CIpy gogen die Aufnahme des Bischof habe dara die Verfassung sich erklärt habe, er heiße den Kirchen - Rabe austitut der neueren Zeit und scheine hiermit einen Kirchen-Ra seine Legitimirdt werfen zu wollen. Er (der Minister) Zweifel auf een Fmstitut den Beweis des grdÿten Zartgefühls eines erkenne t n Fürfen gegen seine katholischen Unterthanen , er sehe evangelLh eyn dieses olle tums eine Garantie der kirchlichen Rechte E athol en. Auch sey dasselbe keine neue Erfindung, in allen Ländern bestében längs Kollegien für die Staats-Hoheits-Rechte in Kirchen- sachen, besonders habe in Bayern während 300 Fahren ein eigenes Kolle- giumfür diesen Zweck bestanden, das anfangs geistlicher Lehenrath, später geistlicher Rath geheißen habe. Es sey auch nicht zu leugnen , daß der Kirchen - Rath sih in der Zeit seines sehsunddreißigiährigen Bestandes Verdienste erworben habe, welche wohl shwerlich ein Deutsches Ordinariat in diesem Maße von einem gleichen Zeitraum aufzuweisen habe. Gerne nehme er Veranlassung, zu erklären , daß der Bischof selbst gerade damals Mitglied des Kollegiums gewesen, als es gegolten habe, der Thätigkeit desselben die rechte Richtung zu geben. Das Ordinariat habe das Jus in sacra, der Kirchen - Rath das Jus circa ‘sacra. Es liege in der Natur der Sache, daß Kollegien, die so viele gemeinschaftlihe Beziehungen haben, bin und wieder in Konflikte über wahre oder vermeintliche Uéebergriffe gerathen, und daß deswegen eine Geschäfts - Abthei- lung sehr wünschenswerth sey, Wenn der Herr Bischof fich, anstatt an die Stände, an das Ministerium gewendet hätte, so würde er (der Minister) demselben vorgeschlagen haben, Kommissarien aus dem Or- dinariate zu ernennen, welchen dann andere von der Regierung bei- egeben wörden wären, um unter der Leitung des Ministeriums die Geschäfts-Abtheilung zu Stande zu bringen. Würde das bischdfliche Ordinariat noch jezr diesen Weg betreten, so werde er gern die Hand dazu bieten, so wie Überhaupt die Regierung die Anträge und Wün- sche, welche das Ordinariat hierbei vorbringen würde, in die genaueste Erwägung ziehen und, sofern und soweit fie als gegründet und zu- lässig sich darstellen, berücksihtigen werde. Bischof von Rottenburg: Er sey gesonnen gewesen, eine vermittelnde Fdee auszusprechen und auszuführen ; da er aber von dem Minister sedr angegriffen wor- den sey, so sey es seine Pflicht, sich mit wenigen Worten ju erklären, Den ersten Vorwurf, daß in der Motion beleidigende Ausdrücke ent- halten seyen, müsse er zurückweisen, da er bei dem Verlesen des Nach- trags, als er die anûdßigen und beleidigenden Ausdrücke bemerkt, sich sogleich ens Ed verwahrt habe, daß es nicht in seiner Absicht gelegen sey und nicht habe in seiner Absicht liegen können, daß er vielmehr bereit sey, solche Ausdrüde zurückzunehmen, denn er könne hoch Und theuer versichern, daß diese Ausdrücke we- der gegen Personen noch Ee die Staats - Gewalt gerichtet seven, und. daß er nichts Beleidigendes habe ausdrücken wollen. Sodann sey bemerkt worden, daß er sich in Widerspruch gescßt habe mit seiner feüheren Ie Diesen Dam müsse er eben= falls ablehnen, er habe sowohl während seiner Amtsführung als Ge- neral-Vikar, als nach Errichtung des Landes-Bisthums sich dfier und auch in dieser Kammer beschwert. Er habe sich allerdings schon im JahreF1819 gegen die Aufnahme des katholischen Kirchen-Raths in die Verfassung erklärt, weil er geglaubt habe, es bedürfe nah dem Beispiel anderer Staaten keines so ausgedehnten Kollegiuns, wie es auch in Oesterreich nur ein einzelner Referendar sey. Er rechne es sich zur Ehre, ein Mitglied des Kirchen-Raths ewesen zu seyn, er habe sch nur den Ucbergriffen in die echte der Kirche entgegengeseßt. Jn weitere Details wolle er vorers nicht eingehen. Uebee den Gegenstand der heutigen Be- rathung habe er sich in seiner Motion so ausführlich ausgesprochen, daß er nicht auf weitere Erdrterungen eingehen wolle, nur darüber müsse er sein Bedauern aussprechen, daß die Kommission ihm Un- recht gethan und seine Bitten nicht tief genug gewürdigt habe. Er habe aber das Vertrauen zu der Kammer, daß dieselbe tiefer eingehe, die Billigkeit seiner Bitten anerkennen und ihm zur Sang der verfassungsmäßigen Rechte behülf- lich seyn werde. Was die gemischten Ehen betreffe, #0 habe das bishdflihe Ordinariat in der Angelegenheit des Pfarrers Schmitt erklärt, daß der Staat nur die Trauung verlangen kdnne, die Be- stimmung der Form derselben aber dem Ördinariat überlassen bleibe, daß ex bereit sey, eine befriedigende Form zu geben, die jedoch nur cine provisorische seyn könne, da zur definitiven Feststellung die Zu- stimmung des Oberhauptes der katholischen Kirche gehdre, daß aber auch vou dem Verlangen der benedictio abgestanden werden müsse. Dieses schelne ihm der wichtigste Punkt in der Motion.

Desterreich.

Wien, 17. März. (L. A, Z.) Der Fürs August Longin von Lobkowiß, Herzog zu Raudniß, verschied heute frú gégen die fünfte Stunde; und (e wie 4 in den höchsken Kreisen und un- ter dem Publikum wird auch in den Provinzen, namentlih in Galizien und Böhmen, der Verlust dieses ausgezeichneten Staats: dieners und edlen Menschenfreundes shmerzlich empfunden werden.

Der bisherige General- Inspektor der Nordbahn, Herr Ne- grelli, is nun definitiv bei den Staatsbahnen unter dem Titel eines Ober: Jnspektors angestellt, | Eine Gesellschaft von Franzosen is mit der Errichtung von Frachc: Eilfuhren von hier nach Triest beschäftige, die im Zeit- Eu von fünf Tagen geschehen sollen. an wird sich bis

lockniß der Eisenbahn bedienen, auf welcher die schwerbeladenen und eigens fonstruirten Lastwagen dahin befdrdert werden, Die

= Wien, 16, März. Die zu Ende des vorigen Jahres in den Zeitungen fundgemachte Entschließung Sr. Verne ir a Ausführung der Fegats: Eisenbahnen ist Fürzlich auch im ge- V hnlichen amtlichen Wege den Behörden mit den nöthigen Be: ehrungen Mgerctrge worden. Da hiernach die Staats: Berwal-

ae der Herstellung, nicht aber auch mit dem Be- er Staatsbahnen sich befassen wird, so das sie sich auch ten, und cfimmung des Trace in ihrer ganzen Länge vorbehal: werden a fern der Bau unmittelbar auf Staatskosten geführt Bahiïen es den Unter - und Oberbau, dann die Belegung der Babnige: 2 Me Herstellung der erforderlichen Wachthäuser und esprochen Pieeranlassen. Es wurde hierbei der Grundsaß -aus- bafe als iz blehung dieser Werke Þ zweckmäßig und dauer- immer gesch, en fait Vermeidung alles Prunkes und wo es und Unte, l, durch Benußung der Privat-Betriebsamfkeit der hierzu beruf aber unter Leitung und steter Aussicht

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tretenden Rücksichten vereinbar ist, bahn-Gesellschaften der Vorzug möglichske Erleichterung gewährt werden. welchen die Staats - Elsen ) n ace N

äußern müssen, wurde den administrativen Behörden die

betheiligten Organen des terstüßung zu gewähren sich befleißigen möchten.

pflegten

der nicht in dem wünschenswerthen Umfange erreicht worden.

züglich die naturhiskorische Abtheilung der

fürzt, sondern auch selbst der begúnstigte

in ihren verschiedenen Verzweigungen so

fordert, wie sie die beshränften Kr schaft nicht zu gewähren vermögen. Selbst a Opfern erfolgten Beischaffungen für diese Abtheilun a S kurzer Zeit durch die Feuchtigkeit der Aufb ofalitäten,

gelegen, gewissermaßen ima@ier isolirt blieb, von den Einheimischen

nur selten, und höchstens im Sommer von wißbegierigen Reisen- | den besucht wurde. , Sehr dankenswerth sind daher die Bemú- | hungen des gegenwärtigen Museums-Präsidenten Grafen von No- | siz und des wackeren Palacky?s als Geschäftsleiter, um den er- | wähnten Mängeln abzuhelfen; es werden zu diesem Behufe unsere | Stände, deren Patriotismus sich nie verleugnete, wo es der För- | derung gemeinnüßiger Anstalten galt, das Museum unter ihr Pro- | teftorat U wodurch nicht nur der fernere Bestand, sondern

auch die Mittel desselben

und es möglich seyn wird, den verschiedenen Zweigen seiner Be-

stimmung, besonders als National: Jnstitut die entsprechende Rich- Um aber die bereits vorhandenen und ferner noch zu erwerbenden wissenschaftlichen Sammlungen in einem enct- sprechenden Gebäude angemessen konserviren wird, dem Be- ringen zu föônnen, soll in der Mitte der Stadt an dem neuen Quai aus ständischen Mitteln ein eigener großer Bau ausgeführt und in demselben das Mu- Bei dem rühmenswerthen Eifer ein- i je allgemein als sehr zweckmäßig er- Idee is deren Ausführung nicht mehr zu bezweifeln, und die Munifizenz unserer Stände wird hierdurch nicht nur unserer der Wissenschaft einen würdigen Tempel, sondern auch den Freunden derselben die Gelegenheit ver- schaffen , die vielen Bildungsmittel unseres Museums bequemer und häufiger als bisher benußen zu fönnen, was auch auf die Förderung geistiger Kultur eines großen Theils der hiesigen Be-

| | tung zu geben. | suche des Publikums näher

seum untergebracht werden. flußreicher Männer für diese fannte

Stadt eine neue Zierde und

vôlferung gewiß nur wohlthätig einwirken wird.

Spanien. Madrid, 9. Máârz.

cáglih mit dem Regenten und dem Conseils-Präsidenten. Dent Vernehmen nach beabsichtigt das Spanische Ministerium, Geld nach Paris und London zu senden, um einen Theil der kapitali- sirten Coupons zu bezahlen.

Brasilien. Rio Janeiro, 18. Jan. Da alle Versuche, in | London Geld zu erhalten, fehlgeschlagen sind, so hat der Minister | endlich eine Finanz- Operation hier am Plate versucht; da man ihm aber für eine Anleihe nur 65 pCt. anbot, und er auch fein Papiergeld ausgeben wollte, so hat er eine Arc Mittelweg ver- sucht, von dem man ihm Wunderdinge versprach und der ihm auch, als dem Englischen System entlehnt, besonders zusagte. Er hat nâmlich, nach dem Muster der Exchequer - Bills, Schab- fammer-Scheine auf 6 Monate Zeit zu 600 und 1200 Milreis Freirt, welche 6,57 pCt., d, h. 100 (resp. 200) Reis täglich, Zin- sen tragen und die im Zoll und allen Regierungskassen fúr voll angenommen werden, naturlih nur für Summen, die nicht klei- ner sind, als das Billet und die fälligen Zinsen, die zu 100 Reis sehr leicht zu berechnen sind,

vermittelst besonderer zeitweiliger Verträge an Privat-Une pachtweise zu überlassen, und soll, insofern es Lj den bierbe d f ry tegen bestehenden Eisen- , denselben au ei pacht- weiser Uebernahme des Fahrbetriebes auf den Staatsbahnen e nflusse, nbahnen auf den allgemeinen G tung ausgesprochen, daß sie die Ausfüh der A Sr, ] y ührung der Absichten Sr. Majestät dadurch erleichtern und sichern werden, daß Rie dabei Hof : Kammer Präsidiums, welchem die oberste Leitung der Staats-Eisenbahnen zusteht, jede mdgliche Un-

gegen alle Wechselfälle mehr gesichert,

( Die Minister halten seit einigen Ta- gen häufige Zusammenkünfte, und der Finanz - Minister arbeitee

v Prag, 18, März. Unserem vaterländischen Museum steht eine Stn sation bevor, die dieser mit so S Thcilddre Ua ildungs - Anstalt gewiß zu großem Vortheile gereichen

wird. Der Zweck desselben : geordnete Sammlun en von Natur- Erzeugnissen und Denkmälern der Nachwelt au zubewahren und itwelt zum nußbringenden Gebrauche darzubieten, is bisher Denn einestheils hatte der frühere Präsident, Graf Sternberg (+ 1839), bei seiner besonderen Vorliebe für die Natur-Wissenschaften, vor- Bibliothek und der ammlungen zu vermehren und zu kultiviren gesucht; nicht nur aber wurden hierdurch die úbrigen Abtheilungen des Jnstituts ver- ern naturhistorische Theil vermochte nie die gewünschte und entsprechende Gestaltung zu er- langen, weil der gegenwärtige Stand der Natur - Wissenschaften ren 1 bedeutende Mittel zur vollständigen Ausskattung eines eler bestimmten Museums er- fte einer Pru - Gesell:

er die mit großen

litten sehr

i ewahrungs- itaten, Wie in dieser Beziehung war aber auch die ganze Lokalität überhaupt für die Unterbringung. des Museums nicht glücklih gewählt, weil diese auf dem wenig bewohnten Hradschin

| |

Da dies Geld die Vortheile des

Papiergeldes besißt und der kleine Nachtheil, daß man es nur |

bei Summen Úber 600 Milreis brauchen kann, reichlich dadurch

Handelswelt es / allerdings der finanziellen Bedrängniß Brasiliens großentheils ab- geholfen; die nächste Aufgabe des Finanz - Ministers wäre dann,

plomatischen Corps u. r mehr, furz, die Rechnungen der Agen- tur in London bezahlen kann, ohne von hier Rimessen zu machen ; dadurch würde sich der Wechsel-Cours feststellen und die Hoffnung, das Papiergeld eins durch Metall erseßen zu können, ihrer Erfül: ama E fommen. x n den meisten Provinzen is es jeßt still; die Berichte aus Rio Grande sind günstig und verheißen baldige Mei Siege; nur in Ceará sicht es úbel aus; kürzlih wurde ein Major acundo, der des Abends im Kreise seiner Familie saß, durch einen chuß, der durchs Fenster fiel, getödtet, Dieser Facundo, der mehrmals als Vice-Präsident die Provinz regiert hat, gehört zu der Familie Castro (sein Bruder is der Mee Manoël do Nas- cimento de Castro e Silva), die nebst den Alencar, Barros und Anderen die Häupter der Andradisten, also seit dem leßten Mini- er:Wechsel die Opposition, die Unterdrúckten sind, und diese Alle ehaupten denn, jene Mordthat sey ein Werk der jeßt herrschen- den Partei, Die Wittwe klagt in einem Gesuche an dén Kaiser eradezu den Präsidenten der Provinz an,- und zwei Alencar, einer enator, der andere Deputirter, eilten hierher und erklärten dem Kaiser, nur in seiner Nähe glaubten sie si vor Mörderdolchen sicher, Der Präsident dagegen (der, wie man hier behauptet, ein

; ., lichen rb uen rden zu bewirken, Was jedoch den eigent- Fah etrieb auf den Staatsbahnen betriffé, so sey solcher

braver Offizier und allem politischen Fanatismus fremd is) giebe

aufgewogen wird, daß es Zinsen trägt, so hofft man, daß die | es sehr gerne nehmen wird, und dann wäre h H S Anfange der Revolution bewirkte, A ant, die Ausfuhr von Brasil: (Fernambuk-) Holz und Diamanten so [M zu ordnen, daß er damit seine Zinsen, Dividenden, Kosten des di- |

die Schuld zweien Männern aus dem Volke, deren Bruder vo etlichen Monaten ermordet wurde. Der Verdacht und ein sehr gegründeter Verdacht, wie es scheint, fiel auf seine Frau; sie wurde vor die Jury stellt, fand aber mächtige Beshúter, unter denen sih Facundo besonders hervorthat; auf seinen Betrieb wurde die Frau freigesprochen, und zwei Tage darauf war er ermordet, e e solche Blutrache ist freilih den Sitten jener wilden Provinz S angemessen, auch sind jene beiden Männer vershwunden r eiden verfolgt; da es aber sehr leicht is, durch Flucht in R er sich jeder Verfol zu entziehen, und die Beklagten

D E sind, j Pegner, man hat ihnen Geld ge- ge f amit sie fliehen und si verbergen sollten; die Rücksicht Gn pen lea Ruf konnte sie nicht zurückhalten, da der Vor- a beschimpfe er zu seyn, besonders aus Rache , dort keineswe-

ie Geseße Úber den Staats-Rath und die Justiz -

sind vom Kaiser bestätigt und publizirt Aden O p e fein Schritt zu ihrer Ausführung geschehen. z

Inland.

, Berlin, 22. Mârz. Se, Majestät der Kbni - gnädigst geruht, dem Capitain Grafen von O Vini E E neralstabe des Sten Armee: Corps, die Erlaubniß zu ertheilen, das ihm vom Großherzoge von Baden Königlichen Hoheit verliehene Ritterkreuz des Ordens vom Zähringer Löwen anzunehmen,

Halle, 19. März. (Hall. Z.) Die General-Versammlun der für den Bau der projektirten T hüringisch - Sächsis Eisen; bahn bis jeßt zusammen etretenen hiesigen Actionaire hat heute skattgefunden. Das wa sende Jneeresse an dem Unternehmen, welches die fast nur aus der Stade selbst eingegangenen Zeichnun- gen bis dahin auf 248, zum Belauf von 107,200 Rthlr., i- n hatte, bekundete sich auch durch den äußerst zahlreichen Be- uch der Versammlung. In derselben beleuchtete zuerst Herr Stadtrath Wucherer im Auftrage des provisorischen Comité’s die- Jenigen Punkte, welche bei der möglichen Konstituirung der Ge- sellschaft und der bevorstehenden Ausschuß - Konferenz in Erfurt esonders ins Auge zu fassen wären, und indem hierbei die zu er- Outende Genehmi Preußischen Regierung vorzugsweise edingt und als 9rundlage für alle weiteren Verhandlungen hin- gestellt wurde, einigte man sich Úber die fúr die Dauer des Unternehmens wünschenden wesentlichsten Bestimmungen und beschloß, abweichend von den von Weimar ausge- gangenen Vorschlägen, zur permanenten Vertretung der in Halle zusammengetretenen Actionaire, einen Ausschuß von 12 Miktgliedern auf die Dauer von 2 Jahren zu wählen, Diesem Ausschuß solle sowohl die Wahl der nah Erfurt zu sendenden Deputirten über: lassen bleiben, als auch ihm obliegen, alle ferner für das ZuKande- fommen der Bahn nöthigen Schritte selbst für den Fall zu thun, wo der Jeßt dafür aufgestellte Plan sih nicht ganz ausreichend ¡eigen möchte und anderweitige Maßregeln dafür nöthig werden onnten. Zu Mitgliedern des Ausschusses wurden die Herren Berg- Hauptmann Martins, Geheime Rath Pr, Delbrúck, Land- rath von Bassewiß, Ober: Bürgermeister Schroener, Stadtrath Wucherer, Stadtrath Gärtner, Banquier Barnitson, Kaufmann C. G. Fritsch, Banquier Lehmann, Bau-Jnspektor Schulze, Major | Gruson und Kaufmann Jacob ernannt, und man trennte sich mit

L ARCIOÓNs than fúr das Unternehmen und*in der noch

? elgerten Ueberzeugung von dessen e Wichti zeugung ssen hoher und allgemeiner

Jn Merseburg sind in der gestern abgehaltenen General: Versammlung die Herren Landrath Graf Keller und Stadtver-

Much nicht mit seinem Geiste. Ms Aggregate todter Regeln, von keinem individuellen Lebenshauch

ordneten-Vorsteher , Buchhändler Nulandt, zu Deputirten für die Konferenz in Erfurt gewählt, Die Summe der Zeichnungen ist dort auf 30,000 Rthlr., in Weißenfels, wie man vernimmc, auch auf 30,000 und in Naumburg bis fast 80,000 Rthlr. ge- stiegen. So wenig bedeutend auch diese Beträge gegen die 8 eTY 9 Millionen erscheinen mögen, welche der nur noch sehr von ufige Bau- Anschlag erfordert, so sehr sie gegen die Zeichnungen abstechen, welche sonst fúr Eisenbahnen in wenig Stunden an der Börse Einer Handelsstadt zusammenkamen, so muß man doch bedenfen, daß jene Betheiligungen nicht das Ergebniß des Ac- tlenschwindels sind, welcher nur zeichnet, um an bochgetriebenem Cours zu gewinnen, sondern, daß sie das wahre Jnteresse aus- sprechen, welches die Mikcglieder aller Stände an dem Baue der Bahn nehmen. Man muß ferner bedenken, daß ja auch der ganze aufgestellte Plan der Gründung dieser Bahn noch etwas durchaus vorläufiges ist, dem erst die Besprechungen in Erfurt und die weiteren Schritte der verschiedenen Ausschüsse eine solide und Vertrauen erweckende Basîs geben sollen, auf welche hin größere Betheiligungen mit Ruhe stattfinden,

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Die neueste Nichtung der Französischen Malerei.

2% Paris, Anfang Mârz. Die Französische Malerei jak in den beiden leßten Dezennien nicht Sie Verände- ungen erlitten. Der große Aufschroung, den David’s seistete spérerdl s allmälig ( eislete späterhin nichts seinen seinen Horaziern Gleiches. Viele Schüler arbeiteten in seinen Grundsäßen fort, wenn Jhre akademisch-theatralischen Werke,

( und David selbs abinerinnen und tberlebten ihn und

rchdrungen und beseelt, lassen im höchsten Grade falt; weder Suérin's frostige Eleganz und manierirte Söüßigkeit, noch die Ubertriebene Grazie und die schwarzen, künstlichen Effekt tücke G i- rodet's befriedigen das Gefühl. Der in äußerer Pracht und Form-Vollendung seine innere Leblosigfkeit und Gehaltlosigkeit ver- hüllende Klassiziomus mußte, bei weiteren Fortschritten geistiger Entwielung, nothwendig eine Reaction hervorrufen. Nachdem der revolutionaire Schwindel fúr die Zdeal-Gestalten Noms und Grie- chenlands vorüberund diedurch ihre unpassendeAnwendung e Sitten, Formen und Einrichtungen des Alterthums zum hohlen Klange und zur ekelhaften Fraße herabgesunken waren, machte auch die ein- seitige Vorliebe für die Welt der Antike den Erinnerungen der Vergangenheit Frankreichs Plaß. Die Erweckung eines ernfsteren Sinnes für die Zeiten Ludwigs des Heiligen und alle Zahrhun- derte vor Franz [., welche von der Revolution und Kaiserzeit mit dem Beinamen der finsteren bezeichnet und in tiefe Nacht gehüllt worden waren , durch die Neftauration aber wieder ins E Us stellt wurden, die Veranlassitng eines tieferen Sa Cte Styl und Formengeschmack der mittelalte H Men, Bosen, Eta in ihren Ueberresten, in den Thürmen,