1842 / 129 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

¿ manche bisher sehr wohlhabende Familie, gin glaubte, indem

E als was sie auf dem Leibe trug.

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# Sprit, Oel 2c. - Feuerskrom bildeten.

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# 34

Nachmittag hat fast alle ershdpft und kraftlos ist, St. Petri neuerdings in vollen Flammen, nem früheren Schreiben erwähnte Spren scheint das Feuer nach der Richtung des Höhepunkt erreicht zu haben.

quirirt. u

Biait wüthet no

vollen Flammen stehen. Das Salomon Heines Hotel und zwei gesprengt worden,

terlag endlich. Die Thurn: und Taxis ost auf dem Berge A gleidfalls D T es {webt d Tara S e etrifirche in der

wenig helfen. Die neue Bdrse widerskand Zt doch auch sie* ten Gefahr. Der Wind kommt aus Südost. Die Kirche in*

t, Georg is für die Bewohner des Werk: und Armenhauses re: das Zuchthaus und das Spinnhaus sind in der *

größten Gefahr. Zu St. Georg, St. Pauli und vor dem Damm: thore is alles voll Geflüchteter.

Hamburg, 6. Mai, 8 Uhr Abends. Der fürchterliche immer fort. Von dem von Hostruppschen Börsenhause wälzt sich eine einzige Feuermasse bis zum Jungfern- stiege, wo bereits das Hotel de Russie, die alte Stadt London und mehrere andere Gasthöôfe, die in dieser fern li ed in aus, Streîit’s andere danebenstehende Häuser sînd durch Minen wobei leider der Ober - Feuerwerker und zwei rtilleristen mit in die Luft flogen. Da der Brand sich immer mehr dem Gänsemarkt nähert, wo das neue Preußische Postge- bâude liegt, so ist das gesammte Jnventarium der Post bereits auf Wagen geladen worden, die im Hof halten, um bei eintreten: der Gefahr nach Altona abzugehen. Die Noth wächsk mit jeder Minute. Seit 48 Stunden bin ich nicht aus den Kleidern ge- fommen, und jeßt steht uns noch die angstvollskte Nacht bevor. Die Spriben spielen gar nicht mehr, da sie das Fruchtlose ihrer Bemühungen einsehen. Unsere einzige Peri eruht auf De- molirung der nächsten Umgebungen der fürchterlichen Brandstelle. Auch der Himmel zürnt uns, denn ein fortwährend ziemlich hef: tiger Wind facht die Gluth lebhaft an. Gott beschüße uns!

zt Hamburg, 6. Mai, 84 Uhr Abends. Seit heute menschliche Hülfe aufgehört, da Alles und doch steht so eben das Stadtviertel Durch die in mei- ung der vier Häuser, änsemarkts Wu seinen

Gebe Gott, daß der Wind sich

nicht mit erneuerter Heftigkeit erhebt!

von mitgebracht, da die meisten, Amt eingeliefert, hon mit der um 5 Posk, welche die i mitnahm, expedirt worden waren. Auf außerordentlichem ist doch bis

Leider sind auch die leßten Nachrichten, die uns aus dem un- lúcklichen Hamburg zugegangen, noch immer sehr trauriger Art. ie heute früh hier angekommene, am 6ten Abends um 9 Uhr Patrs expedirte Briefpost hat nur sehr wenige Briefe so weit sie beim Preußischen Postk-

Uhr abgegangenen Courier- und Zeitungen nah Berlin Wege heute nur ein einziges Schreiben eingegangen, von dem wir je- eßt noch feine nähere Kenntniß erhalten, und wonach

nglischen Briefe

man am 7. Mai Morgens um 7 Uhr des Feuers noch nicht Mei-

ster gewesen seyn soll.

die Bôrsen- Halle und die schienen, aber auch der Altonaer

Sämmtliche Hamburger Blätter: der Korrespondent, Neue Zeitung sind nicht er- Merkur is ausgeblieben.

Man vermuthet, daß es in der Drudckerei der leßteren an Arbei-

tern gefehlt, tona nach Hambura Freunden und Bekannten in der

ver (Kanâle und Gräben)

Von der Deichstraße, wo es ausbrach, die zehrt wurde, verbreitete es sich über den Ostseite theilweise nah dem Hopfenmarkt. und den Nikolai - Kirchhof, bis dahin auf ein Viertel am

verderblichen

da Alles, was Hand anzulegen vermochte , von Al- gestrômt war, um Hülfe zu leisten und um Bergung ihrer Habseligkeiten so wenig gelungen, daß die das JZhrige zu ber- sie es einem Kahn anvertraute, der auf dem befindlichen Fleet stand, nichts weiter rettete, Denn gerade die sogenannten waren häufig die Wege, auf welchen da die hineingeworfenen Fässer mit und nun einen förmlichen

beizustehen. Leßteres ist jedoch mitunter

inter dem Hause

ich die Flammen fortwälzten, “r in Brand geriethen

den das Feuer genommen, is ungefähr Folgender : jedoch nicht ganz ver-

ddingsmarkt, dessen in Flammen aufging, und über die Steintwiete Demnächst ergriff es die Nifkolai-Kirche und von diesem Augenblick roard das Binnenhafen beschränkte Feuer zum Element für den ganzen Kern der Altstadt. Es er- einen Theil der Bohnenstraße und die Bör-

Der Weg,

riff die Neueburg,

fen: Halle, den Rente mas und das Rathhaus, das Archiv, die

Bank, die alte B die Múhlen-Brüe, die den Breiten Giebel, den

das Kommerzium und den alten Krahn, roße und die Éleine Johannis - Straße, lan, den alten Wall (Dreckwoall), den

rse,

Mönke-Damm, den Adolphs-Plaß mit der neuen Börse, die Ger-

ber:Straße, fernstie

die Bank, die ihre Silber-Barren unter Wasser hat seßen lassen, © in den

È geschrie ® ordentlich viel dazu beitragen fann, die Vermdgens- und Kapitalien:

Verhältnisse len haben jedoch einige

tionen annehmen könnten,

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den Voglers-Wall, den Neuen Wall, den alten Jung- die Großen und die Hohen Bleichen. *)

Hiesigen Handlungshäusern is die Nachricht zugegangen, daß in feuerfesten Kellern verwahrten Gold- und am Freitag Abend eretteten Bankbüchern die aufge ebenen Bankoposten ab- en, was, wenn es seinen regelm Med Fortgang hat, außer-

der Handelswelt in Ordnung zu erhalten. Einsiwei-

renommirte Häuser ihren auswärtigen Geschäftsfreunden angezeigt, daß sie für jeßt feine neuen Disposi- da ihre Comptoire 1c. geschlossen seyen. Sämmtliche große Buchhandlungen Hamburgs sind mit ihren ge-

{7 sammten Waarenlagern in Feuer aufgegangen.

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è großen Einwohnerzahl Hamburgs Gott sey Dank!

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} begraben

Außer den zahlreichen Hamburger Assekuranz - Compagnieen, denen ein großer Theil der Grundstúcke, der Mobilien und der Waaren-Borräthe versichert ist, die jedoch ihre Jnteressenten auf- efordert, (o viel zu retten, als sie vermögen, da die Gesellschaften r den ungeheuren Schaden nicht aufzukommen im Stande sind, werden hauptsächlich die Englis Phonix-Societät, das Londoner Sun-Fire-Office und die Gothaer auf Gegenseitigkeit begründete Anstalt als diejenigen Gesellschaften genannt, bei denen in Hambur große Versicherungen eingeschrieben sind. Nächstdem sollen au ie Rheinländischen Versicherungs : Gesellschaften, namentlich die Aachen - Münchener , die Elberfelder und die Kblnische, einigerma- e q s lange nicht so bedeutend als die vorgenannten be- ey Der Verlust an Menschenleben i im Verhältnisse zu der roe Es wird jedo erzählt, daß vorgestern ein hohe. Spei, cher in dem Augenblicke, als zahlreiche Menschen damit beschäftigt waren, Güter auf ein davor liegendes Fahrzeug zu \chaffen, auf dasselbe gestúrzt sey und die Unglücklichen unter seinen Trümmern

t habe.

und seinen Vorstädten sind in der

*) Pläne von Hamburg Simon Schropp und Comp. in

ff- und Landfkartenhandlung von Berlin zu haben.

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Deutschland wird gewiß nicht säumen, seiner grdßten und einflußreichsten Handelsstadt, die zu allen Zeiten auch ein Siß der Bildung und der Wissenschaft war, in dem Augenblicke, wo sie von einem unerbbrten, in seinem ganzen Umfange noch gar nicht

u übersehenden Unglück betroffen worden, hülfreih und brüder-

ich beizustehen!

Der neue Saal von Konstantine im historischen Museum zu Versailles.

(Schluß. Vergl. St. Ztg. Nr. 127.)

Eine Lagerscene aus der Belagerung der Antwerpener Citadelle is von keiner dramatischen, aber von tüchtiger Composi- tion des an sih minder ergiebigen Gege ntamer, Jm Vorgrunde präsentiren sich hinter Verschanzungen die Figuren des Generalstabes und anderer Soldaten ziemlich stei einene Herren, unter denen sich jedoch einige jüngere Olztere dur liebenswürdige Naivetdt der Auf- fassung auszeichnen. Den Herzogen von Orleans und Nemours, de- nen der Marschall Gerard auf einem Grundriß der Citadelle den Be- lagerungsplan auseinanderzuseßen scheint, fehlt es an militairischer Haltung. Junteressanter als diese Hauptgruppe, die den Mittelpunkt der Composition bildet, sind die Seitenstaffagen, links: Offiziere und Soldaten um ein Feuer gelagert und in lustigem Gespräch begriffen ; rechts: eine Marketenderin , die Branntwein schenkt, ein Kürasster, der sih an Miinisenden Kohlen die Hände wärmt, und ein verwunde- ter Soldat, der mürrisch seinen verbundenen Kopf betastet. Die land- schaftliche Stimmung is die eines trüben, naßkalten Oktobertages, die sich in den shmußbig grauen , kalten Farbentdnen ankündigt ; die gute Gesan Ee die theilweise sehr lebendige und geistreiche taffage geben dem Bilde immerhin ein namhaftes Verdienst. ebenan hängt die Beschung des Engpasses Teinah de Mouzaîta, eine reiche Composition mit vielen Figuren und von an- sprehendster Wirkung durch das vorzügliche Leben in der Staffage, durch die meisterliche Behandlung und die bedeutsame Durchbildung der Landschaft. Jm Vorgrunde, in der Mitte auf einer kleinen An- bdhe, halten die jwci Sdhne Ludwig Philipp's , der Herzog von Ne- mours und der Herzog von Aumale; Leßterer ist in bloßem Kopfe vom Pferde gestiegen, um 1 i zu Pferde sthenden Bruder die Hand zu drüden; um sie herum sînd aufs mannigfaltigste und zahlreichste Of- fiziere und Soldaten gruppirt, die, obgleich meist Portraits aus dem Leben, doch alle mit Jnteresse dargestellt sind, und worunter besonders ein shdngewachsener Kavallerie-Offtzier in die Augen ee ein selte- nes Pracht - Exemplar, das in der Wirklichkeit militairisch gesinnten Damen eben so gefährlich seyn dürfte, als es gewiß eben den Bedui- nen gewesen ist. Noch ein junges , frisches Blut, siht er vdllig pa- rademäßig zu Pferde auf einem prächtig gemalten Braunen von der {dnsten Arabischen Race; die Uniform der Afrikanischen Jäger w P er wohl gleih mit auf die Welt gebracht haben, sîc ist nachher Ee ihm fortgewachsen, sonst könnte sie nah so heiße Strauß den Kör- per nicht so straf und zierlich ums reiben. charfe, edle Gesichts- úge bezeichnen in ihm den entschlossenen Soldaten und unterscheiden fn sehr vortheilhaft von dem warme der Femd hnen Adonis. Links wird auf ciner Bahre ein verwundeter Offizier herbeigetragen, der, sein trauriges Mißgeschick vergessend - frdhlichen Muths und lä- chelnder Miene den Kopf seitwärts nach seinen Kameraden wendet und dadurch nicht nur si selb, sondern auch den glücklichen Stand der Dinge charakterisirt, worauf es dem Künstler wohl zunächst ankam. Weiter im Vorgrunde läßt sich cin anderer Offizier zu Pferde sein erschmettertes Bein verbinden. Auf der rechten Seite liegt am Bo- den ausgestreckt ein s{chwer am Ke verwundeter Jäger, dem ein Sol- dat das Blut von der Stirn wisht, während cin anderer ihm aus seiner Kürbisflasche cinen Labetrunk bietet ; vor dieser Gruppe iht ein Zuave, der in größter Gemüthsruhe und Gelassenheit mit einem Brennglase seinen Zunder anbrennt , um sh nach üÜberstandenen Kampfesmühen und Todesgefahren durch eine Pfeife zu stärken ; er gehört u den gelungensten Figuren und repräsentirt treffend das sorglose hlegma des Orientalen. Die Aussicht is auf beiden Seiten durch ohe, tief zerklüftete Gebirgskämme geschlossen; wie eine riesige Cy- lopenmauer der Natur starrt namentlich rets eine sich steil aufthür- mende Felswand, an deren hdchsten Abhängen hier und dg Fran d si- {s Soldaten herumklettern, wie Ameisen, welche die Runde zwischen enahbarten Haufen machen. Die meisten und besten Stimmen ha- ben sich zum Lobe dieser keck und vortrefflich gemalten Felspartieen ERRE die, nach Versicherung von Augenzeugen, äußerst naturwahr und lokaltreu seyn sollen; auch rühmt man mit vollem Recht die kbdst- lichen Pferde, in deren Darstellung der Künsiler hier eine ungemeine Stärke und Vollkommenheit an den Tag legt.

An der {malen Wand des Eingangs hängt das Bomharde- ment von Saint Jean d’Ulloa, ein malerish-wirkungsvolles Bild und zugleich ein merkwürdiger Beleg zu der erstaunlichen Viel- rent des Künsilers, der hier dargethan of er sich as im Fache der Marine-Malerei mit dem grdßten Geschick und dem glücklichsten Erfolge bewegt. Durh Auffassung and Beleuchtung ist das Maleri- sche des Seeschlachtfeldes a das vortheilhafteste geltend gemacht und die Ausführung dabei besonders fleißig und solid. Horace Ver- net entwickelt bier eine so vollflommene Kenntniß des Schiffes, wie ein erfahrener Marinemaler; alle Einzelheiten der Fregatte „la Creole‘/, die fast den efies Vorgrund einnimmt, sînd mit der größten Prd- nes und Wahrheit charakterisirt. Sehr edu loben ist die Wahrheit n der Bewegung und im Ton des Wassers - die lichte Haltung von Luft, Land und Meer, wozu die verschiedenen Einzelheiten in harmo- nischem Akkord gestimmt sind; nur wird die Harmonie durch die estung im Hintergrunde etwas gestdrt.

Dem Bombardement von Saint Jean d’Ulloa gegenüber ist das Gefecht bei Habrah, das siebente und letzte der großen Bilder.

m Vorgrunde, an der Spiße mehrerer Offiziere und Soldaten, ebt der Herzog von Orleans einem Trupp zur ckgeworfener Araber nach, die, in aller Hast ihre Todten auflesend, einem dichten Gebüsch ufliehen ; eine treffliche Staffage, hdchst augenblicklich und lebendig fn den Motiven der Flichenden, Verfo genden, Versprengten u. \. w./ mit der grdßten Wahrheit und [aen Beobachtungsgabe #0 mei- fee dargestellt , daß man die Wuth der Krieger , das Nachseten, die Eile, das Entrinnen, B aer, Sterben und Siegen wie an Ort und Stelle zu sehen glaubt. Die Verfolgenden sind lauter ge- lungene, sorgfältig charakterisirte gt und wogegen die Geschlagenen

brennende

in mehrfacher Hinsicht vernachlässigt und Übertrieben erscheinen ; es gilt C t-Gallishe Spruch : Vae victis! Der Patriotis- mus des Künstlers ist hier stärker gewesen, als seine Achtung für die Gesehe der Natur. Nur ein-Flichender im linken Borgruntee der eben angelegt hat, ist eine gut arakterisirte Figur ; er zielt nicht blos mit den Augen, sondern auch mit den Gesichtsmuskeln so _haarscharf, die Unfehlbarkeit seines Schusses eht ihm so deutlich auf der Stirn eschrieben , daß man sh unwillkürlich na der Stelle umsicht, wo der Todte liegen wird, den er aufs Korn genommen at. Auf dem zweiten Plane verfolgen die Franzosen ihren Sieg in einem allgemei- nen Vorwärts, das auf jedem Punkte des mit b utigen Wahrzeichen des Verlustes und der Verwirrung bedeckten Terrains sichtbar wird. Ein fliehender Araber zu Pferde jeigt aus der Ferne seinen Verfol- gern den abgeschnittenen Kop eines der Jhrigen, den er beim Schopf efaßt, cine von den Gelegenheits-Scenen, worin die Grdetterns und barbarî che Kriegs -M der Eingeborenen schematish abgebildet vielen interessanten Einzelheiten, die, um der den Beschauer O im Zuge

zu erhalten, in den Vernetschen Schlachtbildern auf gelegenen Stellen

ci lungspl r die Betrachtung. Voll von Biciaa lien Emp ndungen erweitert die Betrachtung diese

melten

i d u Über, oe derselbe Proteß lbs und ted n bringt, Die «ils ut ‘Neben: aaa M chen geradesrveg es der R per und auch wtedee (n dieselbe qu 7 thun weder zu C nocch zu Rertig;

i cine von den Cinfbrmigkeit vorzubeugen und

sondern wirken zum Sinn

nd Vortheil des Ganzen hin. Auf sol- A Besen es es dem mesi gew

rt e Gefechts nur tin seinem ufe nach seinen Ergeb en treu darz , bewegten Reihe an dem pee na er geben sih im Anblick der Todten und Flüchtigen des Vorgrundes zu erkennen. Die Pferde e Jeigen er und und in Haltung 0- wohl als Beweg che Spuren kri cher Theilnahme; es sicht aus , als en sie etwas vom s- - und als wdren sie mit Leib und Seele dabet; denn des Mei- ers hat ihnen in der That Seelen cingehaucht, als hausten verwan- elte n in den shwun haften Leibern, und man hat von Ver- net's Pferden mit Recht gesagt , daß der Ausdruck ihrer Leidensaf- ten ans MensGaie gränze. Eitte wohlthuende Rolle spielt in die- fen Kriegssck die Landschaft; sie zeigt uns den Meister auf einem elde, wo er sonst nur gelegentlih aufnahm, was er für seinen Zwecck ndt ig hatte, diesmal hingegen die Natur zur vollsten Theilnahme ecinlud. Mit ibrem freien und heiteren Angesicht, mit ihrer ruhig lächelnden Schdnheit und Maiestät nt sle erhaben Über den Sturm der Leidensaft er sîe umtobt ; kein mühseliger Gedanke, keine ver- düsterte Emp ndung d leicht sie; sie glänzt vielmehr in der ganzen 4 t und Ueppigkeit Afrikani er getationsfülle und Sprießkraft. ift nicht auszusagen, wie le haft und erquickend dieser Kontrast von Krieg und Frieden wirkt, im Ton der A nahe verwandt mit den Beschreibungen Rèmischer Elegiker, worin sie, ermüdet vom Gewöühl des Lebens und dem Geklirr der Waffen, ihre Sehnsucht na Ruhe aussprechen. Jnsofern es verstattet ist, von der dund. an dic Ursache zurückzushließen, wird man sagen können, daß der Künst- ler sich mit sichtbarem lge bemüht hat, jenen Kontrast eindring- lih hervorzurufen und ihn für Erwe terung D Erhebung des âsihe- tischen Gefühls angemessen zu benuyen. Erdboden und Vegetation h estalten den Ausdruck des Orientali- nen Wirklichkeit oder der glücklichen i des Künstlers gehdrt, und wie beide, genau genommen, gegen einander verhalten, sey dem Urtheil so Kenner Überlassen, ie in den Darstellungen und Kenntnissen der Nord-Afrikanischen Na- tur besser zu Hause sind, als wir. i Ueber den Saalthüren sind sieben kleinere Schla t- und Lager- Scenen angebracht , worunter sh besonders das Gefecht an der Affroun, die Einnahme von Bougie und das Tre fen an der Sickak durch den kräftigen, klaren Ton und dramatischen Jt- alt schr vortheilhaft auszeichnen. Wir müßten einen ganzen Baud llen, wollten wir auf den Reichthum der Einzelheiten t en vier- ichn Bildern näher eingehen und e Besarerens A t „fer n u L e pa tndeuck uri werde/ den sie fortdauernd über

d lassen der Beschauer ausüben. An den vier Ta- gen wo das disioridhe Muscum in Versailles dem Publikum Ee

pra in ihren Formen und chen. Wie viel davon der

drängt im Saal von Konstantine eine dichte Menschen- A “p Ee e namentli viele Soldaten, die vor dules Bildern in Verzuckung sind. Da kann man lernen, wie volksm werden muß. Freilich is der Eur Beifall eines das, unter dem Gesichtspunkt der National - Oekonomie auf efaßt, möglicherweise zu den hdheren Ständen gehdrt, welches man ader m Reiche der Kun nur als Plebs betrachten kaun, kein Beweis für den bdheren Werth der Bilder, aber es gebt doch daraus unwiderleglich ervor, daß Horace Vernet für Paris einen Beruf zum Volksmaler at, wie keiner unter seinen hiesigen Genossen. Vernet is kein stren- ger, stylistischer Historienmaler in dem Sinne der Römischen und Flo- rentinischen Schule zur Zeit Raphael’s und Michel Angelo's, aber darum doch keinesweges ein Genremaler im gewdhnlichen Sinne des Wortes, wie Wouvermans und Huchtenburgl sondern in der Bedeu- t ng / ín welcher man den Paul Veronese und Rubens au enre- m E unan kann, und als solcher cin echt populaires t vom ersten Range.

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Meteorologishe Beobachtungen.

Abends Nach einmaliger 10 Uke. Beobachtung.

332,44" Par.| Quellwärme 7,6° R. -+ 10,8° R. | Flusswärme 10,6® R. + 7/3° R. | Bodenwärme 10/1° R. 76 pt. trübe. WSW,

Nachmittags

Morgens 2 Uhr.

7, Mai. 6 Uke. Lußtdruck .…….… | 333/21" Par. [333/01 Par. Luftwärme .…. | + 6,1° R. |+ 14,7°R. Thaupuokt .…. | + 3,4®R. |+ 6/2°R. Dunstsättigung | 80 pCt, 51 pi.

bezogen. Regen, Ww. WSW. Wolkenzug. - - WSW.

Tagesmittel: 332/89" Par.… 4+ 10/5° R... +5/6° R...

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 4. Mai. Niederl. wirkl. Schuld 525. 6% do. 1018. Kanz-Bill. 264. 5%; Span. 21. Paas. 45. Ausg. —. Zinal. —. Preuss. Präm. Sch. —. Pol. —. Oesterr. 107%.

Antwerpen, 3. Mai. Ziusl. —. Nene Anl. 21k.

London, 3. Mai. Cons. 3% 925. Belg. 1014. Neue Anl. 235. Pas- sive 4X. Ausg. Sch. 12%. 24% Woll. 527. 5% 101. 5 Port. 374. 32 227 Engl. Russ. 113. Bras. 67. Chili 75. Colomb. 263. Mex. 33%. Peru 184.

Paris, 3. Mai. 5% Rente fin cour. 120. 35. 32 Rente fin cour. §2. 35. Anl, de 1841 fin cour. 82, 40. 57 Neapl. au compt. 107. 80. 5% Span. Rente 25%. Passive 45.

Wien, 3. Mai. 5% Met. 1087. 45 99%. 35 —, Y i. 12 —. Bank-Actien 1665. Aul. de 1834 139. de 1839 1115.

Königliche Schauspiele. Montag, 9. Mai. Jm Sgtnpiewanse: Richard Savage. Trauerspiel in 5 Abth., von C. Gusbfkow. (Herr Schramm vom of- Theater zu eraus Richard Steele, ‘als Gastrolle, Dlle. : en. n E. Mai. Jm Opernhause: Das erste Debút,

: Die Schwäbin; und: Der Geburtstag. ain SSaspiahause c Spectacle demandé: Une chaîne,

Königstädtisches Theater. Montag, 9. Mai, talienische Opern: Vorstellung, ) [l Barbiere d Seviglia. aa buffa ‘in 2 Atti. Male del Maestro Rossini. (Signora Laura Assandri: Rosina. Signor

al doni: Conte d’Almayviya.) M vietee 40. Mai. Große mussikalisch-scenische Abend-Unter- ostúm). Unter der Leitung

tung, in drei Abtheilun (in ta Kopellmeisters errn Fran Glâser, vor dem Antritt seines n

Engagements als Königl, cher Hof: Kapellmeister in Kopen- hagen. Einzelne Nummern der Preußischen Staats-Zei-

Abend stunden nach

Uhr im Exped tung sind n u (Friedrichs-Straße Nr. 29 zu baben.

Berantwortlicher Nedacteur Dr, J. W. Zinkeisen. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Oher - Hofbuchdruckeret.

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fia gemalt

f Allgemeine

Preußishe Staats-Zeitung.

M 129

Berlin, Dienstag den 10e Mai

Inhalt.

P P E Bermiitte . . erm d: lemik über die Brattatioes dite des Erzbi

dex Gironde; di ; Gab 5 die Deut e Oper.)

gen, N atecd uus artisten-Gesuchs. London.

n. Betrag der Apanagen der Königl,

rûssel, Rückkehr des Kdni s a entanten - Kammex. Schreiben aus Brüssel.

Be ai ‘Kardinal: bischof wird

c ro 29 sti ière” Dent! p Bundes on douanière”.) on 45.

Jula Des Bahre . Au r

a von Wrangel. S G4

Dex große Brand in Hamburg.

aus Paris. (Po-

Prie chofs; der Weinbau

arlaments-Verhandlun- Veecetila des Antrags auf Erwägung

ll in Kleidungen Briti- e Familie.

und der Königin. om begeben. Reprd=- (Casstiers'

« Stuttgart. Abgeordneten-Kammer. Anordnungen Sr. Majestät des Königs für

amburg. Königsberg. euershrunst.

_ Die ersten Nachréchten des

Altonaer Merkurs und die neuesten Korrespondenz - Berichte.

E E

———...

Amtliche Uachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben Allergnädigft geruht : ; Dem Ober- und Geheimen Neglerun d cth Pas Terpib

u Breslau und dem ordentlichen

rofessor der philosophischen

akultät in Bonn, Geheimen Regierungs:Rat

den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse rden dritter Klasse; dem

h Dr, C OMMLEE! mit Eichenlaub ; ‘dem Gra-

en von Salis zu Norwood er in Enáland den Rothen Adler-

s: Gymnasium în Berlin und

runn, im Regierungs - Bezirk Potsdam, den Rot Orden vierter Klasse, \o wie dem Staatsgesan den Heinrih Köhler in Glögau das Allgème verleihen.

M A a leh fins s ia, bd A A

Wir Friedri hiermit fund und fügen zu Nach Gottes unerforschl em

Wilh elm 1c, König von wissen, at

rofessor Si ébenhaar am Friedrich:

dem Prediger Buchholz

Aufseher enen : Aufseher hrenzeichen, zu

ch mtf d Se dge

Preußen t, thun usse ist die Stadt

bschl amburg von einer Feuersbrunst beimgesu t worden, wie seit np 7 ewi feine in Deutschland gewÜüthet hat.

Die stand o werden, wie schen Vaterlande,

Wir zuversichtlich

chweren Leiden und die Noth dieser wesentlich mit dem von ganz Deutschland verbunden ist, hoffen, von dem gesammten Deut- und insbesondere von Unseren getreuen Unter-

tadt, deren Wohl-

thanen, als gemeinsame Leiden und gemeinsame Noth gefühlt und

etragen werden. anlassung zu « weisen, und in Erwä dringendsten Bedürfni und Gemeinden Unserer Haus - Kollekte werde, und Unsere

r die Abgebrannten in Minister des Jnnern und der geistl

Wir haben daher, um Unseren Unterthanen eben, diese Theilnahme durch die Ie zu be: ung des außerordentlichen Um

es, befohlen, daß in sämmtlichen Staaten eine O Kirchen : und

angs des Sirchen

amburg gawmeie en An-

gelegenheiten mit Ausführung dieses Befehls beauftragt.

Gegeben Berlin, den 9. Mai 184

.

Friedrich Wilhelm.

von Rochow.

Eichhorn.

Abgereist: Der ie Same ian, und Geschäftsträger,

Graf von Galen, nach Lübe

Zeitungs-Uachrichten..

Ausland.

Frankreich.

Part, 4. arn en u a Lp a vi Bahn Vie Lonis

men. Jn der Bahn des Centrums fortgeseßt.

Die Deputirten-Kammer hat in ihrer des Eisenbahn- n úber Tours nach Nantes Piyeha: angenom- utigen Sißung werden die De

eseßes, der

atten über die

Der Finanz-Minister hat den Deputirten ein Denzetauis mit-

t le beläuft sich elbe be auf u den Gründe, die vom rieos,

t ab die

Regierungs -Dampfbôte, a und Gibr n p

Der Courrier de Lyon widerruft hricht, daß der Marquis von weil ‘ein von ihm den Neuvermählten dargebote-

bene Na dert habe,

bereits. mehrere Tage vo

nes nicht angenommen sey, und line Phsse verlange dabe aber nicht e îe en

s Grundvermbgen des Staates au ähr 1,283,441,698 Fr. inisterium abhâà mehr als 206 Millionen, die des Ministeriums der 425 Millionen. Die Waldungen werden auf 729,563,283 Fr. die Domainen auf 8 Millionen veranschlagt. Kriegs:Minister hat die Anordnung getroffen, daß von welche den Dienst zwischen altar versehen, jedesmal A mit anlaufen sollen.

geführt ist.

le liegen-

sich

ngen, belau arine

eßt die von ihm zuer almatien seine äfte t, daß ‘der Marquis wohl r, als ‘bis die sämmtlichen er waren, und dies auch

E weil ihn wichtige Familien : Angelegenheiten nach Frankreich e

n.

, Bekanntlich hat die Civilliste aus den Privat-Domainen des Königs die Hälfte des berühmten Parks von Monceaux an eine Gesellschaft | von C verkauft. - Es wär indessen ausbe- dungen, daß nicht eher ein Baum gefällt werden dürfe, bis die ganze Kaufsumme entrichtet sey. Die: Unternehmer konnten diese nicht sogleich zusanimenbringen und boten eine Abschilags-Zahlung von 1,500,000 fr. Da’ dies Gebot: nicht annehmbar befunden

urde, ist das Geschäft rúckgängig gewörden.

i Ein großer Theil der Klasse von 1836, deren Dienstzeit erst it dem 31. Dezember 1843 zu Ende geht, ist bereits jeßt verab- Achiedet worden.

Der Commerce theilt mit, dâáß der Capitain Saunier, Commandeur des „Paquebot de Rio“, von Senegambien kommend, in die Loire eingelaufen ist, Er sagt aus: „Am 28. Februar an:

rte ih im Flusse Gambia. Ein Englischer Dreimaster von un- gefähr 400 Tonnen ging in See. Dieses Schiff war mit Ne-

ern befrachtet ; ih habe sie selbst gesehen.“

Ueber den Ankauf der kostbaren Gallerie des Kardinal Fesch ist noch immer nichts fest beschlossen.

Die Pariser Sparkasse empfing im Laufe der vergangenen

Woche die Summe von 781,584 Fr. “Die Rückzahlungen belie- fen sich auf 613,000 Fr.

Paris, 4. Mai. Die Gratulationsrede des Erzbischofs von Paris beschäftigt noch immer alle Köpfe und“ Federn und Zungen. Nur der Moniteur beharrt bei seinem Schweigen, und man sucht auch heute vergebens in ihm den amtlichen “Text der Anrede des Prâlaten und die mit noch weit größerer Span- nung erwartete Antwort des Königs. Mit dieser stillschweigen- den Umgehung der Schwierigkeit durch das Regierungs - Organ sind sowohl die Vertreter der kirchlichen Ansprüche als deren-Geg- ner nicht zufrieden. Die Ersteren thun {ogar alles Mögliche, um den Moniteur zum Sprechen zu zwingen. So sagt das Univers, dessen unmittelbare Verbindungen mit dem Erzbischofe von Paris für Niemand ein Geheimniß sind, daß ‘es alle Ursache habe, zu glauben, die Kirche dúr| cs zu der Antwort Ludwig Philipp's nur Glúck wünschen, und daß es darum die Verbffenellchung derselben doppelt ungern vermisse. Der unter legitimistischem Einflusse se- hende Ami de la Religion geht: noch weiter, er behauptet, die Anwort des Königs sey im Wesentlichen auf die S hinausgelaufen: „daß, wenn von Seiten der Regierung bisher nicht mehr für ‘die: Kirche geschehen sey, der Grund davon nur darin liege, daß sie .nichk \o gekonnt, wie sie

ewollt habe.“ Diese Angaben indgen mehr oder weniger gewagt eyn, sie sind darum nicht minder für die Regierung unangenehm, umal da das mit derselben so nahe befreundete Journal des ébats über Jnhalt und Geist der Königlichen Antwort eine aen entgegengeseßte Meinung zu verbreiten gesucht hat. Die chlimmste Jndiscretion begeht die kirchliche Partei aber, indem sie durch das Univers laut werden läßt, daß die Anrede des Erz- bischofs, dem für solche Fälle bestehenden Gebrauche gemäß, dem Hofe im Entwurfe mitgetheilt und ohne irgend eine Einwendung aufgenommen worden sey, woraus si denn wohl folgern lasse daß man in den Tuilerieen mit derselben einverstanden gewesen. Dieser Umstand wird der Presse und dem Publikum viel zu- re- den geben, und die Regierung wird dem Univers die Bekannt- machung desselben jedenfalls \chlehten Dank wissen. Die von mehreren Grund-Eigenthümern im Departement der Gironde gedrohte Steuer - Verweigerung wird \ehr lebhaft be- sprochen. Denn daß das Anerbieten, die Steuer in Wein zu zahlen, nichts Anderes sey, als ein Versuch, sich überhaupt der Steuerpflicht zu entziehen, darüber ist man ausdrüklich oder still: schweigend so ziemlih einig. Man streitet hauptsächlich darüber, ob die Lage der Weinbauer im súdlichen Frankreih und nament- lich im Gironde-Departement E eine so bedrângte sey, daß sie eine Erklärung der vblligen Unfähigkeit zur Steuerzahlung rechtfertige. Gewiß is es indessen, daß der Französische Weinbau seit einer Reihe von Zahren {wer leidet, und zwar unstreitig größten Theils in Folge der drückenden Eingangs-Zölle, welche die meisten fremden Länder auf das Haupt-Ausfuhr-Produkt des Französischen Bodens gelegt haben. Eben so unleugbar ist es, daß die fremden Zölle, die den Französischen Wein überlasten, in den meisten Fäl: len nur Repressalien ‘gégen die übertriebenen Sâbe des Französi- schen Tarifs sind, so daß es allerdings in der Macht der Staats- ewalt steht, der verkümmernden Wein-Jndustrie aufzuhelfen. Das tocken derselben trifft indessen die großen Produzenten, von de- nen jene Protestation gegen die Steuerzahlung ausgegangen ist, ganz gewiß bei weitem nicht so hart,’ als den kleinen Élgenebüaten der mit seiner Existenz von dem sofortigen Absaße der Aerndte eines jeden Jahres abhängig is, Daß der Großhandel sich noch in einer anz leidlichen Verfassung befinden muß, dafür liefert die amtliche Yo - Statistik einen sprechenden Beweis, denn ihr zu- folge ist im Jahre 41840 allein aus dem Gironde- Departement, wo sich eon die bittersten Klagen erheben, für mehr als 26 Mil- lionen Wein ausgeführt worden. Die Deutsche Oper hat gestern Abend durch die Aufführung des Nachtlagers von Granada eine ziemlich glänzende Revanche für die mißlungene Vorstellung der Jessonda genommen. Die me- lodieenreiche Musik Kreußers war für das Französische Publikum etwas ganz Neues, für das sih in den Repertorien der hiesigen aud Eee faum Vergleichspunkte darbieten, und sie mußte ich den fúr das altgewohnte Schdne der Französischen und Jta- lienischen Meister etwas abgestumpften Ohren chon durch ihren eht Deutschen Charakter einschme Dazu kam, daß in dem Nachtlager von Granada die meisten Rollen glücklicher beseßt wa-: ren, als in den beiden vorher gegebenen Stúcken, wenngleich frei- lich der Personal : Bestand der Truppe bis jet noch der ur- prüngliche geblieben is, Herr Pdck, welcher im Freischüs we- ig befriedigt te, schien der Hauptrolle in der Kreußer: Oper recht gut gewachsen; er trug in mehreren Bra: urstellen den rauschenden Beifall des Publikums davon und wurde am Ende des Stúcks hervorgerufen, Dieselbe Ehre

wurde der Madame Schumann zu Theil, von der i: chem Spiele die besten Pariser Ban L ub rot cat e ten. Der Gesang der Madame Schumann scheint noch immer durch eine gewisse Befangenheit, im Angesicht einer ganz neuen Theaterwelt, etwas gelähmt zu werden, ihre Stimme verspricht wenigstens in einzelnen warmen Augenblicken weit mehr, als sie bis jeßt im Ganzen geleistet hat. Die Chbre haben auch diesmal den verdienten Beifall geärndtet, und sie würden allem Anschein nach im Nothfalle allein ausreichen, um der Deutschen Oper ei- nen leidlichen Erfolg zu sichern.

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz- zung vom 3. Mai. Heute kam der Antrag zur Berathung, welchen Herr Duncombe auf die gestern von ihm Überreichte Chartisten: Petition begründete. Er verlangte nämlich, daß diese Petition, in welcher die jeßige Vertretung des Volks im Parla- mente als durchaus unzulänglich und nur gewisse Klassen reprä- sentirend bezeichnet und dagegen eine vollständige Volks-Repräsen- iation oder, mit anderen Worten, allgemeines Wahlrecht gefordert wird, sogleich in R gezogen werde, und daß man den Bittstellern gestatte, ihre Sache durch Anwalte oder Agenten an der Barre des Hauses vertheidigen zu lassen. Die Unterzeichner der Bittschrift sind, nach mats Duncombe's Angabe, größtentheils Arbeiter und au Arbeiter-:Frauen. Er erklärte, daß es 600 Vereine im Lande gebe, welche den Zweck hätten, diese Agitation zu fór- dern und diejenigen Rechte zu erlangen, welche ihnen nah der alten Englischen Verfassung zukämen und die man ihnen unge- rechter Weise genommen habe. Auch werde von mehr als 100,000 Personen im Lande jezt wöchentlich ein Penny zur För- derung ‘dieser Agitation beigetragen. Herr Leader unterstüßte die Motion. Das Haus, meinte er, kônne weder an der nume- rischen Stärke, noch an der Aufrichtigkeit der Bittsteller zweifeln z in allen p i g Versammlungen, die im leßten Jahre gehalten worden, habe man diejenigen Punkte, welche sich auf den Char- tismus bezogen, mit der gespanntesten Aufmerksamkeit angehört ; die Bittsteller verdienten also auch vom Unterhause gehört zu werden. Hierauf sprachen nah einander Dr. Bowring, Herr Fielden und Sir J. Easthope für den Antrag. Der Erstere fand es sehr natúrlih, daß der Wunsch nah dem Besiß des Wahlrechts sich allgemein unter dem Volke zeige, und sympathisirte auch mit dem Begehren nach fürzeren Parla- menten und agg paris rb Eintheilung der Wahl: Bezirke, Der Leßtere erklärte, er würde gegen den Antrag stimmen, wenn es sich :um die Sanctionirung der Prinzipien der Petition handelte, aber Gehör fónne man den Bittskellern wobl geben, da dies we- nigstens ihre verwundeten Gefühle heilen würde. Sir James Graham, der Minister des: Jnnern, verwahrte sich zuvörderst gegen die Meinung, als fände er die Sache lächerlih und einer ernsten Behandlung unwerth; aber, sagte er, es betreffe hier eine Frage der allgemeinen Politik, und er fönne nicht darein willigen, daß man eine Hoffnung errege, die doch nicht erfüllt werden fönnte, deshalb müsse er sich gegen die Motion erklären. Von den früheren Ministern sprachen sih Herr Macaulay und

Lord J. Russell nicht minder entschieden gegen den Antrag aus. Der Erstere meinte, die Petition sey zwar \o geschickt abgefaßt, daß sle es den Mitgliedern des Hauses möglich mache, dieselbe anschei- nend ohne Jnkonsequenz zu unterstüßen, wenn sie auch die Prin- zipien nicht billigten, auf die es abgesehen sey; aber er glaubte, 2s das Haus nicht von der allgemeinen Regel abweichen dürfe, eine Bittsteller an ‘der Barre anzuhören, wenn es nicht ihrer Pe- tition geneigé sey oder wenigstens sih noch nicht für oder wider ihr Gesuch entschieden habe. Er seinerseits aber sey entschieden da- gegen und könne daher auch nicht für die Anhörung der Bittsteller stim- men ; zwar finde er nicht jedroede Einzelheit der sogenannten Charte ver- werflich, wohl aber ihren Kardinalpunkt, das allgemeine Wahl- recht, wogegen alles Andere unbedeutend sey. ie Uebel eines allgemeinen Wahlrechts würden aber viel zu gering angeschlagen wenn man blos meine, daß es der Monarchie und der Aristo- fratie verderblih sey, denn dies seyen Mittel, niht Endzwecke; es würde aber in ; lena: allen gesellschaftlichen Verband zer- stóren , denn es würde Wahnsinn seyn, Massen, von denen man nicht wisse, ob sie die Heiligkeit des Eigenthums achten würden, das- Wahlrecht anzuvertrauen, da mit der Unsicherheit des Eigen- thums unvermeidlich ein völliger Barbarismus um sich greifen müßte. Der Redner machte besonders auf die Stellen in der Petition aufmerksam, wo Über. die Verpflichtung zur Bezahlung der Zinsen der Staatsschuld geklagt und gegen das Monopol des Grundbesiges gesprochen wird, und er rügte es sehr scharf, daß sih Leute von höherer Bildung fänden, welche die unverständigere Menge j solchen Ansichten verführten. Jn ähnlicher Weise äu- ßerte sich auch Lord J. Russell. Nachdem noch die Herren Ro e- buck, Hume, Wakley und O’'Connell für den Antrag, Lord F. Egerton, Herr Hawes und Sir R. Peel aber dagegen gesprochen hatten, wurde derselbe mit 287 gegen 49, also mit einer Majorität von 238 Stimmen, verworfen.

London, 4. Mai. Jn der Einladung des Lordkammerherrn zu einem Staatsballe, welchen die Königin am 12. Mai giebt, wird die zuversichtliche Erwartung ausgesprochen, daß sämmtliche eingeladene Personen in Britische Fabrikate gekleidet erscheinen und die Damen weder Federn noch Schleppe tragen würden.

Die Mitglieder der Königlichen Familie haben, die Königin und den Prinzen Albrecht nicht eingerechnet, nach jeßt erschienenen amtlichen Angaben, während des Jahres 1840 vom Staate ein Gesammt-Einkommen von 313,197 Pf. St. (ungefähr 2 Millio- nen Thaler) bezogen. , Davon erhielten die Fönigin Wittwe 100,000, die Bevollmächtigten des Kdnigs Leopold 50,000, die Herzogin von Kent 30,000, der Herzog von Cambridge 27,000 t ‘rio un Sussex und der König von Hannover jeder

r . f Lincolns- Jnun-Fields war der Sammelplaß der Chariisten,

die dem Zuge anschließen wollten, der die große Petition pa Gunsten der Bolêscharte nach dem Unterhause brachte.

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