nisse cingeleitet , deren Resultat er zur Grundlage einer von ihm heute eingebrachten Motion gemacht hat. Der Antrag geht im All: emeinen dahin, daß ihm gestattet werde, eine Bill cinzubringen,
ehufs gewisser Anordnungen, welche in Betreff der Bestimmung des Alters und Geschlechts der in Minen und Kohlengruben zu verwendenden Arbeiter peronen werden sollen, indeß erklärte er ugleich, daß es seine Absicht sey, das weibliche Geschlecht von der Ärbeit in den Minen ganz auszuschließen und Personen máännli- chen Geschlechts nicht vor dem Alter von 21 Jahren zuzulassen. Zur Begründung seines Antrags berief er sich, wie gesagt, auf einen ausführlichen Bericht, welcher Bericht von ciner auf seinen (Lord Ashley’s) Antrag im August 1840 eingeseßten Kommission herrúhre. Das Elend, das in diesem Berichte geschildert wird, die barbarische Behandlung, welche die Arbeiter zu erdulden ha- ben, und die moralische Versunkenheit, in der sie sich befinden, úbersteigt fast allen Glauben. Schon in dem zarten Alter von 5 bis 8 Jahren, ja in einigen Distrikten {on mit 3 und 4 Jah: ren, werden die Kinder in die Kohlenbergwerke geschleppt, um dork Arbeit zu verrichten; nur Jrland macht in dieser Hinsicht eine rúhm- liche Ausnahme, denn dort beginnt die Arbeit erst im 13ten bis zum 48ten Zahre. Ueberall aber wird fein Unterschied des Geschlechts statuirt, Knaben und Mädchen, zum Theil ganz nackt, Männer und Frauen arbeiten úberall zusammen in diesen unterirdischen Höhlen, und es ist sehr naturlich, daß die Moralität dabei zu Schaden kommt- weshalb denn auch in der Regel in den an die Kohlen: Distrikte an- gränzenden Gegenden eine Heirach mit Kindern von Kohlen-Art deitern als verabscheuungswürdig betrachtet wird. Dazu kommt, noch, daß die Arbeiten nicht nur zu den gefährlichsten, sondern auch zu den ungesundesken gehören, die sich denken lassen, da es in den Minen an frischer Luft und meistens an der Möglichkeit freier Körperbewegung gänzlich fehlt. Daher kommt es denn auch, daß die Kohlen-Arbeiter schon im vierzigsten Lebensjahre ganz abgelebt sind und kaum mehr Kräfte b-sißen, als achtzigjährige Greise, und daß es eine Seltenheit ist, Leute unter ihnen zu treffen, die sehszig Jahre alt werden. Was nun überdies die Bchand- lung der Arbeiter betrifft, so ist dieselbe cine so gewaltsame, daß jeder Rest der Lebenskraft durch sie vertrieben werden muß. Kleine Kinder, Knaben wie Mädchen, werden bis aufs Blut geschlagen, so daß sie fortwährend mit zahlreichen offenen Wunden bedeckt sind, und diese Gewaltthätigkeiten gehen so häufig in Tödtungen Úber, daß in einzelnen Distrikten gar kein Aufhebens mehr davon gemacht wird und der Ober: Konstabler von Oldham in seiner Aussage vor der Kommission unter Ande- rem äußerte, die Leute in der Umgegend sprächen von dem Tode eines Kohlengräbers mit derselben Gleichgültigkeit, wie von einem tollen Hunde, den etwa ein Polizeidiener erschlagen habe. Daß Unterricht jeder Art in solchem Zustande der Dinge unter den Arbeitern vergebens gesucht wird, ist schr begreiflich, und ihre Unwissenheit soll denn auch úberaus groß scyn. Nachdem Lord Ashley noch schließlich cinen Vergleich angestellt hatte zwischen die- sem Schauder-Gemälde und der zum Theil wenigstens viel weni- ger grausamen Behandlung, welche die Neger - Sklaven in den Kolonieen früher zu erdulden gehabt haben, forderte er das Haus auf, zu. Gunsten der armen Kohlen - Arbeiter sein Gefühl mit derselben Lebhaftigkeit reden zu lassen, wie es zu Gunsten der Neger sich kundgegeben habe, und stellte darauf seinen vorerwähnten Antrag, der von Herrn Fox Maule, dem Unter - Staats -Secretair des Jnuern im Ministerum Mel: bourne, unterstüßt wourde. Die von Lord Ashley vorgebrachten Beschwerden möglichst zu beschdnigen suchend, außerte Herr Lam b: ton, daß der Kommissions-Bericht in manchen Punkten úbertrie- ben sey. Dessenungeachtet erflârte auch er sich dafúr, daß Frauen fortan nicht in den Minen verwendet werden sollten, ersuchte aber den Antragsteller, seine legislativen Reformen nicht weiter zu trei- ben als nöthig, und zu bedenken, daß des Arbeiters einziges Ka: pital eben seine Arbeit sey, und daß man sich daher húten müsse, ihnen die Gelegenheiten, dieses Kapital nußbar zu machen, allzu sehr zu beschränken. Jn gleichem Sinne sprach Lord F. Egerton, der noch besonders bemerklich machte, daß, wenn die Knaben nicht früh zu der Arbeit in den Minen angehalten würden, sie später nicht dabei anzustellen seyen; ein zwölfjähriges Alter s)sey der späteste Zeitpunft zum Anfang in dieser Art von Arbeiten, Jn Bezug auf die Altersbestimmung behielt sich auch Sir James Graham das Weitere vor, wiewohl er im Uebrigen ganz mit dem Antrag- steller úbereinstimmte und ihm seine eifrige Untersivßung zusagte. dachdem noch die Herren Hume, Turner, Stuart Wort- ley, Ward, Bell und Brotherton dem Antrage ihre Zu- stimmung gegeben hatten, wurde nach einer furzen Replik Lord Ashley’'s demselben die Erlaubniß zur Einbringung der Bill ertheilt. m um halb 10 Uhr fonstituirte sich das Haus wieder zum Ausschuß úber den Tarif und verhandelte zuerst úber den Zoll von fabrizirtem Leder, in Bezug auf welchen Herr Palmer cine Erhdhung des Zolles von Damenschuhen von 12 auf 20 Sh. beantragte, ein Antrag, der indeß mit 148 gegen 36 Stimmen verworfen wurde. Die Zoll-:Ansäge von einer Reihe anderer Ar- tifel wurden ohne viele Schwierigkeiten genehmigt.
London, 8. Juni, Die Morning Post verspricht sich von der Anwesenheit des Baron von Barante, der lange Zeit Französischer Botschafter in St. Petersburg war und jeßt mit einer Mission von Seiten der Französischen Regierung in London exwartet wird, den besten Erfolg für die Wiederherstellung der freundschastlichen Verhältnisse zwischen England und Frankreich. „Vielleicht“, sagt dieses Blatt, „hat er in diesem Augenbli bereits unsere Küste erreicht. Der Baron von Barante is einer dcr geben Mâänner in Frankreich und erfreut sih eines doppelten
ufes. An den Höfen Europa?s wird er verdientermaßen als ein Bioua von mafkelloser Ehre und von hohen, würdigen Ansichten gels ßt; und wer nicht wissen sollte, welche Stellung er im
eiche der Wissenschaft einnimmt, der lese seine bewundernswerthe Geschichte der Herzoge von Burgund.“
Nach Privatbriefen aus den Vereinigten Staaten, welche dem Leeds Mercur y ug agen sind, soll man dort úber den Theil des neuen Peelschen Zoll-Tarifs, wonach die Einfuhr von gesalze- nem Fleisch zu herabgeseßten Eingan s:Abgaben gestattet wird, sehr erfreut seyn, und es wurden son Vorbereitungen getroffen, große Vorräthe von Schweinefleisch und Schinken nach t fet Ä i den, nicht nur aus den inneren Staaten, sondern auch aus De: laware, Maryland und Virginien, wo die Schweine in zahlreichen Heerden fast wild herumlaufen und von Eicheln und Mais leben
hr Fleisch is bei dem Leben dieser Thiere und bei ihrer Nah: rung von vorzüglichem Geschmack, und man erwartet in England eine große Zufuhr davon zu mäßigen Preisen.
Niederlande.
s dem Haag, 8. Juni, Der Prinz und di L Mlt Use Schlosse Lie aa
zessin Albrecht von Preußen sind gestern vom Kamenz in Schlesien abgereist.
704
Belgien.
Brüssel, 8. Juni. Vorgestern Abend stürzte ein Mann in den Kanal an der Allée Verte, als eben Sir Henry Seymour, der Englische Gesandte, vorüberfuhr. Dieser sprang sogleich aus dem Wagen und in den Kanal, aus welchem er den Menschen rettete, der schon dem Ertrinfen nahe war. Sir Henry, der sei: nen Hut dabei verloren hatte, ging zu Fuß, von Wasser triefend, nach Hause, und wurde noch dabei von den S traßenjungen, welche nicht wußten, warum er so schrecklih aussah, unbarmherzig ver- spottet. Sir Henry lachte herzlich úber die sonderbare Beloh: nung, welche seine edle Handlung fand.
Deutsche Bundesstaaten.
Stuttgart, 9. Juni. Hier ist nachstehende Königliche Ver- ordnung bekannt gemacht worden:
„Wilhelm, von Gottes Gnaden Kdnig von Württemberg. Unter den mannigfachen Beweisen treuer Ergebenheit und Anhäng- lichkeit , mit welchen Unser Volk die Gedächtnißfcier Unserer fünf- undzwanzigiährigen Regierung wetteifernd zu verherrlichen bemüht war, haben Wir Unser besonderes Wohlgefallen dem Plane geschenkt, durch cine gemeinnüßige, die Beförderung der Jnteressen des Aker- baues und der JFudustrie bezweckende Stiftung dauerndes Zeugniß von dem zu geben, was Wir von Anfang Unserer Regierung an als eine der ersten Autgaben der Uns von Gott anvertrauten Re- genten-Fürsorge betrachten. Wir haben daher die Uns durch cine Anzahl von Mitgliedern beider Stände-Kammern überreichte Samm- lung von Beiträgen, welche freiwillig aus allen Gegenden des Landes und von allen Klassen seiner Bewohner in dieser Äbsicht eingesendet worden waren, gnädigst angenommen und dem hierbci ausgcspro- chenen Zwecke der neuen Stiftung: Daß die Schule für Ackerbau- männer in Hohenhcim, wenn sie einer Erweiterung bedürfe, bedacht ; sodann zwei, dieser ähnliche Schulen in den von Hohenheim entfern- ten Gegenden des Landes, im JFaxt- und Donaukceise gegründet, end- lich Unterstüßungen für würdige, aber bedürftige Lehrlinge an der Ge werbschule in Stuttgart ausgemittelt werden sollten‘, Unsere hdchsic Genchmigung ertheilt. Nachdem Wir Uns nun über die weitere Aus- führung der Sache die gutachtlichen Auträge der Behdrden haben er- statten lassen, seßen Wir in Gemäßheit der gegebenen Stiftungs- zwecke folgende Grund - Besiimmungen über die Verwaltung und Verwendung der neuen Stiftung fes: 1) das Kapital der Stif- tung soll der Grundstocks - Vecwaltung des Staats Übergeben und als Schuld derselben nach dem laufenden Zinsfuß verzinst werden. 2) Die Verrechnung dieser Zinsen und dee darauf anzu: weisenden Ausgaben wird abgesondert von anderen Verwaltungen durch einen von Uns zu ernennenden, dem Ministerium des FJunern untergeordneten Verwalter besorgt, welcher jährlich der Ober-Rech- nungskammer unmittelbar Rechnung ablegt. 3) Zu Erfüllung der Stiftungs-Zwecke werden die jährlichen Zinsen verwendet, ohnc daß das Kapital je angegriffen werden dürfte; cs soll dabei im Allge- meinen das Verhältniß beobachtet werden, daß zu Förderung der landwirihschaftlichen Bildung, vornehmlich unter dem Bauecnstande- zwei Drittheile, und zu Hebung der hdheren gewerblichen Bildung cin Drittheil der Jahresrente verwendet wird. Diesrs Zahlen: Ver- hältniß soll jedo nur als cin allgemeiner Anhaltspunkt dienen und die Beachtung der etwa im Laufe der Zeit sich er ebenden Rücksichten,/ nicht ausschließen. 4) Nach dem gegenwärtigen 2 erchältnisse der ver- schiedenen, durch die Stiftung bedachten Fnteressen und bei der der- maligen Jahresrente der Stiftung sollen a) für die Schule dec Ackerbau-Mänuner in Hohenheim, und zwar namentlich für cine ver-
besserte Einrichtung des Unterrichts in der Kunstgärtnerei nnd Obst- Kultur, ungefähr 1000 Fl. b) für zwet in dem Donau- und dem Fart-Kreise zu gründende Ackerbauschulen je 1600 Fl. und c) für Stt- Hendien an würdige, aber“ bedürftige Zöglinge der polytechnischen Schule, insbesondere an solehe Zöglinge, welche sh mit Erfolg dem Studium der Chemie und Mechanik widmen, ungefähr 2200 Fl. jährlih verwendet werden. 5) Die beiden neu zu gründenden Aer- baushulen werden in derselben Weise, wie das landwirthschaftliche Fnftitut in Hohenheim, unter die unmittelbare Aufsicht der Central- Felle des landwirthschaftlichen Vereins gestellt. Sic sind je für zehn Zbglinge, hauptsächlich aus dem Bauernstande, berechnet, welche im Wesentlichen in derselben Weise behandelt und un- terrichtet werden sollen, wte die Ackerbaumänner in Hohen- hcim. Dic Ackerbauschule für deu Donaukceis wird jeßt in der Staats-Domaine Ochsenhausen, die für den Faxtkrcis auf dem Schloß- gut bei Ellwangen eingerichtet. Der Vorsteher der Schule wird zu gleich Pächter der Staats-Domaine seyn und durch einen ermäßigten Pachtschilling für scine Dienstleistungen, den Aufwand für Anstellung der Lehrer u. \. f. entschädigt werden - so weit dieses nicht durch dîe- für jeden Zdgling aus der Stiftung verwendete Summe geschehen wied. Unsere Ministerien des Junern und der Finanzen sind von Uns beauftragt, die weiteren Einleitungen zu Ausführung dieser Be- stimmungen zu treffen. Stuttgart, den 28, Mai 1842. Wilhelm. Der Minister des Jnnern: Schlayer, Der Finanz Minister: Her - degen. Auf Befchl des Kdnigs : der Staats Secretair Vellnagel.//
Se. Königl. Majestät haben dem Pfarrer Haas in Noßbin- gen die Ser ati: Erlaubniß ertheilt, den ihm von dem Schah von Persien verliehenen Löwen- und Sonnen-Orden anzunehmen
und zu tragen.
Hamburg, 10. Juni. (Magdb. Ztg.) Jn der Vorstadt St. Georg is eine Veränderung stark im Werke. Die Zimmer- meisler hatten auf dem sogenannten Borgesch ihre Werkpläße und viele derselben auch ihre Wohnungen. Die Stadt hatte ihnen den Gebrauch derselben bewilligt. Jeßt müssen jedoch diese Pläße von den Leuten verlassen werden, und als eine andere Stelle dazu is ein Theil des Hammerbroocks (die etwas tief liegenden Wiesen, welche von dem Stadtdeiche, dem sogenannten grünen Deiche, dem Ausschlägerweg und den Häusern am sogenannten Hünerposten eingeschlossen werden) bestimmt. Zur Troeniegung dieser Pläße wird eine große Menge des Schuftes verwandt, auch bereits ein 70 Fuß breiter Graben durh den Ham- merbroock nach dem Stadtdeiche hingezogen, wo derselbe mittelst einer Schleuse mit der Elbe in Verbindung geseßt, was auch den Holz-Transport sehr erleichtern wird. Es scheint, daß diese Maß- regel wohl auch auf eine Vorbereitung der Vereinigung der Stadt mit St. Georg hindeuten mdchte, wovon so viel gesprochen wird. Für die Gewinnung von Plaß für den Neubau in der Stadt wird auch schon jeßt dadurch gearbeitet, daß der zwischen dem Neuenwall und der alten Wallstraße belegene Kanal, welcher sich in der Nähe der Kunst — am alten Jungfernstieg — sehr aus- breitete und ein kleines Alsterbassin bildete, auch so hieß, mit Schutt bis zu einer angemessenen Breite ausgefüllt wird. ,
Jm benachbarten Wandsbeck sind dieser Tage der Graf Chri- stian Schimmelmann, Dänischer Geheimer Konferenz-Rath, und der Freiherr von Ehrenstein, 1813 und 14 Adjutant im Stabe des Grafen Benningsen, verstorben.
K d den Ersten Deciec go t, deo auswärtigen Beiträge
ind \chließlih nachstehende Posten aufgeführt : Stettin. 4.900 M G Crt. Mf. Bco. Mk. Mai 14. von Hrn. H C. Graff's Erben 200 —
» 44, die Herren Borsteher der Kauf- mannschaft S Gd D É é 30000 — » 28. von derselben ..............-- 5000 — Stolberg bei Aachen.
Mai 28. von der Bürgerschaft 626 12
stattfinden müssen,
Chorgewölbe so gut erhalten, Von dem
des abgeb fönnen.
Fersenfeldt, al eine neue Spi
haben manches verö
zerst in Allem 4219 Feuerstellen.
29 Aerzte, 4 beitsfrauen,
frâmer,
einer 28tà daß ein V
Stralsund. Mai 26. von den D 108 Rthlr. Preuß.
» 27, Beitrag der vier Landister zum Bau der abgebrannten Kir- chen, durch den Magistrat
» 27, von den Herren D, F. de Greve u. Co, Beitrag von 19 Wohlthätern
Torgau. Mai 14. von der Kramer - Jnnung 100 Rthlr. Preuß. Trier.
Mai 24. durch die Triersche Zeitungs: Redaction, Samml. 400 Rthlr Pr, N » 31. durch dieselbe400 Rthlr. Preuß. nna. Mai 25. von dem Comité 260 Rthlr. Preuß. Cour. ere ou A » o Viersen, Rhein - Preußen. Mai 26. Sammlung daselbst Weißenfels. Mai 30, eine Sammlung durch den
hochldbl. Magistrat 323 Rthlr. Pr.
Weißensee. Mai 24. eine Sammlung durch den hochlöblichen Magistrat 36 Rthlr. 15 Gr. Preuß Werden. : Mai 20. von den Herren Forslmann
und Hoffmann_ » %26. aus einer Sammlung der Ein:
wohnerschaft...... e... ars Wesel.
Mai 19, von dem Frauen: Verein 430 Rthlr. Preuß. » 49, von den Gewehrfabrik-Arbei- tern des Herrn P. J. Malherbe 24 Rthlr. 17 Gr... ore eereereee Wolgast. Mai 17. von den Herren Handlungs- Commis. ire ss eueieiiaté edle de » 49, von Herrn Kommerzien-Rath Homeyer
- burg, 11. Juni, Die Noth um Wohnungen für nis É P tändige Beushaltungen is eincs der drúckendsten Uebel in unserer dicht bevölkerten, pl glich um ein Viertel verkleinerten Stadt. Noch ist die Errichtung von 800 neuen Feuerstellen un: umgänglich, da man erst 200 neue hat schaffen können, was um so \{chwieriger wird, da alle Plábe, auf denen diese Neubauten nur temporair von ihnen eingenommen werden fönnen. Die St. Gertrud - Kirche hat sih im Mauerwerke und daß sîe bald wieder wird zur einst: weiligen Unterbringung der St. Petri - Gemeinde dienen fönnen, die jeßt ihren Gottesdienst in der Aula des Gy herrlichen St. Petri: Thurme steht das ganze Mauer- werk schón und fest, Sobald es die Mittel nur irgend zulassen, wird daher an einen Neubau der Kirche, wie an die Aufseßung rannten oberen Theiles des Thurmes, gegangen werden Das Holzwerk hatte glúcklicherweise unser Professor s er dem theilweise abgetragenen St, Jakobi-Thurme ße aufseßte, genau fludirt und wird also hier bei St. Petri's Herstellung die treffliche alte Arbeit genau nachahmen fónnen. ESie bestand, nach seinen damaligen Bemerkungen, aus lauter jungen biegsamen Eichenstämmen. besondere Chateauneuf, Fersenfeldt, Speckter, M. Gensler u. A. schóne Alterthum aus dea Trúmmern geborgen. Nach den durch den Quartiermeister des Bürger : Militairs entlichten amtlichen Zählungen wurden durch die Feuersb 474 Keller,
Aude nehmen.
DHesterreich.
Triest, 3. Juni. (A. 3.) Während na stimmung die Kontumaz-Zeit für die selbst zu fei in Oesterreich eintre worden is, zu welchen a des Austritts aus dem tas Tagen bis auf weitere h
Crt. Mk. Bco. Mk.
mnasiums hâlt.
Unsere Künstler, ins-
drt 1749 Hâuser, 1508 Sâähle, 488 Buden, Außerdem noch 102 Speicher und 9 Ställe. Jn diesen wohnten 4759 männliche und 4614 weib: lihe Personen úber 18 Jahre, 3176 Knaben, 1185 männliche und 2120 weibliche Dienstboten, und 299 männ- liche und 10 weibliche Fremden, in Allem 19,995, von denen 9419 männlichen und 10,576 weiblichen Geschlehtes waren. Die zahl: reichsten unter den betroffenen Gewerben waren 30 Advokaten, 4 Angestellte bei Anstalten, 552 Arbeitsleute, 72 Ar- 26 Bâeker, 34 Buchbinder, 31 Buchdruer, händler, 30 Buchhalter, 45 Cigarrenmacher, 341 C ber, 26 Mer, 44 Fruchthändler, 22 Fuhrleute,
4 Goldschmiede, 25 Grünhbker, 34 Holländische Waaren: händler, 40 Hut- und Müßenhändler, 20 Inskrumenten -: Hand- lungen, 8 Juweliere, 19 Kattundrucker, Beamte, 33 Klempner, 127 Krüger, 32 Kutscher, diener, 106 Mäkler, 82 Maler, 61 Maurer, Mode- und Ellenwaaren - Händler, 27 Musiker, nen u. dergl., 102 Particuliers, 15 Post: Beamte, 34 Pushâändlerinnen, 22 Sattler, 17 Schirmmacher, ter, 279 Schneider, 28 Schneiderinnen, 250 Schuster Secretair, 4 Senatoren, 1 Syndikus, 32 Tapezirer, 27 Tuchhändler, 34 Uhrenhändler, händler, 94 Wirthe, 17 Wurstmacher,
Luxemburg, 5. Juni. Se. Majestät der König:Großher- zog ist gestern Abend in der Schanze Fetschendorf eingetroffen, wo Höchstderselbe durch eine Ehrenwache zu Pferde rch die RE Pian ges A Be x B L sich demnächst durch die Vorstädte na srüheren Stuterei von Walferdungen be E De a rger grn des Königs und des Prinzen L ins L iee Mentórerd Wer:
A die Herzoge von a abstelgequartier n diesem herrlich gelegenen und neu ein:
gerichteten Ge
3799 Mädchen,
2 Gewürz-
430 Kaufleute, 22 Kirchen: 29 Küfer, 55 Lohn: 10 Mechaniker, 77
2 Professoren, 27 Schläch:- , 41 Senats- 95 Tischler, 5 Seidewäscherinnen, 26 Zuckersieder.
der neuesten Be- and aus der Túr- Tage reduzirt t und der nd seit einigen
enden Reisenden auf fú uch noch der Tag der areth gerechnet werden, here Ordre die auf Schiffen von seille hier ankommenden Passagiere einer 2Ultägigen und die Waaren igen Kontumaz unterworfen. Die U satrose eines aus der Levante in Mars ifffes aus der Quarantaine entwichen is und so die Stadt Marseille kompromittirt hat. Der Strafbare soll, hier zeit erwischt und ohne Weiteres niedergeschossen us Konstantinopel vom 21sken wird gemeldet, d fishes Schiff mit Ladung und 30 Personen von der
che hiervon ist, lle eingelaufenen
worden seyn.
„Bella Luigia“ in den Grund gerannt worden ist.
chen Brigg i dant wo Ben den Menschen sind indeß nur zwei ein Raub der Wellen ge-
andelszuskand wird ein höchst trau- worden, Bon dem dort: ie erfehr liegt völlig darnieder und man
riges Bild entworfen.
ufig von frechen Diebstählen. So wurde in der Na: t d chs 1 ten die Russische Brigg „Enoc“ überfallen und aller darauf befindlichen Baarschaften und Kostbarkeiten, im Werthe von 200,000 Piaster beraubt. Ein ähnlicher Raubversuch wurde auf cinem anderen Schiffe gemacht, doch glücklicherweise vereitele. Einer der Diebe ward ergriffen, und man hofft durch dessen Geständniß der ganzen Bande auf die Spur zu kommen.
Spanien. i i, Eine telegraphische Depesche meldet, daß Paris, MWsterielle Krisis in Madrid noch nicht zum
m S: Mrs L eenièn war. Am 5ten Morgens wurde der General
Rodil in der Spanischen Hauptstadt erwartet. Ostindien. bay, 3. Mai, Die Depesche Sir Robert Sale's úber den om en derselbe am 7. April úber die Afghanen bei Dschel- lalabad erfochten, is von demselben Tage datirt. Sir Robert Sale beschloß, um Dschellalabad von der engen Blokade, mit wel:
cher die Afghanen den Plaß umgaben, zu befreien und die erwar:
tete Verbindung mit dem von Peschauer anrückenden General Pollock zu erleichtern, einen allgemeinen N auf das feindliche Lager. Er theilte seine Truppen in drei Infanterie: Kolonnen ; da Centrum, aus Truppen vom 13ten leichten Regiment bestehen und 500 Mann stark, war von dem Obersten Dennie befehligt der linke Flügel (Mannschaften des 35sen inländischen Regiment 500 Mann) von dem Oberst-Lieutenant Monteith; der rechte (1 Com pagnie vom 13ten leichten Regiment, 1 Compagnie vom 35sen in ländischen Regiment und eine Abtheilung Sapeure und Mineur zusammen 360 Mann) von dem Capitain Havelo ; die Kanone der bten leichten Feld-:Batterie und die wenige Kavallerie, die si zu Dschellalabad befand, sollten die Operationen unterstüßen. Am Morgen des 7. April, bei Tages-Anbruch, rüúdckten die Briten aus dem Kabul- und dem Peschauer : Thore. Sie fanden den Feind nicht gesonnen, die Schlacht zu vermeiden; Mahomed Akbar hatte seine Schaaren, die an 6000 Mann zählten, in Schlachtord- nung zur Vertheidigung seines Lagers aufgestellt; er lehnte sei- nen rechten Flügel an ein Fort, den linken an den Kabul - Fluß; selbsk die zerstörten Werke, innerhalb des näheren Bereichs der Feste, waren mit Gildschi-Schüben angefüllt, Den Angriff erdsf- neten die Tirailleure und die Kolonne unter dem Capitain Have- lock; er warf rasch den feindlichen linken Flúgel zurück. Das Centrum der Briten richtete seine Anstrengungen gegen ein starkes Fort, wel- ches: der Feind hartnäâckig vertheidigte; Oberst Dennie wurde, als er seine Truppen zum Sturme führte, von einer Kugel durchbohrt; er erlag A darauf der schweren Wunde, die er erhalten. Die Truppen, die das Centrum bildeten, drangen an dem Fort vot- über, und nun ertheilte Sir Robert Sale dea Befehl zu einem fombinirten Angrisfe gegen das feindliche Lager. Der Sturm gelang aufs glänzendste und erfolgreichste. Die Artillerie ging im Galopp vor und richtete ein heftiges Feuer gegen das Centrum der Afghanen, während zwei der Jnfanterie : Kolonnen ihren An- riff auf den nämlichen Punkt richteten und die dritte den linken Ftgel aus seinen Positionen am Kabul-Fluß vertrieb und einen
heil desselben in den Strom selbst sprengte. Die Afghanen machten wiederholte Versuche, das ordringen der riten durch ein kräftiges Gewehrfeuer, durch das Feuer dreier Kanonen, die hinter einer Gartenmauer aufgestellt waren, und durch mehrere heftige Kavallerie -: Chargen, die zwei- mal die Truppen unter dem Capitain Havelock ernstlich be- drohten, aufzuhalten. Dennoch waren in kurzer Zeit die Afghanen aus allen Stellungen vertrieben, ihre Kanonen genommen, ihr Lager loderte in Flammen auf. Die Schlacht war für die Briten gewonnen, der Feind zog sich in der Richtung von Lugman zurúdck,
wei Kavallerie-Standarten und vier Kanonen (welche die Afgha- nèn bei der Katastrophe von Kabul erbeutet hatten) fielen in die Hände der Briten ; das ganze feindliche Lager wurde zerstdrt. Die Niederlage Mahomed Akbar’s war vollständig; die Afghanen ver: loren 500 Mann an Todten und Verwundeten. Der übrige Theil des offiziellen Berichtes umfaßt eine Aufzählung der Krieger, die sich in diesem glänzenden Treffen durch Tapferkeit und Gewankdt- heit besonders ausgezeichnet.
Einem Gerücht zufolge, soll Schach Kamram zu Herat ge- storben seyn.
_ Von den zahlreichen Sbhnen Schah Sudscha's haben sich einige für, andere wider die Britische Allianz erklärt.
Auf einzelnen Punkten Ostindiens sind Unruhen oder Umtriebe vorgefallen, die jedoch nur zu Bundelchund von einiger Bedeutung sind, Auch unter den Mahratten soll es sih regen, was man dem Einflusse des Peischwa zuschreibt. Unter diesen Umständen hâlt man es nicht für unwahrscheinlich, daß_ihm seine jährliche Pension von 12 Lak Rupien (120,000 Pfd. St.) entzogen wird,
Der Einfall der Seiks in Tübet ist so gänzlich mißilungen, daß zua hinesihen Truppen sogar Miene machen, Kaschmir anzu: eifen.
Aus der Aussage eines Dieners des ermordeten Sir Alexan- der Burnes gede hervor, daß dessen trauriges Schicksal nur seiner allzugroßcn Zuversicht zuzuschreiben ist; denn wiederholt vor dem nahen Aufstande gewarnt, weigerte er sich, Schuß in dem befestig- ten Lager zu suchen; ein Verräther überlieferte ihn darauf den
Afghanen. d k; China. acao, 19, Mârz. Der Britische Bevollmächtigte, Sir Henry Pottinger, befindet sich noch zu Hongkong a dac noch nicht angegeben, wann er nah dem Norden abzureisen gedenkt. Auch deutet nichts darauf hin, daß in der nächsten Zeit ein An: griff auf Canton sollte unternommen werden, wo die Chinesen große Thätigkeit in der Befestigung des Flusses und der Stadt zeigen. Die Forts am Canton-Flusse sind fast vollendet. Die Chinesen haben drei Europäische Jngenieur-Offiziere in ihrem Sold, sie faufen Kanonen in großer Anzahl auf, eben so schr strengen sie sich an, Soldaten anzuwerben, und der Sold isst von 2 auf 6 Dol: fen U ees, anes v Di AUNE nehmen uncterdes- ¿ e unken und Handelsschiffe weg u die Schisfsmannschaft zu Gefangenen. I S E En u N Haupt : Quartier des Englischen Generalstabes is zu vg und wie es heißt, sind die Befehlshaber der Britischen mie s See-Streitkräfte im Norden von Sir Pottinger er- bantele n dringenden Fällen ganz nach ihrem Gutdünken zu Der Kaiser von China hat eine Pr oclamation erlassen, die An bem gewöhnlichen Style der Chinesischen Staatsschriften ebots L der Sohn des Himmels spricht darin aus, wie er nicht en L sey die Sternensphäre zu verlassen. Seine Mandarinen Erwirk E schen daran denfen, die Vermittlung Frankreichs zur 9 eines Wasffenstillstandes nachzusuchen.
Inland.
— — Landsberg a. d. W., 11. Juni. Di dach:
richten von der Ps Ler Wolle lé KLAEE: offnung auf einen guten
Wolle, und die Besorgnisse unter den Be a bie, sigen Gegend wurden um so lebhafter, je länger die trockcne Wit- terung anhielt und das Waschen der Schafe verzögerte. Des im- mer näher rúckenden Markttermines wegen, mußten indeß die entfernteren Dominien großer Schäfereien zur Wäsche und Schur sich entschließen, und sie haben weder Mühe noch Kosten gescheut um eine ziemliche Wäsche zu erlangen. Dieselbe hat, wie sich nachher ergeben, keinen sonderlichen
Mit Erwartung sahen die Produzenten, welche sich einer reichlicheren Schur erfreut hatten und vom 7ten d. ab nach und nach in größerer Anzahl als früher einfanden, der Ankunft der Käufer und dem Beginn des Handels entgegen. Derselbe wurde am Iten erdóffnet, gestern sehr lebhaft fortgeseßt und fann heute, wo der Markt erst beginnen soll, schon als beendigt erklärt wer- den, da fast das ganze Quantum von mehr als 14,000 Ctr. hier eingeführter Wolle aufgeräumt, und der Kauf von nur noch dreien Stämmen im Abschlu
Die Erwartun Posen her ungünst
Markte gaben weni
adel erfahren.
begrisfen ist.
der Verkäufer, in Folge der von Breslau und ing! achrichten, ist durch die hier be- zahlten Preise Úber die Maßen befriedigt worden, da einzelne Stämme den vorjährigen Preis erhielten, die meisten den Kauf mit einem geringen Abschlage von 2 bis 5 Rthlr. unter dem vor- jährigen Preise abschlossen, und nur schr wenige Produzenten eine Herabdrückung des Preises von 6 bis 8 Rthlr. pro Centner er- fuhren. Ein so schneller Verkauf der Wolle und eine solche Le- bendigkeit im Handel, als an diesem Markte, ist sobald nicht wahr- genommen worden, und Beide, Verkäufer sowohl als Einkäufer, verlassen völlig befriedigt den Markt.
Posen, 10. Juni. Die hiesige Sammlung fúr die Abge- brannten in Hamburg hat 1670 Rthlr. 10 Sgr. incl. 80 Thaler ,_ Es befinden sich dabei 15 Thaler, die bei Gelegenheit der 14tägigen Uebung von Wehrmännern des (Gne- senschen) Landwehr-Bataillons 37sken Jnfanterie- Regiments „für die verunglúckten Deutschen Kameraden in Hamburg“ gesammelt
ig lautenden N
in Frd’or. betragen.
Londons Eináäscherung im Jahre 1666.
Der große Brand von London im Jahre 1666, von J. M. Lappenberg. Hamburg, 1842,
Die Vergleichung zwischen dem großen Brande von London im Jahre 1666 und dem Unglücke, welches in unseren Tagen Hamburg betroffen hat, lag so nahe, daß sich die Erinnerung an jenen immer wieder wie von selbst aufdrângt und das Verlangen nach einer genaueren Schilderung desselben fast allgemein geworden ist, Man muß cs daher Herrn Lappenberg, welcher, wie kein
so wenig gewachsen hielt, daß man schon London gefährdet glaubte; nur die Erkrankung des Admirals de Ruyter und widrige Winde schienen das Verhängniß noch auf einige Zeit abwenden zu wollen, als von einer ganz anderen Seite her die tiefste Wunde geschlagen wurde, die man unter dem Leiden der Zeit noch erhalten fonnte.
„Während in London,“ so fährt Lappenberg in seiner Erzäh- lung fort, „seit einigen Tagen jedes Auge nach der Botschaft von der Küste spähte und nicht nur der Kleinmuth, sondern auch die der Schwäche des Reiches bewußte Besonnenheit einen Triumph- zug der Feinde auf der Themse, wie de Ruyter ihn \spâter wirklich hielt, oder selbst eine Landung in London besorgen mußte, erscholl am Sonntag den 2. September Morgens um 2 Uhr der Feuer- lärm unfern des Towers. Ein Feuer war ausgebrochen in dem Hause des Farriner, eines Bâckers der Regierung în Pudding Lane, einer unfern Fish Street, der St. Magnus: Kirche gegenüber in Thomas Street endigenden engen Gasse. Schnell roaren die be- nachbarten, nach der langen Dürre leicht entzündeten Häuser, mei- stens von Holz und mit getheerten Dächern, in lichter Glut; es brannten die dort belegenen Magazine mit Schiffs-Materialien und viele Speicher mit den verheerendsten Brennstoffen, Oel, Brannkt- wein, Pech, Theer, Harz. Selbst die Steine leisteten keinen- Wi: derstand und schienen zu brennen. Von den Kirchen sank zuerst St. Magnus nahe am Themsestrom neben London Bridge. Der Hülferuf ward bald in ganz London vernommen und verbreitet, doch Hülfe
war nicht zu finden. Die Löscheimer und einige Sprißen wurden wohl gebracht, aber die Wasserleitung aus der Themse war schon vom Eéite zerstört; die Röhren des New River waren abge- schlossen und durch ein schreckliches Spiel des Zufalls die Schlüssel abhânden. Ein sehr heftiger Ostwind trieb die Feuerglut immer weiter. Jn vielen Häusern konnten auch nicht die einfachsten Vorkehrungen ron werden, da am Sonnabend Abend viele Kaufleute auf dem Lande und während der damaligen Geschäfts- Ferien die meisten Advokaten und andere Geschäftsmänner verreist waren. Zahllose Akten und Dokumente von unshäßbarem Werthe für die Eigenthümer, welche im Gewahrsam der Gerichts-Personen und Rechts: Beistände sich befanden, wurden so vernichtet. Jn S erreichte die Flamme schon den Hanseatischen tahlhof.
„Der hohe Thurm der Stk. Lorenz : Kirche (Poultney) fing Feuer bei dem Knopfe und brannte, bis er ber die benachbarten Häuser hinstúrzte. Dennoch konnte der Lord - Mayor, der furcht- sam und unerfahren einem unerhörten Unfalle nicht gewachsen war, sich mehrere Stunden nicht entschließen, die Hülfe des regu- lairen Militairs zuzulassen, um nicht etwa kleinliche Besorgniß und zweifelhafte Vorrechte der Jnhaber eines großen Aschenhaufens zu verleßen. Eine den Fortschritt des Elements genügend hem- mende Miederreißung von Häusern untersagte er, weil vorher die Einwilligung der respektiven Eigenthümer eingeholt werden müsse. Der Secretair der Admiralität, Samuel Pepys, welchem wir einen der anzichendsten Berichte über diesen Brand verdanken, war mitt- lerweile nah White Hall zu dem Könige und dessen Bruder, dem Herzoge von Vork, geeilt und hatte von diesen den Befehl an den Lord-Mayor erwirkt, daß keine Häuser gespart, sondern das Feuer mit einem leeren Raum umêktreiset werden sollte. Erst \pät fand ihn Pepys, ganz erschöpft, mit einem Taschentuche um den Hals. Auf des Königs Botschaft rief er aus: Gott!
Anderer, die Mittel dazu besaß, sehr Dank wissen, daß er uns mit rlichen historischen Auffassungs- Gabe und seiner klaren, den Darstellungs-Weise fast noch unter den rauchenden Einflusse der Eindrücke, welche Schauspiel der Feuersbrunst vom 5. bis ugenzeugen machen mußte, daß er es ge- rade so unternahm, uns ein lebendiges Bild von dem großen Lon- doner Brande in seinen Haupt-Momenten vor die Seele zu fúh- Denn merkwürdigerweise¡ ist bei diesen beiden historischen leichung nicht blos auf den engen Kreis atsache verwiesen; sie läßt sich im Gegen- elne verfolgen und findet in Neben -Umständen, in dem ganzen Verlaufe, ja selbst in den Wirkungen und Folgen der beiden Ereignisse immer wieder die interessantesten und auf- [ Nur insofern zeigt sich ein für den Geisk unserer Zeit und unseres Volkes höchst erfreulicher Unter- schied, als London damals des Trostes fast ganz entbehren mußte, welcher Hamburg in unseren Tagen durch die allgemeine Theil: nahme, man fann sagen, ganz Europas, in so reichem Maße zu worden isk.
i elten“, sagt Lappenberg selbsk in dieser Beziehung, „bietet die Geschichte in ihrem gegenwärtigen Standpunkte, cin Bild oder vielmehr ein Vorbild dar, so sehr geeignet vor unsere, der Hamburger vom Jahre 1842, Augen geführt zu werden, als der, durch den Beinamen des großen herkömmlich bezeichnete Brand der Stadt London vom Jahre 1666. menschlichen Herzen gar willklommenen Trost der Leidensgenossen, welche wir in einer der unsrigen gleichen Anzahl zu Europa's Heile unter den Lebenden nicht suchen dürfen; wir finden hier die ernste Beruhigung, daß unser Gebet um Hülfe doch gnädigere Erhöôrung fand, als dasjenige der von jenem Trúbsale Ergrisfenen. Wir finden die auffallendsten Uebereinstimmungen in den That- sachen, den Ansichten, wie selbst in den erweislichen Jrrthümern; wir finden aber auch den herrlichsten Schaß von Lehren und ge- diegenen goldenen Hoffnungen für die Zukunft unserer Vaterstadt. Darum geleite mich denn die geneigte Theilnahme des befreunde- ten Lesers bis an das Ende der nicht planlos ausgedehnten Er-
Diese Erzählun
eindringen Trümmern Hamburgs und dem das furchtbar großarti zum 8. Mai auf den
Unglücksfällen die Ver der einfachen nackten T theil bis ins Ein
fallendsten Anhaltepunkte.
Wir finden hier den dem
: selbst beginnt mit einer gedrängten höchst interessanten Uebersicht der, wenn wix uns so ausdrúdcken dürfen, materiellen Geschichte Londons bis zu dem Brande vom Jahre
e London „auf den Ruinen und ahrtausenden“ entstehen und im: steigen, in welche es in frú- u verschiedenenmalen wenigstens theilweise unter der Wuth des Krieges und selbst dem Toben Die Regierungszeit Karls 11, gehörte | trúbtesten Epochen in der Ge- | ahre 1665 wurden während eines heißen ners durch eine schreckliche Pestseuche nahe an rend nun schon die- ( nglands zu Boden während politisches Ungemach, ganzen öffentlichen Wesens, die Sitten : Ver- ein nichtsweniger als glücklicher Krieg mit f dem Reiche lastete und die Gemüther in eine fe Gährung versest hatte, brach auch noch jenes Brand: ck úber die {wer geprüfte Stadt herein, gleichsam um das ß der Leiden vollzumachen, welches London unter Karls Il,
Regiment beschieden zu seyn schien,
_ Wir sehen hier das je der Asche von mehr denn zwei mer wieder aus den Tr heren Zeiten z Gewalt des Feuers, der der Orkane versunken war. auch in dieser Bezichu schichte Londons.
wolfenlosen Som! 70,000 Menschen
ser Jammer die
úmmern empor
dahin gerafft. entmuthigten Geisker
die Haltlosigkeit des derbniß des Hofes olland, schwer au
Im Juni 1666 hatten die Admiral de Ruyter in einem viertägigen Seege- feht die Oberhand behalten. Man fürchtete jeden Augenblick ei: nen neuen Angriff der unterdessen vereinten Holländischen und Französischen Flotte auf die Englische unter dem Herzo York und dem Prinzen Ruprecht, einen Angriff, dem man
Holländer unter
was soll ih thun? ich bin vernichtet: niemand will mir ge- horchen. Jch habe chon Häuser genug niedergerissen, aber das Feuer eilt \chneller hinter uns her, als wir einreißen können. Soldaten könne er keine mehr gebrauchen. Er müsse nun zu V und sich erfrischen, da er die ganze Nacht auf gewesen. „gn den ersten Stunden der Feuersbrunst war Alles beschâf- tigt gewesen, die bewegliche Habe zu entfernten Freunden, in die Kirchen und andere öffentliche Gebäude zu bringen. Doch auch diese wurden nach einander vom Feuer ergriffen und die Unglück- seligen, deren Anzahl jede Stunde um Tausende vermehrte, gaben verzweiflungsvoll alle Hoffnung auf und suchten nur das Leben zu retten. Die Themse war voll von Leichterschiffen und Böten um Waaren und Hausrath wegzuführen. Fast keines sah man, wo die Hausmutter nicht auch ein altes Spinett geborgen hatte. Der Wind trieb aber der Funken so viele auf die Themse, daß diese bald mit einem Feuerregen bedeckt und die Hiße auf ihr nicht zu ertragen war, Die auf der London Bridge befindliche doppelte Häuserreihe brannte nieder, doch eine seit einem frúheren Brande entstandene Lúcke in derselben rettete die Vorstadt Southwark, Ein schaurig prachtvoller Anblick war das úber die Stadt hin in Form eines Bogens eine Englische Meile lang sich hinziehende Feuer, ein Bo- gen, sagte ein anwesender Geistlicher, in dem Gottes Pfeil mit einer Flammenspiße. Am Abend des ersken Brandtages drang das Feuer bis Cannon Street, ostwärts bis zu den 3 Cranes in der Vintry, nordwärts von Fish Street in Grace- Church Street hinein. Am zweiten Tage (3, September) brannte die ganze súd- liche Stadt von Tower Street bei Baynards Casfle bis Cornhill und Cheapside. Zehntausend Häuser skanden in Flammen, welche eine Fläche von zwei Englischen Meilen in der Länge und einer in der Breite bedeckten, An ein Löschen war nicht zu denken, schon weil die Glut es nicht gestattete, dem Feuermeere zu nahen Selbst die persónliche Gegenwart des Königs, welcher mit dem Herzoge von Vork zu ungewohnter Thätigkeit aufgeregt war, ver- mochte nicht mehr, als nur in den vom Brande entfernteren Ge- enden bessere Ordnung zu erhalten. Wohl können wir, von dem ähnlichen Anblicke noch erschüttert, uns vergegenwärtigen das Ge- tôse, das Krachen, den Donner der ungestümen Flamnien, das Geschrei der Weiber und Kinder, die hastige Eile des Volkes der Einsturz der Häuser, Thürme, Kirchen, der einem von den losge- lassenen Geistern der Tiefe gepeitschten Sturme glich, ein Vor- bild, wenn nicht der“ Anfang des Welt-Endes. Der Himmel schien mit schauerlich ungetrübter Ruhe in das gräßliche Schauspiel her-
einz doch während 6 Englischer Meilen ging der Wanderer im
Schatten der Rauchwolken, deren Streifen sich noch an 50 Mei-
len hinzogen. Die Flammen selbsk stiegen so hoch, mehrere Nächte 40 Meilen weit dite Eid auer a | lendes Schauspiel gewährte Guildhall, welches vom Feuer ergrif- fen, mehrere Stunden, vermuthlich wegen der Stärke des Eichen- holzes, ohne Flammen dastand, in glühenden Kohlen, gleich einem Palaste von Bronze oder Gold. Auch die prachtvolle Börse war an diesem Tage abgebrannt; alle Statuen der Englischen Könige seit der Eroberung waren zertrümmert, nur die ihres Gründers des großen, staatsmännischen Kaufherrn, Sir Thomas Gresham war, obgleich von ihrem Sockel gerüúckt, völlig erhalten.
„An diesem Tage hatte sich cin neues Verderben erzeugt, ein
Feuer in der Brust der Menschen, welches no i
werden drohte, als der Brand der Gasse, Man fd ie Tee ivie häufig Häuser entzündet wurden, welche von dem allgemeinen Brande noch entfernt waren, oft dem gewöhnlichen Beobachter welcher die Entfernung nach der Länge krummer Wege, nicht nach deren wirflichem Flächenraume mißt, noch entfernter erschienen Es war den leidenschaftlih erregten Gemüthern augens einlich, daß hier das Feuer angelegt sey; also gab es verruchte rand: stifter, und diese konnten feine seyn als die Ausländer, zunächst die