1842 / 167 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

tung dieselbe vorzunehmen sei, liegt jedoch weit außerhalb der Grenzen dieses Aufsaßes. Aber daran darf wohl erinnert wer: den, daß bei den Verhandlungen über den Gang des höhern Un: terrichts Mißverständnisse gewöh:lich sind, welche sehr verderblich wirken, indem sie das Vertrauen zwischen wohlgesinnten Männern vernichten, welche von sehr verschiedenen Standpunkten aus doch wesentlich nur dasselbe wollen. ur eine Gesinnung, welcher hier- bei feine Stimme zusteht, kann verkennen, daß der Mensch zum wahrhaft menschlichen Leben mehr als sein tägliches Brodt, oder höher gestellt, mehr als einen Ueberfluß an äußern Gütern bedarf. Allein es is ebensowohl einerseits nicht jeder rein geistige Genuß ein wohlthätiger, als auch anderseits nicht jedes beharrliche Ver- folgen nur auf den Erwerb äußerer Güter gerichteter Zwecke die Erziehung des Menschengeschlechts für seine wahre Bestimmung fördert. Die Streitigkeiten Über unbegreifliche Lehren, die gegen- seitigen Verkeßerungen, welche bald nach der Trennung des Rd- merreichs den Kaiserthron des Orients umgaben und untergru- ben, die Richtung der Geister, woraus das Mönchthum, das Rit- terwesen, und der Ruf „Gott will es“ (Dieu le veut) hervor- gingen , womit die halbe Bevölkerung des christlichen Abendlandes jur Eroberung des heiligen Grabes strômte, die ganze ungeheure ergeudung von Kräften an Zweke, welchen wenigstens ursprüng- lich durchaus fein Erwerb äußerer Güter zum Grunde lag, fann wenn auch dieser Lavastrom nach endlicher Verwitterung theil: weise fruhtbarer Boden wurde dennoch niemals als Vorbild zur Nachahmung dienen, wo das Menschengeschlecht menschlich er- zogen werden soll. Der eben in dem Streite úber die Gestaltung des höhern Unterrichts so scharf hervorgehobene Unterschied zwi- schen materiellen und geistigen Jnteressen beruht auf einer Ansicht von dem Wesen beider, welche Männer niemals hegen können, denen hierin ein Urtheil gebührt, und deren doch jeder Theil den andern nur allzuleicht fälschlich bezüchtige. Der Reichthum an äußern Gütern hat nur einen dauernden Werth, soweit er die höhern Zwecke des menschlichen Lebens fördert. Einem Volke, das hungert und friert, wird vergebens Erhebung der Geister und Her- en geboten, Was ein jämmerliches Abdingen wohlverdienten Ar- eitslohnes, zerstórendes Uebertreiben körperlicher Anstrengung und ein elender Krämersinn mühseelig erwirbt, bleibt immer nur unbe- deutend. Gediegener Reichthum kann nur entstehen durh Anwen- dung der Wissenschaft auf das Leben. Die Sternkunde leitet das Schiff zu den Antipoden, und die Naturlehre leiht den Wagen- ggen auf der Eisenbahn den Fittich der Lokomotive. Aber dieser teihthum belohnt die Hülfe der Wissenschaft durch eine Fülle von Mitteln zur weitern in einer ärmern Zeit ungeahneten Ent- wickelung. Wer die Wissenschaft fruchtbar machen will für das Leben, will sie darum nicht zur Magd für den Hausbedarf her- abwürdigen; und wer die höhere Bestimmung des Menschen in Erin- nerung bringt, kann darum die Bemühungen nicht verdächtigen wol- len, wodurch die Aussenwelt ihre r Bestimmung gemäß der Herrschaft \eines Geistes unterworfen wird. Thiere werden abgerichtet, Menschen unterrichtet. Was der Verstand auffaßt, dem Gedächt-

nisse zu Bewahrung Übergeben, was als nothwendig oder doch

j

Pr. Engl. Obl. 30. Präm.

Kurm. Schuldv. Berl. Stadt - Obl. Danz. do. in Th. 48 Westp. Pfandbr. |: Grossh. Pos. do, Ostpr. Pfandbr. |: Pomm. do. Kur- u. Neum. do. |ch Schlesische do.

p- anno bis 31. Dezember 1842.

720

nüßlich anerfannt wurde, durch Uebung zur Gewohnheit macher, das darf nicht mit der herabwürdigenden Benennung des Abrich- el p even “rad der oy By A mr

e einem Privatgeschäfte, welches úber gemeine Handarbeit ea ist mit bloßem Abrichten ihrer Beamten und Geschäfts: träger gedient. Ueberall will man Menschen, welche Vorschriften verständig zu deuten, und auch wo diese sie verlassen, zweckmäßig zu handeln wissen. Eine Unvereinbarkeit der klassischen Bildung, welche bisher die Grundlage unseres Gymnasialunterrichts war, mit einer ausgezeichneten vorherrschenden Neigung auf den Erz werb materieller Güter, ist der Erfahrung ebensowenig gemäß, als eine Nothwendigkeit, den Besiß einer solchen Bildung mit einer hohen Macht des Geistes zu verbinden, Jn Leyden wie in Oxforth blüht das klassische Studium unter Nationen, welche sich durch eine praktische Richtung auf den Erwerb äußerer Güter auszeichnen, und die Männer, deren Geist, obwohl von klassischer Bildung kaum berührt, dennoch ihr Jahrhundert beherrschte, und zu hohem Aufschwunge der Gemüther anregte, dürften wohl hier nicht ersk genannt werden. H.

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 12. Juni. Niederl. wirkl, Sch. 52%. 5% Span, 207. Antwerpen, 1. Juni. Zinsl. —. Neue Aul. 195. Hamburg, 14. Juni. Bank - Actien 1690. Engl. Russ. 1093. Paris, 11. Juni. 5% Rente fin cour. 120. 15. 3°, Rente fn cour. S0. 15,

Anl. de 1841 fin cour. 80. 35.-- 5c Neapl. au compt. 105. 90. 5% Span.

Rente 235. Passive 45. Wien, 11. Juni. 5% Mei. 109. 4% 1004. 3% 783. 25% —. Bank - Actien 1674. Anl, de 1834 13S§5. de 1839 108.

Berliner B66 r80; Den 16. Juni 1842.'

Pr. Cour.

Bries. | Geld.

Pr. Cour.

Fonds. Brief. | Geld,

S Aclien. |g

jus o 1

St. Schuld - Sch. do. do. z. 35 pCt. abgestempelt

105%

103 1025

1015 Brl. Pots. Eisenb. do. do. Prior. Obl, 1025 Mgd. Lps. Eisenb. 1025 | do. do. Prior. Obl. Berl. Anh. Eisenb, 84% } do. do. Prior. Obl. 101 i Düss Elb. Eisenb. 1035 | do. do. Prior. Obl. Rhein. Eisenb, 1024 do. do. Prior. Obl. 1067 Gold al marco 1] Friedrichsd’or M Andere Goldmün- 102%

1023 1023 1054 102!

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Sch. der Seechandlong. —_— 102 104

Zl! SSSÉ L ad

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m TTA| a | e A PE

103; 1063; 103% 0354 1035

13

zen à 5 Th. 105 9% Disconto 3 4

*) Der Käufer vergütet die abgelaufenen Zinsen à 4 pCt. und ausserdem § pCt.

Allgemeiner Anzeiger für die Preuf

2752, 2758, 2760 bis incl. 2764, ‘d 2851, 2852, 2854 bis incl. 2857, 2973, 2974, 3038, 3287, 3308. bis incl.|Sächsischen wirklichen Geheimen Rathe und Haus-|des Jn- und Auslandes zu haben : : ¡ 349 marschall, Herrn Fohann Adolph Grafen von Loß, 3491 bis incl. 3505, 3507, 3508,|als belichenem, und dem Königlich Preußischen Hof- ecmerner und Major Herrn Wilhelm Bogislaus Grafen von Kleist, als Natural - Besißern des im 92, | Amts-Bezirke Lauterstein gelegenen Rittergutes Ol- 213, 4535| bernhau jammt Zubehörungen, und den sämmtlichen enRpsiceigen Dage, Perier und Hâus- ern zu Sorgau, Pockau, Pobershau, Rittersbe Laute, Blumettait und Grundau über Abldsung dec technischen und Gewerbschulen, in das genannte Rittergut zu leisten gewesenen, ge- ( messenen und ungemessenen Frohnen ein Vergleich 0, é cl. 6389, 6491, 6493,|zu Stande gekommen und daruber ein Rezeß ausge- 6497, 6522, 6526, 6557, 6704, 6705, 6822, 6823, O nare d so werden alle dicjenigen, welche ci dicser Ablösung räücksihtlich des berechtigten Grundstü's als dritte Fnteressenten, und war als wirthschaftlichen erichtlich in An- genommen, oder als Real-Gläubiger, Lehns- ideikommiß-Fnteressenten, Erbverpachter, Erb-

zinsherren, Zinsherren oder Wiederkaufs- Berechtigte ; iermit a ; das hier angezeigte Handbuch sich den Dank aller Dldsun eine Waheaedmung ibrer Gewerbtreibenden verdienen, da der rühmlichst be-

alten , ihre Anträge binnen

Bekanntmachungen. T7866: Bekanntmachung. j Der am 28. Juli v. F. über das Vermögen des Kaufmanns Lo Cauh Herrmann) Schlesinger bierselbst eröffnete Konkurs ist heute wieder aufge- hoben worden. Breslau, den 10. Funi 1842.

Königliches Stadtgericht. 11. Abtheilung.

/ Dampfschifffahrten zwischen Potsdam und Brandenburg. (Dampfb. „„Falke/) Sonntag, den 19. Funi c. Abfahrt von Potsdam um 6 Uhr Morgens, -=- Brandenburg - 45 -= Nachmitt. Passagier-Billette à 15 Sgr. zur Hin- oder Rüt- fahrt find bis Sonnabend Rachmittags 5 Uhr bei dem Unterzeichneten und dann an der Tageskasse in Potsdam zu haben. _ Zwischen Potsdam und Hamburg. Die Abfahrt erfolgt Les jeden Dienstag Mor- i / gens 64 Uhr. y Passagier-Billette find nur bei dem Unterzeichneten zu haben, am Bord des Dampfboots werden keine Billette verkauft. L. F. A nker, Behrenstr. Nr. 23.

D 3322, 3396, 3423,

3620,

4707, 5231 1 5392, 5805,

6090,

4987,

alsdann auf.

Das Passagier-Schif „„Borussia-//, von einem Dampf- {hi} mit kräftigen Maschinen geschleppt, wird seine regelmäßigen Fahrten zwischen hier und Swinemünde Montag den 20sien dieses von hier ab beginnen und an den nachbenannten Tagen und Stunden antre- ten, nämlich:

ani Von S Rue Ra6 ontag um 2 Uhr Nachmittags, Mittwoch 12 - Mittags, E Freitag 12 - Mittags, Sonnabend -= Nachmittags. Von S emünde: Montag um 5 Uhr Morgens,

ten Anträge :

2

2 in

Diensta Morgens,

Donnersta Morgens,

Sonnaben 5 - Morgens Die Passagier. Villets werden d Bord des Pas-

u «u 10A UuSs

u

Abfahrt ausgetheil Stettin, I ge ad fes also nur daselbst zu lôsen.

Comité der Stettiner Dampfbugsirboot - Rhederei. i

ibi dell Fâdee rrcirtes S f Vo Uher creirten 7 E Vrinrit 2+ 2 Actien, welche wir unterm 13. Februa „Driorität +- dentlichen Blätter für den Fall gekündi aag daß die Besizer derselben in die Vermehrun (% Lr ritdts- Actien - Kapitals um 1,100,009 Thir. unt eihstelung der Rechte nicht einwilligen “find bis jeht 236 Stück, und zwar: L wollen, No 446, 447, 504, 550, 556, 594, 595, 726, 797 bis incl. 800, 834 bis incl. 836, 838, 839, 1975 bis incl. 1279, 1401, 1529, 1531, 1533, 1531, 1553, 1563, 1687, 1737, 1738, 1742, 1744, 1750, (bige, daß ich 1756, 1761, 1768, 1770, 1771, 1796, 1923, 1924,|! 1991, 12009, 2210 bis incl. 2212, 2322 bis incl, 2325, 2345, 2424 bis incl. 2427, 2439, 2463, 2735 bis incl, 2738, 2740 bis incl. 2744, 2747, 2748,

be, di

C

3607 bis incl. 3611, 3613 bis incl, 3616, 3619, 4164, 4165, 4167, 4178, 4179, 4212, bis incl. 4542, 4544 bis incl. 4548, 4553, 4705, 213 bis incl. 5226, 5228 bis incl. 9233 bis incl. 5236, 5302, 5388 bis incl. 9407 bis incl. 5411, 5637, 5802 bis incl, 9826 bis incl. 5828, 6005, 6022, 6088, 6364, 6387 bis incl.

weder zur Abstempelung, noch zur Erhebung des Ka- pitals präsentirt worden. Um die Besitzer dieser Actien vor Verlust zu chüben, haben wir mit Genehmigung des Gesellsch schusses den zur Abstempelung anberaumt gewesenen Termin bis zum 1. August c. verlängert. Nach Ab- lauf dieses Termins kann die Abstempelung nicht mehr stattfinden, vielmehr wird das Kapital derjeni-|der erwähnten Ablösun gen Actien , welche bis dahin nicht präsentirt wor- den sind, zur Erhebung bei unserer Haupt-Kasse dis- ponibel gehalten werden, und die Verzinsung hdrt|spätestens bis zu dem achten September 1842 bei gänjlihen Verluste derselben bei dem unterzeich- istishen Spezial - Kommissar, bei el ihnen der Rezeß - Entwurf auf erfolgte Anmeldun

Magdeburg, den 12. Juni 1842. Direktorium der Magdeburg-Côthen-Halle-Leipziger| neten jur Eisenbahn-Gesellschaft.

1) wegen der Zulässigkeit, grössere Schläge gegen

schlussnahme vorgelegt werden zu können, s0 laden wir mit Beéiignnitit auf die Bestimmungen unserer Statuten die geehrten Mitglieder der hiesigen Versìi- cherungs-Vereine zu einer solchen aus s Dienstag, den 5. Juli d. J, n hierdurch mit dem ergebensten Bemerken ein : dals die Verhandlungen in dem Konferenz - Saale unseres Societätshauses Vormittags 10 Uhr ihren Anfang nehmen werden. Schwedt a. d. O, den 11. Juni 1842,

Die Haupt-Direction. Meyer. Zierold. Kieckebusch, C. Lüdecke.

Einem fuufliebenden Publikum die ergeben t 8 Fl. 24 Kr. Rb. 5 ende An 4 uerer Original Genäl werthvoller

i L, Lepke, Kund Lr genei ten A

3341 bis incl. 3349, 3355, ‘3395,

Oeffentliche Aufforde Nachdem zwischen Sr. R

solche, die das Eigenthum daran afts-Aus- syn oder

betheiligt sind,

Fnteressen für nöthig einer peremtorischen Frist von zwölf

Cuuy. vorgelegt werden soll, anzubringen. dung zweckloser Erinnerungen wird zu

daß nur solche Ausstellungen als zuld

Hagelschaden- und Mobiliar-Brand-Ver- sicherungs-Gesellschaft zuSchwedta,d,O. werden können, denen die Behauptung zum G

Nachdem die in der letzten, am 2, März d. J. statt-

bei gefährdet sey. Freiberg, am 10. Juni 1842.

S L iE b es L E bei der aure E L ; g dem berechtigten Gute weniger zu The gehabten General-Versammlung in Vorschlag gebrach- A E nach page ‘der Sache hätte gescheben / Und es werde tn dieser Hinsicht der Wert des Grundstucks durch die Aut ctCIndeetcuna derge-

i De Unter-Abtheilungen versichern stalt vermindert , daß der Betheiligten Fnteresse da-

2) wegen Erweiterung des Sozietäts - Bezirks,

nunmehr nach Bestimmung der vorerwähnten Gene- ral-Versammlung von den in derselben durch Stim- menmehrheit erwählten Herren Kommissarien bear- beitet und s0 weit gediehen sind, um einer ausseror- sagier-Schifs „Borussia eine halbe Stunde vor der dentlichen General- Versammlung zur dehnitiven Be-

Königl. Sächsische Spezial - Ablösungs - Kommission auf dem Rittergute Olbernhau. Ernsi Klemm, Jurist, Spez, - Kommissar.

Wechsel-

Kurs 2 Mé. Kurz 2 Mi. 3 Me. 2 Mét. 2 Mi. 2 Mi. 2 Mit. 8 Tage 2 Mét. 3 Woch.

Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss. Frankfurt a. M. WZ Petersburg

Meteorologische Beobachtungen.

1842. 15, Juni.

Luftdruck .... 337,51" Par. 334,54” Par. 334,12” Par. Luftwärme .….. | + 11/,6° R. | + 13,5° R. +- 7/,4° R. Thaupunkt „..| + 6,6? R.|+ 6,3°R.|+ 2,2°R. Daunstsättigung 81 pi. 59 pCt. 89 pCt. Wetter trübe. trübe, w. w. Ww. Würmewechsel4-13,7° Wolkenzug. - _—— W. M + 6,8°. Tagesmittel : 335/36 Par... 410,8’ R... 4-6,4° R... 76 pCt. W.

Abends 10 Ubr.

Nachmittags 2 Uhr.

Nach einmaliger Beobachtung.

Morgens 6 Uhr.

Quellwärme 8,6° R.

Fluasswärme 16,0° R. Bodenwärme 14,8° R, Ausdünstuvg 0/039, Rh. Niederschlag 0,041 Rb,

Königliche Schauspiele.

Freitag, 17. Juni. Jm Schauspielhause. Zum erstenmale: Der Sohn der Wildniß, romantishes Drama in 5 Abth. , von Friedrich Halm.

Sonnabend, 18, Juni. Jm Schauspielhause : Maria Stuart.

Königstädtishes Theater.

Freitag, 17. Juni. Steffen Langer aus Glogau, oder: Der Holländische Kamin. Original-Lustspiel in 4 Akten und einem Vor- spiel: „Der Kaiser und der Seiler“, in 1 Aft, von Charlotte Birch-Pfeiffer. (Herr Hänsel : Wasilowitsch, als Gast.)

Sonnabend, 18. J Hinko, der Stadtschultheißen:- Sohn von Nürnberg. Mit einem Vorspiel: „Der jüngere Sohn.“ (Herr Hänsel: Jobst, als Gast.)

Verantwortlicher Redacteur Dr. F. W. Zinkeisen. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerci.

ischen Staaten.

Fr. Amelang in Berlin (Brüderstr. 44)

rung. Bei C. erschien so eben und ist| durch alle Buchhandlungen

dem Königlich Populaires Handbuch

der organisch-tehnishen Chemie; oder eitun dic Rohstoffe aus dem Gebiete der organischen Natur nah rationellen Grundsä#hecn zu verarbeiten. Zum Gebrauch für Techniker, Kame- ralisten, Landwirthe und bei Vorlesungen in poly- Nach den neuesten Quellen bearbeitet

von E. G. Quarizius, Apothekex in Dessau. 405 Bogen in gr. Oktav. 1842. Maschinen-Velin-

papier. Sauber geheftet. 2 Thlr. 15 Sgr.

Jn unseren Tagen, wo die tehnishen und land- ewerbe immer mehr an Ausdeh- nung gewinnen, müssen alle Schriften , die darauf hinzielen, zur genauen Kenntniß und möglichsten E derselben beizutragen, eine sehr willflommene Erscheinung scyn, und so wird auch

kannte Herr Verf. keinen Gegenkars übergangen hat , der für das gewerbtreibende Publikum , insbe- sondere aber für den Landwirth, der von den Erzeug- nissen seines Bodens den Nutzen selbs zu zie- hen wünscht, den er früher dem Fabrikan

ten überließ, nur irgend Fnteresse haben kann, wie aus dem hier kurz angegebenen Jnhalt des Bu- ches leicht zu ersehen seyn wird.

Bierbrauerei. Bleichkunst. Branntweinbren- nerei. Liqueur - Fabrication. Brennstoffe. Brodbäterei. Essig-Fabrication. Färbekunst. Kattun - und Zêëugdrudckerei. ‘g und Hanf ; Linnen - Manufaktur. Gerberet oder Fabrication des Leders. Bereitung des JFndigs, Waidindigs und der Orseille. Milch; Bereitung der Butter und des Käse. Gewinnung der ätherischen und fetten Oele; Oelraffinerie. Papier - Fabrication ; Papiermüblen. Pottaschensicderei und Sodaberei- tung. Seifensiederei und Bereitung der Talg- und Wachslichte. Stärke-Fabrication. Tabacks-Fa- brication. Weinbereitung. Rohrzuker -,. Run- kelrüben- und Stärkezucker-Fabrication.

Wochen und

chem

Zur Vermei- leich bemerkt, sig angeschen runde

Als Ergänzung zu den gegenwärti Nachgelass l ammelte

von Dr, Carl v. Rottedck empfehlen wir die bei uns erschienene

i historischen und PON n

Drei Bände.

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ler, Behrenstr. 27 part.

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enen u. gesammelten Schriften Sammlung kleinerer Schriften,

von demselben Verfasser. Thlr. 7 Fl. 30 Kr. Conv. tesclben sind zu haben in der St uhr schen Buch- de zum Verkauf handlung, Berlin, Schloßplaß 2, Potsdam, Hohen-

wegstr. 4, Stuttgart. Hallbergersche Buchhandlung.

Fn unserem Verlag erschien so eben und is durch

alle Buchhandlungen zu haben:

Magazin von Beobachtungen und Erfahrungen aus dem Gebiete der Züchtungs-/- 14 heit-Erbaltungs- und Heil-Kunde der Hausthiere. Ein Organ zur innigeren Ver- knupfung der JFnteressen der Vichzüchter und Thierärzte herausgegeben von Dr. F. A. Kuers. gr. 8. geh. Erster Jahrgang. (1842.) 1 Thlr.

s Heft. April Juli. 10 Sgr. Dies erste Heft enthält sehr interessante Aufsätze aus dem Gebiet der Schafzucht und Schafheilkunde und die Ergebnisse der Versuche, welche von dem landwirthschaftlichen Verein Ober-Barnimschen Krei- ses Über die Ansteckungsfähigkeit und die Gelegen- heits - Ursachen der Lungenseuche des Rindviehes an-

(f, Taaseite Ae (87 Liese n 1 mia

r Lan e. Awcclin, im Juni 1842. ' pa

erscheinenden

Fnhalts,

Rüder &

ler Neu - Köln a. 1

r. 19.

Allgemeine

Preußische Staats- Zeitung.

Inhalt.

ten. Nußlano Nachri en. Von der Russishen Gränze. Der Feldzug gegen die Tscherkessen. , ie sd, Paris. Ueber die Wahlen. Die Débats und die des Tribunaux über Zeitkäufe. FJnsurrection in

an Ah pvint Konfiantine. Abreise des Prinzen von Joinville. Vermischtes. E itanien und Irland. London. Beiträge für die noth Se e Arbäiter, Verhältniß zwischen England und Frankreich. Bericht Über die Ermordung von Alexander Burnes. Spanische Fonds. Belgien. Schreiben aus Brüssel. (Die Handels-Politik Franfk- reichs, Englands, Deutschlands und Belgiens.) E Deutsche Bundesstaaten. Leipzig. Wollmarkt. Schreiben aus Weimar. (Wollmarkt.)— Schreiben aus Frankfurt a. M. Lamb uer .— ENREMEE S. Anwesenheit des Kdnigs und der Fr ischen Prinzen. ¿ ;

Otsterrei è n E Polizeiliches Reglement für die Eisenbahnen.

Sfland Gin, ‘a is Rügen Breslau. General - Lieute- nland. n. Kre . iy : - PNE von Stranh. Kdln,. Feuerversicherungs - Gesellschaft „Co- onia.

Griechenlands Sce- und Landmacht.

Wissenschaft, Kunst und Literatur. (Zur Beurtheilung der „„Hugenotten//.) Berlin. lung des wissenschaftlichen Kunst - Vereins.

Kdnigliche Oper. Versamm-

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se, Majestät der König haben Allergnädigsk geruht :

Den Se eBealeoaeribis : ice Pafidereen von Gerlach zum Mitgliede des Staats-Raths ; und

Den bisherigen Regierungs-Assessor Karl Gustav Leopold I oop zu Marienwerder zum Regierungs - Rath bei dem Regie- rungs-Kolle ium daselbst zu ernennen; so wie

Dem Suvetiutaderiten Snethlage in Barmen den Cha- rafter als Konsistorial-Rath zu verleihen.

Se, Kdnigl. Hoheit der Prinz von Preußen is von hier nach St, Petersburg abgereisk.

Angekommen: Der Hof- Jägermeister, Graf von der

eburg, von Frankfurt a. d. O. E reist: p Excellenz der General-Lieutenant und Com-

mandeur der bten Division, Freiherr von Quadt und Hüch-

tenbruck, nah Brandenburg. j ; Se. Durchlaucht der General- Major und Commandeur der

6ten Landwehr - Brigade, Fürst Wilhelm Radziwill, nach Havelberg.

ama———...... E —————

Zeitungs-UÜachrichten. Ausland.

Rußland und Polen.

der Nussiscbhen Gránze, 2. Juni. (A. 3.) Was d mehreren Mloen aus gewdhnlich gut unterrichteter e

rivatquelle gemeldet worden, hat sich nunmehr bestätigt, da es in Geheimniß mehr ist, daß ürst Tschernitscheff selbst den Ober- Befehl im Kaukasus übernommen, um den Versuch zu machen, die aufrührerischen Tscherkessen und Abasen durch überwiegende Streitmassen zu erdrúcken, Der Kampf, auf die bisherige Weise eführt, spann sich offenbar zu sehr in die Länge und kostete den Kun u viel Blut, ohne sie dafúr durch angemessene Terrain- Fortschritte genügend zu entschädigen. Zwar sind sie noch alljähr- lih als Sieger aus diesem mörderischen Guerillakriege hervor: gegangen, doch gingen regelmäßig jeden Winter mehrere von den im Sommer auf der äußersten Operationslinie erbauten Forts durch Ueberfall wieder verloren, und beim Beginn jedes neuen Feldzugs mußte man einen großen Theil der Zeit und Kräfte darauf verwenden, nur das wieder zu erstreiten, was man schon im vorigen Jahre besessen hatte. Unleugbar ha- ben die Russen das Gebirge immer mehr cernirt und das Kampf- gebiet mehr eingeengt ; indessen fonnte der Krieg nah dem Ur- theile Sachverständiger nach dem zeitherigen Operations : System ich noch ein Decennium und darüber hinziehen. Zwei Umstände besonders sollen den Entschluß, den Krieg einmal mit großen Massen zu versuchen, zur Reife gebracht haben, einmal die Lage der Dinge in Süd-Asien und dann der Tod des gefährlichsten Tscherkessen-Häuptlings, des Guz-Beg. Allerdings kann Rußland fein A meter Zuschauer bleiben bei den Ereignissen, die sich den politischen Constellationen nach in Central - Asten vorbereiten, und die über kurz oder lang zum Ausbruch fommen müssen; und doch bleibt es in allen seinen dahin zielenden Un- ternehmungen so lange paralysirt, als es in den Kaukasus- stâmmen einen stets fkampfbereiten Feind im Rücken hat. Der alte Guz-Beg, der an Unternehmungsgeist und Tollkühnheit alle Fürsten des Gebirgs weit Úberragte, is gestorben, und die jeßigen Hauptführer, die Begs Mansor und Tschamuz, sollen mit ein- ander zerfallen seyn, weshalb der Zeitpunkt zur Erdrückung der- selben günstig seyn dürfte, wobei überdies der keinesweges er- Gene Relizionshaß der christlichen und Mohammedanischen me förderlich zu seyn verspricht. Nach Versicherung von Rei- enden aus dem südlichen Rußland herrscht daselbst viel Truppen- ewegung, und Alles is voll Vertrauen auf den Ausgang der Unternehmung, ees weil Tschernitscheff, der Russische Blücher, an der Spiße steht und Grabbe, der das Terrain aufs ge- naueste kennt, unter ihm kommandirt; nichtsdestoweniger können

Berlin, Sonnabend den 18e Juni

bei einem derartigen Kampfe alle Berechnungen durch den geringsten unvorhergesehenen Zwischenfall durchkreuzt werden. Um indessen den Bergvölkern auch alle Waffen: und Munitions-Zufuhr abzuschneiden, halten Russische Schiffe die ganze Küste des Pontus von Sinope, des Hauptsißes der Englischen Agenten, bis Anapa ftreng blokirt, Als Versammlungspunkte für das große Erxpedi- tions: Heer bezeichnet man Jekaterinodar, Kawkaskaja und Staw- ropol am rechten Kubanufer. Die Lesghier am rehten Terekufer fürchtet man jeßt nicht; dagegen sollen die Abasen sich in der Nähe von Sochumkaleh konzentrirt haben. Vielleicht gelingt es den Russen, die einzelnen Stämme mit geschickter Benußung des Terrains zu isoliren, und dann haben sie gewonnen Spiel.

Frankreich.

Paris, 12. Juni. Die Leere, welche sich schon seit einigen Monaten in den hiesigen Journalen fühlbar machte, hat seit dem Schlusse der Session noch um ein Bedeutendes zugenommen. Es fehlt gänzlich an politischen Nachrichten, die für das Ausland von Interesse seyn können. Die Pariser Journale, so wie die Depar- temental- Presse, sind in diesem Augenblicke einzig und ausschließ: lich mit den bevorstehenden Wahl-Operationen beschäftigt, und so wichtig das Resultat der bevorstehenden Wahlen auch is, so sind doch die kleinen Details und die kleinlichen Kunstgriffe, deren sich die verschiedenen Parteien bedienen, um auf die Wahlen zu influenziren, im höchsten Grade uninteressant, Zede Par- tei beschimpft und verdächtige auf alle mögliche Weise den Kandidaten der Gegner und erhebt die Verdienste des eige- nen Kandidaten bis in die Wolken. „Klatscherei, Verleumdung, Scheelsucht und Lobhudelei sind die Hülfsmittel, durch welche die meisten Organe der öffentlihen Meinung die Versammlung zu bilden suchen, welche binnen kurzem Úber die höchsten Jnteressen des Landes entscheiden soll. Das Edelste, was in der Repräsen: tativ- Verfassung liegt, die gewissenhafte, freie und unparteiische Wahl der Vertreter der Nation, wird hier durch die kleinlichsten Combinationen zu einem wahrhaften Gaukelspiel herabgewürdigt. Das Einzige, was dabei trbsten kann, ist die schon häufig gemachte Erfahrung, daß der Wahlkörper im Allgemeinen hochherziger empfindet und aufgeklärter denkt, als diejenigen, welche sich zu Führern und Beherrschern desselben aufwerfen. |

In Bezug auf das von dem Zuchtpolizeigericht gefällte Urtheil gegen einen Wechsel-Agenten, der wegen Zeitkäufe mit einer Geld- strafe von 5000 Fr. belegt worden ist, äußert sih das Journal des Débats in folgender Weise: „Diese Verurtheilung hat an der Börse und in der finanziellen Welt einen lebhaften Eindruck gemacht. Die Ueberzeugung der Richter achtend, is man doch all- gemein der Ansicht, daß das Tribunal, dessen löbliche Jntentionen nicht verkannt werden, nicht genug beachtet hat, auf eine wie ernste Weise jenes Urtheil die Elemente des dffentlichen Kredits beeinträchtigt, der sich durch die Bedürfnisse der Zeit nicht allein in Franfreich, sondern auch in ganz Europa, auf eine andere Weise gestaltet hat. Die Richter der höheren Jnstanz werden wahr- \cheinlich aufgefordert werden, sich definitiv Über eine Frage aus- zusprechen, die durch ihre Folgen eine der wichtigsten is, die der Justiz zur Würdigung vorgelegt werden können.“ —- Die Ga- zette des Tribunaux bemerkt dagegen: „Wir begreifen sehr wohl, daß das in Rede stehende Urtheil einen lebhaften Eindruck auf die Börse und auf die finanzielle Welt hervorbringen mußte ; schwe- rer wird es uns aber, zu begreifen, wie man die von dem Gericht aufge- stellten Grundsäße ernstlich bestreiten kann. Muß die über die Verurtheilten verhängte Strafe aufrecht erhalten werden? Dies ist eine Frage, Úber die uns feine Meinung zusteht; sie is von den Richtern zu entscheiden, die die Appellation zu prüfen haben. Was aber die Prinzipien-Frage betrifft, so nehmen wir keinen An- stand, zu sagen, daß sie auf eine richtige Art gelóôst worden ist. Das Gericht hat dem Geseße die einzig mögliche Auslegung gege- ben; es hat die Präcedenzien anderer Gerichtshöfe bestätigt, die, wenn sie nicht zu oft von der richterlichen Behörde selbst verkannt worden wären, gewiß vielen Katastrophen und vielen Aergernissen vorgebeugt hätten.“ :

Der Toulonnais vom 9ten d. M. meldet aus Algier vom sten d.: „Unsere Armee hat uns verlassen, um sich mit den Corps unter den Befehlen des Generals Bugeaud zu vereinigen, und da dieser tiefer in das Land eingedrungen isk, so beruht Alles, was wir von ihm erfahren, nur auf Hörensagen. Wir sind über-

eugt, daß der General Bugeaud nach seinem Aufenthalte in

lidah zu uns gr pu wird. Wir erwarten ihn mit Unge- duld, damit er sîch selbst von dem Zustande unserer Angelegenheiten Úberzeuge. Es heißt noch immer, Abd el Kader befinde sich im Osten; indessen unternimmt er nichts, und Ben Salem hat sich bis jeßt noch nicht gezeigt. Wir schreiben diese Ruhe dem Um- stande zu, daß die Beduinen damit beschäftigt sind, ihre Aerndten so schnell als möglich in Sicherheit zu bringen. Nachschrift: Unser Algierscher Korrespondent meldet uns eine Nachricht von der On Wichtigkeit , deren Authentizität wir indessen nicht ver- úrgen fönnen, Er meldet nämlich, daß die Provinz Konstantine sich im Jnsurrections-Zustande befinde. Wir werden nicht lange Über diese Nachricht in Ungewißheit bleiben.“

Heute früh hieß es, die Regierung habe neuere Nachrichten aus Algier erhalten ; die Anwesenheit Abd el Kaders in dem Mit- telpunkte der Franzdsischen Besißungen soli das Signal zur Jn- surrection mehrerer Stâmme, die sich ersk vor kurzem unterwor- fen hatten, gewesen seyn.

Der Prinz von Joinville is gestern von Neuilly aus nach Toulon abgereist. :

In Folge der in der leßten Zeit stattgehabten Preß-Prozesse waren zwei Pariser Wiruereidennee zu Gefängnißstrafen verur- theilt worden, nämlih der Drucker des Charivari zu 6 Mo- naten und der Drucker der Mode zu 3 Monaten. Der König hat, von seinem Begnadizungs-Rechte Gebrauch machend, die ge- gen die beiden Drucker ausgesprochene Strafe für den Ersteren auf 2 Monate, fúr den Leßteren auf einen Monat abgekürzt.

err Michel Chevalier, einer der Redacteure des Journal

des Débats, tritt, wie es heißt, in nicht weniger als 15 Wahl-

1842.

Bezirken als Kandidat auf. So melden wenigstens die Opposi- tions- Journale,

Großbritanien und Jrland.

Londou, 11. Juni. Der Aufruf der Königin für die noth- leidenden Arbeiter, den Jhre Majestät mit einer ansehnlichen Bei- steuer begleitete, hat schon vielfachen Anklang gefunden, so daß bei dem Comité bereits 15,000 Pfd. St. eingegangen sind. Auf der Liste stehen die Königin Wittwe mit 300, Prinz Albrecht mit 200, die Bank von England mit 500, die Krâmer-Jnnung mit 200 Pfd. St. Der Globe meint indeß, daß die Summe mindestens auf das Doppelte und Dreifache der bisherigen Beiträge steigen müsse, wenn sie dem Zwecke, wofür sie bestimmt sey, auch nur einigermaßen entsprechen solle, und seßt hinzu, daß die Namen der Comité-Mit-

lieder hinlängliche Bürgschaft fúr die umsichtigste und nüsblichste erwendung der Gelder gäben. i

Der Morning Herald enthält nachstehende, angeblich halb amtliche Erflärung: „Wir können nach glaubwürdiger Quelle die seit furzem verbreiteten Gerüchte von einem angeblichen Mißver- skändnisse zwischen den Kabinetten von Franfreih und England förmlich Lügen strafen. Wir versichern ohne die Besorgniß, wi- derlegt zu werden, daß zwischen den beiden Kabinetten sich nichts begeben hat, was von der Art wäre, ihre freundschaftlichen Bezie- hungen zu unterbrechen.“ i Ein eingeborener Diener von Sir Alexander Burnes, der per- sónlich bei dessen traurigem Ende zugegen war, hat eine vollstän- dige Mittheilung darúber gemacht, die einzig glaubwürdige, wie Indische Blätter meinen, die wohl je hierüber zu erwarten. Die Aussage lautet folgendermaßen: /

„Sir Alexander ward am Tage vor seiner Ermordung von sei- nen Afghanischen Dienern genau benachrichtigt, daß eine Aufregung in der Stadt herrsche, und daß sein Leben in Gefahr seyn werde, wenn er dort bleive. Sie sagten ihm, es sey besser, daß er sich ins Lager begebe. Dies wollte er nicht, weil, wie er sagte, die Afgha- nen nie von ihm beleidigt worden, er ihnen vielmehr manches Gute erwiesen habe und er deshalb überzeugt scy, sie würden ihm nie et- was zu Leide thun. Am Tage seiner Ermordung kam früh Mor- gens um 3 Uhr ein Kossid, Wulli-Mahommed, zu mir, während ich außerhalb auf Posten stand. Er sagte: /,//,,Geh und benachrichtige deinen Herrn sogleich, daß in der Stadt Aufruhr ist, und daß die Kaufleute ihre Waaren und Güter aus den Läden wegschaffen. ‘/// Fch wußte, was mein Herr am Tage vorher darüber gesagt hatte, und wollte ihn deshalb nicht aufwecken, legte aber meinen Chu- pras an und ging nah dem Char Chuk. Dort gee ih dem Wusiïr Nusamul Daulah, der sih nah dem Hause meines Herrn begab. Jch kehrte sogleich mit ihm um, und als wir ankamen, weckte ih meinen Herrn, der sich rasch ankleidete, zum Wu- sir ging und eine Zeit lang mit diesem sprah. Der Wufir versuchte, ihn zu bewegen, daß er sich sogleih ins Lager begebe, indem er ihm versicherte, daß es nicht sicher sey, tn der Stadt zu bleiben. Mein Herr bestand aber darauf, dort zu bleiben, und sagte: ¿/ „Wenn ich gehe, wer- den die Afghanen sagen, daß ih Furcht hatte und weglief ! //// Er fen- dele jedoch durch Wulli-Mahommed ein Billet an Sic W. Macnaghten. Vom König (Schach Sudscha) kam cin Chobdar, um den Wusir zu ho- len; dieser beurlaubte sich bei meinem Herrn und sagte noch an der Thúr zu ihm: ,,,„Schen Sie wohl, daß sich schon einige von Amir- Ulah - Chan'’s Leuten versammelt haben, um Sie anzugreifen. Wol-= len Sie mir gestatten, so will ich sle auseinandertretben.//// Nein‘, sagte Sir Alexander, „der Kdnig hat nah Jhnen geschickt, eilen Sie unverzüglich zu thm.-/ Darauf s der Wusic sein Pferd und ritt weg. Jeßt wurden die Thüren des Hauses geschlossen, und furz darauf umzingelte Amir-Ulah-Chan sie mit seinen Leuten. Hy- der Chan, ehemals Kotwal der Stadt, welchen Sir Alexander aus diesem Amte vertrieben , holte Feuer aus dem Human auf der gegen- überliegenden Seite der Straße und steckte die Thüren in Brand. Bald darauf kam der Wusir mit einem der Pultuns des Königs zu- rúck, da er aber die Thüren brennen und die ungeheure Menschen= masse umher versammelt sah , nahm er es offenbar für gewiß, daß Sir Alexander entweder entflohen oder getddtet sey, und zog das Re- giment wieder zurück. Zu der Zeit war der Pdbel der ganzen Stadt zusammengelaufen , und das Haus brannte. Der Femadar der Chu- prassis theilte Sir Alexander mit, man sage/ es sey ein Regiment gekommen, um ihm beizustehen, Er ging deshalb zum Dache des Hauses hinauf, um nachzusehen. Als er aber halb hinauf war, be- gegnete ihm ein Afghane und sagte, er habe sih umgesehen und be- merke nicht die geringste Spur von einem Regimente. Mein Herr fehrte demgemäß um und äußerte, es sey nicht wahrscheinlich, daß Hülfe kommen werde, weder aus dem Lager, noch vom Kbnige. Jett trat ein Muselmann aus Kaschmir vor und sagte: „Wenn Fhr Bruder und die Chuprassis aufhdren, auf den Pöbel zu schießen , \chwdre ich beim Koran, daß ih Sie sicher durch den Garten nach dem Fort der Kuzzibaschis bringen will.//// Das Schießen hörte auf, und Sir Alexander willigte ein, ihn zu begleiten; und um sîch ju verkleiden, zog er ein Chogha und Loongen an. Sobald er aber einige Schritte it dem Kaschmirer aus der Thür war, rief dieser Elende: „Dies ist Sikunder Burnes!//// Hunderte stürzten jeßt auf ihn und schnit- ten ihn mit ihren Messern in Stücken. Sein Bruder, Capitain Burnes, ging mit ihm hinaus und ward vor Sir Alexander getdd- tet. Capitain Broadfort wurde einige Zeit vorher im Hause von einer Kugel getroffen und starb eine halbe Stunde darauf. Es war eine Wache da von einem Havildar, einem Naik und zwdlf

Sipoys: diese wurden Alle gleich anfangs getddtet. Alle Hindosta- ner außer mir wurden geaen, Sein Sirdarträger , der jeßt bei mir ist, kam davon, weil er sich in seinem Hause befand. Fch kam davon , weil ih einen Afghanischen Anzug trug. Alle Afghanischen Diener liefen weg. Jch gelangte ins Lager, nachdem ih zwei Tage in einer Scheune versteckt gewesen. Sir Alexander verbot den Si- poys und Anderen , zu schießen, bis die Thüren in Brand gesteckt wurden.

Die neuesten Madrider Nachrichten haben bereits ein merk: liches Steigen der anfangs so bedeutend gewichenen Spanischen Bons zur Folge gehabt; man hat nämlich erfahren, daß der Re- gent den Entschluß ausgesprochen habe, die bevorstehende Divi- dende zu bezahlen und mit den Jnhabern der Spanischen aktiven Schuld ein befriedigendes Uebereinkommen zu treffen. „Die Ma- drider Course“, sagt der Globe, „bessern sich daher câglich, das Vertrauen der Kapitalisten kehrt zurück, und man sies der lich verzüglichen Bildung einer starken Regierung ent «et “hle ist auch, daß, so weit die neuesten Nachrichten ge e dre hatte,“ Krisis noch zu keiner Bewegung in den Provinzen 9