1842 / 170 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

lh

e urt ae

wird, daß Jeder der Veuenfnas wiederholter Gefälligkeiten is, so fann man sich einen Begriff von der Bewegung machen, die während dieser drei oder vier Wochen herrscht. Jn den Provin: zen, wo die Wähler zerstreut wohnen, is dies Alles naturlich noch weit umständlicher und beschwerlicher.

Großbritanien und Jrland.

London, 17. Juni. Die verwittwete Königin ist Patrouin eines Unternehmens geworden, welches zum Zweck hat, in Paris einç Anglogallikanische Kirche zu errichten, in welcher Anglikanischer Gottesdienst in Französischer Sprache gehalten werden soll. Der Herzog von Northumberland und Lord Bexley haben eine Menge Exemplare des Englischen Gebetbuchs in Französischer Sprache hierzu beigesteuert.

Jn der gestrigen Sißung des Oberhauses erklärte Graf Aber- deen auf eine von Lord Howden an ihn gerichtete Frage, daß die Regierung alles Mögliche thue, was sie, ohne der Unabhängigkeit der Pforte zu nahe zu treten, zu thun im Stande sey, um für die Bewohner von Syrien, besonders für die Syrischen Christen, Ge: rechtigkeit und gute Behandlung zu erlangen, Der Minister machte indeß dabei bemerklich, daß die verbündeten Mächte, indem sle Syrien der Pforte zurückgegeben, nicht darauf Anspruch gemacht und es nicht unternommen ätten, jenes Land regieren zu wollen.

Jm Unterhause wurde vorgestern und gestern wieder úber Wahl-:Maßregeln verhandelt; dann stellte Sir J. Easthope den Antrag auf Abschaffung der Kirchensteuern, der aber mit 162 ge- gen 80 Stimmen verworfen wurde. Fast gar keine Unterstúßgung fand eine Motion des Herrn Ferrand, welche die Bewilligung einer Million zur Erleichterung der Noth der Fabrikanten und Fabrikarbeiter bezweckte; sie wurde mit 106 gegen 6 Stimmen verworfen. s

Der Hochverraths-Prozeß gegen John Francis is, wider Er- warten, schon heute vor dem hiesigen Central : Kriminalgericht er- dffnet worden. Der Gerichtshof war in Folge der gegen zu gro- ßen Andrang getroffenen Anordnungen nicht úbermáßig gefüllt. Oberst Arbuthnot, Oberst Wylde und einige andere Beamten des Königlichen Hofstaats waren unter den L anwesend. Die Anklage wurde von dem General: Prokurator und dem General: Fisfal, die Vertheidigung von dem Advokaten Clarkson geführt und der ganze Prozeß von dem Oberrichter Tindal und den Richtern Gurney und Patteson geleitet. Um 10 Uhr wurde der Angeklagte vorgeführt; er war anständig gekleidet, in dunklen Frack und eben solche Beinkleider, und sah, im Vergleich gegen seine Haltung bei dem Verhör im n des Jnnern, fehr verändert und niedergeschlagen aus. egen die Zusammenstellung der Jury hatte er nichts einzuwenden. Nach Vereidigung derselben wurde die Anklage-Akte vorgelesen, welche ihn eines offenen Attentats gegen das Leben der Königin beschuldigte. Auf die Frage, ob er sich dessen als \chuldig bekenne, antwortete Francis mit Nein. Hierauf verthei- digte der General-Prokurator die erhobene Anklage und hob na- mentlich hervor, daß man den Vorwand, das Pistol sey nicht ge- laden gewesen, nicht in Betracht ziehen könne, da eine solche Ausflucht bei jedem Schuß-Attentat, wenn die Kugel sich nicht fände, gebraucht werden könnte und die geheiligte Person der Königin und mit ihr das Staatswohl nicht einem frechen, verwegenen Spiel preisge- geben werden dürften; auch führte er an, daß sih in dem Thäter feine Spur von Geisteszerrúttung zeige und auch nicht als Ver- theidigungsgrund von Seiten desselben aufgestellt worden sey. Es folgte dann das Zeugen- Verhör über den bekannten Thatbe- stand, worauf Herr Clarfson seine Vertheidigungs-Rede, worin er hauptsächlih davon ausging, daß die hochverrätherische Absicht bei dem von Francis abgefeuerten Pistolenshuß durch nichts bewie- sen sey. Beim Schluß der Abendblätter hatte der Advokat seine Vertheidigung noch nicht beendigt.

Ein Arabisches Kriegsschiff, das erste, welches jemals in den Englischen Gewässern gesehen wurde, traf am Sonntag in der Themse und am Montag, von einem Dampfschiff ans Schlepp- tau genommen, in den Catharine - Dos ein. Es kömmt von Zanguebar, fuhr 10 Kanonen und überbringt fúr die Königin vier werthvolle Arabische Pferde und andere Geschenke des Jmam von Muskat, welchem Zanguebar, wo fräher die Portugiesen Nieder- lassungen hatten, gegenwärtig gehört.

Die Malta Times berichtet, daß das Britische Geschwader am 4. Juni dorthin zurückgekehrt isk, Das Kriegsschiff „Savage“ war allein am 3ten d. nah Tunis abgegangen.

Am Dienstag haben zu Manchester die diesjährigen Versammlun- gen des Britischen wissenschaftlichen Vereins der Naturforscher ihren Anfang genommen. Die Quäker- Gemeinde der Stadt hat dem Vereine ihr großes Versammlungshaus eingeräumt.

Vorgestern trat in der Deutschen Oper Dlle. Lußer aus Wien zum erstenmale hier auf und fand außerordentlichen Beifall. Sie gab die Jsabella in „Robert der Teufel.“ Der Standard verspricht der Deutschen Oper von dieser Sängerin neuen Glarz und Erfolg; es wird an ihr nicht nur die schôóne Stimme, son- dern auch, was man bei den Deutschen Sängern hier meistens vermißte, die feinste, vollendetste technische Ausbildung derselben, nach Jtalienischer Schule, geröhmt, und man stellt sie der Do- rus- Gras in der obengenannten Rolle gleich.

H London, 16. Juni. Das Englische Geldwesen ist im Allgemeinen so angemessen geordnet und in so regelmäßigem Gange, daß die geringste Stdrung darin von dem hiesigen Publikum ernst- licher empfunden wird, als in irgend einem anderen Lande. Aber die Zeit war gekommen, wo eine Maßregel zur Verbesserung des Res der Goldmünze nicht mehr umgangen werden konnte,

Die ersten Sovereigns wurden im Zahre 1818 ausgegeben, und in tet e bis vierundzwanzigjährige Abnußung hat ungefähr 5 b rittel dieser Goldmünzen unter das geseßliche Gewicht E ge Ea S wurde daher am leßten Mittwoch eine Proclamation Bal s pi d die zu leichten Sovereigns für nicht geseßmäßige

aufa ertiart, und nun zeigen sich sogleich die daraus entsprin- genden Ungelegenheiten in mancherlei Formen. Es hält schwer, einen Sovereign umgeweselt zu bekommen, ohne daß man denselben einer Prúfung unterwerfen läßt; Lohn und Gebühren, wenn sie in Gold gezahlt werden, verlieren im Durchschnitt wenigstens um 7 pCt. auf den ganzen Betrag an Werth, und diese Entwerthun wird durch den allgemeinen Allarm noh s{limmer gemacht als sie in der That isk. Sehr thöricht aber ist es, die Re iérina iu tadeln, weil sie nicht auf ihre eigenen Kosten die leichten Slibciaia

738

Hinsicht auf Großbritauien durchaus ungültig gewesen, und der Kronprin von Hannover würde “nicht nur seines even- tuellen

echts auf die Englische Krone verlustig Fegangen seyn, sondern seine Kinder wären auch nicht zur Nachfolge in seinen Englischen Würden und Gütern berechtigt gewesen. Un- ter der Regierung der Königin Anna, wo das Verhältniß zwischen den regierenden Häusern von England und Hannover dem jeßigen etwas ähnlich war, pflegte man den Hannoverschen Gesandten mit in ‘den Geheimen Rath zu ziehen, wenn dort irgend eine auf die Thronfolge bezügliche Angelegenheit oder Akte verhandelt wurde. Im vorliegenden Fall ist dies nicht geschehen, indeß hatte Graf L unmittelbar vorher, ehe die Königliche Erklärung er- folgte, eine Audienz bei Jhrer Majestät.

Die Absicht der Französischen Regierung, die Zölle auf Lei: nengarn zu erhöhen, ist hier als ein starker Beweis von der Kurz: sichtigkeit der Franzosen in Handels-Angelegenheiten und von ihrer feindseligen Gesinnung gegen England betrachtet worden, besonders da, wie es scheint, Belgier- von dem Zusak-Zoll verschont bleiben soll, So will man denn Belgien wirklich durch einen jener Dif- ferenzial-Zölle schüßen, welche die Staaten gewöhnlich zu Gunsten ihrer Dependenzien sich vorbehalten, und fask wird diese Eximi- rung von Seiten Frankreichs mit einem solchen Gefühl dargebo- ten, wie es ein oberherrlicher Staat gegen ein von ihm abhängiges Land hegt. Die Franzosen räumen ein, daß das Garnspinnen auf Ma-

eingezogen , denn es liegt doch wohl auf der H : gro Pas R E R den Betg O nada und der Verlust für die Regierung sehr bedeut as Vermählung des Kronpri t Spl Pa ie Vermählung des Kronprinzen von Hannover ist ei L eignifß, welches natürlich in Deutschland mehr L L Fe: als in London. Da Se. Königl. Ne aber ein Agnat der Königlichen Familie von Großbritanien isk, so gab die Königin in einer zu diesem Zweck gehaltenen Geheimeraths - Versammlung dieser Hei- rath ihre Zuskfimmung. Ohne leßtere wäre, nah dem Englischen Geseß über die Königlichen Ehebündnisse, jene Verbindung mit

schinen in Frankreich ein erst in der Entwickelung begrisfener Jndustric- zweig sey; aber es zeigt sich jeßt, daß eine Gesellschaft von Eng- lischen Kapitalisten mit Englischen Maschinen und Englischen Arbeitern sich gebildet und“ auf Grund eines ihnen vor vier Jah- ren gegebenen Versprechens, daß ihr gte er Schuß gewähre werden selle, in Frankreich mit ihrem etrie. ihren genom: men hat. Dieser Schuß wird demgemäß ertheilt, aber ich kann es niche sehr schmeichelhaft oder aufmunternd für Frankreichs dational:Jndustrie finden, wenn der Schuß nur dazu dient, Eng- lische Etablissements, Englische Maschinenbauer und Englische Ar- beiter zu bereichern, ohne die Einwohner des Landes in den Stand zu seßen, ihre Bedürfnisse unter den billigsten Bedingungen zu kaufen. Das ist nun eine der Folgen des Schuß-Systems ; die Engländer sind so bereit, ihren Wohnort zu wechseln, und arbeiten um so viel tüchtiger, als ihre Kontinental-Nachbarn, daß sie ihre Konkurrenz: Kräfte nur in das Land ihrer Nebenbuhler zu verseßen brauchen, um die gegen sie berechneten Schußmaßregeln zu ihrem eigenen Vortheil zu wen- den. Nicht die drtliche Lage ciner Fabrik ist es, welche sie zur Französischen oder Englischen macht, und es kann für den Reich- thum Englands ganz gleich seyn, ob ihn Jemand in einer Kolo- nie, oder daheim, oder im Auslande anlegt, da am Ende doch die Verwerthung des Kapitals und der Ertrag an Einkommen von demselben in Gestalt von Gewinn des Britischen Eigenthümers . hierhergelangt. Die Schweizer, ein so wirthschaftliches Volk wie irgend cines in Europa, legen ihr Kapital großentheils in Engli- schen Fabriken, in Englands öffentlichen Bauten und bei Englischen Gesellschaften an. England zieht allerdings von der temporairen Bewirthschaftung jenes fremden Kapitals in diesem Lande auch einigen Nußken, aber der eigentliche Gewinn, der Haupt - Vortheil, erwächst daraus für die Schweiz selbst, Es kömmt wenig darauf an, wo die Bienen ihr Honig sammeln, da alle in den Stock zu- rückfehren; und so ist auch die Anlegung von Britischem Kapital und Britischer Arbeit in fremden Ländern in der That nichts An- deres als ein mit Zinsen ‘zurückzuzahlendes Darlehen; dies aber ist eben der Widerspruch, in welchen Schußzolle zu Gunsten der einheimischen Jndustriè ühren: fle veranlassen den Ausländer, dorthin zu gehen und ‘an Ort und Stelle unter vortheilhafteren Bedingungen, als er sie dáheim erlangen kann, die Konkurrenz zu unternehmen.

Deutsche Bundesstaaten.

Stuttgart, 17. Juni. (Schwäb. M.) Die zweite Kam: mer verhandelte am Schluß ihrer Sißung am 15. Juni über das anonyme Sendschreiben eines Katholiken (Nr. 169). Der Ab- geordnete von Zwerger nahm das Wort: Die Kammer-Mit- glieder werden das heuteim Schwäb ischen Merkur auf Höch: sten Befehl abgedruckte sogenannte Sendschreiben an den Herrn Minister des Junern von Schlayer gelesen haben: dieses Mach- werk erscheine als die Ausgeburt einer im Finstern schleichenden Partei, welche unter dem Vorwande, für Religion und Kirche zu skreiten, Unzufriedenheit unter den Katholiken und Zwietracht un- ter den Konfessions-Verrsandten im Lande zu wecken bestrebt sey, und verdiene die tiefste Verachtung der Regierung und je- des rechtlichen Mannes. Er wolle sih auf den Junhalt die- ses Sendschreibens nicht näher einlassen, halte sich aber für ver- pflichtet und berechtigt, im Namen der überwiegenden Mehrheit der Katholiken eine Protestation gegen die Unterstellung einzulegen, als bestehe cine Unzufriedenheit der Katholiken mit der Regierung hinsichtlich der Verhältnisse zwischen Staat und Kirche, und als werde die Regierurig von 500,000 Katholiken bedroht, wenn die von jener Partei gehegten Wünsche nicht in Erfüllung gehen. Die große Mehrheit der Katholiken habe die Ueberzeugung, daß die zwischen dem Bischof und dem Kirchenrath obwaltenden Differen- zen gewiß sicherer und schneller im Wege des Friedens, der Ein- tracht und des gegenseitigén Vertrauens werden beseitigt werden, als durch die Machinationen solcher boshaften und unberufenen Helfershelfer, Die Abgeordneten Holzinger, Frhr. von Linden, Henkel, Frhr. von Ow, Frhr. von Gültlingen, Bauer, Müller und mehrere andere schließen sich dem vorigen Redner an.

Abgeordneter Hefele: Er erlaube sich nur eine Bemerkung: cinige Herren, die mit besonderer Spürkraft begabt zu seyn schei- nen, hâtten ihm die Autorschaft dieses Artikels zuschreiben wollen. Er erklâre aber dies fúr eine baare, radifale und absolute Unwahr- heit und spreche das Vertrauen zu seinen Herren Kollegen aus, daß sie eine solche bösliche Unterstellung und Verdächtigung seiner Person mit gebührender Jndignation zurückweisen und ihr keinen Glauben schenken werden. : :

Bischof von Rottenburg: Er habe diesen Artikel erst während der Sißung gelesen und könne blos seinen Schmerz dar- úber aussprechen, daß derselbe durch seine Motion hervorgerufen hervorgerufen worden sey, die er im tiefen Gefühle seiner Ver- pflichtung gegen die katholische Kirche in die Kammer gebracht habe. Er habe lediglich den Weg des Friedens gewählt, durchdrungen von dem gewiß als edel anzuerkennenden Bestreben, auf verfassungs- mäßigem Wege seinen Zweck zu erreichen. Seine Jatention sey stets dahin gegangen, auf der Bahn des Friedens das Ziel zu er- reichen. Um so s{merzlicher würde es ihm daher seyn, wenn sei: nem Bestreben irgend eine für ihn oder die Katholiken Überhaupt nachtheilige Deutung gegeben oder ein schwarzer Fleck darauf ge- worfen werden wollte. Er protestire in dieser Hinsicht gegen alle derartigèn Verdächtigungen, namentlich als seyen die Katholiken bestrebt, irgend eine L ebässige Gesinnung gegen die Regierung oder gegen den König anzuregen, Der P raf ent bemerkt sofort:

Á werde an den gegebenen E en und namenclih an dem usdrucke der G welche dieses Machwerk in der Kammer erzeugt habe, woh genügen, was durch Zuruf bejaht wurde. Der

Prâsident fügte noch an, daß er in diesem Aufsaße persónlich erin sey, allein Ausfälle in einer solchen Schrist rechne er

Darmstadt, 18. Juni. (Hess. Bl.) Die Abgeordneten- Kammer genehmigte in Bar gestrigen Sißung den ihr von der Regierung vorgelegten Geseß-Entwurf wegen des Baues der Eisen- bahnen im Großherzogthum, jedoch nur mit schwacher Majorität.

Gotha, 18. Juni, Zur Zahl der Unglücksfälle dieses Jah: res liefern auch wir unseren Beitrag, Am 15, Juni stürzte der obere Theil des Gerüstes einer Ehrenpforte ein, die zum Einzug unseres Erbherzoglichen Paares errichtet wurde; zwei Arbeiter wurden getödtet, vier sehr {wer verwundet und mehrere andere Personen sehr beschädigt. Eine Stunde nachher brannten in dem benachbarten Dorfe Triemar 74 Häuser ab.

ranffurt a. M., 18. Juni. Als eine interessante Erscheinung darf der in Wien in Förster's artistisher Anstalt aus- gegebene erste Theil des großen Werkes „Über die inneren Com- municationen der Vereinigten Staaten Nord-Amerika’s von Rit- ter von Gerstner“ begrüßt werden. Der Jngenieur Klein, ein Zögling des verstorbenen Gerstner, hat das Werk zum Drue befördert, und der Direktor der Taunus: Eisenbahn, Rath Beil, beabsichtigt es in Bezug auf die Nord:Amerikanischen Eisenbah- net, deren ¿tit weniger als 178 „i ritten fing, 2D Deutden

ckifum Tri! vorzufuhren un m so zugaän er zu . e Der epa Wiens der Main-Dompflebilssahre soll mit der nächsten Woche beginnen, hac aber mit einem überaus niedri: gen Wasserstand zu kämpfen ; deshalb kam auch das Dampfboot „Ludwig““, das vorgeskern Morgen um 4 Uhr von Würzburg ab- ging, erst vorgestern Abend um 9; Uhr hier an. Die Post legt diesen Weg weit schneller zurück, freilich ist die Wasserskraße auch 56 Stunden lang. Ob überhaupt die Main-Dampfschifffahrt prosperiren werde, steht noch schr dahin, so große Hoffnungen man auch in den Main-Städten davon hegt.

7 Luxemburg, 14. Juni, Jn unseren Mauern is die gewöhnliche Stille nun wieder zurückgekehrt, nachdem die Be Herrschaften uns verlassen haben. Die beiden Französischen Prin- en, die Herzoge von Orleans und Nemours, welche am ten zum

esuch hier eintrafen und, nachdem sie einem Balle und der Parade auf dem Glacis beigewohnt, so wie im Geleit Sr. Ma: jestät des Königs und des Prinzen von Oranien die Festkungs- werke besichtigt, den folgenden Tag ihrem Heimathslande wieder- zueilten, haben durch ihr humanes und liebenswürdiges Benehmen allgemein angesprochen. Der Herzog von Orleans kostete die Suppe der Soldaten in der Kaserne und legte sich versuchsweise auf eines der Kasernen - Betten. Beide Prinzen drückten sich sehr geläufig in der Deutschen Sprache aus.

Zur Abhülfe der dringendslen Noth der Abgebrannten in Wasserbillig haben Se. Majestät aus Jhrer Privat: Kasse 5000 Fl.

sofort abgesandt. Oesterreich.

O Wien, 15. Juni. Heute wurden die neuen Centralkassa- Anweisungen ausgegeben. Die 5 Millionen dieses neuen Effekts werden gewiß schnelle Abnahme finden, da das damit verbundene Zins-Erträgniß von 3 pCt. jedem Jnhaber und Tag für Tag zu Gute kömmt. Zur leichteren Uebersicht sind die an jedem U fälligen Zinsen für die 3 Monate, auf welchen diese Kassa Anwei: sungen gelten, auf der Nüeseite gedruckt.

Die Nieder-Oesterreichische Regierung hat den Bau eines gro- ßen Strafhauses für 809 Gefangene angeordnet. Ueber die beste Art der Ausführung sind die Verwaltungen aller Strafhäuser zur Erstattung von Gutachten aufgesordert worden. Der Bau soll in cinem solchen Plane ausgeführt werden, daß er nöthigenfalls Vergrößerungen zuläßt. Ob diese großartige Anstalt hier, oder in einer Stadt der Provinz errichtet werden soll, wird erst nach Ein: langung der verlangten Gutachten entschieden werden.

Schweiz. Neuchatel, 14. Juni. Ls de der Präsident des Staats- Raths, Herr von Chambrier, die Sißungen des geseßgebenden Körpers durch eine Rede erdffnet, in deren Einigung es beiße: n Jch finde immer neue Genugthuung in der Versammlung des geseß- ebenden Körpers inmitten der Ruhe und des Friedens, womit die úte der göttlichen Vorsehung fortdauernd unser Land erfreut. Gegenseitiges Wohlwollen durchdringt augenscheinlich die Körper- schaften des Staates und die verschiedenen Theile der Bevölkerung, und es ist unmöglich, das bescheidene aber reelle Glü, das uns zu Theil geworden, niht mit Dankbarkeit zu empfinden. Es sind dies die günstigsten Umstände zur Realisirung desjenigen Wunsches, der nun zur bald erfüllten Hoffnung wird, nämlich unseren er- habenen und vielgeliebtenSouverain in unserer Mitte zu sehen. Nach so vieler Größe und \o herrlichem Glanz, wo- mit Er von einem Eide Europa’s bis zum anderen umgeben worden, wird der cinfache und wahre Ausdruck der Gesinnungen eines glúcklichen, einigen und dankbaren Volkes immer noch eine v edelmúthigen und trefflichen Herzens würdige Huldigung eyn.“ Nach diesen Einleitungsworten ging der Redner zur Erörte- rung der Fragen über, die in dieser Session den geseßgebenden Körper beschäftigen werden. Die Herren Calamé und de Pierre sind vom geseßgebenden Kdryer zu Gesandten für die bevorstehende Tagsaßung ernannt worden.

Jtalien.

Nom, 9. Juni. (A. Z.) Gestern Vormittag machte Se. Majestät der König von Bayern seinen Abschiedsbesuch bei dem Papste und dann bei Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Wilhelm von Preußen. Abends begaben sich alle Deutsche Künstler nah der Villa Malta, um in feierlichem Aufzug dem scheidenden Kd- nig bei Fackelschein eine Nachtmusik und ein über Rom weit hin- schallendes Lebehoch zu bringen. Der Monarch fam in den ge- râumigen Hof herab, sprach mit jedem einige freundliche Worte und drückte der Versammlung seine Freude aus, die Deutschen in der Fremde so einig zu finden, hindeutend auf die in Deutschlaäd in der lebten Zeit so allgemein sich kundgebende Einigkeit, welche durch festes Zusammenhalten bereits so \hône Früchte getragen und noch bedeutendere zu tragen verspreche. Heute früh verließ uns der ais Er ging von Villa Malta aus zu Fuß, begleitet von vielen Künstlern, die beiden Veteranen Thorwalsen und Rein- hae an der Spike, bis ans Thor del Popolo, wo Se, Majestät ich in den Wagen seßte, um sih über Perugia, Florenz, Modena nach seinen Staaten zu begeben. Fast gleichzeitig reisten die beiden Sbhne von Don Carlos von hier über Loretto nah Modena ab, wo ihnen der Herzog einen Palast zu ihrem einstweiligen Auf- enthalt angewiesen.

S

g E E

M I T E

Eoreptmuranwo r

| f | f \ }

.Z.) Lebten Freitag (27. Mai) Konstantinopel, 1, un a2 Ter Repräsentanten mit fand eine Konferenz der F auf dem Departement des Auswär- dem Türkischen MiniskeriuM og sich auf die Syrische Frage und tigen statt, Die Konferen) seyn. Man konnte nach achtstún- soll ziemlich stúrmish In befriedigenden Resultat gelangen. Auf digen Debatten z1 fel he andten gestellte Begehren der Wieder- das von einigen der bâlenisse ward von Sarim erwiedert: herstellung der früher chte sey auf Herstellung der Ruhe und das Verlangen del S er Familie Schahab gerichtet gewesen. auf WiedereinseßFs hergestellt, die Familie Schahab fönne Die Ruhe se) r eingesebt werden, weil die ausschließliche Ur- aber nit S yrischen Gebirge stattgehabten Exzesse eben die fe Abenheit des Volkes mit dem Regiment jener Familie

nz sen sey, Ein Begehren hebe daher das andere auf und, nach ger d x Pforte zugegangenen Berichten, sey die E ED: der allen der Frhâltnisse in ihrem ganzen Umfange, ohne die Ruhe Gepeme und den allgemeinen Frieden zu fompromittiren, rein un: Syros Sarim Efendi legte alle betreffenden Dokumente den G sandten vor, und suchte dadurch seine Behauptungen zu recht- fertigen. Es entspann sich eine lange Kontroverse, welche von Seiten des Englischen Repräsentanten mit einiger Entrüstung über das Verfahren des Türkischen Ministeriums in dieser Frage ge- führe ward. Jm Verfolg der Verhandlungen erflärten die Türken, eingeshüchtert durch die feste Halrung Sir Strat: ford's, gar nichts Definitives bestimmen, sondern die Festk- stelung der Thatsachen und der im Libanon herrschenden Ver- hältnisse den Repräsentanten überlassen zu wollen ; sie mögen selbst, sagte Sarim, an Ort und Stelle die nöthigen Ueberzeugungen sich verschaffen, das Türkische Gouvernement wolle bis dahin die Frage noch unerledigt lassen ; Selim Bey werde dieser Tage von Beirut zurückehren und über alle Details Auskunft geben. Auch die Griechisch-Türkischen Angelegenheiten berührte der Briti: sche Botschafter, ohne jedoch das Geringste ausrichten zu fönnen. Selbst die schon vor mehreren Wochen von Herrn Maurokorda- tos an die Pforte gerichtete Note bleibt noch immer unerwiedert. Was die Pforte mit diesem System des Ausweichens erreichen fann und erreichen wird, muß die nächste Zukunft zeigen.

Von der ies Gránze, 5. Juni, (Deutsche Bl.) Pietro Petrowitsch, der Bruder des Vladika von Monte- negro, ist in Grahowo angekommen, um den dahin entflohenen christlichen Bewohnern von Bagnani ihre Niederlassungen anzu- weisen, und von nun an die Öperationen gegen die Türken zu leiten, Er hat \chon eine neue Expedition gegen die von diesen beseßten Orte Bagnani und Klobuk unternommen, wobei es von beiden Seiten Todte und Verwundete gab, der geringere Verlust aber auf Seiten der Montenegriner war. Der Wesir von Her- zegowina sucht seine Militairmacht, namentlich die vorauspostirten Panduren, durch jedes Mittel mödglichst zu vermehren.

Juland.

X Kölu, 15. Juni. Die Landwehr - Artillerie, welche seit dem 11ten wieder entlassen ist, hat heiße 15 Tage während ihrer Uebung zu bestehen gehabt. Bei dieser Velegonhoie Jeigten die Kölner wieder ganz ihr gemüthvolles Wesen. Die Artillerie-Compagnie des 1\ten Bataillons (Kölnischen) 28sken Landwehr-Regiments brachte nämlich ihrem Compagnieführer eine feierliche Serenade, die um so mehr Erwähnung verdient , als sie der Ausdruck des Bruder- sinns von Kölner Landwehrmännern war und als sich dabei zwi- schen ihnen und ihrem Commandeur eine seltene Herzlichkeit aus- sprah. Man hatte die Musik des 28sten Jnfanterie - Regiments engagirt, die mit einer sehr passenden Auswahl von Liedern eines

ut desegten Sänger - Chors abwechselte, Der Compagnieführer ielt eine Rede, wie sie der Kölner und jeder echte Deutsche gern hdrt, und in das Lebehoch, das er unserem erhabenen König zuerst ausbrachte, stimmte die ganze versammelte Volksmasse mit Enthu- siasmus ein. i: : i

Köln verändert fortwährend seine Physiognomie. Es is er- staunlich, wie viel hier gebaut wird. Jm vorigen Jahre sind ge- gen 400 Häuser entstanden und in demselben Verhältniß werden auch dieses Jahr die Bauten fortgeseßt. Wer zufällig in einem Sradttheil eine Zeit lang nicht war, findet dann oft ganze Stra- ßen und Stadtviertel, wenn er ihn wieder betritt, neuerstanden. Welche Zukunft läßt sich Kölns Handel prophezeien, wenn erst die Eisenbahnlinien Deutschlands nicht mehr blos projektirt seyn und diese Handelsstadt in innigere Verbindung wit dem Norden geseßt haben werden! j ;

Die Gasthöfe und Dampfschiffe wollen mit der Reiselust die- ses Jahr gar nicht zufrieden seyn. Es is auch in der That ein auffallender Unterschied gegen früher um diese Zeit bemerkbar. Man glaubt, daß der größte Theil derer, welche nur zum Ver- gnügen reisen, den Zeitpunkt abwarten, in den das große Manöver und die Grundsteinlegung des neuen Dombaues fällt.

Köln, 17. Juni. (K. Z.) Aus den kunstgeübten Händen unseres Mitbürgers, des Hof-Juweliers Kramer, ist ein silberner Pokal hervorgegangen, den die Offiziere und Militair - Beamten der 15ten Division und Garnison von Köln ihrem vormaligen Chef, Herrn General : Lieutenant von Colomb in Berlin, als ein Zeichen ihrer Verehrung und der Theilnahme an seiner Jubelfeier gewidmet haben. Dieses werthvolle Ehrengeschenk ist dem Herrn inge am Jahrestage der Schlacht von Belle - Alliance durch eine Deputation von Öffizieren Überreicht worden.

Stettin, 19. Juni, (Stett. Z) Das Resultat des dies- jährigen Wollmarktes hat sich nach den eingezogenen Erkundigun- gen so gestellt, daß, inclusive eines fleinen âlteren Bestandes, 28,891 Ctr. 38 Pfd. auf demselben erschienen, wovon 4262 Ctr. 8 Pfd. zu anderen Märkten abfuhren, oder aufgelagert wurden, mithin 24,629 Ctr. 30 Pfd. als Umsaß des Marktes anzusehen sind. Die bezahlten Preise ergaben durchschnittlich einen Abschlag gegen den vorjährigen von

1 bis 15 Rehlr. fúr die feineren,

E - - mittelfeinen,{ Wollen

1 2 - mittel, und (pr. Stein. 1 Wp : ordinaireren

Am 16. Juni fand, auf Veranlassung des Stettiner Zweig: Vereins der Pommerschen ökonomischen Gesellschaft, eine Thier: chau und eine Ausstcllung von Ackerwerkzeugen hier statt, Für

esten von bäuerlichen Wirthen zu stellenden Thiere waren

| Präm en ausgeseßt, und Seitens des Herrn Ministers des Fu: nern war die Summe von 100 Rthlr, für diese Prämien bewilligt.

V

-

u H V “K

739 Stralsund, 17. Juni. Auf dem am 9ten und 10ten dieses Monats hier abgehaltenen Wollmarkte waren ungefähr 5000 Ctr. Wolle ausgeboten, wovon etwa 4000 Ctr., und zwar

die feine Wolle zu 55 Rthlr. pro Ctr., die mittel Wolle zu 45 bis 50 Rthlr. an Ctr. und die ordinaire Wolle zu 38 bis 40

Rthlr. pro Ctr., gegen das vorige Jahr mit einer Preis : Ernie- drigung von 74 bis 10 Rthlr. für den Ctr., verkauft wurden.

Dúfseldorf, 18. Juni. (Düss. Ztg.) Das zur gänzli- chen Daeadung v dorf-Élberfelder Eisenbahn in allen ih- ren Theilen, und vorzüglich zur Beschaffung der noch erforderlichen Betriebsmittel , so wie zur Bildung eines Reserve.Fonds und zur Zurücfzahlung des frühern Prioritäts-Actien-Kapitals von 600,000 Rthlr. noch erforderli gewesene Anlehen von Einer Million Rthlr. ist gestern zum Course von 95 pCt. mit verschiedenen Bankhäusern abgeschlossen worden.

m.

Verein für Pferdezucht und Pferde-Dressur.

Berlin, den 20. Juni 1842. VI. Rennen auf der freien Bahn. (Einfacher Sieg.)

Unterschrifts- Rennen Nr. CXV111, Pferde auf dem Kon-

tinent 1838 und 1839 geboren. 5; Meile. 25 Frd’or.

Einsaß, 15 Frd’or. Reugeld. 3iähr. Pferde 110 Pfd.

4jähr. 128 Pfd. Stuten und Wallachen 3 Pfd. weniger. Es erschienen : î

Des Herrn Erb-Landmarschalls Grafen von Hahn-Basedow br. Hengst Helios vom Predictor und der Aurora vom Sultan, 4 F. alt ; Reiter (Collison) weiß, rothe Acrm. und K. 128 Pfd. 1.

Des Herrn Hofiägermeisier von Veltheim-Dutten stedt Fuchs- hengs Mollmops vom Sultan oder Beiram und der Captain Candid-Mare, 3 J. a. ; R. roth und bl., rothe K. 110 Pfd. 2.

Des Herrn Grafen von Plessen-Fvenack br. Hengst Gold Boy vom Actaeon und der Principessa, 3 F. alt; Reiter roth, grüne Genie LUER K. E Pfd. 3.

u ezogen wurden : i,

Des Lem ‘ammerherrn von Wilamowihß-Möllendorff br. Stute Energy vom Plenipotentiary und der Waterloo - Stute (Dromio’s Mutter), 4 F. a.

Des Herrn Kammerherrn von Maltzahn-Cumerow br. Stute Altesse vom Prince Llewellyn und der Walton-Stute (Cadet’s Mutter), 4 J. a.

Des Herrn Grafen Henckel von Donnersmark br. Stute Braun Beß vom Fergus und der Mulebird/, 3 J. a.

Es erschienen :

Des Herrn Ftscher Fuchshengsi Amurath vom Sultan und der Ma-

rinella, 5 F. alt; Reiter (Collison) roth, blaue Aermel und Kappe. 137 Pfd. 1

Des Herrn Kammerherrn von Maltzahn-Cumerow Fuchsheng|

inaston Robin vom Robin Hood (Sohn des Blaklock) und “pet ter M., 5 F. alt; Reiter gelb, bl. K. 137 Pfd. 0. 2.

Dés Herrn Kammerherrn von Wilamowibß-Mödllendorff Fuchs-

engst Lara vom Cain und der Selma vom Selim, 7 F. alt ; eiter bl. u. w., bl. u. w. K. 142 YO: R 0. Des Herrn E. Jahn Kl. Vielen br, allach Shark vom Priam und der Mêérmaid vom Whalebone, 5 F. alt ; Reiter rosa, weiße Aer., gelbe K. 134 Pfd. . 0. p. Des Herrn von Seckendorff br. Stute Vigilance vom Glaucu! und der Windfall, 4 F. alt; Reiter roth u. weiß gestr.- {w. K. 125 Pfd. 0. 0. Zurükgezogen wurde:

Des Herrn Ritterschaftsrath von Hertefeld-Liebenber braune n High Pressure vom Velocipede und der Ulrica/ 2 F. alt.

Erster Lauf. Rach dem Abreiten nahm gleich Lara îm äußerst {nellen Tempo die Führung, Kingsion Rovzin und Amurath blicben neben und bald darauf dicht hinter ihm. Die Vigz(0nce war etwas und Sharfk weiter zurück. Mit geringem Wechsel ging das Kei? nen in gleichem Tempo fort, um die leßte Eke, Amurath an der in- wendigen Seite, gingen die Pferde jugleich Kingsion Robin dann bis halb gegen den Distance-Yfab heranführend. Hier rückte Lara wieder vor, Amurath ihm dicht zur Seite. Von der o Diftance an ging Amurath vor und egte um zwei Längen. Sämmtliche Pferde hatten den Distance - Pfahl pasfirt. Dauer des Rennen 4 Min, 20 Sek. j x

Zweiter Lauf. Nach dem Abreiten nahm Vigilance die Fúh- rung, Kingston Robin sehte sich als drittes neben Amurat h. Nach der dritten Biegung ging Shark neben Vigilance und beide führ- ten das Rennen die lange Seite herunter. Um die leßte Biegung gingen Vigilance, Shark, Amurath und Kingston Robin zu leich. Kingston Robin begann nun das Rennen und trennte sih so/- nur von Amurath gefolgt, bald von den anderen Pferden. Auf der halben Distance steigerte Amurath seine Anstrengung, ging dem Kingston Robin vorbei und siegte mit zwei Längen. Dauer des Rennens, 4 Minuten 25 Sekunden. Der Kampf dieser ausge= zeichneten Pferde, der lange schon die Erwartung gespannt hatte, war ein Schauspiel von pöchstem JFunteresse gewesen und die Meinung, welche Amurath durch scine schdne Erscheinung für sich gewonnen hatte, wurde zur Freude seiner Bewunderer durch seine Leistung noch gesteigert. Für die Zukunft dieses Rennjahres if jedoch der Kampf zwischen Amurath und Kingston Robin nicht als entschieden an= zuschen, denn Kingston Robin, erst so kurze Zeit auf dem Konti- nent, wird wahrscheinlih an Condition noch gewinnen.

Das große Jnteresse des Publikums an diesem bedeutenden Kampfe zeigte sich auf eine sehr erfreuliche Weise durch zahlreiche Wetten, die nicht in Summen von gefährlicher Höhe L aber zahl-

Des Herrn von Seckendorff br. Stute vom Marlello und der Ophelia, 3 J. a. i :

elios úbernahm die Führung, ihm folgte Gold Boy, dann Rollmops, der schr verhalten nach der dritten Biegung weit zurück- blicb. An der zweiten langen Seite zeigte sich , daß die große An- sitrengung des bedeutenden Sicges/, den Gold Bo yam vorigen Renn- tage errungen , doch auf die Kräfte des dreijährigen Pferdes einen Einfluß chabí hatte. Rollmops ging ihm vorbei und war an der leßten Biegung gegen elios heran, den er von da scharf trieb, ihm jedoch den Sieg nicht entreißen konnte, da er mit 2 Längen

. auer des Rennens 4 Min. 20 Sek. Betrag der Einsähe teaeugelder zusammen 135 Frd'or.

Vll, Rennen auf der freien Bahn. (Einfacher Sieg.)

Pferde jedes Alters und Landes. Einmal die Bahn. 2iähr. tragén Federgawecdes »— Zjâhr. 110 Pfd. 4ijähr. 128 Pfd. 5idhr. 137 Pfd. 6jähr. und ältere 142 Pfd. Englische Pferde, die auf dem Kontinent schon gelaufen, tragen 7 Pfd. mchr. Stuten und Wallachen 3 Pfd. we- niger. Kein Einsaß.

Es erschienen : ; :

Des Herrn von Dewiß-Gr. Milßow br. Wallach Apothecary vom Physician und der Dairymaid, 6 J. alt; Reiter (Colisson) roth, blaue K. 146 Pfd. i 1.

Des Herrn E. Fahn Kl. Vielen. br. Stute Her Maijesty vom Gorhambury und der Master Henry-St. (M. d. Mylady), 4 F. alt; Reiter rosa, w. Aerm., gl. K. 125 ¿4 2.

Des Herrn von Seckendorff s{hw. Hengst Hair Eater vom St. Nicholas und der Aena, 3 F. alt; Reiter roth- u. weißgestreift, \{chw. K. 117 Pfd. D,

Des Herrn von Dewiß-Krumbeck br. Stute Flora vom Prince Llewellyn und der Scurry, 4 F. alt; Reiter blau, rothe Aermel und Kappe. 125 Pfd. / i 0.

Des Herrn G. Meyer-Kienberg br. Stute vom Birdchatcher und der Jemima, 5 J. alt ; Reiter hellblau , weiße Aermel u. Mappe, 141 Pfd ;

Des Herrn Ritlterschaftsrath von Hertefeld-Liebenberg braune Étute Kreuzspinne vom Portland und der Galatine , 4 J. alt; Reiter roth und weiß gestreift. 4125 Pfd 0

Des Herrn Landrath von Waldow-Steinhdfel br. Stute vom Massaroni und der Rubina, 3 F. alt: Reiter roth , sw. L: 107 Pfd. i

Zurückgezogen wurden : i l

Des Herrn Hofijägermeister von Veltheim-Duttenstedt Fuchs- hengs| Rollmops vom Sultan oder Beiram und der Captain Candid - Mare, 3 J. alt. l

Des Herrn Kammerherrn von Wilamowiß-Möllendorff brauner Laas St. Swithin vom Velocipede oder St. Nicholas und der

ille de Joie, 5 J. alt. |

Des Herrn Grafen von Alvensleben-Erxtleben br. Stute Alice vom Morisco und der Gretna Green, 3 J, alt.

Des Herrn Ritterschaftsrath von Hertefeld-Liebenberg braune Stute High Pressure vom Velocîpede und der Ulrica, 5 J. alt.

Des Herrn C. von der Often-Plathe br. Hengst Dschingischan vom Actaeon und déèr Billy Goldfinh, 2 F. alt.

Des Herrn Fischer Fuchshengst Amurath vom Sultan und der Marinella, 5 J. all. ; Des Herrn C. Fahn Kl. Vielen br. Wallach Shark vom Priam

und der Mermaid vom Whalecbone, 5 F. alt.

Bald nach einem sehr schônen gleichmäßigen Abreiten nahm Her Majesty die Spibe, der zunächst die braune Stute vom Ma s- saroni folgte, in einem Tempo, welches die Pferde etwas auseinander zog. Gegen die Mitte der 2ten langen Seite kamen alle wieder zu Hauf, an der 3ten Eke ging L Maijesty wieder schärfer; ihr folgte zunächst Apothecary, Hair Eater und die braune Stute vom Massa roni, dann weiter zurück die braune Stute vom Birdchatcher. Nach der lebten Biegung gingen Apothecary und Haéir Eater neben Her Maijesty, Ai Eater führte bei dem Auflauf um 4 Länge, in den leßten Sprüngen jedoch entwickelte Apothecary seine noch mehr geschonte Kraft und siegte in dem sehr schön bestrittenen Rennen um eine Halslänge. Dauer des Ren- nens 3 Min. 39 Sek.

Der Sieger erhielt eine Prämie von 250 Rthlr. Gold.

VUII, Rennen auf der freien Bahn. (Doppelter Sicg.) Rennen un das von Sr. Maijesiät dem Könige als Kron- prinz verliehene „silberne Pferd 4 Meile Pferde aller Länder Z3iähr. 110 Pfd. 4jähr, 128 Pfd. 5iähr. 137 Pfd. áltere 4142 Pfd. Stuten und Wallachen 3

Pfd. weniger 15 Frd'or. Einsaß 10 Frd’or. Reugeld,

reich, gewiß dazu beitragen, das Fnteresse an den Renn-Angelegen- ten und so auch diese selbs zu fördern. :

Dex Sieger erhält auf ein Fahr den Besiß des von Sr. Maje- siât dem Könige Allergnädigft verliehenen silbernen Pferdes, eine Prämie von 1000 Rthlrn. Gold und die Hälfte der Einsäße, das zweite Pferd die andere Hälfte der Einsäße. Der Sieger muß das Pferd im näch- sien Fahre vertheidigen oder Reugeld zahlen. Betrag der Einsäße und Beugelder des vorstehenden Rennens zusammen 85 Frd'or.

IX, Rennen auf der freien Bahn. (Einfacher Sieg.)

Unterschrifts-Rennen Nr. CVI. Pferde aller Länder 1839 geboren 4 Meile Hengsie 120 Pfd. Stuten und Wallachen 3 Pfd. weniger 25 Frd'or. Einsaß 15 Frd'or. Reugeld. Wenn mehr als 5 Unterschriften, erhält das zweite Pferd einen einfachen, wenn mehr als 10, einen dop- pelten Einsaß zurück. Der Proponent giebt zu diesem Rennen cinen Pokal oder eine Terrine, die durch dreimali- gen Sieg, ohne Reihefolge, Eigenthum wird. Feder Ge- winner der Stakes zahlt 10 Frd’or. an das Direktorium des Vercins, die zum Ersaß des Pokals bestimmt sind.

Es erschienen :

Des Herrn Kammerherrn von Maltzahn-Cumerow br. Hengst Banquo vom Vanish und der Scratch vom Selim. Reiter (Par- fins) gelb, bl. K. 120 Pfd. 1.

Des Herrn Erblandmarschall Grafen von Hahn-Basedow br. Hengst Parnassus vom Figaro und der Galopade. Reiter w., r. Aer. u. K. 120 : 9

Herr Senfft von PLEaS pas gELNE des Herrn von Beth- mann br. Stute Ultima vom Gaberlunzie und der Scud-Mare (Schwester des Sailor und Mutter der Cloudesley). Reiter r. u. w. gestr., w. Aer., {w. K. 117 Pfd. 3.

Des Herrn Kammer- Rath von Veltheim-Destedt Fuchshengst s E und der Abjer-Mare. Reiter r., {chw. Aer., r. K. 120 Pfd. 0.

Des Herrn Kammerherrn von Wilamowiß-Möllendorff br. Stute Die Freude vom Morisco und der Wal. Reiter bl. u. w. bl. u. w. K. 117 Pfd. 0.

Zurückgezogen wurden :

Des Herrn Ritterschafts - Rath von Hertefeld -Liebenberg Fuchsftute vom Glaucus und der Cuiraß.

Herr Bronislaw von Dabrowski hatte genannt des Herrn von Hertefeld br. Stute vom Buzzard und der Maud.

Herr Marquis de Bruges hatte genannt des Herrn von Hertefeld br. Stute vom Muley Molech und der Champignon-Mare (The Carpenter's Mutter).

Des Herrn C. von der Often-Plathe br. Hengst Heydebreck vom Actacon und der Spectreß.

Des Herrn Grafen Henckel von Donnersmark br. Hengst Dik Turpin vom Fergus und der Tritonia. :

Des Herrn Grafen von Renard br. Hengst Prinz Rush vom Rush und der Miß Walker. |

Des Herrn Grafen von Gneisengau-Sommerschenburg br. Hengst Der dicke Gustel vom Revenge und der Marianne vom Champion. :

Des „Lueen e Lichtwald Fuchsstute vom Six Hercules und der Oddums.

Desselben br. Stute vom General und der Glüdcklich.

Des Herrn Hof-Jägermeister von et eam H uttenstedt Fuchs- hengst Der Obersi vom The Colonel und der Feweß vom Moses.

Derselbe hatte genannt des Herrn von Münchh ausenGr. Vah[- berg {hw. Hengst Toussaint vom Sir Hercules und der Toso vom Rainbow.

Des Herrn Senfft von Pilsach br. Stute Secunda vom Actacot und der Milanese.

Die Freude übernahm die Führung , gegen die Ecke heran sehte sich Banquo zuerst neben sie, ging im Augenblick vorbei und überließ ihr wieder die Führung. Nach der Wendung um die Etc war Ultima, Banquo und Parnassus in Front. Vom Di- stance-Pfahl an steigerte Banquo sein Tempo, dem die beiden nicht ganz folgen konnten , siegte mit 4 Längen, Parnassus 2te, Ul- tima 3te. Die Erwartung auf den Ausgang dieses Rennens war, weil die wahrscheinlich drei besten 3jährigen Pferde des Kontinents sich hier mit einander zuerst messen sollten, wiederum sehr gean, und giebt es jedenfalls keinen sichereren Beweis für das Fortschreze

der Pferdezucht , als diese Ungewißheit und Spannun vorgeben,

Ausgang der Rennen, denn es kann dies nur E Tf ausge-

daß viele Pferde gezogen werden / die zu Erwar Er Me Le

ichnete Leistungen berechtigen. Zeit Es . Einsähe und Reugelder zusammen 230 Frd'or.