1842 / 173 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

übershuldeten) Grundeigenthümer berechtigt ; es waren ihrer dies- mal mehr als 800 erschienen, und da war es in der That er- muthigend, Be zu sehen, welcher ehrenwerthe Geist sich in der so zahlreichen DADMIR aussprach, wie einhellig Alles die Pflicht anerfannte, die neue Lask selbst zu tragen, wie man ohne Murren in das Unvermeidliche sih fügte, wie jeder Vortrag, auch des einfachsten Bürgers, Billigkeitsgefühl, Redlichkeit und muthiges Vertrauen auf den Höchsten athmete, der auch durch

diese Kalamität die geliebte Vaterstadt glücklih hindur{hführen | Daß bei einem solchen Geist, wie er am Donnerstag sich

werde. aussprach, jene einzelne Differenz zwischen Rath und Bürgerschaft leicht und bald sich ausgleihen wird, is gar keinem Zweifel un- terworfen, Die wichtige Frage wegen Entschädigung des abge- | brannten Grundbesißes wird dadurch erledigt seyn.

Hoffen wir, daf auch die andere Frage, die der Brand - Ver- | sicherungs-Association, ihre glúckliche Erledigung finden wird; es ist Grund genug zur Hoffnung da; die reichlichen Spenden Deutsch- lands und der Nachbarländer, die sich leicht auf 3 Millionen be- laufen könnten, werden schon jeßt nachdem die erste Noth der eigentlichen Armen gelindert ist und fúr den Handarbeiter sich Er- werb im Ueberfluß in Aussicht stellt _ hauptsächlich benußt, um sey es durch unverzinsliche Vorschüsse auf mehrere Jahre, sey es durch Geschenke den Mittelstand zur ri i v der Geschäfte nach Möglichkeit in Stand zu seßen; schon erheben sich an den öffentlichen Pläßen und Promenaden, und zwischen den Trummern lange Reihen von hölzernen und halb- gemauerten Häuschen, in welchen diejenigen, die in den verschont gebliebenen Straßen keine passenden Lokale zu Läden finden konn- | ten, ihren Detail - Verkauf oder ihr sonstiges Gewerbe fortseßen; | wohlhabende Hausbewohner, die bisher nicht an Vermiethen dach- ten, schränken sich ein, um den abgebrannten Mitbürgern die un- | teren Etagen zu Läden, die oberen zu Wohnungen einzuräumen; | durch Vorschússe wird das nöthigste Handwerksgeräth herbeige- schafft, und die öffentliche UnterstÜßungs-Behörde, der Hülfs:Verein und die mit beiden in Verbindung stehende wohlthätige Vorschuß- Anstalt, bemüht sich, auf möglichst schonende Weise selbsk diejeni- gen zu helfen, die sich ohne solches Entgegenkommen nicht ent- schließen wúrden, eine Hülfe in Anspruch zu nehmen. Kann dann, nach definitiver Liquidirung der Schäden, die Association nur etwa 20 pCt. derselben erseßen, fönnen auch jene Behörden mit den eingehenden Gaben nur einen verhältnißmäßig kleinen Theil des Schadens decken, so wird slch am Ende doch vielleicht noch ein Mittel finden lassen, um den leidenden Theil der mittleren Klassen vor jenem Verderben zu schüßen, welches ich oben schilderte, und welches allerdings in der ersken Zeit sich in so Schrecken erregen- der Gestalt vor aller Augen stellte, daß eine gewisse Aufregung unvermeidlih war. Ueber diese Aufregung, welcher neuigkeitssúch- | tige Zeitungs - Korrespondenten fälschlich einen politischen, einen Gefahr drohenden Charakter unterzuschieben eilten, werde ih mir | in einem nächsten Schreiben einige Bemerkungen erlauben.

Auswärtige Börsen.

Am sterdam, 19. Juni. Niederl. wirkl, Sch. 524. 5% Span, 193.

Autwerpen, 18. Juni. Zinsl. —. Neue Anl. 195.

Hamburg, 2. Juni. Bank - Actien 1690. Engl. Russ. 1093.

Paris, 18. Juni. 5°; Rente fia cour. 119. 45. 3% Rente Gn cour. 79. 70. Anl. de 1841 —. 5 Neapl. au compt. 105. 60. 5% Span. Rente 233. Passive 4%.

Wien, 18. Joni. 69 Mei. 1083. 42 1008. 3% 77. 1% Bank-Actien 1659. Anl. de 34 1373. de 18 1839 1073.

Bekanntmachungen.

Da über den Nachlaß des am 11. Januar 1811 hierselbst verstorbenen Kammerherrn und Legations-

|{ Ostpr. Pfandbe.,

| Lusidreuck .….. 336,04" Par. 336,33" Par. 336,51” Par.

25% 66. |

748

Berliner Bürse, Den 23. Juni 1842.

Pr. Cour. Brief. | Geld.

Pr. Cour.

Actien. Brief. | Geld,

Zf.

Fonds.

127 116:

105%

Brl. Pots. Eisenb. do. do. Prior. Obl, Magd. Lps. Eisenb. do. do. Prior. Obl, Bel, Anb. Eiseub, do. do. Prior. Obl. Düss Elb. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Rhein. Eisevb,

do. do. Prior. Obl.

_ck

105:

104%

102% 1023

85 1014 103:

S4. Sehuld- Seh. do. do. z. 35 pCt. abgestempelt Pr. Engl. Obl. 30. Präm. Sch. der Seehandlung. Kurw. Schuldv. Berl. Stadi - Obl. Danz. do. in Th. Westp. Pfandbr. Grossh. Pos. do.

102 115 102

«

L raus 102; 101% 85 104

48 103 107

103% 103

in 100% 95: e 1007

RAPATA| a |

102; L

t, Gold al marco 4 Friedrichsd’or

133 | 13 103 | 103 3 4

*) Der Küäuser vergütet die abgelaufenen Zinsen à 4 pCt. und ausserdem L pCt. p. anno bis 31. Dezember 1842.

Æ

Pomm. do, Kur- u. Neum, do. Sehblesische do.

31 103 12] Andere Goldmün-

1 e zen à 5 Th. 4 J Disconto

E S2 | S2 |

Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr“ Brief. | Geld. 1393 1394 149% 1485

215

795 1037 99x 99x 1017 1ù,

Wechsel-Cours.

Kurz 2 Mi. Kurz 2 Mi. 3 Mi. 2 Mi. Mt. Mi. Mt,

Amsterdam do. Hamburg

do.

1497 6

London „oooooooooo aao é Parla. es eve 0d d 0000 e006 dtacees « Wien in 20 Xe 50 FI. 2 150 FI. 2 100 Thlr. | 2 100 Thile. | 8 Tage 150 FI. 2 Mi.

I SRb]| 3 Woch.

Berlin - Anhaltische Eisenbahn.

Die Frequenz auf der Berlin-Anhaltischen Eisenbahn hat betragen:

1023 99%, 100

Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss. Frankfurt a, M. WZ.............. Petersburg

Personen, Einnahme,

vom {. Jan. bis ult. April c, 79,183 94,335 Rthlr. 16 Sgr. Pf,

im Monat Mai .….........…... 33,665 39,416 - Gi d s. 112,848

Centner. Einnahme.

96,815; 31,298 Rthlr, 26 Sgr.

6,302 - 27

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1 Ps.

Frachtgut bis ult. April c... Ps 8 -

im Monat Mai... ... 22,1467 r T-Z E N TT8,96T7

Metcorologishe Beobachtungen.

Abends 10 Uhr.

Nach einmaliger Beobachtung.

Nachmittags 2 Ubr.

Morgens

1842. 6 Ube.

22. Juni.

Quellwürwe 8,6° R.

Flusswürme 14,2° R. Bodenwärme 15/1° R. Ausdünstuug 0/044 Rh. Niederachlag 0,011 Rh.

Luftwärme .…. | + 13,9? R. |+ 20,2°R.|+ 12,4°R. Thaupunkt .…. | 4+ T, R.|+ S8,5®R.| +4 T7,1°R. Dunstsättigung 61 pet. 41 pet. 69 pet.

Wetter trübe. halbbeiter, Wind W. Ww. Würmewechsel-+21,0°®

Wolkenzug... W. -+ 11/,4°. I m ps. Tagesmittel: 336,29 Par... 4-15/,5° R... +4 7,9° R... 57 pct. W,

W,

Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten.

2493 Thlr. 7 Sgr. 5 Pf. einschließlich 782 Thlr. 15 Sgr. Gold festgeseßt.

Die speziellen Verpachtungs - Bedingungen nebs der Karte und den Vermessungs- und Bonitirungs-

Hamburg. (Dampfboot „,,

| |

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|

Dampfschifffahrt zwischen Potsdam und

alke‘) Die Abfahrt erfolgt regelmäßig jeden Dienstag

Königliche Schauspiele.

Grejtdge Fe. Juni. Jm Opernhause: Die Puritaner. Große Oper in 3 Abth,, mit Tanz. Musik von Bellini, (Dlle, Kathinfka Evers, Königl. Württembergishe Kammersängerin vom Hof- Theater zu Stuttgart : Elvira, als Gastrolle.) Jm Schauspielhause: Une Chaine, comédie nouvelle en 5 actes, par Scribe. __ Sonnabend, 25. Juni. Jm Schauspielhause: Jch irre mich nie, Hierauf: Das Blatt hat sich gewendet. Sonntag, 26. Juni. Jm Opernhause: ner Thür. Hierauf: Robert und Bertrand. Im Schauspielhause: Französische Vorstellu n 27, Juni, Jm Schauspielhause : Wildnibß.

Jeder fege vor sei-

ng. Der Sohn der

Königstädtisches Theater.

Freitag, 24, Juni. Einen Jux will er sich machen. Posse mit Gesang in 4 Akten, von J. Nestroy.

Sonnabend, 25, Juni, Ouverture aus der Oper: „Die Ball- nacht“, von Auber. Hierauf: Jntroduction und Polonaise fúr die Flôte (E-dur), fomponirt und vorgetragen von Herrn Oelschig, Mitglied des Orchesters des Fnigostadeishen Theaters. Dann, zum erstenmale wiederholt: Von Sieben die Häßlichste. Lustspiel n 3 Akten und einem Vorspiel nach Told’'s Erzählung, von L. An- Nach dem Vorspiel des Stücks: Variationen über ein

ely. „Armide“, komponirt und vorgetragen von

hema aus der Oper: Herrn Oelschig.

An die Leser.

Die vierteljährlihe Pränumeration der Staats-Zeitung beträgt 2 Rthlr. Preuß. Cour. für das Inland. Bestellungen für Berli werden in der Erpedition selbst (Friedrichs - Strafe Nr. 72) gemacht, und jeder innerhalb der Ringmauer der Stadt wohnende Pränumerant erhält das Blatt

| durch die Stadtpost, schon den Abend vor dem ange-

gebenen Datum, frei ins Haus gesandt. Aus- wärtige, des In- oder Auslandes, bewirken ihre Be- stellungen rechtzeitig bei den resp. Post - Aemtern; wer dies versäumt, kaun nicht mit Gewißheit die Num- mern erwarten, die vor der hier eingegangenen Aumel- dung erschienen sind. i

Für einzelne Nummern des Blattes is der Preis 2E Sgr.

Verantwortlicher Redacteur Dr. F. Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei.

W. Zinkeisen.

Literarische Anzeigen.

Musikalien - Leih - Institut der Buch-, Kunst- und Musikalien- Handlung von Ed. Bote & G. Bock,

Secretairs Albert Friedrich Ernst Grafen von Ka- mcke am 28, Oktober 1841 der erbschaftliche Liqui- dations-Prozeß eröfnet ist, so werden die sämmttli- chen Gläubiger hierdurch vorgeladen , sich in dem auf den 27. Fuli 1842, Vormittags 10 Uhr, vor dem Kammergerichts-Assessor Lamprecht im Kam- mevrgerihte anberaumten Liquidations - Termine zu gesiellen, den Betrag und die Art ihrer Forderung

anzugeben und die vorhandenen Dokumente urschrift-|

lich vorzulegen. Auswärtigen werden die Fustiz- Kommissarien Landgerichts-Rath Bauer, von Tem- pelhof, Naudé und Justizrath Jung als Bevoll- mächtigte vorgeschlagen.

Die Ausbleibenden haben zu gewärtigen / daß sie aller ihrer etwanigen Vorrechte für verlustig erklärt und mit ihren Forderuugen nur an dasjenige, was nach Befriedigung der sich meldenden Gläubiger von der Masse etwa Übrig bleiben möchte, werden ver- wiesen werden.

Berlin, am 10. März 1842.

Königl. Preuß. Kammergericht.

Bekanntmachung. Die 3 bis 4 Stunden von den Städten Halle, Wettin, Loebejún und Zoerbig und auf dem Berge gleichen Namens liegende Königliche Domaine Pe- tersberg soll, hbheren Bestimmungen zufolge , nebst der mit derselben verbundenen Brauerei und dem herrschaftlichen Steinbruche, so wie mit dem aus den Ddrfern Nehlihß, Froesniß und Westewißz , resp. aus dem Dorfe Naundorf, zu entrichtenden Natural- Garbenzehnt, besiehend in 10 Schock Mdl. 3% Garben Weizen, S n A de Roggen, O dék ae ‘d A aale: Gei E und den aus dem Amtsbezirke Petersberg aufkom- menden Natural - Getraide® Se râe be es in hefel 147 Mh. Weizen, E 15 - Roggen, 2 - 25 - Gerste und 328 - Z 11 - afe im Wege der öffentlichen Licitatiet 1843 ab, guf 24 nach einander folgende bis Johannis 1867, an den Meisibietendèn verpa tet werden.

r, von Johannis Jahre, Le

Registern, so wie die Haupt -Ertrags - Nachweisung de? Domaine Petecöberg , kdnnen täglich mit Aus- schluß der Sonntage, in unserer Domainen - Regî- fstratur cingesehen werden.

Zur Licitation haben wir einen Termin auf Don- nerstag den 8. September c., Vormittags 10 Uhr, in unserem Sessionssaale vor dem Departements- Rath Herrn Regierungs-Rath von Rode angescht. Der Zuschlag bleibt jedoch der hdheren Genehmi- gung mit dem Rechte der Auswahl unter den drei Bestbietenden vorbehalten.

Merseburg, den 13. Juni 1822.

Königliche Regierung, Abtheilung für die Verwal- tung der direkten Steuern, Domainen und Forsten.

Avertissement. Da sich troy der zu wiederholten Malen in den dentlichen Blättern eingerücckten Bekanntmachung Fâlle ergeben haben , daß literarische Werke direkt an Seine Majestät den Kaiser von Oesterreich ein- gesendet worden sind, so wird hiermit von Seiten der Kaiserl. Königl. Oesterr. Gesandtschaft allhier er- neuert in Erinnerung gebracht, daß Seine Majestät der Kaiser nur jene literarischen Werke, Kupferstiche, Lithographieen , Zeichnungen und andere Kunst-Er- zeugnisse annehmen, zu deren Einsendung vorerst die Allerhöchste Erlaubniß durch die Kaiserl. Königl. Ge- sandtschaft erwirkt worden ist, und daß ordnungswi- drige, direkte Sendungen dem Einsender künftig ohne weitere Rückfeage auf seine Kosten zurückgesendet werden. Berlin, den 20. Funi 1842.

Höhere Bürgerschule Lehrer - Gesuch. Fn der Kreisstadt Gladbach, Reg.-Bez. Düsseldorf, wird für eine durch Privat-Verein zu errichtende höhere Bürgerschule ein Lehrer gesucht, der geeignet ist, in der gela: als Rektor dieser An- falt vorzustehen. Der Kreis Gladbach ist einer der gewerbthätigsitenderRheinprovinzen, demgemäß wird die Aufgabe der Anstalt besonders dahin gerichtet seyn, die Jugend auszubilden, die sich dem Handels- und Gewerb-Fache widmen soll. Zur Ertheilung des Untercichts in den neueren Sprachen und in den Natur-

Zu derselben gehdren/ außer den erforderlichen

Wirthschafts - Gebäuden, a, an Gârten Ackerland Wiesen Grascland Da u. Baustellen, egen u. Gräben 6 42,235 zusammen 867 Morg. 113,075 R.

2 Morg. 31,84 R. 771 = 57 E 64 102

23 90

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und

MAeRsMAasten müßte der Anzustellende daher sich vorzüglich befähigt fühlen. Je nach den grdßeren und vielseitigeren Fähigkeiten für) ie ersie Lehrerstelle an einer solchen Ansialt wird eine ganz angemessene Gehaltsumme zu-

gerer G di

an wende sich (portofrei) an den Präses des Kuratoriums der zu uta ved Bür er- schule, "M Beate und Kommerzienrath Quirin

es|Croon in M.

Morgen 65 Uhr. Unterzeichneten zu haben, am Bord des Dampf- bootes werden keine Fahrbillette verkauft.

zessin//, Capitain Bluhm, von hier

von Swinemünde expedirt werden. An den Sonn- abenden fährt dasselbe, mit einer kurzen Anlagezeit in Swinemünde, von hier bis Putbus, verweilt daselb an den Sonntagen und kehrt von dort an den Mon- tag - Morgen um 45 Uhr, wieder mit einer v Aulage in Swinemünde, bis Stettin zurück. Nur Ee heftigen Sturme wird hiervon abge- wichen.

Veränderung des bisherigen Saßes, als ihre Gleich- fiellung mit denjenigen, welche die Dampfbugsirboot- Rhederei zwischen wird, es erfordern md

Hagelschaden- und Mobiliar-Brand-Ver- sicherungs-Gesellschaft zuSchwedta,d.O.

gehabten General-Versammlung in Vorschlag gebrach- ten Anträge:

nunmehr nach Bestimmung der vorerwähnten Gene-

Passagier - Billelte sind bei dem

L. F. Anker, Behrenstr. 23. Im Monat Juli wird das Dampfschiff „„Kronprin-

an jedem Diensta | A an jedem Denneriág Mittags 12 Uhr,

an jedem Sonnabend, Morgeus 5 Uhr, und an jedem Montag nach Ankunft von Rügen, an dem Ds Morgens 8 Uhr,

Die Preise diesee Fahrten erleiden insoweit eine

tettin und Swinemünde erheben

chte. - Stettin, den 20. Juni 1842. A. Lemonius.

Nachdem die in der letzten, am 2, März d. J. statt

1) wegen der Zulässigkeit, grössere Schlige gegen Hagelschaden in Unter-Abtheilungen versichern zu dürsen, und

2) wegen Erweiterung des Sozietäts- Bezirks,

ral-Versammlung von den in derselben durch Stim- menmehrheit erwählten Herren Kommissarien bear- beitet und s0 weit gediehen sind, um einer aulseror- dentlichen General- Versammlaung zur dehnitiven Be- schlussnahme vorgelegt werden zu können, s0 laden wir mit Bezugnahme aus die Bestimmungen unserer Statuten die geehrten Mitglieder der hiesigen Versì- cherungs-Vereine zu einer solchen auf Dienstag, den 5. Juli d. J., hierdurch mit dem ergebensten Bemerken ein: dals die Verhandlungen in

Anf: nehmen werden. i Sclimedt a. d. O, den 11. Juni 1842,

Die Ha upt-Direction.

dem Konferenz - Saale unseres Societätshauses Vormittags 10 Uhr ihren

Meyer. Zierold, Kieckebusch, C. Lüdecke,

Jägerstrasse No, 42, Ecke der Oberwallstrasse.

Abonnement sür 3 Monat 1 Thlr. 15 Sgr. Mit der Berechtigung, sür den ganzen gezahlten Betrag Musikalien als Eigentham zu entnehmen, 3 Thlr, Ausführlicher Prospekt gratis. Für Aus- wärtige die vortheilhastesten Bodiigungeii:

Scribe’s neuestes Lustspiel,

So eben ist bei mir erschienen : Q E S

ou le mari qui trompe sa semme. Comédie en 3 actes et en prose par Scribe et Duveyrier. Elegant brosch. 5 Sgr. Früher erschien : La calomnie par Scribe 5 Sgr. Le verre d'’eau par Scribe 5 Sgr. Une chaîne par Scribe 5 Sgr. Karl F. Klemann, Burgstr. 8 2, Treppen.

Bei Leopold Freund in Breslau ist erschienen und in allen Berliner s0 wie den andern Deut- schen Buchhandlongen zu haben : ; Abhandlungen aus dem Gebiete der Au- enheilknnde. Von Dr. T. W. G. Bene- Lide Königl. Preuls. Geheimen Medizinalrath und Prof. der Chirurgie an der Universìität zu Breslau. Gr, 8, Eleg. geh. Preis 1 Thlr,

Sea E

Bei G ustav U Se au e ¿Ae o 1 Stechbahn 3, ee

arnecker & Comp. in FrankÎ L Tbienen und in Berlin S Werderftr. 11, E. S. Mittler Ste 34, Plab n sche Beh 0 M0 .¿ Franz. Str. 21, e . (L. e); Ugcrfie, 37, Oehmigke's Buchb., Burgsir. 8, nslinsche Buchh., Breitestr. 23, F. Dümmlerck Linden 19, Julius Springer, Breitesir, 20, #6 wie durch alle Buchhandlungen zu beziehen : f

Geschichte é des 3ten Kurmärkschen Landwehr - Jnfanä E und Kavallerie-Regiments, -- . ne einer vorausgeshickten historischen Darstellung der e schen E amit durch welche das Landwehr - Jnfstitut her- vorgerufen und ins gee getreten, von dem Capitain-G. C. Frdbing, aggregirt dem Sten Gu d eib-) att eheftet. Preis 1 Thlr.

s Minimum des Pachtzinses mit Ausschluß d Giatinses für die Mabueal Getraide: Gef lle ist a

uf

| ‘eifrig bemúht seyn, | lern gefällt, mir ihr

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

E

Berlin, Sonnabend den 25e Juni

Ne 174.

ten.

Auntlide N “Paris Langs und die Opposition. Unruhige Auftritte in der Rechtsschule. Vermischtes. Schreiben aus Paris. (Die (Auge MerarisGe. Aeaceit und die jehige poli-

e e

e (B raa ini Par d Zei 2, Barlamenggeerdandlunge n.

Belgien: “Brassel Neuer Gouverneur der Provinz Luxemburg.

Deu ate Bunbésftoaten Schreiben aus Dresden. (Der Ent

utsche Bun a G ; - wurf r egen riminal- Prozeß - Ordnung.) Schreiben aus rankfurt a. M.

Ara enats-Bekanntmachung wegen Eintritts Russischer Un- terthanen in das Krakauer Unterthanen-Verhältniß.

Ope, Wien. Banus von Kroatien. Richtung der Eisen-

ahn na rag.

ao Rid. Dauernde Minister-Krisis.

Juland. Berlin. Privilegium wegen Ausfertigung neuer Stadt- Obligationen der Stadt Breslau. Kdnigl. Kabinets-Ordre, die seit länger als 56 Jahren deponirten Testamente betreffend. Tilfit. Durchreise Sr. Kdnigl. Hoheit des Prinzen von Preußen. Mün ster. Dombau - Verein.

Ein Orden zur Ehre Friedrich's des Großen. Bie S Verfassung der muhammedanischen Länder. (Erster rtifel.

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Berlin. Musikalisches

Ehren: Diplom. Stettin. General-Versammlung der Gesell- schaft für Pommershe Geschichte und Alterthumskunde. Stillfried-Rattoniß. Denkmale des Schwanen-Ordens.

a. i A

E

——————————

Amtliche Uachrichten.

Kronik des Tages.

Se, Majestät der Kbnig haben Allergnädigsk geruht: Dem Hauptmann Stol6, aggregirt dem 8ten kombinirten Reserve-Bataillon, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse; und Dem Ober-Landesgerichts-Rath S tuve zu Hamm den Cha- rakter als Geheimer Justizrath zu verleihen.

Der bisherige Landgerichts -Referendarius Johann Karl Joseph Rißenhoff zu Köln ist auf den Grund der bestandenen dritten Prüfung zum Advokaten im Bezirke des Königl. Appella- tionsgerichtshofes zu Kbln ernannt worden.

Angekommen: Se. Durchlaucht der General-Major und Commandeur der óten Landwehr - Brigade, Fürst Wilhelm Radziwill, von Oranienburg.

Abgereist: Der Geheime Kabinets - Rath Dr, Müller, nach Stettin.

Der Generalstabs - Arzt der Armee und Chef des Militair- Medizinalwesens, Dr. von Wieb el, nach Danzig.

er Hof-Marschall und Jntendant der Königlichen Schlösser, von Meyerinck, nah Stettin.

Der Wirkliche Geheime Kriegsrath und General: Proviant- meister ller, nah Schlesien,

Der Kammerherr, außerordentliche Gesandte und bevollmäch- tigte Minister am Königl. Niederländischen Hofe, Graf von

ylich und Lottum, nah Neumarkt.

S

Zeitungs-Uachrichten. Ausland.

Frankreich.

Paris, 19. Juni. Auf die Ausfälle der Oppositions: Journale, welche sich Herr Blanq ui durch sein Programm an die Wähler zu- gezogen hat, antwortet derselbe heute in folgendem an das Siècle gerichteten Schreiben: „Jch muß mich wundern, daß mein Cirkular an die Wähler des fünften Pariser Bezirks Sie in Zweifel Über die Festigkeit meiner politischen Meinungen gelassen hat. Meine Mei- nungen find heute noch dieselben, wie sie gestern waren, und ich werde Pariser Wählern nicht die Schmach anthun, zu vermuthen, daß man ihre Stimmen mittelst Apostasie erlangen kdnne. Die Verlegenheiten, die man meiner unabhängigen Stellung zu bereiten sucht, rühren daher, daß ih meine Kandidatur nicht den 3 oder 4 Comités unterworfen habe, die sih die Leitung der Wahlen nmafßfien zu föônnen glauben, Jch will nur von meinen zacurlichen Richtern abhängen. Jch habe daher für den Augen- vlick nichts auf die Besorgnisse zu antworten, welche Sie in Be-

zug auf meine politische Beharrli feit auf eine übrigens sehr wohl- wollende Weise an den Tag legen. Erlauben Sie mir vielmehr, meinerseits besorgt zu seyn, wenn ich sehe, wie die Männer der dynastishen Opposition mit so vieler Selbstverleugnung und mit o wenig Logik an dem are legitimistischen und radikalen Kandi- daten arbeiten, Was kdnnen Sie vonallen Mesalliancen anders hoffen, als die Entwürdigung und den Untergang der neuen Verbündeten? Und wenn Sie mit einander siegen, was wollen Sie mit dem Siege anfangen? Erlauben Sie mir daher ungehindert, einen anderen Weg einschlagen und meine Unabhängigkeit als Kandidat nicht aufgeben zu Ns, um die Wähler über meine Unabhängigkeit als Deputirter zu beruhigen. Es haben seit 12 Jahren genug per nliche Debat- ten stattgefunden; das Land muß aufhören, sich ferner in jener unfruchtbaren Bahn zu bewegen, und ih für mein Theil werde neue Wege einzuschlagen, wenn es den Wäh- Mandat zu verleihen, Jh werde mich dar-

über vor ihnen auf eine Weise aussprechen, die keinen Vorwand zur Zweideutigkeit Übrig lassen soll.“

Jn einer der Vorlesungen an der hiesigen Rechtsschule haben in den leßten Tagen durch die Schuld eines der Professoren die ärgerlichsten Auftritte stattgefunden, Auftritte, die für denjeni- gen, der mit dem Wesen Deutscher Universitäten vertraut is, fast unbegreiflich sind. Herr Boileux, Advokat am hiesigen Königlichen Gerichtshofe, der ein Werk úber- die Falliten zur Durchsicht er- pn hatte, wollte, ehe er ein Urtheil ber dasselbe abgab, die

orlesungen des Herrn Bravard, Professors des Handelsrechtes, mit anhdren. Er erbat sich von demselben eine Eintrittskarte, die dieser aber aus persónlicher Feindschaft verweigerte. Herr Boi- leux wandte sih darauf an den Vorsteher der Fakultät, von dem er die gewünschte Eintrittskarte sogleich erhielt. Als er sich aber in den Saal, wo die Vorlesungen gehalten wurden, begeben wollte, ward ihm von dem dienenden Beamten, im Auftrage des Professors, der Eintritt verweigert. Der Vorstand der Fakultät, von dieser Weigerung in Kenntniß geseßt, drang vergebens in Herrn Bravard, das Verbot aufzuheben. Herr Bravard beharrte dabei, und es mußte dem Minister des dffentlichen Unterrichts über diesen Vorfall Bericht erstattet werden. Nach einer Bera- thung in dem Königlichen Conseil des dffentlichen Unterrichts ging dem Professor eine Verordnung zu, welhe ihm aufgab, Herrn Boileux, so wie alle diejenigen, welche mit Karten von dem Vor- stand versehen worden wären, ungehindert an seinen Vorlesungen Theil nehmen zu lassen, Man hâtte glauben sollen, daß durch eine solhe Entscheidung jenem beklagenswerthen Konflikt ein Ende gemacht worden wäre. Aber gestern, als Herr Bravard Herrn Boileux in seiner Vorlesung erblickte, unterbrach er seinen Vortrag und gab Befehl, jenen Zuhbrer aus dem Saale zu bringen. Herr Boileux weigerte sih natúrlich, diesem Befehle Folge zu leisten, und bald erhob sich von allen Punkten des Saales ein verwirrtes und tobendes Geschrei für und gegen die Ansicht des Professors, Der Vorstand der Fakultät, der sogleich herbeieilte, die Ruhe aber nicht herstellen fonnte und den Skan- dal nicht verlängern wollte, bat Herrn Boileux, den Saal zu ver- lassen, mit dem Versprechen, daß die Thatsachen zur Kenntniß der Behörden gebracht werden würden. Der offizielle Bericht an den Minister des öffentlichen Unterrichts ist bereits abgegangen, und man sieht der Entscheidung des Conseils entgegen.

Der Marschall Soult hat sich heute nah dem Schlosse von Meudon degtben welches der Kbnig hend des Sommers zu seiner Verfi gung stellt hat, Er-wird lângere Zeit dort verwei- len, s e y Dae Buro, S zu leiten Duett

err Bictor Hugo tritt der bêévorstehendèn Wahlen in Montauban als Kandîdat auf. rsteh Ó

» Paris, 18. Juni. Der Vicomte von C nin, Anhänger der äußersten Liuken, is ein sehr n Sorime trefflicher Schriftsteller und sehr bewandert in" den Verwaltungs- Angelegenheiten, allein er läßt sich zuweilen durch die Leidenschaft hinreißen und widmet sein Talent einer Sache, die er vor zwölf oder vierzehn Jahren nicht würde vertheidigt haben. Er wählt gewöhnlich die Zeit der Wahlen für die Herausgabe seiner meisk unter dem Namen Timon erscheinenden Broschüren und reprodu- zirt sie so bald wie möglich in den zu seiner Disposition stehen- den Journalen.

Auch jeßt hat er unter demselben eine kleine Broschüre an die Steuerpflichtigen geschrieben, worin die Zahlen von unbestreitbarer Genauigkeit, die daraus abgeleiteten Folgerungen aber keinesweges tadelsfrei sind. Wir haben bereits mehrmals über den Zustand der Finanzen in Franfreih gesprochen, und in Bezug auf die Haupt: Thatsachen stimmen wir mit Herrn von Cormenin überein. Die Hülfsmittel des Staats sind für zehn Jahre verwendet, und nach Ablauf dieser Zeit wird noh ein beträchtliches Defizit vorhanden seyn, das Herr von Cormenin zu 847 Millionen angiebt ; dies is übertrieben, und um sih der Wahrheit zu nähern, muß man die

âlfte abziehen. Bei Vergleichung des Ertrages der direkten

teuern geht Timon offenbar unredlih zu Werke. Jm Jahre 1830 betrugen die gesammten direkten Steuern 331 Millionen Fr., und im Jahre 1843 werden sie 402 Millionen betragen ; dies giebt eine Vermehrung von 71 Millionen. Diese Vermehrung, die man als das Resultat des gegenwärtigen Systems darstellt, ist nur die Folge der unter der Restauration erlassenen Gesebe; sie ist selbst ein Zeichen eines grdßeren Wohlstandes. So hat die Grundsteuer sich durch die neuen Gebäude, die sih auf allen Punkten des Landes erheben, in 13 Jahren um 26 Millionen vermehrt. Die Patent: Steuer hat sich in derselben Periode um etwa 14 Millionen vermehrt; aber damit is nicht gesagt, daß die Abgabe von den Patenten erhöht worden is, denn man hat an dem U nichts geändert, und jene 14 Millionen rühren nur daher, daß die Zahl der Patentirten zugenommen hat. Dieselben f e 8A lassen sich auf die Personen: und Mobiliar-Steuer, so wie auf die Thür- und Fenster-Steuer, anwenden, Man be- Pen leicht, daß, wenn die Jndustrie gefährdet wäre, die Zahl der

atentpflichtizgen und mit ihnen der Ertrag der Patent- Steuer sogleich abnehmen würde. Wären die Häuser verlassen und im Verfall, so würde die von dieser Art des Eigen- thums erhobene Steuer ebenfalls sih vermindern und der Ertrag der Steuern im Ganzen weniger bedeutend seyn. Würde man aber daraus schließen fönnen, daß das Land sich behaglicher fühle, und daß die Steuern weniger: drúckend seyen? Keineswe- ges; eine Verminderung der öffentlichen Einkünfte unter den an- gegebenen Bedingungen wäre vielmehr ein Zeichen des Verfalls und der Verarmung. Der Ertrag der Steuern wächst natürlich mit dem dffentlichen Reichthum, und eine wirkliche Vermehrung der Lasten kann nur mittelst Erlassung neuer fiskalischer Geseße ge C ai welche die Erhebung von Steuern bestimmen, die nicht existiren.

Herr von Cormenin hat übrigens auch das Cirfular des Co- mités der äußersten Linken unterzeichnet, und sein Name befindet sich in Gesellschaft der Herren Éha uys de Montlaville, Hippo- lite Carnot, General Thiars und Larab(t, Dies Cirkular oder Programm is fast nur ein Abdruck von dem des Herrn Barrot.

jeßt geistreiher Mann, ein

1842.

Man verlangt darin die strenge und wirkliche Verantwortlichkeit der Minister und anderer Agenten der Regierung, so wie die voll: fommene Unabhängigkeit der Deputirten, Um nun diese Unab- hängigfeit zu erlangen, fordert das Comité ganz offen die Ber- schmelzung der verschiedenen Oppositionen, die, wie es sagt, noth- wendig sey, um die Majorität zu erhalten. So wird also die Republik die Legitimität umarmen;z das ist nichts Neues, allein man hatte es noch nicht mit der Aufrichtigkeit und Naivetät aus- gesprochen, wie das Comité der âußersten Linken. Eben so wie die Linke-Barrot fordert die Linke-Cormenin die parlamentarische und die Wahl - Reform, und die Wähler werden aufgefordert, die Kandidaten in dieser Beziehung zu befragen. Wir glauben, daß die Wähler Fragen úber ganz andere Dinge, die sie weit mehr interessiren, an die Kandidaten richten und ihre Zeit nicht mit solchen Dingen verlieren werden.

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz- zung vom 17. Juni, (B. H.) Die Opposition gegen das neue Armen -Geseß geht bekanntlich nur von den Radikalen und den Ultra-Tories aus, während die ministerielle Partei sich durch das Organ Sir Robert Peel's und Sir James Graham's schon lange als dem Wesen nah mit den Ansichten des Haupt-Urhebers jenes Geseßes, Lord John Russell, einverstanden erklärt hat. Der radifale Opponent, Herr Sharman Crawford, griff denn auch in der Rede, durch welche er seine Opposition zu motiviren suchte, die Prinzipien, auf denen das neue Armen- Geseg beruht, und das ganze bei der Ausführung derselben befolgte System in allen seinen Details an, vor Allem die den General- Armen-Commissairen durch das Geseß gegebene Vorschrift, darauf zu sehen, daß nur wirklich bedürftigen Personen Unterstüßung verabreicht, und daß alle Arme, die Unterstüßung erhalten, ohne Ausnahme in den zu diesem Behufe errichteten Armen - Arbeits- hâusern untergebracht werden, wodurch beabsichtigt wird, den durch das frühere System hervorgerufenen Uebeln abzuhelfen, dem zu- folge die Armengeld - Bewilligung auch an rüstige, nur temporair hülfsbedürftige Arme außer den Arbeitshäusern dem freien Ermessen der Armenpfleger Úberlassen war, was natürlich oft zu arger Geld- verschleuderung Anlaß gab.

Herr Crawford erklärte sih gegen das neue Sysiem, weil es dazu führe, e oft Aeltern und Kinder von einander getrennt und dem- nach die Familienbande gelockert würden , weil in den Armenhäusern die Behandlung der Armen von Seiten der Vorsteher oft roh und barbarish sey, weil das Zusammenleben einer so großen Menge von Armen in moralischen Beziehungen nur nachtheilige Folgen hervor- bringen könne tund auch die physishe Gesundheit darunter cide, welche Punkte er alle durh einzelne Angaben zu belegen suchte; natürlich hob er dabei die shlagendfen Beispiele hervor und führte unter An- derem aus etnem Berichte vom Jahre 1841 an, die Einrichtungen in dem Arbeitshause ju Sevenoaks seyen o schlecht, daß 86 Knaben in 19 Bet- ten, 75 Mädchen in 16 Betten, 57 Männer in31 Betten und 40 Weiber in 20 Betten schlafen müßten, woraus denn zahlloseKörperkrankheiten, insbe- sondere Krdpfe, Drüsen-Anschwellungen und dergleichen, entstanden seyen. Andererseits führie Herr Crawford an, daß die General-Armen-Com. missaire selbst in einzelnen Fällen anerkannt hätten, das Armen-Ge- seß binde sie nicht streng an die Beschränkung der Unterstüßung auf den Umfang der Armen-Arbeitshäuser, es dürften vielmehr unter Um- ständen auch an arbeitsfähige Arme außerhalb derselben Unterstüßun- gen verabreicht werden, und der Redner führte dann aus, daß ein jeder Arme guch allerdings auf ein mildes, seine Verhältnisse berück-= sichtigendes Armengeseß Anspruch mache, zumal in England, wo nicht nur das Ersigeburtsrecht der Parzelirung des Grund und Bodens, im Interesse der Minderbegüterten, in den Weg trete, sondern auch die nur zu Gunsten der vermdgenden Klasse eingeführten Mono= pole, welche das Getraidegeseß und ähnliche Geseße der Art in sih {hld}en, den Armen in eine viel nachtheiligere Stel- lung, als in anderen Ländern, verseßten. Daß aber ein Armen- geseß an und für sih nicht dazu beitrage, die üblen Fol-

en, welche man ihm gewdhnlich zuschreibe , hervorzubringen , näm- ich Sorglosigkeit und Leichtsinn, unbesonnene, zu frühe Heirathen, Uebervdlkerung und dergleichen, das beweise das Beispiel Frlands, wo alle diese Uebel lange vor dem ers seit ein paar Jahren einge- führten Armengesehße bestanden hätten, während England gerade während der Zeit des früheren Armengeseßes zu der hohen Stufe seiner Wohlfahrt emporgestiegen sey. Schließlich erklärte sih Herr Crawford noch gegen die den General-Armen-Commissairen ertheilte Befugniß, in ihrem Geschäftskreise Verordnungen zu erlassen, gegen welche keine Appellation stattfindet , und verlangte, daß ihre Func- tionen durch Parlaments-Akte genau begränzt würden.

Der Ultra- Tory, Herr Ferrand, der gern in seiner Weise. den Volksfreund spielt, erklärte, daß er nicht begreifen kdnne, wie irgend Jemand , der mit dem jeßigen Ministerium auch nur in Verbindung Fehe, es wagen kdnne, einem solchen, von dem ganzen Englischen Volke als die gtdßte Tyrannei verabscheuten S reabe das Wort zu re- den, und sprach nun seinerseits für die gute frühere patriarchalische Armen-Verwaltung, wo jeder Armenpfleger ganz nah seinem Ermes- sen zu Werke gehen konnte und natürlich der einflußreiche Gutsherr in der Armenpflege nöthigenfalls noch ein Mittel hatte, auf seine Un- tergebenen einzuwirken. Schließlich las Herr Ferrand noch seiner Partei den Text , daß sie auf. den Wahblgerüsten \o Vieles in Bezug auf eine Umänderung oder gar Vernichtung des neuen Armengeseßes Meeiuroen Love und jeßt diejenigen, die ihr Wort zu halten suchten, im Stich Ueße.

Seinen Haupt - Vertheidiger fand das Armengeseß darauf in dem Minister des Jnnern, Sir James Graham, der als Mit-

glied der Greyschen Verwaltung auh hauptsächlich zu dessen An- nahme mitgewirkt hatte. Jm Wesentlichen beschränkte sich derselbe indeß auf Berichtigungen einiger irrigen Behauptungen früherer Redner, besonders des Herrn Ferränd, und bemerkte unter Anderem, daß, dem neuen Armengesche zufolge, den arbeitsfähigen Armen kei- nesweges alle Untersiüßung außerhalb des Arbeitshauses vorenthalten werde/ sondern daß solche Arme nur angehalten werden sollten, für die Unterstüßung Arbeit zu liefern, welche sie unter der Auf-

siht der Armen - Aufseher zu betreiben hätten; wollte man an- ders verfahren, auf Unterst man nur der Faulheit bequemen Vorschub leisten und nur den Gleis besteuern, um die Trägheit

wollte man den Armen ein unbedingtes Recht hung außerhalb der Arbeitshäuser zugestehen, so würde

u nähren. Zu Gunsten der

eibehaltung einer Central - Armen - Kommission führte Sir James

Graham scließlih unter Anderem an - daß sie dazu diene, die allge- meine Einführung des veränderten Systems zu erleichtern, was fich