1842 / 186 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Sonnenscheibe frei bleiben. Da man gesunden hat, daß das Tageslicht bei gleihfdrmig mit Wolken bedecktem Himmel etwa der sechste Theil des Tageslichts eines wolkenfreien Himmels ist, so wird eine Licht- Abnahme wenig zu bemerken seyn. Eben so auch wird der Einfluß auf das Thermometer nicht sichtbar seyn oder wenigstens sehr gering.

Der Mond verläßt die Sonnenscheibe und die Finsterniß hört auf um 7 44‘ 20“ unserer Uhrzeit. Der Austritt erfolgt an dem Punkte der Sonnenscheibe, der, von dem höchsten Punkte derselben an gezählt, 146 Grade nach Osten liegt.

Die auffallenden Erscheinungen, von denen in den Lehrbüchern die Rede is, finden nur bei einer gänzlichen Verdeckung der Son- nenscheibe statt. Die gegenwärtige wird für keinen Theil des Preußischen Staates total seyn. Jn Schlesien is sie am größten. In allen übrigen Theilen nahe von derselben Größe wie hier.

Ein Phänomen, was sich bei dieser Gelegenheit am leichtesten beobachten lassen wird, is, daß, wenn die verfinsterte Sonne durch eine kleinere Oeffnung in einen verdunkelten Raum scheint, etwa durch die kleinen Zwischenräume, welche zwischen den Blättern der Bâume sich befinden, das Bild der verfinsterten Sonne ver- kehrt erscheint, so daß die rechte Seite zur linken, die obere zur unteren wird. Dieses findet auch sonst immer wie in einer Camera obscura statt, fann aber bei der erleuchteten Sichel am einfachsten wahrgenommen werden.

Ene.

Berlin - Potsdamer Eisenbahn. In der VVoche vom 28. Juni bis incl, den 4, Juli c. sind aus der Berlin- Potsdamer Eisenbahn gefahren 1) zwischen Berlin und Potsdam 11,635 Personen 2) - - Steglitz 980 -

E Zusammen 12,615 Personen.

Dauer der Fahrten auf der Berlin - Anhaltischen Eisenbahn vom 26. Juni bis incl. 2. Juli 1842, 1) Zwischen Berlin und Cöthen. Personenzug,

kürzeste Dauer .…. 4 Stunden 33 Minuten. längste E R S - 47

Güterzug. 4 Stunden 40 Minuten.

mittlere R L D -

Bekanntmachungen. Bek

0A i §8 g.

, Alle und Jede, welche an die Verlassenschaft des im 34sten Infanterie - Regimente gestandenen , un- längst zu Jülich verstorbenen Premier - Lieutenants Friedrich von Usedom rechtsbegründete Forderungen und Ansprüche zu haben vermeinen , werden , unter Verweisung auf die den Stralsundischen Zeitungen In extenso îinserirten Proflamen vom heutigen Tage, zu deren Anmeldung und Beglaubigung in einem der folgenden Termine, den 21. Fuli, 11. und 25. August d. J.- Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Hofgericht, bei Vermeidung der am 15. Septbr. cr. zu erkennenden Präklusion, hiermit aufgefordert. _Datum Greifswald, den 18. Juni 1842. Königl. Preuß. Hofgericht von ommern u. Rügen.

(L, S.) (gez.) v. Möller, Praeses,

sind bis jeßt 236

2785 / 2887, 3310, 3396,

2786, 2973, 3322,

Avertissementr. 3423,

Das unterzeichnete Königl. Land- und Stadtgericht macht hierdurch bekannt, daß über das Vermdgen des hiesigen Kaufmanns Johann Friedrih Schmidt, wel- ches hauptsächlih in Waaren und ausftehenden For- derungen bestcht, wegen Unzulänglichkeit desselben durch Dekret vom 30. April c. der Konkurs erdffnet wor- dent is, Es werden daher alle und jede, welche an das Vermögen des genaunten Gemeinschuldners An- sprüche zu haben vermeinen, hierdurch vorgeladen, dieselben binnen 3 Monaten uud spätestens in dem vor dem Deputirten Heren Ober-Landesgerichts-As- sessor Dèllen auf den 7, September c., Vormittags 10 Uhr, anberaumten präklusivischen Liquidations - Termin, entweder in Person oder durch einen mit geseßlicher Vollmacht und Fnformation versehenen hiesigen Fu- stiz- Kommissarius , von denen hiesigen Orts Unbe- kannten der Hr. Dr. Hadelich, Justizrath Rötger und Justiz - Kommissar Schmeißer in Vorschlag ge- bracht werden, in dem Lokale des unterzeichneten Ge- richts, Vormittags 10 Uhr, zu erscheinen, den Be- trag und die Art der Forderung anzuzeigen, die Be- weismittel beizubringen und diernds die weitere Verfügung zu erwarten, bei unterlassener Anmeldung ihrer Ansprüche und beim Ausbleiben im Termine aber zu gewärtigen , daß sie mit allen ihren Forde- rungen und Ansprüchen werden präfludirt und ihnen deshalb gegen die übrigen Gläubiger ein ewiges Stillschweigen wird auferlegt werden.

Erfurt, am 17, Mai 1842.

Königl. Land- und Stadtgericht.

3735, 3788,

4707,

5392,

Um die

Termin bis zum 1

alsdann auf.

Dienst verrichten ,

Ov In Folge der Fnsolvenz - Erklärung des hiesigen Sun Carl Ferdinand Schmal werden hier- ou 244 en Antrag des interimistisch bestellten Cu- 2 ry g ie zur E, des Schuldenstan-

m Den welche an genannten ‘aufmann Schmalh und dessen Vermbgen, und namentlich an das dazu gehbrige , am Wende-Markt belegene und sub Litt.

A. No. 198, fatastrirte sprüche zu machen baden ieben, Ube 1 fol e den dazu angeseßten Terminen, qls Me gen- oder 30sien dieses, oder am Gere t ten, gen Monats, Nachmittags 3 uhr dit neti- Weinkammer gehdrig anzumelden und'ng R enger unter dem Rechts-Nachtheil , daß sie widrigen en durh die am 23. Juli c. , Vormittags 16 Uhr, in dfentlicher igte ju publizirende Präklu iv Er kenntniß werden präkludirt und von der Theilnahme an der vorhandenen Konkurs - Masse ausgeschlossen werden. Die auswärtigen Kreditoren haben ehdrig legitimirte Bevollmächtigte hierselb| zu ve-|F. von

ellen, widrigenfalls sie für U ai die von mern, den Anwesenden zu fassenden Beschlüsse Úber die Be- bandlung dieser Debit-Sache werden angesehen wer- den. Stralsund, den 3, Junius 1842,

Verordnete zum Stadtkammergericht.

S,) Eric{hson.

ken, und zwar :

Sonntag, Dienstag, Donnerstag, Sonnabend,

die Markt Nr. 4.

Magdeburg- den Die Direction der

ugleih| Das den Herren

und zwar i

das bisher zu d und meistbietend

Von den früher creirten Actien, welche wir unterm 1 dentlichen Blätter für den daß die Besitzer derselben in di ritäts - Aclien - Kapitals um

Gleichstellung der Re

3607 bis incl. 3611, 3613 bis incl. 3616, 3619, 3789, 3870, 4150 bis incl. 4152, 4164, 4165, 4167, 4178, 4179, 4212, 4213, 4535 bis incl. 4542, 4544 bis incl. 4548, 4553, 4705, 4987, 5213 bis incl. 5226, 5228 bis incl. 5231, 5233 bis incl. 5236, 5302, 5388 bis incl. 9407 bis incl. 5411, 5637, 5802 bis incl.

6090, 6364, 63487 bis incl, 6389, 6491, 6493,

6497, 6522, 6526, 6557, 6704, 6705, 6822, 6823, weder zur Abstempelung, pitals präsentirt worden. esiher dieser Actien vor Verlust zu hüben, haben wir mit Genehmigung des Gesellschafts-Aus- schusses den zur Abstempelung anberaumt gewesenen . August c. verlängert. Nach Ab- lauf dieses Termins kann die Abstempelung nicht mehr stattfinden, vielmehr wird das Kapital derjeni- gen Aciien , welche bis dahin nicht präsentirt wor- den sind, zur Erhebung bei unserer Haupt-Kasse dis- ponibel gehalten werden,

Magdeburg, den 12. Juni 1842. Direftorium der Magdeburg- Côthen-Halle-Leipziger Eisenbahn-Gesellschaft.

So lange der jeßige geringe Wasserstand anhätl, werden nur unsere flottgehenden Dampfschiffe den

Weiteres die Fahrtage auf 4 Mal wöchentlich beschrän- von Magdeburg

Freita Außerdem fährt wdchentlich einmal ein Schlepp- Dampfschiff sowohl von Magdeburg als von Hamburg ab. Nähere Auskunft und Fahrbillets ertheilen in Berlin erren Herrmann & Meyer, Werderschen

ger Dampfschifffahrts - Compagnie.

Guts - Verkauf.

Stumpfeldt zugehdrende, in Neu - 0 von Stemçvar im Franzburger Kreise, 35 Meilen von Rostock S e und zwar lebteres besonders, verkauft werden.

längste -

2) kürzeste Dauer 4 e mittlere à 5

800

« 39 - E - 6

Zwischen Cöthen und Berlin: Stunden 27 Minuten.

4 Stunden 55 Minuten.

- 45 # W 410 z

Berlin Den 5.

er Juli 1842.

r s e,

Pr. Cour. Brief. |

Fonds.

Geld.

Actien.

Zf.

Pr. Cour. Brief. | Geld.

St. Schuld - Sch. do. z. 34 2 abgest. Pr. Engl. Obl. 30. Sch. der Seehandlung. Kurm. Schuldv. Berl. Stadt - Obl. do. z. 33 L abgest. Danz. do. in Th. Westp. Pfaudbr. |: Grossh. Pos. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. Kur- u. Neum. do. |& Seblesische do.

104% 103% 1023

855 102 103% 102

48 103: 1067 1031 103: 1037

Präm.

103 103

104: 1022 102i

851

1023 101:

1033

Bel. Anb. Eisen

Rhein. Eiseub,

Gold al marco Friedrichsd’or

zen à 5 Th. Disconto

BrI. Pots. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Mgd. Lps. Eiseub. do. do. Prior. Obl.

do. do. Prior. Obl. Düss Elb. Eisenb,. do. do. Prior. Obl.

do. do. Prior. Ob.

Andere Goldwün-

1273 116; 1054 102%

85%

954 100

b.

C A ea

133

3

10%,

126% 1022

1021 104 1027 847 100 94:

13

9s 4

*) Der Käufer vergütet die abgelausenen Zinsen à 4 pCt. und ausserdem L pet.

p. auno bis 31. Dezember 1842. Wechsel-C

Amsterdam do.

Hawburg do.

Augsburg

Breslau

Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss. . Fraukfurt a. M. WZ

Petersburg

Auswärtige

Amsterdam, I. Juli. Kanz-Bill. —, 5% Span. 19/7. Präm. Sch. —.

einer

anntmachung.

1,100,000 Thlr. Stück, und zwar:

No 446, 447, 504, 550, 556, 594, 595, 726, 797 bis incl. 800, 834 bis incl, 836, 828, 839, 1275 bis incl. 1279, 41401, 1529, 1531, 1533, 1534, 1756, 1761, 1768, 1770, 1771, 1796, 1923, 1924, 1991, 2009, 2210 bis incl. 2212, 2322 bis incl, 2325, 2345, 2424 bis incl. 2427, 2439, 2463, 2735 bis incl. 2738, 2740 bis incl. 2744, 2747, 2748, 2750, 2751, 2752, 2758, 2760 bis incl. 2764,

2851, 2852, 2854 bis incl. 2857, 3341 bis incl. 3349, 3355, 3395, 3491 bis incl. 3505, 3507, 3508,

noch zur Erhebung des Ka-

und die Verzinsung hört

Cuny.

und müssen wir daher bis auf

von Hamburg Sonntag, Dienstag, Mittwoch, reitag.

1. Juli 1842. vereinigten Hamburg - Magdebur-

Holßapfel.

Erben des Wohlseligen E F.

orpom-

eilen von Barth und 6 Meilen lem Gute Peter Teig abe sollen end

100 Thlr. 150 FI.

7000 Stück Prioritäts- 3. Februar c. durch die Fall gekündigt haben, e Vermehrung des Prio- unter hte nicht einwilligen wollen,

ours.

Kurz

Kurz

2 Mi.

1 SRb.

werden.

nommen werd enthält :

then sind.

Ein an der

2 Mi.

2 Mt. 3 Me. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mi. 2 Mit. 8 Tage

sehr vortheilhaft

Pr.

Cour.

Thlr. zu 30 Sgr.

3 Woecb. |l

rsSen. Niederl. wirkl. Schuld 52. Pass. 47. Ausg. —. Ziusl. —. Pol. —,. VOesterr. 1075.

en.

Chaussee von Stettin nach Danzig belegenes Rittergut is aus freier Hand zu etwa 80,000 Thlr. zu verkaufen. Nähere Auskunft im Büreau des Herrn Kreis - Justizraths Straß, Königsstraße Nr. 32 zu Berlin.

Geld.

1395 1392 150

1493

795 Ie3% 1025

994

99x 101

52 do. 100 L

Preuss.

Zu diesem Aufgebot werden nachstehende Termine, als : am 12. Ju am 9. August d. Fs. und am 6. September d. Js.-

Vormittags 11 Uhr, in dem Hause des Herrn J. En-

gel hierselbs| (Gasthof zum Kronprinzen) abgehalten

lius

Die annehmlich gestelllen Aufbots - Bedingungen sind bei Unterzeichnetem, so wie die Gutskarte, ein- zusehen, und kann das Gut selbst, nah vorhergegan- gener Meldung auf dem Hofe, in Augenschein ge-

Nach der neuesten Vermessung vom Fahre 1839

1) das Hauptgut Kabßenow 2203 Magdeb. Morgen, und find davon 17 Morgen 172 Ruthen Gar- ten, ferner 1865 Morgen 107 (Ruthen fkultivir- ten und 10 Morgen 58 Ruthen unkultivirten Aker, 119 Morgen 136 (Ruthen Wiesen , 11 Morgen 12 (C]Ruthen Torfmoore und 57 Mor- gen 79 Ruthen Holz, so wie

2) das Kruggehöft 62 Magdeb. Morgen 13 JRu- then groß ist, von welchen 55 Morgen 96 J Ru- then kultivirter Acker und 5 Morgen 157 J Ru-

Die Gutsgebäude sind im hauswirthlichen Stande und der Aer gut kultivirt. Greifswald, im Junius 1842, Dr, Billroth, als Gevollmächtigter der von Stumpfeldschen Herren Erben.

Antwerpen, 30. Juni. Zins. —.

London, I. Juli, Cons. 3°; 914. 25% Holl. 514. 5% 100%. 5% Port. —. 32

Paris, 30. Juni. 52 Rente fin cour. 118. 80. Aul. de 1841 Gu cour. 79. 95. 5% Neapl, au compt. 105. 225%. Passive 47.

Wien, 30. Juni. 6% Mei. 1081. 4%, 1003. 32 771. 15 —. Bank-Actien 1661. Anl. de 1834 137%. de 1839 107%.

Meteorologische Beobachtungen.

Abends

Neue Anl. 194. Neue Anl.

Morgens

Nach einmaliger 6 Ube.

4, Juli. 2 Uhr. 10 Ube. Beobachtung.

Luftdruck .… . | 336,09" Par. (335,95 Par. Luftwärme ... | + 10,3° R. |+ 17,3°R. Thaupunkt ...| 4- 6,7° R. + 6,35° R. Daustsättigung 75,5 pCt. 42,4 pCt. Weiter

1842. Nachmittags

a1” ar. uellwärme 335/47 Par.| Quell + 15,2° R. | Flusswärme + 10,2° R. | Bodenwärme 71/3 pCt. | Ausdünstuug Niederscblag Wüärmewechsel

Wolkenzug... t Tagesmittel: 335,5" Par... 4-14,27° R... 4+7,75° R... 63,1 pet.

Königliche Schauspiele. Mittwoch, 6. Juli. Jm Schauspielhause: Zum erstenmale wiederholt : Doktor Wespe, Lustspiel in 5 Abth,, von Benedix.

Marktpreise vom Gctraide.

d. Js. -

S E den N E be Zu Lande: Weizen 3 Rthlr.; Roggen 1 Rthlr. 22 Sar. 6 Pf. ; Hafer 1 Rthlr. 5 Sgr. , auh 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf. N Vf. 3

Zu Wasser: Weizen (weiter) 3 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 3 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf. und 2 Rthlr. 15 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 23 Sgr. 9 Pf.- auch 1 Rthlr. 20 Sgr. ; kleine Gerste 1 Rthlr. 5 Sgr. ; Hafer 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf. , auch 1 Rthlr.

Sonnabend , den 2. Juli 1842. Das Schock Stroh 11 Rthlr. , auch 9 Rtblr. 15 Sgr.

Der Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 22 Sgr. 6 Pf.

Dem heutigen Blatte der St. Ztg, is die „Bekanntmachung,

| die gerichtliche Niederlegung der von der Haupt-Verwaltung der

Staatsschulden im Jahre 1841 für den Amortisations-Fonds ein- gelóôseten Staatsschuld-Verschreibungen betreffend“, beigelegt; un- seren auswärtigen Abonnenten wird dieselbe durch die Fahrpost zugesandt.

Verantwortlicher Redacteur Dr. F. W. Zinkeisen.

ihre thätige Mitwirkung versprochen. Jn den näch- sten Nummern erscheinen interessante Aufsäße über die Mängel unseres exekutivischen Verfahrens, über die Abschaffung der Eides-Leistungen u. dergl.

Wöchentlich erscheint 1 Bogen, und das halbidhr liche Abonnement beträgt nur 15 Rthlr., wofür man diese Zeitschrift durch alle Buchhandlungen und Post- Aemter ohne Porto-Erhdhung beziehen kann. Wegen großer Anhäufung des Materials wird die Verlags- Handlung von Zeit zu Zeit unentgeltlih noch eine besondere Beilage geben.

Berlin, im Funi 1842.

Aug. Hirshwald, Burgstr. 25,

So eben is im Verlage von J. H. Deiters in Münster erschienen und in allch E E zu haben, in Berlin bei E. S. Mittler (Stech- bahn 3):

Maturitáät : in Dax auf , Freiheit und Zurechnung. FÚr Gesebgeber, MROLINEA und Stabs- Aerzte, on Dr, Fr. Brefeld, Königl, Preuß, Kreis-Physikus und mehrerer gelehr- ten Gesellschaften theils ordentlichem, theils hren - Mitgliede. gr. 8. Velinpapier. 1 Thlr,

Ein Buch für Jedermann. Im Verlage von Heinrich Franke in Leipzig ist so eben erschienen und in allen Buchhandlungen Deutschlands u. der Schweiz, zunächst in der Stuhr- schen, Berlin, Schloßplaß Nr. 2, Potsdam, Hohen-

wegstr. Nr. 4, zu haben : Die dritte wohlfeilere Ausgabe von Rdrer's

Fr

Literarische Anzeigen.

Bei A. W. Hayn in Berlin, Zimmerstr. Nr. 29,

ist zu haben:

Das Centralblatt für Preußische Juristen, eine Zeitschrift zur freimüthigen Besprechung der iu- ristischen Futeressen Preußens, erscheint seit dem 1. Ja- nuar 1842 unter der Redaction des Herrn Kreis- JFustizraths Dr. Straf im 6ten Jahrgang und er-

Geh. und Auslagen,

nig

bereits theils

Bufizräthe c D Feuit Bieettoe Temme u. A - . / sehr nteressante Beiträge geliefert, theils

B 4x

1 Thlr.

ustizrailh Leman,

des Anciennetäts-Prinzips,

orgut Dr. e M8 Stadtger. - Direktor Kd -

i ht

úber die Verwaltung der Stadt Berlin

in den Jahren 1829 bis incl. 1840. Herausgegeben von den städtischen Behdrden. Preis kartonn.

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freut sih cines stets steigenden Äbsahes. enthält nicht nur eine vollständige Personal - Chronik und Uebersicht der neuen Gesehe, sondern auch viele interessante Auf\¡äße, z. B. über Advokaten-Kammern von Herrn Ober-Landesger.-Rath Crelinger, über die Bezirksgerichte in Berlin, über das Termin- Unwesen, Über die Ehren-Stände in Preußen von Hercn Kammierger.-Assessor C. M. Wolff Stellung der Unterrichter, Über die Oeffentlichkeit des Strafverfahrens in den Preuß, Gerichten von Herrn

ber die Pauschsäße im Civil-Prozeß statt der bisher erhobenen Gerichtskosten Über die Schaltenseiten der Aufhebung | Über Spezialgerichte, úber unseren Prozeßi-Dualismus, über die Geseh Revision. Viele der ausgezeichnetsten Ober -Landesger. - Chef- Pr Ober-Landesger.-Rath Crelin eri die OEAN r eli,

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—, Handbuch der Lateinischen Synonynuik. gr. 8, 1 Thlr.

Frankel, Ober-Rabbiner Dr. Z., Vorstudien zur Ms gr. 8. 2 Thlr.

Peter, Dr. C./ die Epochen der Verfassungs-Ge- schichte der Römischen Republik. gr. 8, 4 Thlr.

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Sor . E., das Leben Jesu in seiner Ange- Besen Ge is den religidsen Bedi E de- Menschengeschlechts. gr. 8. hroch. 264 Sgr.

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Leman, haben

p Passive - , . Mex. 364. Columb. 222. Rente fin cour. 79, , 52 Span. Reute

E L E

Allgemeine

reußische Staats-Zeitung.

Me 186.

Inhalt.

R Fe rapitain Bouet über das Durchsuchungs-

. ischtes. Schreiben aus Paris. (Differenzen we- Es be Zol: Derealtez die Opposition und das Durchsuchungsrecht ; de dde agner nf: arlaments-Verhandlungen.

d Írland. T otecean n D ias in ezug auf die herrschende Noth.

s. Peel's Erklärung r Syrien. Verhandlungen Lee T4 Ls: inter(u ungen. Vermischtes. —— London. Par- lament. Graf Leicester *, Vermischtes. Günstige Nach- richten aus Afahanifian und China. General Elphinstone {. Schreiben aus London. (Ovposition der Rheder und der Fabri- kanten gegen Peel; das Tarif-Geseh vor das Oberhaus; Roebud's Ausschuß; günstige Erwartungen in Bezug auf Amerika; die Fran- -Ordonnanz. P au A graues omg. Stockholm. Storthings-Beschluß n Konflikt mit der Regierung. Deni, Bundesstaaten. Stuttgart. Abgeordneten - Kam- mer. Hannover. Das neue Juden -Geseß. Darmstadt. Lichtenbergs-Feier. Ausgabe von Fassen-Anweisun en. Karls- ruhe. Antrag des Abgeordneten v. Jhstein , die inisterial-Aus- schreiben betreffend. Hamburg. Schreiben des Kaiserlich Rus- sichen Gesandten. Schreiben aus Luxemburg. (Ballfest zu Ehren des Herzogé von Orleans in Met.) Spanien. Madrid. } Türkei, Von der Türkischen Gränze. rungen in Bucharest. B Julaud, Köln. Kunsi - Ausstellung. Vermischtes.

Hamburger Zustände. E Weitere Aufklärungen über die Sonnen-Finsterniß vom 8. Juli.

Ministerial-Vercände-

Amtliche Uachrichten.

Kronik des Tages.

Abgereist: Der Erb- Land - Mundschenk des Herzogthums Pommern, von Heyden- Linden, nah Neu-Streliß.

Der Kaiserl. Russische Geheime Rath, Kammerherr, außer- ordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am hiesigen Hofe, Freiherr von Meyendor ff, nah Schwerin.

Zeitungs-Uachrichten.

Ausland.

Frankreich.

Paris, 1. Juli. Der die Französische See-Station an der Afrikanischen Küste kommandirende Capitain Bouet is in Paris eingetroffen und hat gleich nach seiner Ankunft dem Courrier français ein Schreiben zugesandt, welches einige Aeußerungen des genannten Blattes widerlegen soll, aber zu gleicher Zeit Bei- träge zur Charakteristik des Durchsuchungs- Rechtes giebt, welche der Opposition nicht unwillklommen seyn werden. Da dieses Schreiben ein Aktenstúck in der großen Frage is, die zwischen Franfkreih und England schwebt, so glauben wir nicht umhin zu fönnen, dasselbe in seiner ganzen Ausführlichkeit mitzutheilen :

„Kaum in Paris angekommen, lese ich in einer Nummer Jhres Blattes , daß ih von dem Commandeur der Englischen Station an der Afrikanischen Küste vergebens die Genugthuung verlangt hätte, die man uns für die Vorfälle auf dem Schiffe „die beiden Schwestern// schuldig ist. Sie befinden sih im Jrrthum. Jch ward von jener Angelegenheit am 10. Mai bei meiner Ankunft im Senegal in Kennt- niß geseßt; am 18. Mai segelte die „„Vigie// nach Whyda, wo sich der Commandeur der Englischen Fregatte „„Madagascar// befindet; sie ist kaum daselbst angelangt, und Sie kdnnen daher aunmdglich wissen, ob meine Reclamation vergebens war oder nicht. Jch glaube im Gegentheil, daß der Englische Commandeur meinen Charakter zu gut kennt, um meine Reclamationen abzuweisen, wenn dieselben fih auf wirkliche Beschwerden res, Fch benußte übrigens diese Gelegenheit, um das Land über die Thatsachen aufzuklären , die durch das Durchsuchungs- Recht angeregt worden sind; man wird es mir nicht als Anmaßung auslegen, wenn ich glaube, daß ih

: während eines siebenjährigen Dienstes an der Küste von Afrika Über

jene Frage eine unbestreitbare Erfahrung gewonnen habe.

Es war im Jahre 1832, als wir die in London unterzeichneten Conventionen erhielten. Auf die Gefahr, einen schlechten Begriff I von meinem Scharfblike zu geben , gestehe ih ein, daß ich jene Conventionen mit Freude und Vertrauen begrüßte; und in der That mußte dem so seyn. Wir waren zu jener Zeit ausschließlich von den hochherzigen Jdeen beherrscht, welche die Fuli-Revolution er- zeugte, und unter denen die Vernichtung des Sklavenhandels oben- an stand. Engländer und Franzosen, wenn sie sih_an der Küste begegneten, standen auf dem kordtalsten Fuße, thaten sich gegenseitig alles Freundliche an, aßen mit einander u. w. Man sicht, da wir damals weit davon entfernt waren , die späteren Ereignisse vorauszusehen. Wir sahen außerdem ein, daß es zur Enns des damals noch blühenden Sklavenhandels nothwendig war, da ein Negerhändler, wenn er von einem Franzosen angehalten würde, nicht sagen kdnnte: „Jch bin ein Engländer, Sie dürfen mein Schif nicht besteigen//, und so gegenseitig. Wir hatten einen rein vhilanthropischen Zweck im Auge , und England /, der erste Verbün- dete des Juli-Frankreihs, machte gemeinschaftliche Sache mit uns. Was lag uns damals daran, ob es ein Englischer oder cin Franzd- sischer Offizier war, der den Fuß auf unsere Handelsschiffe sehte.

Die Sachen gingen anfangliÓ ziemlich gut, und die erste Klage,

von der ich Ven Big erhielt, war die der „Africaine// im Jahre 1837 ;

ich war damals Capitain der „, Malvine ‘/ und benachr tigte den Commandeur der Station, welcher Abhülfe haff}te. Jn den Fahren 1838 und 1839 folgten sich, unter dem Vorwande des Durhsuhungs- Rechtes, mehrere Gewa tti; tigkeiten {nell auf einander ; aber wohl zu_ merken, immer weit von den Gewässern E wo sich die Fran- zösischen Kreuzer befanden, Jch will damit nicht gesagt haben, daß

Verlin, Donnerstag den 7 Juli

die Englischen Kreuzer von uns eingeshüchtert worden wdren ; ich be- O daß sie das, was sie für ihre Pflicht hielten, auch An- gesihts der Fcanzdsischen See-Streitkräfte ausgeführt haben würden ; aber ein seltsames Verhängniß hat immer gewollt, daß sie sich in der Ausübung des Durchsuchungs-Rechtes in den Gegenden unduldsamer und strenger zeigten, wo sich keine Franzdsischen See-Streitkräfte be- fanden ; dagegen wollte der Zufall, gewiß nichts Anderes als der Zu- fall, daß sie fich Angesichts der drei ener Flagge, wenn dieselbe von einem Kriegsschiffe herabwehte, voller Höflichkeit und Zuvorkommen- heit zeigten. j : j

Mehrere der cingereichten Beschwerden gaben zu Entschädigungen Anlaß; man mußte daher auf die Einmischung der Regierungen an- tragen; dies hatte die Folge, daß wir kälter und zurückhaltender ge- gen die Englischen Kreuzer wurden, und später glaubte Herr Mon- tagnes de la Roque, damaliger Commandeur der Station, jede Art von freundschaftlichem Verkehr mit jenen Herren in eben so würdigen als festen Ausdrücken abbrechen zu müssen, Die Zahl unserer Kauffahrteischiffe vermehrte sich an der Afrikanischen Küste beträchtlich; die Erniedrigung der Zölle ver- anlaßte unsere Rheder, Theil an den Vortheilen des Tauschhandels zu nehmen; wir mußten daher, troß unserer Wachsamkeit, darauf ge- faßt seyn, die Mißbräuche vervielfältigt zu schen, freilich immer in bemerkenswerther Entfernung von den Punkten, auf denen wir kreuz- ten und zwar um so mehr, da die glückliche Konkurrenz unserer Handels-Marine anfîng, die Engländer ernstlih zu beunruhigen. Fch war daher nicht erstaunt, als ih im Laufe der Jahre 1839 und 1840 vermehrte Klagen úber die Gewaltthätigkeiten der Englischen Kreuzer vernahm. MEHE

Welche Rolle mußten wir dabei spielen? Mußten wir mit der- selben Unregelmäßigkeit, mit demselben Mangel an Formen zu Werke gehen? Jch glaubte es damals nicht und glaube es auch jeßt noch nicht. Den Schwachen angreifen, um sich an dem Starken zu rächen, ist keine Rolle, die unserer würdig wäre. Unsere Pfliht war es, uns wegen der beständigen Reclamalionen, sobald sie sih auf geringere Beschwerden gründeten, an die Chefs der Englischen Station, und an die Regierung zu wenden, wenn die Fälle eine Entschädigung erhcisch- ten. Wir haben also niemals versucht, jenen Herren nachzuahmen ; ich fordere sie heraus, nur eine Thatsache anzuführen, die bewiese, daß wir die Conventionen von 1831 und 1833 in irgend einem Punkte verleßt hätten. Nur bei einer Gelegenheit hatte es den Anschein, als ob ih Repressalien gebrauchen wollte; man glaubte es mit Unrecht. Jch kommandirte damals die „Malvine// und begegnete vor Rio Sestros dem Englischen Kauffahrtheischif,„James.// Da alle meineOffiziere krank waren, so begab ich mich selbs in meinem Boot an Bord jenes Schiffes, aber in Uniform und mit den Vollmachten der Englischen Admira- lität versehen. Jch forderte von dem Capitain seine Paptere ; er ver- weigerte mir dieselben fluhend. Bei Wiederholung meiner Forderung

trat er mit gehobener Faust auf mich zu. Meine ersie Bewegung wäre ihm vielleicht theuer zu tehen-gekommen - allein einer meiner Bootsleute stürzte auf den Wüthenden qu und schleuderte seinen Arm zurück. Jch behielt Ruhe genug, um thn zum dritten Male aufzu- ordern, und als er wieder nur durch Sport antwortete, ließ ich durch meine Bootsleute die Englische Mannschaft auf das Vorder- theil des Schiffes ard Sdrougen und erklärte, daß ich das Schiff als Piraten in Beschlag nehme. Jh ließ die Englische Flagge ein- ziehen , führte den Capitain als Gefangenen an mein Bord und nahm den „„Fames// ins Schlepptau. Den folgenden Morgen sah der Capitain seinen Fehler ein und verlangte, mich um Entschuldi- gung zu bitten; ih willigte darein unter der T, daß dies eben fo öffentli geschehe, als die Beleidigung dffemlich gewesen wäre. Jh versammelte die ganze Mannschaft auf dem Deck, und er zeigte sich bei dieser Gelegenheit eben so demüthig, als er Tages zuvor unverschämt gewesen war. Jch führte ihn darauf an sein Bord zu- rüd, er legte mir scine Papiere vor, und ih beendigte meine Durch- suchung. Da es nicht cheinen sollte, als ob ich die Oeffentlichkeit dieses Aktes vermicde, o licß ih den „„James// bis zu dem in densel- ben Gewässern kreuzenden Englischen Friegs\chiffe bringen und be- zeichnete ein Rendezvous, falls man noch fernere Aufschlüsse zu haben wünschte. Fch habe aber nichts weiter von dieser Sache gehört.

Im Monat Mai 1841 übernahm ich das Ober-Kommando Über die Station und erklärte, daß ich jede fernere Beschwerde auf das eifrigste verfolgen würde. Die einzige, die seitdem zu meiner Kenntniß gelangte, war die der „beiden Schwestern//, und ich habe schon ge- sagt/ daß die „„Vigie// auf dem Wege i|, um von dem Capitain des ¿¿Madagascar// Genugthuung zu verlangen. Uebrigens darf nicht unbemerkt bleiben, daß der „Madagascear// erst kürzlich an der Küste angekommen ist und von Offizieren geführt wird, die so durchaus neu in dieser Art von Dienst sind, daß ihre Fehlgriffe zuweilen ihren eigenen Landsleuten Anlaß zum Lachen oder zur Klage gegeben haben. So haben mir die Capitaine zweier Englischen Schiffe im Meerbusen von Guinea erzählt, daß 50 bewaffnete Leute von der Mannschaft des ¿¿Madagascar// zu ihnen an Bord gekommen wären, und daß bald darauf ihre armen Schiffe eiù Schauplab der größten Unordnung und Verwirrung geworden wären, daß man sie selbst auf das roheste behandelt hâtte, und daß sie bei ihrer Rückehr nah England sich ernstlich beschweren würden.

Dies is , Herr Redacteur, die Analyse der Ereignisse, zu denen das De Rees an der Afrikanischen Küste Anlaß gegeben hat. Bei Erzählung derselben habe ih nur gesagt, daß ich um jeden Preis meinem Lande die Wahrheit schuldig bin, nah welcher es un- ter den ernsten Umständen, in denen wir uns befinden, so eifrig forscht ; und jeßt, nachdem ich die Thatsachen habe reden lassen, erlaube man mir, noch meine persdnlihe Meinung Über die Conventionen von 1831 und 1833, so wie über den vorgeschlagenen neuen Traktat, aus-

üen. _—

Es Conventionen, die von denen, welche aufrichtig und so bald als mdglich die Abschaffung des Sklavenhandels wünschten, mit Freude und Vertrauen aufgenommen wurden, haben während der ersten Fahre

auf eine wirksame Weise zur Unterdrückung jenes Handels beigetragen. Jett sind sie allerdings weniger nüßlich; aber leider hat sich Frauk- reich bei Unterzeichnung derselben nicht blos für eine Zeit lang die Hände gebunden. Fch sehe daher nicht ein, wie es sih von denselben losmachen kann. Was die Ausdehnung der Durchsuchungszonen und den neuen Traktat betrifft, so halte ich diesen nicht für den Ausdruck einer anti - nationalen Gesinnung von Seiten unserer Regie- rung, sondern für einen ahtungswerthen philanthropischen Gedan- ken, eben so achtungswerth, aber auh eben so irrig, als es der meinige und der vieler Anderen bei Gelegenheit der Conven- tionen von 1831 und 1833 war. Jch weise die Ausdehnung dec Zo- nen um so entschiedener zurück, da der Sklavenhandel unter Franzd- sischer Flagge nicht häufiger in einer Zone als in einer anderen be- trieben wird, und da sie also nur vermehrte Mißbräuche für unseren Handel nach sich ziehen würde, ohne die Abschaffung des Sklaven- handels zu fördern. Jene Mißbräuche werden immer mehr und mehr aufhören, wäre es auch nur "1 des Aufsehens halber, welches sie

gemacht haben, England ist zu tlar sehend und zu betheiligt bei der

Abschaffung des Sklavenhandels, um nicht zu begreifen , daß es in seinem eigenen Fnteresse liegt, würdige Landsleute der Buxton und der Wilberforce und nicht solche Offiziere am Bord seiner Kreuzer zu haben, die von einem Geist kleinlicher Eifersucht beherrscht sind.- Der Herzog von Orleans, der sich von Meß nach Straßburg begeben wollte, ist durch telegraphische Depesche nach ‘Paris zu- rüberufen worden. Diese Nachricht, in Verbindung mit dem Gerüchte, daß auch der Prinz von Joinville Befehl erhalten habe, eiligst nah Paris zurückzufkehren, giebt zu mancherlei Vermuthun- en Anlaß. : tue Abend wüthete in Paris ein von Bliß und Donner begleiteter Sturm, der viel Schaden in den Gebäuden anrichtete.

Börse vom 1. Juli, Die heutige Liquidation der Fran- zösischen Fonds begann mit einer kleinen Preigerniedrigung ; als aber spâter Herr von Rothschild selbst an der Börse erschien und Kauf-Ordres ertheilte, stellte sich schnell eine Besserung in den Cour- sen ein, und die 3 pCt. Rente schloß zu 79. 50,

París, 30, Juni. Die Französischen Leinwand - Produ- E S die Anhänger des Systems der Schuß-Zölle sind. durch den neuen Tarif súr ausländische Leinwand - Waaren ziemlich be- friedigt, nur flagen sie darüber, daß derselbe so spát in Wirksam- keit geseßt sey, daß die Engländer Zeit gehabt, Frankreich für ein Jahr und länger mit ihrem Fabrikat zu sättigen. Bei der wäh- rend der leßten Wochen Úberhand nehmenden Garn - Einfuhr aus England hat sih die Französische Mauth zu einer Maßregel ver- anlaßt gefunden, welche die bitterskten Beschwerden von Seiten des Handelsstandes herbeiführt, und die, allem Anscheine nach, noch zu unangenehmen Erörterungen führen dürfte. Die Sache verhält sich folgendermaßen: Die Eingangs-Steuer auf Garn steigt bekannt- lih mit der Feinheit und Weiße, also mit dem Werthe der Waare, und es liegt dem Eigenthümer ob, den leßteren bei der Einfuhr an- zugeben, vorbehaltlich natürlich der Kontrolle durch die Zollverwaltung. Bei der Handhabung dieser Kontrolle war man bisher, von dem )strengen Buchstaben des Geseßes abweichend, sehr mild verfahren, indem man bei falschen Declarationen , statt sofort die Beschlag- nahme eintreten zu lassen, dem Kontravenienten Zeit ließ, seine Unterwerfung unter die Entscheidung von Geschwornen zu erklà- ren, deren Ausspruch alsdann für die Zahlung des Zolls maß c- bend wurde. Der Betheiligte hatte in solchen Fällen nur die Ko- sten des Verfahrens und eine kleine Geldbuße zu bezahlen, die nie uber 50 Fr. stieg. Erst in der leßten Zeit ist man von dieser milden Auslegung des Geseßes zurúckgekommen, und zwar o pldb- lich und unvorbereitet, daß mehrere Handelshäuser, die im Vertrauen auf die Fortdauer des bisherigen Gebrauchs zu Werke gegangen waren, sich jeßt von den schwersten Verlusten bedroht sehen. Die Zoll-:Verwaltung hat nämli angefangen, Geldstrafen von tausend und mehr Franken für jeden falsch deflarirten Ballen Garn zu verhängen, und sie weigert sich Überdies, den Betheiligten mehr als vierundzwanzig Stunden Zeit zur Zahlung dieser Strafe zu lassen, welcher als Alternative die Confiscation gegenúbersteht. Eine mi- nisterielle Entscheidung wird indessen wohl diese Sache nach Billig- keit schlichten.

Zwei neuerdings von Französischen Schiffs-Capitainen erho- bene Beschwerden über Mißbrauch des Durchsuchungs - Rechtes von Seiten der Englischen Marine geben der Opposition einen erwünschten Vorwand, am Vorabend der Wahlen noch einmal mit großer Heftigkeit auf die mit dieser Frage im Zusammenhange ste- henden Verhältnisse zurúckzukommen. Es verskeht sich von selbst, daß die Behauptungen der kflagenden Schiffs-Capitaine hierbei ohne Weiteres als erwiesen angenommen werden, und daß jeder bescheidene Zweifel an der unbedingten Glaubwürdigkeit der bis jeßt allein ge- hörten Partei fúr eine Beleidigung der Französischen Ehre, für eine verrätherische Vertretung der Interessen des Auslan- des gil, So verdirbt die Opposition durch Mißbrauch und Uebertreibung selbst ihre besten Argumente, so ent- fremdet sie sich durch Unredlichkeit die Sympathie aller gewissenhaften Männer selbst in solchen Fällen, wo sie eine wahr- haft populaire Sache vertheidigt, Denn es läßt sich allerdings nicht verkennen, daß das gegenseitige Durchsuchungs-Recht seinem Prinzipe nah im ganzen Volke äußerst verhaßt ist, seitdem man das Wesen desselden durch die parlamentarischen und Preß-Ver- handlungen näher kennen gelernt hat. Dieser Widerwille mag allerdings auf einem Vorurtheile beruhen, aber er is allgemein genug, um der Regierung Rücksichten aufzudringen, die sie sonst nicht nehmen würde, und nur die plumpe Taktik der Opposition, ihre abgeschmackten Uebertreibungen und Úbergehässigen Aufheße- reien etwa wären im Stande, eine dem Durchsuchungs - Rechte günstige Reaction in der bffentlichen Meinung hervor ubringen.

Troß der zahlreichen Erfolge der Französischen affen in Afrifa, von denen jede Post aus Algier neue Meldung bringt, liegt der Zeitpunkt noch in weiter Ferner, wo die Franzosen hof- fen dürfen, sich im sicheren oder doch einigermaßen ruhigen Besiße ihrer Afrikanischen Eroberung zu sehen und eine Ver- minderung der ungeheuren Lasten eintreten zu lassen, woelche dieselbe dem Lande auflegt. An eine Verringerung der Afrikani- schen Armee is, nach dem eigenen Geständnisse der wärmsten Anhän- ger der Colonisations-Jdee, und namentlich nach der Versicherung des General Bugeaud, vor der Hand durchaus nicht zu denken. Die unterworfenen Stämme, wenn sie es halbweges aufrichtig mit Frankreih meinen, bedürfen dessen Schuß gegen Abd el Kader und seine Statthalter , und wenn sie nur, wie dies allerdings bei den meisten der Fall is, der augenblicklichen Uebermacht ge- wichen sind, so muß Frankreich sie fortwährend durch eine impo- nirende Waffenmacht in der unerträglichen Pflicht des Gehorsams gegen den fremden ungläubigen Herrn erhalten. Dieser Zustand wird so lange dauern, als noch irgend eine Erinnerung an nationale Selbst: ständigkeit in den Arabischen Stämmen lebt, und es klingt wie bit- tere Selbstironie, wenn das Journal des Débats heute von erfreu- lichen Aussichten spricht, welche vorhanden seyen, auf baldige ae: nung der besiegten Race mit der siegenden, auf das Vers E religidsen Gegensäße, auf das Entstehen einer wahren 2Wa

iche Cbi- d t en und Arabern und auf ähnliche me ron Srentets je des Afrikanischen Bodens wirkli