vor, die von fatholischen Truppen überrascht werden. Es Funde e Sd bei der leßten Ausstellung im Louvre und hat fih auch dort allgemeinen Beifall erworben. (Es is zu wünschen, daß der Künstler sein Gemälde auch auf die bevorstehende Berli-
ner Kunst-:Ausstellung sende.) Spanien.
Madrid, 28. Juni. Der Schluß der Cortes soll am 95, Juli stattfinden. Auf den 30sen is die dffentliche Zusprechung der 10 Millionen Realen, die von der beabsichtigten Anleihe von 40 Millionen noch nicht negozirt sind, angeseßt worden; 30 Mil- lionen sind zu 12 pCt. Diskonto zugesprochen. :
Ein Blatt von Cadix behauptet, es habe sich in Portugal eine pestartige Drüsenkrankheit gezeigt, und die Gesundheits-Junta von Sevilla treffe deshalb die nôthigen Vorkehrungen.
65 Paris, 6. Juli. Die fünf Catalonischen Kongreß -De- putirten Mata, Degollada, Llinas, Jaumat und Basols haben bei dem vermuthlich nahe bevorstehenden Schlusse der Session Ma- drid bereits verlassen zu dürfen geglaubt und sind am 29sten v. M. in Barcelona eingetrossen, wo man sie mit außerordentlichen Ehren- bezeigungen empfangen hat. Es ist bekannt, daß die sämmtlichen
Catalonischen Deputirten der demokratischen Partei angehören, |
und daß sie ferner die Jnteressen ihrer Provinz immer mit der größten Energie in allen parlamentarischen und außerparlamen- tarischen Verhältnissen vertreten haben. Die Barceloneser, die \chon oft Gelegenheit gehabt, ihre lebhafte Zufriedenheit mit dem Verfahren ihrer Repräsentanten in Madrid an den Tag zu
| gungen, daß sie den Un
legen, vereinigten sich diesmal zu einer großen und fast ganz allgemeinen Darlegung der Volksdankbarkeit, An der Spiße der huldigenden Bevölkerung stand die oft genannte Gesellschaft der Weber, welche nur den rastlosen Bemühungen der Catalonischen Deputirten ihre Anerkennung durch die Negierung verdankt, Am Abend des 29sten begab sih diese Gesellschaft, mehrere tausend Mann stark, mit einem Musikchore und von einer unermeßlichen Volksmenge aus allen Ständen begleitet, vor die Wohnungen der einzelnen Deputirten, um ihnen eine Nachtmusik und ein Lebehoch zu bringen. Die Deputirten dankten ihren Mitbürgern in länge- ren oder fúrzeren Reden, von denen sich einige als Proben einer wahrhaften Volks - Beredtsamfkeit empfahlen. Alle sprachen mit großer Mäßigung, indem sle auf das Festhalten am VOE und? auf die Bewahrung der bffentlichen Ordnung drangen. BesonF ders stark in diesem Sinne äußerte sich Herr Mata, obgleich ex im Kongresse für einen der wildesten Redner der demokratischen Partei gilk. Zur Nechtfertiguug seiner und seiner Kollegen vor zeitigen Abreise aus Madrid glaubte er darauf hinweisen zu mús sen, daß die Lebensfrage der Catalonischen Jndustrie, die Frage des Baumwollen-Zolls, in der laufenden Session doch nicht mehx zur Entscheidung gelangen werde. Sollte dieselbe indessen wider Erwarten noch zur Sprache kommen, so werde er und seine Kol- legen unverzüglich mit Postpferden nah Madrid zurückreisen, um den rechtmäßigen Jnteressen des einheimischen Gewerbfleißes die ihnen gebührende Anerkennung zu verschaffen, Diese und ähnliche Aeußerungen wurden von den zahllosen Zuhdrern mit ungeheurem Beifall aufgenommen, im Ganzen herrschte aber während der ver- \chiedenen Reden eine Stille, welche von dèr großen & pannung des Auditoriums zeugte. Eigentliche Unordnungen kamen bei dieser nächtlichen patriotischen Feier, die bis gegen Tagesanbruch dauerte, nicht vor; doch war das Volk einen Augenblick auf dem Punkt, zu Thâtlichkeiten gegen eine Kavallerie-Patrouille zu schreiten, welche sich einen Weg durch die von Menschen vollgepfropften Gassen brechen wollte, Glücklicherweise gelang es einigen verständigen Wortführern, die gereizte Menge zu beschwichtigen. — Die Barce- loneser Blâtter vom 1sken wissen noch nichts von der Gefangen- nehmung Felip?s durch die Truppen der Königin. — Jn mehreren Spanischen Küstenstädten geht das Gerücht, daß in Portugal die Pest ausgebrochen sey. Portugal.
Lissabon, 27. Juni. Das Resultat der Wahlen ist dahin ausgefallen, daß die Regierung eine bedeutende Majorität in der Deputirten-Kammer haben wird. Jn allen Provinzial - Distrikten sind die Minister siegreich gewesen, nur in Lissabon haben fie den Kürzeren gezogen. Die Cortes werden am 10, Juli zusammen- treten, dann aber vermuthlich bis zum November vertagt werden.
Man glaubt noch immer an eine baldige Ratification der mit England abgeschlossenen Traktate, da dieselbe jeßt nur noch durch einige Differenzen Úber unbedeutende Nebenpunkte des Traktats wegen Unterdrückung des Sklavenhandels verhindert wird. Die gegenseitige Reduction des Einfuhr-Zoll-Tarifs ist einer besonderen Convention vorbehalten, welche von Portugiesischen Zoll - Beamten und Britischen Kaufleuten unterhandelt und den Cortes zur Ge- nehmigung vorgelegt werden soll. Eine der Hauptschwierigkeiten soll in Bezug auf den Handels - Traktat jeßt noch darin bestehen, daß England nur dann die Ermäßigung des Einfuhr - Zolles um 2 Sh. 6 Pee. oder 3 Sh. für die Gallone von Portugiesischen Weinen zugestehen will, wenn Portugal den davon in Porto er- hobenen Ausfuhr-Zoll von 12,000 Reis fúr die Pipe, der in leßter Jnstanz nur dem Konsumenten zur Last fällt, ebenfalls aufhebt, wozu sich aber die Portugiesische Regierung nicht verstehen will,
Es heißt, der werzog von Palmella werde als Präsident des Minister-Raths und Minister der auswärtigen Angelegenheiten an
—_———————————————
* nigten
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die Spike des Kabinets treten, und der Minisker der Marine, Herr Campelo, mit dessen Amtsführung man nicht zufrieden sey, werde ausscheiden.
Aegypten.
Alexandrien , 21. Juni. (A. Z.) Die Nachrichten aus Syrien bis zum Alten sind wieder sehr betrübenden Znhalts. Sie zeigen, daß die früher gegen die Pforte erhobenen Beschuldi-
n dort nähre, sehr gegründet waren; die Türkische Politik enthüllt sih immer unverhohlener. So war Emir Abdallah , ein Neffe des alten Beschirs, nah Beirut beschieden worden, wo man ihm eine Contribution auferlegte, die über seine Mittel ging, oder die er wenigstens nicht bezahlen wollte. Man versprach ihm jedoch, das Ganze zu erlassen, wenn er eine Petition zu Gunsten Omer Pascha?s und gegen die Fa- milie Schachab unterzeichnen würde. Dies verweigerte er, troß der Drohungen des Seriaskers Mustapha Pascha, ihn einzuker- fern, begehrte aber endlih Bedenkzeit und benußte dieselbe, um sich an Bord der Englischen Fregatte „Jnconstant“ zu flüchten, wo er, so wie später noch andere zehn um gleicher A willen flüchtige Maroniten-Häuptlinge, gut aufgenommen wurde. Mustapha Pascha verlangte ihre Auslieferung sowohl vom Obersten Rose als dem Kommandanten der Fregatte, selbst Drehungen gebrauchend, r Ber nur ein spöttisches: „kommt und holt sie“ zur Antwort erhielten.
Inland.
Berlin, 11. Juli, Se. Majestät der Kdnig haben in Be- treff der Beziehung des Bischofs der vereinigten Kirche von Eng- land und Jrland in Jerusalem zu den Deutschen Gemeinden evangelischer Konfe\sion in Palästina nachstehenden Allerhbchslen Befehl an den Minister der geistlichen Angelegenheiten zu erlassen
geruht :
„Jch übersende Jhnen hierbei ein Schreiben des Primas on England, Erzbischofs von Canterbury, welches die bestimmten orschlâge enthält über das Verhältniß des Bischofs der verei-
Kirche von England und Jrland in Jerusalem zu den Deutschen Gemeinden evangelischer Konfession in Palästina, welche sich der Jurisdiction des Leßteren zu unterwerfen geneigt sind. Sie werden daraus entnehmen, daß der genannte Prälat den Gemeinden des Deutschen protestantischen Bekenntnisses in Palästina den Schuß und die hirtlihe Fürsorge des Englischen Bischofs zu Jerusalem zusichert, ohne andere Bedingungen zu machen, als solche, welche die Ausúbung dieses Schubes selbst erfordert. Eine Verdffentli- hung dieser Vorschläge wird am geeignetesten seyn, die Mißver- ständnisse Wohlmeinender zu beseitigen und die Verdrehungen und VBerläumdungen Bödswilliger unschädlich zu machen. Wenn auch zur Zeit noch keine Deutsch-evangelischen Gemeinden in Paläslina sich befinden, sondern die Bildung derselben unter dem Einflusse der sie begúnstigenden Umstände erst noch zu erwarten is, so wer- den doch schon jeßt Kandidaten der Deutsch-protestantischen Kirche, welche das wachsende Jnteresse an dem Werke der Missionen zur Bekehrung der Juden nach Palästina führt, cs für sehr wün- schenswerth halten, von den in dem Schreiben des Erzbischofs
von Canterbury enthaltenen Anerbietungen Gebrauch zu machen, und mittelst des sich anzueignenden. Schußes und der Buetavge des Bischofs der vereinigten Kirche von England und Jrland in Jerusalem ihrer Wirksamkeit eine freiere Bahn und einen se- gensreicheren Erfolg zu „bereiten, Jch bin gern geneigt, Kandi- daten dieser Art, wenn sie von der Behdrde gepruft und qua- lifizirt erachtet worden sind, insbesondere ihre feste Begründung in dem evangelischen Glauben nach dem Lehrbegriff der Augsbur- gischen Konfession zuvor nachgewiesen haben, in angemessener Art zu unterstüßen und trage Zhnen auf, Mir dergleichen zu be- zeichnen. Danzig, den 28. Juni 1842, (gez.) Friedrih Wilhelm.
An den Staats-Minister Eichhorn.“
(Ueberscßung. ) Lambeth, den 18. Juni 1842, Sire!
Da es nir wünschenswerth erscheint, daß Ew. Majestät von dem Verhältnisse, worin die Deutschen Gemeinden in Palästina zu dem Bischofe der vereinigten Kirche von England und Jrland ín Jerusalem stehen werden, eine vollständige Kenntniß erhalten, so lege ih ehrerbietigst folgende Vorschläge vor, welche, wie ich hoffe, Ew. Majestät genehm seyn werden.
Der Bischof wird es fúr seine Pflicht erachten, alle die Ge- meinden des Deutschen protestantischen Bekenntnisses, welche sich innerhalb des Bereichs seines Sprengels befinden und geneigt sind, sich seiner Gerichtsbarkeit zu unterwerfen, in seine oberhirt- liche Fürsorge und seinen Schuß zu nehmen, und wird denselben allen in seiner Macht stehenden Beistand leisten.
Jn diesen Gemeinden wird die von mir sorgfältig durchge- gangene Deutsche Liturgie, welche aus den in Eurer Majestät Lan- den fkirchlih rezipirten Liturgieen entnommen ist, bei der Feier des Gottesdienstes von Geistlichen angewendet werden, die nach fol:
genden Grundsäßen angestellt worden sind.
Bekanntmachungen.
Aufgebot von Ver Nachschen | Mrseoen: schollenen. 1) der Kleingärtner Joseph Huebnec TAMA Hennertors- meeser angedlich nach Bien ge gangen ; 2)» der Heinrich Wilhelm Theodor Zaeb j gelsdorf, der zuleßt aus Bambuta Nachricht ee:
Rußland gewandert ; oder deren etwa zurückgelassene unbekannte Erben und Erbnehmer werden aufgefordert, sich vor oder in dem auf den 19. Mai 1843 vor dem Herrn Land- und Stadtgerichtsrath Roever
Dam
den, widrigenfalls die gedachten drei Verschollenen | auf
werden für todt erklärt und ihre Vermdgensmassen DiGamer perzereen Sorge tragen. er Berl
ibren legitimirten Erben ausgeantwortet , wenn aber dde sich nicht melden, der demnächst berechtigten Behörde zugesprochen werden. Landeshut, den 4. Junt 1842. Kdnigl. Land - und Stadtgericht. Sommerbrodt,
2 Allgemeiner Anzeiger
Bekanntmachung.
Um dem großartigen Land- und Wasser-Feuerwerk,|die in Potsdam welches Seine Kdnigl. Hoheit der Prinz Karl am 13ten d. M. zu Ehren der silbernen Hochzeitsfeier Jhrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin von Rußland bei Kl. Glienicke abbrennen läßt, beiwoh- nen zu können, wird am Mittwoch den 13ten d. M. außer den bekannten Fahrten auf der Berlin - Pots- geben ; tan Eisenbahn noch um 75 Uhr Abends von Ber- 3) der Anton Kühn aus Ober-Zieder, angeblich nach fenbahnfahrt Mete Abende 900. Mete eilte M
t bei der leht Kaufmanns L. F. Würhbur Anzahl Wagen Soroe Ds De aon gon lafimasse desselben seinen G E ebeten , die Billets bi
Fen zu lôsen. auf hiesigem Gerichte anberaumten Termine e mel- nide wird das Cbaba Mischen Potsdam und Glie-| aller
Vielseitigen Wünschen gemäß werden!|theile,
Mittwoch den 13.
8! sind deshalb die erforderlichen ai p Sptgcn Bamieke zonen gungen getroffen, auch ein
ampf{i} und außerdem] nicht schon au
in - t s d 26. Gesellschaft D E und“ war E pro omni praeclusionis , des eetußet chriftlicher Beweismittel - angeseht/ Dampfschifffahrt. wozu die Gläubiger desselben , die Auswärtig
Kandidaten des heiligen Predigtamts von Deutscher Zunge, welche dazu Ew. Königl. Majestät rlaubniß ten haben, wer- den dem Eide! das Zeugniß einer von Ew. Maj t zu - menden Behörde vorlegen , wes ihr guter Wandel und Auffüh- rung, so wie ihre Be digung f r das geistliche Amt, in jeder Be- iehung bezeugt wird, Der Bischof wird natürlich Vorsor e tref: Fa bei jedem ihm also präsentirten Kandidaten von dessen Be- fähigung für die besonderen Pflichten seines Amtes, von Lau- terkeit seines Glaubens und von seinem S erlange, die Ordination von den Händen des Bischofs zu empfangen, zu überzeugen. So wie der Bischof die Ueberzeugung über diese Punkte gewonnen hat, wird er den Kandidaten auf die Unterschrift der drei Sym- ole, des apostolischen, nicänischen und athanasischen, ordiniren, und ihm auf die eidliche Zusicherung des kirchenordnungemäßigen Ge- horsams gegen den Bischof und seine Nachfolger die Erlaubniß zur Ausubung seines Amtes ertheilen. Was die Confirmation junger Etne in solchen Gemeinden in Palästina betrifft; so wird der Geistliche der Gemeinde in her- ebrachter Weise dieselben zu diesem Zwecke unterrichten, die er- Hrderilde Prúfung mit ihnen vornehmen , und von ihnen in Ge- genwart der Gemeinde das Bekenntniß ihres Glaubens empfangerï: Sie werden alsdann dem Bischof vorgestellt werden, welcher die Handlung der Confirmation nach der Form der Liturgie der ver- einigten Kirche von England und Jrland vollziehen wird. Jn tiefster Ehrfurcht habe ich die Chre zu verharren re
Ew. Majestät aufrichtigsker und unterthänigsker Diener (gez.) W, Tanterbury.
An Se. Majeslät Friedrih Wilhelm den Vierten, Kbnig von Preußen.
Metcorologishe Beobachtungen. 1842. Morgens | Naebmittege |-- Abende Nach einmaliger 10, Juli. 6 Ube. 2 Ube. 10 Ube. Beobachtung.
Lufideuck .„.. 334,66" Par. [334,7 i Par. | 336,34” Par.| Quellwärme 8,5° U. Luftwärme .…. | +12,75°R.| +17,55°® R.|+4+-10,75° R. | Flusswärme Thaupunkt .….| +10,15° R. |+ S8,1°R.| +4 7,15° R. | Bodenwärme
Dunstsättigung | 81,5 pCt. 48,5 pCt. 75,1 pCt. | Ausdünstaug Welter... ... trübe, veräuderlich, schöa. Niederschlag Wind......- — — — Würmewechsel
Wolkenzug. « « — -—
Tagesmittel : 335,23 Par... 4-13,7° R... + 8,5° R... 69,4 pCi.
Berliaer: B 8rne, Den 11. Juli 1842.
Pr. Cour. : y Pr. Cour. ¿1B clien. |5 T ONEY E Brief. | Geld. A0 N| Brief. | Geld, f
St. Sehuld - Seb. | 4 — 1043 Berl, Pots Bicenk. | 5 127k 126k do. 2.34? abgest. |*)| 1034 103 f} do. do. Prior. OLL 4) — 1025 Per. Eugl. O61. 30. | 4 102i 1023 Mad. Lps. Eisenb, |— 1164 15! Prüw. Seb, dee | do. do. Prior. Obl. | 4 —- 102%
Seebaudluug. |— 86 85 Bel. Anb. Riseub. |—| 105 104 Kurw. ‘Schuldv. (34 102 1014 do, do. Prior, Obl. |4 | 102k 102; Berl. Stad - Obi. (4 104 | 1035 |Düs Elb, Eivenb. (5 | 854 | 84 do. z.3% 2 abgest. |*)| 1023 102 } do. do. Prior Obi. (6 | 99% 95k Danz. do. in Th. |— 48 _— Rhein. Bisenb. 5 91x 93x Westp. Pfandbr. |34| 1034 — do. do. Prior. Obl. [4 | 100 n Grossh. Pos. do. 3 eas e, S Ea Ostpr. Pfandbr. [94 03; 03 E 7 M T A mtb do. [3 103% li Friedriched G 135 13
H | Ï Audere Goldwünp- |
Kuer- u. Neum. do. 31 1038 —- is Tk | gu. 9s Seblesische do. 35) — 102% S § 5m, T 13 ay
*) Der Küäonser vergütet auf den am 2, Januar 1843 sälligen Coupon L pet.
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 7. Juli. Niederl. wirkl. Schuld 621. 5% do. 100%. Kanz-Bill, —, 5% Span. 19 Sr, Pass. —. Ausg. —. Zins, —, Preuss. Präm. Sch, —, Pol. —, Oestere. 107.
Hamburg, 9. Juli. Bauk- Acúes 1680 Be. Eouxl. Russ. 1094.
Paris, G. Joli. 5% Reute fu cour. 120. 34 Reute fin cour. 79, 95, Aul. de 1841 fn cour. 80, 5. 6% Neapl. au compt. 105. 75, 62 Span. Reute 22%. « Pueeine 4k.
ien, 6. Juli, 5% Mei. 109. 4% 1004. 3% 771. L —. L —. Baak-Acüen 1613. ‘Anl. de 1834 1374. L 1839 1063 s
i Königliche Schauspiele.
Dienskag, 12. Juli, Jm Opernhause: Othello, der Mohr von Venedig, Oper in 3 Abth., mit Tanz; nach dem Ztalienischen, von Grünbaum. Musik von Rossini. (Madame Spabker-Gentiluomo, vom Königl. Hof-Theater zu Dresden: Desdemona; r. Hâärtinger, vom Großherzogl. Badenschen Hof-Theater zu Maunbeim; Othello, als Gastrollen.)
Mittwoch, 13. Juli. Jm Schauspielhause: Torquato Tasso.
Donnerstag, 14. Juli. Jm Schauspielhause: Das Tagebuch. (Dlle. Anshúß vom K. K. Hofburg-Theater zu Wien, als Gast: rolle.) Hierauf: Christinens Liebe und Entsagung. (Dle, An- {Ú6: Königin Christine, als Gastrolle.)
Verantwortlicher Redacteur Dr. F. W. Zinkeisen.
die Preußischen S uli c., Abends 85 Uhr, oder mit Prokuratoren versehenen Gläubiger gebun- ationirenden Dampf- den seyn sollen, vorgeladen werden. G
schiffe mit Passagieren von dort nach dem Glienicker-See fahren und mit denselben den 31, Mai 1842. bis zur Beendigung des daselbsi siattfin-| denden Feuerwerks verweilen. sind in Potsdam an der Tages-Kasse à 72 Sgr. pro Person zu haben.
Die Kuratel der minorennen Kinder des weiland hierselb hat die Nach-
Termin zur Anmeldung orderungen und Ansprüche, in so weit dies ( f das Erbschafts-Proklam vom 16. De- Erfordern 24 Gondeln-, so wie zu Lande dieszember v. J. geschehen, ferner zur Production der
riginalien,/ so wie zur Deduction der Priorität au : é d. J. / Morgens 11 Uhr, \
der Aufgabe Srotureiras in loco unter dem Nach- aß sie an die Beschlüsse der gegenwärtigen
Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober - Hofbuchdruckeret.
aaten.
Signatum Güstrow im Großherzogl. Stadtgericht,
Billette'
Literarishe Anzeigen.
In allen Buchhandlungen is zu haben:
E. Ruhlandt’'s Eisenbahn - Karte von Deutschland. Preis 5 Sgr,
—— DeutschlandsEisenbahnen imFrüh- jahr 1842. geh. K e. üt
ilkraft des kalten Wassers. Ein
V Beine a ellung des M d in diâtetischer Beziehung, wie in den am hdu- figsten vorkommenden Krankheiten, mit besonde- rer t auf die Grâäfenberger Heil - Anstalt und die Priesnihßsche Heilmethode, von Dr. E. W. Ren sop/- prakt. Arzt. Preis 15 Sgr.
Die Flemming he Buchhandlung in Glogau.
L. F. Anker.
rn abgetreten , ‘es ichcrheits - Verfü-
so wie en mit
Allgemeine
Mittwech den 13e Juli
Berlin,
Inhalt.
achrichten. Nugland p Polen. St. Petersburg.
König. : eich. Paris. Noch cin Wort des Journal des Débats
Fr die Wählen, — Vermischtes. — reiben aus Paris. (Sehaltlosigkeit der Besirebungen der Opposition bei dem Wahl
mpfe.
Gre lt idanien und Jrland. Parlaments-Verhandlungen. Pbegaua Tarif. — Unterhaus. Sudbury des Wahlrechts verlustig. — Debatte Über die Fabriknoth. — Sparbanken. — Geistliche Gebühren in Frland. — Wahl - Untersuchung. — Korn- geseße. — London. Ausfahrt der Königin. — Ankunft des Erb- prinzen und der Erbprinzessin von Sachsen-Koburg. — Einkommen- der Furiage gegen John Bean.
Se. Majesidt der
Steuer-Kommissarien. — Stellun 1 — Francis wird deportirt. — Die Pforte und Syrien. — Schrei- ben aus London. (Das jüngste Attentat; Peel und der Noth stand; der Tarif vor dem Oberhause; die Subscription für die brodlosen Arbeiter.) :
Belgien. Brüssel. Versammlungen und Deputationen , die Lei nen - Fndufstrie betressend,
Deutsche Bundesstaaten. Stuttgart. Adressen der Abgeord- neten - Kammer, die Bundes - Festungen Ulm und Rastadt und das Bundes - Kontín ent betreffend, — Karlsruhe. Abgeordneten- Kammer. — Fn Frankreich der Zoll auf Schwarzwalder Uhren er- Bn: — Weimar. Der Großherzogliche Hof. -— Schwerin.
rkrankung des Großherzogs.
Desterreich. Triest. Handelskrise dieser Stadt.
Spanien. Madrid. — Schreiben aus Madrid. (Zur Charakte- ristik der Stellung und der Thätigkeit des neuen Minisicriums ; der Effektiv-Bestand der Armee von den Cortes angenommen.)
Türkei. Konstantinopel. Die Maronitische Deputation. — Politik der Pforte in Syrien.
Jnuland. Aachen. Eisenbahn. — Paderborn, Wollmarkt. — Koblenz. Unfall auf dem Rhein.
Die Zoll-Vereinigung zwischen Frankreich und Belgien. Kunst-Ausstelung zu Brüssel.
Amtliche Uachrichten. Kronik des Tages.
eliefert,
Se. Majestät der Kdnig haben Allergnädigst geruht :
Dem praktischen Arzt Dr. Kohlmann zu Wanzleben den Rothen Adler: Orden vierter Klasse; dem Stadt-Wundarzt Rüdor ff zu Essen das Allgemeine Ehrenzeichen; so wie dem Eleven des medizinisch : chirurgischen Friedrich - Wilhelms : Jnstituts, Ottmar | Wagner, dem Brückenwärter Friedrich zu Potsdam und dem Maschinenmeister Prib, im Dienste des Prinzen Karl Königl. Hoheit, die Rettungs-Medaille am Bande zu verleihen; und
Dem Astronomen und ordentlichen Professor in der philoso-: phischen Fakultät der hiesigen Universität, Pr. Jdeler, den Charafter eines Geheimen Regierungs: Raths beizulegen,
Se. Königl. Hoheit der Prinz August is nah Mühlberg abgereist.
Die Ziehung der 1sten Klasse 86ster Königl. Klassen : Lotterie wird nach planmäßiger Bestimmung den 14ten d. M. früh 7 Uhr ihren Anfang nehmen, das Einzählen der sämmtlichen 90,000 Zie- S een aber, nebst den 4000 Gewinnen gedachter 1ster Klasse, schon heute, Nachmittags 3 Uhr, durch die Königl. Zie- hungs-Kommissarien dffentlih und im Beiseyn der dazu belatiders aufgeforderten beiden hiesigen Lotterie : Einnehmer Seeger und Menas im Ziehungs-Saal des Lotteriehauses stattfinden.
erlin, den 13, Juli 1842. Königlich Preußische General-Lotterie-Direction,
Dem Büchsenmacher Karl Güntermann zu Düsseldorf
ist unter dem 9. Juli 1842 ein Patent auf eine durch Zeichnung, Beschreibung und Modell nach: ewiesene, als neu und eigenthümlich anerkannte Sicher- eits-Vorrichtung an Gewehrschlössern, zur Verhinderung des unwillfürlichen Losgehens der Gewehre,
auf sehs Jahre, von jenem Tage an gerechnet und für den Um:
fang der Monarchie, ertheilt worden.
Abgereist: Se. Excellenz der General: Lieutenant und Di- reftor der Allgemeinen Kriegsschule, Rühle von s ea nach Leipzig. :
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Zeitungs-Uachrichten. Ausland.
Ge et ufland und Polen.
- Petersburg, 5. Juli. Se. Majestät der König vo Preußen verweilen noch im Kreise der Kaise Familie. 6 Pe: terhof und genießen fortwährend der besten Gesundheit.
La di Aranbenth.
aris, 7. Zuli. Das Journal des Débats sagt heute: „Der entscheidende Augenblick naht! Wir haben den Wabberd e einige Rathschläge zu ertheilen. Der vorzüglichste is der, daß sie sich unter keinem Vorwande und unter keiner Entschuldigung von der Pflicht entbinden, die das Gese ihnen auferlegt. Sie sind Wäh: ler; und dies is kein persdnliches Vorrecht, welches sie nach Be-
° S Wahlen.
lieben benußen oder unbenußt lassen könnten, sondern eine Func-
tion, die sie erfúllen und wofú d chuidig sind Sie wählen niche für sid ste wählen für Frank
ie sind ihrer Meinung und i tei, öffentlichen Ruhe und der con L rtionellen Monacchte ior Dele
men schuldig, Wer diese heilige Schuld niche bezahlt, ist ein
schlechter Bürger. — Die Ruhe, inmitten welcher die diesmaligen Wahlen vorbereitet werden, darf Über die ernste Lage, in der wir uns befinden, nicht täushen. Alles ist gewonnen; das ist richtig; aber es fann in 24 Stunden Alles wieder verloren wer- den, wenn die Freunde der Ordnung sich nicht verstehen, wenn sie nicht mit Eifer und Uebereinstimmung handeln, wenn zu viel Leute sich sagen: Was is an einer Stimme mehr oder weniger gelegen ? An einer Stimme mehr oder wcniger is oft sehr viel, ist oft Alles gelegen! — Der Wohlstand des Landes macht reißende Fortschritte ; die öffentlichen Einnahmen wachsen; der Handel verlangt nur eine ruhige Zukunft, um sich in große L en einzulassen und den National-Reichthum aufs Höchste zu treiben ; Alles verbessert sich ; wir sind dem Ziele nahe; noch eine Anstrengung, und die Sache der Ordnung und des Friedens is gewonnen; die Furcht vor Revolutionen shwindet, und der Anarchie is für immer ein Ende gemacht. Niemals war ein Augenblick entscheidender, als der ge- genwärtige. An Euch ist es, constitutionelle Wähler, die legte An- strengung nicht zu scheuen. Lasset Euch den leichten Sieg nicht cutven? Wir wenden uns nicht allein an unsere Freunde, son- dern an alle rechtlichen Leute. Wir wollen keinem Gewissen Zroang anthun; wir achten alle aufrichtigen Meinungen. Wir
verlangen nur das Eine von ihnen, daß sie vor Gott und vor sich |
selbst reiflich dasjenige bedenfen, was sie thun wollen, und daß sie beim Abgeben ihres Votums bedenken, daß sie mindestens vier Jahre lang für die Folgen ihres Votums verantwortlich sind!“ Der Messager meldet, daß die Flotte unter den Befehlen des Admiral Hugon nach Ee En und der Prinz von Join- ville daselbst dem Könige beider Sicilien einen Besuch abstatten rde. / Das Konzert, welches Franz Lißt zum Besten der Choristen r Deutschen Oper gegeben, hat einen Reinertrag von 7200 Fr. Lißt spielte in demselben seine Don Juan-Fantasie, die an in Paris noch nicht fannte, und die einen ungeheuren En- thusiasmus hervorrief. An der heutigen Börse waren die Renten ausgeboten, und die Course stellten sich wieder etwas niedriger als gestern.
Paris, 7. Juli. Daß es sih in der Französischen Partei-Politik sehr wenig um Grundsäße und Ueberzeugungen han- delt, ist freilich eine längst befannte Wahrheit; aber nie sind die thatsächlichen Belege derselben so massenhaft und in so grellem Lichte zum Vorscheine gekommen, als jeßt am Vorabende der all: „Die einzige ernste, ja berhaupt die einzige Frage des Augenblicks is diejenige, welche zwischen dem Mini- sterium und der Opposition obschwebt“; in diesen Worten ent- großen Wahlkampfes kleinen Gegenstand, Der politische Zweck der Majorität der Opposition reicht nicht weiter Us Uu zum Sturze des Ministeriums, und dieser Zweck faßt in ihren Augen, oder doch in ihren Worten, alle Aufgaben des Patriotismus
und der skaatsmännischen Weisheit in sich. Die von dem Con- |
stfitutionnel ausgesprochene Maxime ist fúr die übrigen Oppositionsblätter und für die Parteien, denen sie als Organe dienen, die wenigstens stillsshweigend angenommene Richtschnur der Wahl-Taktik. Man arbeitet nur darauf los, daß die augen- blicklichen Jnhaber der Regierungs - Gewalt verdrängt werden, gleichviel, um welchen Preis, und ohne sich mit dem Gedanfen zu befassen, was und wer an ihre Stelle rücken werde. Die mon- skróôsen Allianzen zwischen Legitimisten und Demokraten, Anhän- gern des comfitütionellen Throns und Republikanern sind eben o viele Dementis welche die Parteien ihren eigenen Wahlsprüchen s Eine gültige Entschuldigung solcher inneren Unredlichkeit, olcher Versündigungen an dem, was man als sein Prinzip aner- kannt hat, is nicht denkbar. Der Anhänger Heinrich's V., wel- cher gegen die bestehende monarchische Ordnung mit demokratischen Bundesgenossen und Waffen ju Felde zieht, adet eben so un- verantwortlich und verdient eben so wenig politische Achtung als der Anhänger des Repräsentativ-Systems, der sich mit den Abso- lutisken gegen die Juli-Regierung verbündet. Die Opposition is allerdings ein Lebens - Element des constitutionellen Staatswesens,
und es wird ihr auch in der Regel keinesweges an Stoff feh- |
len, an welchem sie sih rechtmäßigerweise Úben fann. Wenn aber die Opposition aus jedem Beschwerdegrunde den Vorwand zu einem Kampfe auf Tod und Leben gegen die jeweilige Regie-
rung hernimmt, so stellt sie nicht nur die Reinheit ihrer Motive |
schweren Zweifeln blos, sondern sie liefert auch jedenfalls einen Beweis davon, daß sie ihre wahre Rolle im Staats-Mechanismus nicht versteht. Sie soll anregen, aicht aber hemmen und zersid- ren. Wo sind indessen die organischen ZJdeen, die von der Fran- zósischen Opposition ausgehen? Wo die positiven und unbestreit- aren Verbesserungen, deren Verwirklichung sle betreibt? Wo- durch bewährt sie, daß sie die dringendsten Bedürfnisse der Zeit auch nur versteht, und daß sie die Mittel zur Befriedigung der- selben wenigstens sucht? Auf alle diese und ähnliche Fragen hat
sie feine andere Antwort, als den Ruf: „Fort mit dem Mi: |
nisterium!“ Alles Uebrige wird dem Lande wahrscheinlich von selbst zufallen. Man kann zehn Pariser Journale durchlau- fen, ohne eine Spur von verständiger Auffassung dieser Seite der öffentlichen Verhältnisse zu finden. Die Provinzial:Presse hat in dieser Hinsicht einen L eeidé/denen Vorsprung vor dem Zeitungs- wesen der Hauptstade. So sagt der Courrier de St. Quen- tin in einem längeren Aufsaße úber die Wahlen: „Wenn die Worte Erhaltung und Fortschritt einander auszuschließen scheinen, so is dies nur deshalb der Fall, weil man sie nicht richtig ver- steht, denn die Begriffe, welche sie ausdrücken, sind in einander verwachsen, und der Verskändige trennt sie weder in seinem Kopfe, noch in seinem Herzen. Die Unbeweglichkeit ist gefährlich; die Politik des Fortschritts Es befestigt die Ordnung und be- wahrt vor Revolutionen. an denfe also an das Gemeinwohl, man sorge für die Jnteressen aller Klassen und betheilige sie dadurch bei der Erhaltung. Vor allen Dingen bringe man den Gewerbfleiß und den Ackerbau zu Ehren. an beschäftige sich mit dem Loose des Arbeiters und mit der Abschaffung der Bet- telei, Die Steuern sind zu s{hwer, und man muß deshalb an die
hüllt der Constitutionnel mit unglaublicher Offenherzigkeit des |
Verminderung der dentlichen Lasten denken, Man sorge dafür daß das Budget nicht mehr im Gewissenhandel (achats de con s1ences) verschleudert, sondern zur Befruchtung des Bodens und zur Herbeischaffung von Arbeit für alle rüstigen Arme verwendet werde; denn die Arbeit is die einzige Quelle sowohl des Reichthums als auch der Sittlichkeit, Man schiebe die Lösung der für das Land | roichtigsten Fragen niht mehr auf unbestimmte Zeit in die Zu | funft hinaus, und man húte sich vornehmlich, ähnliche Geseße zu machen, wie das úÚber die großen Eisenbahnlinien“. Ein solches Wahl-Programm würde si hören lassen, aber die Pariser Presse hat kaum einen oder den anderen der hier zusammengestellten Stße in die von ihr verdffentlichten Partei - Manifeste aufge: nommen.
Großbritanien und Jrland.
Parlaments-Verhandlungen, Oberhaus. Sißung vom 7. Juli. Nach kurzer Opposition von Seiten des Grafen Stanhope wurden an diesem Abend im Ausschuß des Hauses sammtliche Klauseln der Tarif-Bill angenommen. Ein Amendement dieses Pairs, wonach der Zoll von Schlachtvieh nicht nah dem Stu, sondern nach dem Gewicht erhoben werden sollte, wurde mit 44 gegen 8% Stimmen verworfen.
Unterhaus. Sißung vom 6. Juli, Nachdem die Bill, durch welche die Stadt Sudbury, wegen der Beskechlichkeit ihrer Wähler, des Repräsentationsrechts für verlustig erklärt werden soll, und der sih Herr Blastone vergebens widerseßte, mit 134 gegen 53 Stimmen die dritte Lesung erhalten hatte und angenom- men worden war, schritt das Haus zur Fortseßung der Debatte Uber den die im Lande herrschende Noth betreffenden Antrag des Herrn Wallace, Eine Menge Redner nahmen wieder für und gegen die Motion das Wort, ohne daß es zu einem Resultate kam. Jeder Redner gab seine Ansichten darüber zum Besten, worin
auptsächlich die Ursachen der Fabriknoth zu suchen seyen. Der
Eine wollte sle in der übertriebenen Speculationssucht der Fabrikanten finden, der Andere in Geld- und Bankwesen, der Dritte in den Korn- Geseßen, der Vierte im engherziger Handels-Politik, und so fort. Lord Palmerston sprach Úber die Richtungen, welche der Bri- Mie Handel in der nächsten Zukunft besonders zu nehmen haben wurde.
Je glaube nicht‘, sagte derselbe, „daß unser Handel mit dem Europäischen Kontinent sih in Folge des vorgeschlagenen Tarifs sehr vermehren wird. Wenn Nationen nahe Nachbarn find, so wird man immer finden, daß kommerzielle und politische Eifersucht zwischen | fte tritt, Dem vorigen Ministerium wurde cs zum Vorwurf gemacht, | daß es den Abschluß des mit Frankreich negozitrtcen Handels-Traktats
| verhindert habe, aber was hat denn das jeßige Ministerium zur För- | derung desselben gethan? Déicienigen, von denen jener Vorwurf aus- geht , scheinen nur wenig von dem Einfluß jener Handels - Eifersucht zu wissen, von welcher leider nicht nar die dffentliche Meinung in | Frankreih, sondern auch die Gemüther seiner bedeutendsten Staats- männer crfúllt sind. Bis auf das Ministerium des Grafen Mole | zurúdck, lassen sih Fälle von Handes - Eifersucht anführen , und die Erfahrung , welche man leztlih in Bezug auf das Resultat aller Unterhandlungen gemacht hat, die scitdem stattgefunden, be- weist klar und deutlih, daß es vergebens ist, eine bedeu- tende Erweiterung unseres Handels mit Frankreih zu erwar- ten, bevor nicht die dffentliche Meinung daselbst eine gesundere Grundlage erhalten hat. (Hört!) Was Deutschland Sd so haben unsere hohen Getraide- und Bauholz - Zölle dort eine erfolg- reiche Konkurrenz mit unseren Manufakturen erzeugt, und es in daher in jenem Lande auch wenig für eine Ausdehnung unseres Handels - Verkehrs zu hofen. Wir müssen also unsere Blide nach fernen Regionen wenden, wenn es gilt, unseren Fabrikflor durch Erweiterung unsercs Handels neu zu beleben. Da finden wir die aufblühenden Märkte der Vereinigten Staaten von Nord- Amerika : leider jedoch feht uns daselbst die Einwirkung unserer Kornge ebe auf die dortigen Produkte entgegen. Dann haben wir die Sis Landstrecken Súd-Amerika's; da sichen uns wieder unsere Zuckerzdlle | im Wege. Ehe also nicht diese beiden reduzirt sind, kann “von einer Ausdehnung unseres Handels in jenen Gegenden keine Rede seyn Es bleibt uns unter diesen Umständen nur Afrika, Arabien, JFndien und besonders China. (Gelächter.) Mit Hinsicht auf die “beiden | leßten großen Handelsfelder wage ich, ungeachtet dessen, was von den ehrenwerthen Herren gegenüber gegen die dort von dem vorigen | Ministerium beobachtete Politik gesagt worden ist, zu behaupten, daß | die von demselben A enen Maßregeln von Resultaten begleitet gewesen sind , die un erem Handel zum größten Vortheil gereichen werden. Was zum Beispiel Afghanistan betrifft, so haben uns jene | Maßregeln in diesem Lande ein weites Feld für unseren Handel, sie haben uns jene bevölkerte Region eròfnet, dic vom Fndus bewässert und Central - Asien genannt wird (ironisches Gelächter), und wenn das jeßige Ministerium nicht dur seine Schwäche und Kleinmüthigkeit wieder verliert und aufgiebt, was wir, ich und meine Kollegen, ihm dort gewonnen haben, so wird es unfehlbar England ein großes Handelsgebiet sichern. (Neues Gelächter.) Auch die in China von dem vortgen Ministerium begonnenen Operationen werden cin glei- ches Resultat haben. Die einzige Schwierigkeit daselbs is, Truppen genug zu finden, um Garnisonen an den läßen zu lassen , die sich unseren Waffen so leicht ergeben. (Hört!) Dann aber wird sich ein großer Markt in jenem mächtigen Reiche für uns erdffnen. Erst im vorigen Jahre wurde mir ein Stud in Tschusan fabrizirten, be- druckten Kattuns Aeheigt- welches von unseren Manufakturen um weniger als die Hälfte des Preises weit besser hâtte geliefert werden fônnen. Welch ein Feld also für unsere Industrie und für unsere Produkte, wenn uns der Handel mit China erst eröffnet ie Lord Stanley antwortete dem ehemaligen Minister der auswärtigen Angelegenheiten sehr ironisch auf diese Anpreisung Afghanistan’s und China's und warf ihm vor, daß er und seine Kollegen gerade überall, wo ein friedlicher Handels - Verkehr im Gange gewesen, durch ihre Politik es dahin gebracht hätten, daß Eifersucht und offener Krieg an dessen Stelle getreten. Hierauf machte O’Connell einen Versuch, die Debatte zu vertagen, dies wurde zwar mit 173 gegen §4 Stimmen abgelehnt, indeß, sehr bald gelang es doch der Opposition durch wiederholte Bemühun- gen, ihren Zweck zu erreichen, so daß wieder eine Sizung erfolg: los hingebracht war.
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Unterhaus. Sißung vom 7. Zuli. auf Ernennung einer Kommission an, welche den
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