Zempelburg in Westpreußen ....... E Märkisch Friedland ebendaselbst und Zúlz in Oberschlesien auch
also diese sechs Städte überhaupt. 103741
Ein Siebentheil der Juden mit Staatsbürgerrecht wohnte schon im Jahre 1813 auf dem Lande, und zwar dem bei weitem róßten Theile nah in demjenigen Theile Schlesiens, worin der ebrauch der Polnischen Sprache vorherrschend ist. Von den auf dem Lande wohnenden Juden enthielt der Regierungsbezirk Bres- lau, wozu damals noch Oberschlesien gehörte, allein 4123; der ganze übrige Theil des Preußischen Staats dagegen nur 253. Jn dem hier bezeichneten Theile Schlesiens war auch schon früher die Zahl der auf dem Lande lebenden Juden sehr beträchtlich; insbe- sondere betrieben sie den Bier- und Brandtweinschank, woraus ein großer Theil der Gutseinkünfte floß, Die statistischen Tabellen sollten damals auch eine Uebersicht der Beschäftigungen geben, wovon sich die Juden mit Staatsbürgerrecht nährten. Nach den darin enthaltenen Angaben lebten von wissenschaftlichen und künstlerischen Arbeiten .. 8386 von Handel und Gastwirthschaft 11295 von Handwerken .......« J vom Aerbau..…...... Tée Dies giebt zusammen Diese Zahl is ungefähr um das Doppelte zu groß, wenn sie die Familien bezeichnen soll, welhe von dem Ertrage der vor- gedachten Beschäftigungen lebten, und noch weit mehr zu klein, wenn sie die Zahl der in diesen Familien lebenden Personen darstellen soll. Offenbar ist nach der Verschiedenheit der Ansichten der aufnehmenden Polizeibehörden in einigen Landestheilen die erste, in anderen die zweite der vorgedachten Zahlen in die Tabel- len eingetragen worden, und es fönnen daher die vorstehenden An- gaben nur zur Beurtheilung des Verhältnisses benußt werden, worin die hier unterschiedenen vier Beschäftigungsarten gegen ein- ander standen. Unter Tausend Juden mit Staatsbürgerrecht nâhrten sih demnach von wissenschaftlichen oder künstlerischen Arbeiten 31 von Handel und Gastwirthschaft 918 von Handwerken 46 vom Ackerbau 5 Summe... 1000
Wenn auch allerdings die Handwerkerzünfte den Juden die Aufnahme verweigerten; so war doch nicht allein schon durch das Edikt wegen Einführung der Gewerbesteuer vom 2. November 1810 deren ausschließliche Gewerbsberechtigung gänzlich aufgeho- ben, sondern es wurden auch schon früher viele Handwerkerarbei- ten unzúnftig betrieben. Besonders verfertigten die Juden in klei- nen Städten „schon längst Kürschner-, Posamentier- und Gürtler- arbeiten, wofür nur in den ansehnlichsten Städten Zünfte bestan- den. Die meisten jüdischen Handwerker hatten Oberschlesien und Westpreußen; in andern Landestheilen war ihre Zahl ganz unbe- deutend. Ueberhaupt waren die Juden schon lange vor dem Jahre 1812 im Preußischen Staate durch die Landesverfassung fkeines- weges abgehalten, vielerlei Handwerkerarbeiten zu betreiben ; sie
hâtten dazu namentlich in den ausgebreiteten Fabriken Gelegenheit finden fönnen, deren Unternehmer \chon unter der Regierung Kd- nigs Friedrichs Il. oft genug vermödgende Juden waren, und welche nichts hinderte sich ihrer Glaubensgenossen als Arbeiter darin zu bedienen. Nicht Mangel an Geschick oder an Neigung zu solchen Arbeiten gab die Veranlassung hierzu, sondern wahrscheinlich nur der Umstand, daß júdische Arbeiter ungefähr 60 Arbeitstage im Zahre weniger hatten als christliche. Es ist wohl eingewandt wor- den, daß die Strenge der Sabbathe und Festtagsfeier die Juden niemals abgehalten habe, mit Erfolz Handelsgewerbe zu treiben ; aber der Schluß von dem Betriebe dieser Gewerbe auf die Ver- rihtung von Handarbeiten is durchaus unzuläßig, Die Gegen- stánde, womit die Juden gewöhnlich Handel treiben, sind nicht Bedürfniße, deren Befriedigung an einzelne Tage gebunden ist. Wer Schnitt- oder Kramwaaren braucht, muß dieselben nicht eben gerade am Sonnabende kaufen; er kann ganz füglich die Zeit ab- warten, worin der Laden des Juden offen ist, und dieser verkauft darum nicht weniger, weil er am Sabbath nicht Handel treiben darf. Aber der Handwerker, der Ackerbauer, der Tagelöhner ver- richtet offenbar ein Sechstheil der Arbeit weniger im Jahre, wenn er neben den Sonn- und Feiertagen der Christen noch während sechs8zig Werkeltagen wegen eines religiösen Gebotes nicht arbei- ten darf. Daß der Jude durch keine Vorschrift seiner Religion gendthigt ist, die christlichen Sonn- und Feiertage durch Enthal: tung von Arbeit mictzufeiern, gleicht den vorerwähnten Nachtheil keinesweges aus; denn in Folge polizeilicher Anordnungen, muß der Jude, welcher unter Christen lebt, sich an Sonn- und Festta- en eben der Geschäfte enthalten, welhe Christen in Folge dersel- en polizeilichen Anordnungen alsdann auch nicht verrichten dür- fen; und Arbeiten, welche keine polizeiliche Vorschrift am Sonn- tage verbeut, werden nöthigenfalls auch von Christen verrichtet, deren religidse Vorschriften Überhaupt nicht, wie die jüdischen, gänzliche Enthaltung von allen Arbeiten an Sonn- und Fe st- tagen gebieten.
Da der Preußische Staat am Ende des Jahres 1813 nur 4,251,087 Einwohner Civilstandes, und darunter 31,991 Juden mit und ohne StaatsbÚrgerrecht enthielt; so war damals durch- \chnittlich unter 133 Einwohnern ein Jude. Am Ende des Jah- res 1840 wohnten in denjenigen Landestheilen, welche im Jahre 1813 dem Preußischen Staate angehörten, Juden
mit Staatsbürgerrecht als Jnländer ohne Staatsbürgerrecht als Fremde
R Pana Ueberhaupt also... 65,767
Davon lebten insbesondere n Da E 55,488 E E 10/279
Summe wie vorhin. 65,767
Jnsbesondere befanden sich Juden i s s woraus im Jahre 1813 S en in denjenigen Landestheilen,
am Ende der Jahre
: ASAB die Regierungsbezirke Ostpreußen und Littauen 1,460 aco
Ee ia ede t rid éo 2 35 Kurmark, Neumark und Pommern eer En Breslau und Liegniß 13792 26/607
Summe wie vorhin. 31991 65,767
Es hatte sich also in diesen 27 Jahren die Zahl der den gedachten Landestheilen mehr als verdop e Minde me die Zunahme beträchtlich gewesen in Ostpreußen, welches am Ende dieses Zeitraumes sogar viermal so viel Juden enthielt, als im hre 1813. Auch hatte sich die Judenschaft in den Provinzen randenburg und Pommern beinahe in dem Verhältnisse wie fünf zu zwei vermehrt. Die hier bezeichneten Landestheile ent- hielten nah der Zählung zu Ende 1840 7,158,713 Einwohner
838
Civilstandes ; die darunter befindlichen 65,767 Juden verhielten sich demnach zu der gesammten Einwohnerzahl wie eins zu 109. Die bedeutende Vermehrung der Juden in diesen Landestheilen war keinesweges bloß durch den Ueberschuß der Gebornen über die Gestorbnen, sondern auch durch Zuziehen aus den seit 1815 an der Grenze gegen Polen hin wiedererworbenen Provinzen ent- standen, obwohl dieses durch polizeiliche Bestimmungen sehr be- \chrânkt wurde.
Als der Krieg gegen rg im Jahre 1813 von Neuem ausbrach, gelangte die Preußische Regierung zunächst wieder in den Besiß der Stade Danzig mit deren Gebiet, und führte darin die bestehende Geseßgebung mit allen den Veränderungen ein, welche dieselbe seit dem Frieden zu Tilsit erhalten hatte, Die Gebietstheile, welche theils außerdem wiedergewonnen, oder neuer- worben wurden, behielten dagegen vorerst die vorgefundene Ver- fassung im Allgemeinen, und demnach auch in Bezug auf die darin wohnenden Juden. Welche Veränderungen darin nachträg- lich vorgenommen wurden, is nur in Bezug auf leßtere ein Ge- genstand dieses Aufsaßes. Die Regierung nahm nstand, das Geses vom 11. März 1812 auf dieselben anzuwenden ; erkannte jedoh die Nothwendigkeit, den Zustand der Juden im ganzen Staate durch ein allgemeines Geseh festzustellen, Nur die Sorg: falt, welche den sich darauf beziehenden Betrachtungen gewidmet wurde, und die Schwierigkeit jeder Ansicht, welche gute Gründe für sich hat, ihr volles Recht wiederfahren zu lassen, hat bigher
dessen endliche Abfassung verzögert. Jnzwischen ist das Verhält- niß der Judenschaft im Großherzogthum Posen durch eine Ver- ordnung vom 1. Juni 1833 vorläufig bestimmt worden; welche zwar wesentliche Verbesserungen ihres Zustandes ent ielt, doch aber die vollständige Naturalisation von dem Erweise besonderer Be- fähigun dazu abhängig machte. Außerdem wurden auch allge- meine Verfügungen Uber einzelne Berechtigungen sämmtlicher Juden im Preußischen Staate erlassen. Dahin gehört nament- lich, daß zur Theilnahme an den Verhandlungen der Provinzial- und Kreisstände die Gemeinschaft mit einer christlichen Kirche durch alle darauf bezügliche Verordnungen ausdrücklich erfordert wird; daß ferner die revidirte Städteordnung vom 17. März 1831 die Capi eie der Juden, Gemeindeämter zu verwalten, in soweit beschränkt, als zu den Stellen der Oberbürgermeister und Bürgermeister in den Städten nur Bekenner einer Fe Religion zuläßig sind. Auch isst die Bestimmung des Ge- se8es vom 11, März 1812, wonach die für Jnländer zu achtenden Juden zu akademischen Lehr- und Schulämtern zuge- lassen werden können, wegen der bei der Ausführung sich zeigenden Mißverhältnisse, durh die Ministerial-Bekanntmachung vom 4. Dezember 1822 aufgehoben worden. Allerdings bezeichnen die vorbenannten Anordnungen eïne Verminderung des Vertrauens, woraus das Edift vom 11. März 1812 hervorging. Jede Ver- muthung, daß blindes Vorurtheil, oder gar eligionshaß diese veranlaßt habe, muß als durchaus unwürdig unbedingt zurückge- wiesen werden. Nur Erfahrungen, nur fortgeseßtes Erforschen der bestehenden Verhältnisse konnte eine so vorsichtige und wohl- wollende Regierung bewegen, ihren Anordnungen diese veränderte Richtung zu geben. Jn denjenigen Landestheilen, für welche das Edikt vom 11. März 1812 erlassen war, hatte sie zunächst des: \sen Wirksamkeit zu beachten; in den neu oder wiedererworbenen Landestheilen boten sich aber zwei ganz entgegengeseßte Zustände der Judenschast zur näheren Würdigung dar. (Schluß folgt.)
wissenschaft, Kunst und Literatur. «S
— — Wien, 8. Jult. Die Aussichten des gestrigen Tages ten sich für die Beobachtung der Sonnen - Fin ernis von hier 0 nicht günstig. Der Himmel war ganz bezogen. Um so erfreuli..
erwachte ih heute um 4 Uhr bei heiterem Himmel. Jn dem botant- chen Garten waren Jnstrumente zur Beobachtung anogeneEt, und durch die Güte der Hérren von Litrow und von Endlicher er- bielt ih Zutritt und Theilnahme an denselben. Die Zeit des C.
tritts und des Austritts der Versusicrung stimmte mit der astronomi- chen Vorberehnung überein. Doch is darüber noch die genauere Angabe der Herren von Litrow und Schumacher abzuwarten, welche gleichzeitig hier beobachteten. Die Lichtsidrke nahm nach den von mir angestellten photometrischen Beobachtungen so ab/ wie es bei dem Uebergange in vollkommene Dunkelheit der Fall ist. Das Thermometer sank während der Total - Finsterniß von 9/6" auf 7,4 Reaumur und erhob sh nachher rash wieder. Während dieser To- tal-Finsterniß, die etwa 2 Minuten währte, war ih nicht im Stande,
di ermometer-Anzeigen abzulesen, Der Schatten bewegte sh mit A er Q hin. Von der rings
umher auf dem Walle versammelten Menschenmenge ruf des man
schauerlicher Hast Über die Hügel und die St pldulich durch das Auge nichts mehr. Doch ein lauter Fubelru
und erhdhte das Wunderbare der Stimmung, in die man l M sich verscht sah.
erwarten war. Die rothe Strahlung um den Mondkdrper wu von allen Beobachtern durch die verschiedenen Fernrdhre wahrgenom-
men. Die Strahlen, anschießenden Krystallen vergleichbar - gingen rrliche
centrish aus cinander, hatten bestimmte Abgränzung und beha
Q cobachtete sie nur im s{dnsen Hellpurpur.
eyn. Jch
Pifanzei (Mimosa sensitiva u. dgl.), welche Herr von Endlicher atte ausstellen lassen, haben keine merkbare Wirkung der Licht-Abwe senheit gezeigt , obwohl sie sich sons schon bei eintretender Dämme- rung zu schließen pflegen.
E. F. Augu s.
Potsdamer Eisenbahn. (Eingesandt.) Bei dem leßten von Potsdam danten Zuge am 13ten d. M. gerieth das Unterfutter einer Trommel zu den Obersißen in Brand, wodurch ein Anhalten des Zuges, um das gen aus- ulôschen, nothwendig wurde. Der hierdurch veranlaßte Aufent- alt betrug 5 Minuten. Wie groß aber würde derselbe wohl ge- wesen seyn, wenn die Wagenthüren unverschlossen geblieben und das ganze aus 700 Personen bestehende Publikum des Zuges dem- Ce „enteile wäre, um sich einer gemuthmaßten Gefahr zu ent- iehen ? G Ob in einem solchen Falle die Wiedereinnahme der Pläge in den Wagen auf der dunkeln Bahn ohne Estrade, ohne Unglück ausführbar seyn dürfte, werden diejenigen am besten beurtheilen fönnen, welche die Schwierigkeiten beachtet haben, die eine Stei- gerung desDoppelten der gewöhnlichen Frequenz auf einmal schon auf den Bahnhöfen veranlaßt, während daselbsk doch Estrade und Beleuchtung den Passagieren und Beamten das Ein- steigen erleichtert.
Berliner Bürse. Den 14. Juli 1842.
Pr. Cour. Brief. | Geld.
Pr. Cour.
HELE Ë Brief. | Geld
Fonds. S
Vorrede zu den „Walhalla- Genossen““.
Es waren die Tage von Deutschlands tiefster Schmach (schon hatten jene von Ulm und Jena stattgefunden, die Rheinische Con- föderation war geschlossen, Deutschland * zerfleischte sich bereits selb), da entstand im Beginn des 1807ten Jahres in dem Kronprinzen Ludwig von Bayern der Gedanke, der funfzig rühm- lichst ausgezeichneten Deutschen Bildnisse in Marmor verfertigen zu lassen, und er hieß gleih Hand an die Ausführung legen. Später wurde die Zahl vermehrt, dann auf keine beschränkt und nur rúhmlich ausgezeichneter Deutscher, fühlend, daß, sagen zu wollen, welche die rúhmlichsten, Anmaßung wäre, wie denn auch zu behaupten, daß es feine gâbe, die eben so verdienten, in Walhalla aufgenommen zu seyn, und mehr noch als manche, die es sind. Deutscher Zunge zu seyn, wird erfordert, um Wal- halla’s Genosse werden zu können; wie aber der Hellene ein sol- cher blieb, gleich viel, ob aus Jonien oder aus Sikelien, aus Ky- rene oder Marsiglia, so der Deutsche, sey er aus Liefland, dem Elsaß, der L den Niederlanden (ward ja Holländischer Adel sogar in den "Deutschen Orden aufgenommen, und Flammän- dish und Holländisch sind Mundarten des Plattdeutschen.) Auf die Wohnsiße kommt es nicht an, ob es seine Sprache behalten, Das bestimmt den Fortbestand eines Volkes; so blieben die Ostk- gothen bis zu ihres Staates Untergang, die Longobarden Jahr- hunderte nach des ihrigen noch Deutsche, die Franken in Gallien lange noch nah dessen Eroberung, die Westgothen in Spanien aber, und in Britanien die Angeln und Sachsen ver- \s{molzen sh bald nah ihren Niederlagen bei Xerex della Frontera und Hastings, mit anderen Völkern, woraus neue ent- standen, Mit dem ersten bekannten großen Deutschen: Hermann dem Rdömer-Besieger, angefangen, sind in Walhalla, durch Deut- {he Künstler verfertigt, von rúhmlich ausgezeichneten Deutschen die Brustbilder oder (wurden keiae gleichzeitige Bildnisse gefun- den) aus Erz die Namen. Kein Stand, auch das weibliche Ge- cch{lecht nicht, ist ausgeschlossen. Gleichheit besteht in Walhalla; hebt doch der Tod jeden irdischen Unterschied auf! *") Die Stelle in ihr wird durch die Zeit des Eintritts in die Ewigkeit bestimmt. Rúhmlich ausgezeichneten Deutschen steht als Denkmal und darum Walhalla, auf daß Deutscher der Deutsche aus ihr trete, besser als er gekommen. Geweiht sey diese ehrwürdige Stätte allen Stäm- men Deutscher Sprache; sie ist das große Band, das verbindet, wâre jedes andere gleich zernichtet; in der Sprache währt geistiger Zu- sammenhang. Die kurzen, hier folgenden Andeutungen sind alle fast aber nicht blos Auszúge eines größeren Werkes, gleichfalls von Walhalla?s Gründer, das größtentheils aus Geschichtbüchern und Lebens-Beschreibungen entnommen ; doch auch es besteht nicht blos aus Entnommenen. Ruhm bei der Mitwelt ist wenig, bei der Nachwelt mehr, nicht Alles; das Beste aber innerer Werth, wo- gegen jeder verschwindet: er ist das Einzige, was wir mitnehmen, er währt, wie die Seele, ewig. **) München, den 10, Dezember 1829. Walhalla’s Gründer Ludw ig.
*) Wal heißt Tod im Uraltdeutschen. Anm. d. Verf. **) Dieses Vorwort is früher aufgeseßt, als manche Lebens- Andeutungen. Anm. d. Verf,
St. Sebuld-Scb. 4} — — Bel. Pots Eisenb, 5 | 1273 126%, do. z. 31 z abgest. | Y ) 104% 103 A4 do. do Prior. Obl. | 4 amn 1027 Pr. Engl. 0b1.30./4| 1023 1024 |Mgd. Lps. Eiseub, |—| 1163 1155 Prüm. Sch. der 86 do. do. Prior, Obl. | 4 — 1025 Seebandlung. — Bel. Anb. Biseub. |—| 1044 dis Kurm. Schuldv. 1024 1014 } do. do. Prior. Obl. | 4| 102% 1024 Berl. Stadt - Obl. [4] 1044 | 103% |Düss Elb. EBiseub. |5| 854 847 do. z. 3% % abgest, L Y 102% do. do. Prior, Obl. | 4 997 Danz. do. in Thb. — Rhein. Eizenb, 5) 94x Westp. Pfandbr. |: t urs do. do. Prior. Obl. | 4 | 100 Grossh. Pos. do. 7 06 A Ostpr. Pfandbr. |: 104 103 Gold al MORRO m Pomm. do. 37) 103% 102 Friedrichsd’or 135 r 1022 Audere Goldmüsa- o zen à 6 Th. |-—- 10 9x Discouto | - 3 4
Kur- u. Neum, do. |- 1031 Sechlesische do. |35 _— 102%
*) Der Küufer vergütet auf den am 2, Januar 1843 Cilligen Coupon { pCt.
Pr. Cour. Thle. zu 30 Sgr. Brief. | Geld.
Amsterdam 1, Kurz 1404
do. i "1. 2 Mi. — Hamburg Í L Kurz 150% 2 Mi. 1504 — 3 Mt, —— 6 21; 2 Mi. — 795 2 Mi. — 103% 2 Mi. 102x 1024 Breslau .| 2 Mi. 99% 99% Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss.. 100 Thlr. | 8 Tage —_ 99x Frankfurt a. M. WZ 2 Mit. — 101% Petersburg 3 Woecb. |1 2 —
Wechsel-Cours.
139
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 10. Juli. Niederl. wirkl, Sch. 524. 57 Span, 18%-.
Autwerpen, 9. Juli. Zinsl, —. Neue Aul. 195. :
MWamburg, 12. Juli. Bank-Actien 1650. Bogl. Russ. 109.
Paris, 9. Juli. 5°; Reute Gu cour, 120. 15. 3° Rente fin cour. 80. 5. Anl. Ä 1841 —. 652, Neapl. fn cour, 106. 50. 52 Span. Rente 22h. Pas- sive 45. N
Wien, 9. Juli. 5%, Met. 1094. 42, 1004. 3% 777. 254 —. Bank-Actien 1617. Anl. de 1634 137%. de 1839 1075.
12 L — v .
Königliche Schauspiele.
Freitag, 15. Juli, Jm Ope aus: Jessonda. Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz, von C. Gehe. Musik von L. Spohr. (Mad. Spager- Gentiluomo: Jessonda; Hr. Hâärtinger: Nadori, als Seelen) 6: Sni “A SEAUNE
onnabend, 16. Juli. Im Schauspielhause: Gdö6b von Ber- lichingen mit der eisernen Hand. (Herr N Sa, dainiian Hoftheater zu Hannover: Franz, als Gastrolle.)
Sonntag, 17. Full, m Opernhause: Die Hugenotten. (Mad. Spaßer-Gentiluomo : Valentine; Dlle, Quint, vom Chur- fielen ree ar er als Gastrollen.)
reise der e: Ein Plaß în den Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. 2. y E erfipre
Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober- Hofbuchdruckerei,
begrüßte von allen Seiten den so exakten Eintritt des erhabenen P Ee dee Der Temperaturwechsel war für das Gefühl noch empfindlicher , als nach den Thermometer - Anzeigen u
ie Farbe soll nah einander weiß, violett und roth QaETN eizbare
Preußische Staats-Zeitung.
Allgemeine
Inhalt.
Nachrichten. Wettin und Cs St. etartburg, ranfreih. Paris. Die Wablen; Bildung der Büreaus zu Fris. — Günstige Berichte aus Afrika. — Neueste Nachrichten äuf außerordentlichem Wege in Bezng auf das Resultat der Wahlen. Großbritanien und Jrlaud. Par aments-Verhandlungen. Unterhaus. Ueber den Handels-Traktat mit Brasilien, — Lon- don, Protest Lord Stanhope's gegen die Tarif-Bill. — Einnahmen und Ausgaben der Ostindischen Compagnie. — Vermischtes. Deutsche Bundesstaaten. München. Bevorftehbendes Mozart- Fest in Salzburg. — Hamburg. Der Prozeß des Bremer Schiffes
; s und Eduard,// . Cercle, Wien. Streitigkeiten zwischen Christen und Jaden
a. i ¿i E ui Eisenbahn. — Prinz von Joinville erwartet, — Be r sede tip's Gefangennehmung o a ü ( ; Spi vak 4 Athen. Sternwarte. — Frankreich und die Grie-
-Verhältnisse. Mlban ain F allachei. Von der Türkischen Gränze.
s Bucharest. Ari L Aussagen über den Rückzug der Engländer
guiand, Berin. Bekanntmachung, die Berlin - Stettiner Eisen- bahn betreffend. — Breslau. Bekanntmachung, die Beilegung
des Freiherrlichen Prädikats durch Behdrden betreffend.
Bemerkungen in Bezug auf die sittlichen und gewerblichen Ver- bältnisse der Juden im Preußischen Staate. (Schluß)
Amtliche Uachrichten. Kronik des Tages.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : i Dem beim Ministerium des Junnern angestellten Geheimen Kanzlei: Direktor B leich den Charakter als Kanzleirath zu ver- leihen.
Bei der heute beendigten Ziehung der Asten Klasse 8óster Königl. Klassen - Lotterie fiel ein Gewinn zu 500 Rthlr. auf Nr. 85,267; 3 Gewinne zu 200 Rthlr, fielen auf Nr. 11,844, 33,463 und 35,584; und 3 Gewinne zu 100 Rthlr, auf Nr. 30,984. 32,830 und 70,223. Berlin, den 15. Juli 1842. Königl. Preußische General-Lotterie-Direction,
Angekommen: Se, Durchlaucht der Prinz Wilhelm Paul zu Löwenstein - Wertheim : Freudenberg, von
Dresden. ; Der General-Major und Commandeur der 2ten Garde-Land-
wehr-Brigade, von Below, von Greifswald. Abgereist: Se, Excellenz der Wirkliche Geheime Staats- ustiz:Minister von Savigny, nach Tepliß. er General-Major und Remonte: Jnspecteur Stein von Kaminski, nah der Provinz Preußen.
und
e. ag E E
Zeitungs-Uachrichten. Ausland.
Rußland und Polen.
St. Petersburg, 9. Juli. Am morgenden Sonntage wird eine rone Truppen - Musterung in A S stattfinden, wo der Hof diniren wird. Abends werden Se. Majestät“der König von Preußen mit der D Familie im Palast auf der Jnsel uu in eintreffen, wo übermorgen Diner und große Promenade
aftfinden wird.
Die Wittwe des berühmten Russischen Dichters Derscharoin x fürzlih im SOsten Jahre ihres Alters verstorben und neben ibrem Gatten im Kloster Chutin beerdigt worden.
Frankreich.
Paris, 9. Juli, Die gestern stattgehabten Wahl - Opera- tionen haben ein im Ganzen so wenig entscheidendes Resultat ge- liefert, daß feine der beiden skreitenden Parteien eine Niederlage ein- zuräumen braucht. Von den 18,744 Pariser Wählern hatten sich nur 12,055 eingefunden, um an der Bildung der Wahl-Büreaus Theil W nehmen, Die stattgehabten Ernennungen können also keinen
aßstab für den Ausfall der definitiven Wahlen geben, da das {Ne Drittheil der Wähler heute den Dingen eine ganz andere endung geben fann. — Das Journal des Débats äußert sich über die gestrigen Operationen in folgender Weise: „Die Wahlen der definitiven Präsidenten und Skfkrutatoren sind, so weit es si Beurthellen läßt, im Allgemeinen der fkonser- vativen Partei günstig gewesen. Eine große Anzahl von Wählern haben an den Abstimmungen keinen Theil genommen. Morgen werden, wie wir nicht zweifeln, alle Konservativen auf ihren Posten seyn; und die Opposition, die im Jahre 1839 neun ihrer Kandidaten in die Kammer sandte, wird mit großer Mühe 6 oder 7 Deputirte erlangen.“ — Der Courrier français da- egen sagt: „Es ist fask gewiß, daß der größte Theil der Pariser ahlen der Opposition gúnstig seyn wird; wenigstens läßt sich dies aus der Zusammenseßung der Büreaus schließen. Von den 14 Büreaus sind 10 in einem dem MieEium feindseligen Sinne ebildet. Die vier im ministeriellen Sinne gebildeten Büreaus nd das ste, 2e, 8te und 10te, wo die Herren Jacqueminot, J. pas am eudin und von Jussieu als ministerielle Kandidaten
u en.“
Berlin, Sonnabend den [16e Juli
An der Sonntags - Börse im Café de Paris ging es heute ziemli lebhaft her. Obgleich die meisten Spekulanten bei den Wahlen beschäftigt waren und deshalb wenig Geschäfte gemacht wurden, so war doh unverkennbar die Stimmung à la baisse, Personen, die über die Stellung der Parteien in der Regel gut unterrichtet sind, behaupteten, daß das Resultat der Pariser Wah- len nachtheiliger für das Ministerium ausfallen würde, als man bisher geglaubt habe. Man wollte wissen, daß die Art, wie die definitiven Büreaus zusammengeseßt wären, es wahrscheinlich mache, daß von den 14 Pariser Deputirten 10, vielleicht sogar 11 der Opposition angehdren würden, während das Journal des Débats heute früh noch prophezeit, daß die Opposition mit Mühe 6 oder 7 Deputirte erhalten werde, und die Haupt- Organe der Opposition selbst nur auf 9 Deputirte zu rechnen on: In wenigen Stunden wird jede Ungewißheit ein Ende aben.
° Unmittelbar nach Beendigung der Wahl-Operationen begaben sich gestern sämmtliche in Paris anwesende Minister nach Neuilly, wo fie bis um 10 Uhr mit dem Könige in Konferenz blieben.
Gestern Abend und während der Nacht durchstreiften zahl- reiche Patrouillen die Straßen der Hauptstadt. Es herrschte über- all die vollkommenste Ruhe.
Der Messager publizirt in seinem neuesten Blatte sehr aus- führliche Berichte des Generals Bugeaud, welche die Lage der Dinge in Afrifa in dem günstigsten Lichte schildern. Es heißt am Schlusse derselben: „Die Regierung Abd el Kader's is vernichtet. Dieser Chef, der sih vormals an der Spiße einer mächtigen Nation be- fand, irrt jeßt mit einer Handvoll Reiter umher. Der eigentliche Krieg is daher beendigt; es bleiben nur die zerstreuten Ueberreste einer bestandenen Macht zu vernichten, Die Zeit zur Resrgani- sirung jenes großen Gebäudes ist gekommen. Der Sieg selbst wúrde wenig zu bedeuten haben, wenn man nicht ernstlich daran dâchte, die Eroberung zu erhalten und nußbar zu machen. Die Armee muß dcher stark bleiben, um diesen leßten Theil des Wer- fes auszuführen.“
Paris, 12. Juli. (Auf außerordentlichem Wege.) Am 11ten Abends waren hier 358 Wahlen bekannt. Die Gewählten ehdren fast sammtlich der vorigen Kammer an. Von den neuen Wahlen hatte das Ministerium einige Úber die Opposition ge- wonnen,
Großbritanien und Jrland.
Parlaments-Verhandlungen, Unterhaus. Sißun vom 8, Juli. (B. 2 Zu Anfang dieser 44 Adel a Ani Forster eine Anfrage über die bekannte Meinungs-Verschiedenheit zwischen der Britischen und der Brasilianischen Regierung in Be- treff des Ablauf-Termins des zwischen Brasilien und England be- pn Handels - Traktats, welche Sir Robert Peel dahin
eantwortete, daß nach Ansicht der Brasilianischen Regierung der Traktat im November 1843, nach der Ansicht der Britischen aber erst im November 1844 ablaufe, daß aber, um allen Dif- ferenzen ein Ende zu machen, von Seiten der Britischen Regie- rung der Brasilianischen der Vorschlag gemacht worden sey, den alten Handels - Traktat sofort durch einen neuen zu Ein Entwurf des neuen Traktats sey der Brasilianischen Regie-
sters der auswärtigen Angelegenheiten, dann aber in der nicht ge- sicherten Stabilität des Brasilianischen Ministeriums, der Aufld- sung der Kammern und den dadurch veranlaßten Wahl-Bewegun- gen zu suchen sey. Jndeß werde die Britische Regierung Alles anwenden, die Sache schleunigst zu Ende zu bringen.
London, 9. Juli. Während gegen die Einkommen-Steuer
mehrere Pairs einen Protest unterzeichnet und durch die Zeitun- |
gen verdffentlicht hatten, ist gegen die Tarif-Bill, nach deren An- Stanhope, proteskirend aufgetreten. ist, daß die arbeitenden Klassen durch die Zoll:Neductionen großen Nachtheil leiden, in ihrem Arbeitslohn geschmälert werden und theilweise ganz außer Brod fommen würden. e
Einem amtlichen Berichte zufolge, betrugen die Einnahmen
5,508,518 Pfd., mit Einschluß einer Bilanz von 1,038,299 Pfd. vom 1, Mai 1841, und einer Summe von 423,442 Pfd., welche von der Regierung für die Kosten , der Expedition gegen China zurückgezahlt wurde; 3,735,078 Bd. gingen aus den Jndischen Prâsidentschaften ein, und 21,010 Pfd. 17 Sh. 3 Pce. wurden aus Jndien und China remittirt. Die Ausgaben beliefen sich auf 3,820,956 Pfd., darunter 632,545 Pfd. Dividenden fúr die Ei: enthümer, 61,372 Pfd. für die Papierschuld in England, 409,471 sd. für ausgeführte Vorräthe, 143,624 Pfd, für Dampfschisfe und
und Lebensmitteln , 400,000 Pfd. Sold für die Königl. Truppen in Indien und 535,607 Pfd. Pensionen für Offiziere. Das Bud- et von 1842— 43 seßt die Einnahmen auf 4,137,748 Pfd., mit inshluß der Bilanz von 1,687,560 Pfd. aus dem vorhergehen- den Jahre, die Ausgaben dagegen auf 3,796,100 Pfd., so daß die Bilanz in baarem Gelde am 1. Mai 1843 auf 401,648 Pfd. ver- mindert seyn wird. Der Regierungs-Anschlag der Kosken der Chi- nesischen Expedition im Jahre 1842 ist 806,566 Pfd., darunter Oos Pfd. in Rücfzahlung von Vorschüssen der Ostindischen ompagnie.
Mehrere Seidenspinnerelen und Leinenwebereien zu Manche- ester sind geschlossen worden und werden nicht weniger als 1500 enschen brodlos machen, Die Chefs der berúhmten Zone von
Lokomotiven, Sharp, Roberts und Compagnie zu anchester, mußten einen Theil ihrer Arbeiter entlassen und den Lohn derje- nigen, welche sie behalten, herunterseßen.
Auf der Eisenbahn von Birmingham nah Glocester brach
dieser Tage Feuer auf den Güterwagen aus, und in wenigen Mi-
| ist auf den 10ten f. M. angekündigt.
nuten bot der Zug den Anblick eines beweglichen Feuerberges dar. Der Schaden beträgt 6 — 800 Pfd. Glücklicher Weise kam Nie- ev zu Schaden, weil man bei Zeiten die nächste Station er- reichte.
Zu Anfange voriger Woche waren die Getraidepreise bedeu- tend im Steigen, doch gingen sle gegen Ende derselben wieder zurück, hauptsächlich wohl in Folge der großen Quantitäten frem- den Weizens, die täglih ankommen. Die Magazine in London und Liverpool sind damit úberfúllt, es ist aber bis jeßt wenig da- von verzollt worden, da man auf ein ferneres Sinken des Zolles hofft, der schon von 13 auf 9 Sh., seit die neue Korn: Bill in
| Kraft trat, gewichen is, Wahrscheinlich wird er noch 2 bis 3 Sh. | heruntergehen, da viele Hauptmärkte vorige Woche einen Durch-
\chnittspreis von 66 Sh. ergeben haben, Das Wetter is unbe- ständig geworden, aber nicht so, daß es den Feldgewächsen Scha- den zufügen fönnte,
Deutsche Bundesstaaten.
Múnchen, 9. Fa Es befindet sih dermal ein Mitglied des Comité's fúr die Feier der Enthúllung des Mozart-Denkmals in Salzburg in unserer Stadt, um mit den hiesigen Notabilitä- ten der Tonkunst Rücksprache über die Anordnung jenes Festes, das am Áten, 5ten und 6. September stattfinden Gu, zu neh- men und dieselben zur Theilnahme aufzufordern. Bei der kirch- lichen Feier sollen eine solenne Messe des dahingeschiedenen Mei- sters und sein berühmtes Requiem, dann in zwei zu veranstaltenden Konzerten gleichfalls Werke seines unsterblichen Genius zur Auf- führung fommen. Der Festchor bei der Enthüllung des Denk- mals ist von Mozart Sohn komponirt. Die Hof- Kapellmeister Franz Lachner, von Neukomm und Pott werden s\ich in die Lei- tung des musikalischen Theils des Festes theilen, eben so werden die Sängerinnen von Hasselt-Bart und Stdckl-Heinefetter, so wie die Sänger Staudigl und Schmezer und mehrere der vorzüglichsten Hhusler unseres Hof-Orchesiers, zur Verherrlichung desselben mit- wirken.
Hamburg, 13. Juli. (B. H.) Wir finden uns im Stande, die auch schon von anderen Blättern gegebene Nachricht aus gu- ter Quelle zu bestätigen, daß die Englische Regierung gegen das von dem betreffenden Bremer Gerichte gefällte Urtheil in Sachen des Bremer Schiffes „Julius und Eduard“, welches, als des Sklavenhandels verdächtig, aufgebracht worden war, bei dem Ober- Appellationsgerichte der vier freien Städte Appellation eingelegt hat.
Desterreich.
Wien, 6. Juli, (A. Z.) Nach Berichten aus Mantua hat da- selbst ein Streit zwischen Juden und Christen schwere Verleßungen auf beiden Seiten nach sich gezogen. Veranlassung dazu gab ein in einem Kaffeehause entstandener Wortwechsel, in weichem ein Jude seinem Gegner, einem Christen, drei Dolchstiche verseßte. Bald darauf entspann
| sich zwischen den beiderseitigen Glaubensgenossen ein Kampf, der
das Einschreiten der Militairmacht nöthig machte. Nicht ohne Mühe sollen die Juden in ihr Ghetto, aus dem sie einen fdrm-
erseßen. | lichen Ausfall gegen die Stadt gemacht hatten, zurÜckgebracht wor-
den seyn. So weit die Nachrichten gehen, war an den erhaltenen
| Mi rung bereits mitgetheilt worden, und er (Sir R. Peel) glaube, | Wunden Niemand gestorben,
daß die Verzdgerung der Rückantwort von Seiten der Brasilia- | nischen Regierung zunächst nur in einer Unpäßlichkeit des Mini-
Jtalien.
Neapel, 30, Juni. (A. Z.) Die Eröffnung der Eisenbahn von hier bis nah Castellamare, eine Länge von nahe an 15 Miglien, : j Die Arbeiten wurden in der leßten Zeit mit außerordentlicher Thätigkeit betrieben, weil
| die Unternehmer einer bedeutenden Geldstrafe verfallen wären,
wenn sie die eingegangenen Verbindlichkeiten der Regierung gegen- uber, die ihnen früher schon eine Termin-Verlängerung gestattete, nicht erfüllt hâtten. Diese Straße wird in Beziehung auf ihre Lage und die sie berührenden Lokalitäten stets die reizendste und
| interessanteste bleiben, denn Alles vereinigt sich auf dieser furzen
: C oa | i ste bleil nahme von Seiten des Oberhauses, nur ein einziger Pair, Lord | Streckez. fie ærsebeint: als: eid Arx: der: na den: Nang: bar Gébée
Sein Hauptgrund dagegen |
und Bevölkerung drikten Stadt Europa's, durchschneidet die frucht-
| barsten Felder der Welt (la Campagna felice), deren Boden un-
unterbrochen Jahr aus Jahr ein die Hauptstadt mit Gemüsen und Gartengewächsen aller Art versieht, und bahnt sich sodann
der Ostindischen Compagnie, so weit sie ihre Englische Schabkam- | ihren Weg über den Meeressand. mer betreffen, in dem mit dem 30, April 1842 endenden Jahre |
Jhre Majestäten der König und die Königin sind heute von Castellamare und die Königin Mutter von Sorrento in die Stadt gekommen, um den Prinzen von Joinville zu begrüßen, der hier erwartet wird; der Telegraph von Jschia hat bereits eine Flotille von mehreren Schiffen signalisirt, die der Prinz befehligt und die morgen früh auf hiesiger Rhede sich vor Anker legen werden. Laut Königlichen Dekrets is der Zoll auf Bücher, welcher für jeden auch noch so fleinen Oftavband 3 Karl. (125 Sgr.), fúr Quart 6 Karl. (25 Sgr.), für einen Folioband D. 1, 20 (1? Rthlr.) betrug, auf die Hälfte reduzirt worden ; ein anderes
deren Ausrüstung, 55,730 Pfd. für den Transport von Truppen | Dekret fündigt an, daß ferner für havarirtes Eisen fein Nachlaß
auf den Zoll mehr bewilligt werde.
Spanien.
Madrid, 3, Juli. Der Conskitucional meldet: „Der Cabecilla Felip ist zu Bola unfern Vich's von dem Commandeur Baixeras gefangen genommen worden. Auch der Richter erster Jnstanz von Vich hat viel zu dieser Fesknehmung beigetragen, die einen gen Eindruck auf die mit Recht beunruhigten Gemüther der Ge-
irgsbewohner machen muß, Die Bevölkerung vor Vich ging in
Masse dem Detaschement entgegen, welches Felip einbrachte, Die Deputationen sind der constitutionellen Sache ergeben, mit Aus- nahme etwa der von San Quintin, wo Don Carlos viel An- hänger hat,“
Griechenland.
Athen, 27. Juni. Zu dem auf Kosten des Baron von
ium wird Frichtenden astronomischen Observator s K Ali, s Tage der Sonnen-Finsterniß, der Grund