1842 / 201 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

rar eit eta iriidi Lat A E

nige genehmigt und von dem Päpstlichen Stuhle bestätigt worden ist, hat der Herr Bischof den üblichen Homagial-Eid unterm 10, Mai d. J. in die Hände des landesherrlichen Kommissars, Herrn Ge- heimen Staats-Ministers von Schôn geleistet und demnächst un- term 26. Juni von dem bischöflichen Stuhle Besiß genommen. Dies Ereigniß ist von dem neuen Oberhirten mittelst eines Pasto- ral-Schreibens von demselben Tage zur Kenntniß der Bisthums-

Angehörigen gebracht worden. Wenn die Erledigung des bischöf- lichen Stuhls von Ermland der Diözese diesmal im Hinblick auf die grauenvolle That, durh welche solche herbeigeführt worden war, doppelt schmerzlich seyn mußte, \o wird es ihr jeßt zur be- sonderen Beruhigung gereichen , einen Mann an ihrer Spiße ge- stellt zu sehen, der mit den kirchlichen Bedürfnissen der Bevölke- rung aus langjähriger eigener Erfahrung innig vertraut und nach den in seinem Pastoral-Schreiben ausgedrückten Gesinnungen ent- schlossen is, sein Amt in dem wahrhaft apostolischen Sinne zu ver- walten, der die Wirksamkeit des verewigten Bischofs von Hatten auf eine so unvergeßliche Weise bezeichnet hat.

Königsberg, 17. Zuli, Gestern ist Se. Excellenz der Herr Geheime Staats- und Kriegs-Minister, General der Znfanterie, von Boyen, von hier nach Tilse abgereist.

Danzig, 18. Juli. (Danz. Ztg.) Am gestrigen Sonn- tag, Nachmittags gegen 3 Uhr, brach in dem hiesigen Königl. Regie- rungs-Gebâude ein Feuer aus, welches das Dach desselben ganz und die unterliegende Etage zum Theil zerstörte und erst nach Verlauf von 4 Stunden gelöscht werden konnte, Es is bis jeßt uner- klärt, wie es hat entstehen föónnen, da die dortigen Raume und Zugänge verschlossen waren und jeßt daselbst weder eine Heizung noch Lichtverwendung stattfindet. Die in diesen Räumen reponirten Akten und andere werthlose Papiere haben dem Feuer gleich im Ent- stehen eine große Nahrung geben müssen und so ward man denn das-

selbe ersk gewahr, nachdem es auf mehreren Stellen schon das Dach

durhbrach. Die Thüren mußten größtentheils eingeschlagen werden, wodurch Zeit verloren ging, auch hatte der Sonntags-Nachmittag viele Stadt-Bewohner vor die Thore gezogen, so daß die hinreichende Hülfe fehlte, um des Feuers im Beginnen Meister zu werden, Die hinzugekommenen städtischen Sprißen wirkten bei dem hohen Gebäude wenig, erst als die Spriße der Artillerie-Werkstatt und die beiden Wasserprahm-Spriben sich in Thätigkeit seßten, ward dem Brande eine Gränze gesezt. Die Regierungs-Haupt-Kas: sen-BÜcher, die Plan-Kammer und die hauptsächlichsten Akten wurden zum Theil in verdeckte Kähne, zum Theil in gegenüber- liegende Speicher geborgen. Heute ist in den unversehrten Kas: fen schon eine Revision gehalten worden.

Köln, 14. Juli, Der Verwaltungs-Ausschuß des Dombau- Vereins hat folgendes Reskript Sr. Excellenz des Herrn Minislers Eichhorn d. d, Berlin, 17. Juni 1842, erhalten:

¿Auf den an den Herrn Geheimen Staats- und Finanz-Minisier von Bodelschwingh gerichteten und von diesem mir mitgetheilten Bericht vom 6ten d. M. / die bei der_ bevorstehenden Anwesenheit Sr. Majestät des Kdnigs in Kdln beabsichtigte Dombau-Feierlichkeit betreffend, erdfne ich dem Vêrwaltungs-Aus\chuß des Central-Dom- bau - Vereins - daß Se. Maiestät nunmehr auch den Fortbau der Domthürme, und zwar zunächsi des nördlichen, zu befchlen und in ee die, unter dieser Vorausseßung, zur Feter des gedachten

estes entworfenen Vorschläge, welche ich in Abschrift hier berrtge, zu genehmigen geruht haben. Der Tag der Feier ist von Allerh chs- demselben auf den 1. September, oder, wenn wegen des dabei abzuhaltenden Hochamtes ein Sonntag gewünscht werden sollte, auf den 4. September d. F. festgeseßt worden. Hiernah wird von dem Herrn Ober-Präsidenten von Schaper ein Fest-Programm entworfen und dem Verwaltun s - Ausschusse mitgetheilt werden. Es gereicht mir zur besonderen Genugthuung, den Verwaltungs - Ausschuß von dieser Allerhöchsten Beschlußnahme mit der Ueberzeugung benachrich- tigen zu können , daß dieselbe ohne Zweifel wesentlich dazu beitragen wird , die Theilnahme an dem großartigen Unternehmen in ganz Deutschland neu zu beleben. Der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten. (gez.) Eichhorn.

Bekanntmachungen.

chael Lubasfi hat in dem am 2. Mai 1825 über den dem auf Rachlaß seiner Ehefrau, der Julianna geborenen Syl-

den. Die Nachlaßmasse beträgt circa 240 Thlr. Jnowraclaw, den 29, Juni 1842. Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht.

werden hierdurch aufgefordert - sich unter Bescheini- h L: “\gung ihrer Erbansprüche auf die vorgedachten Nach- Der bierselbst am 1. Mai 1831 verstorbene Mi- laßmassen innerhalb 9 Monaten, spätestens aber in

j a! den 24. Januar 1843 westrowicz, der Geschwister Stanislaus, Andreas und|vor dem Herrn Land- und Stadtgerichtsrath Hart- Marianna Poborczewski als Ecben gedacht. Diesel-|wich an ordentlicher Gerichtsstelle anberaumten Ter- ben, dem Leben und Aufenthalt nah unbekannt, [mine zu melden und weitere Anweisung zu erwarten, werden aufgefordert, sich zur Wahrnehmung ihrer widrigenfalls sie präkludirt und die betresenden Nach- Gerechtsame bei dem unterzeichneten Gerichte zu mel-|laßmassen selb| den etwanigen schon legitimirten Er- ben oder in deren Ermangelung dem Fiskus zuge- sprochen werden würden. Marienwerder, den 30, März 1842,

Königl. Land - und Stadtgericht.

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Die Vorschläge, die diesem hocherfreulichen, und mit den Aeußerungen des tiefsten Dankes von der Versammlung entgegen- genommenen Reskripte beigefügt sind, verbreiten sich über die für das Fest zu treffenden Vorbereitungen, über seine Ausdehnung, seine Dauer, úber die Formen, worin es abgehalten werden soll, über den Aft der Grundsteinlegung u. s. w. Die beiden ersten Artifel lauten wie folgt: 1) Der Kölner Dombau- Verein ladet alle übrigen Vereine Deutschlands zur Theilnahme, durch Depu- tationen, ein. 2) Die Feierlichkeit beginnt mit einem musikalischen Hochamte im Chore des Domes, welcher zu diesem Zwecke nach seiner inneren Restauration zum ersten Male wieder dem Gottes- dienste gedffnet werden wird.

Köln, 15. Juli. (Köln. Z.) Bei dem Näherrücken der Tage, in welchen ein großartiges militairisches Schauspiel am Preußischen Niederrhein sich entwickeln soll, dúrfte es nicht ohne Znteresse seyn, eine Uebersicht der Bewegungen zu erhalten, die der eigentlichen Manöverzeit vorhergehen. Die Landwehr des 8, Armee-Corps tritt nach ihren verschiedenen, mehr oder weniger vom Lagerplaß entfernten Standquartieren vom 5. bis 12. August unter die Waffen, und nah nur drei bis vier dem Detail - Exerzieren gewidmeten Tagen sofort in Regimenter zu-

e

sammen; sie úben als solche ebenfalls vier bis fünf Tage, und sodann, in Brigaden vereint, mit den gleichnamig n Linien- Regi- mentern, Bei Trier treffen die Bataillone des 30, Landwehr- Regiments am 11ten ein, exerziren unter dem Kommando des Obersten von Borries (Commandeurs des 37sten Znfanterie-Regi- ments) vom 12ten bis zum 15ten für sih, vom 16, bis 21. Au- gust mit dem Linien : Regiment zusammen. Bei Simmern sam- meln sich die Bataillone der Reserve - Regimenter und exerzieren vom 12ten bis 15ten im Regiment, vom 1bten bis 21sten in der Brigade. Bei Koblenz exerziert das 29ste Landwehr - Regiment vom 14ten ab allein unter dem Kommando des Obersten Grafen Stillfried (Commandeurs des 38sten Jnfanterie - Regiments) ; in Brigade mit dem Linien - Regimente vom 19, bis 24. August, Bei Köln werden das 25e und 28ste Landwehr-Regiment, ersteres unter dem Obersten von Cöln (vom 24sten Jnfanterie-Regiment), leßteres unter dem Obersten Kaiser (vom 3Isten Znfanterie-Regiment), vereint mit den Linien - Regimentern gleicher Zahl und mit der Jülicher Garnison, ihre Vorúbungen vom 19ten bis 22sten Re- giments -, vom 23sten bis 28. August Brigadeweise abhalten. Die Kavallerie des Corps wird vom 20. August ab zusammengezogen, ihre Uebungspläße bei Zülpich und Euskirchen haben, Der Aus- marsh der Znfanterie aus ihren Garnisonen is so regulirt, daß sie am 29, August bei Euskirchen zusammentrift, und an diesem Tage in das Lager rúckt. Dieses ist bei Groß-Büllesheim aufge- schlagen, so ziemlich parallel mit der Straße, die von da nach Essig gebt, und wird sämmtliche Fußtruppen mit 32 Bataillonen beher- ergen.

Gladbach, 14. Juli. Vorgestern ereignete sich in unserer Nähe ein Unglüsfall, welcher leicht Hunderten von Menschen hâtte gefährlich werden können, glücklicherweise aber Niemanden verleßte, indem nämlich die in der Gegend der Burg Strunden gelegene Pulvermúühle in die Luft flog und zwar gerade in dem Augenblicke, als die Arbeiter im Wohnhause vom Tische aufstehen und zur Arbeit in die Mühle gehen wollten.

Potsdam, 19. Juli. Die fromme Gedächtniß- Feier Jh- rer Majestät der verewigten Königin Luise beging heute in der Fróhstunde durch Gesang, Gebet und Betrachtung in der Königl, Hof- und Garnison - Kirche hierselbst ein zahlreih versammeltes Publikum. Nach geendigter Predigt, die der Prediger Grisson hielt, erfolgte die von ihm verrichtete Trauung nachstehender 6 unbemittelter, tugendhafter Brautpaare:

1) Johann Friedrich Karl Graeschke, Unteroffizier im 1sten Garde - Ulanen - Regiment und Jungfrau Johanne

Sophie Reifegerste;

2) Karl Feap ots Simon, Unteroffizier im Garde-Reserve-

nfanterie-Regiment und Jungfrau Karoline Bellin; 3) Julius Frib sche, Unteroffizier im Do rene nfan- terie e me und Jungfrau Johanne Christiane

Emilie Balledix;

4) August Ly erlth, Messerschmiede - Meister und Jungfrau Amalie Eleonore Neumann;

5) Johann Heinrih Schweinegrube, Zimmergesell, und

ungfrau Karoline Berenwalde;

6) Johann Heinrich Meyer, Gehülfe in einer Leder- Fabrif, und Jungfrau Henriette Friederike Wilhel- mine Koeppen.

Ein jedes dieser Brautpaare erhielt auf den Grund beigebrach- ter vorzüglicher Zeugnisse über vieljährige treue Dienstzeit, aus dem Fonds der Luisen-Stiftung ein Ausstattungs- Kapital von Einhundert Rthlr.; und so lebt das Andenken der verklärten Kd- nigin Luise in stillen Segnungen unter uns für immer fort,

Der Familien-Rath für Luisens Denkmal,

Bekanntmachung.

Jn Uebereinstimmung mit vielfach geäußerten Wünschen is es uns von dem Professor Rau ch gestattet worden , die Ausstellung der Victorien im Lagerhause von Morgens früh 8 Uhr bis Abends 6 Uhr den Besuchenden zu dff}nen. Am Sonntage, den 2Usten d., ie- doch kann der Besuch nur in den Stunden von 41 bis 2 Uhr stattfinden,

Berlin, den 19. Juli 1842. i

Der Vorstand des” Berliner Vereins für den Kdlner Dombau, (gez) von Olfers. Brüggemann,

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Berlin, 19. Juli. Jun der Sihung des literarischen Kunst Vereins vom 15ten dieses legte Herr Professor Krause der Gesellschaft eine reiche Sammlung von landschaftlichen Studien vor, welche er auf einer Reise durch En und einen Theil von Schottland ge- zeichnet hatte. Herr v. Quast legte eine kfolorirte Zeichnung eines Mauer - Gemäldes vor, welches sich jeßt bei Wiederherstellung der Kloster-Kirche zu Beclin im hohen Chor vdllig überlüncht pordeiun: den hat. Es stellt, in den Zwickeln neben cinem Fenster, zwet heilige Bischdfe vor und scheint der Zeit der ersten Erbauung der Kirche an- zugehdren. W. W.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 16. Juli. Niederl. wirkl. Schuld 6177. Zinsì, —.

do. 100.

Ausg. —. Preuss.

Kanz-Bill. —. S Spau. 18%. Pass. E Präm. Sch. —. Pol. —. Oestere. 107.

Hamburg, 18. Juli. Bank-Actien 1630. Bagl. Russ. 1085. Paris, 15. Juli. 5°, Rente fu cour. 117. 25. 3% Beute fu cour. 77. 40. Anl. de 1841 —. 5% Neapl. fin cour. 105. 50. 5°. Span, Reute 22. Pass. 4.

Petersburg, 12. Juli. Lond. 3 Met, 38 Ée amb. —. Paris 403. W ien, 15. Juli. 5% Met. 1094. 4% 100%. 3% 774. 25% 1°, —. Bauk-Actieu 1621. Aul, de 1834 138%. de 1839 107%. Königliche Schauspiele. Donnerstag, 21. Juli. Jm Schauspielhause: Romeo und Julie. (Herr Fenske, vom Königl, Lesen zu Hannover: Romeo; Mlle. Anshúß, vom Kaiserl. Kdnigl. Hof - Burgtheater

zu Wien: Julie, als Gastrollen.)

Freitag, 22. Juni. Jm Opernhause: Jessonda, Oper in 3 Abth., mit Tanz, von Gehe. Musik von L, Spohr. (Mad. Spaßter- Gentiluomo: Jessonda; Herr Hârtinger: Nadori, als Gastrollen.)

Verantwortlicher Redacteur Dr. X. W. Zinkeisen. Gedruckt in der Decker hen Geheimen Ober - Hofbechdrukeret,

Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten.

Ediktal-Ladung.

Nachdem zu dem Vermdgen des hiesigen Schub-| 5 e verwandten und Bandkrämers Johann Gel Scheid- Bürgers und Buchhändlers Eduard Fürchtegott

ner auf vorgängige Anzeige ciner Jnsolvenz Kon-| Meißner nach erfolgter Lossagung von Seiten der furs erdff}net worden ist, so werden alle Gläub G Kont des edachten (Zemeinschuldners, resp. bei Verlust er ist, so werden alle diejenigen, welche an diesen Nach- Wie ercinschung in den vorigen Stand, geladen, daß sie laß Ansprüche zu haben gedenken, resp. bei Verlusi en 17. Oktober 1842 Stag 11 r / auf Hela Ratbhause [u des daß sïe ichterstube in Person oder dur evollmächtigte 0 welche p Berges bene p von Me E Vormittags 11 Uhr, auf hiesigem Rathhause in der mit gerichtlicher Vollmacht versehen seyn müssen, er- ; Éheineit - mit dem erfa a S bifecs die welche zum Verg eiche berehiigt und von Ausländern Güte pflegen und wo mdglih einen Akkord treffen,

Nothwendiger Verkauf. Land- und Stadtgericht zu Samter. Das dem Mühlen-Besißer Jgnaß Klein gehdrige, zu Slopanowo unter Nr. 1 belegene Mühlengrund- ftùck, abgeschäßt auf 2509 Thlr. , zufolge der nebs Hypothekenschein und Bedingungen in der Registca- tur einzusehenden Taxe, soll am 3. Dezember 1842, Vormittags 10 Uhr, an ordentlicher Gericht s-

teiche vom Dominio aus\schließlich in Anspruch ge- renstr. Nr. 23. nommen wird und darüber De Get bs Samter, den 23, März 1842.

Königl. Land- und Stadtgericht.

Ediktal-Citation Die unbekannten Erben, so wie deren etwanige

Brandenburg.

Sonntag, den 24. Juli c. Abfahrt von Potsdam s e il Daran - t - Nachmitt. elle subhastirt werden. Bemerkt wi je Fi-|Passagier-Billeite zum Preise von 15 Sgr. zur Hin scherei, Jagd und M taa M MALiO: oder Rückfahrt sind zu haben bei L. F. An

Dampfschiffahrt zwischen Stettin, Wollin, Cammin. Das Dampfschiff „„Wollin-// fährt regelmäßig von Stettin nah Wollin und Cammin jeden Mon- tag, Mittwoch und Freitag, Vormittags 11 Uhr,

in dessen

um 6 Uhr Morgens,

schließen und der JFnrotulation der Akten, so wie

weitere Erben und die nächsten Verwandten, folgen- von Cammin nah Wollin und Stettin jeden Dienstag,-|seyn sollen.

der Personen :

Donnerstag und Sonnabend, Vormittags 11 Uhr,

ntsichung binnen 6 Tagen, vom ( Dampfschifffahrt zwischen Potsdam und|an gerechnet, ihre Forderungen mit Beibringung des| Güte pflegen und wo möglich einen A pffsisfahte: IMIBR L erforderlichen Beweises - Production der darauf Be- [in dessen Entstehung binnen 6 Tagen vom Termine

(Dampfb. „der Falke‘) E e Gib) me dat ‘Bemeine erforderlichen Beweises, Production der darauf be-

huldner, welcher binnen anderweiten 6 Tagen durch |zugbabenden Urkunden in der Urschrift, auch Deduc-

seinen verpflichteten Anwalt auf das Vorbringen der tion der Priorität , liquidiren, mit dem der: Zie Blaubiger sub poena tonen, et anes sich cinzu- bringen der Gläubiger sub poena n auf das Vor- assen und zu antworten, auch die produzirten Ur-| / :

ker, Beh- funden L Dbabs récogniti anzuerkennen hat, nicht | 7icli sich cinzulassen und zu antworten, auch die pro-

minder der Priorität halber unter si, von 6 zu 6|duzirten Urkunden sub poena recogni i i l hat, nicht minder der Priorität halber Unter sich/ Tagen rechtlich verfahren, mit der Quadruplik be- hat, nich P U mit dee ua:

den 12. Dezember 1842

den 27. Dezember 1842 der Publication eines Präflusiv - Bescheides gewärtig, ey Publication eines Präklusiv - Bescheides gewärtig

Diejenigen, welche in dem ersten dieser Termine

Ediktal-Ladung. Rachdem zu dem insolventen Nachlasse des hiesiget

iger| Erben von uns der Konkurs - Prozeß erdffnet worden

der Wiedereinseßung in den vorigen Stand, geladen,- den 10, Oktober 1842,

Richterstube in Person oder durch Bevollmächtigte, E iede Ba? Versehen Leon m, D

einen, mit dem verordneten cur. lit. zuvörderst die Termin ford treffent,/

an gerechnet ihre Forderungen mit Beibringung des

welcher binnen anderweiten 6 Tage d consessì et con-

ti anzuerkennen

don iu 6 oen O ruplik beschließen un / Ven 5. Dezember 1842 der Jnrotulation der Akten, #0 wie den 19, Dezember 1842

seyn sollen. : Diejenigen, welche in dem ersten dieser Termine

1) des vormaligen Kaufmanns Ludwig Kumm, wel- und befördert zwischen diesen Städten Personen und| nicht erscheinen oder nicht gehdrig liquidiren, sollen\ j þt erscheinen oder nicht gehdrig liquidiren , sollen

cher im Jahre 1793 in einem Alter von 28—30| Bkr. Tctenn Aen diengen Qre verlassen bat und durch Erkenntniß vom 12, März 1899 für todt erklär) g r den sch etwa lr. in G Depositorio befinden ; h unsecem

2) des im Jahre 1809 hierselb verstorbenen Regie-|n9 u. \. w. besuchen, wird hierdurch Gelegenheit sboten Fohann Herrmann, füc d geboten, {nell und bequem befördert zu werden. Johann 7 Füc den sich circa\* Stettin, 16, Juli 1842. N i

run

45 Thlr. in unserem Depositorio befinden ; 3) des am 19. November 1813 zu Reuhoefen ver-

storbenen Franz (oder Fohann) Wessalowsky ;

verstorbenen Arbeitsmannes Friedrich Philipp ; 5) L 28. Juli 1828 ebendaselbst ve orbenen

achlaß (ad 3—5) in einem Kathengrund auf Alt-Schldßchen besteht ;

Preise der Hane zwijchen Stettin , Wollin 20 Sgr. Stettin, Cammin 1 Thlr. Kinder unter 12 Jahren zahlen die Hälfte.

verwittwete Schmidt, jeßt verehelichte Geisler.

à Person.

Friedrich Poll. |fünftiger

Leipzig, den 4. Mai 1842.

eutschen e, d

aß, erer gerichtlicher Be- sfielle sub rt è Die Mithe in HERERE S

nden Termin, Mittags um 12 Uhr, in contuma- ciam der Nichterscheinenden erfolgen.

Endlich haben auswärtige Liquidanten zur Annahme ufertigungen einen Anwalt unter der Ge- nahme künftiger

richtsbarkeit der Stadt Leipzig bei 5 Thlr. Strafe : 4) des am 25. Oktober 1825 auf Alt - Schlößchen der V Sgeven PBti Bedlitom made 6 hier- r bestellen. E L: feder Gerichtsbarkeit der Stadt Leipzig bei 5 Thlr. Zum goldenen Kata n : am Ddnhofs-Pl Wittwe Bardara Philipp gebornen Borowska|am 22sten d, : auch Saborowska ), deren gemeinschaft Ler fanntmaduns, au ¿laut fe

Das Stadtgericht zu Leipzig. Dr. Winter, St.-R./ R. d. K. S. C, V. O,

A ob M Ag de fe 44 Bereich i pro praeclusis, diejenigen aber, #0 e erscheinen,

wollen oder nicht, deutlich sich nicht erklären , pro jedoch ob sie den vorseeneE Vergleich annehmen

RÜn l be Ble Disecbäd Es consentientibus geachtet werden, nicht minder soll die werea oer T, dei tee e nicht minder soll die

eisenden, welche die Osiseebäder Misdroi, Olve- ea des Práfklusiv - Bescheids in dem betref- Per Len do eáflusiv- Bescheides in dem betref- e

nicht erklärten, pro

nden Teruene ittags N Uhr in contumaciam er Nichterschienenen erfolgen.

Endlia aben auswärtige Liquidanten zur An- ufertigungen einen Anwalt unter Strafe zu bestellen.

Leipzig, den 4, Mai 1842.

Das Stadtgericht zu Leipzig.

Dr. Winter, Stadtrichter. R. d. K. S. C. V. O

“alda tit u p”

Allgemeine

reußische Staats- Zeitung.

e 201.

Berlin, Freitag den Mien Juli

nhbhalt. Amtliche ott S b

rankreich. aris. Ankunft des Herzogs von Nemours, der r er aedaeti und D Kinder in Neuilly. Lafitte beim Kdnig. Aerztliche Autopsie der Leiche des Herzogs von Orleans. Stimmung der Departements in Bezug auf das iúngste traurige Ereiguiß Das Fournal des Débats über die evorstehende Session. Briese aus Paris. (Trauer-Got- tesdieust in der Kapelle zu Neuilly; Vorbereitungen zu dem Leichen- begängniß in Notre-Dame. No ais Über den Tod des Herzogs von Orleans. Die E chafts- vage Großbritanien und Jrland. ondon. Russishes Gesandt- schaftsfest zur silbernen Hochzeit des Kaiserpaares. Lord Pon- sonby's Diplomatie. Eifer des Vereins gegen die Korngesehe, -— Schreiben aus London. (Die Syrischen Verhältnisse; Lord Ash- burton in Nord-Amerika.) Ü Belgien. Brüssel. Franzdsisches Ausnahme - Geseh für die Bel-

ischen Leinen. Deutsche Bundesstaaten. München. Gaben für Hamburgs resden abge-

Abgebrannte. Stuttgart. Der König nach : reist, Hannover. Kdnigl, Kabinets - Schreiben - die Kassen- Trennung betreffend. Die lehten Sitzungen der Stände - Ver- fammlung. Darmstadt. Schließung des Landtages. Weimar. Zeit - Regisirande. Schwerin. Hof - Trauer. Hamburg. -

Schweiz, Bern. Tagsahßungs-Verhandlungen.

S Madrid. Schreiben aus Madrid. (Gonzalez, Mar- iani und der Englische Handels-Vertrag.)

Türkei, Konstantinopel. Die Presse in der Türkei. Greuel in Tripolis. Smyrna. Unterseeische Nachforschungen.

Aegypten. Alexandrien, Anwerbung neuer Regimenter. Handels-Verbindung mit Jndien.

La’ Plata - Staaten. Admiral Brown will Rosas verlassen. Denkschrift der Kaufleute von Montevideo an die Englische Re-

gierung. : Schreiben aus Memel. (Landung Sr. Majestät

nland. B Kdnigs.) Breslau. Eisenbahn. Aachen. Tuch-Fa-

brication und Wollbedarf. Koblenz. Schifffahrt auf der Mosel.

Die Franzdsische Regentschafts-Frage geschichtlih beleuchtet.

Walhalla- Genossen.

S A

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Kronik des Tages.

- Majestät der Kdnig haben Allergnädigst geruht: Be S a enmacher Ludwig Teutenberg zu Hüsten bei Arnsberg das Prädikat als Hof-Büchsenmacher zu verleihen.

Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog von Mecklen- burg: Streliß ist von Neu-Streliß hier eingetroffen.

Dem C. H. G. Maercker hierselbst is unter dem 5. Juli

1842 ein Einführungs-Patent

î auf u ln der durch Zeichnungen und Beschreibung nachgewiesenen Construction für neu und eigenthümlich erachtete Maschinen zum Kämmen der Wolle, ohne Je- manden in der Anwendung der bekannten Theile zu be- \hränfen, i

auf súnf Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Um-

fang der Monarchie ertheilt worden.

Abgereist: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Staats- und Justiz - Minister Mühler, nach Liegniß.

E ————_—_—_—— L E Sa fis

Zeitungs-Uachrichten.

Ausland.

Frankreich.

Paris, 16. Juli, Vorgestern Abend stattete die Königin Christine, von Malmaison aus, der Königlichen Familie einen De- such ab. Um 7 Uhr schritt Herr Pradier in dér Kapelle von Neuilly zu der Operation des Gyps- Abgusses des Gesichts, der

ände und der Füße des Herzogs von Orleans. Die Züge des

rinzen waren durch den Tod durchaus nicht entstellt ; sie trugen das Gepräge einer unbeschreiblichen Sanftmuth und Heiterkeit, Der Abguß isk vollkommen gelungen. Um 9 Uhr meldete ein Courier die Annäherung des Hèrzogs von Nemours. Die Kd- niglihe Familie ging“ ihm bis zur Schloßhalle entgegen. Der E warf sich weinend in die Arme seiner Aeltern; das Wieder- ehen war herzzerreißend. Der Herzog von Nemours hatte Nancy Tages zuvor um 10 Uhr Morgens verlassen. Die Trauer- botschaft war ihm in dem Augenblicke zugegangen, wo er mit der Inspizirung der Kaserne des 1sten Husaren-Regiments beschäftigt war, r vat Regiments, welches der Kronprinz im Jahre 1830 fommandirte, Eine aus Meb gekommene telegraphische Depesche hatte den Präfekten des Meurthe-Departements von dem Unglück in Kenntniß gesest; dieser hatte die Nachricht dem General Vil-

late mitgetheilt, welcher es übernahm, den Prinzen davon zu be- nachrihtigen, Als er sich aber dem Prinzen näherte, schien ihm einen Augenblick lang die Kraft zu fehlen, um seinen traurigen

De auszurichten. Der Prinz bemerkte sein Erbleichen und sagte ihm: „Was haben Sie, General? Sie scheinen leidend ?“

f Fa ¿or Q

„Oh! gnâädiger Herr, es ist eine e Nachricht aus Pa- ris eingegangen.“ „Jch verstehe Gie. Der König ist ge- tddtet!!“ „Nein; aber der Kronprinz lebt niht mehr! er ist estern in Paris, in Folge eines Sturzes aus dem Wagen, geslor- ben!“ Es if nicht leicht, die Verzweiflung zu beschreiben, die sich in diesem Augenblicke des Herzogs von Nemours bemächtigte. Alle umstehenden Offiziere waren tief ergriffen, da keiner unter ib- nen war, der den Herzog nicht persönlich gekannt und aufrichtig eliebt hâtte. Der Herzog von Nemours gab sogleich Befehl zur Abreise und eilte darauf der Hauptsiadt zu. Jn Bligny begeg- nete Se. Königl. Hoheit dem Herrn Bertin de Veaux, der sich nach Plombières begab, und erfuhr durch ihn die traurigen De- tails der Katastrophe. Nach der Ankunft des Herzogs von Ne- mours wohnten der König, die Königin und die Köbnigliche Fa- milie in der Kapelle der Messe bei. Die Leiche des Herzogs von Orleans war fortgetragen und den Aerzten zur Oeffnung und zur Einbalsamirung übergeben worden. Aber der finskere Katafalk stand noch da, die Kapelle war {warz ausgeschlagen, die Kerzen angezündet, die Priester, in Trauer gekleidet, umstanden den Altar. Dies war der dústere Vorhof, durch welchen der Herzog von Ne- mours in den Palast zurückehrte, den er wenige Tage zuvor in Freude, Sicherheit und Glü verlassen hatte, Um 10 Uhr tra- fen der Graf von Paris und der Herzog von Chartres, begleitet von der Marquise von Vins, in Neuilly ein. Die beiden jungen Prinzen sahen wohl aus. Der König führte sie in die für diesel: ben eingerichteten Zimmer. Noch wissen die erlauchten Kinder nicht, welches Uaglück sie betroffen hat, aber die Traurigkeit ihrer Verwandten und ihrer Umgebungen scheint einen peinlichen Ein: druck auf sie zu machen. Die Herzogin von Orleans is heute fräh in Neuilly eingetroffen, Zhr Wagen war verschlossen. Nie- mand hat ihr Gesicht geschen. Das Zusammentreffen mit ih- rer Familie soll über alle Beschreibung erschútternd gewesen seyn.

Obgleich die Zeitungen melden, daß der König außer den Ministern noch Niemand empfangen habe, so will doch ein hiesi- ges Abendblatt aus guter Quelle wissen, daß Herr Lafitte Zutritt erhalten hâtte. Es sagt: „Die Zusammenkunft Sr, Majestät mit dem ehemaligen Präsidenten des Kabinets vom 17. Oftober 1830 soll im hôchsten Grade rührend gewesen seyn. Herr Lafitte warf sich dem Könige zu Füßen, und küßte ihm weinend die Hand. Der König hob ihn soglei auf und ließ ihn in sein Kabinet ein- treten, wo er fast eine Stunde mit ihm allein blieb. Als Herr Lafitte aus dem Kabinette Sr. Majestät trat, war er \so bewegt, daß er sih kaum aufrecht halten konnte, und der Ködnig ließ ihn durch einen seiner Adjutanten nach Hause, geleiten.

"e zNbntmosatofieh-zw wiederholten Malen umständliche Be- richte Úber die von der Pariser Bevölkerung kund gegebenen Ge- sinnungen erstatten lassen, und die allgemeine und ungeheuchelte Theilnahme aller Klassen scheint ihm in seinem schweren Kummer einige Erleichterung zu verschaffen. Seit dem 13ten Abends läßt sich der Polizei-Präfekt täglich Berichte Über den öffentlichen Geist erskatten, die sofort nach Neuilly gesandt werden.

Der Doktor Pasquier schritt geskern unter dem Beiskande mehrerer Aerzte und Wundärzte und in Gegenwart des General- Lieutenants von Athalin zur Oeffnung der Leiche des Herzogs von Orleans. Diese Operation begann um 7 Uhr Morgens und dauerte bis 11 Uhr. Es is in Folge derselben festgestellt, daß der Tod des Prinzen durch den Bruch des oberen Theils des Hirn- {âdels veranlaßt worden is. Der Bruch dehnt sich von einem Ohr zum anderen aus und geht rechts bis zum Stirnknochen, welcher fast ganz vom Kopfe abgesprungen ist, Alle anderen Or- gane Sr. Königl. Hoheit waren so vollkommen gesund, daß er ein sehr hohes Alter hätte erreichen fönnen. Sämmtliche Aerzte, welche der Operation beigewohnt haben, sind überzeugt, daß der Kopf des Prinzen die ganze Gewalt des Sturzes erhalten hat, indem kein anderer Theil des Körpers wesentlich beschädigt ist; sie folgern daraus, daß der Herzog nicht aus dem Wagen gesprungen, sondern plóblich aus demselben gefallen ist , wahrscheinlich daß er in Folge eines Stoßes, als er aufrecht in dem Wagen stand, das Gleichgewicht verlor, Nach Beendigung der Operation ward der Körper einbalsamirt, hierauf in Wagzßsgleinwand gewickelt und in einen mit weißer Seide ausgeschlagenen bleiernen Sarg gelegt.

Man bedeckte demnächst die Leiche Sr. Königl. Hoheit mit seiner Uniform, seinen Orden, mit seinem Degen. Das hierüber aufgenommene Protokoll ward von allen Anwesenden unterzeichnet, dann in eine Flasche gelegt, welche hermetisch verschlossen, und so in den Sarg gethan wurde. Dann ward dieser Sarg in einen anderen von Eichenholz gestellt, der mit schwarzem Sammet und silbernen Nägeln ausgeschlagen war. Das Herz des Prinzen be- findet sich in einer bleiernen Urne. Die Geistlichkeit besprengte die sterblichen E der Herzogs mit“ Weihwasser, der Sarg ward wieder in die Kapelle getragen, und die Trauer-Gesänge begannen von neuem, um nur erst in der Grufc von Dreux zu enden.

Der Erzbischof von Paris hat einen Hirtenbrief erlassen, worin er seiner Geistlichkeit Gebete für die Ruhe der Seele des Kronprinzen vorschreibt, Jn sämmtlichen Didzesen Frankreichs sollen Messen und Gebete zu demselben Zwecke gehalten werden.

Der Messager enthält Folgendes: „Die chreckliche Nach- richt von dem Tode des Senn pern ist beinahe in allen Depar- tements schon bekannt. Sie hat berall, wie in Paris, eine all-

emeine Bestürzung, ein Gefühl des kiefsten Schmerzes hervorge- racht, der nur durch das Vertrauen emildert wird, mit welchem die Nation auf den unerschütterlichen Muth des Königs, auf seine hohe Weisheit und auf die Stärke der Bande bauet, welche die Dynastie und Frankreich auf ewig aneinander knüpfen. Die Re- gierung hat durch den Telegraphen von allen Punkten des Kd- nigreihs Berichte über die öffentliche Stimmung erhalten. Ueberall bietet sich dasselbe Schauspiel dar, wie in Paris seit Mittwoch Abend. Jn Bordeaux, in Nantes, in Lyon, in Mar- seille, in Toulouse, in Montpellier, in Nismes, in Avignon, in Rennes, in Meb, in Straßburg, kurz überall geit sich derselbe düstere Schmerz, aber auch dasselbe ruhige Vertrauen in dle Stärke unserer Institutionen. Das Volk, die Armee, die Geist- lichkeit, alle Stände und alle Klassen vereinigen und vermischen

sich in dieser großen Trauer. Diese übereinstimmenden Kund- gebungen eines ganzen Volkes, welches niemals so lebhaft als jeßt die Wohlthaten einer auf Ordnung und Geseß gegründeten Re- gierung empfunden hat, zeugen von der Stärke der dfffentlichen Meinung, die in ernsken Umständen immer einstimmg ist, und die in die Schmerzen des gegenwärtigen Augenblicks wenigstens Trosk- gründe für die Zukunft mischt.“

Von den zunächst liegenden Städten, wie Rouen, Amiens, Melun, Senlis u, s, w. sind bereits zahlreiche Adressen an den König eingegangen, und Sr. Majestät vorgelegt worden,

In Bezug auf die bevorstehende Session der Kammern âu- fert sich heute das Journal des Débats in folgender Weise: „Die Kammern sind auf den 26. Juli zusammenberufen; sie wer- den eine große Aufgabe zu erfüllen haben, ZJhre Sache is es, gemeinschaftlih mit der Regierung, die Monarchie wieder zu be- festigen, welche durch das Hinscheiden des prâsumtiven Thronfol- gers erschúttert worden is. Wir zählen unbedingt auf ihren Pa- friotiomus und auf ihre Weisheit. Es wird ihnen sogleich ein Geseß-Entwurf über die Regentschaft vorgelegt werden. Vor einer so hochwichtigen Frage, und vor der gebieteri- schen Nothwendigkeit, die Zukunft unserer Institutionen sicher zu stellen, wird sicherlih jeder Parteigeist schweigen, wenig- stens in jener unermeßlichen Majorität, die, troß beklagens- werther innerer Spaltungen, der Juli- Revolution und der be-

_ skehenden Regierungsform von Herzen ergeben is, Die ministe- rielle Session wird später kommen; die Session vom 26. Juli

fann nur eine constitutionelle und dynastische seyn. Was uns

betrifft, so erflären wir aus Grund der Seele, daß in der gegen-

wärtigen Lage die Regierung, in welchen Händen sie sich auch be-

finden möchte, unserer loyalen Mitwirkung gewiß seyn würde. Herr Odilon Barrot oder Herr Thiers würden nicht minderen Anspruch auf unseren Beistand haben, als der Marschall Soult oder Herr Guizot. Wir würden nicht mehr auf das Ministe- rium, \ondern nur auf die Monarchie, auf den König, auf Frankreich blicken. Ohne auf unsere Zwistigkeiten zu ver- zichten, würden wir sie doch vertagen. Wir achten unsere Gegner zu sehr, um nicht von ihnen dasselbe Benehmen zu erwarten. Möge der bffentliche Schmerz, môdge der Schrei Franfreichs we- nigstens einen kurzen Waffenstillstand herbeiführen! Möge es we- nigstens einen Tag geben, wo wir, von einem shrecklihen Schlag gemeinschaftlich betroffen, uns Einer dem Anderen Gerechtigkeit widerfahren lassen; einen Tag, welcher zeigt, daß wir, uneins über untergeordnete Fragen, doch in demselben Patriotismus und in dem festen Willen, dem Juli - Thron Dauer zu verleihen, zusam- mentreffen! Diese Einstimmigkeit find wir dem Lande, wir sind sie den Schmerzen jener Kbniglichen Familie schuldig, welche ihren Trost nur von Frankreich erhalten kann; wir sind fe dem Anden- fen des Prinzen, der uns entrissen worden ist, schuldig! Das Beispiel ist schon ven der Presse gegeben worden. Die Jour- nale, welche nicht den extremen Parteien angehören, haben bei dieser furchtbaren Gelegenheit nur eine Stimme und nur ein Gefühl ge- habe. Wir sprechen nicht allein von der Erschütterung, die sich bei einer so grausamen und unerwarketen Katastrophe aller recht- lichen Herzen bemächtigen mußte, nicht von dem Bedauern, wel- hes Niemand einem so jungen und so geliebten Prinzen verwei- gern konnte. Nein, die Sprache der Journale ist mehr als mensch- lich und schicklich, sie ist politisch gewesen. Die Leidenschaften ha- ben geschwiegen. Seit 12 Jahren hatte man vielleicht keine ähn- liche Uebereinstimmung in der constitutionellen Presse gesehen, und die Opposition, man muß ihr die Gerechtigkeit widerfahren lassen, hat sich wahrhaft dynasktish gezeigt. Der Himmel gebe, daß wir nicht zu baid wieder in die Kleinlichkeiten unserer täglichen Kämpfe zurückfallen! So lange die der Mo- narchie beigebrachte Wunde nicht geschlossen ist, muß die Presse um ihrer eigenen Ehre willen nur an die großen Interessen den- fen, welche die Uebereinstimmung aller guten Bürger erheischen. Bereiten wir durh unsere Mäßigung die Session vor! Verhüten wir die Aufregung und Spaltung der Gemüther; erniedrigen wir den dentlichen Schmerz nicht zu einer Partei: Taktik! ühren wir nur eine Sprache, wie wir nur einen Zweck haben, nämlich den, den dentlichen Muth aufrecht zu erhalten und unsere Jnstitutionen sicher zu stellen !“

Ein junger Deutscher Künstler, Heinrich Lehmann, einer der ausgezeichnetsten Maler aus der Jngresschen Schule, hat mehrere Arbeiten sowohl von Seiten des Ministeriums des Jnnern, als von der Stadt Paris in Auftrag erhalten. Lehmann's Bild die „Geißelung des Heilands“, welches der König der Franzosen der Stadt Boulogne sur mer zum Geschenk bestimmt, hat in der leßten Ausstellung viel Beifall gefunden, und jene Bestellungen sind ohne Zweifel Folge einer verdienten Anerkennung.

Börse vom 16. Juli. Die heutige Börse war ruhig und der Umsaß war schon etwas lebhafter. Die 3prozentige Rente stieg um / Prozent, und man glaubt, daß sie, nach Erledigung der Regentschafts- Frage, bald ihren früheren Standpunkt wieder ein- nehmen wied,

O Paris, 16. Juli. Nachdem gestern der Leichnam des verstorbenen Kronprinzen einbalsamirt und in einen dreifachen Sarg gelegt worden war, hat der Erzbischof von Paris, umgeben von den Chorherren von St. Denis, und von der Pfarrgeisklich- feit von St. Roch und .St. Germain L'Auxerrois, diesen Morgen das feierliche Todten-Amt in der Königlichen Kapelle von, Neuilly verrichtet, bei welchem der König, die Königin , alle Prinzen und Prinzessinnen, mit Ausnahme des abwesenden Prinzen von Join- ville, und der ganze Hofstaat, in tiefste Trauer gekleidet, erschie- nen. Nach der heiligen Messe nahm der Erzbischof die Einsegnung des Leichnams vor. Während des ganzen Trauer-Amts blieben der König und die Königin, so wie die úbrigen Mitglieder des Kd- niglichen Hauses auf den Knieen liegen. Ver König gi e durch seine bleichen, abgehärmten Züge die Heftigkeit seines ve-

2 / Orleans, kämpften innerlichen Se me ep E Antlib ibres

der es niht mehr gestattet war, das the! verlorenen Son Ns cinmal zu sehen, schien áber diesen harten