1842 / 202 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

nur wenig ergiebig gewesen zu seyn, indem im Vergleich der Ein-

tende, immer steigende Konkurrenz fremder, namentlich Australischer

und Russischer Wollen aus Odessa, haben endlich ihre Wirkung auf den Deutschen Mâárkten äußern müssen. Für die Verkäufer hiesiger Gegend scheint dieser Handel während der leßten Jahre

faufspreise auf den Märkten gegen die Anerbietungen zum Ver- fauf an die Fabrifen für leßtere es vortheilhafter gewesen seyn mag, ihren Bedarf hier aus zweiter Hand, als unmittelbar auf den Märkten einzuthun.

Die Gerbereien im Kreise Malmedy sind, ungeachtet der Nach- theile, in welchen sie gegen die Luxemburger Sohlleder - Fabriken stehen, in thätigem Betrieb und beschäftigen viele Arbeiter.

Koblenz, 16. Juli. Die Schifffahrt auf der Mosel hat durch den geringen Wasserstand fast aufgehört. Jn Folge dessen bleiben auch die Dampfschiffe immer noch aus, da einestheils die Mosel - Corrections - Arbeiten den gehofften Erfolg noch nicht ganz gewährt haben, anderentheils die Trierische Gesellschaft ihre jeßigen Schiffe nicht genugsam auf den ausnahmsweise kleinen Wasserstand eingerichtet hat. i

Die Bezirks-Straßen-Strecke zwischen Kelberg und der Gränze des Regierungs-Bezirks Trier is ihrer Vollendung nahe und fann nöthigenfalls schon befahren werden. Sehr zu wünschen für die Eifel wäre die lang ersehnte Post-Verbindung mit dem Rhein und mit Belgien.

Die Französische Regentschafts- Frage geschichtlich beleuchtet.

74 Paris, 16. Juli. Die Regentschafts-Frage is die große Angelegenheit des Tages, und die unermeßlichen Juteressen, welche von der Entscheidung derselben abhängig sind, rechtfertigen es voll: fommen, daß die dffentliche Meinung sich fast ausschließlich mit ihr beschäftigt. Das herrschende Staatsrecht enthält bekanntlich gar feine Bestimmungen für den Fall der persbniichen Regierungs- unfähigkeit des Königs, und die gesezgebende Gewalt hat also hier die shwere Aufgabe vor sich, für ein höchst delifates Verhältniß ganz neue Normen zu schaffen. Sie findet indessen in den zahl- reichen Beispielen der alten Monarchie viele wichtige Anhaltepunkte für ihr Verfahren. Ein gründlicher Staatsrechtsgelehrter hat alle jene Beispiele zusammengestellt, und es verlohnt der Mühe, die Resultate seiner Forschungen fennen zu lernen. Hier der wesent- liche Jnhalt dieser Arbeit. /

Auch zur Zeit der alten Monarchie war das Geseß fast ganz stumm über das Re entschafts- Recht, welches man daher, der Hauptsache nach, nur rúdckschließend aus den Thatsachen fennen lernen kann. Unter der ersten Dynastie scheint den leßteren gar feine feste Regel untergelegen zu haben. Wir sehen, daß bald die

Mutter, bald die Großmutter des Königs, bald aber auch ein Palast-Beamter die Regentschaft führt, und daß bei widerstreiten- den Ansprüchen List oder Gewalt fast immer den Ausschlag geben. Unter den aen wurde zuerst durch Ludwig den Frommen ein Regentschafts-Geseß erlassen, dessen Prinzip sih in dem Geseße von 1791 wiederfindet, und welches das Recht der Regentschaft so eng als irgend möglich mit dem Erbfolge - Rechte verknüpft. Neben diesem Grundsaße blieb indessen das Regentschafts - Recht der Königin - Mutter stehen. Gleichwohl wurde gleich bei der ersten Minderjährigkeit in der dritten Dynastie sowohl die Mutkt- ter als der vermuthliche Thronerbe beseitigt, und Balduin, Graf von Flandern, zum Regenten ernannk, und zwar von König Hein- rich I. selbs, der somit das erste Beispiel der Verleßung des Ge- seßes seiner Vorfahren gab, das endlich ganz in Vergessenheit ge- rieth. Auch Ludwig VUI. ernannte seine Gemahlin, die Königin Blanche, in seinem Testamente zur Regentin während der Min- derjährigfkeit Ludwig's IX, Der Klugheit und der Festigkeit der Königin Blanche gelang es, der leßtwilligen Verfügung Lud- wig’s VIIL, troß des Widerstandes des Dheims des Jungen Königs, Philipp's von Boulogne, der die Regentschaft für sich in Anspruch nahm, Geltung zu verschaffen. Jn der langen Reihe von Streit- schriften Úber diesen Gegenstand spielt die Frage die Hauptrolle, ob Blanche als Frau und als Ausländerin überhaupt fähig sey, die Regentschaft zu führen. E :

Ludwig IX. übertrug die Regentschaft für die Dauer seines zweiten Kreuzzuges, mit Uebergehung der Königin und seiner Brúder, dem Abte von Saint Denis, Matthieu de Vendome, ohne daß von irgend einer Seite Einreden gegen diese Wahl er- hoben worden waren. 5

Philipp der Schdne ernannte die Königin Johanna, und für den Fall ihres Ablebens seinen Bruder, „als den aâchsten Ver- wandten des Königs“, zum Regenten, glaubte aber seine Wahl durch die Großen des Reichs bestätigen lassen zu müssen. Nach dem Tode Karl’s des Schónen uud Ludwigs le Hutin waren es die Großen selbst, welche die Regentschaft dem vermuthlichen Thronerben zusprachen. j

Am 26. Dezember 1407 wurde ein „ewiges und unwiderruf- liches“ Edikt erlassen, welches die Regentschaft einem aus der Kd- nigin-Mutter, den Prinzen des Königlichen Hauses und den Gro- ben des Reichs bestehenden Rathe Übertrug, das aber eben so wenig beobachtet wurde als das Geseß Ludwig's des Frommen. Ludwig XI. suchte dasselbe zu umgehen, indem er wollre, daß seine Tochter Anna de Beaujeu die Regentschaft führe. Diese fand indessen zwei mächtige Mitbewerber an dem muthmaßlichen Thron- erben, dem Herzoge von Orleans, und an Johann von Bourbon. Der Streit dieser drei Prätendenten drohte, eine blutige Wen- dung zu nehmen, als die zu Tours versammelten Generalstaaten

beschlossen, demselben dadurch ein Ende zu machen, daß sie den

Nhaig erbeten ließen, obgleich er noch nicht volljährig war.

er Streit der Katharina von Medicis und des Königs von Navarra über die Regentschaft während der Minderjährigkeit

Karl’s IX. wurde durch eine Art Vergleich geschlichtet, den die

Generalstaaten dahin aussprachen, daß Katharina die Bormund- schaft unter Beistand des Kbnigs von Navarra führen solle.

Nach dem Tode Heinrichs 1V. wurde die Regent von dem Parlamente der Königin Mutter, Marie V ene zu- Die Regierung dieser Frau war bekanntlich nicht gens: und Ludwig XUl, fand hierin wohl die hauptsächlichste

eranlassung, seiner Gemahlin, der Königin Anna, einen Regent-

gesprochen.

afts-Rath beizuordnen, dessen Stimmen-Mehrheit in allen wi pm Staats-Angelegenheiten entscheidend seyn sollte. G

ung wurde durch das Parlament umgeworfen,

Diese Ver- welches erflärte,

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Königs und zum Kommandanten der Königlichen Haustruppen

Ludwig X1V. hatte Übrigens vorausgesehen und Testament in diesem Punkte eben so wenig respektiren werde als das seines Vaters. Jn der That wurde dasselbe schon am Tage nach dem Tode des ónigs durch einen Parlaments-Beschluß kassirt, in welchem es hieß: „Obgleich das Testament den Herzòg nur zum Chef des Regentschafts-Raths ernenne, so músse man sich doch mehr an den Geist als an den Buchstaben dieser Bestimmung halten; der Herzog von Orleans sey der Erste in der Regentschaft durch den Willen des Königs eben so wohl als durch seine Verdienste und durch seinen hohen Rang.“ Demzufolge wurde also die alleinige Regentschaft des Herzogs von Orleans ausgerufen.

Die konstituirende Versammlung erließ ein alle Fálle umfas: sendes Geseß über die Regentschast, welches dieselbe immer dem nächsten Thronerben beilegt, und die Frauen gänzlich davon aus- schließt. Ein Senatus-Konsult vom 98sten Floreal des Jahres XlI, stieß dies Gese wieder um, indem es die Ernennung des Regenten dem Kaiser zuwies, und in Ermangelung einer solchen Ernennung den Senat zur Wahl desselben ermách- tigte. Auch dieses Senatus - Konsult erklärte die Frauen für unfähig zur Führung der Regentschaft. Diese Bestimmungen wur- den durch ein Senatus-Konsult vom 5. Februar 1813 dahin mo- difizirt, daß in Ermangelung der Ernennung eines Regenten durch den Kaiser die Kaiserin-Mutter die Regentschaft sÚhren solle, so lange sie unverheirathet bleibe. Beim Ableben der Kaiserin-Mut- ter sollte die Regentschaft an den ersten Prinzen des Hauses fal- len. Man weiß, daß Napoleon seiner Gemahlin die Regentschaft in seiner Abwesenheit während seines vorleßten Feldzuges wirklich übertrug.

Ueber den Zeitpunkt der Volljährigkeit der Französischen Kd- nige giebt es noch weniger feste Bestimmungen als uber die Re- gentschafts-Ordnung. Bis ins dreizehnte Jahrhundert hinein schei- nen die Könige erst mit ihrem einundzwanzigsten Jahre zum vol- len Besiße der Regierungs - Gewalt gekommen zu seyn. Philipp der Kühne seßte 1270 die Volljährigfkeit seines Sohnes auf das vierzehnte Jahr fest. Ein Edikt Karls V, enthält dieselbe Be- stimmung, aber gleichwohl stand Karl V. bis zu seinem zwanzig: sten Jahre unter der Vormundschaft seiner Oheime. Unter der Regentschaft der Katharina von Medicis erhob sich ein lebhafter Streit úber die Frage, ob der König mit Anfang oder mit Ende des vierzehnten Jahres volljáhrig werde. Das Parlament von Rouen, dem zu diesem Zwecke eine große Zahl von außerordent- lichen Beisißern zugegeben war, erklärte sich für die erstere Mei- nung. Das Geseß der fonstituirenden Versammlung und die Senatus-Konsulte Napoleons verlegen die Volljährigkeit auf das vollendete achtzehnte Jahr.

bestimmt war. vorausgesagt, daß man sein

Walhalla-Genofssen.

München, 15. Juli. Nachstehendes ist das Verzeichniß der berühmten Deutschen, die in König Ludwig?s Walhalla ei- nen Ehrenplaß gefunden :

Hermann, dexr Rdmer - Besieger. Marobod , der Markomannen Haupt. Velleda, Seherin. Claudius Civilis, Heerführer der Bata- ver, Hermannrich , Kbnig Ler Osigothen. Ulphila, Bischof. Frie- diger, Anführer der We gothen. Alarih, König der Westgothen. Ataulf, König der Westgothen. Genserich, König der Vandalen. Theodorich, Kdnig der Wesigothen. Horsa und Henzgist, Britanniens Eroberer. Odoaker, der Heruler und Geviden König. Klodwig, Kd- nig der Franken. Theodorich der Große, Kdnig der Osigothen. Totila , Kdnig der Ostgothen. Alboin, Kdnig der Longobarden. Theutelinde, Königin der Longobarden. Emeran der Heilige. Pi- pin von Heristall, Herzog von lustrasien, Hausmayer von Neustrien. Beda der Verchrungswürdige - Abt und Geschichtschreiber. Der heilige Willibrod , Utrechts erster Bischof. Karl der Hammer , Her-

Sachsen - Gotha. Michael Hadrian Ruiter/ Otto von Querike, E Brandenburg, der gus Kurfürst. Karl V., Herzog von Lothringen, Wilhelm 111. , Kdi i

Baden - Baden , Reichs - Feldmarschall. Gottfried vou Leibniß, Weiser, Gelehrter und Staatsmann. Hermann

Admiral von Holland. nder der Luftpumpe. Friedrich Wilhelm von

von Großbritannien. Ludwig, Markgraf von Ï Wilhelm Setderr

oer- haave, Arzt. Graf Moriz von Sachsen, Maréchal de France, Geor Friedrich Händel, Tonseher. Nikolaus Bumes raf von Zinzendorf- Stifter der Bruder-Gemeinden. Burkhard Christoph Graf von Mü- nich, Russischer Feldmarschall. Johann Winkelmaun, Kunßforscher. Wilhelm Graf von Schaumburg - Lippe / Heerführer der Portugiesen. Albrecht von Haller, Arzt, Dichter, Gelehrter, Anton Raphael Mengs/ Maler. Maria Theresia, Kaiserin Kdnigin. Gotthold Ephraim es- sing, Gelehrter, Dichter. priedris der Einzige/- Kdnig von Preußen. Chri- stoph Ritter von Gluck, Tondichter. Gideon Ernsi Freyherr von Loudon, Oesterreichischer Feldmarschall. Joh. Chrys. Wolfgang Ama- deus Mozart , Tondichter. Ferdinand, Herzog von Braunschweig, Feldherr. Justus Möser, Advyocatus patriae, ottfried Augu Bür- er, Dichter. Katharina 1l.- Kaiserin von Rußland. Friedri Gott- ob Klopstock, der heilige Sänger. Wilhelm Heinse, Schriftsteller.

Xohann Gottfried von Herder, Gelehrter. Fmmanuel Kant / Welt- iveise , ille Joseph Haydn, Doktor der

\veiser. Friedrich von Schiller, Dichter. F0 ) e O Johannes von Müller Geschichtschreiber. Christoph Martin Wicland, Dichter. Gebhard David von Scharrnhors, Preu-

Michael Fürs Barclay de Tolly, Russischer Feldmarschall. Gebhard Leberecht von Blücher, Fürst von Wahlstadt, Preußischer Feldmarschall. Karl Fürs zu Schwarzenberg, oberster Feld herr im Befreiungskriege. Wilhelm Herschel Sternktundiger. Graf Dibitsh Sabalkansky, Russischer Feldmarschall, Heinrich Friedrich Karl Freiherr vom und zum Stein / Preußischer Minister, August Wilhelm Graf von Gneisenau, Preußischer Feldmarschall. Johann Wolfgang von Göthe, Dichter, Gelehrter

Fischer Feldmarschall.

Der unterzeichnete provisorische Vorstand des Berliner Ver: eins fúr den Kölner Dombau wird Mittwoch, den27 sten d. M, Vormittags 12 Uhr im Saale des Königlichen Mu- seums (rechts von der Säulenhalle), eine General-Versamm- lung halten, um über seine bisherige Wirksamkeit Bericht zu erstatten, und die statutenmäßigz Wahl eines Vorstandes vorneh- men zu lassen. ‘Die Miktglieder des Vereins werden hierdurch zur Theilnahme ergebenst eingeladen, und ersucht, bei dem Ein- gange ihre Vereins- Karte vorzuzeigen.

Berlin, den 21, Juli 1842.

Der provisorische Vorstand des Berliner Vereins für den Kölner

Dombau. g Olfers. Brüggemann. n riner B00 Sh Den 21. Juli 1842. Pr. Cour. : ¿ Pr. Cour. Fonds. |& Aclien. |&

S] Brief. | Geld. N] Rrief. | Geld, St. Sebuld-Scb. (4 | Bel. Pots. Biseub. 5| 1275 ® 1265 do. 7.31% abgest. |*) 104 1035 } do. do. Prior. Obl | 4| 103 1023 Pr. Engl. Obl. 30.14 | 1025 Med. Lps. Eweub. |— 116% 115% Präm, Seh. der do. do. Prior. Obl, | 4 —— 1025

Seehandlung. |— 86 Br. Aub. KBiseub. |— 105 104 Kurm. Schuldv. 31! 102 1 L do. do. Prior. ObI. 4 ros 102 Berl. Stadt - Obl. | 4] 104 1032 | Düss Elb. Eiseub. | 5 : L

do. z. 37 E abgest. “S 1027 102 E do. do. Prior. Obl. 4 997 ite Danz. do. in Th. |— 48 —_ Rhein. Eiseub. 5 947 93%

Westp. Pfandbr. 33 103 -— do. do. Prior. Ob. | 4 100

Grossh. Pos. do. | 4 107 106{ Berl.-Fraukf. Eis. | 5 103% jy

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Ostpr. Pfandbr. 3 103% i 103% Friedrichsd'or S 133 13

Powm. do. 35 10372 103!) L é ; wi x e‘ udere Goldwün-

Kur- u, Neum. do. |3 1035 103 Ä 5 1 L F . î 102% zen à 5 Th. p Ÿ v 9% Seblesische do. 35 _— 4 Ldedeonto L 3 4

*) Der Käufer vergütet auf den am 2, Januar 1843 fälligen Coupon 2 pCt.

zog und Fúrst von Franken. Der heilige Bonifacius, Erzbischof von Mainz. Pipin der Kurze/ König des Frankenreichs. Widekind, Heer- führer der Sachsen, Paul Warnefried - Geschichtschreiber. Alcuin, Abt und Gelehrter. Egbert, erster König von England. Karl der Große , Kaiser. Eginhard/ Geschichtschreiber, Rhabanus Maurus, Bischof und Gelehrter. Arnulph, Kaiser. Alfred der Große, Kdnig von England. Otto der Erlaucbte, Herzog zu Sachsen. Hein- rih der Finkler, Teutschlands König. Arñnulph 1. / Herzog von Bayern. Mächthildis die Heilige, Königin von Teutschland. Otto 1.7 der Große, Kaiser. WMRoswitha/ Dichterin. Der hei- Bernward, Bischof von Hildesheim. _ Heribert der Hei- Erzbischof zu Köln. Konrad Il, der Salier. Heinrich Ul. Lambrecht von Aschaffenburg, Geschicht schreiber. Otto der Heilige, Bischof zu Bamberg. Otto, Bischof zu Freysing, Geschicht- schreiber. Hildegard die Heilige, Acbtissin. Otto der Große von Wittelsbach. Friedrich l. der Rothbart, Kaiser. Heinrich der Ldwe/ Herzog von Sachsen und Bayern. Der heilige Engelbert, Erzbischof von Köln, Des Kölner Doms Baumeister. Des Nibelungen Liedes

lige lige / Kaiser.

Dichter. Walther von der Vogelweide, Minnesänger. Etisabeth die Heilige, Landgräfin von Thüringen. Leopold VU. der Glorreiche,/ Herzog von Oesterreich, Hermann von Salza , Teutsch - Ordens-

Hochmeister. Friedrich 11., Kaiser. Wolfram vou Eschenbach, Minne- sänger. Aruold von Thurn, Gründer des Rheinischen Städtebun- des, Albertus Magnus, Bischof von Regensburg. Rudolph von Habsburg , Kaiser. Erwin von Steinbach - Baumeister. Die drei Männer des Rütli: Walther Fürst aus Schwoyz, Werner Stauf- facher aus Uri, Arnold von Melchthal aus Unterwalden. Friedrich der Schdne von Oesterreich. Bruno von Warendorpy, Hanseatischer Anführer. Arnold Strutthahn von Winkelried, Ritter auch Land- mann aus Unterwalden. Wilhelm von Köln, Maler. Johann Gutten- berg (Henne Gansfleisch von Sirgenloch, genannt Gudinverg),/ Erfinder des Buchdruckens. Johann van Eyf, Malee. Friedrich der S reiche, Kurfürsi von der Pfalj. Fohann Müller (Regiomontanus Gelebrter. Hadrian von Bubenberg- Murten s Vertheidiger.

laus von der Flúe, Einsiedler. temberg. Hans Hemling/- Maler. von Worms. 1} i Henneberg, Kurfürst von Mainz. von Reichlin, Gelehrter. Albrecht

Freundsberg- Feld-Oberster. : er | l Johann Turmayr, genannt Aventin, Geschicht schreiber.

Fohann von

Maximilian 1., Kaiser. Dúrer, Künstler. Georg

lehrter. Peter Henlein, Erfinder der Sack-Uhrenu. Hohenheim, Arzt. Hans Holbein der jüngere, Maler.

ps vom Württemberg.

- ust 1, Kurfürst von Sachsen.

Sternkundiger. Albrecht von

1 Niko- Eberhard im Bart, eriog von Würt- Dalberg, Bischof

Hans von Hallwyl, Burgund's Besieger. Berthold von Fohann

: von Peter Vischer der ältere/ Bildner in Erz. ñ t Walther pon lettenber cermeister von Liefland. Erasmus von otterdam, Ge- ic Di h Theophrastus von Nikolaus Kopernik (Copernicus), Sternkundiger. Karl V., Kaiser. Christoph, Her- Aegid Tschudi, Geschichl schreiber. Wilhelm, rinz von Oranien, des Niederländischen Freistaates Gründer. Au- ulius Echter von Mespelbrunn,

ischo Würzburg. Mori nz; von Oranien. Johann Kepler Sud Ab x Patlensiein, Hectao (r Friedland.

Pr. Cour.

Wechsel-Cours. Thlr. zu 30 Sgr.

Brief. | Geld.

Amslerdam «s oooooooo neo 250 FI1. Kurz 1404

Ade A4 E eie Bts als e000 9:05 d tb 250 FI. 2 Mit. 139% -—

Hamburg «eso «oooooo ar aon ao 300 Mk. Kurz 1505

N aa 300 Mk. | 2 Mi. 1497 _ London «ane oe 0000 CACCÉRSO s I LSt. 3 Mt. tw 6 215 Wabi) oa oto upd aba aaudvos 300 Fer 2 Mi. 79% Wien ia Ke. tobte eeeteds 150 Fl 2 Me. 103% Augsburg -+ «eo eee eee co a arer es 150 r1. | 2 Mit. 1028 1024 Breslau «ooooo ca oco ace cene cer 100 Thle.| 2 Mét. 995 99% Leipzig in Courant im 14 Tbl. Fuss. . 100 Thule. | 8 Tage 99% Frankfurt a. M. WZ...«eee-eoe: e 150 x1. | 2 Mi. 102 101%

Petersburg «eo. co eco e o aer 1 SRbl.| 3 Wocb. |\L 2

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 17. Juli. Niederl. wirkl, Sch. 51%. 5% Span, 183.

16. Juli. Hamburg, 19, Juli. RBauk- Actien 1630. EBugl. Russ. 1083.

Neue Anl, 183 G.

Antwerpen, Zinsl. —.

Paris, 16. Juli. 5 Rente fia cour. 117. 60. Reute Gu cour. 77, 70. Anl. de 1841 —. 5% Neapl. fin cour. 106, 52 Span. Reute 221. Paas. 43-

W ien, 16. Juli. 62 Mei. 1094. 4% 100%. 3% 774 254 1% —, Bank-Actien 1628. Aul. de 1834 1383. de 1939 108.

Königliche Schauspiele.

Freitag, 22, Juli. Jw Opernhause: pessonda, Oper in 3 Abth., mit Tanz, von Gehe, Musik von L, Spohr, (Mad. Spazer- Gentiluomo: Jessonda; Herr Härtinger:

Gastrollen.) Sonnabend, 23. Juli, Jm Schauspielhause: Der Sohn der Wildniß. (Dlle. Änshüß : Parthenia, als leßte Gastrolle.) Sonntag, 24. Juli. Jm Opernhause. Die Stumme von Portici. (Herr Härtinger: Masaniello, als legte Gastrolle.) Preise der Pläße: Ein Plaß in den Logen des ersten Ran-

ges 1 Rthlr. 10 Sgr. zc.

Verantwortlicher Redacteur Dr. F. W. Zinkeisen.

daß die Königin Mutter die Befugniß habe, sih nach eigenem | Bernhard, Herzog zu SaG {Me eOmar. Peter Paul Rubens, Ma-

Gutbefinden Kronräthe zu wählen, und daß sie durch deren Mei- | ler. Anton van yk, Maler. Hugo de Groote (Grotius»/ elehr- nung und Stimme in feinem Falle gebunden sey. Ludwig XI1V, ter und Staatsmann. Maximilian, Graf von Trautmannsdorf/- Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei.

seßte ebenfalls einen Regentschafts-Rath ein, der aus den Prinzen Staatsmann. Maximilian 1., Kurfürst von Bayern. Amalia, Land-

Geblüt, den Staats-Ministern und den Marschällen Villars ay Maio en. Martin Harpertson Dromp - Admiral tan Sr

, E . I /

von Villeroi,

Harcourt, Uxelles und Tallard bestehen sollte, rend der Herzog von

Maine zum Vormund des jung

odron , Erzbischof von Salzburg. Fran h- | Thiermaler. Karl X. Kdnig von Cihweten, 2 vas

en | Schdnborn , Kurfürst von

n Philipp von ainz. Ernsi der Fromme, Herzog von

Nadori, als

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

M 202.

Anhalt.

Amtliche Nachrichten. Rußlaud und Polen. St. Petersburg. Fesilichkeiten bei

Hofe.

Frankreich. pa ris. Näheres über die Ankunft der Herzogin von Orleans in Neuilly. Noch einige Notizen in Bezug auf den Tod und die Beisedins des Hertags von Orleans. Die Opp0o- sitions - Presse Über die Regentschafts - Frage. Straßburg. Stimmung in Bezug auf den Tod des erzogs von Orleans.

Großbritanien und Jrland. Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Dritte Lesung der Bill wegen Bebrafung der Atten- tate gegen die Kdnigin. Unterhaus. Geldbewilligungen. London. Ankunft des Niederländischen Gesandten. Beschluß der Konferenz gegen die Korngesehze.

Dänemark. Kopenhagen. Das Althing auf Jsland. Dienst- zeit beim Heere.

Deutsche Bundesstaaten. Hannover. Erwiederung des Königl. Kabinets auf die ständische Anfrage hinsichtlich der Bewilligung für Hamburg. Karlsruhe. Abgeordneten - Kammer, Kom- missions-Bericht über die bürgerliche Gleichstellung der Juden. Verhandlungen über das Budaci des auswärtigen Departements. Hamburg. EMgegan ene Beiträge. Schreiben aus Ham- zurn (Die lehten Oberalten-Wahlen; die bisher eingegangenen Hülfsgelder und ihre Verwendung ; offizielle Statistik des durch den Brand verursachten Schadens.) Altona. Steuer- Erlaß in den Herzogthümern. Provinzial-Stände.

Schweiz. Luzern. Bevölkerungs-Verhältnisse der Schweiz, nach Lur rieen Staats-Zeitung der katholischen

ciz.

Spauien, Schreiben aus Madrid. (Parlamentarische Aufflärun- gen über die Angelegenheit des Englischen Handels-Vertrags ; der Englisch-Portugiesische Handels-Vertrag.)

Inland. Schreiben aus Tilsit. (Ankunft Sr. Maiestdt.) Kdln, Schleppschifffahrt. Düsseldorf. Fndustrie.

M zwischen der Geisilichkeit und der Universität in Frank- reich,

Amtliche Uachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der Kdnig haben Allergnädigst geruht : Den Kaufmann Christian Appelius in Livorno an der Stelle des verstorbenen Konsuls Stichling zum Konsul daselbsk zu ernennen.

Der Justiz- Kommissarius Großheim zu Schönlanke ist ugleih zum Notarius im Departement des Königlichen Ober- Pandesgerichts zu Bromberg bestellt worden.

An die Stelle des verstorbenen Justiz-Kommissarius und No- tars Frühbuß in Sorau is in gleicher Eigenschaft der Justiz- Kommissarius und Notarius Simon zu Samter verseßt und der bisherige Land- und Stadtgerichts - Assessor Ahlemann zum Justiz- Kommissarius bei dem Land- und Stadtgerichte in Sam-

ter bestellt worden.

Dem George Preston zu Aachen is unter dem 19, Juli 1842 ein Einführungs-Patent auf verschiedene, in der durch Zeichnung und Beschrei- bung nachgewiesenen Zusammenseßung für neu und eigen- thümlich erachtete Vorrichtungen an dem mechanischen Kunstwebestuhl auf fünf Jahre, von jenem Tage an fang der Monarchie ertheilt worden.

gerechnet, und für den Um-

Abgereist: Se, Excellenz der Wirkliche Geheime Staats- und Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal - Angele- genheiten, Eich h orn, nach Schlesien.

Se. erzbischöfliche Gnaden der Erzbischof von Gnesen und Posen, von Dunin, nach Marienbad.

Der General-Major von Rauch, Mitglied der der Allgemeinen Kriegsschule, nach Böhmen.

Direction

man semi

Zeitungs-Uachrichten.

Ausland.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 16. Juli. Am 13ten, dem Geburtstage Jhrer Majestät der Kaiserin, wurde in der Schloß - Kapelle zu Peterhof in Gegenwart Jhrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin, Sr. Majestät des Königs von Preußen, sämmtlicher Mitglieder der Kaiserlichen Familie und aller zur Feier des silber- nen Hochzeitsfestes Jhrer Kaiserlichen Majestäten hier anwesenden fremden Prinzen eine feierliche Messe abgehalten. Die Mitglieder des Reichs-Raths, die Minister, die Senatoren, die Generale und die Offiziere der Garde und der Land- und Seemacht, der Hof und die ausgezeichnetsten Personen beiderlei Geschlechts wohnten der Feierlichkeit bei, nach deren Beendigung Jhre Majestäten die Glückwünsche zur Feier der silbernen Hochzeit empfingen und dem neu affreditirten Niederländischen außerordentlichen Gesandten und ta es Minister, Herrn von Mollerus, Audienz ertheilten, bei welcher tlegenheit derselbe seine Beglaubigungs-Schreiben zu Überreichen die Éhre hatte.

Am Abend fand im Palast

ein großer masfirter Ball für den Adel und die Kaufleute statt, dem J

re Majestäten der Kai-

Berlin, Sonnabend den 23îen Juli

wie die Mitglieder der Kaiserlichen Familie und die fremden Prin- zen mit ihrer Gegenwart beehrten. Am Morgen desselben Tages hatten die in Petersburg an- wesenden Mitglieder des diplomatischen Corps die Ehre, von Sr. Majestät dem Könige von Preußen in Peterhof empfangen zu werden. Abends waren die Stadt und der Park prachtvoll erleuchtet.

i Frankreich.

Paris, 17. Juli, Ueber das Eintreffen der Herzogin von Orleans und über die Art, wie sie die Nachricht von dem Tode ihres Gemahls empfangen hat, ist nachstehender authentischer Bericht erschienen: „Die Herzogin von Orleans is gestern früh um halb 10 Uhr im Schlosse von Neuilly eingetroffen. Der König und die Königin erwarteten Zhre Königl, Hoheit beim Aussfteigen aus dem Wagen vor der Halle des kleinen Schlosses, in welchem die Gemächer für die Herzogin eingerichtet worden sind, Der König empfing seine Tochter in seinen Armen ; die Königin brach in einen Strom von Thränen aus. Die Herzogin . . aber wie soll man einen Auftritt erzählen, der feine Zeugen gehabt hat? Alle Welt hatte sich aus Achtung vor den ersten Ergießungen eines so großen Schmerzes entfernt. Die Nachricht von dem plóßlichen Tode des Herzogs von Orleans war am Uten in Plombières einge- troffen, Der erges von Nemours hatte vor seiner Abreise aus Nancy eine Depesche folgenden Inhalts an den in Plombières befindlichen General-Lieutenant Baudrand expediren lassen: „Der eros von Orleans is in Paris gestorben.“ Als der General diese Nachricht erhielt, fehrte eben die Herzogin von einem langen Spaziergange zurück und wollte sich zur Tafel seßen, zu der meh- rere Personen eingeladen worden waren. Der General eilte zu dem Präfekten und kehrte bald mit einer neuen Depesche zurü, die sie

selbst abgefaßt hatten, und in welcher nicht mehr von dein Tode, sondern

nur von einer gefährlichen Krankheit des Kronprinzen die Rede

war. Die Herzogin empfing mit \{merzliher Erschütterung diese

erste und vorsichtige Mittheilung der Schreckensbotschaft, welche

ihrer harrte. Sie ließ sogleich alle Anstalten zur Abreise treffen,

und befand sich 2 Stunden später im Reisewagen. „Der Herzog

von Orleans wird schelten“’, sagte sie beim Abreisen, „aber gleich- viel, mein Entschluß is gefaßt !“ Einige Stunden diesseits Epi- nal ward in der Nacht der Wagen Jhrer Königl. Hoheit plóblich angehalten, und die Herren Bertin de Veaux und Chomel näher- ten sich demselben. ie Prinzessin stieg sogleich in außerdrdentli- cher Geschwindigkeit aus. „Welche Nachrichten?“ fragte sie zit- ternd; „Er is also fränfer geworden?“ Herr Chomel hatte nicht die Kraft zu antworten. „Jh verstehe Sie!“ rief die Prinzessin mit herzzerreißendem Tone aus; „Er is todt!“ Es schien als ob sie dem Gewichte ihres Schmerzes erliegen würde ; die Krisis war lange und schrecklich. Die Prinzessin stráubte sich gegen den Gedanken an die Wirklichkeit E \hrecklichen Katastrophe, „Mein, es ist nicht möglich!“ rief sie verzweiflungsvoll aus. „Sie haben sich geirrt, er war nicht todt! Wir werden ihn wiederfinden; ich werde ihn wiedersehen!“ Dieser Scchmerzens- Auftritt, dessen Eindruck durch die Finsterniß der Nacht noch erhöht wurde, dauerte lange Zeit, Die Herzogin wurde in ihren Wagen zurückgetragen ; sie befahl die größte Eile. „Sie wollte noch zeitig genug fommen““,

sagte sie, „um denjenigen todt zu sehen, den lebend nicht wieder-

zufinden der Himmel sie verurtheilt hätte! Jn Mirecourt be-

gegnete Jhre Königl. Hoheit Jhren erlauchten Schwestern, der

Herzogin von Nemours und der Prinzessin Klementine. Sie

stieg zu ihnen in den Wagen, und seßte den Weg nach Paris

fort, ohne sich einen Augenblick aufzuhalten. Auf dem ganzen Wege bezeugte das Volk durch seine achtungsvolle, traurige und

bestürzte Haltung den Antheil, den es an ihrem Unglücke nahm. Jn Neuilly angekommen, verlangte die Herzogin von Orleans, als sie ihre Gemächer betreten hatte, sogleich ihre Kinder. Sie drúckte dieselben laut schluchzend an ihr Herz und badete sie in ihren Thränen. Später ward Jhre Königl. Hoheit von Jhren Majestäten in die Kapelle geführt, wo der Leichnam des Herzogs von Orleans ruht. Die Prinzessin fnieete nieder und betete lange, dann bat sie dringend, daß der Sarg noch einmal geöffnet werden möchte. Aber dieser traurige Trost konnte ihrem Schmerze nicht bewilligt werden. Der Sarg war zugelöthet, und die Oeffnung desselben würde viel Zeit und Mühe gekostet aben, Die Herzo- gin wurde darauf in ihre Zimmer zurückgeführt, und ihr Ruhe anempfohlen. Sie legte sih nieder, stand aber hon um 3 Uhr wieder auf und empfing die im Schlosse gegenwärtigen Offiziere ihres verstorbenen Gemahls. Abends speiste sie mit der Königli- hen Familie. Die Gesundheit Jhrer Königl. Hoheit scheint durch die ihr auferlegte \chreckliche Prüfung nicht ernstlich gelitten zu haben. Nach einer furchtbaren Verzweiflung hat die Herzogin von Orleans die Ruhe, den Muth und die Resignation wiedergefunden, welche starke Seelen den Schlägen des Schicksals entgegenzuseßen wissen. Die Wittwe des Kronprinzen hat sih erinnert, daß sie die Mut- ter des Grafen von Paris is. Adoptiv-Tochter unseres Königs, dem Lande theuer, welches in ihr die Vereinigung der seltensten Eigenschaften, des Geistes und des Herzens liebt, fennt sie die großen Pflichten als Mutter, die ihr zu erfüllen übrig bleiben, und im Schoße selbst jenes erdrückenden Schmerzes, bereitet sie ihre Seele auf dieselben vor! Die Herzogin von Orleans war würdig, an der Seite des Prinzen, den Frankreich in diesem Au- genblicke beweint, den Thron einzunehmen; sie wird sich auch wür- dig eines solchen Gemahls zeigen, indem sie ihren Söhnen lehrt, einem solchen Vater zu gleichen !“

Der Sarg, welcher den Körper des Herzogs von Orleans einschließt, wird bis zum 30, Juli in der Kapelle des Schlosses von Neuilly bleiben. Am 1. und 2. August wird er in der Notre- Dame- Kirche ausgestellt werden , woselbst. am Z3ten die Leichen- Feierlichkeit stattfinden wird. Jn “der darauf folgenden Nacht werden die sterblichen Ueberreste des Prinzen ngch Dreux gebracht, und dort im Beiseyn des Königs in der Familiengruft des Hau- ses Orleans beigeseßt werden, y

Man hat gestern das Testament des Herzogs von Orleans

erdffnet. Es ist von dem Tage datirt, wo der Herzog zur Bela-

\er und die Kaiserin, Se. Majestät der König von Preußen, 0

gerung von Antwerpen abging, und jedesmal, wenn Se, Königl,

1842.

Hoheit eine Reise nach Afrika antrat, findet sich eine solche Epoche

durch ein Kodizill bezeichnet.

Der König hat Herrn Pradier beauftragt hende Statue des Herzogs von Orleans für sailles und eine liegende Statue súr das Grab zufertigen.

Fn allen Ministerien und allen bffentliche

, eine aufrecht sstte-

das Museum in Ver-

mal zu Dreux an-

n Adminiskrationen

sind die Beamten aufgefordert worden, aus Anlaß des Todes des

Herzogs von Orleans Trauer anzulegen.

Der Wagen, in welchem der Herzog von Or

fuhr, war so leicht, daß dem Ober-Aufseher der bangte, wenn er Befehl erhielt, ihn bereit zu h demselben immer nur anspannen, und diejenigen, zogen, waren 10 Jahr alt. Sattelpferde aus fuhr, war einer der besten Reit Aermste hat seit dem Tage des Unglücks völlig

die âltesten Pferde, die er im Stalle hatte, welche ihn am Tage der Katastrophe F# Der Jokei, welcher den Wagen vom

leans am 13, Juli Remisen jedesmal # alten; er ließ vor

er in Paris. Der * den Verstand ver-

loren; ein fonvulsivisches Zittern hat sih seines ganzen Körpers bemächtigt, und er ruft beständig: „Jch habe den Prinzen nicht getódtet !“ Das Haus, in welchem der Herzog von Orleans

gestorben is, wurde, wie schon erwähnt,

die Königliche Familie dasselbe derlassen hatte, geschlossen. der das Zimmer, in welchem der Herzog seine Seele ' hatte einigen Personen erlaubt, dasselbe zu Heute sind dergleichen Besuche förmlich untersagt. der Umgebung des Königs haben ein ge-

Herr Cordier, aushauchte, bewohnte, besichtigen. Mehrere Personen aus naues Jnventarium aller Mbbel und Gegenstän welche sich in jenem Zimmer befanden.

genaue Zeichnung des Zimmers selbst angefertigt, um,

gleich nachdem Aber

de aufgenommen,

Man hat außerdem eine

wie es heißt,

ein ganz ähnliches in dem Schlosse von Neuilly einzurichten, und

zwar auf den Wunsch der und fromme Erinnerung bewahren niedergerissen und an die Stelle werden.

Die Departemental - Journale Ausdruck des dentlichen Schmerzes, den da des Herzogs von Orleans erweckt hat.

Trauer hat sich

voill.

über das ganze Land verbreitet.

Königin, die sich dadurch eine traurige Das Haus selbst roird desselben eine Kapelle errichtet

bringen von allen Seiten den

s unglückliche Ende

Eine dústere und tiefe

Von allen Sei-

ten und in großer Menge treffen Kondolenz-Adressen ein, die tâg-

lih durch die verschiedenen Minister dem König Der Courrier français äußert sich gentschafts-Frage in folgender Weise: wichtige Frage zu lösen, nicht zien der Monarchie zurúck. Die gegenwärtig hat nicht ihres Gleichen in der Geschichte. befinden uns nicht im Revolutions:Zustande. daß das Volk sich aufgerufen sieht, unter den

rungs-Oberhaupt zu wählen. feit dar. ein Geseß erlassen, welches die monarchische Z umfaßt; oder wird man sih auf den besonderen Fall der

Geseß würde ein fonstituirendes Geseß, und die jeßige gemeinen Grundsaß feststellte, würde man aus von Wahl-:Würde machen; und es ist, hat, nÚbßlich, einer Familie,

delbar ist, um nicht die Anwendung des National-Willen abhängig zu machen. Die W schaft erinnert zu gewissen Epochen an die wa Königthums. Minderjährigkeit des Grafen von Paris muß

Autorität von den Kammern erhalten. Diese destgefährlichen und den Würdigsten wählen ; und ihre Pflicht. Die Kammern haben aber den Personen, sondern sie haben auch unter

Königthume ausgeschlossen eine Königin während der

túrliche Vormünderin ihrer Kinder is, und da denen die Onfel oder die Schwäger eines min als Regenten

treffen, als die der Herzogin von Orleans !“ Der König und die Königin der Belgier si eingetroffen.

Straßburg, 17. Juli.

wirkt, Die festlichen Vorbereitungen für den zen mit seiner Triumphbogen errichtet, unbedeutende Summen nun hat man den Tod des Prinzen zu beklag

die Gebete

Trauer hat schon jeßt begonnen; kirchlichen

Gotteshäusern, so wie die Übrigen bei uns erst nah der Beerdigung, welche, 2, August vorgenommen werden soll , allgemeine Theilnahme beweist , daß bei

Orleans feste Wurzel gefaßt und daß die M

uns die

e vorgelegt werden. heute Úber die Re-

„Wir gehen, um diese hoch- auf die widersprehenden Präceden-

e Lage Frankreichs Wir sind frei und Es is das erstemal, Mitgliedern einer

Dynastie, die es aufrecht erhalten will, ein interimistisches Regie- Es bietet sich eine erste Schwierig- Wird man ein allgemeines Geseß über die Regentschaft,

ufunft des Landes

sih auf ein Geseß beschränken , welches Minderjährigkeit des Grafen von Paris bezieht? Wir neigen für diese leßtere Lösung. Ein allgemeines ein Anhang zur Charte seyn ; e Kammer hâtte nicht die Macht, es zu votiren, Indem man für die Regentschaft keinen unveränderlichen und all-

derselben eine Art

wie schon Mirabeau gesagt 6 die gewissermaßen außer der Gesell- schaft steht, zu zeigen, daß ihr Privilegium nicht so ganz unwan- Prinzips zuweilen vom

ahl für die Regent- hrhafte Quelle des

Das Geseß über die Regentschaft für die Zeit der

daher ein spezielles

Geseß seyn, und der Regent, wer er auch seyn mdge, muß seine

werden den Min- dies ist ihr Recht nicht allein unter den Systemen zu

wählen. Es giebt eine Schule, welche die Frauen von der Re- gentkschaft ausschließen will, weil dieselben in Frankreich von dem sind. Andere behaupten dagegen, daß Minderjährigkeit ihres Sohnes mit demselben Rechte Regentin seyn müsse, wie eine Wittwe die na-

ß die Versuchungen, derjährigen Königs

[i ! ‘ausgeseßt sind, so stark wären, daß man nicht ohne Nothwendigkeit dergleichen Gefahren heraufbeshwbören müsse. Da überdies in einem constitutionellen Königreiche die Person des Königs beinahe gleichgültig ist, so sehen wir nicht ein, was ver- hindern sollte, daß eine Frau mit der Regentschaft bekleidet würde. Im politischen Jnteresse könnten die Kammern keine bessere Wahl

nd heute in Neuilly

/ Das entsebliche Unglück, wel- ches Frankreich durch den Tod des Herzogs von Orleans getroffen, hat tief auf die ganze Bevölkerung unserer. Departements einge:

Empfang des Prin-

Gemahlin wgren allenthalben vollendet; man hatte die verschiedenen Behörden hatten nicht für eine würdige Aufnahme bewilligt, und

en und zu betrauern.

Der Verstorbene war beim ganzen Volke sehr beliebt und die Ar- mee hatte eine besondere Zuneigung zu ihm.

Die allgemeine in den verschiedenen Ceremonien werden wie es heißt, am stattfinden. Die Dynastie ehrheit der Nation