1842 / 208 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Rauch längs in der Gewandung bewundert worden, o scheint er selbs übertroffen zu haben; wir sehen uns durch die Behandlung des leichten Untergewandes an die Werke des Phidias arthenon erinnert: so freilebendig faltet sich der feine Ge- wandfo} über den lebenden Gliedern, in shdnem Kontrast gegen

diesmal si vom ein stärkeres Obergewand.

Sehr anziehend is es noch, in dem Atelier zugleich das kleine tatue Friedrich’s des Großen, so wie es die Königliche Genehmigung erhalten hat und binnen weniger Jahre die Haupt- ch das lebensgroße

Modell der

fiadt daneben aber au

S wird, Mode

beugte, sondern der ruhig, klar und frisch drein \cha auf, so erhaben in sich abgeschlossen und zugleich so Sees Head at ES wie er noch lebendig in dem

olfes lebt.

lichen auszeichnen wird.

ju geschenkt. Jeßt hat der Künstler beide Gedanke ichite vereinigt in zwei Etagen des Piedestals über ei ters springen in

Allgemeiner Anzeiger für die

Bekanntmachungen.

A u sz ug.

Auf den Antrag des Gutsbesißers L. F. Bartels, früber zu Krummendorf in Mecklenburg, ießt zu Saalkow , werden alle und jede, welche an das von den Beneficial - Erben des verstorbenen Pensionarii Cn Oldenburg demselben cedirte, annoch - bis

rinitatis 1862 laufende Pachtrecht des auf Rügen, im Gustower Kirchspiel bleegenen Guts Saalkow, an den ihm mit überlassenen desfallsigen 4800 Thlr. be- tragenden Pachtvorschuß, so wie an das ihm ver- kaufte dortige Vich-, Feld- und Wirthschafts-Jnven- tarium , desgleichen an die dortigen Saaten un Acker-Arbeiten , als Nachlaß - Gläubiger des Pensio- narii Heinrich Oldenburg, oder aus onstigem recht- lichen Grunde Forderungen und Ansprüche machen zu können vermeinen, zu deren Anmeldung und Be- glaubigung in einem der folgenden Termine,

den 15. und 31. August, oder den 20. Sep-

tember d. J. Morgens 10 Uhr , vor dem Königl. Hofgericht , bei Vermeidung tec am 4. Oktober cr, zu erkennenden Peâäklusion, hiermit aufgefordert.

für die folossale Reiter -Statue zu sehen. liche edle Pferd geht einen willigen Schritt, und der Königliche Reiter, freilich der alte Friß, aber nicht der von den Jahren ge-

Das kleine Modell zeigt besonders noch den reichen Schmudck des Piedestals, wodurch das Standbild sich vor allen ähn- Der Künstler hatte ursprünglich zwei Entwürfe für das Piedestal gemacht, den einen mit den vier hauptsächlichsten Feldherren des großen Kdnigs, welche als Rei- ter - Statuen an den vier Ecken vollrund hervortreten und sich reliefartig den Langseiten anschließen : den anderen mit den vier Herr- \chertugenden. Se. Hochselige Majestät hatte dem lehteren den Vor-

ebhafter Bewegung die Pferde der Feldherren an |!

892

lese Figuren sind schon etwas

Wirkung

und den Uebergang bringt, wie

Hülfs- | ein besonderes Atelier wird erbaut

Das statt-

uende, sit dar- traulich auf die Gedächtniß des 52, Span. IS!.

Pol. —.

Kanz-Bill. —, Pass.

Präm. Sch. —.

London, 22. Joli.

sive 41.

n auf das glüdck- nander. Zu un-

W ien, 22. Juli. | FA —. Bank-Actien 1603.

2. Für ganze Coupees in Wagen 1. und Il. Klasse wird zwar die Zahl der Pläße, welche dieselben nor- mal enthalten, voll bezahlt, doch kdnnen ste mit einer erwachsenen Person über diese Zahl und statt jedes Frauen mit zwei Kindern bis 12 Jahren beseht werden.

3. Zur Begünstigung der Lusifahrten von Ber- lin nah Neustadt-Ebw., hin und zurück an ein und demselben Tage, werden in Berlin besondere Bil- lets für Wagen 11. und 111. Klasse zu ermäßigten Prien ertheilt, nämlich: 11. Klasse zu 1 Thlr. 10 Sgr. I[1l, Klasse zu 20 Sgr. Auf ein solches Billet können zwei Kinder bis 12 Jahren mitfahren,

d/für ein einzelnes Kind bleibt es bei den ad 1 bemerk-

ten Sähen.

4. Reisende zwischen Berlin und Freien- walde, welche zur Befdrderung zwischen Se und Neustadt die den Eisenbabuzügen sich anschlie- ßende Post benußen, können im Billet-Büreau auf dem Bahnhofe zu Berlin und im Post-Amte zu Freien- walde das Passagier-Billet für die ganze Strecke, zu der bisherigen Postreise-Taxe von 1 Thlr. lösen und erhalten ihren Plaß auf der Eisenbahn in Wagen ll. Klasse. Wer Wagen [. oder [Ul Klasse wählen will,

Datum Greifswald, den 16. Juli 1842. Kdnigl. Preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen. v. Möller, Praeses.

y Ediktal-Ladung.

Der zu Wüscheid am 15. November 1760 gebo- rene Heinrich Lacher ist bereits seit langen Jahren abwesend, ohne daß sein Aufenthaltsort bekannt ist.

Und da nun seine hiesigen vorläufig hinreichend le- bis einschließlich Pf

gitimirten Seitenverwandten aus dem Grunde, weil er bereits längst das 70ste Lebensjahr erreicht hat, auf Todes-Ertlärung desselben und Ausantwortung seines unter Kuratel stehenden Vermögens angetra- en haben, so werden der Heinrich Lacher oder seine Leibes- oder Testaments- oder Vertrags-Erben auf- gefordert, innerhalb 3 Monaten von dem Tage an, wo diese Aufforderung zum erstenmal in den öffent- lichen Blättern erscheint sih vor der unterzeichne- ten Behörde cinzufinden und das quest. Vermögen in Empfang zu nehmen, widrigenfalls der Abwe- sende für todt erklärt und sein Nachlaß den e tretenen JFntestat-Erben für erb- und cigenthümlich anem ortet werden soll. °

aldbreitbah, den 5, Juni 1842.

Fúürsilih Wiedisches FNMIAN, ERLARS-

Q L,

Berlin - Stettiner Eisenbahn. Erbdffnung des Bahn - Betriebes zwischen Berlin und Neustadt-Eberswalde.

(6 Meilen.)

Besondere Probefahrt am 30. Juli 1842, außergewöhnliche allgemeine Fahrt Sonntag den 31, Juli von Berlin ab Morgens 7 Uhr, Nachmit- tags 2 Uhr, von Neustadt Abends 65 Uhr. Regelmäßige Perseuen ige vom 41. Au- gust an, täglich von beiden Orten aus zweimal und zwar Morgens und Nachmittags zu ganz gleicher Zeit.

Abfahrt von Neustadt- Eberswalde. 55 Uhr, vom Anhaltpunkte zwischen ; Uhr 55 Min.

Biesenthal und Grünthal. 5 von Bernau 64 - Ankunft in Berlin 6 Uhr 50 Min. Abfahrt von Berlin T5 = j on Bernau 8 Uhr 10 Min, bei Biesenthal 85 N Ankunft in Reustadt - Eberswalde .… .… 8 Uhr 50 Min. In Bernau Aufenthalt von 5 bei Biesenthal von 3 Min, mit berechnet. Befbdrderungs - Preise.

Die dane Bahnstrecke zwischen Berlin und Stet- tin enthält 6 Haupt - Abtheilungen Stationen) iede von 3 Meilen. Die Befdrderungs - Preise für Per- sonen, Reisegepäck, Güter u. \. w. sind für jede leich, für die ganze Strecke also sechsmal die ein- nnerhald ciner Station wied tenen Anbaltepunkt

S ird der i gleich vergütigt. ganzen Station A. Personen - Befdrderung.

a, für eine Station Wagenklasse Berlin L l Me l UL alsozw. Bernau u.|Neusade Sor T T3 Biesenthal) | b. für zwei Stationen | also zwishen Berlin und Neu-

| t (Bie enthal Sgr. 35| 201 25| 14| 15 t ea ees 1, Der bei Ó | (

nder unter 2 Jahren, die noch getragen wer

jeder Wagenklasse nehmen nicht verpflich

in zweiter Kolonne mit kleineren Zahlen verzeichnete | daß en geholt werden ,

lôst die Billele s Posi- und Eisenbahnfahrt auf den betreffenden Stationen besonders.

B. Passagier- Gepäck. Jeder Reisende kann 50 Pfd. im Ben gen fr mit sich führen, auf ein Kinder-Billet die Hälfte; außerdem aber im Personenwagen kleine Gegen- stände bis 10 Pfd. Gewicht, wenn es ohne Belästi- gung der Mitreisenden geschieht. Vas

An Uebergewicht E cine Station wird be;ahlt

. 25. 50. 75. 100. 4125. 150.

Sgr. 23 4 6

C. Retsewagen. Viersibige Kutsh- und andere Wagen mit festem ganzen Verdeck jede Station 2 Rthlr. 15 Sgr., an- dere Wagen 2 Rthlr. Für Personen, die im Fnnern des Wagens ihren Plaß haben, sind außerdem Per- sonen-Villets 11. Klasse, für die auf dem Boe oder Hintersiße 11, Klasse zu ldôsen. D. Güter-Transport. :

Für einen Ctr. aller nachstehend nicht ausdrücklih E NEEN Gegenstände als Regel: 15 Sgr pro

tation. Ausnahmen. 1: Sgr. pro Station für Alaun, Blei, Braunroth, Braunstein, Eisen, inbegriffen grobe Eisenwaaren, Holz, Bau-, Brenn- und Blau-, Gelb-,/ Mahagoni- in Blôcken, Getraide (Raps), Glätte, He- ring, Kartoffeln , Knochen, Knochenshwärze, Kupfer in Bldcken , Oclkuchen , Salz, Schmack, Schwefel, roher Stahl, Steine, Steinkohlen, Theer, Thon, Vitriol, Zinn und Zink in Blôken. 2 Sgr. pro Station für Baumwolle, Drucksachen, getrocknete Fische, Flachs, Fleisch, Garn, Hanf, Heede, Gewürze, Glaswaaren in Kisten verpackt, Häute, olz- und kurze Waaren, Hörner, Jndigo , Kupfer- iche, Leder, Mandeln, Matten , Manufakturwaaren in Seide, Baumwolle, Wolle und Leinen, Rind- und Pferdehaare, Schweineborsten, Südfrüchte - Thee, Twiste, Wild, Zigarren. 24 Sgr. pro Station für Betten, Federn, Hopfen, Karden, Watten, Wolle. : 4 Sar. pro Station für Bilder in Rahmen , Jn: sirumente, Möbel, Spiegel, Uhren. Bemerkungen: 1) Güter eines Versenders an einen Empfänger unter 1 Centner werden für einen ganzen Centner bezahlt; bis zu 5 Ctr. erfolgt die Verrechnung nach halben Centnern , so daß jedes die vollen und halben Centner Übersteigende Gewicht für einen halben Centner gerechnet wird; von 5 Ctr. an wird Üebergewicht bis gegen 4 Ctr. nicht beachtet und von #4 Ctr. an für einen vollen Centner bezahlt. 2) Für folgende Gegenstände wird ohne Verwie- ung ein Normalsayß angenommen und danach die racht berechnet : Ein Orhoft mit Flüssigkeiten jeder Art 5 Ctr. Eine Tonne Bier (100 Qrt.) 25 -

- - Hering 3

- - Leinsaat Ein Wispel elo

- - Erbsen, Roggen

- -= Gérst

- 4E Raps, H f . - 3) Obige Preise gelten für den Güter-Transport mit Waarenzügen. Soll aber die Beförderung mit den Personenz ten geschehen, in. welchem Falle das Gut als „Eilfracht// deklarirt werden muß, so erhdhen sih die Preise um die Hälfte, und bei den niedriger tarifirten Gegenständen bis zu minde- stens 3 Sgr. für jede Station. \

Ueber 5 Ctr. Eil ras isi die Gesellschaft anzu

c .

4) Sollte sich überwiegend der Wun r u Berlin die Güter in die ene

o soll ein besonderes Spedi-

ge ngere Preis gilt für Kinder bis 12 Jahren; jn Hâuser der 1/6 fal geliefert und von dort ab- a

müssen und E ;

mitfinden, erfolgt feine Zahlung.

rer Angehdrigen Plätze ihre Stelle|tions-Comtoir errichtet,

1 Sgr. mehr Fracht genommen und demienigen, wel-

den vier Ecken hervor und verbinden sich trefli iguren - Darstellungen friedlicherer Gruppen au

r kolossalen Hauptfstatue sehr bedeutend erhdhen, indem es

jeßt für dieselbe erst einen Maßstab Ade des Kunsiwerkes selb

giebt. Ueber diesem Fries nun erhebt sich, strenger und ei

ten, jener andere mit den allegór-sden Figuren, welcher ers die le für die Statue selbst am vortheil-

haftesten sind. Das Piedestal hat eine solche Ausdehnung, daß ge r.

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 23. Joli. Niederl. wick). Schuld 511%. 65 do. 100%.

Vesterr. —. Antwerpen, 22. Juli. Zinsl. —. Hamburg, 25. Jali. Bank-Actien 1620. Bugl. Russ. 1083. Cons. 3% 90%. Belg. 102. Neue Aul. 20. Ausg. Sch. 94. 24% Holl. 51. 55% 101. Engl. Russ. 114%. Beras. 625. Chili 83. Columb. 21. Mex. 36%. Peru 16. Paris, 22. Juli. Rente fo cour. 117. 35. Rente fin cour. 77. 30. Aul. de 1841 —. 52 Neapl. au compt. 105.60. 52 Span. Rente 22%. Pass. 47. Petersburg, 19. Juli. Loud. 3 Met. 384. Hamb. 344. Paris 406. 5°. Mei. 1087. 42, 1003. 3°; 76: Anl. de 1834 1373.

dann allgemein pro Centner

mit den reichen den Langseiten.

über lebensgroß und werden die

n - facher L

werden müssen.

—. Ausg. —. LZinsl, —. Preuss

Neue Aul. 18% G.

è A (Lebte

5% Port. 335. 3% 194. | zugleich ihr G

Ein Plaß

25% —. de 1839 107%.

Preußisch cer davon (doch nur bet einem Güter - Transport

von je Úber 20 Ctr.) nicht Gebrauch macht, , Sgr. pro Ctr. rabattirt werden.

E. Vieh - Trausport.

Für eine Station wird bezahlt, für:

Ein Pferd s 14 Thlr. Von demselben Befdrderer für zwei Pferde 25 - Drei Verde. 2p res b og tre 3

Vier Pferde

Einen Mastochsen

Einen magern Ochsen, Kuh, Rind

Ein Mastschwein

Ein Kalb

Ein Faselshwein, Schaaf

Einen Hund. l ae, adler ra unrer S Vieh ohne Führer wird niht angenommen. Hunde sollen mit Maulkdrben versehen seyn. Jeder Führer von Vieh muß ein Fahrbillet 3ter Wagenklasse ldsen.

Da vorläufig noch keine besonderen Waarenzüge stattfinden, kdnnen Güter für jeßt nur als Eilgut zu den dafür bestimmten Sähen, und regelmäßig nur bis zu 5 Ctr., für denselben Ab- sender und Empfänger, befdrdert werden.

Wegen einer Befdrderung von grdßerem Gewicht muß zuvor Vereinigung mit dem ahnhofs-Fnspek- tor getroffen werden. Vieh - Transporte erfolgen zur Zeit noch nicht.

Anmeldezeit zur Befdrderung 2c.

1) Nur für den bevorstehenden und darauf folgen- den Zug erfolgt Annahme der Anmeldungen und Billet - Ausfertigung. :

2) Zehn Minuten vor der bestimmten Abgangszeit der F Menne wird das Billet-Verkaufs-Büreau

eschlossen und findet deshalb nur bis dahin die Lò- ung von Villets zu der nächst bevorstehenden Fahrt statt.

3) Coupéscheine kdnnen nur bis 7 Stunde vor dem Ane e ausgetheilt werden.

) Passagier - Gepäck muß spätestens eine halbe Stunde vor der Abgangszeit eingeliefert seyn.

Später eingeliefertem Gepäck kann die Mitnahme niht zugesichert werden; nicht gebdrig gezeichnetes Ge mangelhaft verpacktes wird gänzlih zurückge- wiesen.

5) Reisewagen und Frachtgut eine Stunde zuvor.

6) Fracht- und Yaffagrer ut muß binnen 24 Stun- den nach Ankunft in Emy aug genom seyn, wi- drigenfalls wegen dessen Beschäd gung Entwoendung 2c. keine Garantie weiter geleistet wird, und pro Tag bei Frachtgut für den Centner 1 Sgr. und bei Passa- giergut für cin Stück 2 Sgr. zu vergütigen 0,

Stettin, den 21. Juli 1842.

Das Directorium der Berlin-Stettiner-Eisenbahn- Gesellschaft. Masche. Ebeling. Witte.

A n S E 1 R, In Folge der im April d J, in öffentlichen Blättern geschehenen Einladung zu einer im Ansang des Sep- tember in Leipzig veranstalteten

Zusammenkunst Deutscher Architekten

und überhaupt Aller derer, welche wissenschafst- liches Interesse an der Baukunst nehmen, zur För- derung der Kunst und zu persönlicher Befreundung, hat bereits eine Anzahl Männer vom Fach und Ar- chitektur-Freunden aus allen Gegenden Deutschlands ihre Theilnahme zugesichert. Auch haben hohe

Personen und Behörden ihre Mitwirkung sür Besör-

derung des Vereins zugesagt.

Ueber die nähere Einrichtung der Zusammenkunst ist nun Folgendes bestimmt :

Die Tage der Versammlung sind aus den 10—12. September sestgesetzt. Das Versammlungs-Lokal ist das hiesige Schützenhaus,

VV ährend dieser 3 Tage wird eine Ausstellung ar- chitektonischer VV erke veranstaltet, zu williker alle Architekten Beiträge zu liesern ersucht wer- den. Auch Buch- und Kunsthandlungen, s0 wie Besitzer von Privat-Sammlungen werden gebeten, passende Kunstwerke zu dieser Ausstellung mit- zutheilen.

. Am 10ten früh wird eine Haupt-Versammlung ge- halten, welche die definitive Konstituirung des Vereins, VVahl der Vorstands-Mitglieder etc. zum Zweck hat. Alle Theilnehmer der Versammlung werden ersucht, ihre Namen in ein zu diesem Behuse im Lokal bereit liegendes Buch einzutra- gen. Nachmittags finden Mittheilungen über architektonische Gegenstände ebendaselbst statt,

Am Alten srüh werden Vorträge gehalten, und daraus folgt ein gemeinschastliches Mittagsmahl.

Am 12ten srüh ist die Schluss-Versammlung, Der Nachmittag ist zu einer allgemeinen Landpartie bestimmt.

Es wird überhaupt Veranstaltung getrossen werden, dass die hiesigen Kunstsammlungen und össentli- chen Gebäude zur Beschauung offen stehen.

Da keine individuellen Dag anes erfolgen kön- nen, s0 bittet man, dass jeder Empfänger dieser

Anzeige dieselbe an Architekten oder Freunde

Donnerstag, 28. Zuli. Jm Schauspielhause : zur Oper: Sargines, von Paer. 2) Arie aus: von Dlle. Louise Kramer, Schülerin des Königlichen Chor -Di- reftors Herrn Elsler. Wette, von Mozart. 4) Duett aus: Armide, von Rossini, vor- getragen von Dlle. Louise Kramer und Herrn Mantius. Der reiche Mann, oder: Aufz., vom Dr. C, Töpfer. (Herr Fenske : August von Glittern, als leßte Gastrolle.) Und:

reitag, 29. Juli. Jm Opernhause: oder: Die Tochter des Regiments, komische Oper in nah dem Französischen des St. George. Musik von Donizetti.

Sonnabend, 30. \

Deuker, vom K. Hof-Theater zu München: Griseldis, als Gastrolle.)

Sonntag, 31. Zuli. Vorstellung dieser Oper unter Spater - Gentiluomo ir der Partie der Valentine,

Hof-Theater zu

Königliche Schauspiele. 1) Ouvertüre argines, gesungen

3) Ouvertüre zur Oper: Die verfängliche

erauf: Die Wasserkur , Original - Lustspiel in 4

Ein Divertissement, um erskenmale: Marie, 2 Abth, uli. Jm Schauspielhause: Griseldis. (Dlle. m Opernhause: Die Hugenotten, J É L E Mad. womit dieselbe asfspiel beendet. Dlle. Quint, vom Kurfürstlichen

ass)el: Urbain, als Ne Gastrolle.) in den Logen des ersken Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c.

—R—————

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

druderei.

der Architektur in seiner Umgegend mittheilen möge. Auch werden Auswärtige ersucht, ihre Ankunst und sonstige VV ünsche vorher dem Herrn Dr. Puttrich in Leipzig anzuzeigen.

Leipzig, im Juni 1840.

Der Voten zur Versammlung Deutscher Architekten.

Literarishe Anzeigen.

Die Deutsche Revue

Die Gränzboten, redigirt von J. Kuranda.

unter Mitwirkung von Berthold Auerbach, Lorenz Diefenbach , Ludw. Aug. Frankl, H. Kdnig, Gu- stav Kühne, H. Laube, H. Marggraf F. Mosen, Th. Müûgge, A. v. Sternberg, E. Willkomm u. a. m. beginnt mit dem 1. Juli ihr viertes Quartal. Eine wichtige Veränderung is in ihrem Erscheinen vor- gegangen, die es möglich macht, frischer und lebhaf- ter dem Publikum gegenüberzutreten. Neue Kräfte sind gewonnen worden und um die Communication zu erleichtern ist die Expedition und der Druck der Reyue nah Leipzig verlegt worden und der Un- terzeichnete hat den Verlag derselben übernommen. Die Redaction, so wie die Tendenz des Blattes bleibt unverändert dieselbe. Die Art und Weise, mit wel- cher niht nur die meisten literarischen und politi- hen Blätter Deutschlands, sondern auch die Fran- zösischen und Englischen Journale (unter leßteren namentlih die Morning Pos) die Gränzboten aus- beuten, spricht wohl am eindringlichsten für den reich- haltigen und wichtigen Fnhalt derselben.

Die Gränzboten erscheinen in wdchentlichen Lic- ferungen; die Novellen erscheinen in besonderen Hef- ten gu 3 Bogen. Durch diese Einrichtung glaube ih dem Leser das so unangenehme „die Fort: [Ae folgt// zu ersparen und die Redaction ist n den Stand geseht, auch En Productionen in cinem ganzen, logetneiten Rahmen zu liefern. Der Preis des Semesters ist 5 Thlr.

Man abonnirt in allen Mp andengen und Post- ämtern Deutschlands, Berlin bei Herrn F. DÜmm- ler, Linden 19, und Herrn Hof-Buchhändler Alex.

Dun er. Leipzig, im Juni 1842, Fr. L. Herbig.

Jm Verlage von O. Wipand in Leipzig tg so eben erschienen und bei T. Trautwein in Berlin, Breitesir. Nr. 8, zu haben;

D Tf gf r. 4

er Schellingschen und Hegelschen Philosophie. Erster Band. Erste Abtheilung. gr. 8, 41842, Broschirt 1 Thlr. 10 Sgr.

C. M. y. Weber's Aufforderung zum

Tanze.

arr. f. d, Orchester von Berlioz. Thlr, erschien so eben. Diese Bearbeitung hat in Paris den allerglänzendsien Erfolg gchabt und gehört zu den beliebtesten Stücken he Konzert-Auführungen.

Weber's Aufforderung zum Tanze f. Piano und zu 4 Händen in unserer rechtmäßigen neuen Aus- gabe ift in allen En LEnTE vorräthig.

Berlin, Schlesingersche Buch- u, Musikhdlg.

Im Verlage von Julius Buddeus in Düsseldorf

erschien : Bilder und Randzeichnungen zu Deutschen Dichtungen.

Ersunden und radirt von J. B. Sonderland. 6s Hest, der neuen Folge 18s Hest. fol. 2 Thir.

Die Sonderlandschen Randzeichnungen haben im In- und Auslande eine s0 grolse Anerkennung gefun- den und sind bereits in vielen Zeitschriften s0 vor- theilhast beurtheilt, dass es überflüssig erscheint, zu deren Lobe etwas zu sagen. Dies neue Hest behan delt die Milchfrau von Gleim, Zeitelmoos von Kopisch, Hochzeitlied von Goethe und treue Liebe von Hausf. Es ist besonders anzu- erkennen, dass Sonderland sich niemals wiederholte, was bei einer grolsen Sammlung s0 leicht der Fall ist; dieses Hest zeugt von einer neuen Frische und ist mit einer solchen Meisterschast ausgesührt, dass es nicht allein alle srüheren Heste des VVerkes, sondern überhaupt Alles, was in dieser VVeise erschienen ist, E i (1

it dem letzten (10ten) Heste, der neuen Folge

sänsten, wird ein Hope Titel von Sonderland codiet, gratis ausgegeben.

Das vorstehende VVerk ist durch alle solideBuch- und Kunsthandlungen zu erhalten, in Berlin durch

die Gropius sche Buch- l Bauschule 12, 1 und Kunsthandlung, Königl.

und der

Vorwand is es immer derselbe Kampf, dieselbe

samen Prinzipien zu seßen, welche die indA und sanctionirt haben, und deren Erhaltung mehr wie ‘je den

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

J nhalt.

Amtliche Nachrichten.

Frankreich. Paris. Der Moniteur über das Kabinet vom 29, Oktober. Die A se über die Unmöglichkeit einer mini- steriellen Krisis. Rundschreiben des Kbnigs an die hohe Geist- lichkeit des Landes. Vermischtes. Briefe aus Paris. (Zur Charakteristik der Stimmung der Opposition in der Regentschafts-

rage; Vermischtes. Adresse der in Paris egenwärzigent Eng- änder an den Kdnig; die Thronrede und die Pre sidentschaft.)

Großbritanien und Jrland. Parlaments- erhandlungen. Oberhaus. Unterhaus. Dritte Berathung der Armen- Bill. London. Vermischtes.

Dänemark. Kopenhagen. Königl. Resolution, das Gefänguiß-

wesen betreffend. Aus dem Bericht der

Deutsche Bundesstaaten. Oesterreich. Wien. Neue Beseßung mehrerer General-Komman-

Unterstüßungs- Behörde. dos, Eisenbahnen. Schweiz. Neuchatel. Gebiets - Verlegung durch Franzdsische

Truppen.

Pon Reapel. Die Franzdsische Escadre. oldau und Wallachei. Von der Türkischen Gränze. BIRtcke Auswanderer in der Wallachei. Moldauische Eisen- ahn.

Türkei. Abnahme der Muselmännischen Bevölkerung von Klein- Asien. Handel und Fndustrie in und um Brussa.

Fnland. Breslau. Reise Sr. Majestät des Königs. Berlin. Debit von Zeitschriften und Zeitungen durch die Post. Kdln. Berichtigung.

Preise der vier Haupt-Getraide-Arten im Monat Juni 1842.

Hamburg.

Amtstliche Uachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der Kdnig haben Allergnädigst geruht :

Den Geheimen uste und vortragenden Rath im Ministerium für die Geseß : Revision, Voswinckel, zum men Ober- Justizrath zu ernennen ;

Dem ODber-Landesgerichts-Assessor und Ober: Landesgerichts: Secretair Arndts zu Paderborn den Charakter als Justiz-Rath zu verleihen; so wie

Den Ober: Landesgerichts: Assessor Heinß Tzu Jnowraclaw zum Rath beim Land: und Stadtgericht zu Wollstein ; und

Den Rittergutsbesißer und ehemaligen Bürgermeister La u- terbach in Kulm zum Landrath Strasburger Kreises, Regierungs- Bezirk Marienwerder, zu ernennen.

Berlin, den 28. Juli 1842. Der Königliche Hof legt heute den 28. Juli die Trauer auf vierzehn Tage für Se. Königliche Hoheit den Herzog von Orleans an.

Angekommen: Der Fürst Konstantin von Ghika, Präsident des höchsten Gerichts der Wallachei, von Dresden. / Se. Excellenz der General - Lieutenant und Jnspecteur der 2ten Se: erlesiguéttion, von Diest, von Magdeburg. : Abgereist: Der Fürst Georg Lubomirsky, nah Ham-: burg.

ustiz: ehei-

Zeitungs-Uachrichten. Ausland.

Frankreich.

Paris, 23. Juli. Der Moniteur enthält heute einen Artikel , in welchem versichert wird, daß die Mitglieder des Ka- binets unter sih vollklommen einig wären, und daß sie sich für die bisher befolgte Politif . für solidarisch verpflichtet hielten. Er lautet wie folgt :

„Die Journale der Opposition richten alle Angriffe ihrer Po- lemik vorzugsweise gegen ein Mitglied des Kabinets. Dieses Manöver is nicht neu; man bedient sich dessen seit zroanzig Mo- natenz Ursachen und Zweck desselben sind leicht zu begreifen. Jedermann sieht in der That, daß die Journale der Opposition unter einem bestimmten Namen und mit Hülfe dieser Taktik in Wirklichkeit nur jene Politik der Ordnung , des Friedens Erhaltung angreifen, welhe unter dem Ministe rium Casimir Périer und dem des 11. Oktobers von ih- rer Seite denselben Angrisfen und Verleumdungen ausgeseßt war. Gegen diese Politik richten sh die Angriffe Aller, welche der Regierung feindlich gegenüberstehen ; diese Polítif ist es, welche die Journale der Omvetiaien um jeden Preis vernichten

mdchten. Was sie von dem Minister der auswärtigen Angelegen:

heiten sagen, das haben sie tausendmal mit gleicher Bitterkeit und

Heftigkeit von Casimir Périer und dem Ministerium vom 11. Of-

tober gesagt. Unter diesem oder jenem Namen, diesem oder jenem | aftif, dieselbe

Bresche, die sie sich dfffnen möchten. „Jebt, wie damals, brennen die Journale der Opposition vor Ungeduld, ihre Prinzipien, ihre Amn an die Stelle der heil- ammern so oft flar aus-

nteressen des Landes entspricht. Diese versdhnende und

gemá igte Politik, diese Politik der Ordnung, der Erhaltung und

des Friedens, deren Triumph das Kabinet unter dem Vor: :siße des erleuchteten Marschalls Soult seit zwanzig Monaten C sichern wußte, halten sich bemühen.

es wird sie auch bis zu Ende zu er- E N alle seine Handlungen her-

vorgerufen, Sie hat die Worte und das Benehmen jedes

Berlin, Freitag den 29a Juli

seiner Mitglieder eingegeben und geleitet. Das Ministerium wird in seiner Gesammtheit die Verantwortlichkeit derselben in Anspruch nehmen. Die Minister des 20. Oktobers wissen wohl, daß das erste Geseß der parlamentarischen Regierung die Einheit und die Solidarität der Mitglieder eines Kabinets is. Sie haben gemein: schaftlich eine Politik aufrecht erhalten, welche sie den wahren Jn: teressen Frankreichs für angemessen halten; sie hoffen, daß sie über alle Schwierigkeiten triumphiren wird, die man gegen sle erhebt. Keiner von ihnen ist Willens, sie zu verleugnen oder seinen Theil von der Solidarität an dem Werke aufzugeben, welches seit zwan- gig Monaten uaternommen und durchgeführt worden is. Die Un- erschiede, welche die Journale der Opposition aufzustellen sich be- mühen, existiren nicht.“

Das Journal la Presse enthält heute einen längeren Arti- fel, in welchem darzuthun gesucht wird, daß unter den gegenwär- tigen Umständen eine ministerielle Krisis unmöglich sey. Es heißt in demselben unter Anderem:

__/Die Eröffnung der Session rückt heran. Der erste Aft der Kammer wird darin bestehen, ihr Büreau zu konstituiren, den Prä- sidenten, die Vice - Präsidenten und Secretaire zu wählen. Diese Konstituirung des Büreau's kann aber unter den gegenwärtigen Umständen keine Kabinets-Frage anregen. Da es sich darum han- delt, einem großen und dringenden Bedürfnisse der Monarchie ab- {ugetfen/ so wird das Ministerium richtigen Takt genug haben, auf

er parlamentarischen Scene nicht den ersten Plaß einzunehmen. Es läßt den wichtigen Fragen des Augenblicks, deren sofortige Lösung das Land verlangt , den Vortritt. Die Nation zuerst, dann das Ministerium. Diese Reihefolge der Erörterung is eben so schicklich als vernünftig. Was würde man von cinem Kabinette sagen , das unter den gegenwärtigen Umständen zuerst darauf bedacht wäre, si zur Abstimmung zu bringen, eine neue Legislatur zu seinen Gunslen zu entflammen und in dem Parlamente cinen Kampf um Eigen- namen hervorzurufen. Die Kammer selbst, wenn sie den Fehler be- gu e, sich einem solchen Benehmen zuzugesellen, würde ein Schau-

I E welches den sirengen Tadel des Landes hervorrufen würde.

¿Das Kabinet will seinerseits nicht die Jnitiative cines so un- Legen Benehmens ergreifen, und wir glauben behaupten zu können , daß es darin mit den Gefühlen der großen Majorität des Landes und der Kammer übereinstimmt. Jene Kämpfe um Eigen- namen , jene parlamentarischen Tourniere, welche in gewöhnlichen Zeiten das Vorrecht haben, ein gewisses Fnteresse der Neugierde und des Ehrgeizes zu erregen , würden unter dem Drucke der Katastrophe, die die eilige Zusammenberufung der Kammern veranlaßt hat, im hôch- sen Grade unangemessen erscheinen, Die verschiedenen Kandidaten, welche in cinem Kampfe um die Présidentschaft als Fahne hâät- ten dienen können, werden dass bei Seite gelassen werden. Das Kabinet wird auf offiz elle Weise keinen Kandida- ten vorshlagen. Es wird dic Kammer in ihrer Wahl vollkom- men freilassen. Da Herr Sauzet in der leßten Session zur Genúge bewiesen hat, daß er durchaus unfähig für den Präfidentenstuhl ift, so scheint die größte Zahl der Stimmen dem Herrn Dupin gesichert. Es wäre dies cine Wahl, die unseres Erachtens durch die Umstände gerechtfertigt ershiene. Herr Dupin nimmt in der Kammer eine Art von neutraler Stellung ein und gehört entschieden keiner Partei an. Dieser besondere Charakter seiner Lage, durh welchen er in einer Zeit, wo es sich nur um einen Kampf um die verschiedenen politischen Sy- steme handelte, einstimmig ausschließen würde, muß ihn bei einer Ge- legenheit , wo der Kampf der verschiedenen politischen Systeme einem großen und ernsten monarchischen Fnteresse Play macht, einen großen

heil der Stimmen sichern. Die Wahl des Herrn Dupin würde außerdem den Vortheil haben, allen Parteien für die Zukunft eine frele Bewegung zu sichern. Dies sind die Gründe, welche gegenwär- tig die Kandidatur des Herrn Dupin empfehlen. Aber mdge dieselbe Anklang in der Kammer finden oder nicht, so steht doch fest, daß die

Wahl des Präsidenten zu keiner Kabinets-Frage Anlaß geben kann.

,„Spâter kömmt alsdani der Geseß-Entwurf Über die Regent- schaft. Dieser Entwurf gehört zu der schr kleinen Anzahl derer, die cine Kammer erdrtern, aber nicht verwerfen kann. Die Regentschaft ist gegenwärtig eine Rothwendigkeit, und die frühere Sorglosigkeit der dentlichen Gewalten ist schuld, daß die Frage jeßt obne Aufschub geld werden muß. Da keine Vertagung mêglich ist, da man durch- aus einen Entschluß fassen muß, #0 werden viele von den feindlich gesinnten Deputirten lieber ihren Fdeen Gewalt anthun, als durch eine Verwerfung der dentlichen Meinung zu troßen. Jn dem schr wahrscheinlichen Fall, daß in dem Augenblicke des entscheiden- den Votums fast die ganze Opposition vershwinden würde, wäre dann keine ministerielle Krisis zu fürchten. Aber sehen wir auch den schlimmsten Fall; nehmen wir an, daß, gegen alle Wahrscheinlichkeit, 160 bis 180 s{chwarze Kugeln in die Urne fte- len und dem Lande lehrten , wie weit bei gewissen Leuten der Partei- geist gehen kann. Auch in diesem Falle wäre keine Krisis möglich; denn man hätte nicht das Ministerium, sondern die moralische Auto: rität der künftigen Regentschaft durch ein solches Votum geschwächt. Als Taktik gegen das Kabinet könnte ein solches Votum leicht ein

anz entgegengeseßtes Resultat von dem, welches man davon erwartete, herbeiführen. Sobald die Regentschafts-Frage entschieden is, wird die Kammer unverzüglich" prorogirt werden, und die Kabinets-Frage bleibt also jedenfalls der Zukunft vorbehalten.

Der König hat nachskehendes Schreiben an alle Erzbischöfe und Bischbfe Frankreichs erlassen: „Frankreich is in seiner kost- barsten Hoffnung verleßt worden; Zch und Meine Familie sind in Unseren theuersten Neigungen getroffen worden; der Aelteste Meiner Söhne, der Herzog von Orleans, der Kronprinz, ist todt! Die mächtigsten Tröstungen in solch? großem Unglück sind dieje: nigen, welche die A darbietet, Es ist Meine Absicht, daß am 25sten d. M. ein feierlicher Gottesdienst in allen Kirchen des Königreichs begangen werde. Jh wünsche, daß weder Predigten noch Trauer-Reden gehalten werden,“

Das Journal des Débats spricht sich heute zum ersten- male entschieden für die Regentschaft des Herzogs von Nemours aus, und man fann also mit einiger Bestimmtheit annehmen, daß in dem vorzulegenden Geseß- Entwurfe der Grundsatz aufgestellt werden wird, die Regentschaft dem nächsten männlichen fal wandten des Königs in der Thronfolge-Ordnung zu verleihen.

Durch Königliche Ordonnanz vom geslirigen Tage is der Her- zog von Nemours zum Ober-Befehlshaber des Operations-Corps an der De ernannt worden. N

Herr Guizot ward gestern in Neuilly von der Herzogin von Orleans empfangen, Der König ertheilte Herrn Dupin eine Privat-Audienz.

Ein hiesiges Journal enthält Folgendes: „Alle Blätter suchen u errathen, welchen Entschluß Herr Thiers in Bezug auf die ene Bat rone gefaßt hat, und während die einen behaupten, daß er versprochen habe, das entworfene Regentschafts : Geseß zu unterstúßen, glauben andere, daß er dabei als Bedingung die Ent- fernung des Herrn Guizot aus dem Miniskerium aufgestellt habe. Nach eingezogenen Erkundigungen haben wir Grund, zu glauben, daß Herr Thiers in e Unterredungen, die er mit dem Könige hatte, die allgemeine Antipathie gegen das jeßige Ministerium und die Nothwendigkeit geschildert hat, das Kabinet zu ändern, wenn man eine fompafte Majorität erhalten wolle. Herr Thiers soll e wr haben, daß das Regentschafts-Geses auch tros der An- wesenheit des Herrn Guizot im Kabinette wahrscheinlich unverän- dert angenommen werden würde, daß aber die Majorität unbe- deutend seyn werde, während man durch Entfernung des Herrn Guizot auf ein fast einstimmiges Votum würde rechnen können. Uebrigens soll Herr Thiers nicht der Einzige gewesen seyn, der der- gleichen Rathschläge ertheilt hat; denn man versichert, daß mehrere Konservative, unter denen die Herren J. Lefebvre und Jacquemi- not genannt werden, eine gleiche Ansicht ausgesprochen hätten.“ as An der heutigen Börse blieben die Course der Renten unver- andert.

ck=ch Paris, 23. Fuli. So wie nach dem ersten Schrecken, den ein unerwartetcs Ereigniß Über den Einzelnen wie über die Masse gebracht hat, jeder allmälig wieder zu gewohnter Thâtigkeit zurüffehrt, so hat auch, nach einigen Tagen des Friedens und der Versbhnung, die Opposition, der gegenwärtigen Verwaltung gegenüber, ihr kaum verlassenes Werk wieder aufgenommen. Je- doch hat dem Anscheine nach, das Kabinet vom 29. Oktober alle Aussichten für sich, da es kraft einer Majorität besteht, die in der Zusammenseßung der neuen Kammer nicht geshwächt ist. Und da das Prinzip, welches diese Majorität erzeugt hat, das ist, welches die gegenwärtige Verroaltung im Allgemeinen vor ZEES hat, so läßt sih erwarten, daß, ungeachtet der Differenz der An- sichten über gewisse Punkte der Politik, welche allerdings im Ka- binet stattfinden mag, seine Dauer wenig gefährdet scheint. Je näher der Tag der parlamentarischen Erörterung der Re- gentschafts - Frage heranrúckt, desto aufgeregter zeigt sich die Op- position. Selbst in der rein monarchischen Frage, in der Sache der Regentschaft, wird die Opposition sih nun als solche bewäh- ren. Denn da bei der Erdrterung jener Frage, außer den Personen ganz positive, rein materielle Dinge, wie namentlich die Mittel für den Haushalt des Regenten, zur Erörterung kommen, so dürften, ungeach- tet der ausgesprochenen Anhänglichkeit an die Dynastie, leicht Scenen vorkommen, die an die erinnern möchten, welche die Do- tations-Frage des Herzogs von Nemours hervorrief, und die zur Zeit einen Minister-Wechsel zur Folgc hatten. Aus diesem Grunde hat das Ministerium für gut befunden, gleih zu verstehen zu ge- ben, daß sle aus der Sache der Regentschaft durchaus keine Ka- binets - Frage machen wolle. Ueberhaupt kontrastirt der heftige Ton, welchen man in der Oppositions-Presse wahrnimmt, unge- mein mit der Stimmung, die in der Nation herrsht, und man würde sich sehr irren, wollte man diese nah jenem Ee Eine befriedigende Ruhe scheint Úber die Hauptstadt ausgebreitet und verleiht jeßt ihrem gewöhnlichen heiteren Charakter noch eine gewisse stille, feierliche Haltung. Wie hier, so is es, allem Ver- nehmen nach, auch im Znnern des Landes. Die Nachrichten, welche aus den Provinzen auf Privatwegen eingehen, stimmen Úberein mit den Berichten, die uns täglich ihre Journale bringen und zeugen, daß die Gefinnung, die sih in den Adressen an den König ausspricht, wirklich vorhanden ist.

O Paris, 23. Juli. Man hat bemerkt, daß Herr Dupin der Aeltere der einzige Staatsmann ist, den der König, mit Aus- nahme der Minisker, seit dem Tode des Herzogs von Orleans gestern Abends in Neuilly zum zweitenmale empfangen hat. Man glaubt, daß Herr Dupin, der fúr einen unserer gründlihsten Ju- risten gilt, über die Abfassung des Geseß- Entwurfs über die Ra gentschaft vom König zu wiederholtenmalen zu Rathe gezogen wurde, damit er bei der Erörterung dieser Frage in der Kammer den Geseß : Entwurf der Regierung unterstÜßen möge, was er sei- nerseits versprochen haben soll. Es ist jeßt eine ausgemachte S ache, daß der Herzog. von Nemours zum alleinigen Regenten vorgeschla- gen werden wird. Dieser Antrag, gegen den die Linke sich anfangs ganz feindlich benahm, is durch die Vermittelung des Herrn Thiers insofern von der Partei Odilon Barrot angenommen worden, daß die- selbe wenigstens den diesfälligen Geseß-Entrwourf nicht bekämpfen wird. Die Regentschafts-Frage, die anfangs stürmische Debatten zu ver- anlassen drohte, wird die Kammer sonach weit ruhiger und ge- mäßigter finden, als man erwartete. Man fängt an, si an die Jdee des schmerzlichen Verlustes, dessen Gegenstand der Herzog von Orleans n E gewöhnen, man erwägt, daß die Juli-Dynaftie bereits zu tiefe Wurzeln im Lande geschlagen hat, als daß dieser Schlag den ganzen Stamm verwunden könne; man findet, daß die Gefahren, die man in dem ersten Augenblicke der Bestürzung Überall erbliEen wollte, übertrieben sind, und da man die ruhige feste Haltung der Nation vor Augen hat, so kann die Kammer nicht umhin, eine würdevolle und besonnene Stellung anzunehmen.

Auch genießt Frankreich in diesem Augenblick der vollkommen-

| sten Ruhe, und nirgends is Gefahr, daß dieselbe getrübt werde,

weder bei dem Volke, welches der politischen Umwälzungen genug hat und nichts sehnlicher wünscht, als ungestört seinen Geschäften nachgehen zu fönnen, noch bei den Parteien. Wenn man aus den Sphären der Einbildung zur Wirklichkeit herabsteigt, so findet man nirgends die Elemente jener gewitterschweren Zukunft, die cinige politische Wetter : Propheten Über unser Land herauf- beschwören möchten. Man wird vielleiht einwenden, daß es gerade die Franzdsishen Blätter sind, welche den trl: ben Ahnungen für die Zukunft sich am meisten hingeben. Freilich thut dies leider nur zu sehr unsere liberale Presse, d. b. nicht nah gewissenhafter Prúfung des wahren Standes der Dinge, sondern offenbar aus Privat-Jnteressen. Der esunde Sinn E Nation hat diese Taktik unserer liberalen Presse son längst be