1842 / 208 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

griffen, wie sich namentlih bei den leßten Wahlen zur Genüge gezeigt hat; denn von sämmtlichen Journalisten, die als Kandida- ten aufgetreten sind, wurden nur drei gewählt und darunter zwei, die der fonservativen Presse angehdren, nämlich Herr Saint-Marc Girardin und Herr Emil von Girardin.

Der König hat an sämmtliche Bischöfe des Landes ein Cir- fular richten lassen, worin angeordnet wird, daß am 2ö5ssten l. M. (úbermorgen) in allen Didzesen des Landes ein feierliches Todten- Amt fúr die Ruhe des verblichenen Kronprinzen abgehalten werde. Nach dem ausdrücklichen Wunsche des Königs soll bei dieser Todten: feier feine Lobrede oder sonst etwas dergleichen stattfinden. Der Erz- bischof von Paris hat überdies angeordnet, daß, während die Leiche des Herzogs von Orleans am 30., 31, Juli, 1. und 2. August in der Notre-Dame-Kirche ausgestellt seyn wird, alle Pfarrer der Haupt- stadt mit ihrer respektiven Klerisei abwoechselnd Úber die Leiche das Weihwasser sprengen und die Todten-:Psalmen absingen sollen.

Der König hat den Herzog von Praslin, der bei der verwitt- weten Herzogin von Orleans die Stelle eines Ober - Hofmeisters vertritt, beauftragt, dem Großherzoglichen Hof von Mecklenburg- Schwerin die Trauer - Botschaft des Hinscheidens unseres mit jenem Hof verschwägerten Kronprinzen zu überbringen, Die ver- wittwete Großherzogin von Mecklenburg-Schwerin wird übermorgen in Neuilly erwartet. Die Herzogin von Orleans soll sich sehr nach ihrer erlauchten Stiefmutter sehnen. Der Prinz von Join- ville, den das nach ihm abgesendete Dampfboot in Palermò an: traf und nah Frankreich zurückbrachte, wird jeden Augenblick in Neuilly erwartet. Der erste ihm voraneilende Courier des Prinzen ist so eben in Paris angelangt.

= Paris, 23. Juli, Heute fand im geräumigen Saale von Lawson's Bedford Hotel in der Nue St. Honoré eine äußerst zahlreiche Versammlung der hier lebenden oder auch nur tempo- rair hier anwesenden Engländer zu dem Zwecke statt, eine Bei- leids - Adresse an den König der Franzosen zu überreichen und darin auch ihrerseits die Gefühle des innigsten Bedauerns, der tiefsten Theilnahme an dem Unglúcke, welches die Königliche Fa- milie betroffen hat, auszudrúcken. Das „Meeting“ war auf halb 1 Uhr Mittags anberaumt worden, aber schon lange zuvor war der Saal gedrängt gefüllt, Auf allgemeines Verlangen úbernahm der Herzog von Montrose den Vorsiß und seßte in einer kurzen Anrede den Zweck der Versammlung auseinander, Er bemerkte unter Anderem, jedes echt Englische Herz könne bei solchem Schmerz, wie er die Königliche Familie von Frankreich betroffen, nur von dem Gefühle der tiefsten Wehmuth, des wärmsten Mitgefühls erfüllt seyn. Nachdem er geendet, erhob sich ein Schottischer Pair, Earl of Leven and Melville, mit der Bemerkung, er werde faum einer Entschuldigung bedürfen, daß er sich erlaubt habe, die gegenwärtige Versammlung zusammenzuberufen. Nach der Nede des edlen Vorsikenden bleibe ihm nur wenig hinzuzufügen Übrig; nur seine Befriedigung darüber auszudrúcken. könne er nicht un- terlassen, daß unter allen Klassen der Gesellschaft in Frankreich, wie in allen anderen Ländern, nur ein Gefühl, das des Be- dauerns und der Theilnahme an dem unglücklichen Ereignisse, sich ausspreche, das den König Ludwig Philipp eines geliebten Soh- nes, Frankreich aber einer Bürgschaft seines Glückes, seiner Ruhe beraubt habe. Der edle Lord verlas dann den Entwurf der Adresse und beantragte ihre Annahme, die auch, nachdem Capitain Kusk e E hatte, einstimmig erfolgte. Die Adresse selbst lautet

olgt:

„Wir, die unterzeichneten Unterthanen Jhrer Majestät der Königin von Großbritanien, jeßt in Paris, nähern uns Ew. Ma- jestät mit den Gefühlen des tiefsten Bedauerns ob des beklagens- werthen Unglúcksfalles, der Ew. Majestät und Jhr Königliches Haus betroffen hat. Jn Gemeinschaft mit jedem fühlenden Herzen bringen wir Ew. Majestät, Jhrer tugendhaften und geliebten Kdö- nigin, Jhrer Königl. Hoheit der Herzogin von Orleans und jeg- lichem Mitgliede Zhrer erlauchten und vereinigten Familie unsere aufrichtige Sympathie und unser Beileid dar. Wir schließen uns dieser ganzen Nation an und beklagen mit ihr den Verlust eines tapferen, edelmüthigen und liebenswürdigen Prinzen, der so plößlich der Liebe seiner Familie und der Bewunderung seiner Landsleute entrissen worden isk. Möge Gott Jhnen Allen die Kraft geben, dieses so schwere Unglúck mit Resignation zu ertragen und Ew. Ma- jestät auch ferner während einer langen, friedlihen und glücklichen Regierung seinen Schuß verleihen.“

Schon jeßt, Nachmittag 2 Uhr, trägt diese Adresse Über 400 Unterschriften und wird deren in wenigen Tagen wohl einige Tau- sende zählen. Wahrscheinlih wird sie dur den Englischen Bot- schafter, Lord Cowley, dem König überreicht werden.

Die Thron- Rede zur Erbffnung der Kammern wird äußerst furz ausfallen und nur des Todes des Herzogs von Orleans, außerdem aber des den Kammern vorzulegenden Regent schafts- Gesetzes, erwähnen. Herr Sauzet darf sich, wie es scheint, für diesmal feine Hoffnung machen, wieder zum Präsidentenskuhl zu gelangen, Es soll eine Art Kompromiß zwischen den beiden großen Haupt-Abtheilungen der Kammer zu Stande gekommen seyn, w0o- nah Herr Dupin, den jede als ihr angehbrend betrachten möchte, der aber in der That von beiden unabhängig ist, zum gemein: schaftlichen Kandidaten ausersehen wurde, Das Ministerium dürfte gegen Herrn Dupin nichts einzuwenden haben, und so kann man seine Ernennung fast als gesichert ansehen.

Großbritanien und Jrlaud.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Sißun vom 21. Juli, Der Graf Radnor brachte die im garde ber schende Noth zur Sprache und fragte den Prâsidenten des Ge- heimen Raths, Lord Wharncliffe, auf welche Umstände er seine in einer der früheren Sißungen (Siehe Staats-Zeitung Nr. 205)

eâußerte Hoffnung einer baldigen Besserung des Zustandes der

inge begründe, worauf dieser indeß feine andere Antwort hatte, als daß man von den Wirkungen der von dem Ministerium ein- geführten kommerziellen und finanziellen Reformen die Besse- rung hoffe, daß aber wenigstens das neue Getraidegeseß seine guten Wirkungen zu äußern nicht vermdge, so lange die Aufregung durh die Vereine gegen die Korngeseße dauere Als solche zu erwartende gute Wirkungen des Getraidegesebes bezeichnete er die größere Stetigkeit in den Getraidepreisen worauf ihm der Marquis von Clanricarde bemerküch machte, daß der Ausdruck „gut“ hier sehr zweideutig sey, indem die eine Partei höhere, die andere niedrigere Preise als gute Wirkung des Ge- traidegeseßes erwarte. Lord Brougham brachte zwei Bills ein, durch welche das bestehende Geseß, welches die persdnliche Ver- haftung des Schuldners zulässig macht, in den Fällen aufgehoben werden soll, wo der Schuldner genügende Erklärungen abgiebt, oder seine Habe ohne Rúckhalt ausliefert. Beide Bills wurden zum erskenmale verlesen.

Unterhaus. Sißung vom 22. Juli. (B. H.) Heute war die dritte Verlesung der so lange debattirten, endlich von den Mini- stern auf ein Minimum reduzirten neuen Armen-Bill an der Tages-

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ordnung. Schon bevor man auf die Diskussion darüber einging, äu- ßerte Herr Fielden, bekanntlich einer der heftigsten unter den Geg- nernder Bill, daß er nicht begreifen könne, wie es die Minister über sich zu gewinnen vermdchten, nun noch die Bill zur weiteren Ver- handlung vorzubringen, nachdem dieselbe so verstümmelt und durch Hinzufügung neuer Amendements so verändert, daß kein Mitglied des Hauses genau wisse, wie ihre einzelnen Klauseln ei entlich lau- ten. Sir James Graham leugnete, daß die Bill in ihren einzelnen Tdeilen Umgestaltungen von Bedeutung erlitten; aller- dings sey der größte Theil der Klauseln, aus denen sie bestanden, gestrichen worden, die Klauseln aber, _welche geblieben , seyen wörtlih dieselben, mit denen sich das Haus nun schon so lange beschäftigt habe und daher gewiß jedem Mitgliede desselben, beson: ders den eifrigen Gegnern der Bill, zur Genüge bekannt. Herr Sharman Crawford beantragte die Verlesung der Bill nach dreien Monaten, d. h. die Verwerfung derselben. Er motivirte diesen Antrag durch eine furze Recapitulation der wiederholt ge- gen die Bill vorgebrachten Einwendungen, der er Schuld gab, daß sie die menschenfeindlihen Grundsäße des National-Oekonomen Malthus ins Werk zu seßen bestimmt sey, daß sie den Erfolg ge- habt, den Arbeitslohn herabzudrücken und zugleich Mieth - und achtzins zu steigern, daß sie endlich einen ve assungswidrigen harakter an sih trage und dem Repräsentativ-System den To- desstreih verseke. Herr Fielden unterstüßte den Antrag auf Verwerfung der Bill, Derselbe schilderte den Zustand des Volkes als dur das Armen-Geseß an den Abgrund des Verderbens ge- bracht. „Die Behandlung“, sagte er, „welche das Volk durch Vermittelung dieser Bill erfährt, muß dasselbe dem Wahn- sinne und der Verzweiflung zuführen. Brandstiftungen finden im ganzen Lande statt, die Sicherheit des Eigenthums und die Sicherheit der Regierung Zhrer Majestät steht auf dem Spiele, und dennoch sind die Armen-Commissaire, wie es scheint, die ein- gigen Personen, an welche der sehr ehrenwerthe Baronet sich um ath t wenden geneigt is, Die Minister thun Alles, was in ihrer Macht steht, um das Volk der Auflehnung gegen die Ge- seße zuzuführen, aber es giebt eine Vorsehung, welche ihr ganzes Thun und Treiben beobachtet, und sie können sicher bera rech- nen, daß ihre Regierung kurz seyn wird, wenn sie wie bisher bei dieser Armen-Bill beharren, Was das Prinzip der Bill betrifft, so hat mir Niemand darüber Aufschluß geben kdnnen, worin das: selbe eigentlich besteht; ich meinerseits glaube, daß der Bill kein anderes Prinzip zum Grunde liegt, als das Volk Hungers sterben zu lassen und den Arbeitelohn herabzubringen.“ Nach- dem Herr Fielden sich noch besonders gegen die Bestim- mung des neuen Geseßes erklärt hatte, welche die Ver- sorgung der Armen in den Werk- und Armenhäusern zur Regel macht , während Et seiner Ansicht nach, nur ausnahmsweise in Bezug auf vagabundirende Armen zur unbedingten Regel ge- macht werden müßte, klagte er nebenbei noch Úber das zum Ver- derben der Armen mit dem neuen Armengescße konkurrirende Ge- kraidegeseß und schloß mit den Worten: „Es is geradezu un- möglich, ein Getraidegeseß und ein Armengeseß zugleich aufrechtzu- halten und sâßen wir auch Nacht für Nacht bis 3 Uhr Morgens in diesem Babylonischen Thurme, einem Haufen von Eulen und Fledermäusen gleich.“ Nachdem noch Capitain Pechell si unbedingt für den Antrag des Herrn Crawford ausgesprochen hatte, nahm Sir James Graham zur Bekämpfung desselben das Wort. Er machte darauf aufmerksam, daß es ihm sehr leicht und überdies noch {ehr bequem seyn würde, wenn er, den lang- wierigen Streit aufgebend,' sich" Popularität dadurch verschaffen wolle, daß er dem Ansinnen des Herrn Crawford beitrete, Aber rug Ueberzeugung, von der Erfahrung bestätiget, nöthige ihn, ei dem einmal angenommenen System zu bleiben und die Verwaltung des Armenwesens durch eine General: Kommission für viel vorzüglicher zu betrachten, als das frühere System der Kirchspiels - Verwaltung ohne obere Behörde, von der nicht nur die Leitung des Ganzen aus ehe, sondern an die auch die so noth- wendigen, dem früheren Systeme unbekannten Berufungen in allen Fällen, welche zu Beschwerden Er Veranlassung ge- ben, hâtten stattfinden können. Daß brigens das neue System nicht ungeeignete Resultate herbeigeführt habe, ergebe ein Vergleich zwischen dem Zustande der Dinge im Junnern des Landes im Jahre 1831 und 1842, Damals habe allgemeine Unzufriedenheit unter den Arbeitern geherrscht, jeßt sey das Verhältniß zwischen Pâchtern und Arbeitern ein viel zufriedenstellenderes und Ruhe und Ordnung herrsche im Allgemeinen in allen Agrikultur-Distrik- ten, (Sir Zames Graham \pra{ch noch, als der Berichterstatter das Haus verließ; an der Verwerfung der Motion des Herrn Crawford war natúrlih fein Zweifel.)

Loudon, 23. Juli. Palaz Asbrecket führte gestern den Vor- sib in einer ül wte deg ommission zur Beförderung der {bnen Künste bei dem Bau der ‘neuen Parlamentshäuser.

Die Ostindische Compagnie läßt fortwährend größere Schiffe miethen, um Truppen nah Bombay, Kalkutta und Hongkong zu bringen. Nicht weniger als 55 Offiziere sind mit Anwerbungen beschäftigt,

Der Lord-Lieutenant von Jrland, Graf de Grey, ist sehr lei- dend; er begiebt sih in ein Deutsches Bad und wird wohl nicht nah Jrland zurückehren.

Ám 19ten d. M. is der Admiral Taylor im 82sten Jahre gestorben; er war von den Offizieren, die den Capitain Coof auf seiner dritten Reise begleiteten, der leßte noch Lebende und Zeuge der Ermordung desselben gewesen.

Dem Vernehmen nach soll das Parlament am 10, oder 11. August prorogirt werden. Z

Dánemark.

Kopenhagen, 23. Juli, Jn der Kommission für eine bessere Einrichtung der Straf-Anstalten is, wie man jeßt aus der Roesfilder Stände-Zeitung erfährt, die Majorität für Ein- führung des auf völlige Absonderung der Sträflinge hinausgehen: den Philadelphischen Systems, während die Minorität das Auburn- sche oder theilweise Jsolirungs-System für genügend hält. Gründe und Gegengründe sind Sr. Majestät vorgetragen, worauf Aller- hdchstdieselben nah Vernehmung der Kanzlei unter Anderem fol- gendermaßen resolvirt haben:

¿Da Se. Majesiät die Fsolirung der Gefangenen als ein we- sentliches Mittel zu ihrer Besserung ansehen, so finden llerhdchs-

dieselben es zweckmäßig, daß für solche Verbrecher , welche auf k zere Zeit verurtheilt sind, Besserungshäuser nach dem Philadelphischen oder vollsiänd Fsolirungs-System aufgeführt werden, jedoch mit der Modification, daß in denselben einzelne Zimmer eingerichtet werden, in denen Verbrechern, deren Geistes- oder Kdrperzustand es bedenklich machen mdchte, sie der sicengen JFsolirung zu unterwerfen, emeinsame Arbeit eten werden kann. Dagegen wollen Se. O L J M 2 iter gf vet / M eine längere Reihe a j ru n gefübrt werden mit Zellen, worin jeder der Ge R r

acht seinen Aufenthalt hat, aber mit gemei im Wesentlichen mit dem von der Kanzlei ppe a Ô ay an Ver |

einftimmen, wonach in den gemeinsamen Arbeitszimmern hdchstens 20 Personen zusammenzubringen, welche, den Kirchen- und ulbesuch ausgenommen, von den übrigen Arbeitsgefangenen vdllig isolict zu Pn dl Epe fal lbe Abi me gebta l Viet je ves

u - denen Zeiten täglich in die freie Luft zu bringen ist, "B s

Deutsche Bundesstaaten.

Hamburg, 26. Juli, Am Schlusse des kürzlich von uns erwähnten und auszugsweise mitgetheilten ausführlichen Berichts d vom Senat eingeseßten bffentlichen Unterstüßungs - Behdrde

eißt es:

„¡Bedenkt man die Grdße und das Furchtbare des Unglücks, welches wir erlebten , bedenkt man , wie die Staats-Oekonomie da- durch ganz aus ihrem wohlgeordneten und glücklichen Geleise, worin sie sich bewegte, gekommen ist, wie groß die Lasten sind, welche ihr ein sámeres Geschick für die Zukunft unabwendbar aufbürdet, wie sorgfältige Rücksicht darauf genommen werden muß, daß die großen allgemeinen Verkehrsmittel mdglichst wenig den Händen des Be / welcher se wandern und wirken lassen muß, damit sie ihm und dem Staate Früchte tragen, entzogen werden, bedenkt man, welchen Stoß diese Kalamität unserem ganzen Getriebe gegeben hat, und wie so manches nüßliche schdne Vorhaben des Staats und der Behörden, bei dessen Ausführung unsere Bürger und Angebdrigen gewonnen haben würden, wenigstens für jeßt gelähmt ist, so kdnnen wir die nahe und ferne Mildthätigkeit, welche wir erfahren haben, nicht in- nig genug empfinden , nicht dankend genug verehren. Wie viel Gu- tes is nicht dadurch hon gestiftet , wie viel Gutes wird dadurch nicht noch geschaft werden, und wie wäre es unseren eigenen Kräften ohne Ueberspannung ange gewesen , dies dringendste aller rf- nisse zu deszeigen. Und wäre dazu Rath geschaft, wie es hâtte ge- schehen müssen, wie hätte dies so schnell geschehen kdnnen, bei den gers außergewdhnlichen Ausgaben, welche die Staats-Kasse jeßt be-

reiten muß, und wie hätte es mit dem Gesuch um Hülfe, wie mit der Bewilligung derselben werden sollen; würden sih nicht Nehmer und Geber den grdßten Zwang angethan haben, wenu es sh um Hülfe aus Staatsmitteln, also aus dem Vermdgen der Steuerpflichti- gen, gehandelt hätte! Was würde dann aber wohl aus unseren Lei- enden geworden seyn

„Das alles is jet fern. Unsere Betroffenen wissen , daß das Wohlwollen und das Mitgefübl Europa's an unserem Geschicke sich in reichen und großmüthigen Gaben von nah und fern ausgespro- chen hat. Diese Gaben sind ihnen bestimmt, und uns (s es nur anvertraut , sie einzutheilen und in die rechten Hände und an den rechten Ort gelangen zu lassen. Es liegt also nichts Verlehendes darin , diese Hülfe zu be E. nichts Verleyendes darin, fle von uns, die wir nur deren nee sind, entgegenzunehmen.

„Aber diese Gaben werden auch für unseren Staat und unsere Bürger und Angehdrigen sons im Allgemeinen reichen Segen brin-

en. Sie haben uns neben den Verbindungen, welche Politik, Um- ände und Jnteresse uns anknüpfen hiefen, in Verbindungen gesebt- die zwar dann drückend seyn kdnnten, wenn die Gaben dem Staate als solchem geleistet wären, oder wenn wir in bestegbarer Noth um Beistand angerufen hätten. So aber sind diese neuen Verbindungen ganz anderer Natur. Die Grdße unseres Un ludcks, die Grdße“der Sympathie, welche es allenthalben fand, und die Freundlichkeit und Sorglichkeit, womit uns so mächtige Gaben entgegengetragen wurden, haben bei Gebern und Empfängern Gefühle des Wohlwollens und der Freundschaft erweckt und bekundet, welche neben denen unseres MNZER Danks noch bis in die spätesten Zeiten fortdauern und wohl- thätig und wohlthuend auf uns und unsere Nachkommen wirken

werden. //

Desterreich.

Wien, 22. Juli. (L. A. Z.) Die neue Beseßung von ei- nigen unserer General-Kommandos is durch ein Kab nets-Schrel- ben des Kaisers nun erfolge. Kommandirender in Jllyrien, Steyermark, dem Küskenlande und Tyrol wurde anstatt des ver: storbenen Grafen von Rothkirch der Feldmarschall-Lieutenant Graf Nugent, bis jest in gleicher Eigenschaft in Agram; an seine Stelle fommt der FeldmarsGall-Lieutenant Fürst Auersperg, Kommandi- render vom Banat, zu dessen Nachfolger in Temeswar hinwieder der Feldmarschall-Lieutenant von Csovich, Divisionair in Jnnsbru, ernannt is. Leßterer Posten ist dem Feldmarschall - Lieutenant von Vilata verliehen worden.

Der Ober-Änspektor bei unseren Staatsbahnen, Herr Negrelli, welchem von der Württembergischen Regierung der Antrag zu Theil wurde, die geeignetsten Tracen für die dortigen, auf Kosten des Staats zu bauenden Eisenbahnen zu ermitteln, wird am 2. August dahin abgehen und sehs Wochen zu diesem Behufe dort verwei- len. Hier is das Wesentlichste zum Angriffe der beiden Linien nach Prag und Triest schon geordnet, welher um so eher begin- nen wird, als der Kaiser definitiv ‘jene von der zusammengeseßteu Hof - Kommission geprüften und einstimmig gut geheißenen Rich- tungen genehmigt habet soll. Da von Brnn ein Flügel der Staatsbahn 9 Meilen hinter OlmÜß sich einmünden wird, so súhre demnach von Lundenburg, dem Anfangspunkte des Brünner Flü- gels, eine doppelte Trace zu jener Einmündung, die zu gleicher Zeit

efahren werden wird, so daß Reisende sich abwechselnd derselben Die Baukosten der 9 Meilen langen Strecke inter OlmÚß is auf 5 Millio- illionen Gulden veranschlagt

bedienen fönnecn. von Olmúg bis Mährisch-Truübau nen, jene von Brünn dahin auf 8

worden. Schweiz.

Neuchatel, 21, Juli, Der Staats - Rath hat von ‘dem Französischen General-Lieutenant von Voirol, Kommandanten d 6ten Militair - Division in Besançon, unterm 15ten d. M. ein Schreiben erhalten, worin dieser sein Bedauern darüber ausspricht, daß der Französische Capitain Rolland an der Spiße seiner Como pagnie die Grânze des Kantons Neuchatel überschritten und sich dadurch eine Gebiets-Verlezung habe zu s{ulden kommen lassen. Der General zeigt zugleich an, daß Capitain Rolland deshalb zu 14 tâgiger Haft verurtheilt worden und spricht die Hessen aus, daß jencs zufällige Ereigniß die nachbarlichen guten Verhältnisse zwischen Frankreih und dem Kanton Neuchatel in keiner Weise

stdren werde. Jtalien.

Neapel, 14. Juli. (A. Z.) Der Ball, den Se. Königl __Bceapel, é

Hoheit der Prinz von Joinville am leßten Montag an Bord der „Belle Poule“ gáb, war in jeder Beziehung sehr brillant, nament- lih wurde die geschmackvolle Ausschmückung des Verdecks bewun- dert, das sich in der dunkeln Nacht auf der Rhede feenartig aus- nahm. Die Escadre lichtete heute früh um 7 Uhr die Anker, um, wie es heißt, nah Algier zu segeln. Ihr Aufenthalt hier endete mit einem sehr tragispen eigniß, indem zwei Offiziere in Be- gleitung von sechs Kameraden en Dei sich nah dem diche am Hafen gelegenen Hotel New-York ego en, daselbst ein Zimmer verlangten und sich Champagner auftischen ließen. Dies diente jedoch nur zum Schein und der Zweck war ein Duell, wobei der eine der Offiziere mit dem Säbel durch einen Stich ins Herz ges tddtet und der andere durch einen Hieb in den Kopf Ds

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‘der | wundet wurde, Das Unglück war geschehen, noch ehe der

eit hatte, die Polizei herbeizuholen, und Herr von Lutteroth, Röbnigl, Franzdsischer Geschäftsträger, erschien, der nebst dem Ad-

miral die Theilnehmer reklamirte, Noch is Über den weiteren Hergang dieser Sache nichts Näheres bekannt. Man spricht auch von einem Duell, das in Bajà zwischen zwei Offizieren der Fran- zdsischen Escadre stattgehabt haben soll.

Moldau und Wallachei.

Von der Túrkischen Gränze, 12. Juli. (A. Z.) Briefe aus Jassy melden, daß eine beträchtliche Anzahl Elsässischer Fa- milien, die vor etwa 35 S den Rhein und ihr Vaterland verlassen hatten, um nah Rußland auszuwandern, in der Walla- chei eingetroffen waren, nachdem sie ihre bisherigen Siße im súd- lichen Rußland wieder aufgegeben, Unzufriedenheit mit einigen Anordnungen der Russischen Megéerurig und mit ihrer ganzen Lage scheint sie zu der neuen Auswanderung veranlaßt zu haben, n Zassy erhebt sih nun der Zweifel, ob die Abkömmlinge, die sich bleibend im Lande niederlassen wollen, als Französische oder Rus- sische Unterthanen zu betrachten und zu behandeln seyen, was für a M unbeweglicher Güter in der Moldau von Wich- tigkeit ist.

Das schon seit längerer Zeit besprochene Projekt der Errich- tung einer Moldauischen Eisenbahn, welche das ganze Land von Nord nah Süd durchziehen sollte, so daß der südliche End- punkt derselben den Donauhafen von Galacz erreichen würde, scheint sih seiner Verwirklichung zu nähern. Man beabsichtigt jedoch vorläufig nur eine Strecke von 60 bis 70 Meilen zur Aus- führung zu bringen und als Bewegungskraft die natürliche Pferde- kraft anzuwenden. Der ursprüngliche Plan is von dem ZJngenieur Marin; Homer Hell führte ihn weiter aus und machte vorläufige Uebersehläge, nah denen zu urtheilen die Kosten zu Bau und An- schaffung der Wagen kaum die Summe von 3 bis 35 Millionen Gulden erreichen würden. Ohne die sanguinischen Hoffnungen der Moldauischen Kapitalisten gerade zu theilen denn diese rechnen auf 30 bis 40proc. Jnteressen kann man dem Unternehmen allerdings das glücklihste Gedeihen prophezeien, da sobald einmal eine Eisenbahn Galizien und die Bufowina durchzieht, die Ver- bindung der Nordsee und des Baltischen mit dem Schwarzen Meer auf dem kürzesten Weg hergestellt seyn wird,

Túrkei.

Die Times meldet aus Brussa vom 26. Juni: „Die Verminderung der muselmännischen Bevölkerung in Klein-Asien ist beunruhigend. Zwischen Tochat und Brussa fand ich Dörfer, die in Folge der Strenge, womit die Rekrutirung für den Nizam, die regulairen Türkischen Truppen, in diesem Theile des Landes be- trieben wird, fast gänzlih von ihren Bewohnern verlassen waren, Es wáre ein interessantes Studium, alle Ursachen aufzusuchen, die zu der furchtbaren Sterblichkeit unter den jungen Türkischen Sol: daten beitragen. Die Nahrungsmittel, welhe ihnen in den Gar- nisonen verabreicht werden, sind von guter Beschaffenheit, und an- steckende Krankheiten haben in den leßten fünf Jahren in der Europàischen Türkei nicht geherrscht. Einige Europäische Aerzte sind der Meinung , daß diese jungen Soldaten, da sie nicht, wie die ehemaligen Janitscharen, Merkeirathet sind, sich Laskern und Ausschweifungen hingeben und dadurch ihre Gesundheit L Welches indeß auch die Ursachen seyn mdgen, die Folge ist die stets zunehmende Schwäche des Türkischen Reichs. Diese Thatsache tritt nirgends deutlicher hervor, als in dem Jnneren von Klein-Asien, von wo aus die meisten Rekruten nach Konstan- tinopel geshickt werden, Gegenwärtig giebt es mehrere große Dörfer in Anatolien, in denen alle junge Leute ausgehoben sind, Dieser bemerkenswerthe Umstand ist den benachbarten Kurden- Häuptlingen nicht entgangen, die von den Spißen ihrer Berge mit großer Aufmerksamkeit den Verfall des Osmanischen Reiches beobachten und ihre Hoffnung, dereinst gänzlih von dem Joche der Paschas befreit zu werden, gar nicht verhehlen. Jn Brussa und Umgegend ist die Verminderung der Bevdlkerung weniger groß. Dort wird die Conscription nicht mit derselben Strenge ausge- führt, wie an anderen Orten, weil die Pforte aus den Distrikten, wo Seidenbau getrieben wird, bedeutenden Gewinn zieht, Die

egenwärtige Bevölkerung von Brussa beläuft sich auf 60,000 Seelen, worunter 48,000 Muselmänner, 6000 Armenier und der

est Griechen und Juden.

E n Da L L A in Brussa und Hage wird auf 3000 Ballen zu 61 Ofkas (1 Oka=24 Pfd.) gerechnet. Es sind etwa 15,000 Familien mit der Kultur dieses Artikels beschäftigt, und der un- gefähre Werth der aus ganz Anatolien ausgeführten Seide kann auf 120 Millionen Piaster (etwa 1 Million Pfd. Sterling) ge- \châgt werden. Unter einer guten und weisen Regierung, welche die Seidenbauer beshúßte, würde der Ertrag eine noh größere Wichtigkeit erlangen; denn es giebt wenig Länder in der Welt, wo der Maulbeerbaum eine solche Vollkommenheit erreicht, wie in der Umgegend von Brussa, Das Weben der Seidenzeuge, weshalb dieser Ort früher so berühmt war, hat fast ganz aufge- hört ; es sind nur noch 160 Webestühle vorhanden, die etwa 9000 mit Goldstickerei versehene Stúcke Zeug liefern. Der Markt für diese Waare ist Konskantinopel, nach fremden Ländern wird nichts ausgeführt. Jn dem Distrikte von Kutajah fand ich viele Fabri- fen von Sopha- Kissen, zu denen eine große Menge Englischen Twists verwendet wird. Die Englische Regierung kennt sehr wohl den Vortheil, den der Britische Handel aus dem vermehrten Ver- fehr mit diesen Ländern ziehen könnte und hat deshalb einen Eng- lischen Konsul in Brussa ernannt.

Inland.

Breslau, 25. Juli. Aus Glogau erhalten wir die Nach- richt, daß Se. Majestät der König morgen am 26. Juli daselbst erwartet wird.

Berlin, 28. Juli, Se. Majestät der Kdnig haben Aller- nâdigst geruht, die Annahme: dem Legations - Secretair von P enb in e des von des Großherzogs von Oldenburg Königl, Zoheit ihm verliehenen Ehren - Kleinkreuzes vom Großherzoglichen aus: und Verdiensk:Orden des Herzogs Peter Friedrich Ludwig ; dem Direktor des Kredit: Jnstituts für Schlesien, Albrecht Block u Karolath, des von Sr. Durchlaucht dem Herzoge von Sach- sen-Meiningen empfangenen Ritter-Kreuzes vom Herzoglich Sach- sen: Ernestinischen Haus - Orden ; so wie dem Ober-Zoll-Jnspektor Becker zu Koesfeld, des Großherzoglich Hessischen Felddienst-Zei- chens, zu gestatten.

Berlin, 28. Juli. (Aus dem Börsenblatt für den Deut- aaa Buchhandel.) Auf eine gemeinschaftliche Eingabe mehrerer reußischen Sortiments- Buchhändler bei dem Königl. General: Post:Amte gegen den Zeltschriften-Debit durch die Post, ist den- felben folge Antwort zugegangen : Gui n der von Jhnen und einer Anzahl anderer Buchhandlungen dal den et Eingabe vom 27, April c. - welche den Antrag enthält, l den alten untersagt werde, andere als politische und aus- ndische nicht in Deutschland verlegte Zeitschriften zu debitiren , be-

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eichnen Sie das bisherige ahren der Post als einen Eingriff in Lhre Rechte und als einen brauch. Der Debit der A A dildete nah der Post-Ordnung vom 26. November 1782 ein aus\lie{ß- liches Recht der Post-Beamten. Durch die Allerhdchste Verordnung vom 15. Dezember 1821, welche noch iebt die Basis der in dieser Be- iehung von der Post - Verwaltung zu befolgenden Grundsähe ildet , is dieses Vorceht dahin ermäßigt worden, daß dem Publikum das Recht zugestanden wird, seinen Bedarf an Zei- tungen politischen und gelehrten Jnhalts und Journale jeder Art vom Verlags-Orte unmittelbar zu E falls es nicht in der Konvenienz des Einzelnen liegen sollte, die Bestellung durch die Orts- oder jundchs gelegene oft - Anstalt zu machen. Es ergiebt sih hieraus, daß es nicht die Allerhöchste Absicht war , das Recht des Publikums, seine Zeitungen und Fournale durch die Pos u bezieben, in der von Fhnen beantragten Art zu beschränken, und die Posi - Anstalten die Verpflichtung haben, alle durch die obige Allerhdchste Verordnung nicht ausgeschlossene Bestellung auf Zeitun- gen auszuführen, Jhre Anführung, daß das Verfahren der Posi- Verwaltung eine Verleßung Fhrer Rechte und ein Mißbrauch sey/ beruht daher auf einer mangelhaften Prusung des Sal pernnimen, und is eben so unrichtig als unpassend. Bei Prúfung der Frage, ob es zweckmäßig sey, Allerhdchsten Orts auf eine Aenderung der Vor- [rf vom 15. Dezember 1821 und Beschränkung der Berechtigung es Publikums in Absicht auf den Bezug der periodischen B âtter durch die Post- Anstalten anzutragen is zunächst , und vor dem Fn- teresse der betheiligten Sortiments- Buchhandlungen , das allgemeine Jnteresse des Publikums zu berücksihtigen. Den Abonnenten auf gelehrte und sonstige nicht politische Blätter, die in regelmäßigen Zeitabschnitten erscheinen, ist ohne Zweifel an der schnellen und regelmäßigen Lieferung ebenso sehr gelegen, als den Abonnenten auf politische Blätter, Den Buch- handlungen fehlen aber die Mittel, sowohl in Bezug auf die Befdr- decung, als auch die Vertheilung der Zeitschriften , gleiche Regelmä- ßigkeit und Schnelligkeit einzuhalten, wie die Post, wenn sie sich nicht der leßteren bedienen wollen, wodurch aber, da in solchen Fällen außer der buchhändlerischen Provision noh das gewöhnliche Porto zu zah- len seyn würde, die Abonnements-Preise zum Nachtheil des bet der Sache interessirten Publikums bedeutend vertheuert werden würden. Daß dieser Umstand auf den Debit solcher Schriften und folglich auf die Verbreitung der Kenutnisse, die durch solche gefbrder! werden sol- len, hôchî nachtheilig einwirken, und daß eine nicht geringe Anzahl von Zeitschriften in Folge deren gänzlich aufhören würden , zu eriWeitren, bedarf keines Beweijes. Auch wird dieses von den Verlags-Buchhand- lungen und sonstigen Verlegern nicht verkannt, welche, wie häufige An-

| E beweisen, großen Wecth darauf legen, daß die Post den Debit ihrer Co)

riften übernehmen mdge, was ich jedoch in allen Fällen abzulehnen, Sorge getragen habe, wo dadurch gegen die Allerhöchste Bestimmung ge- fehlt und folglich den Rechten des Buchhandels wirklich zu nahe getreten worden wäre. Umlebterem Rechte jede trgend zulässige Rücksicht zu Theil werden zu lassen, habe ih sogar schon seit längerer Zeit die Anord- nung getroffen, daß alle diejenigen Zeitschriften, we che nicht in re- gelmäßigen Zeitfristen und welche in zwaugloscn Heften quarctaliter erscheinen , von dem Debit durch die Post-Anstalten ausgeschlossen bleiben sollen, was auch gegenwärtig mit Ausnahme weniger im all- gemeinen Fnteresse der Staats-Verwaltung von dieser Beschränkung auszunehmender Blätter geschieht. Die diesem entgegenstehende Be- hauptung in Jhrer Eingave i| daher gleichfalls unbegründet. Da sonach der Debit der Zeitungen und Journale durch die Post - Au- stalten bereits so weit beschränkt ist, als im Futeresse des Sortiments- Buchhandels nothwendig erscheint , eine weitere Beschränkung aber die wohlthätige Einwirkung des Posiwesens auf die Beförderung des Verkehrs und Verbreitung der Wissenschaften in einem wesentlichen Theile erschweren oder lähmen würde, o kann ih mich nicht ver- anlaßt sehen, Jhrem Antrage in ausgedehnterem Maße zu entsyre- Gen, dis dercits vor Eingang desselben geschehen war. Berlin, den . Juni 1842. ß (Gez.) Der Geheime Staats-Miuisier und General-Posimeister von Nag ler. An den Buchhändler Herrn Wilh. Friederich zu Siegen.

S S T S Namen der Städte. i f Magdeburg... Le ¿bér

, Stendal , alberstadt

D I go

[29

*

Münster 2, Minden 3, Paderborn 4, ortmund

1, Köln e L 7 3, Düsseldorf 4, Krefeld 5, Wesel

6,

E.

8, Malmedy 9, Trier

10, Saarbrúdck 11, Kreuznach 12. Simmern 13, Koblenz 14. Weklar

Durchschnitts - Preise der 12 Preußischen Städte - 5 Posenschen Städte... - 9 Brandenburgischen und Pommerschen Städte . 11 Schlesischen Städte... | 757 8 Sächsischen Städte... | 74; 4 Weslphälischen Städte. | 88 13 Rheinischen Städte... | 90;

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Einladung zur Geueral - Versammlung des Thúrín- gisch - Sächsischen Vereius.

Die nächste General - Versammlung des Thüringisch- Sächsischen Vereins für Erforschung des vaterländischen Alterthums wird am 3, August d. J. Nachmittag 4 Uhr in dem Lokal der biesigen verehrlichen Freimaurer-Loge stattfinden. Die Mitglieder des Vereins werden zu derselben érgevens eingeladen.

Halle, den 21. Juli 1842,

Der Secretair des Thüringish-Sächsischen Vereins für Erforschung des vaterländischen Alterthums, Fdrstemann, Pr. theol. et phil.

R er Einer B66 Den 28. Juli 1842.

Pr. Cour.

Actien. |S Brief. | Geld.

Kölu, 24. Juli. Die hiesige Zeitung sagt: „Die Nachricht in einer auswärtigen Zeitung, das hochwürdige Metro- politan-Domkapitel habe gegen Se. erzbischöfliche Gnaden, unseren hochwürdigsken Koadjutor und apostolischen Administrator, in Berlin eine Anklage eingebracht , hat seit einiger Zeit das Publikum sehr beschäftigt; und doch is! sie mit allen Ausshmücfungen, die sie erfahren hat, von Anfang bis zu Ende eine reine Lúge. Es fann auf das bestimmteste versichert werden, daß zwischen dem Herrn Koadjutor und dem Domkapitel das ungetrübteste gegen- seitige Vertrauen fortbesteht.“

Preise der vier Haupt -Getraide- Arten

in den fúr die Preußishe Monarchie bedeutendsten

Marktstädten im Monat Juni 1842, nach einem mo-

natlihenDurchschnitte in PreußischenSilbergroschen und Scheffeln angegeben.

Namen der Städte. Gerste

Weizen | Roggen

Königsberg 918- Memel Tilsit 80-5 JFnstierburg 78-5 Rastenburg 8)

45-1-

Kcenibßz Graudenz

mas, juni, pu bs | b S CINNIRBANRPLENN= 0 m 0+ E 0 D. S D

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Bromberg Fraustadt Rawitsch

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Grünberg Glogau .….... Liegniß Görliß San hweidniß

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1265 do. do. Prior. Obl. | 4 103 1027 Med. Lps. Eisenb. |— 1167 1157 do. do. Prior. Obl. 4 1027

St. Schuld - Seb. | 4

E A Fonds. |& Pr. Cour. Brief. | Geld. do. 2.31% abuest. |*) Pr. Eogl. ObL 30. | 4

| 1035 Präm.

Seh. dee | Seehaudlung. |—- 857 853

Berl. Pois. A 5 | 1275

103% 1022

Bel. Aub. Kiseub. |—| 105 104 2 do. do. Prior. Obl. | 4 1023 102; Berl. Stadt - Obl. 4 | 104 10375 } Düss Elb. Eisenb. | 5 84 83 do. z. 35 7; abgest. |°) do. do. Prior. Obl. | 4 99 -— * Danz. do. in Tb. |— Rbein. Eisenb. 5 947 937 Westp. Pfaudbr. |33 1027 } do. do. Prior. Obl. | 4 | 100 —— Grossb. Pos. do. | 4 106% Berl.-Frankf. Eis. | 5 1037 —_—.—

D 4 Ostpe. Pfandbr. 103 4 Friedrichsd’or Mat 133 13

Kur- u. Nw. Sebyv. 33 102 1615

E

1033; 103% 1033

Bomm M0, x 103% Audere Goldmüan-

103% 7 zen à 5 Th. |-— 94 g 1025 Discouto. - 3 - 4 ag

*) Der Käufer vergütet auf deu am 2, Jauuar 1843 fälligen Coupon 4 pCt.

Pr. Cour. Thle. zu 30 Sgr.

Brief. | Geld. I |

Kur- u. Neum. do. |: Secbhlesiscbe do.

wv

mot

Wechsel-Cours.

Amsterdam 250 FI. Kurz do. 2 Me. 139% Uamburg j Kurz 150% 150 O Ede S 300 Mk. | 2 Mt. 149%

Todt ¿apo ccedfbeoa 0d add ode . I LSt, 3 Mét. 6 215

Parla p Saat oooooo oem Ládes 300 Fe. 2 Mi. 79% Wien in 20 Xe 2 Mit.

2 Mit. | 1024

2 Mt. 994 |

1033;

Breslau 100 Tblr. _—— Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss. . 100 Thble.| 8 Tage _— 99x Frankfurt a. M. WZ.....-e- oos 150 FI. 2 Mt. 102% 1 SRuI.| 3 Wocb. |L 2 e

Petersburg

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 24. Juli. Niederl. wirkl, Sch. 51. 5% Span I8Z-.

Antwerpen, 23. Juli. Zinsl. —. Neve Aul. 185 Br.

Ham burg, 26. Juli. Bauk - Actien 1624. Bag]. Russ. 109.

Paris, 23. Juli. 57 Reute fin cour. 117. 25. 37, Reute 6n cour. 77. 25. Anl. de 1841 —. 5°, Neapl. fin cour. 105.85. 52 Span. Rente 22%. Pasas. —.

: Wien, 23. Juli. 5% Mei. 1083. ‘42, 100%. 32 76. 24% —.

1 —. Bauk-Acueu 1600. Aul. de 1834 1375. de 1839 1074. E

Königliche Schauspiele. Freitag, 29. Juli. Jm Opernhause: Zum erstenmale: Marie, oder: Die Tochter des Regiments, komische Oper in 2 Abth.,, nach dem Franzdsischen des St. George. Musik von Donizetti. Sonnabend, 30. Juli, Jm Schauspielhause: Griseldis. (Dlle. Denker, vom K. Hof-Theater zu München: Griseldis, als Gastrolle.) Sonntag, 31. Juli. Jm Opernhause: Die Hugenotten. (Leßte Vorstellung dieser Oper unter Mitwirkung der Mad. Spaßer - Gentiluomo ir. der Partie der Valentine, womit dieselbe zugleich ihr Gastspiel beendet. Dlle. Quint, vom Kurfürstlichen E D M Plâtee A als leßte Fgftrale.) @ reise der e: Ein Plab in den Logen des ersten Kanges 1 Rthlr. 10 E gr. e Had G G x Montag, 1. Aug. Jm Schauspielhause: Zum erstenmale wiederholt: Bruder Kain, Schauspiel in 4 Abth., nach einer alten Chronik von H. Smidt.

—EEE Í Verantwortlicher Redacteur Dr. F. W. Ztmfkeisen.

Gedrudckt in der Decker schen Geheimen Ober -Hofbuchdruckereé.