1842 / 217 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

930 Allgemeiner Anzeiger für die Preuftischen Staaten.

Bekanntmachungen.

A uu 8z ug. :

Behufs Allodification des im Greifswalder Kreise und Behrenhdfer Kirchspiel belegenen Guts Beh- renho} ein altes von Behrsches Lehn werden auf den Antrag der Vormundschaft des Carl Felix Woldmar von Behr, als jeßigen Besitzers desselben, alle und jede, welche als Agnaten, Gesammthänder oder Anwärter, oder aus irgend einem sonst dazu geeigneten lehnrechtlihen Grunde bei der Allodifica- tion dieses Guts ein Jnteresse haben und die geseß- ms bestimmte Abfindung daraus verlangen zu kdn- nen sich befugt erachten, zur Anmeldung und Be- glaubigung solcher ihrer Rechte und Ansprüche in einem der auf den 15. und 31. August oder den 20. Sep-

tember d. F

Morgens 10 Uhr, vor dem D stehenden Termine, bei Vermeidung der am 11. Ok- tober d. J. zu erkennenden Präklusiv, hiermit aufge fordert. :

Datum Greifswald, den 16. Juli 1842 - Königl. Preuß. Hofgericht von Pommern u. Rügen.

(L. S.) v. Möller, Praeses,

Avertissement. i Das unterzeichnete Kdnigl. Land- und Stadtgericht macht hierdurch bekannt, daß über das Vermögen des hiesigen Kaufmanns Johann Friedrih Schmidt, wel- ches hauptsächlich in Waaren und ausstehenden For- derungen besteht, wegen Unzulänglichkeit desselben durch Dekret vom 30. April c. der Konkurs erdffnet wor- den iff. Gs werden daher alle und jede, welche an das Vermòdgen des genannten Gemeinschuldners An- sprüche zu haben vermeinen, hierdurch vorgeladen, dieselben binnen 3 Monaten und spätestens in dem vor dem Deputirten Herrn Ober-Landesgerichts-As- sessor Dbllen auf : den 7. September c., Vormittags 10 Uhr, anberaumten präfklusivishen Liquidations - Termin, entweder in Person oder durch einen mit geseßlicher Vollmacht und Jnformation versehenen hiesigen Ju- stiz- Kommissarius, von denen hiesigen Orts Unbe- kannten der Hr. Dr. Hadelich , Justizrath Rötger und Fustiz - Kommissar Schmeißer in Vorschlag ge- bracht werden, in dem Lokale des unterzeichneten Ge- rihts, Vormittags 10 Uhr, zu erscheinen, den Be- trag und die Art der Forderung anzuzeigen, die Be- weismittel beizubringen und hiernächst die weitere

zu Clausthal, Behuf demnächstiger Todes-Erklärung auf dffentliche Ladung des Abwesenden angetragen, solchem Antrage auch flatigegenn worden , so wird der Abwesende Anton Carl Kemna auf Donnerstag den 13. Oktober d. J., Morgens 10 Uhr, in hiesiges Kdnigl. Zehnt - Ge- bäude unter der Verwarnung hiermit vorgeladen, daß er widrigenfalls für todt erklärt und über sein Vermögen den Rechten gemäß pee werden soll. Decretum Z3ellerfeld, den 11. Füili 1842. Königlich Hannoversches Berg- und Stadtgericht.

Ediktal-Ladung. Von dem unterzeichneten Stadtgericht werden auf Antrag

l, behufs der Todes-Erklärung nahbenannte Abwesende: a) der am 17. Dezember 1767 hier geborene, bercits

r L nigl. Hofgericht an- seit dem leßten Jahrzehnt des vorigen Fahrhun-

derts abwesende Kattundrucker Johann Gotthelf Damm, welchem aus dem Nachlasse seiner am 18. September 1837 hier verstorbenen vollbürtigen Schwe- fer JFgfc. Elconore Damm ein zu dem hiesigen Ge- rihtz-Depositum genommenes Erbtheil von 45 Thlr. 19 Ngr. 5 Pf. zugefallen ist; b) der am 29. Januar 1759 hier geborene, bereits seit den siebenziger Fah- ren des vorigen Jahrhunderts abwesende Fohann Gotthelf Franke, weil. Fohann Gottlicb Fran- kes, Bürgers und Strickers allhier, Sohn, we- gen eines ihm aus dem Nachlasse der am 8. März 1836 hier ermordeten Fohannen Eleonoren Springs- flee geb. Franke erblich zugefallenen Vermögens von 76 Thlr. 27 Ngr. 4 Pf.- welches hypothe- farisch ausgcliehen is; c) der am 26. Januar 1785 allhier geborene, als Trt ir auf die Wan- derschaft gegangene Karl Christian Horn, weil. Foh. Gottlob Horn, Bürgers und Fleischermstrs. all: dier Sohn, welcher nah ciner von ihm hierher ge- sendeten brieflichen N vom 27. April 1806 zu dieser Zeit in Peterwardein in Ungarn sich aufge- halten hat, wegen eines ihm aus dem väterlichen Nachlasse Fipgefanrnen Erbtheiles von 59 Thlr. 28 Ngr. 6 Pf./ welches auf den väterlichen, in hiesiger Stadt- flur gelegenen Feldgrundstücken hypothekarisch ver- sichert ifi; d) der am 27. August 1792 hier geborene, scit dem Feldzuge im Fahre 1813 in unbekannter Ab- wesenheit befiudliche Fohann Gottlob Priyke, weil. Nikolaus Prißkes, herrsh. Schäfers allhier, Sohn, welchem aus dem väterlichen und mütterli- chen Nachlasse, außer dem ihm an dem väterlichen Wohnhause hierselbst zustehenden Antheile zur Hälfte

Verfügung zu erwarten, bei unterlassener Anmeldung ihrer Ansprüche und beim Ausbleiben im Termine aber zu gewärtigen , daß sie mit allen ihren Forde- rungen und Ansprüchen werden präfludirt und ihnen deshalb gegen die übrigen Gläubiger ein ewiges Stillschweigen wird auferlegt werden. Erfurt, am 17. Mai 1842. Königl. Land- und Stadtgericht.

und einigem Mobiliar, ein Vermdgen von 148 Tha- ler verblicben ist, so wie, dafern diese Abwesenden sich nicht mehr am Leben befinden sollten, deren unbekannte Erben und wer [00 an den vorbemerk- ten Vermdgensmassen Ansprè che zu haben glaubt.

Behufs der Erledigung der ypotheken , welche in Gemäßheit des zwischen Mee Fohann Gott-

lungen, zu haben :

Hegel's Philosophie,

widerlegt aus dem Standpunkte des Systems selbst, dem anderer Philosophen und dem der gesunden Vernunft von Dr. Ferd. von Sommer, Privat- Dozent der Nautik an der Universität zu Berlin. Geh. Preis 15 Sgr.

dfentlich erschienene Erklärung , daß cine wirkliche ertegung des Hegel schen Sy- stems, wenn sie mdglich wäre - lück machen müßte, haben den Verleger und Verfasser zur Her- ausgabe dieser Widerlegung bestimmt: jenen , weil er Vertrauen zu dem Worte eines Theologen ; diesen, weil er kein Vertrauen dazu hatte, mindestens nicht, was das Glü, wohl aber, was die Möglichkeit der Nu betriff}t; und weil er außerdem dieselbe für zcitgem g hielt , so machte er sich daran, sie in möglichster ee darzustellen. Denn es war ihm nur, als Nautiker , um die Wiederauffindung des längst verlorenen Weges zur Wahrheit zu thun, welche Absicht, wofern se gelungen, da jeyt auch auf dem Meere des Denkens die Dampfschiff- fahrt eingeführt ist, nothwendig, früher oder \pd- ter, ihren praktischen Nuyen haben wird. Wir machen also alle Praktiker auf diese kleine Schrift

aufmerksam. : Die Kinder-Krankheiten

nach den neuesten und bewährtesten Forschungen Deutscher, Französischer und E Aerzte, Systematisch bearbeitet von Dr, H. Bressler. 2te Lieserung. (Bogen 11—-20.) geh, Preis 225 Sgr.

Eine neuli

Jn Unterzeichnetem i| so eben erschienen und an alle Buchhandlungen versandt worden, Berlin an E. S. Mittler (Stechbahn 3): ; Der freie Deutsche Rhein. Geschichtliche und staatswirthschaftliche Entwicklung der Geschichte des Rheins.

n

0 H. B. Oppenheim, Dozenten der Rechte zu Heidelberg.

8. brosch. Preis 1 Fl. 36 Kr. oder 1 Thlr. Fnhalt: 1) Einleitung. L Ueber Flußrecht im Fee, 3) Aelteste Geschichte des Rheins. nkische Zeit. 4) Erste-Deutsche Zeit. Das 5) Zeit der Städte-Verbindungen. Rheini- {her Bund. 6) Von der goldenen Bulle an. Ein- fluß der Rheinischen Kurfürsten. 7) Zeit des Ver- falls. 8) Leßte En1wicklung durch Wahl - Capitula- tionen und Friedensshlüsse. 9) Neuere Zeit. Fran- zdsische Zeit und Rheinbund. 10) Verhandlungen zu Wien seit dem Pariser F:i:-den. 11) Zustände nah der Wiener Convention und Verhandlungen der Central - Kommission. 12) Ner este Gesebgedun i

Ein Theil unseres \{chdnen Bodens und der \{chi}

fried Mierisch, als Verkäufer, und dem Bürger,

Bekanntmachung.

Rachdem gegenwärtig die zur Ergänzung des Ver-

Huf- und Waffenschmidt , Mir. Johann Gottlieb Mierisch , als Käufer, abgeschlossenen 'Kaufes d. d. Elfira am 18. Februar 1784 wegen der von lehtge-

waltungs - Raths und der Direction unserer Gesell-|dachtem Mierish als unbezahlte Kaufgelder Über-

schaft erforderlihen Wahlen statutenmäßig stattgefun-| nommenen Schuldposten , namentlich

Thlr. für

den haben, sind diese beiden Gesellschafts - Behörden | Frau Bürgermstr. Fentsch , 50 Thlr. für Peter Bu-

in folgender Art zusammengesetzt. Es bilden : A. den Verwaltungs-Rath: Herr Bu, Leihamts-Direktor, Vorsitzender, - Brüstlein, Banquier, - Reichenbach, Haupt-Banco-Di- rektor, - Benda, Hofrath, i; - Robert, Geh. Kommerzienrath, Bloch, Königl. Agent, Carl, Kommerzienrath, Gelpke, Banquier, Busse, desgl. Eberty, desgl. Heckmann, Kupferschmidt, Schubarth, Professor, B, Die Direction: Herr von Cronsicin - Major a. D., Vorsibender, - Naunyn, Regierungs-Rath, zweiter Direktor, Bode, Justizrath, zugleich Syndikus, A. Meyer, Banquier, L Veit, desgl., annenberger, Kaufmann, Ehren-Mitglied, Rellstab, Lieutenant a. D., | Stell-

Mitglieder,

u

Stell - vertreter.

_ 1a A E E o

u

Mitglieder,

w u

v. Gruner, Kammergerichts- Assessor, } vertre- _Gerloff, Land- u. Stadtgerichts-Rath,) ter. Dies wird hierdurch mit dem Bemerken zur dffent- E ans ga, daß die neu gewählten Di- - eder am 15 . M. i i aiten. weihen. ten d, M. ihre Functionen D Bu a 1. Augus 1842. ex Derwaltungs - Rath der Berlin - Anhalti isenbahn-GeselUschaft. VaGE (L. S.) B u ck.

gun

, z cch ¿ Dampfschifffahrt zwischen Magdeburg und M cuicies - Bera T, auch

Hamburg.

rig in Ostro, 25 Thlr. für Herrn Seifarth in Ma- rienstern , 15 Thlr. für Fr. Dechert , 20 Thlr. für Herrn Gottfried Maulbsh und 185 Thlr. für den Verkäufer Johann Gottfried Mierish, auf einigen bis zum Fadre 1829 von genanntem Käufer, seitdem aber von dessen Erben besessenen, in bieliger Stadt- flur gelegenen Feld- und Wiesen-Grundfstücken haf- ten, da die erwähnten Mierischen Besiß-Rachfolger, von denen übrigens der hiesige Bürger und Schmiede- meister Friedrich Mierisch jene ungeldschten Schuld- posten zur speziellen Vertretung übernommen hat, legale Quittung beizubringen nicht vermdgen , Alle, welche an den einen oder anderen dieser aufgeführ- ten Geldposten als Fnteressen, deren Erben, Cesito- narien oder aus irgend einem Grunde rechtliche An- sprüche zu haben glauben , in Gemäßheit des Aller- höchsten Mandats vom 13. November 1779 die Edik- tal-Citation in Civilsachen außerhalb des conc. cre- dit, betr. peremtorisch und unter der Verwarnung, daß bei ihrem Außenbleiben im Termine die Ver- schollenen für todt, die Erben und sonstigen Be- rechtigten aller ihrer Ansprüche, so wie auch der Wiedereinseßung in den vorigen Stand für verlustig werden erklärt, auh mit Ausantwortung der Erb- theile an die hierzu sich E nteressenten und mit Cassation der ungeldschten Hypotheken ge sezlich werde verfahren werden, hierdurch- vorgela-

den, den 4. November 1842

zu rehter Gerichtszeit an Stadtgerichtsstelle allhier in Person oder durch legitimirte und, was die Aus- länder betrifft, durch mit gerichtlih rekognoscirter Vollmacht versehene Mandatare ju erscheinen , sich anzugeben, da ndthig ihre persdnliche Fdentität dar- zuthun , ihre Ansprüche an den betrefenden Erbthei- len ree. Kaufgelder - Posten anzumelden und zu be-

gen, mit dem Kontradiktor oder mit den Ab- | nach Befinden unter sich rechtlich zu verfahren, in gesehlicher Frist zu be-

Um bei dem jetzigen geringen Wasserstand der Elbe| \bließen und sodann den

den Passagieren keinen Aufenthalt

werden bis auf Weiteres nur die Ltitgehender Lade

\chi}e „Elisabeth // und „Bohemia‘/ d pf

dien versehen und wöchentlich zweimal, námn : von Magdeburg von Hamburg

Sonntag Bohemia

Mes Sade h f onnerjia ohemia ) abfahren. Fur den Vilter S 08Ó Elisabeth

Berlin die Herren Herrmann « M derschen Marft Nr. 4, Die 2 deburg, den 19. Juli 1842. ie ger Dampfschifffahrts- Compagnie. Holhapfel.

rans einmal Schleppdienst sowohl von dice dlé ves L

burg. Nähere Auskunft und Fahrbillets erihelicn in tiger Ausfertigungen Bevollmächt eyer, Wer- g s

irection der vereinigten Hamburg - Magdebur- Das

30. Dezember 1842 /\der Jurotulation der Akten behufs der Bescheids- Er-

en Passagier- theilung oder Versendung derselben nach rechtlichem

Erkenntnisse, so wie den 28. Januar 1843 der Bekanntmachung eines Erkenntnisses, womit in contumaciam der Außenbleibenden Mittags Xll Uhr verfahren werden wird, sich zu gewärtigen. , Auswärtige Juteressenten haben ju Annahme künkf-

hiesigen Gerichtsortes zu bestellen.

ra bei K Lausitz, den 15. Juni 1842.

tadtgericht daselbsi.

Oeffentliche Ladung. C ch Kemna zu Clausthal, Namens E Anton Carl Kemna,

zum Kurator bestellte Knappschaftsschreiber Ahrend

Literarische Anzeigen.

Der Begleiter auf der B erlin-Stettiner Demnach der für den abwesenden am 27. April Cer Ra Ai „ne fleine zum Vortheil des U n - eborenen Sohn weiland Oberförsters Anton |bei den Einnehmern auf U

n Bahnhöfen, Frhr. von Reden, Dr.,

L L

gte in der Nähe in allen Buchhandlungen zu haben , in amenz in dec Königl. Sächs. Ober- Franz. Str. 21:

ausgegebene Schrift, i

Haupt-Büreau zu Stettin für 5 Sgr A Sag

al-Direktor. zig sind \o eben dd en zu Lehen i Berlin in der En slin schen

barste Strom Deutschlands ist der Sto zu o viel nationalen und rein praktischen Fragen , daß diese historische Beleuchtung derselben in unserer Zeit ge- wiß mit allgemeinem Interesse aufgenommen werden

wird. Stuttgart und Tübingen, Funi 1842. s gart un G. Cottàsch er Verlag.

Sme année de publication. L'E Bo des Imprimeurs et Libraires, Journal spécial de l’Imprimerie, de la Librairie, de la Fonderie, de la Lithographie, de la Taille-Douce, de la Gravure et de la Papeterie. Paraissant 3 fois par mo1s en brochure in 8, impression de luxe. L'Echo des imprimeurs et libraires, qui vient d’en- trer dans sa 5me année de publication, se recommande articulièrement aux imprimeurs par les articles pro- essionels qu’il a insérés depuis sa naissance et qu'il continuera de donner par la suite. Outre les articles que ce journal renserme, une seuille d’annonces est consacrée aux ventes et achats de tous les objets, qui ont trait à l’imprimerie, à la librairie, à la fonderie, à la réliure etc. etc. ; enfin c’est un journal, qui est indispensable à toute personne, qui exerce l’une ou l’autre de ces prosessions. Á dater du 1er Juillet il parait dans chaque No, un spécimen de gravure à l'’eau sorte et sur pierre, des dessins à la plume et au crayon ainsi que des modèles d’écriture, tantôt sur un quart, tantôt sur un huitième de feuille, Ces spé- cimen ne tenant pas au journal, l’abonné pourra sa- cilement en former un album, Nota: Les abonnés à l’Echo des imprimeurs et li- braires ont droit à deux insertions chaque année, peu importe leur étendue, Prix de l’abonnement par an, Paris 15 srancs, Province 18 srancs, Etranger 21 srancs. On s’aboune : A Paris chez MM. Gillissen Cherrier & Co. , quai des grands degrés, 27. A Leipzic chez Mr. F. M. Hübner, Gerbergasse No. 65/1104.

(Avis: Les lettres assranchies sont seules reçues.)

Bei Reclam jun. in Leipzig erschienen, in der

Stuhbrschen Buchhandlung, Berlin, Schlolsplatz 2,

Potsdam, Hohenwegzstr. 4, à 5 Sgr. zu haben: Spontini,

von E, M. Oettinger.

i ienen und Bei A. Bielefeld in Karlsruhe ß aaren bei

Alexander Duncker, Königl. Hofbuchhändler,

als Mittel zur Besserung der Verbrecher in den Straf-Anfstalten. Von Karl A

lten in Brüssel. 5 8. n Sar.

Ueber die Vorzúge der einsamen Einkerkerung| Charakter - Schilderung der Alpenvd

wes In der Fesi schen Verlags-Buchhandlung in Leip-| Co berg

Bei A. W. n, Zimmerstr. Nr. 29, is so eben| Buchhandlung (F. Müll rei _ Nr. 23, erschienen und daselbs Ñ E in rien Buchband- en Stargard p), Droste Str. Ne. 23

bei Ferd. Müller:

System der organischen Psychologie, als nothwendige Grundwi zum richtigen Verständniss der leiblich - psychischen Zustände in Seelen - Krankheiten, Assekten und Verstim- mungen. Entwurs einer wissenschastlichen Sym- bolik der Organe, sür Psychologen, Physiologen, Aerzte, Naturforscher und Philosophen, darge- stellt von Dr. Herm. Klencke, gr. 8, brosch, Preis 14 Thlr.

Das Bromfkalium als Heilmittel, beleuch- tet von Dr. Otto Graf, prakt. Arzte zu Wald- heim. 8. brosch. 4 Thlr.

Kunst-Anzeige. Unterzeichneter hat eine der besten Landschaßen von Watelet, benannt z Regen und Sonnenschein x ,__ (Fabrikstadt in der Normandie), in Eider Grösse mit der Lithographie der Mühle in der Normandie, aus Stein gezeichnet und will dieselbe aus Subscription herausgeben. Zu diesem Behuse hat er in der Lüderitzschen Kunsthand- lung, Unter den Linden No. 30, so wie in der E. H. Schroederschen Kunsthandlung, Unter den Lin- den No, 23, Probeblätter und Subscriptionslisten ausgelegt und ladet zur Unterzeichnung ergebenst ein. Der Subscriptionspreis eines Exemplars aus Chin. Papier ist auf 2 Thlr. 15 Sgr, sestgestellt, während der spätere Ladenpreis mindestens Thlr seyn wird. Julius empeltei,

Landschasts-Zeichner.

So eben ist bei uns erschienen : Gymnasium und Kirche

oder der Meta E Rer G

n den evangelishen Gymnasien nah dem Bedürfniß der cvangeltihen Kirche.

on

Dr. C. D. Klop\ch/, Gymnasial - Direktor 2c.

gr. 8. 91 Seiten, geh. 15 S

r. Berlin, August 1842, Veit Comp.

Bei Fr. A. Brockhaus in Leipzig ist erschienen und zu haben in allen Buchhandlungen, Berlin bei Wilh. Logier, Friedrichs r. 161, nahe den Linden : Gedichte von K. F. H. Straß. (Otto v. Deppen.) Preis 1 Thlr.

Die besten Zeitschriften haben sich so vortheilhaft über die obigen Gedichte ausgesprochen, daß se einer Anpreisung nicht bedürfen. Bemerkt wird nur noch- daß auch das „- verkehrte Berlin“/ darin ent- halten ist, welches vor Fahren in wenigen Wochen drei Auflagen erlebte.

Neue mein fe Schriften. So eben is erschienen und in allen Buchhand- lungen zu haben, in Berlin bei E, S. Mittler (Stechbahn 3): Die Macht der Aehnlichkeit, und wie es zu erklären ist, daß Aehnliches Ten es heilt.

D C, G "o [bi E ° . e Ï Die s

Erkältung und die Erkältungs-Krankheiten. Ein Beitrag due SLLLaRx ENFECe Pre) r Dr. R. Küttner. gr. 8. brosch. 1 Thlr. 5 Sgr. Arnoldische Buchhdlg. in Dresden und Leipzig.

Subscriptions-Anzeige.

Bei Unterzeichnetem befindet sich unter der Presse: Die Alpen. Ein geogravhishes Bild von

H. Beihtke,

Hauptmann im 21sten Funfanterie- Regiment. Dieses Werk, nebst einer sorgfältig gearbeiteten Uebersichts-Karte, wird in Lieferungen von 6 Bogen erscheinen , die Uecbersichts - Karte ernst mit dem Schluß des Werkes. Der Preis für die Lieferung ist Ane 10 Sgr. festgeseßt, wobei für die Subsfkriben- ten die Karte pra erfolgt. Der spätere Ladenpreis wird beträchtlich hdher seyn. Jm August d. F. wird die erste Lieferung versandt , der alle 4—6 Wochen eine neue folgt.

Der Verfasser , früher bei den Vermessungen des General-Stabes kommandirt, später eine Reihe von ahren Lehrer der Geographie bei einer Militair- chule, hat, mit Unterstüßung der Regierung, jw größere Reisen in das Alpen-Gebirge unter en Und, verbunden mit bedeutenden Studien, mit Fleiß und Liebe , Jahre lang sih der Bearbeitung dieses Werkes gewidmet. Dasselbe enthält eine umfassende Uebersicht und (mit Seelen des Westflügels zwi- schen Frankreich und Ftalien) die Detail-Bearbei- tung der Mittel- und Ost-Alpen. Der Verfasser hat ih die plastische Bamennng ganz besonders zur ufgabe gemacht, daher der Charakteristik der Berg- züge und der Thäler mit Einschluß der Topographie vorzugsweise Aufmerksamkeit geschenkt. Die Alpen- Strafen und Pässe sind eben so mit besonderer Sorg- falt berücksichtigt. An Ort und Stelle sind die wich- tigen kriegerischen Ereignisse in ihrem Gange kurz angeführt. Historische Erläuterungen, Sitten und (ker ziehen sich

ndurch. Bis iebt ist kein Werk vorhanden, welches die Alpen als Gesammtheit abhandelte, so sehr die

bi

usi Die Doktor der Medizin und na E and déé Straf-An-|Erbabenheit derselben auch zur Darstellung auffor-

derte. Ohne hier auf Anpreisungen eingehen zu wollen , begnügt sh der Unterzeichnete , auf dieses Werk a am zu machen und zur Subscription 4 den 16, Juli 1842,

rch alle Bu

chand- Ä, Ber

nimmt" Subscriptionen L À Pol dnigsstraße Nr. 62 neben der Pos, |

O

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

M 217.

Inhalt. Amtliche Nachrichten. Frankreich. eputirten-Kammer. Bestrittene Wahl. Pa-

ris. Vermischtes. Schreiben aus Paris. (Die Regentschafts- ntriguen in den Hinter-

rage wird von den parlamentarischen Du f : ie Legitimisten und

grund gedrängt; Herr von Larochejacquelin - die Opposition.)

Großbritanien und Irland. London. Tag der Parlaments- Prorogation. Westindischer Dampfbootdiensi. Vermischtes. Belgien. Brüssel. Repräsentanten-Kammer. Verhandlungen

über den Französischen Handels-Vertrag.

Deutsche Bundesstaaten. Stuttgart. Zoll-Kongreß. Wünsche der Baumwollenspinner. A\ affendaur . Klemens Brentano 7. Karlsruhe. Abgeordneten-Kammer, Darmstadt, Der Ver- cin zux Unterstüßung hülfsbedürftiger peotenaa ne Gemeinden. Hechingen. Landesherrliche Vergütung an die Landschaftskasse.

Jtalien. Neapel. Eisenbahn. Die Franzdsische Flotte.

Spanien. Madrid. Schreiben aus Madrid. (Fntriguen in Bezug auf die Vermählung der Kdnigin; Zurbano's Walten in Cata pr N

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika, Santana’s Vorstel- ingen gegen das Benehmen der Amerikanischen Union in Bezug

Haiti. Neuer Erdstoß.

Juland. Bresla u. Näheres über die Confirmation der Prinzessin Marie DEN Hoheit. Bri eg. Erdffnung der Eisenbahn nach Ohlau, Kdnigsberg. Das Standbild Friedrich Wilhelms 111. Magdeburg. Hier gebaute Lokomotive.

Apotheker-Verein in Nord-Deutschland. Die Belgischen Maschinen- Fabriken.

Amtliche Uachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem mit dem Charakter als Major in den Ruhestand ver- seßten Capitain Brand vom 30fen n ee, und dem Regiments-Arzt Dr. Hau ck des Garde-Kürassier-Regiments den Rothen Adler-Orden vierter Klasse; so wie dem Gefreiten Sturm des 7ten Jufanterie- Regiments die Rettungs - Medaille

mit dem Bande zu verleihen.

Angekommen: Der General-Major und General-Adjutant Sr. Majestät des Kbnigs, von Neumann, und Der General-Stabs-Arzt der Armee und Chef des Militair- Medizinalwesens, Dr. von Wiebel, aus Schlesien. er Pair von Großbritanien und Jrland, Lord Hardwie,

von St, Petersburg.

Zeitungs-UÜachrichten. Ausland.

Frankreich.

Deputirten - Kammer. Sißung vom 1, Augustk. Herr Chegarey erstattete zu Anfang der heutigen Sißung Be- riche Über die Wahl des Herrn Pawels in Langres. Es war ge- gen diese Wahl eine Protestation von Seiten mehrerer Wähler eingegangen, in welcher dem Herrn ‘Pawels mehrere Umtriebe zur Last L werden, als z. B. daß er alle Hotels der Stadt Lan- gres in Beschlag genommen habe, so daß die Wähler seines Kon- furrenten fein Unterkommen hätten finden fönnen u. s. w. Eine Contre-Protestation bestreitet indeß alle diese Angaben, das Büreau hatte deshalb schon die Zulassung des Herrn Pawels beschlossen, als eine neue Protestation einlief, in welcher behauptet wird, daß zwei Wahlzettel unterzeichnet worden wären und folgendermaßen (auer hätten: „Pawels, obgleich er sih durch seine Umtriebe

eschmust hat“, und der andere: „Pawels, obgleich er ein Jntriguant ist!“ (Gelächter) Das Büreau is der Ansicht, daß man diese neue Protestation nicht in Betracht zu ziehen habe, und die Majorität desselben trägt auf Zulassung des Herrn Pawels an, während die Minorität der Ansicht ist, daß man eine Untersuchung anordnen müsse. Herr Dupin tadelte die Ausdrücke, in denen der Be- richt abgefaßt is, da man auf die Zulassung eines Deputirten an- trage und ihn doch zu gleicher Zeit brandmarke. Nach einem solchen Berichte müsse eine Wahl annullirt oder einer Untersuchung unterworfen werden. (Stimmen zur Linken: „Ja! ja!) Herr Chegarey: „Mein Bericht ist dem Büreau vorgelesen und von ihm genehmigt worden.“ Herr Maurat-Ballange: „Jch kenne Herrn Parwoels nicht gs ich weiß, daß alle seine Konkurrenten ministeriell waren, aber dies kann mich nicht ver- hindern, Thatsachen zu tadeln, die, wenn man sie durch: ließe, die constitutionelle Regierung ihrem Untergange ent- gegenführen würden. Wenn ih an der Stelle des Herrn Pawels wäre, würde ih niht eher Ruhe finden können, als bis eine Untersuchung stattgefunden hätte.“ Herr Pawels behauptete, daß Alles, was man in der erwähnten Protestation E ihn vorgebracht habe, Verleumdung sey, und berief sich hier- ei auf das Zeugniß einer großen Anzahl seiner Wähler, Wenn siafei eine Untersuchung anordnen wolle, so würde sich die Grundlo- 1 t jener Be Raa herausstellen, Bei Abgang der Post ü fn dee Mitglieder auf die Niederseßung einer Untersu- ngs-Kommission an rge und der Minister der döffent-

lihen Bauten b : trag zu befüindfen, auf der Rednerbühne, um diesen An-

Berlin, Sonntag den 7% August

Paris, 1. Aug. Man erinnert sich, daß bei Verifizirung der Vollmacht des Herrn von Larochejacquelin ein Schreiben des Unter-Präfekten von Ploërmel verlesen wurde, worin derselbe er- flärte, daß er den Jnstkructionen des Ministeriums nicht gehorcht habe, weil es seiner politischen Ansicht zuwider sey, einen legiti- mistischen Kandidaten zu unterstÜßen. Heute enthält nun der Moniteur eine Königliche Ordonnanz, durch welche jener Unter-

râfeft, Herr Nouel de Latouche, abgeseßt wird. Das offizielle

latt motivirt diese Maßregel auf folgende Weise: „Der Unter- Präfekt von Ploërmel hat, indem er ‘die Verwaltung in einem an einen vormaligen Deputirten gerichteten und für die Oeffentlichkeit bestimmten Schreiben angriff, alle seine Pflichten verleßt. Die Regierung kann ihm ihr Vertrauen nicht mehr schenken, und er is daher durch Königl. Ordonnanz vom heutigen Tage erseßt worden, Der Grund der Abseßung jenes Beamten is nicht das Benehmen, welches er während der Wahlen beobachtet hat, sondern der Brief, den er allen administra- tiven Regeln zum Troß geschrieben und dessen öffentliche Vor- lesung er erlaubt hat.“

Herr Emil von Girardin hat heute in die Presse einen sehr ausführlichen Artifel einrücken lassen, in welchem er seine doppelte Wahl gegen die Angriffe seiner Gegner zu rechtfertigen und alle Gründe, welche man zur Annullirung seiner Wahl in der Kam- mer vorbringen wird, im voraus zu entkräâften sucht.

Man sch{âßt die Zahl der Personen, welche geskern das Jn- nere der Notre-Dame- Kirche besucht haben, auf 100,000,

Börse vom 1. August. Zu Anfang der heutigen Börse waren die Course der Rente sehr gefragt. Die Blanco-Verkäufer eilten, sich zu decken, weil sie ein ferneres Steigen fürchteten ; aber von 3 Uhr an gingen die Course rasch zurúck, und die Rente {loß in Liquidation zu 77.85.

x * « Paris, 1. Aug. Man spricht nicht mehr von der Re- I dieser Hauptpunkt, der die Einberufung der Kammern veranlaßte, verschwindet seit einigen Tagen vor den secundairen Fragen, auf welche die Opposition anfangs verzichten zu wollen schien. Es ist das linfe Centrum oder der Iiers - parti, welches ein Haupt erhebt und sich dem Ministerium feindselig zeigt. Wir aben bereits der von Herrn Thiers angezettelten Fatrigue und es Schlages erwähnt, den unter seiner Leitung die Linke gegen Herrn Guizot ausführen soll, Diese Combination fand Gin s wenig Anklang bei Herrn Passy, und er zeigte sich ihr nicht sehr geneigt. Gegenwärtig is er anderes Sinnes geworden und hat mit dem ihn charafterisirenden politischen Wankelmuth beschlossen, troß seiner Antipathie gegen den ehemaligen Conseils-Präsidenten,

dem Banner des Herrn Thiers zu folgen. err Pu ist fein eminenter Geist; er hat sich r De bared “eine Siluñs zu verschaffen gewußt, daß er sih zwischen zwei Parteien hielt, um nah Umständen der einen oder der anderen Partei auszuhel- fen; er hat fein eigenes Verdienst, und seine gegenwärtige Stel- lung würde ohne Zweifel niht von langer Dauer gewesen seyn, wenn Herr Dufaure ihn nicht unterstüßt hätte.

Die Versammlungen der konservativen Partei hatten eben so wenig wie die der Linken die Regentschaft zum Zwecke; es han- delte sih vielmehr in den ersteren darum, sich Úber die Wahl des Präsidenten zu verständigen, und in den leßteren, den Augenblick zu besiimmen, wo es angemessen seyn würde, das Miniskerium anzugreifen, Man ist, wie Sie sehen, auf alle die erbärmlichen Kleinlichkeiten zurückgefommen, die vor dem Tode des Herzogs von Orleans die Parteien aufregten. Die große, durch dies trau- rige Ereigniß angeregte nationale Frage verschwindet gewissermaßen vor den ministeriellen und parlamentarischen Zânkereien. Es scheint, daß man bereits Alles úber die Regentschaft gesagt hat, und daß dies eine abgemachte Sache ist.

_Die Aufschlüsse, welche Herr von Larochejacquelin in der De- putirten-Kammer über seine eigene Wahl gegeben hat, haben fask Jedermann mißfallen. Herr Berryer, der zehn Jahre seines Lebens damit zugebracht hat, um eine Allianz zwischen den Legi- timisten und der Opposition zu Stande zu bringen, hat sich durch die Aussagen und Versicherungen des Herrn von Larochejacquelin nicht eben besonders geschmeichelt fühlen können. Dieser neue Deputirte verschmäht förmlich die Allianz, welche in mehreren Wahl-Kollegien theils den legitimistischen Kandidaten, theils denen der Opposition die Majorität verschafft hat. Es ergiebt sih aus der Unterstüßung, welche die legitimistishen Deputirten der Op- position zu Theil werden ließen, daß diese leßtere nur durch ein schimpfliches Einverständniß mit den Feinden der Dynastie in die Kammer gelangt ist; sie, die täglich von der Juli-Revolution spricht und in jedem Augenblicke die Vertheidigung derselben über- nimmt, verdankt ihren Eintritt in die Kammer nur derjenigen Partei, die gegen jene Revolution konspirirt! Die Journale der Linken sind în einiger Verlegenheit gewesen, wie sie sich aus der schlechten Stellung ziehen sollen, in welche die Erklärung des Herrn von Larochejacquelin sie verseßt hat. Sie haben behauptet, daß die Op- position das dreist unternehmen fônne, was die Regierung weder thun fónne noch dúrfe, und der Constitutionnel und das S iècle haben die wunderlichsten Argumentationen zu Gunsten der Allianz zwi- schen der Opposition und den Legitimisten vorgebracht. Den mei- sten Lärm haben jedoch die radikalen Journale gemaht. Es ist übrigens ihr Amt, Unordnung zu stiften, und es is daher ganz natürlich, daß sie so handeln. Sie müssen Herrn Billault, der einen unerfahrenen Deputirten bei seinem ersken Auftreten auf der Tribüne sogleich aus der Fassung bringen zu können glaubte, für seinen Unfall entschädigen ; da indeß Herr von Larochejacque- e E 6 die T die Vernunft und eine feste

prache für sti atte, so wurde die Opposï Weise enttäusch a pposition auf furchtbare ne ungeheure Menschenmenge strômt nach der Kir - Dame, um die Trauer-Verzierungen zu Sant Es T DiS lag, fe Gefühl der Neugier, welches sd bei Ueberführung der eiche des Feias von Orleans von Neuilly nah Notre- Dame zu erkennen gab, Jn diesem Allen sieht man sehr wenig Spuren

von Sammlung und noch viel weniger von religibser Bewegung. Die Pariser gehen dahin wie zu einem Schauspiele oder zu dam

1842,

Feste, und wie traurig auch eine Feierlichkeit seyn mag, ist der erste Augenblick einmal vorüber, \o wird man nicht mehr dadurch be- wegt. Es war ein großer Kontrast, wenn man den 30. Juli die- ses Jahres mit den Festlichkeiten verglich, die seit elf Jahren an diesem Tage zur Feier der Juli- Revolution stattfanden. Es ist wahrscheinlich, daß man in Zukunft ganz auf diesen Jahrestag verzichten wird, dessen Feier ein wahrer Anachronismus wäre. Es scheint, daß selbst die Regierung diese Feste nicht bis ins Un- endliche verlängern mag; denn die Ausgaben, welche sie verursachen, stehen nicht auf dem gewöhnlichen Budget, und in jedem Jahre verlangt der Minister des Jnnern einen speziellen Kredit zu diesem Zwee, indem er sich durch Annahme dieser Form vorbehält, denselben eines Tages nicht mehr zu fordern.

Die Kammer beschäftigt sich noch immer mit der Verifizi- rung der Vollmachten. Es is wahrscheinlich, daß diejenigen Bi: reaus, die nah Wahlen zu verifiziren haben, ihre Berichte noch heute vorlegen, so daß dieselben noch am heutigen Tage diskutirt werden fönnen. Die Wahl des Präsidenten und der Vice - Prä- sidenten wird daher wohl morgen stattfinden. Die Stimmen der Konservativen sind noch immer fúr Herrn Sauzet und die der Opposition fúr Herrn Barrot.

Großbritanien und Arland.

London, 30. Juli, Die Königin wird am 10. August zur Prorogirung des Parlaments im Buingham- Palast er- wartet, und Jhre Majestät will, wo möglich, noh an demselben Abend nah Windsor zurúckehren, da die Ceremonie im Ober- hause gegen 4 Uhr Nachmittags beendigt seyn dürfte.

Jn der City wird jeßt eine Denkschrift an die Admiralität unterzeichnet, worin die Regierung gebeten wird, den Kontrakt a Beförderung der Westindischen Posten dahin abzuändern, daß die Zahl der Reisen auf monatlich eine beschränkt würde, wobei die Regierung úbrigens ihren fontraftlih festgestellten Beitrag von jährlih 240,000 Pfd. St. fortbezahlen solle. Die Denkschrift ist bereits von vielen der bedeutendsten Handlungs- häuser unterzeichnet worden. Man will wissen, daß die Regie- rung beabsichtige, nach Ablauf ihres Kontrakts die Westindischen Posten mittelst des Dampfbootdienstes „Cunard“ von Liverpool nach Halifax, von dort aber nah Westindien und Mexiko durch einen neu einzurihtenden Dampfbootdienst zu befördern.

Jn Sheffield wurde am Mittwoch unter dem Vorsiße eines Chartistischen Arbeiters eine dffentliche Versammlung gehalten, der etwa 15,000 Personen beiwohnten, und worin eine Petition an die Königin vorgeschlagen wurde, in welcher dieselbe ersucht wer- den solle, das Parlament nicht eher zu prorogiren, als bis die Minister eine Bill zur Aufhebung der Korngeseße vorgeschlagen hâtten. Nachdem mehrere Redner den Antrag unterstúßt hatten, schlugen zwei Chartisten vor, daß man lieber die Königin ersuchen solle, die Annahme der Volkscharte zum Geseß des Landes fördern zu wollen. Die leßtere Motion ging mit großer Mehrheit durch, wnen die Motion wegen Aufhebung der Korngeseße verworfen vurde.

In einer gestern zu Newcastle abgehaltenen Versammlun der Kohlengruben:Besißer soll beschlossen worden seyn, gv van die Lohnforderungen der Arbeiter genehmigen, jedoch statt 9 auf 95 Arbeitsstunden bestehen wolle. Viele Arbeiter haben diese Be- dingung angenommen, und man hoffte, daß sie schon heute ihre Arbeit wieder beginnen würden. Zu Ridgrove arbeiteten die Leute schon den ganzen gestrigen Tag unter dem Schuße einer Grena- dier:Abtheilung, und die Behörden waren zur Verhütung jeder Ruhestórung anwesend. Dagegen hat in der Umgegend von Wal- sall eine Lohn-Verminderung die Kohlengräber bestimmt, ihre Be- schäftigung zu verlassen. Sie sind von Birchills abgezogen, nach- dem sie dort zwei oder drei Kameraden, die sich ihnen nicht an- schließen wollten, in den Kanal geworfen hatten. Sie begaben fich nah Darlaston, Bentley und Wednesbury, enthielten sich je- doch, obgleich ihre Zahl fortwährend anwuchs, aller weiteren Ge- waltthätigkeiten, so daß die Behörden, welche sofort alle Vorsichts- maßregeln ergriffen, noch feinen Anlaß zu Verhaftungen fanden.

_ Die Ladenbesißer zu Manchester hielten vorgestern eine zahl- reiche Versammlung, worin der Bericht einer Deputation verlesen wurde, die sie nach London abgeschickt hatten, um der Regierung die flägliche Lage des Handels zu schildern. Sir R. Peel hatte wegen dringender Staatsgeschäfte der Deputation eine Audienz versagt, Lord Ripon jedoch, der Handels-Minister, ihr williges Gehör geschenkt und versichert, daß er und seine Kollegen (Len Vor- stellungen die ernsteste Beachtung widmen würden, Hinsichtlich der Korngeseße hatte der Minister geäußert, daß er morgendes Tages sih dagegen erklären würde, wenn er glauben könnte, daß sie die Ursache der jeßigen Noth seyen. /

Aus dem Norden von Jrland wird berichtet, daß dort in allen Arbeitshäusern die Zahl der Jnsassen bedeutend abnehme, weil die Kartoffel-Aerndte begonnen hat und die Armen mehr Gelegenheit zur Arbeit finden. Das Arbeitshaus zu Newry zählt jeßt 100 Personen weniger, als vor einem Monate.

Ueber den vorgestrigen Gewikttersturm, der, wie schon berich- tet, mit seit Jahren unerhörter Heftigkeit Úber London und die ganze Umgegend losbrach, und über das mannigfache Unheil, wel: ches derselbe “+1 dig h hat, bringen die Blätter heute noch eine reichliche Nachlese. Ein Polizei-Konstabler, der auf seinem Posten stand, ist durch den vor ihm niederschlagenden Bliß erblindet; man hofft inzwischen, daß er das Gesicht wiedererhalten wird. Ein zwölfjähriger Knabe verfiel in so anhaltende Konvulsionen, daß er {werlich mit dem Leben davonfommen wird. Bei der Kapelle von Rowland Hill’'s traf der Bliß einen ältlichen Mann, ohne ihn bedeutend zu verleßen; der Stiefel am rechten Fuße wurde aber ganz in Stúcken zerrissen. Auf dem Landsiße Brad- field-Hall stürzte der Bliß einen über dem Eingangsthore befindli- chen Gothischen Thurm mit gewaltigem Krachen auf die ansto- ßenden Gebäude, so daß deren Dâcher eingedrückt und zwei Dienstboten s{hwer verleßt wurden. Die größten Báume im p fand man zersplittert, und sieben Rehe lagen todt g

in Karrenführer wurde ebenfalls vom Bliße niedergeworfen un