1842 / 225 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 15 Aug 1842 18:00:01 GMT) scan diff

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Streit, welcher sich ¿ride den Republikanern und den Blättern

er Partei Barrot erhoben hat, sollte doch diese leßtere zum Nach: E bringen, denn die imposante Minorität, auf welche die Linke so stolz ist, hat die bekannte Zahl nur dadu erreichen können, daß die Republikaner der Partei Barrot zu Hülfe gekom- men sind; jeßt ist nun diese Partei den Sarkasmen des Na- tional ausgeseßt, der die beleidigendsten Grabschriften auf das Grab der Linken geseßt hat. Man sieht, daß die Truppen der Opposition dem Verrath und der Desertion unterworfen sind, JZdren Organen ist dies úbrigens nicht unbekannt, und das Siècle schreibt in seiner Besorgniß folgende merkwürdige Stelle: „Es bleibt Herrn Guizot doh noch eine Hoffnung, die nämlich, in den vier Monaten, die uns von der ordentlichen Session trennen, einige seiner gegenwärtigen Widersacher zu verführen. Er erinnert sich, daß bei Erdffnung der neuen Kammer die Majorität der Opposition angehdrte und daß, durch eine Reihe individueller Er- oberungen, diese Majorität auf eine andere Seite getreten ist. Nun, es sind ja noch das Amt des General : Prokurators und einige Stellen am Cour de comptes zu vergeben. Auch giebt es noch eine Menge von kleinen geheimen Gunstbezeigungen.“ Das Sidècle fúgt hinzu, daß es für den in Rede stehenden Punkt nicht an Erfahrung fehle und daß diese die möglichen Hoffnungen des Herrn Guizot rechtfertige, Das is nicht sehr schmeichelhaft fúr die Opposition, Wie! die Mitglieder dieser Partei ändern also ihre Meinung, um Stellen als General - Prokuratoren oder am Rechnungshofe zu erhalten? Dies Geständniß isk naiv, aber es’ ist betrúbend fúr die Tugend und die Rechtlichkeit der Opposition. Herr Laffitte hat, ehe er den Präsidentenstubl, den er als Alters-Prâsident einnahm, verließ, eine Rede gehalten, von der die Kammer einige Stellen mit Beifall, andere dagegen, die Remi- niscenzen an die äußerste Linke enthielten, mit Murren aufnahm. Herr Laffitte hat sich Übrigens für einen aufrichtigen Freund der Regierung von 1830 und der Juli-Monarchie erklärt. Herr Sauzet sprach in seiner Rede, womit er die des Herrn Laffitte beantwortete, nur von der Nothwendigkeit, daß alle Nüancen der constitutionellen Partei sich verständigten, um die durch den Tod des Kronprinzen entstandene Lücke in unseren Jnstitutionen auszufüllen. Diese durchaus in den Gränzen der Schicklichkeit sich haltende Rede wurde von der Kammer mit Beifall aufgenommen. Heute wird die Kammer sich mit dem Regentschafts-Geseß beschäftigen.

= Paris, 9. Aug. Die Rede, womit gestern Herr Laf- fitte sein Amt als Alters-Prâsident der Kammer niederlegte, findet ein seltener Fall so ziemlich den allgemeinen Beifall aller Parteien. Jch kann Jhnen aus bester Hand versichern, daß sie auch in den Tuilerieen einen sehr angenehmen Eindruck machte. Dieselbe ist in der That ein wahres Muster von berechnetem Takte und so gehalten, daß sie, obgleich manche deutliche Anspie- lungen enthaltend, die aus dem politischen und persönlichen Stand- punkte des Redners leicht sich erklären lassen, doch nirgends auch nur ein Wort direkter Feindseligkeit gegen das jeßige Syskem ent- bhâlt, und mehr nur durch Andeutungen dessen, was die Kammer jeßt zu thun, wie sie ihre Aufgabe zu lósen habe, auf das hinweist, was Herr Laffitte in dem bisher befolgten Gange der inneren und außeren Politik wohl zu tadeln fände, aber unter den jeßigen Um- sfänden, in seiner jeßigen Stellung nicht laut tadeln wollte. Ohne auch nur im geringsten etwas von seinen bekannten Grundsäßen zu vergeben, wußte er durch gewählte Form des Worts und Aus- drucks mit großer Gewandheit die schwierigsten Klippen zu um- schiffen, und sich glücklih auf einer Linie zu halten, die eben so weit von unzeitiger Politifmacherei wenn ih mich so aus- drúcken darf als von platter Alttäglichkeit und Aufopferung von Prinzipien an die Konvenienz entfernt ist.

Da die Kammer heute noch úber mehrere Wahlen vertagte Entscheidungen zu treffen hat, so hängt es von der shnelleren oder langsameren Erledigung dieser ab, ob das Regentschafts-Geseß schon heute zur Sprache fommen kann. Wir werden wenigstens bei diesem das erhebende Schauspiel sehen, daß an die Stelle der sonst so sehr getheilten und in unendliche Nüancen zersplitterten Meinungen in der Kammer, mit kaum in Anschlag kommender Ausnahme, Einigung aller zu dem höchsten Ziele, der Konsolidi- rung des Königthums und der constitutionellen Monarchie treten wird. Es gab eine Zeit, und noch sind nur wenige Jahre seit- dem verflossen, wo man das Königthum in Frankreich nur als Schußmittel gegen das gefürchtete Uebel der Anarchie , deren un- mittelbaren Eintritt nach seinem Sturze alle Hellblikende wohl erkannten, ohne deshalb von Herzen und aus absoluter Ueberzeu- gung von deren unbedingten Heilsamkeit und Nothwendigkeit der Monarchie zugethan zu scyn, betrachtete und daher toleriren zu mússen glaubte: aber dies ist jeßt anders geworden, die Zeit und die Ereignisse haben ihren Einfluß auf die Geister und Herzen geúbt, und man darf jeßt fúhn sagen, daß die bei weitem über: wiegende Mehrheit der Franzosen dem König Ludwig Philipp, der mit seinem festen, sicheren Blicke und unerschütterlichen Muthe das Staatsschiff glücklih durch die Brandung geführt und vor dem Untergange gerettet hat, mit Ueberzeugung und wahrer Anhäng: lichkeit zugethan ist,

Man meldet úber Havre, wo man die Nachricht aus Eng: land durch S chiffsreisende erhalten haben will, daß ein Spani: {hes Armee-Corps mit feindseligen Absichten in Portugal einge- rüdckt sey, wie man hinzufügt, wegen des neuen Handels-Vertrags dieses Landes mit England. Portugal hâtte sogleich Englischen Beistand oder doch Englands Vermittelung reflamirt. Da aber Madrider Nachrichten vom Lten gerade umgekehrt von Wieder: herstellung bester Harmonie zwischen beiden Kabinetten sprechen

und thatsächliche Beweise dafür anführen, so darf man wohl die ganze Angabe aus Havre für ungegründet ansehen.

O Paris, 9, Aug. Der König is eigends gestern na

den Tuilerieen gefommen, um den Ges Gens Ú c die R gentschaft einer leßten Berathung zu unterwerfen. Im Wesent- lichen war man freilich {on seit acht oder zehn Tagen mit den Grundzügen dieses Geseßes im Klaren; es handelte sih nur noch darum, den Text der Eidesformel, welche der Regent bei der Uebernahme der Regentschaft zu sprechen haben wird, zu revidiren und festzuseßen. Der König änderte in dem gestrigen Conseil mehrere Stellen dieser Eidesformel, die ziemlich lang ausgefallen ist Durch den Jnhalt der Eidesformel \cheint der König den Beweggrün- den, welche die Anhänger der weiblichen Regentschaft vorbringen, eine rehtfertigende Antwort geben zu wollen, indem darin der Regent verspricht und s{chwört, nichts zu unternehmen, was einer Usurpa: tion der Rechte des Königlichen Mündels gleichen könnte, Eg ist bekannt, daß der weiblichen Regentschaft von mehreren einfluß- reichen Mitgliedern der Kammer der Vorzug gegeben wird, aus Furcht, daß die Regentschaft der Agnaten die enderungen der ynastie fördern fónne, Jn dem Geseß - Entwurfe, \o wie er

heute ven dem Conseils-Präsfidenten der Kammer vorgelegt wurde, ist die Person des muthmaßlichen Regenten nicht bezeichnet, son: dern der erste Artikel sagt nur im Allgemeinen, daß der nächste Agnat nah der Beflimmung der Salischen Erbfolge -: Ord-

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nung die Regentschaft zu übernehmen hat, wenn er übrigens das gese T von 21 Jahren erreicht habe. (Vergl. oben un- ter Paris.

Der fragliche Geses-Entwurf erwähnt nichts in Betreff der Civil: liste des minderjährigen Königs, noch úber die Dotation des Re- genten. Man scheint geglaubt zu haben, es sey nicht rathsam, in diesem fritischen Moment von einer Dotation zu sprechen, da der bloße Name die Kammer schwankend und die Annahme des Ge- “gat selbst unsicher machen könne. Man nimmt mit

echt an, daß, wenn einmal die Prinzipien-Frage der Regentschaft erledigt seyn wird, die Regierung keine große Mühe haben werde, im Falle einer eintretenden Minderjährigkeit des Königs, die nd- thige Dotation für den Regenten zu erwirken, Was jeßt dringend wird, ist, die Regentschafts : Angelegenheiten auf feste geseßliche Grundlagen zu bringen, die Dotation wird dann zu einer einfachen Zahlenfrage, wobei es sich nur um ein höheres oder geringeres Mini- mum handelt.

Die Erödrterung des Geseß - Entwurfes Über die Regentschaft wird erst Anfangs der nächsten Woche beginnen, indem die Kam- mer zuersk mit der Adresse auf die Thronrede sich zu befassen hat. Die Adreß- Kommission is diesen Mittag ernannt worden. Dieses Mal hat die Bildung derselben gar keine politische Bedeutung, während sie sonst als politisches Thermometer der ministeriellen Majorität betrachtet wird. Die Kammer hat gegenwärtig eine rein dynastische Adresse zu entwerfen, wobei alle politischen Fragen vermieden werden múÜs- sen. Es heißt, daß die Kommission Herrn von Lamartine mit der Abfassung der Adresse beauftragen wollte, daß er aber aus Grün- den, die sich leicht errathen lassen, diesen Auftrag ablehnte und Herrn Carné dafúr vorschlug. Der Berichterstatter wird morgen der Kommission den Entwurf der Adresse vorlesen, und vielleicht auch schon denselben der Kammer vorlegen, so daß übermorgen die Adresse votirt werden kann. Von einer Diskussion derselben is gar nicht die Rede, da sie bis auf wenige radikale Deputirte, von der Ge- sammtheit der Kammer angenommen werden wird.

Donnerstag, sagt man, sollen die Jnterpellationen von Seiten der Opposition an die Minister gerichtet werden. Die Opposition giebt sich viel Mühe, diese Jnterpellationen so lärmend als mdg- lich ausfallen zu lassen. Das Resultat kennt man schon ziemlich im Voraus, da man weiß, daß Herr von Lamartine es bei seinen politischen A durchgeseßt hat, daß man jede Kabinets-:Aenderung bis zum nächsten Monat Dezember vertagen soll. Die Gesammtheit der konservativen Partei wird dem Kabinet bei den Angriffen der Opposition beistehen, und, da die konservative Partei gegenwärtig eine feste fompafte Majorität in der Kammer bildet, is es der Opposition rein unmöglich, etwas auszurichten. Man glaubt, daß die gegenwärtige Session zwischen dem 26sken und Æsten l, M. vertagt werden wird.

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. S itkung vom 8, August, Lord Fortescue, der frúhere Lord-Lieutenant von Jrland, veranlaßte elne kurze Debatte über Jrländische Ver- hältnisse, Er suchte nämlich darzuthun, daß die Zahl der Verbre- chen in jenem Lande seit dem Beginne der Tory-Regierung zuge- nommen habe, und beantragte die Vorlegung gewisser Dokumente, die sich auf die Kriminal - Statistik Jrlands beziehen. Zugleich machte er der Regierung in Jrland den Vorwurf, durch ihre Maß- nahmen zur Aufreizung der geringeren Volksklasse beigetragen zu haben, sprach sich besonders ungünstig Über eine in offfenem Ge- richtshofe an die Jury gehaltene, von politischen Anspielungen stroßende Rede des neuen Lord - Oberrichters von Jrland, Penne- father, aus, so wie úber das bei einem Prozesse ans Licht ge- brachte Verfahren einiger Magistrats-Personen, das auf das Vor- handenseyn ciner Klasse von aufreizenden Agentcn schließen lasse. Der Herzog von Wellington suchte die Regierung zu verthei- digen und insbesondere die größere Zahl der abgeurtheilten Ver- brechen und die ardßere Thätigkeit der Polizei zu erklären. Was das gerúgte Verfahren der Unter- Behörden betrifft, so verhieß er strenge Untersuchung der Sache. Damit erklärte sich Lord For- tescue zufrieden, und seine Motion wurde darauf angenommen, Am Schlusse erhielt die Bill die zweite Verlesung, welche bestimmt ist, die von Pr fden Geistlichen in Jrland zwischen Pree- byterianern und Episkopalen abgeschlossenen Ehen, welche vor kur- zem durch Richterspruch für ungültig erklärt worden waren, nach- träglih für gültig zu erklären.

Unterhaus. Sißbung vom 6. Augusk. Lord Pal- merston erhob sich gegen den Beschluß des Kanzlers der Schaß- fammer, Herrn Goulburn, der dem zur Opposition gehörenden Lord Chelsea das Gesuch um die Chiltern Hundreds abgeschlagen hatte, um nicht als Mitschuldiger desselben zu erscheinen, wenn er ihm durch Verleihung jenes Amts dazu behülflih wäre, aus dem Unterhause auszuscheiden und gerade einen der Wahl-Verträge zu erfüllen, die das Haus furz zuvor für geseßwidrig erklärt hatte, und um vielmehr durch Verweigerung des nachgesuchten Amts die auf Unterdrúckung von Geseßwidrigkeiten der erwähnten Art L Absichten des Hauses zu fördern. Dagegen suchte nun

ord Palmerston darzuthun, daß weder in einem fonfreten Falle, noch úberhaupt den Ministern das Recht zustehen dürfe, einem Mitgliede des Unterhauses das Amt eines Steward der Chiltern Hundreds, als Mittel des Austritts aus dem Hause, zu verweigern,

¿Was den vorliegenden Fall betrift//, sagte der Redner, „„so hat das Haus ausdrüdtlich allen bei der Roebuckschen Untersuchung Betheiligten Straflosigkeit zugesagt, cine Bestrafung aber würde hier niht nur in Bezug auf Lord Chelsca, sondern auch in Bezug- auf den , der an scine Stelle treten soll, darin liegen, wenn man die Ausführung des zwischen ihnen abgeschlossenen Vergleiches ver- hindern wollte; jener verlôre dadurch die stipulirte Summe von 2000 Bde dieser den ihm zugesagten Parlamentösiß. Fm Allgemeci- nen scheint mir aber das Verfahren der Minister deshalb nicht zu recht- fertigen, weil sie sich, wenn sie die Bewilligung des Amtes cines Stée- ward der Chiltern Hundreds von ihrer Ansicht über die Motive des Gesuches abhängig machen wollten, unter Umständen einen ungebühr- lichen Einfluß auf die Konstituirung des Hauses sichern kdnnen, was ins- besondere dann der Fall seyn kdnnte, wenn man es dem Haupte eincr Partei, das bei einer allgemeinen Parlamentswahl durchgefallen wdre, dadurch, daß man cinem seiner Freunde, der ihm seinen Play einräu- men wollte, den Austritt nerimchgene, unmöglich machte, einen Sih zu bekommen. Nur zwci Fälle kann ih als Grund der Verweige- rung der Chiltern Hundreds gelten lassen, nämlih wenn persönliche Unfähigkeit zu dem Amie vorliegt, und wenn ein Mitglied sich durch den Austritt aus dem Hause einer über ihn verhängten Untersuchung in entziehen suchen wollte, welche scinem Ausschluß zur Folge haben

nnte.//

Der Kanzler der Schaßkammer bezog sh in Fer Erwie- derung kurz auf das, was er als Grund seines Beschlusses dem Lord Chelsea selbst mitgetheilt, und erkannte im Uebrigen die von Lord Palmerston aufgestellten allgemeinen Veundsaäge an.

(ata etiseé pattee fusorte fig Vie Kubert Pete, der anedebet e erte r Robe lich anerkannte , daß der Kanzler der Schablanmes

n n âllen das icdes die Chiltern indeeds cht ablehnen dürfe, und es für Unen Mißbrauch der Gewalt exklrie,

wenn eine solche Ablehnung aus politischen Partei Was aber den vorliegenden fal bere, e ehe 29 die n aSelhdde, g A aas nur darauf, daß keine dfentliche Ahndung von Seiten des Unterhauses selbs stattfinden solle, aber nicht darauf, daß nun auch alle cingeleiteten Gesehwidrigkeiten in ihrer ganzen usdehnung zur Nutfährung bracht werden müßten z dem Ministerium würde ub q eben so wg n angen dürfen, daß es die Hand ur Ausführung des geschlossenen ergleichs bieten müsse, wie man m Privatleben irgend Jemand anmuthen kdnne, das Werkzeug zur Ausführung einer Uebercinkunft zwischen drei Personen abzugeben

deren Prinzip er seine Zustimmung zu ertheilen nicht geneigt sey.

Da Lord Palmerston nur die Vorlegun ewi Sache bezüglichen iere verlangt hatte le diese E od nistern nicht verweigert wurden, so hatte die Diskussion keinen weiteren Erfolg, als die allseitige Anerkennung des Prinzips, daß

feinem Mitgliede des Hauses der Aus / gert werden dürfe, trité aus demselben verwei:

Unterhaus. Sißung vom 8. August, Ei

batte entspann sih an diesem Abend über A Tie ide De» Lefroy, ein Wahl-Ausschreiben für Jpswich zu erlassen, welchem Antrage Herr Duncombe das Amendement entgegenstellte, daß ihm zuvor Erlaubniß gegeben werden möge, eine Bill einzubrin- gen, um 21 Wählern, welche sich bei der lezten Wahl bestechen ließen, ihr Stimmrecht für immer zu rauben. Dies Amendement wurde mit 86 gegen 32 Stimmen verworfen und der Erlaß des Wahl-Ausschreibens verfügt. Unter den Gegnern des Amendements machte besonders der General-Prokurator darauf aufmerksam, wie ungerecht es seyn würde, 1200 bis 1400 Wähler an der Ausübung ihres Wahlrechts so lange zu hindern, bis man 21 Schuldige unter ih: nen zur Strafe gezogen L Unter den übrigen Verhandlungen des Unterhauses is nur hervorzuheben, daß die Amendements der Lords zu Lord utt ma Bill úber die Arbeit in den Bergwerken, wodutcch der ursprüngliche Antrag in mehreren Di bedeutend modifizirt ist (sie weisen z. B. das unbedingte Verbot, Frauen in den Minen zu dulden, zurúck) ohne Abstimmung angenommen wurden, daß die Bill wegen der in Neufundland einzuführenden neuen Verfassung zum dritten Male verlesen wurde, und daß Sir Robert Peel eine Bill einbrackte, welche das Geseß wegen Aufbringung Portugiesischer Sklavenschisfe und Kondemnirung derselben von den Britischen Vice - Admiralitätsgerichten (wofür der neue Traktat eine gemischte Kommission einseßt) definitiv auf- eas die Bill wurde sogleih zum ersten und zweiten Male verlesen,

London, 9, August, Die Thronrede, mit welcher am Freitag das Parlament geschlossen werden soll, ist von Sir Robert Peel verfaßt; es wird darin, dem Vernchmen nach, mit Theilnahme von dem Elend des Volkes gesprochen, aber die Hoff- nung hinzugefügt, daß die gute Aerndte der Noth abhelfen werde. Zugleich wird für die Bewilligung der Einkommensteuer gedankt und erklärt, daß man ihrer nicht länger als drei Fahre zu be: dúrfen denke. Das Parlament wird übrigens, wie Sir R. Peel (nach einer Korrespondenz in der Hamb, Börsen-Halle) in der heutigen Unterhaus-Sißung erklärt hat, nun doch bereits am Freitag, den 12ten d. M,, von der Königin prorogirt werden und morgen seine leßte Sizung in dieser Session halten. j

Aus Portsmuth wird berichtet, daß die Königin noch im Verlauf dieses Sommers eine Seefahrt zu machen beabsichtige, und daß bereits Befehle eingetroffen seyen, die Jacht „Royal George“ zu diesem Zweck in Stand zu seben.

us der Sammlung von Staatsschriften, die sich auf den Sklavenhandel und die darüber zwischen den Europäischen Mächten geführ:e Korrespondenz beziehen, theilt der Morning Herald das Schreiben Lord Aberdeen's an Lord Cowley, Großbritanischen Botschafter in Paris, und die Antwort des Botschafters an den Minister der auswärtigen Angelegenheiten mit. Herr Guizot hat dem Lord Cowley bei Ueberreichung des abgeschlossenen Traktats folgende Antwort gegeben: „Es soll keine Zeit verloren gehen, um die Ratification vorzubereiten, welche so schnell als möglich nach London geschickt werden wird.“ Auch hatte Herr Guizot dem Botschafter verheißen, ihm eine besondere Audienz bei dem König úber den bezeichneten Gegenftand zu bewirken. i

Jm Unterhause ist cine Motion des Hcrrn Duncombe, die Königin zu bitten, die bei den leßten Unruhen in Staffordshire verhafteten Arbeiter wieder in Freiheit seßen zu lassen, mit 53 Stimmen gegen 30 abgelehnt worden.

In den sogenannten Töpferei-Bezirken sind die Kohlengruben- Arbeiter fast sammtlich wieder zu ihrer Arbeit zurúckgekehrt. Jn Súd-Staffordshire aber haben die Unordnungen noch nicht wieder aufzehört, im Gegentheil soll die Zahl der Unzufriedenen zuge- nommen haben, ach den lesen Berichten aus Glas n r winnt auch dort der Kohlengräber - Aufskand ein ernstliches n: sehen. Diese Leute nehmen Schafe von den Weiden und Kar: toffeln vom Felde und halten Versammlungen zu 6000 Mann. Man glaubt, daß, da schon 147 Kohlengruben in der Gegend von Glasgow ohne Arbeiter sind, die Besiger von Eisenhütten sich genöthigt sehen werden, auf die Bedingungen einzugehen, welche ihnen von denselben durch eine Deputation vorgelegt worden sind. wia

Nach Briefen aus China haben die Engländer durch die Er- oberung der fünf Hauptpunkte Hong- Kong, Emoy, Tschusan, Tinghaî und Ningpo den Handel einer 49 Millionen starken Be- völferung im Besiße.

[I London, 9. Aug.

S eit der Ankunft der Jndischea Posk ist das Gerücht von der schnellen Räumung von Afg

hanistan,

is woelches die Jndischen Zeitungen enthalten und i Ihnen in me nem leßten Schreiben mittheilte, ven bespro n E das Publikum und selbst die Presse befinden sich n

8 hi insichtlih dieser Angelegenheit. Ge-

Perl ariger Luisen An eine Frage über diesen Ge- genstand an Sir Robert Peel und forderte ihn auf, L erklären, daß die Aksichten der Regierung falsch arge eyen. Der Premier - Minister vermied jedoch sorgfältig alle Bemerkun- gen Úber diesen Gegenstand und als man in ihn drang, die Beschaffenheit der Kriegs - Operationen in Kabul zu erläutern, ging er zu den diplomatischen Verhandlungen mit Lahore Úber. Jch glaube, Sie werden finden, daß die Anga- ben in meinem leßten Schreiben im Wesentlichen richtig sind, Die Engländer werden sehr wahrscheinlich keinen Versuch machen, nach Kabul vorzudringen; sie werden, während die Unterhandlungen wegen der Gefangenen geführt werden, eine imposante Macht in chellalabad und Kandahar aufstellen, und so bald jene unglück- lichen Opfer befreit sind, das Land ráumen und nur einige Fe- stungen jenseits des Jndus beseßt halten, aber höchskwahrscheinlich die Sikhs ermuntern, sih der ganzen Yreving eschauer, die Bure Singh zuerst mit dem Königreiche Lahore vereinigte, u bemächtigten und wo möglich ihre Macht bis in das Land der

fghanen auszudehnen.

Die einzige Schwierigkeit bilden hierbei die Gefangenen ; denn

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es ist flar, wenn diese Unglócklichen von einem herumstreifenden Militair : Chef in seine Festungen im Gebirge abgeführt fenden sind, so würde nichts Geringeres als die völlige Unterwerfung des ganzen Landes S seyn, um ihnen die Freiheit zu verschaffen, im Falle man sie selbst dann in dén wilden Regionen aufzufinden vermöchte, wohin sie geschteppt worden. Gegenwärtig sind aber diejenigen, von denen sie gefangen gehalten werden, einesweges besiegt, Sie sind durch Sale's Tapferkeit und Pollock's Ver- stärfung r RRE worden, aber sle sind sicher vor Verfol: ung, was sie sehr wohl wissen. Hätte z. B. Abd el Kader eine nzahl Gefangene in die Schluchten des Atlas abgeführt, würde wohl die Anwesenheit einer Französischen Armee von 80,000 Mann in Afrika im Stande seyn, sie durch Gewalt zu befreien? Gewiß nicht, so lange ein einziges Gebirgsthal von der Armee unbesucht bliebe, Das einzige Mittel zu threr Rettung is, daß man die eingebornen Häuptlinge zu bewegen sucht, sie frei zu geben; ein Úbereiltes Vordringen möchte dies schwieriger machen, ohne der Politik oder der Ehre Englands irgend einen Dienst zu leisten.

Sie werden den eigenen Bericht des Generals Sale über die Vertheidigung von Dschellalabad in der Morning Chro- nicle vom 8ten finden. Mir ist nichts Heroischeres in der Kriegs-

eschichte bekannt, Das von diesem tapferen Offizier kommandirte

Corps langte im Winter ohne Lebensmittel und Munition, rings umgeben von einer Wüste und einem wüthenden Feinde, in Dschel- lalabad an, Die Befeskigungswerke der Stadt waren gang un: núß, Ein Theil der kleinen Armee war von zweifelhafter Treue und wurde deshalb entlassen, Der General Sale weigerte sich, nach Peschauer vorzudringen, weil er immer noch hoffte, daß ein Theil des in Kabul belagerten Corps sich durchschlagen und zu ihm stoßen würde, Mitten unter diesen Gefahren wurden die mit \o vieler Mühe und Arbeit errichteten Festungswerke durch dbeben zerstört, denn in einem Monat fühlte man nicht weniger als hundert Stöße. Die Eingebornen in der Stadt waren unzufrieden, Die Rationen der Soldaten waren gering und ihr Dienst ungeheuer. Die ersten Verskärkungen wur- den zurückgeschlagen. Der Feind griff sie beständig an. Dreimal jedoch machte dies Hâuflein Briten in Verbindung mit ihren eben so tapferen und treuen Hinduischen Kameraden einen Ausfall ge- gen die Bergvölker, und dreimal trieben sie dieselben zurück; und noch ehe die Avantgarde des Generals Pollock durch die Keyber- Pásse gedrungen war, hatte Sale's Brigade die Feinde besiegt, ihren Anführer verwundet, das Afghanische Lager erobert und die Stellung gerettet. Zur Belohnung für diese Vertheidigung ist der sehr weise Befehl ergangen, daß ein Jeder von denen, die in Dschellalabad waren, beim Ueberschreiten der Gränze des Briti- schen Jndiens mit den höchsten militairischen Ehrenbezeigungen empfangen werden soll,

Der Jnhalt der leßten Depeschen entschuldigt sehr das Be. nehmen des Generals Elphinstone und zeigt, daß, wie man ver- muthete, der Vorwurf einer sehr großen Andlscreclóii und selbst des Verraths auf Sir William Mac Naghten fällt, der fast sein Loos verdient hat, wenn das, was jeßt von ihm berichtet wird, wahr is, Gewiß is es, daß er zwar ein guter Gelehrter, cin gu- ter Jurist* und ein nüßlicher Diener der Östindischen Compagnie, aber zu dem hohen diplematischen Posten, zu dem er berufen wurde, durchaus untauglich war, und das größte Unglúck Lord Auland's war Mac Naghten's Rath. Man erwartet den vorigen General- Gouverneur tâglih in England, und ih glaube, daß die nächste Parlaments : Session mit wichtigen Debatten úber die Angelegen- heiten Afghanistans beginnen wird, Zu dieser Zeit wird die Po- litif der E bekannt seyn, und wenn diese die Räumung des Landes bezweckt, so wird dies die ganze Wuth der Opposition, deren gegenwärtiger Führer Lord Palmerston is, hervorrufen.

/ Belgien.

_ Vrüssel, 9. Aug, Die Repräsentanten-Kammer hat gestern die Erörterung des Geseßes über den Elen: entar-Unterricht eröff net. Der Minister des Jnnern begann sie mit der Erklà- rung, daß er dem Vorschlag der Central - Section, welcher dahin gehe, den armen Aeltern die Sorge zur Bezeichnung der Schule, in welcher ihre Kinder den durch die Gemeinde bezahlten Unterricht erhalten sollen, zu Überlassen, seine Zustimmung nicht ertheilen könne, Herr Nothomb legte hierauf die Stellung dar, welche die Regierung bei dieser wichtigen Debatte hat nehmen wollen und behalten will; sie ist, wie er sagte, eine ganz unparteiliche und versöhnliche Stel: lung, Mehrere Redner wurden nah dem Minister gehört und gegen das Ende der Sigung erhob s{ch eine sehr lebhafte De- batte durch eine Jnterpellation des Herrn Dolez, Dieser Depu- tirte verlangt von Herrn Nothomb die Erklärung einer Phrase seiner Rede, wo er gesagt hatte, daß die Verweigerung einer Mit- wirkung der geistlichen Behörde der Schule ihren Charafter einer Gemeinde- Schule nehmen würde. Herr Nothomb antwortete, seine Bemerkung sey so zu verstehen, daß, wenn der Klerus einen Lehrer für unfähig erklärte, den Religions - Unterricht zu ertheilen, und der Gemeinde-Rath das Gegentheil behauptete, die Regierung der Schule die Geld-UnterstÜgung entziehen würde. Die Herren Dolez und Rogier erklärten, daß sie eine solche Bestimmung, welche nicht die Einmischung des Klerus, sondern dessen Herr- schaft sanctionire, nicht genehmigen könnten. Die Kammer trennte sich Über diesen Zwischenfall, welcher für die Folge noch eine stürmische Diskussion herbeiführen dürfte.

E Deutsche Bundesstaaten.

Z Veimar, 10, Aug. Das neueste Regierungsblatt ver- öffentlicht nachstehenden in der: neunzehnten Viesjäbeigen Sißbung, am 28. Zuli 1842 gefaßten Bundestagsbeschluß: „Die souve- rainen Fürsten und freyen Städte Deutschlands vereinbaren sich : daß den schriftstellerischen Werken J. G, von Herder's ein zwan- zigjähriger Schuß gegen den Nachdruck in allen Bundesstaaten dergestalt verliehen werde, daß jedwede, ohne ausdrückliche Geneh- migung der Herder'schen rechtmäßigen Nachkommen, innerhalb des Deutschen Bundes ebiets binnen zwanzig Jahren von der Publi- cation des gegenwärtigen Beschlusses an veranstaltete Herausgabe der J, G. von Herder'shen Schriften als unerlaubter Nachdruck im Sinne des Bundesbeschlusses vom 9. Nov. 1837 betrachtet werden solle,“ |

Kamenz, 9. Aug. (Leipz. Ztg.) Es bestätigt sich, daß der Brand am Aten d. Abends im T Hause der Leiter- gasse ausbrach, wahrscheinlich durch Verwahrlosung von Seiten einer Frau. Bei warmem Súd-Westwinde und bei der Troen-

elt der Schindeldächer in den Umgebungen jenes Hauses ver- reitete sich das Feuer mit größter Schne igkeit, und so standen wenig Minuten nach dem Ausbruch das gegenüber stehende Hirzelsche Haus, das Primariat, Archidiakonat und die Küster- di ohnung in Flammen; es verbreitete sich von da aus über ? ganze Stadt nach der Richtung des bisweilen recht stark wehenden Súd- Westwindes, bis an das dem Klosker Marien-

Brauhaus gerettet ist.

Summa versichert ist,

men, während in diesem ©

Magdeburg angekomm:

für einzelner Schiffer, haben, diesen die Fahrt

dern wird.

Wien, 6. Aug. zog von Modena mit

sen hohen Herrschaften Luitpold von

Anwesenheit eine Probe

und außer dem Dienste demnach glauben, der Þ fanten Verzicht geleistet.

Lene zu haben.

Der Enthusiasmus für

ausgetreten war.

dem Boden, den der Fuß

die heiligen Stätten des

goniens fiel,

faner ausÚúbten, als eines

bensg-:Bekenntnisses, einen

stern gehörige und an die Stadt itte grenzende Dorf Spittel, welches nebst der kleinen katholischen Spittelkirche und dem klödster-

lich durch milde Beiträge

lichen Vorwerk abbrante, bis auf 2 Häuser, die dur die Sprise von Biehla fortdauernd benegt und dadurch gerettet wurden. Án ffentlichen Gebäuden sind in der Stadt eingeäschert worden : das Primariat, das Archidiakonat, die Küsterwohnung, das Rathhaus, das Direktorat, die Stadtschule und die Kirchgasse, der Anger, die Gänsegasse, Fleischergasse, Baußnergasse, von da die Häuser zur Pforte Schutt liegen der ganze Mete, Ae éngasse, die Fleischbänke und die denselde r liegenden Häuser, die Leitergasse bis auf die Mörbißsche Tuchfabrik, die Herrengasse bis auf das Böttnersche Haus, die ganze Zwingergasse, die Klostergasse, die Gasse vom Klosterthore bis an die Königsbrücker Gasse, diese, die Zwinger - und Pulsnißer Gasse halb, auf welcher auch das

vieler,Sprißen vom Lande das Haus des Bezirfs:Arzts Dr. Rdde- rer erhalten wurde, denn wäre dieses vom Feuer ergriffen worden, so wäre auch unsere schône Hauptkirche an die Reihe gekommen. Die Pulsnißber und die Königsbrücker Vorstadt stehen noch, aber beide haben nicht viel über 50 Nummern, die große Baußner Vorstadt, die fast 300 Nummern zählt, ist bis auf etwa 40 Häu- ser eingeäschert, so kann man wohl sagen, daß etwas über 5 Sech- stel von Kamenz vom Feuer zers?ört sind. Schauervoll ists, durch die verödeten Gassen zu gehen! Viele von den Bewohnern sind auf die Dörfer gezogen. wohnten, müssen sich mit kleinen Gemächern begnúgen ; viele woh- nen in Scheunen :c, Aber bei der vorgerúckten Jahreszeit wer- den Wenige etwas zum Wiederaufbau unternehmcn können, auch es nicht vermögen, da nur ein mäßiger Theil sein Mobiliar ver- | sichert hat und das Jmmobiliar nur mit 169,000 Rthlr, in

Leipzig, 11. Aug. Beschiffung der Elbe alljährlich schwieriger werde, ist nicht nur durchaus unrichtig, sondern wir können durch Thatsachen das Ge- gentheil beweisen und darthun, daß bei den, wenn auch nur spär- | lichen Anlagen und dürftigen Geldmitteln, welche zur Jnstandhal:- | tung der Elbe seither angewiesen sind, das Elbbett sich in den leß: | ten Jahren schon wesentlich gebessert hat. fonnten bei einem Wasserstande von nur einigen und 30 Zoll un- ter 0, der Übrigens zu den Seltenheiten gehört, die Elbkähne zwi- schen hier und Hamburg auf sehr vielen Stellen kaum leer lberkom- | | jahre bei dem seit 30 Jahren in solcher Dauer nicht vor efommenen ungünstigen Wasserstand von 62 Zollunter nicht | nur die Elbkähne mit fast halber Ladung úberall scchwimmen, sondern | die Passagier- und Güter- Dampfschifffahrt von Magdeburg nach Hamburg noch drei Mal wöchentlich regelmäßig ohne besonderen | größeren Zeitaufwand durchgeführt wird und das leßte Schlepp- | dampfschiff noch mit 1100 Ctr. Güterladung ohne abzuleichten in

( n isk. Dabei ist noch zu berúsichtigen, | daß seither gar feine S erst in diesen Tagen von Seiten der Preußischen Regierung ein Elb - Polizeireglement publizirt worden is, welches wesentlich zur | Erleichterung der Schifffahrt beitragen wird, indem es der Will- |

Ziel seßt und namentlich

zu Schönbrunn eingetroffen, und am selben Abend noch war die- |

fpold Bayern zu Ehren eine gl Kaiserlichen Gartens und großes Feuerwerk.

© Madrid, 2. Aug. ; cisco de Paula mit seiner Familie von hier nah San Sebastian abgereist, Auch sein ältester Sohn, der supernumeraire Husaren- Capitain, begleitet ihn dorthin. Lekbterer erhielt bei seiner hiefigen

Range eines Spanischen Jnfanten zollt. Der Regent befahl näm- lih in einem besonderen Tagesbefehle, dem jungen Jnfanten „in

die, welche einem Kavallerie - Capitain zukommen.“ Feldmarschall, sondern auch .auf die Würde eines Spanischen Jn-

schien, selbst die Subaltern - Offiziere ihn nicht grüßten. gens scheint der Jnfant Don Francisco während der leßten Zeit seines hiesigen Aufenthaltes dem Regenten gewisse Besorgnisse ein- Starke Kavallerie: Patrouillen waren nämlich eit einigen Nächten in der Nähe der Wohnung des Jnfanten auf- gestellt, und am Abend vor seiner Abreise erhielten sämmtliche Truppen den Befehl, in ihren Kasernen unter dem Gewehr zu | bleiben. Nun verkündigen die ministeriellen Blätter, dec Jnfant

sey nah S. Sebastian abgegangen, um Seebäder zu nehmen. | bleibt bei den leßteren; somit ginge die Stadt Frederickstoron, ge- |

bei seiner Ankunst hierselbst beseelt war, dürfte dort wohl etwas herabgestimmt werden. Anfangs fand allerdings zwischen beiden ein befriedigendes Verhältniß statt. : vielmehr dessen Gemahlin, von dem Wunsch, ihren Sohn je eher je lieber mit der Königip vermählt zu sehen, hingerissen, Verbin- dungen mit den Gegnern der alleinigen Regentschaft Espartero's anfnúpfte, fand dieser sih bewogen, ihn in diejenige Stellung zu- rückzuweisen, aus welcher der Jnfant vielleicht zu vorschnell her-

Zu einer Zeit, wo andere Mächte das Licht des Christenthums auf

bemúhen, scheint es den Staatsmännern, die im Namen ihrer katholi- schen Majestät der Königin von Jerusalem regieren, vorbehalten, dem von der Spanischen Krone bisher ausgeübten Patronat-Recht über |

im vierzehnten Jahrhunderte durch Robert und Sancha von Sicilien der Königstitel von Jerusalem an die Krone Ara- betrachteten nen durch den Päpstlichen Stuhl verliehene Patronat über die heiligen Stätten des gelobten Landes, welches sie vermittelst der von ihnen dort hingeschickten und freigebig unterstÜßten Franzis-

Verordnung Karl's Il. vom 17. Dezember 1772 gab er dieser wohlthätigen Stiftung, die nicht nur über die Aufrechthaltung der katholischen Kirchen und Klöster im gelobten Lande wachte, dern auch Errichtung von Hospitälern, Hospizen, von Almosen, Arzneien an Leidende ohne Unterschied des Glau-

fluß ausúbte, eine sehr genau für diese edlen Zwecke berechnete Einrichtung. Die erforderlichen Geldmittel wurden fast ausschließ:

Cortes von 1837 hatten vor dieser Anstalt eine solche Ehr- furcht, daß sie in dem Geseß vom 29, Juli jenes Jahres, welches die Aufhebung aller Mönchsorden und Einziehung ihrer Güter verfügt, die Mission von Jerusalem und deren Ka- pitalien (die sogenannte Obra -pia- conservacion de los santos lugares de Jerusalen) ausdrüúdcklich von dieser Matanze aus- schlossen. Eine vom Staat ernannte Kommission verwaltete seit: dem die Gelder jener Anstalt, und noch am 22, Mai d. J. ( 20: ten sich im Hafen vón Valencia zwölf mit einigen Fonds verse: hene Ex-Franziskaner nah Palästina ein, um die y der dorti- gen Missionairê zu verstärken. Darauf aber beschloß der Kon: reß der Deputirten, die Anstalt solle eingehen und ihre Kapita-

en sollten zur Staats- Kasse gezogen werden. Der Senat trat diesem Beschlusse bei, und vermuthlich wird ihn der Regent ge- nehmigen und der Krone JZsabella?s ein nicht glänzendes aber werthvolles Juwel entreißen.

Nachdem die Minister länger als vier Wochen über die Art und Weise, wle der Brasilianische Minister-Resident sein Beglau- bigungs- Schreiben zu überreichen habe, berathschlagt hatten, er- folgte endlich die Entscheidung, daß es in die Hände des Regenten und in dessen Wehnung abgegeben werden müsse. Demzufolge überreichten gestern Herr Cavalcanti d'Albuquerque, als Minister- Resident des Kaisers von Brasilien, und Herr Washington Jrving, als bevollmächtigter Minister der Vereinigten Staaten Nord- Amerika's, ihre Beglaubigungs- Schreiben in die Hände des Re- genten und wurden darauf Jhrer Majestät der Königin durch den Minister der auswärtigen Angelegenheiten vorgestellt.

Seit gestern erscheint hier unter dem Titel Jberia ein | neues Blatt, welches dem jeßigen Ministerium als Organ zu die- | nen. bestimmt seyn sol. Dieses Blatt erklärt als seine Aufgabe : | „die Heiligung des Rechtes des Widerstandes der Völker gegen (L. A. Z.) Die Behauptung, daß die | die Anmaßungen und Mißbräuche der Throne“, und nennt das | Christenthum: „eine philosophishe Sekte“.

Portugal.

Lissabon, 31. Juli. Gestern sind die neuen Verträge mit England von der Königin ratifizirt worden. Die Frage wegen Feststellung des Tarifs scheint ihrer Lösung schnell entgegenzugehen. In einer Konferenz des Herzogs von Palmella und Lord Howard de Walden's mit den Portugiesishen und Britischen Commissairen sind alle beantragten Tarif - Veränderungen durchgenommen, und es is zugleih beschlossen worden, daß Úber alle von den Por- tugiesischen Commissairen noch nit berúcksichtigten Artikel nac- träglih eine besondere Tabelle aufgemaht werden soll, Behufs Beantragung fernerer Reductionen, worauf denn die Versamm- lung von neuem zusarumentreten wird.

Die Annäherung Spanischer Truppenmassen an die Gränze | hat um so mehr zu einer großen Menge von Gerüchten Veran- | lassung gegeben, als zu gleicher Zeit der Spanische Gesandte, Herr | Aguilar, mit einer Anzahl neuer Anforderungen an die Portugie- | sische Regierung eingetroffen is; unter Anderem verlangt er die Erstattung von 32,000 Piastern, welche zur Losfkaufung des durch Spanische Banditen nach Portugal entführten S panischen Senators Saenz haben bezahlt werden müssen, und 69009 Dollars, die unter gleichen Umständen für sehs Spanische Studenten be- zahlt worden sind. Man glaubt, die Portugiesische Regierung werde in dieser Sache ganz dem Rathe Lord Howard de Walden?s folgen und dadurch alle Kollisionen vermeiden. Es is Úbrigens hier das Gerücht im Umlauf, Lord Howard de Walden sey durch die Nachricht von dem Uebergang Spanischer Truppen Über die | Portugiesische Gränze dazu bewogen worden, das Dampfpaketboot „Montrose“ vor der gewöhnlichen Zeit nach England zu expediren.

losterfirche, dann die

inauf Über den

Topfmarkt. Jn die Klostergasse,

ut war es, daß durch die Thätigkeit

Einzelne Familien, die ganze Häuser be-

i Dm

Noch vor zehn Jahren

trompolizei auf der Elbe existirte, sondern

welche, wenn sie tiefer als andere geladen oft absichtlich belegen und verderben, ein den Dampfschifffahrtsverkehr sicher för-

Desterreich.

Gestern ist Se. Königl. Hoheit der Her- seiner Familie im Kaiserlichen Lustschlosse

und Sr. FRaO Hoheit dem Prinzen nz

ende Beleuchtung des Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New- York,, 19. Juli, Die Tarif-Bill it am 16. d. M. mit der sehr unbedeutenden Majorität von 116 gegen 112 Stimmen von dem Repräsentantenhause angenommen worden, und man berechnet, daß sie im Senat eine Majoritác von nur Einer Stimme für sich haben werde. Daß der Präsident sie nicht sanctioniren wird, ist außer Zweifel. | Die Banken von Virginien werden, wie es beißt, am 15. September ihre Baarzahlungen wieder anfangen; dagegen haben | von den Banken von Le Is alle, bis auf eine, die Bank . L | von Louisiana, ihre eben erst wieder be e B feine anderen Rüsichten zu R | E oui d ( E aarzahlungen ; : Wi | Der Buffalo Advertiser erzählt, daß der bekannte Mac rinz hâtte nicht nur auf seinen Rang als | Leod, als er sich vor kurzem Geschäfte halber in Buffalo gezeigt habe, von dem Straßenpdbel verfolgt und insultirt worden sey, so daß er sich mit Mühe in ein Haus flúchten konnte. | Was die auswärtigen Angelegenheiten betrifft, so äußern die j

Spanien. Gestern ist der Jnfant Don Fran-

E E R E E Ee

von der Achtung, welche der Regent dem

Die Folge war, daß, wo der Prinz er- Uebri-

Blätter der Vereinigten Staaten ziemlich allgemein die Ueberzeu-

gung, daß die Unterhandlungen mit Lord Ashburton wegen der | nordöstlichen Gränze so gut wie beendet seyen. Der American

giebt hinsichtlih der Schlichtung dieser Gränzfrage folgende Be- | fimmungen an: „England behält das streitige Gebiet nördlich vom | St. Johns:Flusse in Neu:Braunschweig. Die Landzunge zwischen | diesem Flusse und der jeßigen Gränze der Vereinigten Staaten den Regenten, von welchem der Jnfant | genwärtig der Sib der Regierung von Neu : Braunschweig, und die Schifffahrt auf gedachtem Flusse bis ans Meer an die Ame: rifaner úber, was in dieser Provinz große Unzufriedenheit erzeugt haben soll.“ Als Beweis dafür, daß man in der Hauptsache einig geworden, wird der Umstand angesehen, daß die mit der Aufnohme dcs streitigen Terrains nordwärts vom St. Jehn beauftragten Amerikanischen Ingenieur - Offiziere zurückberufen worden Aud, während die sÚdwärts von diesem Flusse beschäftigten ihre Arbeiten noch fortseßen.

Der Práäsident von Texas, General Houston, hat am 29, Juni den Kongreß in Houston mit einer Bocschaft erdffnet, in welcher er die finanziellen Schwierigfeiten der neuen Republik darlegt und den Verkauf der öffentlichen Ländereien zur Deckung des De- fizits empfiehlt. Die Botschaft erzählt kurz den Einfall der Mexi- Seitdém | kaner und die Gegenmaßregeln des Präsidenten, überläßt die

| fernerea Maßnahmen dem Kongresse und empfiehlt insbesondere | die Flottille der Beachtung desselben.

Bedeutendes Aufsehen hat im Kongresse zu Washington die demselben von Seiten des Präsidenten vorgelegte Korrespondenz mit Mexiko erregt, die durchweg in einem überaus bitteren Tone gehalten ist, Die Antwort auf das Schreiben des Mexikanischen Ninisters, Herrn Bocanegra, vom 31, Mai d. J., in welchem er die Fortdauer des Verfahrens der Vereinigten Staaten in dem Streit zwischen Mexiko und Texas für einen offfenen Akt der Feindseligkeit erklärt, erhielt eine Beantwortung in einer von Herrn Webster an den Amerikanischen Gesandten in Mexiko, Ge- neral Thompson , gerichtete, vom 15. Juli datirten Depesche, in

welcher er demselben Folgendes aufträgt: ¿¿Nach Empfang es Depesche werden Sie eine Notc an Herrn

¿ Staats- de Bocanegra crlassen und ihm in derselben sagen, daß Fer Sit ne Secretair der Vercinigten Staaten sein Schreiben vom 31. 9. Juli erhalten hat ; das der Präsdent der Staaten die

Als aber der Jnfant, oder

des Erlôsers betraf, weiter auszubreiten sich

gelobten Landes zu entsagen.

die Monarchen Spaniens das ih-

ihrer schdnsten Vorrechte. Vermöge einer son- Verabreichung

eben so wohlthätigen als vielseitigen Ein-

e

aufgebracht, und selbst die konstituirenden