1842 / 228 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

i enen Gefahren zurückweichen zu sehen, vor denen I,

gemeinschaft quie Îhnen- so glúcklih war, das Land seit 12 en.“

odr L ee des Königs wurden von den versammel- ten Deputirten mit lebhafter Begeisterung aufgenommen. Der König trat hierauf in die Mitte der Deputirten und sagte zu ihnen: „Js empfinde es lebhaft und tief, daß die Kam- mer sich fo zahlreich um Mich versammelt hat, und Jch danke ihr neuerdings als Vater, als Mensch und als König für die Gefühle, weiche sie an den Tag legt. Jch möchte jedem Einzelnen ihrer Mitglieder Meinen Dan dafür sagen fönnen. Jene Be- weise der Theilnahme würden für Mich ein Trost seyn, wenn Mich irgend etwas über den Verlust eines solchen Sohnes trôsten éönnte.“ Der stürmische Ruf: Es lebe der König! en diesen Worten, die einen unbeschreiblichen Eindruck auf alle An- wesenden hervorbrachten.

Jn den Büreaus der Deputirten: Kammer wurden gestern der Geseß- Entwurf über die Regentschaft und der Vorschlag des Herrn Odilon -: Barrot über die parlamentarische Untersuchung er- drtert. Was den ersteren Gesebß- Entwurf betrifft , so sprach sich in sämmtlichen Büreaus die überwiegende Mehrheit dafür aus, daß man, wenn auch manches gegen den Entwurf einzuwenden sey, doch feine ernste Opposition gegen ihn machen werde. Nur die extremen Parteien werden den Grundsasß, daß die Kammer nicht das Recht habe, ein constitutives Geseß, wie das vorgelegte, zu votiren, anregen und zu vérfechten suchen; aber augenscheinlich ganz ohne Erfolg, da die Führer des linken Centrums und der linken Seite nicht darauf eingehen, sondern im Gegentheil Alles aufbieten wollen, um dem Geseße die größtmdglichste Majorität zu verschaffen. Am gespanntesten war man in den Büreaus auf die Aeußerungen des Herrn Thiers, über dessen gegenwärtige poli- tische Ly sich die verschiedenartigsten Gerüchte verbreitet hat- ten. És ist bekannt, daß der verstorbene Herzog von Orleans ein Gönner des Conseils: Präsidenten vom 1. März war, und man vermuthete, daß dieser nur deshalb so entschieden in der Opposition verharre, weil er auf diesem Wege später durch den Kronprinzen zur Gewalt zu gelangen hosfe. Man is daher geneigt, zu glauben, daß Herr Thiers, da eine seiner größten Hoffnungen gescheitert ist, sich entschließen dürfte, nah und nah wieder in die Reihen der Konservativen Se. und daß er in der lebhaftesten Un: terstüßung des Regentschafts-Geseßes das geeigneteste Mittel dazu erblicken würde. Herr Thiers hat sich in seinem Büreau folgen:

dermaßen geäußert: : Ï

„„Fh muß, bevor ih mir einige kurze Bemerkungen über das Regentschasts-Geseh erlaube, den Grund angeben, der mich veran- laßt, das Wort zu ergreifen. Jch trete nicht als Kandidat für die Kommission des Regentschafts- Gesehes auf. Wenn ich in diesem Augenblicke das Stillschweigen breche, so geschieht es, weil ich keine meiner Meinungen verhehlen mag, und weil ich sie vor aller Welt, vor der Regierung sowohl, wie vor den Parteien, darzulegen wünsche. Fch gehdre zu denen, die der Opposition gerathen haben, das Regent= Ichafts- Geseß anzunehmen und es, vorbehaltlich der Bemerkungen Über die Details, mit der fir O Majorität zu votiren. Die Gründe, weshalb ich E, den Bänken der Opposition sige, sind aller Welt bekannt; ih habe dieselben so oft dargelegt, daß ich iebt nicht darauf zurückzukommen brauche. Fch füge nur hinzu, daß ich mich nicht auf bloße Reden beschränkt habe, wie o viele Opponenten, sondern daß ich zweimal auf meine ministerielle Stel- lung Verzicht leistete. Fch bin also Mitglied der Opposition , aber der Opposition, die erhalten und nicht derjenigen, die zersdren

will. Jch bin Merzangt, daß es in der Kammer feine andere giebt; aber icdenfalls gehdre ih zu derjenigen , die die Monarchie aufrecht erhalten und ihr zu Hülfe fommen will, wenn fie erschüttert ist. Fch glaube nicht , daß die mit einer Königlichen Minderjährigkeit verbundenen Gefahren in der Zukunft eben so groß seyn werden/ als sie es in der Vergangenheit waren. Fch glaube mit aller Welt, daß unsere Fnstitutionen einen Theil jener Gefahren vorbeugen werden. Aber bei ciner neuen Dynastie i die erste Uebertragung der Krone von Vater auf Sohn eine ernste Thatsache, die die Staatsmänner stets mit Besorgniß erfüllt hat. Die Existenz eines un- mittelbaren Throufolgers, wie des Herzogs von Orleans, gewährte eine große Sicherhcit. Ein gercifter, fähiger, cnergischer Prinz licß für den Tag, wo der Thron anders beseßt werden mußte, wenig zu fürchten übrig. Sein Tod ist in dieser Hinsicht einer der größten dentlichen Unglücks- fälle. Die Uebertragung der Krone an einen minderjährigen Prinzen kann nicht dieselbe Sicherheit darbieten, wie die Uebertragung derselben an einen Prinzen voll Kraft und Reife. Diese Sicherheit möglich| wiederherzustellen , darauf muß man bedacht seyn, gehdre man nun der Majorität der Kammer oder der Opposition an. Um dies zu er- reichen, muß der Anspruch, auf den sich der künftige Regent zu Üben hat, mdglichsi mächtig seyn; und deshalb wünsche ich, daß das Regent- schafts - Geschß mit einer ungeheuren Majorität , und sogar mit Ein- stimmigkeit , wenn es möglich wäre, diese zu erlangen , votirt würde. Erfüllt von diesem Gedanken, habe ih der Opposition gerathen , das vor gene Gescyß anzunehmen. Jm FJuteresse der Monarchie zuer, und dann in ihrem eigenen habe ich ihr diesen Rath ertheilt. Man verleumdet die Opposition häufig; man macht ihr den Mangel des Geistes dec Erhaltuug zum Vorwurf ; sie wúrde jene Verleumdungen gewissermaßen begründen, wenn sîc bei ciner so ernsten Gelegenheit keine Bereitwilligkeit und keinen Eifer zeigte. Von dieser Ansicht aus habe ich die dem Gesehe gegebene Form be- dauert ; ich finde diese Form zu allgemein gehalten ; sie giebt zu einer Einwendung Anlaß, auf die ich meinerseits wenig Werth lege, die aber gewisse Gemüther verleßt und gewisse Skrupel hervorruft. Ein allgemei- nesGeseßz regt die Frage an, ob wirdie Macht haben, einen konstitutiven Akt zu vollziehen. Was mich betrifft, so zweifle ih nicht an de: Ausgedehntheit unserer Vollmachten; ich glaube nicht an die lächerliche Nothwendigkeit, zu Primair-Versammlungen unsere Zuflucht nehmen zu müssen; ich laube, daß das Köni ma und die beiden Kammern vereinigt die Rational-Souverainetät vollständig repräsentire. Aber da ein spe- zielles Gesch jeden Einwand beseitigt haben würde, so hätte i cine Abfassung gewünscht, die, obne Gigenwamen auszusprechen, do den Charakter einer für die jeßige Generation, d. h. für den Gra- fen von Paris und seine vier Onkel berechnete Regierungs-Maßregel an sich getragen bätte. Auf diese Weise würde man dem Gesetze eine grdôßere Anzabl weißer Kugeln gesichert haben. Jch sche die Schwierigkeit ciner solchen Avfassung schr wohl ein ; Ich wünsche, daß die Kommission untersuchen mdge, ob dieselbe mbglich is; aber, welches au das Resultat seyn mdge, so erkläre ih für meine Rech- misstot daß ih für das Geseh, wie es aus dem Schooße der Kom- mis on hervorgeht , stimmen werde. Vor allen Dingen müssen wir unsere Pflicht gegen die Monarchie von 1830 erfüllen. Fch will diese Monarchie, wie ich sie damals wollte, ich will sie liberal, na- tional, aber siark; und wenn ich der Opposition den Rath ertheile, jenes Geseß zu votiren, so ist es der Rath eines aufgeklärten Man- nes verzcihen Sie mir das Wort, eines Mannes, der loyal gegen die Opposition, loyal gegen die Monarchie ist. “Die Kommission, welche mit Prüfung des Odilon-Barrot’ schen Vorschlages beauftragt worden ist, besteht aus den Herren Galis, von Corcelles, Pascalis, von Beaumont, Meynard, von Latour- nelle, Croissent, Odilon-Barrot und Lanyer, also aus 5 Mitglie- dern der fonservativen Partei und 4 tgledarn der Opposition. ‘Das Feuilleton der Presse enthält einen Artikel von Jules

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boten, als ein wahres Meisterstück betrachtet werden muß. Eine der interessantesten Details aus der ae w Beschäftigung des Königs ist unstreitig das, daß Ludwi Philipp seit vielen Jahren an jedem Abend die Geschichte des vtrtolenen Tages niederschreibt und der Nachwelt dadurch Memoiren bereitet, die an pieseitigem

rt

Interesse faum von irgend einem and überboten werden d 9 eren Werke ähnlicher

O Paris, 12. Aug. Da es der Regierung da laufende Session so schnell als möglich zu schließen, g Fe das Kabinet den König, gestern Abend nah Paris zu kommen um die große Deputation der Deputirten - Kammer, welche die gestern votirte Adresse ihm Überreichen sollte, zu empfangen, damit dann die Kammer heute in den Büreaus der Regen schafts-Ange- legenheit ungestört obliegen könne. Man betrieb die Sache mie ciner solchen Eile, daß viele Deputirte niht einmal wußten, daß der König die große Deputation gestern Abend empfangen würde, und sich demnach nicht derselben anschließen konnten, wie sle es ewünscht hätten. Die Zahl der Deputirten, welche dabei in den

uilerieen erschienen, betrug beiläufig 250—260, Etwas vor neun Uhr Abends war die Königliche Familie unter der gewdhnli- chen Esforte nah den Tuilerieen aus Neuilly angekommen. Die Königin und die Prinzessin zogen sh in ihre Gemächer zurück, während der König in der Uniform der National-Garde, von sei- nen vier Söhnen umgeben, die Kammer sogleich empfing. Säâmmt- liche Minister standen auf beiden Seiten des Thrones in großer Staats-Uniform. Herr Sauzet verlas mit lauter vernehmlicher Stimme die Adresse und Überreichte sie hierauf dem König, der sie seinerseits dem Conseils : Präsidenten übergab und mit den Worten erwiederte, die Sie in dem heutigen Moniteur uni- versel lesen werden. Wie immer seit dem Tode des Herzogs von Orleans schien Ludwig Philipp sehr bewegt und zog si nach voll- endeter Antwort schnell zurück, gleichsam um den Ausbruch seines Schmerzes der Kammer zu verbergen.

Die gestrige Versammlung der Deputirten in den Büreaus der Kammer = zur Genüge gezeigt, daß der Geseß-Entwurf der Regentschafts-Frage eine sehr starke Majorität erlangen wird, in- dem selbst die Deputirten, welche die Form des Geseß-Entwurfes bekritteln, mit dem Jnhalt derselben einverstanden sind. Die von den radikalen Deputirten aufgeworsene Behauptung, daß die ge- genwärtige Kammer nicht ermächtigt sey, ein organisches Geseb, wie das vorliegende, ohne vorläufige Ermächtigung von Seiten der Nation zu verfassen, hat in allen Büreaus einen lebhaften Widerstand gefunden. Man muß ein sehr schwacher Pu- blizist seyn, um niht auf der Stelle den Jrrthum die- ses radifalen Prinzips einzusehen. Allerdings beruht die heutige repräsentative Verfassung Frankreichs auf den Grund- saß der Volks -: Souverainetät; allein von dem Augenblicke an, wo die Nation ihre Vertreter erwählt hat, verzichtet fle ipso facto auf ihre Souverainetät, indem sie ihre Rechte auf die von ihr ge- wählten Deputirten überträgt. Diese Ansicht läßt sich durch die ausdrücklichen Bestimmungen der Charte von 1830 auf das ge- nügendste rechtfertigen. Die Charte seßt fesk, daß die Deputirten während der Ausübung ihrer Functionen und sehs Wochen vor und sechs Wochen nach jeder parlamentarischen Session nicht ver- haftet werden können, ein sprechender Beweis, daß sie dadurch er- kennen lassen will, daß die Deputirten als Depositairs der Volks- Souverainetät heilig und unverleßlih sind. Die Wahlmänner hingegen, oder die Nation, wenn. man will, besigen diese Unverleß- barkeit nur während sie im Begriffe stehen, das Wahlrecht auszu: úbenz; nur dann is es der. berwogffneten Macht verboten, den Ver- sammlungsort der Wähler zu bétreten. Sobald sie ihre Wahl- Operationen vollendet haben, verlieren sie ihre Unverleßbarkeit, die in Folge der Wahl auf den ernannten Deputirten übergeht. Dies ist ganz nah den Grundsäßen des natürlichen und positiven Pri- vatrechtes in Betreff eines Mandats. Sobald der Mandant einen Mandatar erwählt, ist ihm, ohne ausdrücklich das Gegentheil aus- bedungen zu haben, verboten, sich in die Unterhandlungen des Mandatars einzumischen, indem der andere Paciscent sonsk durch zweiseitige Unterhandlungen in Jrrthum geführt werden könnte, wodurch der Vertrag an seiner Gültigkeit verlieren würde. Das nâmlihe gilt von dem Mandat eines Deputirten. Wenn es jedem Wahlmann freistände, den betreffenden Deputirten Instructionen und Verhaltungs-Befehle zu geben, so wäre die De- putation rein unmöglich, und statt der Volks- Herrschaft würde da- durch die Anarchie erzeugt werden. Das Mandat eines Deputir- ten in einem monarchisch:constitutionellen Staat muß unbedingt und absolut seyn, denn es beruht nur auf dem Vertrauen, welches die Wahlmänner zu dem von ihnen begünstigten Kandidaten he- gen. Bei den júngst vorgenommenen abten haben mehrere Kan- didaten ausdrüúcklich erklärt, daß sie feine Verbindlichkeit in dieser oder jener Angelegenheit so und nicht anders zu stimmen, über- nehmen mögen, sondern sich vorbehalten, nah eigenem Gewissen und Ueberzeugung zu stimmen. Keinem Wähler is es da einge- fallen, zu behaupten, daß der Kandidat verpflichtet wäre, sich be- E Instructionen von dem Wahl - Kollegium auferlegen zu lassen.

Anders ist es in republikanischen Staaten, wie in der Sehwei, wo die Verfassung den Kantonen das Recht ertheilt, ihren respe tiven Deputirten schriftliche Jnstructionen für die Tagsaßung mit: ugeben; allein man darf nicht vergessen, daß die Schweiz und die Nord-Amerikanischen Staaten, nicht ein einziger Staat sind, sondern einen Staatenbund bilden, und dadurch die Bedingungen des in- neren dfffentlichen Lebens ganz anderer Art sind, als in einer re- prâsentativen Monarchie. Was die Radikalen jeßt vorbringen, wird selbst durch die Geschichte der Juli-Regierung widerlegt. Die beiden Kammern haben im Jahre 1831 die Frage der Erb- lichkeit der Pairie, die gewiß ein organisches Geseß ist, entschieden, ohne an die Sanction der Volks-Souverainetàät zu rekuriren ; und ist das heutige Wahl-Geseß, ein anderes organisches Statut, nicht ohne Mitwirkung der Nation durch die Kammer im Jahre 1831 enfschieden worden ?

„*, Pariís, 12. Aug. Der Geseß-Entwurf úber die Regentschaft ist in den Büreaus geprüft und von der großen Majorität Febitigt worden. Einige radikale Deputirte meinten, es sey zur Abfassung eines Regentschafts-Gesezes nothwendig, eine fonstituirende Ver- sammlung einzuberufen; allein diese Bemerkungen wurden nicht günstig aufgenommen und die Ernennung der Kommission beweist, daß der Entwurf keine große Modificationen erleiden wird. Von den Mitgliedern dieser Kommission gehören sieben der fonservati- ven Partei und nur zwei der Opposition und zwar der gemäßig- testen Nüance derselben an. Der Geseß-Entwurf wird wahrschein: lih -niht ohne Diskussion angenommen werden, allein es is zu

ch -

betitelt: „der König“. Herr Janin hat hier ein ofenba ei den besten Quellen hópftes Bild von der Lebensweise ÉeT dem Charakter des Königs Ludwig Philipp entworfen, welches

wünschen, daß die parlamentarischen Debatten von den soge- nannten Vorfragen (questions préjudicielles) befreit blei e,

die sih bereits der ositions- Journale bemächtigt haben. Es Ard p B. nicht E “ats den Rednern dreierlei zu

durch die sichere und taftvolle Ueberwindung der vielen Schwierig- a die e unumwundene Behandlung dieses Gegenstandes dar-

verlangen: 1) die Kammer nicht in jenen unfruchtbaren Wortstreit über die D und die legislative Gewalt zu verwieln ;

2) sie nicht durch lange Zusammenstellungen aller Präcedenz-Bei- spiele in Betreff der Regentschast under der a He d m ermüden, indem jene Beispiele einem von dem unsrigen ganz ver- schiedenen Regierungs-Systeme angehören und daher egenwärtig feine Anwendung mehr finden föônnen; 3) nur mit Außerster Vor- sicht persónliche Fragen zu berühren, indem man si sonst der Gefahr ausseßen würde, Rechte zum Vortheil einer Person zu reklamiren, die feine Ansprüche darauf macht. Wenn man über- einfâme, diese drei Punkte bei den Debatten aus dem Spiele zu lassen, so würde die Frage ungemein einfah werden. Leider wer- den die Parteien ihre Ansprüche und ihre Beredsamkeit auf diese Weise nicht zum Opfer bringen wollen. Man kann jeßt den drei Parteiführern erwiedern, daß man dieselben aus den Debatten berbannen [mle. Wenn die Kammer nicht die Macht hat, ein R seß abzufassen, wer hat sie denn? Die Nation ? i n dee welcher Form sollte die Nation einberufen werden ? aa D L de sie zusammenkommen? Durch welches Dokument wür- DE C geordneten zu Repräsentanten des Volks erhoben werden? 2 a bestimmt hierüber nichts; also müßte die Kammer dla eses darüber erlassen; allein dies Geses wäre an sich Ga Q le L onstituirende Handlung. Von zwei Dingen is nur Devot N entweder gestehen die republikanischen Logiker der “der z e die Macht zu, ein solches Geseß zu machen, atb Ka E ersten Falle erkennen sle die fonstitutrende Ge-

er an und leugnen sie gleichzeitig; im zweiten Falle

wollen sie uns in einen unüberschreitb : E aren Kreis einschließen und n eia I D wäre zu gleicher Zeit unerläßlich und ie Regierung hat sehr wohl dara i -

ges der Motive ich nicht mit O Di R bente

echt die Streitigkeiten Über das Recht der Kammer ein Recht das in doppelter Hinsicht legitim ist, indem es sih sowohl auf den gesunden Menschenverstand, als auf die Nothwendigkeit gründet ganz unberührt gelassen. Diese Angelegenheit würde daher sehr schnell abgemacht werden, wenn die Kammer es von ihren Red- nern erlangen könnte, daß sie sich nur auf die Frage selbst be- schränften.

, Herr Thiers hat sich in dem siebenten Büreau nachdrücklich für die Annahme des Regentschafts-Geseßes ausgesprochen und er wünscht, daß es mit der größtmbglichen Majorität angenommen werde, ohne jedoch den detaillirten Bemerkungen darüber Hinder- nisse in den Weg zu legen. Herr Thiers räth der Opposition, wenigstens dem Theil, dem er angehört, für das vorgelegte Gesetz zu stimmen. Wir werden sehen, bis zu welchem Punkte die Op- position die Autorität des ehemaligen Conseils: Präsidenten aner: kennen wird; so viel ist indeß gewiß, daß die drei Journale, über die sie disponirt, sich noch nicht über den Werth des MeEnt: wurfs haben einigen fönnen, und der Courrier français er- geht sich in Abschweifungen über die Macht der Kammer, ein solches Geseß zu erlassen. Es war Herrn Thiers nicht gelungen, die Zweifel desselben über diesen Gegenstand zu heben. Er sprach indeß sehr bestimmt: „Jch meinerseits“, sagte er, „zweifle nicht an der Ausdehnung unserer Vollmachten ; ich glaube nicht an die lächerliche Nothwendigkeit, zu den Primair: Versammlungen seine Zuflucht nehmen zu müssen; ih glaube, daß das Königthum und die beiden versammelten Kammern auf vollständige Weise die Souverainetäât der Nation repräsentiren, und ih zweifle mithin nicht, daß wir verfassungsmäßig befähigt sind, jede Handlung der Souverainetät zu vollziehen.“ Wir werden sabe, ob die Diszi- plin in der Presse der Linken den Sieg davon tragen wird; es wird dies nichts Leichtes seyn, indeß stebt zu hoffen, daß der ge: sunde Menschenverstand die Oberhand behält,

Herr Emil von Girardin hat nunmehr, nachdem er seinen Wählbarkeits - Census nachgewiesen und als Deputirter zugelassen worden ist, zwischen den beiden Orten Castel-Sarrazin und Bour- ganeuf zu wählen; es ist wahrscheinli, daß er sich für den leß: s entscheiden wird, da er denselben bereits vor 1839 repräsen-: tirte.

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen, Oberhaus. Sibßung vom 10, Augusk. Lord Brougham gab eine Uebersicht von dem, was während dieser Session geschehen ist, jedoch nur inso: weit die auch in der Thron-Rede angedeuteten Rechtsreformen in Betracht kommen. Er belobte insbesondere die Festigkeit, mit welcher der Lord-Kanzler und das Ministerium die den Reformen

feindlichen Anhänger veralteter Geseße zu bekämpfen gewnse hât-

ten. Die Reformen betreffen hauptsächlih das Fall die Rechtsverhältnisse der Wahnsinnigen.

Unterhaus. S lun vom 12, Augusk. Während der furzen Zeit, bevor die T des Unterhauses ins Oberhaus beschieden wurden, um die Thron - Rede anzuhören, wurden im Unterhause noch mehrere Anzeigen von Anträgen gemacht, welche in der nächsten Session vorgebracht werden sollen. So zeigte Herr Hume unter großem Gelächter der Anwesenden an, er werde darauf antragen, die Zahl der Mitglieder des Hauses von 658 auf 300 zu reduziren. Dann entspann sich eine Diskussion über einen Antrag des Herrn Duncombe auf Vorlegung der Korrespondenz des Ministers des Jnnern mit dem Mayor von Bridport, welcher Leßtere von Ersterem über gewisse Ausdrücke zur Rede gestellt worden war, die bei einer Chartisten-Versamm- lung in dem Stadthause von Bridport vorgefallen en sollten und den Minister zu der Aufforderung veranlaßt hatten, das Stadthaus nicht mehr zu dergleichen Versammlun en herzugeben. Herr Duncombe äußerte die Hoffnung, daß die egierung nicht duxch eigens angestellte Spione von jenen getadelten Aus rúden Nachricht erhalten habe, was den Minister, Sir James Gra: ham, veranlaßte, sich für seine Person sowohl, wie für die Übri- gen Mitglieder des Kabinets, dagegen zu verwahren, als würden von ihnen Spione zu irgend einem Zweck verwendet, Von an- deren Seiten wurde dem Minister das Geseßwidrige seines Ver- fahrens gegen den Mayor von Bridport vorgeworfen, dem er in Bezug auf Verfügungen im Bereiche seiner städtischen Functionen feine Vorschriften zu machen sich erlauben dürfe, worauf Sir James Graham erwiederte, daß es sih hier um Aufrechthal- tung der Ruhe handle, für die er verantwortlich sey, Der Um- stand, daß die betreffende Versammlung gegen die Korn - Gesetze gerichtet gewesen, gab einigen Mietgliedern des Hauses Veranlassung, des Nothstandes im Lande zu gedenken und die apathische Politik der Minister in Meg erauf anzugreifen, Der Bericht der Abendblätter giebt den Schluß der Diskussion noch nicht.

Lonudon, 12. Aug. Als die Königin, welche, wie man be- werft haben will , die Stelle in der Thronrede, welche der Un- fälle von Kabul erwähnt, mit tiefer Rührung sprah und das Lob der Brigade Sale durch besonders kräftigen Ausdruck der Stimme hervorhob, den Thron im Oberhause wieder Bes hatte, erflärte der Lordkanzler das Parlament zum 6. Oktober vertagt; eine weitere Vertagung dürfte dann, wie gewöhnlich, nach-

twesen und

folgen. Der Zudrang von Zuschauern zu der heutigen Feierlich- keit wird als ungewöhnlich groß geschildert ; Ghén vis 12 Ug zwei Stunden vor dem Eintreffen der Königin im Oberhause, wa- ren die Râume gefüllt, besonders fanden sich so viele Damen ein, daß die Berichterstatter der Zeitungen zu ihrer großen Unbequem- lichkeit durch dieselben fast gans von ihren Sißten verdrängt wur- den. Außer dem Prinzen Albrecht waren au dessen Vater, der regierende Herzog von Sachsen: Koburg, der hier eingetroffen ist, und dessen ältester Sohn, der Erbprinz Ernst, in der Versamm: lung Zugegen und nahmen Sessel in der Nähe des Thrones ein ; der für den Prinzen von Wales bestimmte leere Sessel stand rechts vom Throne.

Nach Berichten des Morning Herald sind die Arbeiter- Unruhen in Lancastershire, besonders in Manchester, zunächst dadurch veranlaßt worden, daß die Fabrikanten Bayley und Boot in Stalybridge am 5ten d., e drittenmale innerhalb Jahres: frist, eine Herabsezung des Lohns ihrer Arbeiter um 10 bis 15 pCte. vornehmen wollten. Am 7ten hielten darauf sämmtliche Ar- beiter aus der Nachbarschaft eine große Versammlung und be- chlossen, alle Arbeiten in den Fabriken so lange zu verhindern, bis die Arbeiter von Bayley und Boot wieder ihren vollen Lohn erhielten, Demgemäß zwangen sie am 8ten die Arbeiter in allen umliegenden Fabriken, ihre Arbeit einzustellen ; in Stalybridge traf dies Schicksal 26, in Ashtou-under-Lyne 21, in Dufkenfield 4 Fabriken. Dann zogen die Arbeiter zu gleichem Zwecke nach Oldham, Drylsden und Drenton und, immer durch neue Massen verstärkt, nah Hyde. Die mittlerweile eingetroffenen Truppen unter Oberst Wemyß hinderten größere Gewaltthätigkeiten, indeß beschlossen die Arbeiter, nah Stalybridge zurügekehrt, in einer angeblich von 15,000 bis 20,000 Menschen besuchten Versammlung am folgenden Tage, den 9en nach Manchester vor- zurücken, was sie denn auch thaten. Nachdem sie dort aus meh- reren Fabriken die Arbeiter vertricben hatten, wurden sie in Pol- lard - Street von einer Abtheilung Kavallerie und Jnfanterie empfangen, deren Befehlshaber durch ihre Anordnungen den Zug der Masse zu brechen wußten; indeß vereinigte sih dieselbe doch wieder zu einer Versammlung auf einem freien Plaße bei Granby- Row, wo mehrere im Ganzen gemäßigte und zur Erhaltung des Friedens mahnende Reden gehalten wurden, aus denen jedoch auch hervorging, daß man entschlossen sey, sich nicht eher zu trennen, als bis die Fabrikherren den Lohn, wie er im Jahre 1840 gewe- sen, wieder bewilligten, Die Versammlung trennte sich etwa um 1% Uhr Mittags, und die Arbeiter schlugen den Weg in ihre Hei- mat wieder ein; indeß blieb doch noch ein Haufe zurück, der im Verlauf des Nachmittags mehrere Bäerläden plünderte, ein paar Fabriken zu plündern suchte und durch die Polizei und das Militair mit Gewalt vertrieben werden mußte. Am 10ten frühmorgens traten die in Manchester zurückgebliebenen Arbeiter, etwa 5000 an der Zahl, zu einer neuen Versammlung in Granby-Row zu- sammen. Es wurde beschlossen, in Prozession durch die Stra en zu ziehen, die übrigen Arbeiter zu sammeln und dann eine neue Zusammenkunft zu halten. Die Prozession fand statt, und der Pöbel grisf Überall am Wege die noch unbeschädigten Fabriken an, wodurch zuleßt der Unfug H groß wurde, daß eine in Eil herbei- geholte Dragoner - Abtheilung zum Einhauen beordert werden mußte, wodurch die Masse auseinandergesprengt wurde. Da- durch aber wurde das Unheil nur noch weiter verbreitet, denn nun griffen die Arbeiter alle Fabriken in den entlegenen Theilen der Stadt an, in welche sie sich hatten flüchten müssen, er- stürmten das Gefängniß, in welches die am Tage zuvor auf- e Tumultuanten eingesperrt worden waren, und be- reiten die Gefangenen, nachdem sie die Polizei-Beamten mißhan- delt hatten. Die Dragoner sprengten zwar noh immer ‘durch die Straßen und trieben die Arbeiter, wo sie dieselben erreichen konn- r ige aber die Zahl der Leßteren war zu groß, und die städtische Behörde versuchte daher umfassender dadurch zu wirken, daß sie etwa 800 achtbare Bewohner der Stadt als Spezial:Kon- stabler in Pflicht nahm, um so auf die Empórer durch die Macht des von jenen Konstablern repräsentirten Geseßes zu wirken; an mehreren Orten wurde zugleich die Aufruhr-Akte verlesen. Jn der Nacht von vorgestern auf gestern blieb Alles ziemlich ruhig. Gestern früh aber versammelten ñ die Arbeiter wieder zu etwa 30,000 in Granby-Row. Der die Truppen befehligende Oberst ließ dar- auf die Zugänge zu dem Plate verbarrikadiren und ritt in Be- peitung der ersten Mitglieder des Magistrats nach der Redner- ühne hin, um die Versammlung zu bereden, daß sie in Güte auseinandergehe. Als man si weigerte, wurden zwei Geschüße aufgefahren, und die Dragoner erhielten Befehl zum Einhauen, nachdem mehrmals die Aufruhr-Akte verlesen worden war, worauf die Menge in wilder Flucht auseinanderstob. Nun aber begannen die Auftritte vom Tage zuvor in verschiedenen Theilen der Stadt, mehrere Läden und Fabriken wurdea geplündert und bei einer dieser Gelegenheiten ein Polizei-Jnspektor und drei Polizeidiener so gempgandete daß man an Ben Aufkommen verzweifelt. Die leß- ten Nachrichten aus Manchester sind von gestern Abend um 7 Uhr und stellen die Lage der Dinge um so bedenklicher dar, als damals aus meh- reren Orten in der Umgegend die Nachricht eingetroffen war, daß si die Arbeiter rüsketen, ebenfalls nah Manchester zu ziehen. Es scheint sehr an Truppen zu fehlen; doch erwartete man zwei Re- egte über Liverpool aus Dublin. General Wade, der den

berbefehl Über die Truppen führen soll, war bereits in Man- chester angekommen. Man giebt an, daß von den 108 Baum- wollen- Spinnereien Mancheskers und der Umgegend nur sechs oder sieben noch arbeiten, Ueber die Arbeiter - Unruhen in Staf- fordshire lauten die Nachrichten ebenfalls schr beunruhigend, und auch in Yorkshire zeigt sih der Zustand der Dinge wieder be- droht. Durch Dudley is ein Haufe Kohlengräber gezogen, der auf 14,000 Mann geschäßt wird. Sie beobachteten ein tiefes Schweigen und marschirten nah Wednesbury, wo eine Versamm- lung gehalten ward, welche aus 25,000 Männern, Wei- bern und Kindern bestanden haben soll, und bei welcher auch Ab- eordnete aus Schottland erschienen, so daß die Thatsache des estehens einer organisirten Verbindung zwischen den Englischen und Schottischen Kohlengräbern nunmchr außer allem Zweifel gestellt ‘isk. Die lebten Nachrichten aus den Kohlen-Distrikten bei Glasgow sind ebenfalls durchaus nicht beruhigend. Worüber sie dort unter Anderem klagen, ist das genannte ruck-System, dem zufolge sie gezwungen werden, ihren Brodherren einen ungeheuren Preis für ihre Lebensmittel zu bezahlen, Es wird indessen den Kohlengräbern allenthalben nachgerúhmt, daß sie sih bis jest im Ganzen ziemlich ordentli betragen und keine Gewaltthätigkeiten verüben, ja diese selbst in ihren Versammlungen polizeimäßig ver- bieten, welches doch aber nicht verhindert hat, daß sie an meh- reren Stellen, Heuschrecken gleih, Über die Kartoffelfelder her- efallen sind und dort, tros der Ermahnungen der Eigenthümer, pr Mde s gehalten haben. Die Behörden haben allenthalben Pro- famolionan ergehen lassen, die aber bisher nur taube Ohren ge- 2 E Der Globe bemerkt indeß, man müsse diese Bewegun- Lam urchaus feiner politischen Ursache beimessen. Es sey ein pf zwischen den Manufakturisken und ihren Arbeitern über

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den künftigen Sas des Arbeitslohns, Und nicht ein Kampf zwi- schen den assen und der Regierung, qud wenn die Behdiden nur nicht unzeitig einschritten, 0 weden dle Truppen nur als Zu- schauer und Erie ensbewahrer e bede qa, Der Streit könne nicht lange währen ; entweder müßten die Brodherren die gerech: ten Forderungen ihrer Arbeiter igen und den Arbeitslohn nach der Taxe von 1840 stellen, oder die Arbeiter müßten Hun- gers sterben, indem sie die Reductionen ihrer Brodherren geneh- migten. Uebrigens glaube man, daß die in den Geschäften einge- tretene Besserung die Manufakturisken in den Stand segen oder zwingen werde, den Arbeitslohn zu erhöhen.

London, 13. Aug. (B. H.) Unter denjenigen, welche in der gestrigen Schluß-Sigung des Unterhauses die Erwähnung des Nothstandes im Lande zu einem Tadel der ministeriellen Politik veranlaßte, befand sich auch Herr Ward, der mit Bezug auf eine Aeußerung des Herrn Cobden den Premier- Minister vor der Unvorsichtigkeit seiner jeßigen Stellung warnte und ihn auffor- derte, doch wenigstens irgend etwas, besonders Über seine Absichten in Betreff der Getraidegeseße, zu äußern, deren Aufhebung allein eine günstige moralische Einwirkung im Lande auszuüben vermöge. Sir Robert Peel erwiederte hierauf, daß vor Allem diejenigen sih vorzusehen hätten, welche durch aufrührerische Reden das an sich so geduldige Volk aufzureizen suchten; was aber das direkte Mittel der Abhülfe der Noth betreffe, welches man so dringend vom Parlamente verlange, so sey er (Sir Robert Peel) der Ueber- zeugung, daß das Parlament direkt auf eine nachhaltige Weise zu elfen nicht vermöge, und habe daher fein Mittel vorgeschlagen. Was allein helfen könne, sey größere Freigebung des Handels, und in dieser Beziehung habe er mehr gethan, als je ein Ministe- rium vor ihm. Wenn er jeßt noch mehr versprechen wollte, so würde er das Volk nur zu verderblichen JZllusionen verleiten. Was das neue Getraidegeseß betreffe, so sey die Opposition Schuld daran, daß es nicht schon länger sih in Kraft befinde, denn sie dn durch ihre resultatlosen Motionen veranlaßt, daß die Korn- ändler ihr Getraide zurückgehalten in der Hoffnung, es für 1 Sh. einverzollen zu können, Aber bereits habe das neue Ge-

seß sein Gutes bewirkt, es habe Regelmäßigkeit in den Getraide-

e gebracht und veranlaßt, daß 40,000 Quarters aus dem

erschluß genommen und 80,000 Quarters Kolonial: Getraide zu

1 Sh. einverzollt worden seyen. Es erscheine daher zweckmäßig,

das Geseß noch länger seine Wirkung ausüben zu lassen. Die

Abberufung der Mitglieder des Unterhauses in das Oberhaus

machte der Diskussion ein Ende.

Das Paketschisf „Roscius“, welches am {lten spät Abends in Liverpool angekommen is, bringt Nachrichten aus New - Vork vom 25, Juli, Denselben zufolge, wäre der Gränzstreit zwischen England und den Vereinigten Staaten entschieden, und zwar ganz auf der Basis des Schiedsspruchs des Königs von Pa, Maine tritt einen Strich Landes an seiner Nordost: Gränze an England ab und dieses dagegen an die Vereinigten Staaten Roases- Point am Champlain-See; zugleich wird den Vereinigten Staaten das Recht der freien Schifffahrt auf dem St. John oberhalb der Wasserfälle zugestanden. Die Tarif-Bill war zum erstenmale im Senate verlesen und darauf an die betreffende stehende Kom: mission verwiesen worden.

Vier Compagnieen von Freiwilligen : aus den Vereinigten Staaten waren, nach den leßten Berichten aus Texas, bereits daselbst eingetroffen, und man ertvarteté eine große Anzahl Jn- dianer, die zum Angriff auf das“*Mérxikänisthe Gebiet verwendet werden sollen. Zwoei Texianer waren vor kurzem als Spione in der Mexikanischen Provinz Leon gehängt worden.

/ Belgien.

Brüssel, 12. Aug. Die Repräsentanten - Kammer hat ge- sern die allgemeine Diskussion des Geseß-Entwurfs in Betreff des Elementar-Unterrichts beendigt; sie hat, nachdem sie die Herren Devaux, de Theux, Lys und Savart-Martel gehört, die Diskus- sion der einzelnen Artikel begonnen. Die zwei ersten Artikel wurden, der eine ohne Diskussion, der andere nach einer langen Debatte angenommen. Der erste dieser Artikel bestimmt, daß in jeder Gemeinde des Königreichs wenigstens eine Elementar-Schule seyn soll; der zweite verfügt, daß eine Gemeinde von der Ver- bindlichkeit, selbst eine Schule zu errichten, befreit werden kann, wenn in dem Orte die Privat:Schulen für die Bedürfnisse des ersken Unterrichts ausreichen können. Bei der Eröffnung der Sibung legte der Finanz-Minister seinen Bericht über die Recla- ationen der Weinhändler, aus Anlaß der mit Frankreich abge- \chlossenen Uebereinkunft, vor. Der Finanz-Minister ist der Mei- nung, daß die Regierung auf diese Reclamationen keine Rúsicht nehmen fönne,

So eben vernimmt man, daß der Oberst de Puydt aus Süd- Amerika zurückgekommen ist und die Akte der Konzession des Ha- fens und des Bezirks von Santo Thomas überbringt, welche der Belgischen Colonisations-Compagnie verliehen und durch die gesebß- gebenden Kammern von Guatemala offiziell ratifizirt worden ist.

Deutsche Bundesstaaten.

Kassel, 11. Aug. (Fr. J.) Die neunte Ober:Bürgermei- sker-Wahl hat denn nun wirklich gestern stattgefunden. Es waren 49 Wähler anwesend. Zuerst ward der in der vorigen Sißung gefaßte Beschluß, nunmehr auf Lebenszeit zu wählen, angefochten ; die Majorität entschied sich jedoch für die Beibehaltung desselben. Das erske Wahl - Verfahren lieferte durchaus kein geseßlich genÜ- gendes Resultat. Der Obergerichts-Anwalt Hartwig hatte 20 und der Obergerichts-Rath Arnold 18 Stimmen. Die übrigen 11 Stim- men waren für fünf verschiédene Personen getheilt, Jn der zweiten Wahl hatten sämmtliche Wählende sich bereits in zwei Parteien geschieden. Obergerichts-Rath Arnold hatte 28 und Ober- gerichts-:Anwalt Hartwig 21 Stimmen. Demnach hatte auch dic- ses Wahl: Verfahren keine absolute Stimmen - Mehrheit ergeben, und es mußte nunmehr zur beschränkten Wahl zwischen diesen Herren übergegangen werden. Jn dieser Wahl wurde der Ober- gerichts-Rath Arnold mit 29 gegen 20 Stimmen zum Ober-Bür- germeister auf Lebenszeit gewählc.

‘sen, heute aber fônnen wir sagen, daß die bevorstehende Jndustrie-

Wahrheit dieses Ausspruches nicht besser darthun, als durch Auf-

Mainz, 13, Aug. (Mainz. Z.) Als im Dezember vori: gen Jahres zum erskenmal in diesen Blättern von der beabsich- tigten Zndustrie : Ausstellung die Rede war, wurde nur zunächst auf die allgemeine Theilnahme aller Rheinischen Städte hingewie-

Ausskellung die erste allgemeine Deutsche Jndustrie - Ausstellung ist, daß sie den Kunsk- und Gewerbfleiß Deutschlands in der voll: sten Bedeutung des Wortes repräsentiren wird. Wir können die

führung der Zahl derjenigen Fabrikanten und Jndustriellen, die sich an der Ausstellung bereits betheiligt, das heißt Fabrikate ein- gesandt oder die Absendung ihrer Erzeugnisse nggrigc Jovan, wo: bei wir bemerken, daß die nachfolgenden statistischen Notizen bis zum 12, August reichen. Nach den uns vorliegenden Mittheilun-

gen haben sich an der Ausstellung nachfólgende Jndustrielle be- theiligt : Aus dem T Hessen, 162, aus Wörttem- berg 72, aus Rheinpreußen 39, aus Berlin und dem dstlichen Preußen 45, aus Altbayern 37, aus Rheinbayern 24, aus Baden 32, aus Sachsen 31, aus Frankfurt 25, aus Nassau 17, aus Kur- hessen 16, aus Braunschweig 15, aus Hannover 4, und aus Oesterreich 24, also im Ganzen bis jet 543 Deutsche Fabrikanten und Industrielle.

XX Frankfurt a. M., 14. Aug. Se. Durchlaucht der Herzog von Sachsen: Meiningen is gestern hier eingetroffen. Fürst Púckler-Muskau ist gestern von hier nach Baden weiter gereist, Baden genießt in diesem allerdings merkwürdigen Som-

mer einer unglaublich starken Frequenz. Fast jeden Tag treffen nahe an 200 Personen daselbst da d B A l E bis zum 12ten d. 15,015 Personen. Dies sind indessen Kurgzâste und Passanten zusammen. Jn Wiesbaden beträgt die Zahl der Kurgâste jeßt über 10,000 und die Zahl der Durchreisenden ist ebenso stark. Dabei führt die Taunus-Eisenbahn Wiesbaden täg: lich viel und an Sonntagen Tausende Bewohner der Umgegend zu. Bei solch ungeheurer Zuströmung von Menschen, kann es nicht fehlen, daß der grüne Tisch viele Opfer verschlingt und so lange verschlingen wird, bis die Gefahr nicht mehr geboten wird.

Die hiesige jüdische Realschule hat einen wahrhaften Verlust durch den vor kurzem erfolgten Tod ihrers Mitlehrers, Dr, M Creiznach, erlitten, an dessen imponirendem Leichenzuge man ge- wahren fonnte, daß ein Mann gestorben, der im Leben hohe Verehrung genossen. Ein hiesiger jüdischer Gelehrter wird einen größeren Nekrolog des Verewigten erscheinen lassen und darin namentlich auch seine Verdienste als Gelehrter würdigen.

Die im nâchsten Monat in Mainz stattfindende allgemeine Industrie : Ausstellung wird sich mit Recht des Namens einer Deutschen Jndustrie:Ausstellung rühmen dürfen, denn aus den entferntesten Gegenden des Zoll-Vereins sind Anmeldungen zur Be- theiligung an der Ausstellung von Jndustriellen und Gewerbtrei- benden eingetroffen. Den vielen Fremden, welche im nächsten Mo- nat unzweifelhaft Mainz besuchen, wird diese Ausstellung, wenn dies noch nôthig wäre, hohe Achtung vor dem Deutschen Gewerb- fleiß und dem Deutschen Selbstvertrauen einflößen. Kaum einer Frage unterliegt es noch, daß unser J. P. Wagner bis zum nâch- pes y reg den Bau seiner elektro - magnetischen Maschine voll- endet hat.

__ Die sehr beruhigenden Nachrichten aus Frankreich, die Ge- wißheit, daß die Französische Kammer die Regentschafts-Frage, so wie sie ihnen vorgelegt worden, lôsen und mithin keine neue Auf- regung der Gemüther erzeugen werde, haben bei den wiederum sich sehr günstig gestalteten Geld-Verhältnissen unserer Börse eine sehr feste Haltung verliehen. Fast alle Fonds die Spanischen ausgenommen, für die fein Heil zu erwarten ist sind im Stei- gen begriffen. Große Kauflust zeigt sich seit mehreren Tagen in

den Holländischen Effekten, namentlich Jntegrale, welche zu Am- sterdam einen starken Aufschwung genommen. Die günstige Stim- mung der Amsterdamer Börse wurde aber allein durch den dor- tigen Ueberfluß an baarem Gelde hervorgerufen. Von einer end- lichen Schlichtung der Holländisch - Belgischen Finanzwirren ist noch feine Rede, und auch das Gerücht, Baron A. M. v. Roth- \child sey deshalb nah Brüssel und Paris gereist, falsh. Die Oesterreichischen Effekten haben auch wieder einen hohen Cours ge- wonnen, nicht weniger die Polnischen Loose. 20 der Effekten- Sozietät wurden heute in den Taunus-Eisenbahn- Actien viele Ein- fâufe ausgeführt, wodurch sie beinahe auf 383 Fl. stiegen. Die Frequenz der Taunus- Eisenbahn is ungeheuer; es nimmt die Bahn tâglih über 2000 Fl. ein. Das zwischen Mainz und Frankfurt fahrende Dampfboot „Ludwig“ hat immer nur wenig Passagiere; es gebraucht aber auch beinahe drei Stunden, um von hier nah Mainz zu gelangen. Auf der Taunus-Eisenbahn gelangt man in einer Stunde dorthin.

Desterreich.

Wien, 11. Aug. (L. A. Z.) Mit den Staats - Bahnen geht es seinen raschen Gang vorwärts. Schon ist für die Süd- bahn nach Triest eine weitere Ausschreibung für den Unterbau von Bruck nach Gráß und bis Neudorf, 95 Meilen lang, ge- schehen, wobei die Planirung des Unterbaues ebenfalls bis Ende des Jahres 1843 und die vollständige Herstellung mit allen Ne- benwerken im Mai 1844 vollendet seyn müssen. Die Gesammce- Kosten dafür (mit Ausnahme der Stationspläße und Gebäude) sind auf 1,199,033 Fl. veranschlagt, worunter die Erd:Aushebungen und Aufdämmungen gegen 1 Million Fl., die Felsensprengungen 323,216 Fl., Brücken und Durchlässe 396,215 Fl. ausmachen. Die gleichfalls nordwärts hin erdffnete Konkurrenz für den Unter- bau beträgt vorläufig 11%, Meilen, nämlich von Olmúß bis Böh- misch-Tröbau. Darin kommen die Posten: Erd - Aushebungen und Aufschüttungen mit 543,690 Fl., Felsensprengungen mit 508,801 Fl., Brúcken, Durchlässe :. 984,775 Fl. und die Wasser- bauten mit 21,004 Fl. vor, im Ganzen die Summe von 2,048,270 Fl. Auch auf dieser Strecke muß mit Ende 1843 die freie Com- munication des Dammes und im Juli 1844 der vollständige Aus- bau vollendet seyn.

Portugal.

Lissabon, 2. Aug. Die Deputirten - Kammer ist endlich fonstituirt; die Königin hat unter den ihr präsentirten Kandida- ten den Herrn Gorjao zum Präsidenten der Kammer ernannt. Der Spanische Gesandte, Herr d’Aguilar, hat dem Herzoge von Terceira die Beschwerden seiner Regierung in einer besonderen Audienz vorgetragen. Sie beziehen sich zuerst auf die Jnkursionen Portugie sischer Banditen in Spanien, auf die angeblich erzwun- gene Assistenz zweier Gallizier bei einer Hinrichtung in Porto und auf die Weigerung der Portugiesischen Regierung, die Depots Eng- lischer Manufakturwaaren weiter von der Gränze zu entfernen. Die beiden ersten sind erledigt, dadurch, daß die Portugiesischen Behörden die Banditen bestraft und daß die Gallizier freiwillig gehandelt haben. Die dritte Beschwerde hâlt man für so seltsam, daß sie nicht einen Augenblick stichhaltig erscheinen könne.

Griechenland.

Glaubwärdigen Berichten aus Griechenland vom 25. Juli zufolge haben die Türkisch: Griechischen Differenzen plößlich cine B igere Wendung genommen. Herr Mussurus soll mit dem

riechischen Minister des Aeußern, Herrn Rizos, eine mehrstün- dige Unterredung gehabt und einen neuen Vorschlag der Pforte f Entschädigung der Türkischen Unterthanen in der Sache der

akufs auf Eubda, Phthiotis 2c. vorgelegt haben. In Athen scheint man die Törkischen Vorschläge als ziemlih annehmbar an- zusehen, obwohl die Jnstructionen, welche Mussurus mitgebracht ER noch manches zu wünschen übrig lassen. Namentlich sind e

ntschâdigungs-Forderungen T zu hoch gespannt, Indessen so : an Herrn Maurokordatos in Konstantinopel die Weisung ergan