1842 / 234 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 24 Aug 1842 18:00:01 GMT) scan diff

r ins Auge fassen. Bald darauf wurde un- e ‘Uin s BROYE ciles Lagerplaßes, Ererzierfelder und Manóöver-Terrains, so wie der RKheinstrom mit seinen Ufern zur Anlage einer großartigen Pontonbrúcke, vom Freiherrn von Fal- fenstein, Premier-Lieutenant des 5ten Ulanen-Regiments, topogra- phisch vermessen und endlih durch die Jngenieur-Capitaine Düring und Fromman speciell, vom Ersteren der au des Lagers und vom Leßteren das Schlagen der Brücke, ausgeführt. o erhebt sich bereits auf dem linken Rhein-Ufer, westlich der Neuß-Dormagener Chaussee, in paralleler Richtung mit derselben auf 200 Schritte Entfernung eine vollflommene kleine Stadt von 1800 Schritt Länge und 800 Schritt Tiefe mit einigen Tausend glänzenden Kuppeln weißer Gezelte und einem Boulevard oder Corso von hölzernen Palâsten, verschiedenen Styls, besonders in den Keller-Anlagen, Boutiken mit aller Art Feldsoldaten-Necessaire, Kunstreiter-Cirkus, Pano-, Pleno- und Dioramen und sogar ein Wachs figuren- Kabinet.

Posen, 17. Aug. Die Professoren vom hiesigen Deutschen Gymnasium, Dr. Lówo und De. Schönborn, sind von ihrer großen wissenschaftlichen Neise nah dem Südrande Kleinasiens glücklich zurückgekehrt, aber sofort von hier nah Berlin abgegangen, um Uber die Erfolge ihres Unternehmens Bericht zu erstatten. Wie verlautet, soll die alte Geographie der von ihnen bereisten Land- sfriche vielfache Berichtigungen erfahren.

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Uebersicht der gemischten Ehen, welche während der Kalenderjahre 1840 und 1844 im Preußischen Staate geschlossen wurden.

(Schluß. Vergl. St. Ztg. Nr. 232.)

Ganz anders stellen sih die Verhältnisse der gemischten Ehen in Provinzen, deren gesammter Einwohnerftamm nur einer von beiden christlichen Kirchen angehört, und worin die Mitglieder der andern nur als eingewanderte Fremde zerstreut und verein- zeft leben. Hier entstehen gemischte Ehen hauptsächlich dadurch, daß grdßtentheils unverheirathete Männer einwandern, und Töch- ter der Eingebornen ‘heirathen. Nur wo zum Einwandern von Männern des andern Glaubensbekenntnisses besondere Veranlas- sung is, entstehen hier gemischte Ehen in erheblicher Anzahl, und eben deshalb sind dieselben in der Regel solche, worin der Bräu- tigam zu derjenigen Kirche gehört, welche bisher in der Provinz nicht eingebürgert war, Die ältesten Provinzen des Preußischen Staats, Brandenburg, Ostpreußen und Pommern, haben, wie bereits oben bemerft worden, die Reformation schon vor mehr als dreihundert Jahren angenommen. Besondere Veranlassungen zum Einwandern von Ansiedlern aus katholischen Ländern waren weder in gewerblicher noch in politischer Beziehung vorhanden; die ge- mischten Ehen konnten daher Überhaupt nicht zahlreich sein, und mußten der überwiegenden Mehrzahl nach aus solchen bestehen, worin der Bräutigam dem katholischen Glaubensbekenntnisse zu-

ethan war. Dasselbe gilt auch von der Provinz Sachsen, deren A eedatvstamm sowohl in den zubehöbrigen altpreußischen Landes- theilen, als in den erst seit 1815 vom Königreiche Sachsen dazu- efommenen, fast durchaus evangelisch is, Das hier bezeichnete Berbältniß stellt sih am reinsten in der Provinz Pommern dar,

worin während der beiden hier betrachteten Jahre unter zusam: mengenommen 18,540 neugeschlossenen christlichen Ehen nur 142 gemischte waren, diese folglich nur sehr wenig úber F pCe, aller neuen Ehen unter Christen betrugen. Unter diesen wenigen neu- geschlossenen Ehen wurden 117 von katholischen Männern mit evangelishen Frauen und nur 25 von evangelischen Männern mit Fatholischen Frauen geschlossen. i Die Provinz Brandenburg hat wegen des ausgebreiteten Verkehrs der großen Hauptstadt einen zahlreichern Zufluß von frem- den Ansiedlern Überhaupt, und darunter auch aus katholischen Ländern. Die Zahl der gemischten Ehen wird daher auch hier schon bedeutender. Das Uebergewicht der katholischen Bräuti- ame wird jedoch minder beträchtlich, weil Männer aus dem alten inwohnerstamme nunmehr auch öfter Veranlassung zu ehelichen Verbindungen mit den eingewanderten Familien finden. Demun- geachtet wurden auch hier in den Jahren 1840 und 1841 zusam- mengenommen unter 33,050 neuen christlihen Ehen nur 697 ge: mischte geschlossen ; diese waren demnach nur nahe 2! pCt. sämmt- licher neuen christlichen Ehen. Unter diesen gemischten Ehen war der Bräutigam bei 511 fatholisch und nur bei 186 evan: gelisch; es gehörten demnach doch fast drei Viertheile sâmmt- licher Bräutigame zur katholischen Kirche. In der Provinz Sachsen wird die leichte Uebersicht des Ver: häâstnisses dadurch einigermaaßen erschwert, daß in derselben zu den altpreußischen und altsächsischen Landestheilen auch das früher Kurmainzische Eichsfeld und das Erfurter Gebiet elegt wurde, worin der Einwohnerstamm in jenem anz fatholish, in diesem gemischt is. arie waren die Verhältnisse der evangelischen Hauptmasse dieser Provinz doch so Úberwiegend, daß in den beiden hier betrachteten Jahren unter überhaupt 27,547 neuen christlichen Ehen \ih nur 537 gemischte befanden, diese demnach nicht ganz 2 pEt. der neuen Ehen unter Christen bildeten. Auch war noch die Mehrzahl der Männer, welche gemischte Ehen geschlossen, dem katholischen Religionsbekenntnisse zugethan; es waren nämlih 335 Brâutigame fatholish, und nur 202 evangelisch. Daß diese Mehrzahl hier jedoch nicht in solchem Maaße überwiegend ausfällt wie in der Provinz Brandenburg, das beruht eben auf der erwähnten Beimisung vormals Kurmainzischer Landestheile. Dievier landrâth- lichen Kreise Worbis, Heiligenstadt, Múbhlhauscn und Erfurt ent- halten jeßt diese Landestheile, doch ausser denselben auch noch die gee 4 Reichsstadt Mühlhausen mit ihrem beträchtliche G bi “a und größtentheils evangelischen Einwohnern Dieser R eb e v besonders in den Jahren 1840 und 1844 LeCinumendens di rf hatte ter 2578 neuen christlichen Ehen 157 gemischte ; VeGé hate en un- näch hier 6 pro Cent aller neuen Ehen, wovon 69 von De tert schen und 88 von fatholischen Bräutigamen geschlossen A, E Der größte Theil dieser gemischten Ehen fällt auf die Städte e furt und Möhlhausen, deren Religionsverhältnisse auch den wes, 4 lichsten Antheil an den eben bemerkten Zahlenverhältnissen batten, In der Provinz Sachsen, mit Ausschluß jener vier Kreise, waren unter 24,969 neuen christlichen Ehen nur 380 gemischte, das ist sehr wenig über 14 pro Cent, und es waren in diesen gemischten f fast zwei Drittheile der Brâutigame katholisch, nämlich 247 fatholische gegen 133 evangelische.

Zu dem alten ganz evangelischen Ostpreußen wurde im Jahre 1772 das ganz fatholische Bisthum Ermland gelegt, welches jeßt die Kreise Braunsber Med Rössel und Allenstein bilder, Hierdurch entstanden in Bezug auf die gemischten Ehen auch in

1000

betrachteten Jahren 26,036 neue christliche Eben und darunter 584 gemischte, das ist nahe 27 pro Cenk; davon wurden 393 von fa- tholischen Männern mit evangelischen Frauen und 191 von evan- gelischen Männern mit katholischen Frauen geschlossen ; es waren demnach zwei Drittheile aller Bräutigame rômisch - katholische Glaubensgenossen, Der größte hel der gemischten Ehen fällt auf Ermland, wohin aus dem benachbarten altpreußischen Landes- theile Beamte und Handwerker zogen, Die vier vorbenannten

rmländischen Kreise hatten gleichzeitig 2711 neue christliche Ehen, und unter diesen 111 gemischte, das ist nahe über 4 pro Cent; davon wurden 41 von fatholischen und 70 von evangelischen Män- nern geschlossen. Für das übrige Ostpreußen ohne Ermland erge- ben sih hiernach unter 23,325 neuen chrisklichen Ehen 473 ge- mischte, das is 2 pro Cent; und es befanden sich darunter 124 evangelische und 352 katholische Bräutigame, Demnach wurden hier beinahe drei Viertheile der gemischten Ehen von fkatholi- shen Männern geschlossen.

So wie in denjenigen Landestheilen, worin der Einwohner- stamm evangelisch is, bei den gemischten Ehen die Zahi der fatho- lischen Bräutigame bei weitem Überwiegt, so wird aus gleichem Grunde die Zahl der evangelischen Bräutigame in Ländern über- wiegend, worin der Einwohnerskamm zur katholischen Kirche ge- hôrt. Der Preußische Staat hat keine Provinz, ja nicht einmal einen Regierungsbezirk, worin der Einwohnerstamm mit so weni-

en Ausnahmen ae E gewesen wäre, als er in Pommern, Brondeubis, Sachsen mit Ausnahme der vormals Mainzischen Besißungen und Ostpreußen ohne Ermland Dans ist, Zwi- schen den rein fatholischen Besißungen geistlicher Fürsten am Rheine und in Westfalen lagen die sehr gemischten weiland pfälzischen, größtentheils evangelischen altpreußischen, und sehr viele Gebiete reichsunmittelbarer Grafen und Herren, deren Einwohnersktamm schon frühe die Reformation angenommen hatte. Unter den vorstehend benannten zehn Provinzial-:Abtheilungen is Oberschle- sien in der hier angenommenen Begrenzung diejenige, deren fatho- lischer Einwohnerstamm noch am wenigsten mit evangelischen Ein: saßen gemischt erscheint. Die neuen Ansiedler kommen hier meh- rentheils aus dem benachbarten Miederschlesien, und ein großer Theil derselben is ebenfalls katholisch. Die gemischten Ehen ent- stehen daher hier nicht sowohl in Folge des Anziehens fremder Glaubensgenossen, als vielmehr in Folge der dahin aus Nieder- schlesien übertragenen Gewohnheit, wozu noch eine mehr als hun- dertjährige Rechtsgleichheit beider Neligionstheile kommt. Jn den Jahren 1840 und 1841 zusammengenommen, hatte Oberschlesien unter 20,639 neuen christlihen Ehen 843 gemischte, das ist noch etwas úber 4 pro Cent; es gehörten aber in Gemäßheit der vor- erwähnten eigenthümlichen Verhältnisse fast gleih viel Männer, welche gemischte Ehen schlossen, zur evangelischen und zur fkatholi- schen Kirche, zu jener nämlich 425, zu dieser 418,

Obwohl der Einwohnerstamm der Provinz Posen aus Po- len besteht, welche mit wenigen Ausnahmen der rômisch:katholischen Kirche zugehören ; so sind darin, besonders längs der Niederschle- sischen und Neumärkischen Grenze, schon seit dem adeligen Kriege zahlreiche Gemeinden von evangelischen Deutschen ansà ig. Als die hierher rigen Landestheile unter den Benennungen Nesdistrikft und ê dpreußen in den Jahren 1772 und 1793 unter E Hoheit kamen, -wurde die Zahl dieser Deutschen durch

inwanderungen aus den alten Provinzen noch beträchtlich ver- mehrt. Bei den jeßt noch fortdauernden Einwanderungen würde die Zahl der oévifalten Ehen und das Uebergewicht der evange: lischen Männer unter ihnen sehr beträchtlich seyn, wenn nicht die Verschiedenheit der Nationalität vermindernd. einwirkte. Indessen waren doch in den beiden hier betrachteten Jahren zusammenge: nommen unter 24,784 neugeschlossenen christlichen Ehen 761, das ist noch etwas Úber 3 pro Cent gemischte. Männern, welche diese schlossen, 410 oder nahe -7 der evange: lischen, und nur 351 oder nahe #- der fatholischen Religion zu-

ethan. s Die beiden westlichen Provinzen des Preußischen Staats, nâmlih Westfalen und die Rheinprovinz, hatten in den Jahren 1840 und 1841 zusammengenommen unter 64,032 christlichen neuen Ehebündnissen 2780, oder sehr nahe 4*. pro Cent gemischte, Alle andern Provinzen des Preußischen Staats usammengenommen hatten gleichzeitig unter 201,036 neuen christlichen Ehen 8233 oder nahe 477 pro Cent gemischte. demnach in den westlichen Provinzen verhältnißmäßig nur wenig größer als im Durchschnitte der mittlern und óslichen Provin- zen. Von den vorerwähnten 2780 gemischten Ehen wurden 1481 von evangelischen Männern mit katholischen Frauen, und 1299 von katholischen Männern mit evangelischen Frauen geschlossen ; zu jenen gehörten demnach neun, zu diesen acht S i ebzehntheile sämmtlicher dort neugeschlossenen gemischten Ehen. Es i also auch in dieser, Beziehung der Unterschied zwischen beiden Theilen nicht sehr bet“ lich. Allerdings sind bald nach der Besiznahme durch die Preußische Regierung Staats-:Beamte Militär- und Ci- vilstandes aus den âltern Theilen des Staatszebiets in die west: lichen Provinzen gesandt worden ; dies war unvermeidlicb, um die Verwaltung derjenigen Theile des öffentlichen Dienstes überein- stimmend einzurichten, welche wie besonders das Militär: und Finanzwesen in allen Theilen wohlgeordneter Staaten gleich: förmig behandelt werden müssen. Aber das Garde- und Grena- diercorps, welches sih aus allen Provinzen nach den gleichen Vor- schriften ergänzt, zog auch bald Eraänzungsmannschaft aus den westlichen S nach Berlin und Potsdam, und der -ffnete lebhafte Verkehr brachte aus jenen gewerbfleißigen ict 1 nicht nur Waaren, sondern auch Menschen in +* e “Theile des Staatsgebiets. Mit der fortschreitenden A. „ung einer gleich- artigen Geschäftsbildung gehen auch immer mehr Männer im Staatsdienske aus den westlichen Provinzen in die mittlern 1nd besonders zum Mittelpunkte der Staatsverwaltun Uber vjern die Mehrzahl der aus den âltern Theilen des Sta, „ebiets in die neuen Uebergehenden dem evangelischen, die Mehrzahl der aus den neuen in die ältern Herüberziehenden dem katholischen Glau- bensbekenntnisse zugethan is, werden dadurch auf beiden Seiten gemischte Ehen auf beiden Seiten dadur vermehrt worden. Jn den äâltern Dekan des Preußischen Staats, wo beide Religionstheile hon längst gleiche bürgerlihe Nechte hatten, wurde dies faum bemerft; dagegen waren gemiNte Ehen eine ganz un- gewöhnliche Erscheinung in den säkularisirten vormals geistlichen anden, und überhaupt in allen Gebieten, worin die vormalige Landesherrschaft und Obrigkeit während des Bestehens der alten deutschen Reichsverfassung gar keinen evangelischen Gottesdienst bffentlich estattete, und worin Gleichheit des Blaubensbekenntnisses zur kirchlichen Einsegnung eines neuen E ebúndnisses unbedingt erfordert wurde, Die französische Besibnahme war zu kurz, um eine wesentliche Veränderung der Ansichten hierin zu bewirken ; Úberdies gebeten auch die französischen Beamten in der Regel zur rômi ch:Fatholischen Kirche. So wird das Aufsehen erklärlich, verhältnißmäßi

rovinz ähnliche Verhâltnisse, wie die vorerwähnten in der Beotiy Sachsen, Ostpreußen hatte Überhaupt in den beiden hier

welches die gegen die Gesammtheit neuer Ehen doch immer nur geringe Zahl der gemischten veranlaßte, die zwi-

Auch waren von den |

Die Zahl der gemischten Ehen ist |

veranlaßt, und es ist wahrscheinli deren Anzahl

schen den angezogenen evangelischen Offizieren und Beamten und den fatholischen Töchtern der Eingebornen geschlossen wurden. i Indem Mitglieder der rdmisch-katholischen und der evangeli: schen Kirche mit voller Gleichheit der bürgerlichen und polit, (che Rechte und in naher Berührung im dffentlichen, gewerblichen un geselligen Leben gleichförmig vertheilt in allen Ständen neben einander wohnen, bilden sh unvermeidlich in den großen Massen der Bevölkerung Vorstellungen aus, welche den Einwohnern v- Ländern durchaus fremd bleiben, worin ein solches erhâlt. ., nicht besteht. Die Verschiedenheit der religiósen Gebräuche ver: liert gegenseitig das Auffallende dur die Gewohnheit, sie täglick vollziehen zu sehen. ieweit S des Glaubens zwisch beiden Theilen besteht, tritt unter solchen Verhältnissen immer . schaulicher hervor; was jeder Partei eigenthümlich is, wird du wohlwollende Deutungen, wo nicht ausgeglichen, doch gená ert un gemildert; das Unheimliche, was in fremdartigen Verh ltnissen auch Diejenigen beschleicht, welche der Macht anerzogener Begri und Gewohnheiten unbefangene Prusing ent egenzuseßen vermdò- gen, verliert sich selbst im Volke, und die Verschiedenheit des Glau- bens erscheint in der dffentlichen Meinung nicht mehr als ein we sentliches Hinderniß der innigsten aller menschlichen erbindungen Diese Meinung allein erzeugt die gemischten Ehen; wo sie nichi besteht, macht die Liebe, die Konvenienz und selbst die Spekulation Proselyten, indem sie Ehebündnisse erzeugt. Jede von beidcn Kirchen weist jedoch im Bewußtseyn ihrer innewohnenden Würt eine Vermehrung ihrer Glaubensgenossen ab, welche von andern Gründen als reiner unbefangener Ueberzeugung ausgeht ; Beide fönnen demnah auch durch Verhindern oder Erschweren gemis :- ter Ehen keinen Anlaß geben wollen, aus den eben bezeichnete unlautern Beweggründen in ihre Gemeinschast überzutreten, Aber sie vermôgen aud nicht das Entstehen der Meinung zu hindern woraus die gemischten Ehen hervorgehen, wo wie durchaus i den zum Deutschen Bunde ppcigen Ländern, und ins Besonder: auch im ganzen Preußischen Staate die vollständige Gleichh-

der Miktglieder beider Kirchen in bürgerlichen und politischen Rect F

ten ein Grundgeseß der Staaten geworden ist, Indem hier 2 und namentlich auch das Erziehen der Kinder aus solchen

der freien Ueberzeugung der Theilnehmer anheimgestellt bleibe. die Preußische Beseßgebung namentlich auch durd die Deklaraiio vom 21. November 1803 bekundet, wieweit entfernt sie davon ist, Beweggründe zu beachten, welche mit dem reinen Beharren auf dieser Gleichheit unvereinbar sind. Ungeachtet das Oberhaupt des Staats und die Mehrzahl seiner Einwohner der evangelischen Kirche zugethan is; so wurde dennoch aus einer rein sittlichen Absicht eine Veränderung in den bestehenden Geseßzen in Bezug auf die daraus erzeugten Kinder verfügt, welche der rômisch:ka- tholischen Kirche so lange günstiger ist, als in den gemischten Ehen die Zahl der katholischen Männer überwiegend bleibt. Dies ist ur Zeit noch eine Thatsache, deren aus der Beschaffenheit der Relizionsverbälenisse der einzelnen Landestheile hervorgehendes Da- sein vorstehend in bestimmten Zahlen nachgewiesen wurde, H

Meteorologische Beobachtungen.

Nach einmaliger Beobachtung.

1842. 21, August.

Lufßtdruek .„., Luftwärme .. Thaupunkt „,. Dunstsättigung Weiter

Morgens Nachwittags | Abends 6 Ubr. 2 Ube. 10 Ube.

338,91 Par. |338, 63” Par. | 208,10 Po.) Quellwürme 9,1° B, + 15,0° R. |+ 22,6° R.| + 15,4° K} Flosswürme 19,1° R, + 12,1°R.|+ 9,/2°R.| + 11,5 R. Bode owärme

80 pi. 395 pCt. 74 pci. Ausdünstuug

bewölkt, beiter. heiter, Niederscblag O.

W, SW., WSW, Würmewech sel+-23,

Wolkenzug... SW. 14,2°,

Tagesmittel : 338,84" Par... +4 17,7° R... +10,9°R... 63 pci, sW,

Bor liwer Bro Den 22 August 1842.

Pr. Cour. Brief. | Geld.

. Cour. Beief. | Geld.

Fonds. [5 |

1271 117; 1043

103% | 103%, 103% 1025

Berl. Pots Biseub, | f do. do. Prior. Obl, | Mgd. Lps. Eisenb. | do. do, Prior. Obl. | Bel. Aub. Kisenb. | do. do. Prior, Obl. | Düss Elh, Eiseub. | do. do. Prior. Obl, } Rheio. Eiseub. | do. do. Prior, Obl. | Berl.-Frankf. Eis. |

S4. Sebuld- Seb. | 4 do. 2.35 2 abgest. |*) Pr. Eugl. Obl. 30, | 4 Prüm. Seb. der Seehaudlung. |— Kur- u, N. Schyv. [32 Berl. Stadt - Obl. | 4 do. x. 35 % abgest. P) Danz. do. in Th,. va Westp, Pfandbr. [3% Grossh. Pos. do. | Osdtpr. Pfandbr. Pomm. do. Kur- u. Neum. do, |: Sechlesiscbe do.

1021 116 102: 853; 162", = 48 103 1063 104 103%

| 85; 101 7;

fas 1024 80 99 91 98% 1014

131

1002 13

1064 1034 103, 1034 103

Friedrichsd'or

Andere Goldwün- zen à 5 Th. -_ 10 95

Disconto, | - 3 4

2, Jauuar 1843 fälligen Coupon 2 pCt,

N “*) Der Käufer vergütet auf den am

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, IS. Aug. Niederl. wirkl, Schuld 521, Kauz-Bill. —, 6% Span. 17. Pass. —. Ausg. —. Zinosl. Präm. Sch. —, Pol. —. Oesterr. 10713.

Hamburg, 20. Aug. Bank-Actien 1650. Engl. Russ. 1094. _ 2

Paris, 17. Aug. Reute Gn cour. 119. 55. 3%, Reute fiv cour. 78. 75. Anl. de 1641 —. Neap]. au compt. 105. 50. D; Spau. Revie 214. Pad, 4.

Wien, 17. Aus. 5% Mer 1087. 1004. 35 76. 25% —. Bank-Actien 1629. Aul. de 1834 138%. de 1839 1075.

52 do. 1011.

Preuss.

I L) Veo ait v .

Königliche Schauspiele. Dienstag, 23. Au 19 e Schauspielhause: Der Barbier von Sevilla, komische Oper in 2 Abth., Musik von Rossini. (Herr “Krause, vom Königl. Hof-Theater zu München : Figaro, als legte ‘astrolle. T 24. Aug. Jm Schauspielhause : erz, Hierauf zum erstenmale: Drei neue Genre-Bilder, in Jtas aid Mag Englischer und Deutscher Sprache, von L, Schneîder. Ausgefúhrt in Dialog, Gesang und Tanz von Dlle. Grünbaum, Dlle, Polin und Herrn Schneider. Die Musik sämmtlicher Bil- der i von dem Hof-Komponisten Herrn H, Schmidt. 1) Eine Nacht in Venedig. 2) Ein Schottischer Clans: Häuptling und sein Sohn. 1715, 3) Der Kurmärker und die Picarde. 1815,

ndustrie und

Verantwortlicher Redacteur Dr. F, W. Zinkeisen. Gedruckt in der Deer schen Geheimen Ober - Hofbuchdruckeret,

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung,

In balt.

Amtliche Nachrichten. : ankr Deputirten-Kammer. . Herr von Larochejaquelin ; Herr von Lamartine. - main bei der Preis - Vertheilung. Briefe aus Regentschafts-Geseß und seine Gegner. Nachthe „_den Trockenheit ; die Ns Gränzfrage.)

, Großbritanien und Jrlaud. London, For * Unruhen, Unersprießlichkeit der Einfuhr Vermischtes. Schreiben aus London.

gang und zur Charakteristik der Arbeiter - ckt nischen Unterhandlungen. Belgien. Brüssel. l

den Einfluß des Klerus, besonders beim

Deutsche Bundesstaaten. Dresden.

? Ste rens t R ESMN 5; Kammer gegen das Ministerium. Altenburg. Offüielle t- theilung fiber die Verlobung der Prinzessîn Marie. e Tap ‘Oesterreich. Wien. Die Staats - Eisenbahnen und die Stände % von Steyermark.

aris, aris.

Elementar-Unterricht.

F Fchweiz, Grimsel. Besteigung des Schreckhorns rkei. Konstantinopel. Sequester auf die Pee ) Bitinlgte Etattre oe Keb Asse. Bde n al aaten von Nor merika. - - - rit über die Gränzstreit-Ausgleichung, 14 er Bs Brasilien. Schreiben aus Rio Janeiro. (Aufftand in den Julaog t San e und Zeuas Geraes.) nd. agdeburg. eise Fhrer Königl. j . Aachen, Anwesenheit des Erzbischofs von - aue

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Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Den Herzogl. Anhaltischen Kammerräthen Pöôtsch zu Côthen und von Zerbs zu Deßau den Rothen Adler : Orden dritter Klasse; so wie dem Königl. Sächsischen Hofrath Streubel zu Dresden die Schleife zu dieser Ordens- Klasse zu verlei en;

Den bisherigen Pfarrer an der Marien: Kirche zu Stralsund, Dr, Ziemsen, zum Regierungs- und evan elischen geistlichen Rath bei der dortigen Regierung zu ernennen ; Ñ wie

Dem praktischen Arzte und Hauptmann a. D,, Dr, Nagel, zu Erfurt; und

Den Kreisphysikern Dr, Samel zu Koniß und Dr. Weese zu Thorn den Charakter als Sanitäts-Rath zu verleihen.

Bei der heute angefangenen Ziehung der 2ten Klasse 86ster Königl. Klassen : Lotterie fiel 1 Gewinn von 2000 Rthlr. auf Nr. 22,342; 2 Gewinne zu 1000 Rthlr. fielen auf Nr. 43,171 und 69,063; 2 Gewinne zu 500 Rthlr. auf Nr. 77,737 und 86,739; 2 Gewinne zu 200 Rthlr, auf Nr. 12,653 und 28,026 ; und 2 Gewinne zu 100 Rthlr. auf Nr. 66,167 und 66,956, Berlin, den 23, August 1842, Königl. Preußische General-Lotterie-Direction.

Königliche Bibliothek.

Der Bestimmung des Königlichen hohen Ministeriums der geistlichen, Unterrichts: und Medizinal-Angelegenheiten zufolge, ist die Königliche Bibliothek, der vorzunehmenden Reinigung der Sâle und Bücher wegen, auf drei Wochen, und zwar vom 29s]ten d. M. bis 17. September, geschlossen.

Berlin, den 22. August 1842.

Der Königliche Geheime Werupas-Nath und Ober-Bibliothekar erb,

achung. welche entweder in dem zwei-

Bekanntm Die Kandidaten der Baukunst,

ten diesjährigen Termine die Vorprüfung als Staats-Baumeister È

oder Bau: Jnspektoren, oder welche bis zum April k. J, die münd- 4 liche Prúfung als Privat:Baumeister abzulegen beabsichtigen, wer: * den hiermit aufgefordert, vor dem 15ten k. M. sich schriftlich bei Ÿ uns zu melden, worauf den Ersteren das Weitere eröffnet und den? Leßteren der Termin bezeichnet werden wird, der zu ihrer Prú-F fung in den Natur- Wissenschaften angeseßt is, Meldungen, dies nas dem 15ten k. M, eingehen, können nicht mehr berúcksichtigt werden. Berlin, den 20. August 1842. L Königliche Ober-Bau- Deputation, À

Erie pm D E t S hi

. Bekanntmachung, L

Am 15, Oktober d. J,, Vormittags 11 Uhr, werden im großen Konferenz-Saale des Seehandlungs-Gebäudes, unter Zu- ziehung von zwei Notarien und von zwei vereideten Protokol/- hrern, planmäßig 108 Serien, enthaltend die Nummern der 15, Januar 1843 zur Ablösung elangenden 10,800 Seehandlu 8-! Prâmien:Scheine, gezogen und hiernächst durch die hiesigen dffent-*

Das Regentschafts-Geseh ;

Ville- (Das le der dauern-

tdauer der Arbeiter- von fremdem Vieh. Weiteres über den Her- nruhen ; die Amerika-

Debatte in der Repräsentanten-Kammer Úber

Oeffentlichkeit des Kri- Beschluß der Abgeordneten-

D

E D

Mittwoch den 24fen August

Zeitungs -UÜachrichten.

bung erst neuf, A

n der Tagesordnung war hierauf

gentschafts-Geses. Herr Carnot ú der Wähler des 5ten Pariser Bezirks, y

welches sich die Kammer anmaße, ein lassen, protestirt wird, (Gelächter im

Berichterstatter selbs erklärt habe Regentschaft sey ein or is seß: die Frage E durch E TOS

mental : Geses erörtert und votirt

Fonstituirende Versammlung und auf die

ven Versammlungen zurúckge end lin zu beweisen, daß die. 2 Ó

poleon selbst hâtte jene Srage der Rati werfen wollen, Die Kammern von 181 daß es Feine Confstitutio

Ratification des Volkes g

Millionen Unterschriften ge órten. Nedner, daß es i daß dieselbe ( würde sonst die Geschicht Man spreche von der zu beweisen, erinnere

Man möge sich aber wohl v

Lügen strafen, und um dieselbe Jahre 1830,

habe es feine Krone

ihrem Wesen nach unterdrückt worden. die parlamentarische Gewalt nicht Fon hâtte nur in einer einzigen Kammer beleuchtete hierauf das Argument der vent bhâtte im Ven i j

augenscheinlich feine dringende 9 othwe so nâhme er feinen Anstand, zu sagen Usurpation beginge. Herr Hello spra Entwurfes.

Gesebe getrennt bliebe, so halte er die

sich darauf feine Aufmerksamkeit schenkte, der hierauf die Rednerbühne bestieg, b folgender Weise:

//Das vorgelegte Gesch is von so ho von uns die Ausdchnung seiner Pflichten zu prüfen. die Monarchie in Centrum.) Die

* würde mein Plaß nicht hier seyn. in einer siegreichen Fnsurrection . Viele Stimmen: ken vervollständigen. * Ordnung.

Herr von Larochejacquelin: errichtet, die kein Mandat hatten Centrum.)

Der Präsident: Jh muß wenn er sich in den-Fali sebt, fen zu werden, i&S Fwungen seyn würde, ob ich ihm ferne § * Wort lasen kann.

Herr vor La*ckEcheijacquelin:

_ Gese," “-„2te wollen ein erbliches tes. der Prinz, der dem Throne am digste od. Unfähigste seyn kann. Die Rev

dem Red

angeblichen National-Souverainetät zugeschrieben werden.

Ausbruch des Tumults.)

Der Präsident: Der Redner leugnet

Prinzip unserer Regierung. Fch rufe ihn ; Kammer befragen, l ?

Herr von Larocheiacquelin fährt zugeben, in seinem Vortrage fort, schrei des Centrums unterbrochen.

Publikum hiermit in Kenntniß seßen. Berlin, den 20. August 1842. : General: Direction der Seehandlun s- Societät.

Gez.) Kayser. Mayet. enßel.

lichen Blätter bekannt gemacht werden, wovon wir das betheiligte?

Angekommen: Der Kdni l, Sâchsishe Kamm d Minister-Resident am Königl. Großbritanische Hofe, o e, es - dorff, von London.

Der Präsident : Jch befrage die Larocheiacquelin das Wort lassen will.

Herr von Larochejacquelin verläßt, ohne das Votum der

und kehrt | zurúck. Es herrscht eine heftige Aufregu ehrt auf seinen Plaß

Kammer abzuwarten, die Rednerbühne

so daß von der Rede des Herrn S Rednerbühne bestieg, Herr von Lamartine sih auf der sich die Ruhe wieder her.

ph will die Frage, die sih in die Gewalt verirrt hat, auf ihren praktischen

Mit aller Achtung für die

Bestimmungen des Geseh- ntwurfes zu he

Herrn Emil von Girardin in ( hne weitere Erörterung gut geheißen,

wen ein solches organisches

] Regentschafts - Fra konstituirenden Gewalt C M oideA s Der

ß zu einer wahrhaften Zustimmung des

auf diesen Prâcedenz:- Fall könne ernste Folgen haben. Jm gegeben ; die Krone habe auf der

d sey von der Deputirten: Kammer aufgerafft worden ; es zu jener Zeit keine Pairs-Kammer gegeben,

beruhte, Nothwendigkeit. Der Kon- fassung unter Kanonendonner

Wenn die Charte, sagte er,

icht obliegt, die Ausdehnun

: ! habe gegen jene Thatsachen pecsirt. * Revolution von 1830 nur eine Palast= Revolution

Der Präsident ruft inmitten des: Tumults den Ein Thron, von 219 Deputirten . (Stürmische Unterbrechung im

zum zweitenmale

Jhr Geseh is

das Wort, um seinen Ausdruck zu erklären, und ob ste die Fortseßung der Rede

wird aber sogleih durch das Ge- Kammer, oh sie Herrn von

benberger, fein Wort vernommen wurde, und erst als

Rednerbü j Derselbe sagte: hne zeigte, stellte

Sphäre der konstituirenden erson sehe ih mich doch gen

Ausland.

Frankreich. Sißung vom 418,

August.

| die uns das Ereigniß vom 13. Juli ver /

| maßen nur die Wahl unter den Fehlern (Beweaten

| nicht, daß man meinen Worten cinen Sinn gäbe, den sie sollen. Wenn irgend eiwas die Größe des erlittenen Verlustes bewet- sen könnte, wenn irgend etwas die Trauer Jener Königlichen Familie,

| deren Schmerz wir uns Alle zugesellen, noch vermehren fönnte, so wäre es eben die Ungewißheit und das Schwanken der Gemüther

Angesichts eines so großen Unglücks. Fh erblicke in dem Gesez-

wir gewisser- Ich mdchte nicht haben

attete Herr Meillauret Be- | Entwurfe vorzüglich ¡wci Dinge, dieder Beachtung werth find: Zuerst die

Bourga- die Debatte über das Ne- worin

Herr Ledru- stellte zuerst fest, daß der

der Geseß-Entwurf über die

Entwurf, und warf sodann oder Funda- werden fönne. spâteren legislati- Herr Ledru - Rol- stets einer den Kaiser Na- slcation des Volkes unter- 4 und 1815 hâtten erflârt, iven Akt ohne die

Der Moniteur von eon’s gesagt, daß er sich gehabt hâtte, und Volkes wenigstens acht

suchte

: Man leugne nicht, sagte der eine konstituirende Gewalt Ls

giebt, man leugne nicht, tigen Frage nothwendig e der leßten funfzig Jahre Omnipotenz der Kammer, man an die Ereignisse im orsehen, denn die erufung ahre 1820 traße ge-

denn dieselbe sey _BDU jener Zeit also wâre stituirt gewesen, denn sie ete Ledru - Rollin

en- Kammer eine

,

ndigkeit vorhanden wäre, , daß fie cine wahrhafte ch zu Gunsten des Geseß- von dem vorliegenden Kammer fúr vollkommen

fompetent, ein Regentschafts-Geseß zu erlassen. Herr Hello erging in allgemeinen Betrachtungen, denen die Kammer Herr von Larochejacquelin,

egann seinen Vortrag in her Wichtigkeit , daß jedem seiner Rechte so wie die LXNe Charte von 1830 hat

Frankreich umgestürzt. (Gelächter und Murren im } ; Wahl-Kammer hat das Königthum zertrümmert, sie hat die Pairs - Kammer zertrümmert, deren M

F für mein Theil

itglic) ih war. Fch Went die

gewesen wäre, so

Ich begreife, daß diejenigen, welche (Heftiger Tumult im : Zur Ordnung; zur Ordnung!

Herr von Larocheiacquelin: Lassen Sie mich meinen Gedan-

Centrum.)

Redner zur

ner bemerlich machen, daß, [ zur Ordnung geru- die Kammer zu befragen,

kein monarchi- daraus machen. Bedenken nächsten steht, der unwür- olution von 1830 muß einer (Neuer

das erste und förmlichsie Ordnung. Er hat noch dann werde ich die erlauben will.

/ ftatt eine Erklärung ab-

ur

ng in der Versammlung,

der nun die

Standpunkt urückführen. thigt, einige der Lage, in

fämpfen, Jy

berreichte cine Bittschrift gegen das Recht, | Regentschafts-Geses zu er- | | z Centrum.) Rollin, der hierauf das Wort erhielt,

Auf die |

| | nämlich gegen die | |

persönliche Bezeichnung und datin das Prinzip der monarchischen Erblich- keit, Sie haben das Prinzip der Erblichkeit auf einen ¡weiten Grad auge,

| dehnt, nachdem dasselbe anfänglich auf einen ersten Grad beschränkt war Ih sehe die Notbwendigkeit dazu nit ein; denn Sie würden da- durch auf immer das Prinziy dec Wahl für die großen Staats-Func« tionen vernichten und greifen dadurch dasjenige an, was im rahre | 1830 geschehen ist, (Beifall zur Linken, Murren im Centrum.) Wenn j wir die Geschichte befragen, so werden wir immer sehen, daß der Kd- nig durch gdttliches Recht König, aber der Regent nur durch die Wahl der Natton Regent war. Gegen die natúrlichste Regentschaft, „Zegen die Regentschaft der Mutter wendet man ein, daß dies

eine Minderjährigkeit sey, die etne andere Minderiährigkeit beschúben solle, daß die Presse eine Frau empfindlicher verleßen könne, als einen Mann, daß die Regentschaft einer ausländischen Prinzessin, die sich nicht einmal zu dem Glauben der Mehrheit der Franzosen befenne, eine Quelle der Nebenbuhlerschaften seyn würde. Jch räume diese Schwierigkeiten ein; aber kann man nicht auch sagen, daß es gerade cite Frau und cin Kind sind, die einer Armee den größten Enthus stasmus einflôßen. Denken Sie an Elisabeth von Rußland, an Ma- ria Theresia. Giebt es etwas, was das Gemüth lebhafter anregte, als jener berühmte Eid , den Sie alle kennen: „Wir wollen sterben für unseren König, Maria Therefía !/ Man will eine große Gefahr darin finden, daß die Regentin einer anderen Religion als der der Mehrheit der Franzosen angehört. Aber ich frage diejenigen , die cinen solhen Einwand erheben, ob sie einen politizch-religidsen Ein- fluß fürhten? Fch glaube es nicht ; sie erblicken ohne Zweifel in der Verschiedenheit der Religionen nur die Bestätigung des großen Prinzips der Gewissensfreiheit , welches wir vor 50 „Fahren erobert haben. Man braucht nur auf Belgien zu dliken, um die Ueberzeugung zu erlangen - daß selbsi in den Ländern, die der katholischen Religion am eîfrigsten anhängen, ein Prinz, der sich zu einem anderen Kultus bekennt, keine Gefahr darbietet. Was die frechen Angriffe der Presse betrifft, so würden ste, wenn sie gegen eine Frau gerichtet wären, dic Presse nur verhaßt und also ohnmäâch- tig machen. (Bewegung.) Fch behauvte nicht, meine Herren, daß die Uebertragung der Regentschaft an Frauen ganz ohne Ucbelstände sey; ich zeige Jhnen von der einen Seite die Vortheile, von der anderen die Schwierigkeiten. Niemand kann verkennen , daß die Mutter des minderiährigen Königs fein anderes Fnteresse hat, als

| go die Umstände einen besonderen l

das ihres Sohnes. Jn den Händen eines listigen Regenten können die Presse und die Staatsgewalten verderbt und gegen den minder- jährigen König gerichtet werden. I nehme an, daß der Regent

| Gelegenheit zum Kriege hätte; ich nehme an, daß er sih der Mili-

tair-Diftatur bemächtigt hätte, fürchten Sie nicht, daß er sich scines ganzen Einflusses bedienen könnte, um, selbs nach der Erldôschung der Regentschaft, die Gewalt in Hânden zu behalten? Denn ver- gessen Sie nicht, daß Jhr Geseß- Entwurf die Königliche Prâroga- tive in ibrem ganzen Umfange in die Hände des Regenten legt.

L) / - “e . a Rednecttgn s der Post befand fich Herr von Lamartine noch auf der

Paris, 18. Aug. Vorgestern fand die jábrli y U egr 9) - Vertheilung an die SchÚler der sämmtlichen va Eee statt. Diese Feierlihfeit ward, wie gewöhnlich, durch eine Nede des Ministers des öffentlichen Unterrichts eróöffnet, die diesesmal i | Charafter des Ernstes an ch trug. Herr Villemain äußerte sich im Wesentlichen fol- gendermaßen :

Dieses Fest, gewdhnlich so länzend und durch eit Freude belebt, ijt heute, ich fühle es drich eine Teaiter evt Tie für Euch, junge Zöglinge, fowohl den Erinnerungen der Schule, als denen des Vaterlandes geweiht is. Wir wollen uns dieser Trauer nicht entziehen ; ste hat ebensowohl ihre Lehren als ihre Pietät; und die Lehren, welche fie Über die Gebrechlichfeit der schönsten Hoffnun- gen, Uber die Ungewißheit der glücklichsten Stellungen giebt, fldßen feine Entmuthigung ein, jondern geben im Gegentheil Jedermann die Wei- sung/ die Arbeit und den Eifer zu verdoppeln, um selbs eine kurze Raa nüßlich zu machen , und um, selbs in der Jugend, geehrt zu sterben, Wer fühlte und verwirklichte jemals einèn jolchen Ehr=« gelz besser, als der junge Prinz /- der, wie Jhr, in diesen Râu= l n Wetteifer um die dffentliche Achtung lernte sich spâter nur 1rcch Verdienst inmitten sei- ner Umgebung auszeichnete ? Liebenswürdiger

; L und seltener jun-= oe E der, als die gründlichste Erziehung beendigt war,

lebten Prüfung Kdönigssohn wurde, neue Talente, erhabenere Et- gen schaften zeigte und sie durch anhaltenden Eifer t lid mehr at gleiché Stufe mit seinen Pflichten und seinem Geschike brachte. Jn diesem Gedanken suchte er, (bereichert durch die Gaben der Wissen- schaften, vor allen Dingen die Strapazen des Lagers und die Praxis des Friedens. Sein Patriotismus führte ihn , nach rubmvollen An- fängen in den Laufgräben von Antwerpen, dreimal nach Afrika. Seine Hingebung als Sohn und Franzose machten ihn \o herablassend für Alle, so gemäßigt im Kommando, so aufmerksam für die Bedürfnisse der Soldaten, so gerecht für geleistete Dienste, so voller Achtung für die Erfahrung und so voller Streben nach dem Ruhm. Ale seine Worte trugen den Stempel jener anmuthigen und lebhaften Bered- samkeit, die die Vorurtheile der Parteien hinwegräumt , die die Her- ind der diet und den Muth belebt. Er, der so richtig füblee, und der- die große Bestimmung des ältesten Sohnes eines arüinbendecs Königs so würdig ausfüllte, is aus den Reihen der Lebenden geschic- den! Die Thränen des Stolzes und der Freude, die an einem Tage, wie diesem, hier an dieser Stelle, sons den Augen seiner Mutter ent- strômten, wenn sie hôrte, wie man dem geliebten Namen Ferdi- nand von Orleans zujauchzte, sind gegenwärtig in Thränen ver- wandelt, ohne Trost auf dieser Erde, in Thränen einer starken Seele, aber einer zärtlichen Mutter, die cinen vortrefflichen Sohn umkom- men sah. Er is nicht mehr; aber das Werk, welches seine fungen und muthvollen Hände unterstüßten , seht aufrecht, befestigt durch so viele Prüfungen und selbst durch diesen Schmerz. Das Oberhaupt der neuen Dynastie, weniger stark gegen seinen Kummer, als er es gegen alle Gefahren war, ver olgt nichts desio weniger seine Aufgabe und die seines thränenwerthen Sohnes. Jhn hält der Gedanke aufrecht, daß dasselbe Blut, derselbe Muth, dieselbe bürgerliche und populaire

rziehung die vier Brüder des Kronprinzen S M Lene

Geist wird auch die beiden Sdhne beseelen, welche E S ania so der Obhut einer Wittwe hinterläßt, die durch Herz u