M S Ali fit ama s main
Betrieb und Bewachung, dadurch zu erreichen is, wobei wohl er- wogen werden muß, daß der innere Verkehr in der Folge auf den Eisenbahn-Linien gerade wegen der durch die Eisenbahn: Anlage nothwendig gesteigerten Production und Gewerbthätigkeit sich von | selbst heben wird und muß. E
Von den hier entwickelten Gesichtspunkten ausgegangen, dürf: | ten nachstehende Ansichten über die Richtung der Rhein - Weser- Eisenbahn begründet erscheinen :
I, Die Rhein - Weser: Eisenbahn, sie mag durch das Gebirge im Bergischen nah Kbin, oder am Abhange des Gebirges vom | Bergischen Lande auf Duisburg mit einer Wendung nach Köln, oder aber durch die Westphälische Ebene Über Münster nah Wesel geführt werden, wird, in si selbstabgeschlossen betrachtet, aus dem inneren Verkehre keine besondere Értragsfähigkeit, wohl aber als nothwendige Verbindungsbahn zwischen dem Endpunkte der an der Weser bei Minden ausmündenden a bahn Norddeutschlands und den aus Holland, Belgien und Frank- reih nah Norddeutschland hinweisenden Bahnen eine bedeutende Wichtigkeit und eine mäßige Rentabilität erlangen, leßteres jedoch nur dann, wenn das fúr den Bau, die Erhaltung, den Betrieb und die Bewachung der Bahn erforder- lihe Kapital nicht zu hoch gesteigert wird. j
Il. Für die Direction durch das Bergische spricht die Durch: \chneidung einer gewerbfleißigen , bevölkerten Gegend , allein die Linie, welche jene Gegend durchzieht, ist zu kurz, um auf die Ren- tabilität der ganzen Bahn entschieden einzuwirken. L
Für die Richtung über Dortmund spricht die nähere Berüh- rung von Kohlengruben und Salinen. Allein Kohlen und Salz finden jeßt hinreichenden Abzug auf der Ruhr und Lippe, auf de- nen der Transport selbs beim Vorhandenseyn der Eisenbahn we- gen fostbarer Behandlung dieser Produkte beim Transport zu und von den Bahnhöfen, bei der Umladung u. s. w. auch fernerhin zu gesunkenen Preisen beibehalten werden wird, und ges{Üßt werden muß, wenn nicht die Schiffbarkeit dieser Flüsse nublos und die darauf verwendeten Kapitalien zwecklos verwendet seyn sollen. Wohl zu erwägen ist aber, daß das zur Anlage der Bahn, selb st auch nur am Rande des Gebirgslandes her, erforderliche Kapital, für die Beseitigung von starken Neigungen, für Damm- shüttungen, Einschnitte und Uebergänge eine sthr bedeutende Höhe erreichen, und schon dadurch fast jede Hoffnung auf Rentabilität vernichten muß.
Dagegen wird in der Direction durch die Ebene Westphalens der wachsende und sich zu großer Wichtigkeit hebende Güter-Transport von und zur Nordsee auf der Ems mit der Eisenbahn in Verbindung gebracht und durch diese Verbindung die Unabhängigkeit des Norddeutschen Handels von Holland vorberei- tet. Außerdem werden die Erzeugnisse Westphalens, worunter vor- Ü lih Korn, Holz, Leinwand u. \. w. für den Transport auf der
isenbahn gewonnen, und das Kohlen- Revier Jbbenbüren durch die Chaussee über Greven mit der Eisenbahn in Verbindung ge- seßt. Auch die Rücksicht auf Bevölkerung kann der Duisburg: Hammer Linie keinen Vorzug vor der Wesel-Münsterschen geben.
Beide Linien haben die Strecken von Köln bis Duisburg und von Gütersloh bis Minden gemeinsam. Es kommt also nur auf die Strecke an: zwischen Duisburg und Gütersloh.
Auf dieser lâßt die Linie durch das gebirgige Terrain die Städte Essen 5 und Bochum %, Meilen súdlih liegen und berührt dann die Städte Castrup, Dortmund, Unna, Hamm und Lippstadt.
Dagegen führt die Weseler Linie Úber Dinslaken, Wesel, Schermbeck, Dorsten 1; Meile súdlih, Haltern, Münster, Telgte und Warendorff, von denen Wesel mit 13,200 und Mönster mit 20,600 Einwohnern (ohne Garnison und Landgemeinden) an Be- völferung eben so viel in die Waagschale legen , als Essen, Ca- strup, Dortmund, Unna, Hamm und Lippstadt zusammengenommen,
Da auf der Linie von Minden über Münster nach Wesel au- ßer der nicht shwierigen Durchführung der Bahn durch die Porta Westphalica und die Lutrer-Schlucht im Teutoburger Walde keine Gebirge zu befahren sind, so fann bei dem erforderlichen geringen Kapital für die Anlage in einer Ebene, in welcher die Erwerbung des Bodens sich wohlfeiler stellt als in dem Gebirgslande, in der zugleich vorzugsweise gutes Holz zu den Unterla- gen der Schienen überall in Ueberfluß vorhanden if, nas eine sehr günstige Rentabilität in Aussicht gestellt werden.
Hierbei darf nicht unberúcksichtigt bleiben, daß die Länge des Weges von Minden über Bielefeld, Wiedenbrück, Bochum, Hamm, Dortmund und Essen nach Duisburg mit dem von Minden über Bielefeld, Harsewinkel, Warendorf, Münster, Haltern nah Wesel ganz genau gleiche Länge von 267; Meilen hat. Wesel isk von j
uisburg faum 4 Meilen entfernt, und der Nachtheil, daß der Endpunkt der Linie auf Wesel 4 Meilen entfernter von Köln den Rhein trifft, als jene, dürfte an und für sich ganz unwichtig, bei einer Bahn von einer ‘erheblichen Länge, erscheinen, zumal auf ei-
Zerreißen
1082 nem Put tve Me Wasser-Communicationen so ununterbrochen und so wohlfeil bestehen. l
Die Kosten der Erhaltung, des Betriebs und der Bewachung der Bahn stellen sich in vorliegendem Falle verhältnißmäßig zum Anlage-Kapital heraus, Auf einer Ebene erfordert die Fortschaf- fung der Lasten eine geringere Kraft : Entwicklung, mithin wer- den Lokomotive, Grundlagen und Schienen nicht so {nell ver- braucht und zerrüttet, als auf einer Bahn, die úber Anhdhen läuft, es is weniger Brennmaterial nöthig, eben so is auf einer
eraden und ebenen Bahnlinie ein minder zahlreiches Aussichts- Personal erforderlich, als auf einer gebogenen und gebirgigen, da- her auch in dieser Rüfsicht die Mes von Minden über Mün- ster nah Wesel die vortheilhaftere. icht zu R ist, daß die Leitung der Bahn durch die Westphälische Ebene sie bei wei: tem gefahrloser macht, als wenn sie über den Gebirgs-Abhang oder gar Úber das Gebirge des Bergischen Landes geführt wird, ein Umstand, der bei den neueren Ereignissen in Nord-Amerika, Franfreih und selbs in Deutschland wohl zu berücksichtigen ist. So haben z. B. am zweiten Pfingsttage die Passagiere des tittags-Convois der Dússeldorf-Elberfelder Bahn beim plö6lichen des Taues, mit welchem die beiden sih be: gegnenden Convois von Düsseldorf und Elberfeld zur Si: cherheit und Beförderung beim Befahren der Höhe von Erckrath verbunden werden, in Gefahr geschwebt, und die nach lberfeld Reisenden sämmtlich ausskeigen und dann die Lokomotive und jeder Wagen des Düsseldorfer Convois einzeln die schiefe Ebene hinaufgearbeitet werden mÚ}sen, um die Fahrt fortseßen zu können.
ITI, Die Rhein - Weser: Bahn von Minden, direkt auf Köin gerichtet, wird blos die merkantilische Verbindung mit Belgien und Frankreich vermitteln, wo hingegen sie in ihrer Richtung auf Wesel, außer dem Handel mit Belgien und Frankreich, auch den wichtigen Handel mit Holland aufnimmt und eine wohlthätige Konkurrenz zwischen diesen Staaten in Bezug auf Preußen her: vorruft.
IV, Wird die Bahnlinie am Fuße des Gebirges auf Duis- burg dirigirt, so ist die Eisenbahn jedem, den Rhein in dieser offffe- nen Gegend Üüberschreitenden Feinde sofort preisgegeben und leicht zu vernichten.
Die Richtung der Bahn durch die Weslphälische Ebene be- dingt gugleich die Fortführung der Bahn von Köln den Rhein hinab bis Wesel, ;
Pu dieser Weise sind dann die drei Festungen Minden, Wesel und Köln in eine, für den aus Westen erscheinenden Feind höchst nachtheilige, für Preußens offffensive und defensive Stellung aber höchst vortheilhafte Verbindung geseßt. Zugleich wird die Rhein-Weser-Bahn auf ihrer Flanke durch die Lippe und cin durch- schnittenes, dem Feinde sehr l stiges Hecken:-Labyrinth gedeckt, und hat an ihrer Ausmüúndung am Khein, dessen Uebergang gesichert ist, einen bedeutenden Waffen- und Magazin-Plab, die Festung Wesel, deren Wichtigkeit in Verbindung mit der Norddeutschen Eisenbahn noch neuerdings in der militairwissenschaftlichen Schrift, „die Eisenbahnen als Operationslinien betrachtet von Pz. Adorf 1842“, nachgewiesen worden is, Der am 3. Juli auf der Berlin- Potsdamer Bahn gemachte und günstig ausgefallene Versuch, Artillerie - Transporte auf der Eisenbahn zu bewirken, dürfte noch besonders als schlagendes Argument von dem wesentlichen Nußen erscheinen, zwei so e als Wesel (den Richtungspunkt in Napoleon’s nordischer Militairstraße) und Minden in direkte Eisenbahn-Verbindung zu bringen,
V, Jn dem vom Herrn Hansemann im April 1842 heraus- gegebenen Berichte ber die Vorarbeiten und Verhandlungen we- en Weiterführung der Rheinischen Eisenbahn von Köln bis zur ‘andesgränze bei Minden wird gesag+, daß die Elberfelder Linie lang 63,735 Ruthen oder 31,867 Meilen 21,027,000 Rthlr.; die Duisburg-Hammer 74,909,5 Ruthen oder 37,454 Meilen 13,500,000 Rthlr. ; die Duisburg-Soester 72,075,5 Ruthen oder 36,037 Meilen 13,866,000 Rthlr. als Maximum kosten würden, d. h. mit Aus- schluß der Kosten des Bahngestänges für ein zweites Geleise und des Betriebs-Znventars. : Die Ausführung jeder dieser Bahnlinien möchte aber spâter- hin wohl noch bedeutende Deatahlungen verlangen, wie dann über- haupt bei Eisenbahnen, vorzüglich bei denen, die Gebirze durchlaufen, selbst aproximative Kosten: Anschläge noch immer getäuscht haben. Wie sehr sich selbst Englische Jngenieure, denen eine größere nd vielseitigere Erfahrung zu Gebote steht, bei ihren Anschlägen u Eisenbahnen irren können, geht aus folgenden Thatsachen her- or, Jn der Railway Times vom 29, Januar 1842 wird em berühmten Jngenieur Joseph Locke vorgeworfen, daß er nach genauer Untersuchung der wahrscheinlichen Kosten des Sheffield: und Manchester-Schienenweges „sich mit seiner persönlichen Wahr: haftigkeit und seinen Ruf als Jngenieur verbindlich gemacht habe, daß die Kosten nicht höher als 1,113,500 Pfd. St. sich belaufen würden“, und: „daß er Personen finden fönne, die Kontrakte
übernehmen wollten, deren Gesammt -: Belauf diese Summe niche übersteigen würde.“ Nun aber stellte sich heraus, daß die wischen 25 und 3 Millionen Pfd. St. koste, Die Great- ftern Eisen n wurde zuerst _- eine, spâter auf zwei und eine be Millionen Pßd. St. veranschlagt, jeßt scheinen ses Millio: nen faum auszureichen. Die London-Brighton-:Bahn sollte, nah dem vorläufigen Anschlage in der Railway Times vom 4, Dezember 1830 ,000 Pfd. St. kosten. Laut Ver- handlungen in der diesjährigen General - Versammlung, wie sie dasselbe Blatt vom 22. Januar 1842 berichtet, waren von dem Kapitale von 2,400,000 Pfd. St., welches die Parlaments-Akte der SeBoNe aufzubringen zustand, nämlih durch Actien 1,800,000 Pfd. St., durh Anleihe 600,000 Pfd. St., bereits bis ult. De- zember 2,269,359 Pfd. Se, verausgabt; obschon man noch vor sehs Monaten glaubte mit 2,200,000 Pfd. Stk. reichlich auskom- men zu fönnen. Die Direction trug daher auf eine Anleihe an, und der Gesammt - Betrag des Kosten - Aufwandes wird nach der Berechnung des Sir J. L. Goldschmidt 3,200,000 Pfd. St. seyn. Es wáre deshalb wohl zu wünschen, daß die ungemein leichte Nivellirung der Richtung von Bielefeld durch die Westphälische Ebene über Münster und Duisburg nach Wesel und die Anferti- gung eines Kosten : Anschlages für diese Bahn zur Ausführung gebracht würden. s
Meteorologishe Beobachtungen.
1842. Morgens | Nachmittags Abevds Nach einmaliger 10, Sept. 6 Ube. 2 Ube. 10 Ube. Beobachtung.
Lußfidruck .…. . 333,90" Par. |/333,20" Par, |332,76" Par.| Quellwärme 9,0° R. + 11,7° R.| + 16 6°R.| + 12,8° R.| Flusswärme 14,1° R. + 95° R.| + 10,0°R.| + 11,9° R.| Bodenwärme 84 pci. 59 pCci. 93 ppc. | Ausdünsteng H reguig. halbheiter. Regen. Niederschlag 0/088 Rh. Ss. Ss. S. Würmewechsel+17,1° Wolkenzug. « - — 8. — 9,19, Tagesmittel: 333,29" Par... 4 13,5° R... 4 10,5° R... 79 pci, s.
Luftwärme ... Thaupunkt Dunstsättigung
Auswärtige Börsen,
Amsterdam, 7. Sept. Niederl. wirkl. Sebuld 627. 67 do. 101%. Kavs-Bill. —, 5% Span. 17.7. Pass. —. Ausg. —. Zinsl. —. Preuss. Präm. Sch. —. Pol. —. Uesterr. 1075.
Hamburg, 9. Sept. Baok- Actien 1650. Fogl. Russ. 109}.
London, 6. Sepi. Cons. 35 93. Belg. 102, Neue Anl. 21. Pas- sive 4. Ausx. Scb. 94. 24% Hou. 524. 5% 102. 55 Portl. 354. 3y 21. Eogl. Russ. 112. Bras. 66. Chili 89. Columb. 203. Mex. 36. Peru 15.
Paris, 6 Sept. 5° Rente fin cour. 120. 90. 35 Rente fv cour. 80. 10, Aul. de 1841 —. 5% Neapl. au compt. 107. 5% Spau. Rente 224. Pas. 35.
Wien, 6. Sept. B52, Mes. 1094. 42, 1004. 32 76k. 24% —-. 1% —. Bank-Actien 1629. Anl. de 1834 139. de 1839 109%.
Königliche Schauspiele.
Montag, 12. Sept. Jm Schauspielhause: Zum erstenmale wiederholt : Ieder Sohn auf Reisen, Posse in 2 Abtheilungen, von C. Feldmann. Hierauf: Die Zerstreuten, Posse in 1 Aft, von Kobebue. Dann: Drei Gengre-Bilder, in Ztalienischer, Engli- scher und Deutscher Sprache, von L. Schneider. Os rt in Dialog, Gesang und Tanz von Dlle. Grünbaum, Dlle Polin und Heren Schneider. ie Musik sämmtlicher Bilder is von dem Hof- Komponisten Herrn H. Schmide. 1) Eine Nacht in Venedig. (Jn 2 Abtheilungen.) 2) Ein Schottischer Klans-Häupt- ling und sein Sohn. 1715. 3) Der Kurmärker und die Pi- L A L Ai 6
ienstag, 13. Sept, Jm Opernhause: Jphigenia in Tauris, große Oper in 4 Abth. Ibs
Königsstädtisches Theater. Montag, 12, Sept. Die Reise auf gemeinschaftliche Kosten, Posse in 5 Aften, frei nah dem Französischen, von L. Angely. orher: Zum erstenmale: Die Komödie aus dem Stegreif. Lust: spiel in 1 Aft, von Jünger. (Dlle, Lockermann : Louise, als ersten theatralischen Versuch. — Herr Schúß, vom Stadt-Theater zu Lübeck, neu engagirtes Mitglied dieser Bühne, im ersten Stück : Zohann, im zweiten Brennicke, als Debüt.) Dienstag, 11. Sept. Einen Jux will er sich machen.
Verantwortlicher Redacteur Dr. F. W. Zinkeisen. Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober - Hofbuchdrucereì.
Bekanntmachungen. Für Gebote
Subhastations-Patent. ra, ger Verkauf. , Kbmgliches Ober - Landesgeri Die im Liegniter Kreise bclegenen Groß-Baudiß nebsi Marienhof, Graenowiyß und
Campern au ‘ ö glein-Baudiß nuf 56,085‘ % 24 C97. 10 Pf
Jenkau auf Baudiß.
M S S landschaftlich abgeschäßt , sollen auf Antrag der Be-| Ÿ Der Zuschlag erfolgt an den Meist - und Best- ¿ bietenden nach der E iegen Ober - Bandesgerichte #1 ok hr / auf dem| e) Die Zahlung des Kaufpreises wird baar in Cou-
sißer, du Portschen Erben , ; ) ember 1842, Vormittags 10 den 3, De-
Z ' dem Deputirten, E aid are, Hypothekenschein und i nen in unserer Registratur eingesehen wonngen fn i noch bemerkt wird, daß diejenigen 4500 Thlr./ weles, Rubrica I. des Hypothekenbuchs , als für den frühe. ren Besißer der Baudißshen Güter du Port af vermerkt stehen, vom Kau Kdnigl. Die Kaufbedingungen a) Die Güter können sowohl vereinzelt, lebterenfalls I. Bres, O Abe Gacta R 2 dazu chdrige ern Graenowiß und Cam 11, Klein-Baudiß und Zubehör, und E I, Fenkau und Zubehdbr,
gende: mGanzen, als auch Auch kd Komp
u 4 yCt
werden.
f) Die Uebergabe d r sih verkauft werden. Ei qu ee Güter erfolgt gleih nach| 4 i Bervormundschaftlichen Gench-|näch| für jede Actie und Rate eine Conventional- der Kausacid Zuschlages und nah Entrichtung | Strafe von
6) Die sämmtlichen Kosten ider Subhastation und
b) Wer auf den ganzen Komplexus der Güter bie- ten will bestellt eine sofort gerichtlich zu depo- nirende Caution von 10,000 4 V
den, und zwar auf die Güter ad l. 4000 Thlr., auf das Gut ad U. ebenfalls 4009 Thlr. und auf das Gut ad 111. 2000 Thlr. Caution deponirt. c) Der Verkauf geschieht in Pausch und Bogen, ohne alle Vertretung, auch verzichtet der Käufer auf jede Entschädigung für die inzwischen durch Kapitals - Zahlung erfol
des Getraide - Zinses dreier Bauern zu Groß-
Course vor dex Ueber gang der obervormun
Zuschlag, weshalb Lizitant mindestens zwei Mo- nat lang an sein Gebot gebunden bleibt , und zwar der Antheil der majorennen Miterben an
Gros - Wandris om Kaufe au Abldsungs - Kapital! D unmittelbar , der Rest aber zum Deposito| 20 Thlr. quittirt; indem darauf ti
e ausgeschlossen bleiben ur Ritter \ ‘ guts - Besitzer du ind [e {chafts-Mese Prm 1a können bei dem Ver us der Güter 90,000 Tue gs us beo grinsbar, zur ersien Stelle auf der- elassen und hypothekarisch eingetragen |chu
ndant t-Kasse, Herrn Dietrich. i V ‘Verid erle oder unterlafsene Zahlung hat zu-|werdeti, und kann die gergoe sofort erfolgen.
auf die einzelnen Güter aber we-
auf das Kaufvretium. Glogau, den 15. Juli 1842.
Königliches Ober-Landesgericht. T. Scnat. (L. S) 9 9 v. Forkenbeck.
Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten.
der Licitation inclusive Stempel , so wie der¡auf den Quittungsbogen bescheinigt und due Uebergabe, trägt der Käufer ohne Anrechnung|mit unserer Firma, Stempel und Zins-Coupons b
s 1. Juli k. J./ wo der Umtausch gegen Actien statt- findet, versehen.
Die. zum 1. Oktober zu leistende Vollzahlung der jeßt noch rüdcksiändigen 4 Raken auf die Actie von 200 Thlr. beträgt, da die vom 1. Fult d. F. an lau-
gte theilweise Ablösung
4. Wir ersuchen
inigung der Futeressenten. - 8te 2 2
- 9te = =
rant oder in Schlesisi jen Pfandbriefen nach dem und zwar auf jede Actie von 200 dichaftlichen Einttic 8te mit jedesmal 20 Thlr. und die 9e mit 47 Tblr, des Kdnigl. Pupillen- Kollegii zu Breslau in den Berit lei Serren, Men be [ erer Fan a R la den jedem der oben bestimmten Einzahlungs - Ter- mine voraufgchenden acht Tagen zu eisen. sten Rittergüter unweit Halle sogle 2, Die 9te Zahlung validirt und wird auch mit die set 1 A Gebdude , ca. 700
r die frû- t il) bis A Dezember Zinsen, Lehnen, Jagd èc. (Sämmtliche
Puvpillen - Kollegiums zu Breslau,
ortschen Vormund: A J. (ris wohin die gc d
inshüsse erfo
r. Kaufgelder, |werden.
Fragen Ein 5. Roch cetva elebte
Einzahlung zur Berlin-Stettiner Eisenbahn. |re{chnuu
. F. für alle d n Ratenzahlungen auf- anzen S dex Zinsen gestheheite 14 Sat S kompensirt|3000 Ae M,
der fälligen Zinsen, 80 Thlr. 16 Sgr.
fenden Zins-Coupons Zinsen, 80 werden, unter An- 1842.
Stettin, den 18. Augu
dieses Jahres, hlr., die 7te und
Gesellschaft. Masche. Wartenberg. Pibschky.
die 7te Einzahlung zum 1. Oktober | Das Direktorium der Berlin - Stettiner Eisenbahn-
1. November 1. Dezember
Ritterguts - Verkauf.
Familien - Verhältnisse halber [n eines der {dn- ch verkauft werden.
Dasselbe enthält {dne Wohn- und Wirthschafts- Magdeb. Morgen, Feld, Wiesen
und Gdrten 2c. (Alles Raps- und Weizenboden), ebenbran- onomie - Einnahme bringen ca.
ut foll mit sämmtlicher Aerndte, Jnven-
chen ohne die ieses
3. Zahlun lgt unter spezifizirter Ueberrei-|tarium, Schif und Geschirr, Meubles :c., überhaupt 2 Quittungsbogen - Quittirung N wie es f
sicht und liegt, um den fesien Preis von
70,000 Thlr. mit 20,000 Thlr. Anzahlung verkauft
Nähere Auskunft ertheilt der Oekonom Fr. Herr -
10 Thlr., upd demnächst Verlu aller|mann / große Ulrichstraße Nr. 57 in Halle a. d. S. ‘Volizahlungen werden ¡eht
Allgemeine
reußische Staats-Zeitung.
Berlin, Dienstäg den 13m September
Inhalt.
Am richten. Fraukeei p Tris Differenzen wegen der Jndischen Post. — O bee Belgi Tarif; Budget für Algier; Be: nigl. ez der Be e Tarif; er; Be- fesi M von Paris. — Die General - Conseils, die Pdnitentiar- und die Ueberschwemmungen.) :
Großb und Jrlaund. London, Beschwerden über Frank- reich wegen der Judischen Nachrichten. — UÜnwahrscheinlichkeit eines baldigen Rückzuges aus Afghanistan. — Beförderung der
— Jndischen Dost. — ford Hill's Rang - Erhdhung. — Hof - Nach- richten. — Fabrik- Verhältnisse. — Vermischtes.
Belgien. Lüttich. Abreise des Königs nach Aachen.
Schweden und Norwegen. Schreiben aus Stockholm. (Die Reise des Kdnigs nah Norwegen.)
Deutsche Bundesstaaten. Schreiben aus Frankfurt a. M. (Personal-Nachrichten; Messe; Börse.)
Desterreich. Wien. Graf Jnzaghi zum- obersten Kanzler ernannt. — Salzburg. Das Mozarlfesi. — Agram. Beschlüsse des Landtages von Siebenbürgen.
VrGanlaud, Athen. Universität, — Gymnasium auf der Fn-
Indische Verwaltungskosten. Inland. Aachen. Ankunft und Verweilen Fhrer Königlichen Trier, Bevobedas Sol; Ausbau des hicsigen Schlosses. — i ecra L S ate Cae Mane on des erwählten Bischofs Der Dom und das Rathhaus zu Aachen ihre Geschi i S iederberfeliung. ; hee Geschichte und ihre
Amtliche Uachrichten.
Kronik des Tages. Abgereist: Se, Excellenz der General der Jnfanterie, Ge-
neral- Jnspecteur der Festungen und Chef der Jngenieure und |
Pioniere, A ster, nah Glogau.
Zeitungs-Üachrichten. Ausland.
Frankreich.
aris, 7. Sept. Der Britische Botschafter am hiesigen ofe, Lord Cowley, hat, wie man sagt, Herrn Guizot eine Note Me ide worin Lord Aberdeen die Abseßung des Französischen Konsuls auf Malta verlangt, weil derselbe der Franzbsischen Regierung die telegra- phische Depesche in Dg At die Nachrichten aus Judien übersandt habe. Das Londoner Kabinet beschwert si darüber, daß jener Agent falsche Berichte Uberschickt habe, die glauben ließen, daß die eingegangenen Nachrichten unheilvoll für England seyen, während doch die Mittheilungen aus Jndien sehr günstig lauteten. Herr Guizot hat sich bestimmt geweigert, dem Verlangen des Britischen Kabinets zu genügen, indem er erklärte, daß er nach Durchlesung der verschiedenen Mittheilungen die von dem Konsul übersandte Depesche vollkommen richtig finde, Es wird übrigens versichert, daß die Englische Regierung bereits bei der Oesterreichischen Re- gierung Schritte gethan habe, um das Brief-Felleisen aus Bom- bay fünftighin über Triest auf dem Landwege durch Deutschland nach Ostende befördern zu lassen,
Der General-Gouverneur von Algerien hat an die Afrifanische Armee folgenden Tagesbefehl gerichtet :
¿Im Haupt-Quartier zu Douera, den 26, August 1842, Die Unteroffiziere des 3ten Bataillons der Chasseurs zu Fuß haben sämmtlih cinen Artikel unterzeichnet oder gebilligt, der in das Journal la Sentinelle vom 1. August 1842 eingerückt worden und betitelt ist: „Geschichte des 3ten Bataillons der Chasseurs zu Fuß während seines Aufenthalts zu Milianah, von den Unteroffizie- ren dieses Corps.-/ Jn diesem Artikel, der voller Uebertreibungen is und die aufrührerischste Lüge enthält , treibt man die Unverschämt- heit und Unredlichkeit so weit, daß man einem einzigen Bataillon, wel= ches die Garnison von Milianah bildete, die Unterwerfung aller umlie-
enden Gegenden zuschreibt, ein Resultat, welches der ganzen Armee zu-
ommt, die es durch Gefechte und die anstrengendsten Ärbeiten während mehrerer Jahre erlangt hat. Da nun die Unteroffiziere dieses Corvs den LTReN Fehler begangen haben: 1) in den Journalen kolleftiv ge- schrieben zu haben, was förmlich untersagt ist, 2) die Wahrheit über- trieben oder entstellt zu haben, 3) einem einzigen Bataillon Resultate
zugeschrieben zu haben, welche einer ganzen Armee zukommen , so be- fehlt der General en Chef: ,„,daß alle Unteroffiziere des Zten Ba- taillons der Chasseurs zu Gefängniß geseßt und auf einen Monat ihrer Functionen enthoben werden sollen , ferner, daß Herr Emery, Unter-Lieutenant, der diesen Artikel redigirt hat, als er nur noch Sergeant-Major war, auf zwei Monate im Fort Empereur ins Gefängniß geseßt werde.
Jn der nächsten Session wird die Regierung, dem Vernehmen nach, von der“ Deputirten- Kammer eine Million Fr. fúr die Er- ziehung des Grafen von Paris verlangen. Die Herzogin von Orleans, welche ein Witthum von 300,000 Fr. hat, soll den Nieß- brauch von jener Million haben, um die Kosten für das Haus des Prinzen zu bestreiten.
Die Nachricht, daß das Privilegium für die Eisenbahn- von Paris nach Lille einer Actien-Gesellschaft ertheilt worden sey, wird von dem Moniteu. universel für ungegründet erklärt.
= Paris, 7. Sept. Der König und die Königin haben jege beschlossen, ihren Aufenthalt zu Eu bis gegen Ende dieses
onats zu verlängern, wenn nicht ein plóblicher Wechsel in der Witterung, die nah dem Aufhdren der drückenden Übermäßigen Hiße nur üm so angenehmer geworden ist, dazwischen kommen sollte. Admiral Duperré, der Marine-Minister, und der Conseil- Präsident, Marschall Soult, befanden sich noch dort, werden aber
uß nach einander rf vierzehn Tage ins
zurúckerwartet, wogegen auch die Minister der auswärtigen Angelegen- heiten, der Finanzen und der Justiz der Reihe nah nach Eu gehen werden. Der Handels-Minister ist noch in den Bädern zu Vichy, und der Minister des óffentlichen Unterrichts, Herr Villemain, wird durch ernstliche Erkrankung eines seiner Kinder abgehalten, ebenfalls die Reise nah Eu zu machen, um dort mit dem Könige zu arbeiten.
Bei der Polemik der Jouryale úÚber die Belgischen Tarif- Verhältnisse ist bemerkenswerth, daß alle blos die Quantitäten der Ein- und Ausfuhr Belgiens von und nah Frankreich denen von und nach Deutschland einander gegenüberstellen, und dagegen den Transit - Handel, der für Belgien bei einer Annäherung an Deutschland doch von außerordentlicher Wichtigkeit werden muß, besonders für seine Hafenpläße Antwerpen und Ostende, gar nicht in Anschlag bringen, also bei Abwägung der beiderseitigen Vor- theile und Nachtheile auf eine höchst mangelhafte und also fehler- hafte Berechnung ihre Folgerungen stüßen.
Jch habe gestern die Ueberzeugung ausgesprochen, daß die Zeit der Opfer für Frankreich in Afrika nah nicht sobald vorüber seyn werde. Das Geseß- Bülletin bestätigte noch an demselben Tage meine Meinung, indem es die Erbffnung eines Ergänzungs- ? Kredits von nicht weniger als 26,072,943 Fr. für die Ausgaben
in Afrika, außer dem von den Kammern votirten Budget anzeigt. ¿Sold und Unterhalt der Truppen figuriren darin mit der respektabeln ¿Summe von 19,324,000 Fr., Kleidungs- und Lagergegenstkände mit 4,962,462 Fr., Transporte mit 1,190,000 Fr,, irregulairer Militair- dienst mit 1,505,000, der Civildienst (Kolonisirung) aber nur mit 500,000 Fr, und die geheimen Ausgaben mit 200,000 Fr. Schon neulich wurden dem Finanz-Minister mehrere Supplementar- Kredite zu verschiedenen Zwecken eröffnet, in einem Gesammtbetrage von 10 Millionen, und man darf sicher darauf rechnen, daß es auch für die anderen Ministerien bis zum Wiederzusammentritt der Kam- mern nicht an dergleichen fehlen wird.
Die Befestigungen von Paris haben bis jeßt oder doch bis
F Ende der Bauzeit dieses Jahres die dafür ausgeseßt gewesenen
Kredite vollständig in Anspruch genommen. Das Journal des Débats hat kürzlich seine Freude darüber Ute, weil s darin einen Beweis des raschen Fortschritts dieses : olossalen
erfes erblickt. Die Schattenseite der Sache hat es doch übergangen. Die Bauten haben allerdings auf vie- len Punkten, zumal an den detaschirten Forts, sehr beträchtliche Fortschritte gemacht, auch an einem Theile der fortlaufenden Ring- mauer, wie im Boulogner Wäldchen, ist dies der Fall; auf ande- ren Seiten aber sind sie kaum noch angefangen, und im Ganzen dürfte bis Ende des Jahres etwas über den dritten Theil des ganzen Werkes zu Stande gekommen seyn, mit einer Ausgabe, die unter 100 Millionen nicht viel zurückbleiben wird. Wie aber mit dem Reste der bewilligten Gesammt-Summe, nämlich mit 40 Mil- lionen, alle noch Úbrigen Arbeiten ausgeführt werden sollen, is nicht wohl abzusehen, und die Berechnungen derjenigen , welche gleih anfangs die erforderlichen Kosten weit höher anschluger, dúrften sonach wohl die richtigeren gewesen seyn. Dann fommt aber die fritische Frage, ob die Kammern zu einer noth- wendig werdenden abermaligen Bewilligung zum Ausbau, welche unvermeidlich erscheint, sich verstehen werden.
Die Plâne und Kosten-Anschläge nebst den Bedingungen zu Uebernahme der Erdarbeiten und zahlreichen Bauwerke an der Eisenbahn von Paris nah der Belgischen Gränze liegen jeßt im S taëthause hier zur allgemeinen Einsicht offen. Sie sind von dem Ingenieur Huart entworfen, und am 28sken d. M. soll der Zuschlag erfolgen für den Theil der Erdarbeiten, der sich von hier bis an die Grânze des Departements der Seine und Oise erstreckt, und die auf 1,484,909 Fr. 58 C. geschäßt sind. Der etwaige Unternehmer hat eine Caution von 50,000 Fr, zu stellen.
Herr Everett, der Gesandte der Vereinigten Staaten zu Lon- don, befindet sih in diesem Augenblick hier und konferirt mit dem General Cass, Gesandten der Union am hiesigen Hofe, über An- gelegenheiten, die auf verschiedene Punkte der internationalen Ver- hâltnisse Bezug haben sollen.
» x» Paris, 7. Sept. Die General-Conseils der Departe- ments versammeln sich am 8. Sept, in ganz Frankreich; die Dauer ihrer Session is auf vierzehn Tage festgeseßt. Außer ihrer ge- wöhnlichen Beschäftigung, nämlich Prüfung der Rechnungen der Lokal:Verwaltung und Bewilligung der für die Bedürfnisse des Departements erforderlichen Zusaß-Centimen, haben sie in jedem Jahre noch gewisse Fragen zu beantworten, die ihnen von dem Minister des Junnern vorgelegt werden. Jn diesem Jahre wird man sie úber das zweckmäßigste System in Bezug auf die ent- lassenen Berbrecher, so wie über die Mittel zur Verhinderung von Ueberschwemmungen, zu Rathe ziehen. Die von den General- Conseils ertheilten Nachweisungen sind gewöhnlich nicht von gro- ßem Werth, und selten hat die Regierung wirklichen Nuben dar- aus gezogen. Meistentheils ist das verlangte Gutachten eine reine Formalität und eine Art von Höflichkeit, die man den General- Conseils erweist, Da dieselben immer Alles aus dem Gesichts- punkte des Lokal-Jnteresses betrachten, so is es ziemlich schwierig für sie, sih Über Probleme auszusprechen, die das Ganze der dsfentlichen Angelegenheiten betreffen.
Seit zehn Jahren hat die Regierung sich viel mit dem Pd- nitentiar-:System beschäftigt, Sie dat Versuche mit allen Syste- men anstellen lassen, ohne jedoch eines aufzufinden, welches ent- schieden den Vorzug verdiene. Sie hat alle Gefängnisse der Ver- einigten Staaten, Hollands, der Schweiz, Jtaliens besuchen lassen, und diese verschiedenen Reisen haben zu zahlreichen Berichten und zu mehr oder weniger umfangreichen Werken Anlaß gegeben. Un- ter diesen leßteren ist besonders der von den Herren emeß und Blouet verfaßte Bericht Úber die Gefängnisse der Vereinigten Staaten zu erwähnen, Es is dies eine sehr merkwürdige Arbeit und das beste bis jeßt erschienene Werk über das Gefängnißwesen des Auslandes. Leider bekümmert man sich bei allem diesem nicht sehr darum, die Sache gründlich zu betreiben; man überträgt diese Missionen solchen Leuten, die gewöhnlich nichts von der Sache verstehen und deshalb nur unvollständige und irrige Beobachtun-
gen anstellen fönnen, Mit Ausnahme des Werkes der Herren Demeb
1842.
und Blouet is daher Alles, was man in den offiziellen Berichten über die Gefängnisse des Auslandes gesagt D Ea ia E ßen Werthe. În anderer Beziehung is man nicht glücklicher ge- wesen, Die Reskauration hatte das Amt eines General: Jnspektors der Gefängnisse geschaffen. Der damalige Liberalismus tadelte dies hestig. Nun giebt es aber heutzutage zehn General: Jnspek- toren der Gefängnisse und sechs Adjunkten derselben. Dies Per- sonal hat aber zum größten Theile noch nicht Gelegenheit gehabt, sich von diesem Zweige der Verwaltung genau zu unterrichten, und die Gefängnisse gewinnen nichts dadurch, daß sie jährlih einmal von diesen Beamten besucht werden, Wenn es den Verwaltungs- Beamten an Kenntnissen fehlt, so drehen sie sich natúrlih in einem Kreise von Versuchen herum, die für diejenigen, welche Gegenstand derselben sind, mehr nachtheilig als núblich sind. So hat man mit den entlassenen Verbrechern schon allerhand Versuche ange- stellt, ohne zu irgend einem befriedigenden Resultate zu gelangen. Die Zahl der Rúfälle wird mit jedem Tage er wäh- rend zu gleicher Zeit die Art der Rfälle immer ernster wird. Man ist bei dieser wichtigen Frage nicht mit der gehörigen Kon- sequenz zu Werke gegangen ; man hat den angeblichen Philantro- pen zu sehr Gehör geschenkt, und man hat Alles versucht, ohne E es gewagt hätte, bei irgend einem Theile stehen zu eiben.
Der Minister des Jnnern hat den General-Conseils elf Fra- gen vorgelegt. Es handelt sih zuerst darum, allgemeine Nach- weisungen über den Zustand der entlassenen Verbrecher zu erhal- ten; sodann, welchen Beistand die Regierung ihnen leisten kann; und endlih, in welchem Verhältnisse man den Verbrechern den Theil des Preises, der ihnen für ihre Arbeit gebührt, zukommen lassen darf, d, h. welchen Gebrauch man von ihrer Reserve-Masse machen sol, Man hat dicke Bücher über alle diese Punkte ge- schrieben, und dennoch fommt die Regierung wieder darauf zu- rúck, Die Nachweisungen, welche die Regierung verlangt, kön- nen nur durch die Lokal-Berwoaltungen gegeben werden. Es ist dies größtentheils Sache der Polizei und gehört nicht vor die General: Conseils, deren Mitgliedern gewiß die Gesammtheit der Thatsachen, die sih auf den Zustand der entlassenen Verbrecher beziehen, zum größten Theile unbekannt sind,
Die Ländereien, welche längs der Flüsse des südlichen Frank- reichs liegen, sind in zwei Jahren achtmal verwüstet worden. Der dadurch verursachte Schaden wird auf mehr als 100 Millionen Fr. geschäßt, Die Kammern haben dem Handels-Minister einen Kredit von mehreren Millionen bewilligt, um dieselben unter die Ufer- Bewohner zu vertheilen; der Finanz - Minister hat einen Steuer-
Nachlaß bewilligt, der bedeutende Summen beträgt; drei Geseße haben nah und nach dem Minister der öffentlichen Arbeiten Kre- dite eröffnet, die zusammen sich auf 6 Millionen belau- fen, um die unterbrochenen Verbindungen wieder herzustel- len, die Deiche und Dâmme auszubessern oder anzulegen und mit den Departements gemeinschaftlich die Zerstörungen auszubessern, welche die Departemental - Straßen betroffen haben, Außerdem is den Gesellschaften, welche ein Privilegium zur Errichtung von Hängebrúcken haben, eine Unterstüßung von 600,000 Fr. bewilligt worden; endlih haben die Kammern noch in diesem Jahre vier Millionen bewilligt für die Ausbesserung der Rhone-Deiche zwischen Lyon und dem Meere und am Kanal zwischen Arles und Bouc. Diese Zahlen-Angaben zeigen deutlich die Wichtigkeit der Frage; allein man muß zugleich anerkennen daß die General-Conseils nicht viel Licht darüber verbreiten werden, Es is dies zugleich ein tehnishes und ein administratives Pro- blem. Es is dies seit langer Zeit anerkannt, daß unser Bau- System fúr Brúcken und Quais fehlerhaft ist, weil es ewöhnlich auf eine Verengerung der Flüsse hinausläuft, so daß bei großen Anschwellungen das Wasser auf Hindernisse ößt und gezwun- gen ist, das benachbarte Land zu úbers{hwemmen.. Herr Cordier hat in seinen Mémoires sur les Travaux publics diese Mángel des Bauwesens sehr gut nachgewiesen. (Siehe Staats- Zeitung vom Jahre 1841 Nr. 288.) Er hat zur Unterstükung seiner Behauptungen sehr schlagende Beispiele angeführt, und es leidet feinen Zweifel, daß, wenn der Quai von Lyon und die Brücken über die Rhone und die Saone dem Wasser mehr Oeff- nung dargeboten hâtten, das Unglück bei den leßten Ueberschwem- A E groß A GLAI i
»om administrativen Gesichtspunkt aus bieten si : Schwierigkeiten dar. Voriges Jahr hatte der Minister t, tas lichen Arbeiten ein Geseß Uber diesen Gegenstand vorgelegt; es sollte gleichzeitig die Arbeiten, welche zur Erhaltung des Staats-
‘und Privat-Vermögens dienen, obligatorisch machen, Hülfsquellen
zur Ausführung derselben liefern und den Wider and br der - sich diesem Werk des gemeinsamen Nußtens O Is, möchte, Die Pairs-Kammer hat diesen Geseß-Entwurf nicht ge- nehmigt und einen anderen abgefaßt, der sich von dem Vorschlage der Regierung so weit entfernte, daß dieser zurúckgenom- men twerden mußte, Das von dem Ministerium vorgelegte Geseß bewilligte der Verwaltung das Recht, die Eindeichungen für Werke des bffentlichen Nußens zu erklären und den zu einem Syndikat vereinigten Uferbesißern die Kosten derselben aufzuerlegen, außer etwa was an Unterstüßung dazu aus Staats- Fonds bewilligt werden könnte. Jm Fall die Grundbesiger sich geweigert hätten, zu einem Syndikat zusammenzutreten, sollte die erwaltung befugt seyn, von Amts wegen eine Syndikal- Kom- mission einzuseßen oder auch dritten Personen die Arbeiten zu Uberlassen, Der Entwurf der Pairs-Kammer ordnete die Unter- nehmung der Arbeiten theilweise dem Willen der Grundbesiger unter, und so oft diese Arbeiten für die Schifffahrt nüslich wer- den könnten, sollte ein Theil der Kosten vom Staate getragen werden, ohne daß diesem das Recht zustände, von den Ersteren irgend etwas zu fordern, wenn auch die zur Verbesserung der Schifffahrt ausgeführten Arbeiten zugleih zum Schus der Grundbesiger gereichten. Dieser Zwiespalt zwischen der Pairs - Kammer und der Regierung hat, wie wir weiter oben gesagt, zur-Zurücknahme des Geseßes ge- führt, und in der am 9. Januar nâchsken Zahres zu erdffnenden Session wird der Minister der öffentlichen Arbeiten einen neuen Geseß- Entwurf vorlegen. Um sich nun so viel Aufschlüsse als