1842 / 261 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

{ von 660 freien Arbeitern ward 1840 schon aus Cata- lonien S einge LO Die dffentliche Presse auf der Insel nimmt sich der Sache der Freiheit an, und „cin dem Sflaven-: handel feindseliger Geist wächst zu immer größerer Macht über die Znsel.

Was veranlaßte England zu dem Schritt, die Sklaverei in seinen Kolonieen aufzuhe en? War es reine Humanität, Gefühl fúr die unterdrücften Menschenrechte der Neger, die es wiederher- zustellen beschloß? Gab es deshalb die 20 Millionen Pfd. St. den Kolonieen als Entschädigungs-Summe? Oder gebot eine be- rechnende Politik, ein materielles Jnteresse diesen chritt? Es ist shwer und am Ende doch falsch, das Eine oder das Andere al: lein geltend scheinen zu lassen. Weder reiner Humanitätssinn, wenn er auch bei Einzelnen sich zeigte, noch eine engherzige den Vortheil im Auge haltende Politik gebot ihn. Es war vorzüglich die Nothwendigkeit. Schon die ersken Sklavenfreunde, welche nur die Abschaffung des Sklavenhandels bezweckten, Wilberforce, Pitt, Fox, Burke, Canning, Lord Grenville, hatten ausgesprochen , daß es damit nicht abgethan sey, daß die Abschaffung des Sklaven: handels die der Sklaverei unmittelbar zur Folge haben werde. Die Regierung erkannte das jeßt; sie sah voraus, daß die auf den Kolonieen in drúckender Sklaverei gehaltenen Neger ohne Ver- stärkung durch den Sklavenhandel fein hinreichender Stock für ewige Zeiten seyn, daß sie selbst aber durch ihre Freilassung in einer neuen Generation treue und arbeitsame Unterthanen ge- winnen könne; sle fühlte ihr Recht und das erhebende Beroußt- seyn, eine große Wohlthat gegen eine ganze Menschen-Race aus- zuüben, und fannte auch ihre Kraft, zur Sicherung des eigenen Handels: Interesses die übrigen Nationen zu einem gleichen Schritt E zu fönnen. So entwarf sie den Plan zur Aufhebung der Sklaverei in allen Britischen Kolonieen, den Lord Stanley am 14, Mai 1833 vor das Parlament brachte, und der schon am 28. August desselben - Jahres, nachdem er durch beide Häuser ge- gangen war, Geseßeskraft erhielt.

Die Gegner dieser Maßregel von 1833 prophezeiten bei ihrer Ausführung in Westindien Aufstand und Verwirrung, als ihre Folgen Verderben und Elend. Aber die gänzliche Endschaft der Sklaverei, selbst die in Gestalt des Lehrlings-Zustandes (der unge- lóhnten Arbeit) fand im ganzen Britischen Westindien schon zwei Jahre vor dem in der Akte von 1833 bestimmten Termine, am 1. August 1838, statt, und die von den höchsten dortigen Behörden eingesandten Berichte cu daß die Emancipation in allen Ko- lonieen ohne ein einziges Beispiel von Tumult und Unordnung oder von Einschreiten militairischer Gewalt vor sich egangen war.

Diese Berichte erzählen, daß die Freude der Ne er am 1 August 1838 Ordnung, Nüchternheit und Frömmigkeit egleiteten, Es waren in allen Kolonieen Versammlungen zum Gotteodienst an jenem Ee angesagt, um Gott für seine Gnade zu danken.

Nach späteren Berichten kommen die Neger gut fort und sind zufrieden. Sie haben ihre Lebensart verbessert ihre Bequem- lichkeiten und Vergnügungen vermehrt; ihr B : tas die Gesebe sind leichter und wenizey h f gean beer

eviger hâufig , ihre Sitten besser

eine A

fe find für sorgt bei ibren statt ‘des Konkubinats eingeführt ; f „auge Erziehung eingenommen, schreiten rasch in

Ihr weiftesbildung vorwärts, und auf ihre Herzen und ihre hrung hat die Religion einen überwiegenden Einfluß.

Es if nicht zu leugnen, daß die Waaren - Ausfuhr aus den Inseln si verringert hat und die Besißer großer Grundstücke durch die Verminderung des Ertrags derselben gelitten haben, aber man muß nicht vergessen, daß das Mutterland bei der Bewilli- gung der Entschädigungs-Summe von 20 Millionen Pfd. diesen

eventuellen Verlust wohl berechnet hat.

Von den Farbigen sind: Sklaven. . 498,000 Freie. . 162,000

Summa

Freie Farbige Summa der Freten.… - - 602,000 : Es stellt sih also das Verhältniß der Farbîgen zu den Weißen wie 3 zu 2; der Freien zu den Sklaven wie 6: 5; der freien Farbigen zu den farbigen Sklaven wie 1:3.

2010

Die Berichte über den Zustand aller Kolonieen sind naturlich nicht gleich günstig; sie kommen aber alle darin überein, daß die Neger nicht faul geworden sind, sondern es vorziehen, auf kleinen zinsfreien Grundstäcken für sich zu arbeiten, die sle dann mit ih- ren Ersparnissen an sich ju faufen suchen. So hat sich die An- zahl dieser kleinen zinsfreien Pachtungen in Jamaika nach offiziel: len Berichten in der Zeit von 1838 bis 1840 von 2014 bis auf 7848 vermei Auf Barbados, nach Jamaika der bedeutendsten Bri- tisch Westindischen Jnsel, ist der Anbau des Landes und der Werth der Grundstücke unverändert geblieben. Der Wohlstand Antigua's wird als ungeschwächt geschildert und von Trinidad in denselben günstigen Ausdrücken gesprochen.

uch auf die Bevölkerung hat die Emancipation der Neger vortheilhaft gewirkt. Das Uebermaß der Todesfälle Über die Ge: burten is schon von 5 auf 2 pCt. gefallen, und man fann aus der Erfahrung einer so kurzen Zeit schon die beste Hoffnung von einem späteren Wachsthum und Wohlstand der Kolonieen L S.

England aber is nicht mehr die einzige Macht, die sich der Sache der Neger annimmt. Sein Beispiel hat gewirkt. ee, reich, Schweden und Holland nehmen eine allmälige Verbesserung des Zustands ihrer Sklaven vor und beabsichtigen ihre endliche Emancipation. Dies, so wie die bessere Behandlung, welche die Sklaven in den übrigen fremden Kolonieen jeßt erfahren, kann man als eine wohlthätige Folge des im Jahre 1833 durch das Britische Parlament gegangenen eses ansehen. Dies Gese macht jeden Sklaven, der Britischen Boden betritt, wo es D immer seyn mag, frei. Die Sklaven in fremden Kolonieen wissen das sehr wohl, und ihre Herren wissen es auch. Da jene nun bei schlechter Behandlung häufig entlaufen, so fordere es schon das e der Herren, sie nicht zu der Verzweiflung zu treiben, die le zur Flucht versucht. M

So arbeitet Großbritanien unermüdlih auf sein großes Ziel hin; seine Geseße sind immer S und durchgreifend, eine Reihe glücklicher Folgen herbeiführend, seine Maßregeln immer energisch, auf einen Punkt gerichtet. Es ist nicht in Westindien und Amerika allein, daß sich diese günstigen Folgen seiner Bemü: hungen, Sklavenhandel auszurotten und Sklaverei abzuschaffen, gezeigt haben, auch in Afrika, der Quelle des Handels, aben der

ifer und die kräftigen Maßregeln der Britischen See-Offiziert, so wie die ernstliche und verständige Weise, in der die Gouver- neure der Britischen Kolonieen die Regierung unterstüßen, ihre naturgemäßen Folgen offenbart. ne Lheri wir jeßt ganze Län- derstriche an der Westküste von diesem Gewerbe befreit, die Skla: ven-Gefängnisse gedffnet, und zahllose Ausgangs: Häfen für diesen Handel geschlossen. Der Britischen Regierung kommt hier ein dem Handel feindseliger Geist unter den Eingebornen und ein wachsendes Verlangen nach Freiheit unter den Sklaven selbst ent- gegen. Auf den Jnseln Bulama, den Coriscos und an- anderen Orten der Westküste sind die Baracken oder S klaven-Speicher der Europäischen Sklaven-Fakteoreien zerstört, und die Eingebornen haben bereitwillig den Handel aufgegeben, um statt dessen sich auf den in Waaren-Produkten zu legen.

Auf Gallinas waren die eingeborenen Häuptlinge Fürzlich selbst bei der Zerstórung der Sklaven-Faktoreien thätig, und durch sie hauptsächlih wurden sie niedergerissen. Der Strom Nunez, sons der Haupt - Versammlungsort der Sklavenhändler, wird fer- ner nicht mehr von ihnen besucht.

Aber was weit mehr Beachtung verdient, ist der entschlossene Sinn für Freiheit, der in den zwei leßten Jahren sich in Afrika unter den Sklaven selbst gezeigt hat.

Man hat früher vielfältig behauptet, die Sklaverei sey mit der Natur der Afrikaner innigst verwebt, und das Gefühl eines freien Mannes finde keinen Plaß in der Brust eines Negers. Die Berichte der Commissaire in Sierra Leone erzählen nun, daß am Flusse Pongos eine große Menge Sklaven, welche dem dortigen verstorbenen Könige gehörten, fich nach dessen Tode im Jahre 1839 für frei erflärten, daß eben so 1840 ein bedeutender Sklavenhaufe, der einem Sklavenhändler Osmond gehörte, bei dessen Tode die Gelegenheit wahrnahm und dem Beispiele der Sklaven des Königs von Pongos folgte. Auch sie erklärten sich für frei, zo: gen sich an die Gränzen von Foulah zurúck, bauten hier ein Dorf, umgaben es mit Laufgräben und Pallisaden-:Verschanzungen und

Bekanntmachungen.

meisters von Nagler Excellenz haben den hier gestif-

teten Pastoral. Húlfs-Gesellschaft die Portofreiheit für zu entrichten ist. Auswärtige Actien - Jnhaber können, / nicht cines hiesigen Vermittlers bedienen wollen , die

die an sie eingehenden Gelder und Briefe bewilligt, jedoch nur unter der Bedingung, daß: 1) diese Briefe und Gelder unter der Adresse der Zahlun Gesellschaft, und 7 2) die Briefe, wenn sie unbeschwert sind, entweder Ü E oder unter Kreuzband zur Post befördert erden.

zu unterstützen beabsichtigen, diese L v Ou fi o 2 iese Bestimmungen be

sind, richten zu wollen. O 2: September 1842. u angelische Pasioral - Hülfs - Gesellschaft. \ 1 Kirche, A en Kirche, Alte Jakobs diger an de eru), obsftr. 113. ouard, Prediger zu St. Georgen , Land str. 40. Kober, Predi Marte) 104 Kirche - Sanoniecse, 4. ut ube L IMIABEE A Friedrichs - Waisenhause, Walsr. 11. rendt- Kommerzien-Rath , Reue Schdnhauserstr.

rediger an der Parochial - Kirche, Kloster-|werden wird. Bräunig, Pre- lôst werden.

î j : zrath,|bene Zahlun Geiste. E ep S Wiese/ Professor , Heilige |Strafe von

mandantenstir. 27. ber d

Vierte Etazablausg auf die Actien

r Magdeburg - Halberstädter Eisenbahn- Gesellschaft.

ach §. 3 des Gesellschafts-Statuts wird hiermit lie seat der MEER Ne D ERIEeT Eisen= auf e Gesellschaft cine vierte Einzahlung von ehn Thalern Preuß. Courant ausgeschrieben, die vom 28sten Oktober an/| spätefiens aber am

werden wi

Allgemeiner Anzeiger

31sten Oktober d. F. bis Abends 7 Uhr in unserm Geschäfts-Lokale (Fohanni

Des Herrn Staats - Ministers und General - Post- berg-Straßec Nr. 12 an die Gesellschafts a

Wenn auf eine Actie die ijeht ausgeschriebene

rediger am Gr. |Theilzahlung bis zum 31. Oktober d. J

F. W. Beh- Brie S ist, so wird nach §. 6 des

: L [Gesellschafts-Statuts

v. Rdder , Regierungs - Assessor , Mohrensr. 55. | uns dfentlich aufgefordert werden , die ausgeschrie-

and O eine Conventional- O 2 : n agiern

Wil ck e- Justiz - Kommissarius , ‘Kom- [men also Funfzehn Thaler, pätestens am 13.

und büßt er, w lich und vollsiändig U ees E me un sene C7 va M die Actic ch ann, nach §. 7 des Statuts, zur er Krehschmar- Decreuon der ausgebliebenen Rate angehalten fen, und hade 1M deshatk m e h Uen

enn er dieser Aufforderung ni

Magdeburg, den 13. September 1842.

Direktiorium der Magd - Ci ebur Rees

Mellin, StelUvertreter des Vorsißenden.

Neuhausen,

Dritter, verkauft werden.

Güter is in der Provinz allgeme

leichlautenden Designationen, ; B chrie- richtete Brauerei und Brennerei. cinem ganzen Bogen geschrie Gebäude befinden sih in

ers versehen, sofort zurückgegeben|htzehn herrsaftliche Zimmer,

nige Zeit später können die Quit-

zeichnete auf portofreie Anfragen.

/ Abends er Eigenthümer derselben von

reuß. Courant, zusam-

ezem-| Ritterguts - Besißers Johan

Genüge leistet , die heren

leddin hart an der El üter Sanderschen und Kannes

chen Erben Termin zum Ve Rittergüter auf

tags 10 Uhr, anberaumt.

esellschaft. in meiner Wohnun

u ll besieht ausschließlich aus Raps -

elegene wenn sie sich N ilodial- Rittergut und Schloß

g A bestehend aus den Vorwerken Neuhausen, Kleinheide,| nich vor d T: ln Plersede ay die, erein Gebrld er Wrede| Lbst und den dau gebbrigen horfies, mft einn wetl in ever, au {weig an Herrn G. L. Dommerich oder an die esammt - E n Hand, jedoch ohne Einmischun en Y

erren Gebrüder Löbbecke u. Comp. Preußisch, aus freier Hand, jedoch 0 3|Barthol in Bleddin, jede gewünschte Auskunft er- Die unterzeichnete Gesellschaft ersucht daher alle|leisten, wogegen Einzahlungen mittelst brieflicher Ueber-

diejenigen, welche sie durch Geld oder Nachrichten |sendung nicht angenommen werden. Feder Einzahler hat mit dem Gelde die betreffen-

Morgen 171 Ruthen

Die eben so vortheilhafte als ngeenne Lage der

in h haben ei sehe voll dig, s ; ; dultur , haben ein sehr vollständige usendungen nur unter der|den Quittungsbogen, nebst zwei nah der Reihefolge stehen in hoher Kultur- ; s Are der Gesellschaft, wenn au mit Bezeichnung | derselben geordneten, | lebendes und todtes Fnventarium und eine neucinge- es bestimmten Mitgliedes, an welche sie abzugeben |von denen die eine au 1 ben seyn muß, bei der Zahlung einzuceichen, worauf ihm die andere Designation, mit der Fnterims-Quit-

tung des Empfän

Die Wirthschafts- utem baulichen Zustande, und der neuausgebaute Flügel des Schlosses enthält E a un f ? vit angen ind geschont und gewähren, cinen hohen Ertrag.

ach mann, Prediger an der Louisenstädt-|tungsbogen, auf welchen inzwischen ein Mitglied des Der Verkauf erfolgt mit dem diesjährigen sehr bei E. S. Mittler (Stechba Direktoriums Über die geleifiete Zahlung quittiren reichen Einschnitte

e

alems - Kirche, Kochsir. 59. Dr. (wird, gegen die Jnterims-Quittungen w Fede sonstige nähere Auskunft über die Güter , so

er einge-\ pie über die Kaufbedingungen - ertheilt der Unter-

Kdnigsberg in Preußen, im September 1842. von Batocki, Justiz-Kommissarius.

Ritterguts - Verkauf.

des am 5. Mai d. J. itteeguts - Besiers n Friede Kretschmar

. an die Gesellschafts - Kasse zu entrichten, |heabsichtigen die zu dem Nachlasse desselben gehdri-

ht púnkt- ittenberg und Prebsch in dem Dorfe feû Ble C Liv de Eibe E Erblehn-Ritter- en Antheils zu verkau-

den 29. September dieses Jahres, Vormit-|von

blieben hier frei. Die Britischen Gouverneure in Afrika haben von der Regierung Befehle erhalten, bei jeder günstigen Gelegen- heit mit den eingebornen V in Unterhandlung zu treten, um die Unterdrúckung des Sklavenhandels an solchen Orten, wo diese ihren Einfluß ausüben können, zu sichern,

. So wurden im Laufe des Jahres 1841 Vergleiche geschlossen mit den Häuptlingen der Timmancer, mit denen am Flusse Bamy, mit dem Könige von Cartebar, den Häuptlingen am Camerons, dem Könige von Abri oder Ybo und dem von Egarra, des Lan- ves S da, Vieles gescheh dlich zu einer gänzli

0 on Vieles en, was en zu einer gänzli- chen Ausrottung des Afrikanischen Sklavenhandels führen muß, aber es bleibt doch noch immer Vieles zu thun übrig. Der Han- del ist bereit, sich sogleich an vielen Orten wieder zu erheben, \o- bald England in seinen Arbeiten nachläßt. Es mag mit Recht bezweifelt werden , ob die Menschheit sicher vor den Grâueln die- ses barbarischen Handels seyn kann , so lange die Sklaverei selbst nicht gänzlich aufgehoben ist; denn die Erfa rung aller Zeiten hat

e

gelehrt, daß die Ausubung des einen die Ursache des anderen ist*).

*) Die hier mitgetheilten Nachrichten sind aus einer kürzlich in London bei Longman & Comp. erschienenen , Lord Aberdeen pr ten Schrift von Fames Bandinel Esq. entlehnt. Sie führt den Titel: „Some account of the trade in slaves srom Asrica as connec- ted with Europe and America; especially with reserence to the es- sorts made by the british governement sor its extinction,“ Eine Deut sche Uebersetzung derselben wird in kurzem hier zu Berlin erscheinen.

E e L E D

Meteorologische Beobachtungen.

Nachwiitags Naeb einmaliger 2 Ubr. Beobachtung.

Abends

1842. Morgens V 10 Ube.

17, Sept. 6 Ube.

Lufidruck ...« [338,4 L Par. 337,58" Par. 337,78" Par.| Quellwärme 9,0° R. Luftwärme .…. | + 10,7° B.| + 17,2°R.| + 10,3° R.| Flusswärme 13/9° R. Thaupunkt... | + 9/5 R.| + 5/,7°R.| 4+ 6,1 R.| Bodenwärme 12/,3° R.

Dunstsättiguug | 91 pi, 41 pet. 71 pci. | Ausdünswng 0/085 Rb. beiter. beiter. Niederachlag 0 Rh.

o. 0. O0. Würmewechsel+18,9° Wolkenzug. - - 0. 7,0° R. Tagesmittel: 337,92" Par... + 12,7° R... +7/1° R... 68 pct, 0.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 14. Sept. Niederl. wirkl. Sch. 521}. Kanz-Bill. —. 57 Span. 17. 35 do. —. Pass. —. Ausg. —. Preuss. Präm. Sch. —. Pol. —. Oesterr. 108.

Antwerpen, 13. Sept. Zinsl. —. Neue Anl. 165.

Hamburg, IG6. Sept. Bank-Actien 1650. Eogl. Russ. 109.

London, 12. Sept. Cons. 3% 93. Belg. —. Neue Anl. 165. Pas- sìive —. Ausg. Sch. —. 242 Holl. 523. 57 1024. 5°; Port. 35. 35 208. Engl. Russ. —. Bras. 68. Chili —. Columb. —. „Mex. Peru 15.

Paris, 13. Sept. 5? Rente fin cour. 119. 15. 3°, Rente fia cour. 80.40 Anl. de 1841 —. 5°, Neapl. fin cour. 106. 60. 5% Span. Rente,22. Pass. —.

Wien, 13. Sept, 5% Met. 109. 42 1004. 3% 77. 23% 12 —. Bank-Actien 1630. Aul. de 1834 139%. de 1839 1095.

5°; do. 102. Zinsk. —.

Königliche Schauspiele. Montag, 19. Sept. Jm Opernhause: Wilhelm Tell, Schau- spiel in 5 Abth, von Schiller. Dienstag, 20. Sept, Jm Opernhause: ZJphigenia in Tauris. Mittwoch, 21. Sept. Jm Schauspielhause: Das Glas Wasser. (Dlle. Clara Stich: Anna, als Gastrolle.)

Königsstädtisches Theater. Montag, 19. Sept. Einen Jux will er sich machen, Posse mit Gesang in 4 Akten. Dienstag, 20. Sept. Der Scheiben-Toni.

Verantwortlicher Redacteur Dr. F. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei.

L L E R T Ä E E S I E E E E L L E T T E mingeeruack

für die Preußischen Staaten.

Guts - Verkauf. §-) Zur besseren Auseinandersezung der betheitigten 1 *\Erben soll das im Königreich Preußen , eine

\ von Kdnigsberg an der dahin führenden Chaussee/| 4 estem Zustande.

und umfaßt 400 Morgen Acker und 120 Morgen Wiese, wird sich auch durch die bereits eingeleitete cile| Separation noch um 200 bis 300 Morgen vermch- ren. Die Wohn- und Wirthschafts-Gebäude sind in Die Uebergabe mit vollständigen Fnventar kann sogleich erfolgen. Ein großer Theil der Kaufgelder kann hypothekarish auf den Gütern stehen bleiben. Genauere Racqwer ungen erbiete ich etnem MrI tete Sobale

eben, auch wird der iehige Admi- nistrator der beiden Rittergüter, Herr Amtmann

theilen. Wittenberg, den 11. August 1842. Der Justiz - Kommissarius und Notar Rofsiosky.

Literarische Anzeigen.

Fn allen Buchhandlungen ju haden in Berlin n L ; Dr. Samuel Hir\ch/- Rabbiner, Das System der religidsen Anschauung der Juden und sein Verhälcniß zum Heidenthum, Christenthum und zur absoluten Philosophie. 1r Band. (Die Religions-Philosophie der Juden.) Subscriptionspreis bis zum Erscheinen des lehten 10) Heftes gültig, 15 Sgr. für ein Heft. 8 Hefte ind bereits erschienen.

verstorbenen

Bertel Thorwaldsen, i Alexander des Grolsen Einzug 1n

Babylon.

der bezeichneten | Nach Zeichnungen von Fr. Overbeck und Ande- ren, gestochen von S. Amsler. Mit Erläuterungen „udw. Schorn. München. Liter.-art. An- stalt, Grösstes Quer-Folio-Format. Preis 65 Thlr.

Berlin, vorräthig in der Gro piusschen Buch- und

Das zu diesen Rittergütern rige bee A / p Kunsthandlung, Königl, Bauschule Laden Nr, 12, /

und Weizenboden

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Berlin, Dienstag den Ne September

Inhalt.

Amtliche Nachrichten.

Nuntaus Nd (nos, enen Großfürstin. :

enes T f Paris. Die Königliche Familie. Vermischtes.

Sra britanien und Jrland. London. Ueber die Reise der Kbdnigin. Ankunft des Erzherzo s Friedrich in England. Män-

el in der Englischen Polizet-Einrichtung. Resultate des Penny- Portos. Ueber das Madrider Bank-Proijekt. Wahrscheinlich- eit des Minas aus Afghanistan. Akbar Chan’s Behandlung der Englischen Gefangenen. Vermischtes.

Deutsche Bundesstaaten, München. Der Herzog von Leuch- tenberg. Schreiben aus Leip Lig, (Gustav- Adolph’s-Stiftung.) Weißenfels. Gemeinschaftliche Mandver der Preußischen ai ericht Sachsen - Weimarschen Truppen. Schwerin. Hof-

achrichten.

Schweiz. Bern. Die Prinzessin von Preußen in Fnterlaken. orbereitungen in Neuchatel. Das eidgenössische Lager in Thun.

Portugal. Deœun des Defizits. Verhandlungen Über den Ta- rif. Mi uelistis{- Septembrifiische Umtriebe. Terminzahlung an Englische Offiziere. j

Serbien. Von der TürkischenGränze. Neuere Berichte über die Fnsurrection.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. Schreiben aus Pa- ris. (Urtheile über die Verträge mit England; Kommissions- Berichte über die Tarif - Bill ; die drei Parkcien der Union; das Veto des Präsidenten ; Stand der Tarif-Frage.)

La Plata - Staaten. Montevideo. e pt einer Anleihe um Krieg segen Buenos - Ayres. Angebliche Kriegs - Erklärung

hili’s. Ünterhandlungen Englands mit Paraguay.

Juland, Godesberg. Das Fest der Rheinischen Mittersehaft. Bonn und Koblenz. Aufenthalt Fhrer Kdnigl. Majestäten. Der neugewählte Bischof von Trier. Düsseldorf. Abreise des Königs von Hannover.

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Sihung des wissenschaft- lichen Kunst - Vereins. Das gymnastisch- orthopädische Fnstitut.

St, Petersburg. Taufe „der neugebo-

Amtliche Uachrichten. Kronik des Tages.

Jhre Durchlauchten die Prinzen Georg und Ernst von Sagdfen-Altenburg sind, von Dobberan kommend, nach Leip:

zig hier durchgereist.

Angekommen: Se, Erlaucht der Graf von Schönburg: Glauchau, von Cuxhaven,

Der General-Major und Commandeur der 2ten Garde- Ka- vallerie-Brigade, Graf von Waldersee, von Bonn.

Der Königl. Großbritanische Admiral Robert Mackey, von Dresden.

Abgereist: Se. Excellenz der General-Lieutenant und Com: mandeur des Kadetten-Corps, von Below, nah Kulm.

Der Bischof der evangelischen Kirche und General : Super- intendent der Provinz Pommern, Dr. Ritschl, nach Stettin.

Zeitungs -UÜachrichten. Ausland.

NRufßlaud und Polen.

St. Petersburg, 13. Sept. Vorgestern hat in der Schloß- Kapelle von Zarskoje: Selo die R at der neu- gebornen Großfürstin Alexandra Alexandrowna stattgefunden. Jn Petersburg wurde dieser Tag durch eine große Prozession mit dem Kreuze von der Kathedrale unserer lieben Frau von Kasan nach dem Alexander - Newsky - Kloster gefeiert.

Frankreich.

aris, 14. Sept. Der König wird zu Ende dieser Woche

vom Schlosse Eu nah St,. Cloud zurückehren und, nachdem er

ce Tage hier verweilt, nach Fontainebleau gehen. Der Mar-

{all Soult und Herr Guizot sind bereits hier angekommen, und

a hatte gestern mit dem Englischen Gesandten eine lange onferenz.

Der Prinz von Joinville wird, dem Vernehmen nach, länger als ein Jahr abwesend bleiben, indem er China und die Ostindi- schen Jnseln besuchen soll.

Es is jeßt in den finanziellen Kreisen viel davon die Rede, daß das Ministerium genöthigt seyn werde, im Laufe des Jahres 1843 eine neue Anleihe zu machen; man glaubt jedoch nicht, daß es ihm gelingen werde, dieselbe, wie die vom Jahre 1841, zu 3 pCt. zu negoziiren, da die Kapitalisten, welche dies leßtere Anlehen von 150 Millionen übernommen, viel Mühe gehabt haben, ihre Jn- scriptionen unterzubringen, und noch mit einer bedeutenden Summe im Rükskand geblieben sind.

Einem Privat-Schreiben aus Algier zufolge ist zwischen Abd el Kader und dem Kaiser von Marokko ein Zwist ausgebrochen. Der Emir get seit einem Monat weder Munition noch anderwei- tige Unterstüßung von dorther erhalten und befindet sich gegen: wärtig in einer verzweifelten Lage; seine treuesten Anhänger wer- den muthlos und sind geneigt, sich der Französischen Autorität zu unterwerfen.

Der Admiral Duperré wird noch vor dem Ende dieses Mo- nats nach Toulon reisen, um die Entwürfe zur Vergrößerung des L und der Marine-Etablissements an Ort und Stelle zu prüfen.

Der Constitutionnel giebt nach offiziellen Dokumenten nachstehende Liste des Offizier-Corps der Französischen Marine, wie iy am 12, September 1842 bestand, und erflârt die vor einiger Zeit in anderen Blättern enthaltenen Angaben füv«falsch :

i nwáärtiaer Außerdem Dil jablen: Chettiv. Bestand, n dem Re- ; in Friedenszeiten... 2 2 Admirale in Kriegszeiten : Vice-Admirale 1 10 Contre-Admirale ] 20 Linienschisfs-Capitaine , 100 Korvetten-Capitaine.……..….….... 200 200 Linienschiffs-Lieutenants Eee 497 Schiffs-Fähnrichs 477 Kadetten ersker Klasse | 80 Kadetten zweiter Klasse, deren Zahl in jedem Jahre durch eine

besondere Ordonnanz festgeseßt

wird 217

Der Moniteur enthält heut eine Adresse, welche die in New- Vork wohnenden Franzosen wegen des Todes des Herzogs von Orleans an den König gerichtet haben.

Gestern hat in der Umgegend von Paris die Weinlese be- gonnen,

Die auf dem Hofe des Louvre aufgestellte Marmor-Statue Heinrich)s IV. wird noch in dieser Woche nach ihrem Bestim: mungsorte Pau abgesandt werden.

Ein Mechanikus in Brest, Namens Huan, hat der Akademie das Modell eines sehr sinnreichen Apparats Úbersandt, mit dessen Húlfe er allen bisher so hâufigen Unfällen auf Eisenbahnen glaubt vorbeugen zu können, Das Modell und die Beschreibung sind einer besonderen Kommission zur Prüfung übergeben worden. Die Er: findung besteht in einer neuen Construction der Achsen, so daß p eN ohne den geringsten Nachtheil für den Zug zerbrechen öónnen.

Der Fürst Lichnowski ist auf der Fregatte „Venus“ aus Bar- celona in Toulon angekommen.

Großbritanien und Jrland.

London, 14. Sept. Am Sonnabend sind Jhre Majestät und Prinz Albrecht gegen Abend von Taymouth Castle zu Schloß Drummond bei Crieff in den Schottischen Hochlanden eingetrof- fen und von Lord Willoughby d’Eresby an der Spiße des gan- zen, mit Schlachtshwerdtern und Aexten bewaffneten Clans empfangen worden, so wie früher auch in Dunkeld der Herzog von Atholl seinen Clan in Parade den hohen Herrschaften vorge- führt hatte, Jn Taymouth Castle ewpfing Höchstdieselben das 92ste Regiment Hochländer, dessen Offiziere fast sämmtlich Campbell?s sind, ebenfalls in National-Uniform. Ueberhaupt wird die Schot- tische Nationaltracht bei allen Festlichkeiten und Empfangs - Cere- monien auf der Reise der Königin angewendet. Der Caledonian Mercury beschreibt auch eine Schottische National : Ceremonie, welche im Palaske von Dalkeith stattgefunden hat. Der Herzog von Buccleuh hat nämlich, gekleidet in die Uniform der fúr den Dienst der Königin errichteten Trabanten - Garde der Königlichen BogenschÜken, derselben knicend, und während sie auf dem Throne saß, ein Paar schdne silberbefiederte Pfeile Úberreicht, als Huldi- gungsgabe, welche nach der Charte der Königin Anna die Bogen- schüßen dem Souverain darzubringen gehalten sind, wenn sich derselbe in Schottland befindet. Jn Scone besuchte die Königin unter Anderem einen aus der Schottischen Geschichte bekannten, neben dem Schlosse belegenen Hügel, welchen die Schottischen Ba- rone durh Beiträge von Erde von ihrem eigenen Grund und Boden gebildet haben sollen, damit, wenn sle auf jenem Hügel ihre Versammlungen hielten, sle immer auf ihrem Grundgebiete ständen. Es wird von Schottischen Blättern angeführt, wie er: freulih es sey, wahrzunehmen, daß bei Gelegenheit der Reise der Königin die Tories und Whigs allen Parteigeisk bei Seite seßen. So habe man z. B. Sir R, Peel und Herrn Fox Maule in Ge-

| atl aal |

sellschaft reiten und Leßteren dem Ersteren das Pferd halten sehen.

Der Magistrat von Edinburg, ganz aus Liberalen bestehend, will den Prinzen Albrecht bei seiner Rückkehr zu einem prachtvollen Bankett einladen.

Der Erzherzog Friedrich von Oesterreich ist mit der von ihm fommandirten Fregatte „Bellona““ von Lissabon in Plymouth an- gekommen und vorgeskern bei Devonport vor Anker gegangen. Er hat die Absicht, ich mehrere Tage zur Besichtigung der Werfte und Arsenale von Portsmouth in diesem Kriegshafen aufzuhalten.

Die Unordnungen in den Kohlen- und Fabrik-Distrikten ha- ben die Aufmerksamkeit auf den höchst mangelhaften Zustand der Polizei gelenkt. „Zrgendwo“, sagt die Morning Chronicle in dieser Hinsicht, „findet ein Aufstand statt; der Haufe begiebt sich in cinen benachbarten Distrikt, dieser wird vollständig über- rascht, und wie ein Schneeball, der am Boden gewälzt wird, nimmt die Menge zu, je, weiter sie sih fortbewegt, bis sie am Ende eine Úberwältigende Macht erlangt. Keine Lokal : Behörde scheint zu rechter Zeit irgend eine Kenntniß von dem zu haben, was ringsum vorgeht. Die Art, wie es geduldet wurde, daß der Zusammen: lauf in Lancashire mehrere Tage lang von Ort zu Ort zog, die Arbeiter die Fabriken zu verlassen und die Zahl des Haufens zu vermehren zwang, bis er am Ende in Manchester eindringen konnte, ist ein so schlagen: des Beispiel, wie man nur eins schen kann. Das Englische Po- lizei-System ist ein Schönwetter-System. Wenn Alles ruhig ist, sind die Beamten ohne Gehalt voll Lärm und voll Thätigkeit ; sobald aber irgend etwas Ungewöhnliches vorkömmt, fühlt sich Niemand verbunden, zu handeln. So ließ man die Arbeiter-Un- ruhen im Jahre 1830 von kleinen Anfängen in Ost: Kent sich über den ganzen Süden von England verbreiten, und se wurden erst unterdrúckt, als sie die Westgränze von Süd - Wiltshire erreicht hatten, Ueberall waren die Beamten in Bestúrzung, und zwar Uberall aus völligem Mangel an einem Systeme, Wir zweifeln jedoch nicht, daß das Uebel sich jeßt fühlbar genug gemacht hat, um die Grundherren im Parlamente zu bewegen, daß sie zu einer besseren Laon der Polizei oder der Konstablermacht im Land ihre Einwilligung geben.“

Seit Einführung des Pennyporto's hat sich die Briefzahl von 80 Millionen auf 200 Millionen vermehrt und ist fortwährend im Zunehmen, was natürlich auch von der Einnahme gilt, die

während der ersten 7% Monate dieses Jahres 381,000 Pfd. St. oder 102,000 Pfd. St. mehr betrug, als im gleichen Zeitraume von 1841. Da indessen das frühere Briefporto durchschnittlich 9 Pee. betrug, so beläuft sih der Jahres-Ausfall vorläufig noch auf beinahe eine Million Pfd. St., die jedoch, wie man hofft, in einigen Jahren bei der wachsenden Korrespondenzlust gedeckt werden dürfte. Was die Herabsezung der Gebühr auf Geldan- weisungen betrifft, die von der Post bis zum Betrage von 5 Pfd. Sterling ausgezahlt werden, so hat sich die Zahl derselben seit 4 Jahren, wo der ermäßigte Sa6b eintrat, um das Zehn- bis Acht- zehnfache vermehrt.

Das aus Madrid gemeldete Projekt der Errichtung einer Spanisch-:Britischen Bank in Madrid veranlaßt den Standard, in seinem Börsen - Artikel vor dem Unternehmen zu warnen und die Freunde desselben aufzufordern, sle möchten zuvörderst unter: suchen, ob der Oberst-Lieutenant Bristow, welcher das Projekt ein- geleitet hat und sich als den Agenten mehrerer Britischen Kapita- listen darstellt, nicht etwa derselbe Bristow sey, der im Jahre 1836 eine Anleihe für Guatimala in England abzuschließen versucht und dadurch manche Leute um ihr Geld gebracht habe.

Am 11. März, als die ersten Nachrichten von der Ermor- dung Sir W. Mac Naghten's in London angekommen waren, erklärte Sir R. Peel im Parlament, die Regierung werde Alles thun, um die Unfälle wieder gut zu machen. Jeßt liest man in der Morning Po stff: „Wir halten es für sehr unvorsichtig, aus den wenigen Worten, welche Sir R. Peel im Unterhause eben in dem Augenblicke, als die Nachricht von dem unglücklichen Ereignisse ankam, äußerte, feste Schlüsse zu ziehen. Jedermanns Gemüth war damals in einer sehr schmerzlihen Aufregung, und es war unmöglich, daß die Regierung solche Beschlússe und solche Vor- sâße fassen konnte, welche eine so momentane Veranlassung ver- langen fonnte. Sir R. Peel äußerte damals die Gefühle, welche in Aller Herzen brannten, aber ihn beim Wort zu halten, als ob dasselbe das Unterpfand einer Politik woâre, welche damals noch nicht erwogen seyn konnte, ist eines vernünftigen Kommentators über öffentliche Angelegenheiten unwürdig.“ So wird also die Nachricht von dem beabsichtigten Rückzuge aus Afghanistan im- mer mehr durch die ministeriellen Blätter bestätigt.

Ein hiesiges Blatt theilt Auszúge aus einem Schreiben der Lady Sale mit, in welchem diese das Benehmen Akbar Chans ge- gen die Englischen Damen sehr rühmt. Das heroische Betragen der Lady Sale scheint ihm Achtung gegen das weibliche Geschlecht eingefldßt zu haben. An Bequemlichkeiten leiden die Gefangenen freilich großen Mangel, an Lebensmitteln läßt es Akbar Chan da- gegen durchaus nicht fehlen. Uebrigens soll General Sale schon 30,000 Rupien fúr Frau und Tochter geboten haben, aber ver-

geblich,

Nach Berichten aus Manchester hofft man dort, die Sache zwischen den Fabrikherren und Arbeitern werde sich endlich dahin ausgleichen, daß beide Theile etwas von ihren Anforderungen nach- geben und daß ein mittleres Maß des Lohnes würde angenommen werden, nämlich ein Lohn um etwas höher, als der im Frühling dieses Jahres bezahlte, und etwas niedriger, als der von den Ar- beitern als Normalmaß aufgestellte Lohn von 1839, Jn der Umgegend von Manchester machen sich jeßt nur noch Ashton, Stockport, Hyde und die Nachbarschaft von Godley durch die Widerspenstigkeit ihrer Arbeiter bemerklich.

Nach der United Service Gazette ist die Ansicht ziem- lih allgemein verbreitet, daß der Herzog von Wellington seine Stellung als Ober : Befehlshaber des Heeres benußen werde, uni von der Königin ein Ehrenzeichen für die Offiziere auszuwirken, welche unter ihm auf der Halbinsel gefochten Leben und denen es, so weit die Subalternen in Betracht kommen, bis jeßt noch an aller Decoration fehlt. :

Die Handels-Kammer zeigt an, daß sie dem Premier-Minister cmpfohlen habe, die Einfuhr von Spinn - Maschinen freizugeben, mit Ausnahme der Maschinen für das Flachsspinnen und das Weben von Leinen und Spißen.

Das Bankers Circular vom 10ten d. M. äußert im Wesentlichen Folgendes über die Zahlungs-Einskellung des Hauses T. W. Smith und Compagnie: „Man schreibt dieses Ereigniß irrthümlicherweise Korn-Speculationen zu. Die Firma hat bereits im Jahre 1836 und später durch Baumwollen -: Consignationen und durch die dabei geleisteten Übermäßigen Vorschüsse bedeutend gelitten. Durch Familien-Konnexionen wußte sie sich indeß zu hal: ten, und ihr Kredit im Auslande blieb unbeschädigt. Diesen Kre- dit benußte Herr Henry Baker, der Chef der Firma, zum Ankauf von Getraide in Europa und den Vereinigten Staaten. Dadurch entstanden Passiva von ungefähr 60,000 Pfd., gegen welche indeß 10,000 bis 12,000 Pfd. in guten Wechseln und 22,000 Quarter Weizen valediren.“ Jn Bezug auf diese Auseinanderseßung des Circular macht indeß ein Blatt bemerklich, daß, wenn die Ver- hâltnisse wirklich \o gut ständen (die 10,000 bis 12,000 Pfd. in guten Wechseln und die 20,000 Quarters zum jeßigen Marktpreise würden nâmlih ungefähr 58,300 Pfd. werth seyn), die vorer- wähnten Familien - Verbindungen, unter denen man die Verbin- dung mit dem Hause Overend, Gurney und Compagnie verstehen zu müssen glaubt, wohl die Zahlungs- Einstellung selbst verhindert haben würden.

Unter den Passagieren, welche das Dampfboot von Lissabon gebracht hat, befand sich auch ein Afrikanischer Häuptling, Na- mens Baradda. Er verskeht kein Wort Englisch, hat auch keinen Begleiter, der ihm zum Dolmetscher dienen könnte. Eben so we- nig scheint er einen Arabischen Brief lesen zu können, der an ihn adressirt war. Der Capitain nahm ihn mit nach Southampton, um ihn dort ans Land zu seßen, zugleich hatte er den wunderli- chen Auftrag, auf seinen Rücken einen Zettel zu heften und ihn so auf der súdwestlichen Eisenbahn hierher zu befördern.

Deutsche Bundesstaaten.

Múünchen, 14. Sept. Zufolge gestern hier aus St. Peters- burg angekommener Briefe vom neuesten Datum (2. September neuen Styls) war Se. Kaiserl. Hoheit der Herzog von E berg gesonnen, als gestern, den 13ten, mit seiner Gemahlin,