1842 / 267 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Weise sie im Kriege und im Frieden zu benußen seyen, werden P ist General die Verwaltung im Allgemeinen betrifft, so

cu der Ansicht, das auf Sa gee eihe von Jahren hinaus dieselbe noch eine rein milicairische bleiben músse, ohne Aufstellung eines besonderen Civil-Gouverneurs, die von vielen Kolonisten bekanntlich für eine Sache dringender Nothwendigkeit schon von jeßt an erflärt wird. Der General OeR für jeßt noch die Konzentrirung aller Gewalt dort in einer Person, die allein bei den noch jeden Augenblick dur innere Konvulsionen erschútterten Lage des Landes die nöthige Einheit und Stärke der Verwaltung zu sichern vermöge. Aus der ganzen Schrift geht hervor, daß diese Kolonie, wenn einmal ihre Unterwerfung vollen- det und ein gutes Kolonisirungs-System darge ist, alle die Opfer, welche Frankreich ihrer Eroberung und ( rhaltung an Geld und Blut schon gebrachthat, und noch wird bringen müssen, eines

Tages reichlich wieder erseßen kann.

Der Constitutionnel äußert sich über dieselbe Schrift chon heute in folgender Weise: „Das Werk des Gene- ral Bugeaud läßt sich in zwei Theile theilen, die sich bei gewissen Punkten in einander versibeten: die Beseßung und die Kolo- nisirung. Der General-Gouverneur von Algier prüft beide Punkte und giebt die Mittel an, durch welche sie gesichert werden fön- nen. Was die Beseßung betrifft, so läßt fich das System des Generals Bugeaud im voraus denken: Es is dasjenige, welches er seit 18 Monaten in Anwendung bringt und welches durch den Erfolg gekrönt worden ist. L handelt es sih nur darum, dasselbe mit Beharrlichkeit und Folgerichtigkeit MeQyte führen, um die Stämme und die Chefs, welche der Schrecken noch nicht zur Unterwerfung veranlaßt hat, zu ermüden. Der General-Gouverneur is weit davon entfernt, zu glauben, daß die militairishe Aufgabe in Algier schon beendet sey; er verhehlt sich die Hindernisse nicht, die einer dauerhaften Herrschaft noch ent- gegentreten können, er gehört zu denen, die im Anfange Miß- trauen gegen jenes Unternehmen hegten, und die fürchteten, daß es das Maß, wenn auch nicht unserer Stärke, doch unserer Ge- duld übersteigen möchte. Aber er sieht eben sowohl ein, daß Frankreich von einem Werke niht ablassen kann, dem es sich seit 12 Jahren gewidmet hat, und welches ihm durch die gebrachten Opfer nur noch theurer geworden ist. „Man hat“, sagt er, „die Eroberung gewollt, als ich sie nicht wollte; so wisse man denn auch die Folgen zu ertragen. Würde es nicht unver- nünftig seyn, unermeßliche Opfer gebracht zu haben, um sie zu er- langen und sich den nothwendigen Bedingungen entziehen zu wol- len, um sie zu erhalten?“ Mit dieser Freimüthigkeit, die ihn nie verläßt, verhehlt sih der General-Gouverneur auch nicht, wenn er von den Hülfsquellen Algiers spricht, daß die leßten Nachforschun- gen, die er selbst angestellt hat, seine Meinung über die Frucht- barkeit und den Territorial-Reichthum unserer Eroberung bedeutend modifizirt haben. Nachstehendes is in dieser Hinsicht eine merkwürdige Stelle aus seinem Buche: „Während meines kurzen Aufenthaltes in Algier in den Jahren 1836 und 1837 faßte ich eine wenig vor- theilhafte Jdee von der im Alterthum \o gerühmten Fruchtbarkeit des Afrikanischen Bodens. Da ich nur den unfruchtbarsten Theil der Provinz Oran durchstreift hatte, (o hielt ih die Angabe der Römischen Schriftsteller, daß Afrika die Kornkammer Roms sey, für eine Uebertreibung. Aber nachdem ih das Land in fast allen Richtungen durchzogen habe, hat sich meine Ueberzeugung ge- ändert, und ih habe eingesehen, daß Algier schon jeßt viel Ge- traide hervorbringt, und daß es noch ungleich besser ausge- beutet werden fann, und daß der Boden auch noch andere RNeichthämer, wie z. B. Oel und Seide, zu liefern im Stande

isf, Die Araber bebauen weite Strecken, welche, ohne gedüngt

2036

worden zu seyn, im Durchschnitt pro Hectare 25 bis 30 Hecto- litres Weizen und 40 bis 50 Hectolitres Gerste liefern,“ Dies fómmt einem förmlichen Widerrufe gleich, denn lange Zeit hindurch hatte der General Bugeaud mit anderen ausgezei@neten rono- men geglaubt, daß Algier, selbsk park und folonisirt, Leiter nur eíne undankbare Besißung und unfähig seyn würde, uns für unsere Ausgaben zu entschädigen. Der General-Gouverneur zählt alle Hülfsquellen des Landes auf und zieht daraus den luß, daß in einer ge ebenen Zeit unsere Afrikanischen Besißungen nicht allein si sel î werden genügen, sondern auch durch fte a Entwickelung von Reichthümern im Stande seyn werden, die Vorschüsse zurückzuzahlen, welhe das Budget des Mutter- landes ihnen gegenwärtig macht. Was die Beseßung und die vollständige Ero n betrifft, so hâlt der General sie nur mit den Mitteln für mögli, über welche er gegenwärtig verfügt. Das militairishe Gouvernement wird noch eine Zeit lang im nördlichen Afrika eine Nothwendigkeit seyn. 70- bis 80,000 Mann sind durchaus erforderlih, um das Land mit mobilen Kolonnen zu decken, und auf verschiedenen Punkten Garnisonen zu bilden. Der General giebt nicht zu, daß man noch über eine ausgedehnte oder beschränkte Beseßung erörtern könne; sie muß, um fest be- ründet werden zu können, das ganze Gebiet umfassen, mit usnahme vielleicht der gebirgigen Gegend zwischen dem Biban und dem Collo. Bei Beendigung dieses kurzen Ueberblicks bleibt uns übrig, eine Stelle in der Broschüre zu bezeichnen und sie ist nicht die einzige der Art —, wo der General eine úbele Laune durchblicken läßt und der Regierung cinen direkten Vorwurf zu machen scheint. Es handelt sh um die Wahl der Generale, de- nen man das Kommando über die Militair- Divisionen Afrika's übertragen müsse. Der Verfasser verlangt, daß sie noch jung, eshickt zum Kriege, möglichst akfklimatisirt, mit den Sitten und Gebräucten der Eingebornen und, wo möglich, mit ihrer Sprache vertraut seyn sollen, und er fügt hinzu: „Keine von jenen Gene- ralen aus unverdienter Gunst; sie würden Alles verderben ; keinen jener Männer, denen man eine bedeutende Stellung bereiten will, ohne úberzeugt zu seyn, daß sie die Kraft haben, diese ungeheure Last zu tragen.“

Meteorologische Beobachtungen.

Abends 10 Ube.

Naeh einmaliger Beobachtung.

Naecbmitiags

1842. Morgens 2 Ube.

23. Sept. | 6 Ubr.

Lustdruck .., « (333,11 Par. |332/83" Par. |332/,89"" Par.| Quellwärme 9,0° R,

Luftwärme „….. | + 6,3 R.| + 12,6°R.| + S8,1® R.| Flusswärme 13,1° R,

Thaupuukt !..| + 4/,6®R.| + G6,1°R.| 4+ 7,3° R.| Bodeuwärme 12,2% R.

Duanstsättigung 86 pCt. 60 pet. 94 pet. Ausdünstung 0/009 Rh.

Wetiler heiter, bezogen, heiter. Niederschlag 0/256 Rb. SW. SW. SW, Würmewechsel-+14,7° SW. 5,3" R,

Tagesmittel: 332,94" Par.… +9,0° R... 4+ 6,7° R... 80 pu, sW, Nachmittags 4 Uhr starker Regen.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 20. Sept. Niederl. wirkl. Sch. 52. 5% do. 1014. Kanz-Bill. —. 5% Span. 164. 3% do. 215. Pass. —. Ausg. —. Zinsl. —. Preuss. Präm. Sch. —. Pol. —. Oesterr. 1073.

Hamburg, 22. Sept. Bank- Actien 1649 Br. Engl. Russ. 109%.

London, 20. Sept. 3% Cons. 934. Belg. 1035. 3% Span. 214. 5% Moll. 102%. Mex. 34fÿ.

Paris, 19. Sept. 5% Reùte fin cour. 118. 75. 32 Rente fin cour. 80. Aul. de 1841 —. 52 Neapl. fin cour, 107. 25. 5% Span. Rente 22. Pass. 35.

Wien, 19. Sept. 52, Met, 1095. 42 1004. 32 77. 212 —. 15 —. Bank-Actien 1629. Aul. de 1834 139}. de 1839 1093.

Berliner Börse, Den 24. September 1842.

Pr. Cour.

Fonds. |z| Pr. Cour. | Actien. |5 Geld. | Brief. | Geld,

Brief. |

127 103 _— 119

| 10; 104% i 77 874 7 99

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St. Sebuld-Sch.*) 103% | Bel. Pots, Risenb. Pr. Eugl. Obl. 30. 1025 do. do. Prior. Obl. Prüm. Sch. der Mgd. Lpz. Eiseub.

Seehaudlung. 85/4 | 847} do. do. Prior. Obl. Kue- u. Neumärk. Ÿ | uni Ankh. BKisenb.

Scbuldverschr. 1 —_— 1 do. do. Prior. Obl. Berl.Stadt-Obl.*) |35| 1 |[Düss Elb. Bisenb. Danz. do. in Th. 48 —- do. do. Prior. Obl. Westp. Pfandbr. 103% Rhein. Kisenb. Grossh. Pos. do, 108t do. do. Prior. Obl. Gutgs, Pete, 1 108 Borl.-Frankf. Eis. 101

omm. . aas . Kur- u. Neum. do. (34| 1044 | 104 |Friedrichad'or 135 Schlesische do. 1 E Andere Goldmün- zen à 5 Th. |--| 103 97 Disconto. 4

*) Der Käufer vergütet auf den am 2, Januar 1843 fälligen Coupon % yCi,

Pr. Cour. Thle. zu 30 Sgr. Brief. | Geld.

Kura 1397 139; 2 Mi. 139; 1385 Kurz 150; 2 Mi. 1504 1495 3 Mi. 6 235 _— 2 Mi. 79% 79; 2 mi. 1035 } 2 Mi. 102

2 Mi. 99: 8 Tage e

2 Me. _—

3 Woecb. |1 1%

Wechsel-Cours.

Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss.. Frankfurt a. M. WZ.... o. oo s. Petersburg ...o..+..« 0... ….…….….….

Königliche Schauspiele.

Sonntag, 25. Sept. Jm Opernhause: Die Wiener in Ber: lin, Posse mit Gesang in 1 Aft, von C. von Holtai. Hierauf: Die Danaïden, großes pantomimisches Ballet in 2 Akten, vom Qs Balletmeister Hoguet. Musik vom Hof-Komponisten H. Schmidt. (Dlle. Wagon wird in der Partie der Hypermne- stra wleder auftreten.)

Im Schauspielhause: Der Sohn der Wildniß, romantisches Drama in 5 Abth., von F. Halm.

Montag, 26. Sept. Jm Schauspielhause: Doktor Wespe,

Dienstag, 27, Sept, Jm Opernhause: Die Krondiamanten,

Königsstädtisches Theater.

Sonntag, 25. Sept. Eine Jux will er sich machen. ôsse mit Gesang in 4 Akten, von J. Nestroy. Musik von A. Müller.

Montag, 26. Sept. Zum erstenmale: Ruy Blas, Drama in 5 Handlungen, nah dem Französischen des Victor Hugo, von Drârler-Manfred.

Dienstag, 27. Sept, Eulenspiegel, oder: Schabernack über Schaberna.

Verantwortlicher Redacteur Dr. F. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdrudckerei.

Allgemeiner Anzeiger für die Preuftischeu Staaten.

Bekanntmachungen.

wir mit dem 27fen d. M. Dampfschifffahrt nah und von Hamburg sowohl für Passagiere als Güter, und werden Antré Dampf-|der, Bauec Jo bôte bis auf Weiteres von Magdeburg Sonntag, Sonntag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag Freita

von Hamburg

von Bosserode, oder dessen Erben, haben sich binnen vierteljähriger Frist, und zwar im Termine den Bei dem gebesserten Wasserstand der Elbe eröfnen|19. Dezember d. J., hier bei Gericht so gewiß und wieder die regelmäßige iu melden, als sonst der Erstere für todt erklärt und ein hier M SCLNIE egen an seinen Bru- annes Killmar von Bosserode, ohne Caution verabfolgt wecden soll. Nentershausen, den 19. September 1842. ASRR E Os hierselbst. aus.

ffentlihes Leben.

Feldmann. Die politische and. Von C. Buchner.

abgehen. Außerdem wird wdchentlich ein Schlepp- Transport sowohl von Magdeburg als von Ham- tra expedirt. Nähere Auskunft und Fahrbillets er- eile Werderschhen Markt Nr. 4. Magdeburg, den 20. September 1842. Die Direction der vereinigten Hamburg - Magdebur-| Hand der ger Dampfschifffahrts - Ves: Holtapfel.

Ediktal-Ladung.

Der am 12, Oftober 1795 gu es aws T a R S. N ¿nes : rschsteiner, welcher| neue Fortseßung en : uchte, sich im Jahre 1817 als Gürtleeacfede, mit ee obung, Der Ring. H

Altdorf geborene Fafob Ern

Wanderbuche versehen in die Fremde begab, und nach| Wittwen. Fndalt eines von Berlin aus am 1. Au ust 1821 2

chriebenen Briefes in dem dorti « Thl bes duseven Station Nr. 26 sich be T Ms Lur b 490 S UE Dolired Prâsidin, enachrichtigung des Königlich seit z Oftabee 1821 ed. Berlin, 1. März 1827, eit jener Zeit keine Nachricht me i Derselbe oder dessen unbekannte Eta u ET Co T L Bai nehmer werden auf den Antrag der nächsten Anver- wandten und des Vormundes, des Wagnermeisiers Konrad Gräbner in Oberferrieden, hiermit auf efor- dert, binnen 9 Monaten und spätestens gefor- am Freitag, j fh tei Tem unterfertigten Beclcdee (9 1 et dem unkerfertigten Gerichte \chrift j persdnlich zu melden und daselbsi Welten ded N

Literarische Anzeigen.

n in Berlin die Herren Herrmann & Meyer, Henriette Hanke's sämmtliche Schriften.|betrachtet.

| Jeder Band dieser unnnterbrochen fortschreitenden ine Schwester Karoline Katharine Hirschsteiner ge-|sehr verbesserten und bereicherten Ausgabe kostet nur haben:

theilt entlassen wurde, hat| Im Verlage von Friedrich Fleischer in Leip- omp. in Berlin zu haben :

Neuer Schul - Atlas über alle Theile der Erde. Nach d Ju 26 illuminirten Karten. den 30, Dezember h eurigen en be HA ieren gejclehnet und gestochen

Zweite vermehrte und verb G E grmeh erbesserte Auflage

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hierauf Bestellungen an. b Leipzig, 1. Sept. 1842. s 29e Band bei uns er-

Mittler (Stechbahn 3). Diese ie Ver- er leßte Wille. Die

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und bei Simon Schropp &| nebî O

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Preis 1 Thle. 5 Sgr.

So eben is in meinem Verlage erschienen: A Monatsschrift für Literatur|Augsburg if erschienen und in allen

von Karl Biedermann. 1842. August.

Inhalt: Ueber den Werth der Staatsanwalt-

schaft im Civil- und Kriminal - Prozesse. Vom Ad-

“evt E ai N E sor „Dit Cre rerungs. dieselbe in drei Lectionen mit dem Lehrer und c eutschland mit besonderer Hinsicht au

die Schleswig-Holsteinschen Verhältni e? Von Chr. dann durch Selbstunterricht zu erlernen, nebst Aus -

Lees a O. Eine Zugabe zu allen bisher erschienenen Gramma-

ge r A eabetie elte Sn itiiFelieno mit Zuziehung der besten neueren Orthoëpisten , be- seit dem TDbronwechsel, aus Pemschem Gtaappaunee sonders Flügels. j t weiter Artikel. Politische und kom- Von der mit so vieler Theilnahme aufgenomme-|merziell icht. nen neuen eleganten und wohlfeilen Ausgabe lebter| Le Le E,

Sämmtlichen Schriften von Henriette Hanke, geb. Arndt sind so eben der 22 e of es i schienen und an alle Buchhandlungen versandt , in

Die Hofbuchhandlung von Alex. Duncker in Berlin, so wie alle anderen Buchhandlungen, nehmen |Studien und emsiger Arbeit durch eigene Erfahrung

Für Furisten. Bei A. Baumann in „|verweist allemal auf den Paragraphen im Buche, in nen und in allen BudoalnEen cie Ae welchem sih die Erklärung des Wortes im Denticden L. Hold, Kdnigsstraße Nr. 62 neben der Post) zu| befindet , und zuglei

r. Anleitung Hahn sche Hofbuchhandlung in Hannover. zum a elbe, M 6 2: E 458 e

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Vorstehendes Werk, das Erzeugniß mchridhriger des Herrn Verfassers als praktisch an den Lernenden

Bernh. Tauch niß jun, |erprobt, hat si bereits durch seine Brauchbarkeit

und Sm keit seine eigene Bahn gebrochen und macht bei fleißigem Studium jedes andere Mittel, um autodidakt zu werden entbehrlih. Das angefügte Pronouncing- Dictionary i mbglich#| voll(ändig und

ch auf die Regeln (so weit siïe reichen), warum es #\o ausgesprochen wird,

e n tshbdfen,

So eben is erschienen und in allen Buchhandlun- gen zu finden:

Tableaux de l’histoire de France,

choisis dans les auteurs srançais et arrangés en ordre chronologique, par E R 5 aen Me ome I. epuis les temps les plus reculé Tage l’an 11461, E teidis 208 Seiten gr. 8, Preis 15 Sgr.

Dieses für mittlere und höhere Gymnasial-Klas-

E um r das Privatsiudium , bestimmte Buch

zu erwarten, Dee Jakob Ernsi Hirschsteiner m aller Anpreisung dieses {dnen, bereits in versehen worden , kann daher allen angehenden JU-|¿nthält die Geschichte Frankreichs in einer wohlge-

für todt erflärt und sein beiläufig in 550 Fl,

hendes Vermdgen ohne Caution an die sich

renden geseßlichen Erben ausgehändigt werde Altdorf, den 2. März 1842.

Königli

i Ediktal-Ladung. n Schulen kein

j Bayer. Landgericht Altdorf in Mittelfranken. Mud ae u neue E mäßigt worden und w

Jede Karte de Le entgegenstehen.

r

Ende an alle gute Buchhandlun en versandt. Un- geachtet der Vermehrungen (eine ganz pes Karte S

abe ihn zu dem [em Rechte empfohlen werden.

Karte von Europa) i

ir 4uflage sehr bedeutend. _

rd, dadurch seiner Einführung 9nogagahen : VIII Su ela

De im Jahre 1812 unter dem damaligen West-|einzeln zum Preis von 2 Neues um Schulgebrauch ée, anglaise et italienne , chez

en Militair mit nach Rußland marschirte E Tis zurücEgekehrte Soldat Andreas Killmar,

chen zu erhalten. R E Z G,

hrenstrasse 20,

Am dritten Oktober E e E ogue|der Revolution reichend) von

Nouvelle Biblio théque de Lecture fran- Preis, verläßt in wenigen Wochen die Presse.

aus den besten Histori- kern Frankreichs; es werden also dur E E Be nußung zwei mickeise Disziplinen wissenschaftlicher Bildung, Geschichte und Sprachkunde, ratis/fräftig gefördert, Der 2te Band (bis zum Beginn leihem Umfang und

J. J, Zedner,| Karl J. Klemann, Burgstr. 8, 2 Treppen.

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Berlin, Montag den e September

Anhalt.

Amtliche Nachrichten. War au. Verordnung über die neuen

Rußland und Polen.

chrs - Erleichterungen.

FécabreiS. " 7 ris. Die 9 resse über die Erblichkeit der Pairie. Briefe aus Parts. ie Presse über die Einberufung der ständischen Ausschüsse in Preußen. Der Prinz von Joinville der Prozeß der Versailler Eisenbahn.)

Gra dritanien und JFrland. London. Königliche Danksagung

an die Schotten und Etrendete! ungen Schottisher Behdrden

an Prinz Albrecht und einige Minister, Ueber den Traktat mit den Vereinigten Staaten. Fortdauernd beunruhigter Zustand der Fabrik - Distrikte. Stockung der Schifffahrt. Angebliche

) - drung. E DUE Rückkehr des Prinzen und der Prinzessin

drich. Schweden und Norwegen. Christiania. Aufldsung des Stor- t

hings.

Deutsche Bundesstaaten. Dresden. Einberufung der Stände. rers s Ministerium. Karlsruhe. Die Phi- losophie auf der Universität Heidelberg. Kassel. Ernennung. Bremen. Feuershrünste. Mainz. Berl unn der Na- turforscher und Aerzte. Schreiben aus N furt a. M.

Qr, Ne x Neuer Präsident der Ungarischen Hof-Kammer.

anien. adrid.

Portugal. Geldmangel und Hindernisse in der Tarif-Feststellung. Antrag auf Vorauserhebung einer Zoll - Quote. Wechsel im Marine-Ministerium. Unterdrückung der Unruhen.

Serbien. Semlin. Jutriguen gegen den Fürsten Michael. Schreiben von der Serbischen Gränze. (Die Familie Obre- nowitsch abgeseßt und ein neuer Fürst proklamirt.)

Türkei. Konstantinopel. Abreise des Freiherrn von Stürmer.

Vereinigte Staaten von Nord - Amerika. Stipulationen zwi- \hen England und den Vereinigten Staaten über den Sklaven- handel und die Aa raa von Verbrechern. 4

Afrika. Offizielle Berichte über den Stand der Dinge zwischen den Boers und den Englischen Truppen zu Port Natal.

Iuland. Koblenz. Jhre Majestäten bei der Abreise. Berlin, Reise Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Adalbert. Köln. Feuers- brunsi in Rheinbach.

Roch cin Wort über die Schrift des Generals Bugeaud über Algier.

Amtliche Uachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem f silier Kasprczak vom 19ten Jnfanterie-Regiment die Rettungs-Medaille mit dem Bande zu verleihen.

Abgereist: Se. Durchlaucht der General-Major und Com: mandeur der bten Landwehr - Brigade, Fürst Wilhelm Radzi- will, nah Perleberg.

Se. Excellenz der Kaiserl. Russische General: Lieutenant und General-Adjutant von Berg, nah Warschau.

Zeitungs -Uachrichten. Ausland.

Rußland und Polen.

Warschau, 21. Sept. Nach einer hier bekannt gemach- ten Kaiserlichen Verordnun vom 9ten d. D sollen mit D n Dezember (1, Januar) 1842—1843 die in den Gouvernements- Hauptstädten bestehenden Consumtions-Steuer-Aemter im König- reich Polen aufgehoben und zur Erhebung und Kontrolirung der Zoll-Einkünfte, so wie zur Expedirung der im Transit durch das Land passirenden Waaren, Zoll-Aemter 41ster und Lter Klasse ein- geführt werden, deren Einrichtung die Regierungs: Kommission der Finanzen nach den im Kaiserreich geltenden Grundsätzen vorzuneh- men und den örtlichen Bedürfnissen und Umständen anzupassen hat, Innerhalb des Landes soll ein S in War- schau, an der Preußischen Gränze aber sollen Zollämter 1ster Klasse zu Vieruszow, Szczypiorna, Slupce, Nieszawa und Dowgielaycie (genannt Wierzbolow ), Zoll-Aemter 2ter Klasse zu Praszka, Pyzdry, Sluzewo, Lubicz, Zielun, Peplowek, Wincenta, ilipow und Kucharskinia errichtet werden. Alle andere an die- ¿r Grânze bestehenden Zoll : Aemter werden in Zoll: Aemter Zter Klasse verwandelt, Der Administations-Rath ist ermächtigt, außer obigen Zoll : Aemtern noch zwei neue 3ter Klasse und zwei Com: munications-Punkte nach Preußen hin zu erdffnen, Auch ist der- selbe befugt, in Zukunft, mit Erlaubniß der Preußischen Re- gierung, andere ähnliche Communicationspunkte zu eróffnen und selbst die oben für die Zoll- Aemter U und zweiter Klasse be- zeichneten Orte, je nahdem es „angemessen oder nothwendig erschei- nen möchte, zu verändern. Für die neu organisirten Zoll-:Aemeer und fúr die Gränzwache hat der Administrations-Rach die erfor: derlichen Etats zu entwerfen, den Fonds zur Besoldung der Beam- ten der Zoll-Aemter und der Gränzwache, so wie zum Bau von Zollhäusern, ju erhdhen und einen neuen Fonds zur Einführung der neuen Zolldien - Ordnung O Der weitere Jnhalt der Verordnung vom 9ten d, betrifft zum Theil die Anwendun der Bestimmungen des Ukases vom 9, (21,) Juli über die künf: tigen Verhältnisse des Gränzhandels zwischen den Russischen und im asten Unterthanen auf das Königreich Polen, zum Theil die m Wesentlichen bereits (in Nr. 242 der St. Ztg.) mitgetheilten,

auf das ‘Königreich Polen besonders bezüglichen rleich-

terungen, erfehrs-

Frankreich.

Paris, 20. Sept. Die Frage wegen der Erblichkeit der girie, welche durch die Charte von 1830 für ewige Zeiten erle:

t zu seyn chien, is seit Beendigung der lezten Session wieder ter angeregt worden, indem man hin und wieder die Vermu- ung ausgesprochen hat, daß Herr Thiers, der bekanntlich von

r ein eifriger Anhänger der Erblichkeit war, seinen Wiederein-

tt in das Ministerium durch einen Versuch, der hohen Kammer

as wichtige Attribut der Erblichkeit wieder zu erobern, begÜnsti- “gen wolle. Die Presse, angeregt durch Jnsinuationen er Fe - T läßt sich heute in folgender Weise über den fraglihen Punkt vernehmen: „Die Weis- heit der Geseßgeber hat nah unseren beiden Revolutionen die

gefunden. Die Erblichkeit der legislativen Functionen ist nur mit einer Aristokratie möglih. Wo soll man aber gegenwärtig in Franfreih nach der furchtbaren Nivellirung der ersten Revolution, nah jenem beständigen Streben, das Eigenthum zu theilen, eine

die Elemente einer Aristokratie, nachdem die historische Verschwd- rung der drei leßten Jahrhunderte, nachdem die Bewegung der Geister und selbst die Mitwirkung der Vorsehung, welche sich durch allgemeine Thatsachen kundgiebt, beständig auf die allmälige Abschaffung der- jenigen sozialen D U welche nur auf Geburt beruht, ingearbeitet haben. Die Aristokratieen, wie alle gesellschaftlichen Einrichtungen, werden nicht durch Geseße, sondern nur durch die langsame und allmälige Wirkung der Zeit ins Leben gerufen. Die alte Aristokratie selbst hat sih nicht in einem bestimmten Au- genblicke konstituirt, sle ist nicht plö6lich auf der Oberfläche der Gesellschaft erschienen, wie eine durch den Ausbruch eines Vulkans auf die Meer-Oberfläche gehobene Jnsel. Sie hat sich nur schich- tenweise und von Umbildung zu Umbildung gestaltet; auf dieselbe Weise is sie untergegangen. Man mag Jahrhunderte vor sich haben, man mag über die ganze legislative Kraft gebieten, und man wird doch die Aristokratie niht aus dem blütigen R asvesZworen können, in den die Revolution sie gestürzt hat. Von dem Augen- blicke an aber, wo es feine Aristokratie mehr in Frankreich giebt, wo man nicht mehr im Stande is, das wiederherzustellen, was den wesentlichen Charafter der Aristkofratie ausmacht, nämlich die Uebertragung und Dauer der großen Vermögen, von dem Augenblicke an, wo wir das Recht der Substitutio- nen und der Majorate aus unseren Gesegbüchern gestrichen haben, stellt die Erblichkeit der Pairie nur Uebelstände und oft sogar Gefahren in Aussicht. Welche Mißachtung würden die jungen Leute aus zu Grunde Ferichteten Familien, tief in Schul: den skeckend, der Pairie zuführen! Würde niche in eine solche Pairs-Kammer die Käuflichkeit von allen Seiten eindringen 2 Die Pairie is, was sîe in einem Lande wie das unsrige, welches keine andere Ueberlegenheit als die des Vermögens und des Talentes anerkennt, seyn kann. Sie ist der Sanmmelpla6 aller der Män- ner, welche die größten Aemter bekleidet, welche die größten Dienste geleistet, welche den größten Reichthum erworben haben. Sie ist ein hoher Senat der Erhaltung und der Erfahrung; sîe is die Wohlthat des Nachdenkens, die man der Ungeduld der Demokra- tie hinzugefügt hat. Anders können wir die Pairs-Kammer nicht begreifen und, weit davon entfernt, ihre Reform zu verlangen, bil: ligen wir ihre jeßige Organisation vollständig. Dabei aber ist es möglich, daß man, als die Bedingungen der Zulassung zur Pairie festgestellt wurden, den liberalen Antipathieen der 15 Jahre der Restauration etwas wu sehr berücksichtigt hae. Wir glau- ben nicht, daß die Ausschließung der hohen Geistlichkeit auf eine sehr hochherzige Politik begründet war. Der Him: mel verhüte , daß wir die Geistlichkeit auf den dffent- lichen Pla6 berufen und sie in unsere Partei-Streitigkeiten mischen wollen. Es giebt eine nüßlichere, weniger vorübergehende Function, als die, an den Ereignissen und Streitigkeiten des Tages Theil zu nehmen. Die Geistlichkeit darf sich weder Feinde noh Gegner schaffen; sie ist allen Gläubigen ihre Ermahnungen und ihre Trô- stungen schuldig. Was sie an politischen Einfluß gewinnen könnte, würde sle an moralischen Einfluß verlieren, Nichtsdestoweniger ist die Geistlichkeit ein Staatsfödrper, sie hat weltliche Beziehungen verschiedener Art, sowohl mit der Regierung, als mit den Gemein- den, als mit den einzelnen Bürgern. Wir würden es daher billig finden, daß sie in der Pairs- Kammer Repräsentanten hâtte, um ihre Rechte und die der Religion zu vertheidigen. Es ist mehr als un: gerecht, die religibsen Functionen als einen Grund politischer Un- würdigfeit zu betrachten. Man scheint auf diese Weise die Reli: gion außerhalb des Rechtes zu stellen, und sie für unfähig zu er- erklären; man scheint die alten Feindseligkeiten der Restauration und des Liberalismus verewigen zu wollen. Man hat dadurch der Geistlichkeit das Geseß des Besiegten auferlegt. Wir unserer- seits môchten, daß alle geistigen Kräfte des Landes, eben sowohl wie die materiellen Kräfte, an der Ausarbeitung der Geseße und an der Verwaltung der öffentlichen Angelegenheiten Theil nehmen können, und ein Bischof oder ein Kardinal scheinen uns auf den Bânken der Pairie eben so gut an ihrem Plate, als der Prôsi: dent eines Gerichtshofes, oder als ein General,“

An der heutigen Börse zeigte sich wieder bedeutende Kauf: bus und die Französischen Renten hoben sich um 20 bis 30 Cen- timen.

X Paris, 20. Sept. Die bevorstehende Zusammenkunft der ständischen Ausschüsse in Preußen wird gegenwärtig von den ranzösischen Journalen mit besonderer Theilnahme besprochen. icht ohne Jnteresse wird man die Bemerkungen lesen, welche vor einigen Tagen darüber die Presse in einem längeren der Sache gewidmeten Artikel machte. Es heifßit da unter Anderem:

¿Mit Recht widmet die Französische Presse dem Fnfstitute der ständi chen Ausschüsse in des eine besondere Aufmerksamkeit. Die chrzabl der Tagesblätter glaubte in dem vom jeht regieren-

Stände erlassenen Rezeß vom 9. September 1840 ein förmliches Ver-

i den Könige fene Zeit der Huldigung in Königsberg ati die dortigen

sprechen bal iger Gewährung ciner Constitution, nach. dem Muster

des Französischen Repräsentativ - Systems, finden zu dürfen, Selbsi

einzig möglichen Lebens-Bedingungen für die Pairs-Kammer auf: |

Aristokratie finden? Jn welchen unbekannten Regionen existiren |

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einige Deutsche Blätter theilen diese irrige Ansicht, \so daß der Kd- lig sich veranlaßt sah, in der Ordre vom 4. Oktober 1840 ausdrück- lich zu erklären , daß er allerdings die Weiterentwickelung der beste- henden ständischen Verfassung beabsichtige, dieselbe aber keinesweges in eine, auf dem in verschiedenen anderen Ländern bestehenden Reprä- sentativ-Systeme gegründete Constitution umzugestalten gesonnen sey. Wenige Worte werden genügen , um die Bedeutung diejer erläutern- p Les vielmehr berichtigenden Königlichen Ordre näher ins Licht zu stellen.

¿Die Schluß-Akte des Wiener Kongresses bestimmt, daß alle Deutschen Bundesstaaten eine ihren Verhältnissen und ihrer ge- schichtlichen Entwickelung entsprechende Verfassung erhalten sollten. Diese Bestimmung des Wiener Kongresses veranlaßte vielfache Erdr- terungen Über das Wesen und die Formen der in die Deut- schen Staaten einzuführenden Verfassungen. Wenn man einer- seits der Ansicht war, daß der Wiener Kongreß geschrie- bene Constitutionen oder Charten im Auge gehabt habe, daß lena das Prinzip der Volks - Repräsentation, wie in den consti- tuttonellen Staaten des westlichen Europa, den Deutschen ias p gen zum Grunde gelegt werden müsse, so meinte man andererseits, daß, da der Wiener Kongreß gleichzeitig den Grundsaß ausgespro- chen, daß die hdchfie Gewalt einzig und allein in den Händen des Staats-Oberhaupts liegen müsse, dic Ver fassungen der Deutschen Staaten nicht auf dem Prinzipe der Volks- Souverainetät, der eigentlichen Wurzel der Repräsentativ-Syfteme in Frankreich, England, Spanien und Portugal, gegründet werden dürf- ten. Die politischen Meinungs - Verschiedenheiten Über diesen Gegenstand nahmen einen so ernsten Charakter an, daß die Deutschen Monarchen sih zur Berufung des in Karlsbad im Jahre 1819 abgehaltenen Minister - Kongresses veranlaßt sahen, welcher die Frage dahin entschied: daß die Verfassung eines Deutschen Bundesstaates stets nur als Ausfluß der monarchi- schen Machtvollklommenheit und nicht der Volks-Souverainetät anzu- schen sey: mit anderen Worten, das Repräsentativ-System der west- lichen Staaten Europa’s wurde für unvereinbar mit der Deutschen Auffassung der monarchischen Gewalt erklärt. Durch den Beschluß des Bundestages vom 28. Juni 1832, welchem allein die Befugniß zur Auslegung und näheren Beurtheilung der Bundes-Akte zusteht, wurde demnächst entschieden, daß den Deutschen Landsiänden nur das Recht der Bewilligung, nicht aber das Recht der Verweigerung der Steuern, den Souverainen gegenüber - ju che; eine Bestimmung, welche Übrigens unmittelbar aus dem Artikel 57 der Schluß-Akte des Wiener Kongresses folgt, wonach dic Stände nicht befugt snd, den Souverainen unmittelbar oder mittelbar bei der Erfüüung threr Bundespflichten entgegenzutreten. i i

„Hiernach leuchtet es cin, daß der Ms Friedrich Wilhelm IV., durch Gewährung einer Constitution nach dem Muster der Franzd- sischen Charte, nicht mit einem Federzuge politische Grundsäße ver- nichten kann, welche durch die Kongresse von Wien und Karlsbad,

wie durch die Beschlüsse und Bestimmungen des Bundggtags sanc- tionirt sind. Vergegenwärtige man sich nur dié Lage des Preußi- schen Gouvernements; denn nur ctne angemessene Be tigung der vorhandenen Verhältnisse und Umstände gestattet cin unparteiisches Urtheil über cine Maßregel. Wie das Franzbsische Gouvernement durch die Charte, so stnd die Deutschen Monarchen durch die Bun- des-Akte gebunden. Mit Unrecht erblickt daher der Courrier fran- çats in der Bildung der (ändischen Ausschüsse einen vorbereitenden Schritt zur Gewährung eines parlamentarischen Systems nah dem Muster des unsrigen. Es ist hier nicht der Ort, darüber zu entschei= den, ob mit Rücksicht auf das Bedürfniß und die vorhandenen Fn- stitutionen Preußens, die Annahme unseres Systems vor dem in Deutschland bestehenden System den Vorzug verdiene; wir halten uns vielmehr lediglich an die Thatsache.

¿Die Berufung der ständischen Ausschüsse ist somit keinesweges als Uebergang zu einem neuen constitutionellen Systeme , vielmehr nur als eine Fortbildung der bestehenden Fnstitutionen aufzufassen, wie sie Friedrih Wilhelm lV. bei seiner Thronbesteigung verheißen hatte. Bis jeßt hatte jede Provinz des Königreichs ihren Ht zial - Landtag, ohne daß die Provinzial-Stände durh ein Central- Organ verbunden waren, wodurch sic das gesammte Jnteresse der Nation in den Bereich ihrer Berathungen zu ziehen vermöchten; die Folge davon war, daß bei den verschiedenartigen Fnteressen der ein- zelnen Provinzen, der Ueberblick der stäudischen Beschlüsse die man- nigfachsten Widersprüche vor Augen stellte.

¿Diese überall hervortretende Verschiedenheit der Meinungen und Interessen hemmte die beabsichtigten Verbesserungen und lähmte die besten Vorhaben des Gouvernements. Um diesem Uebelstande zu begegnen , war der König von Preußen darauf bedacht, einen aus den verschiedenen Provinzialsiänden gebildeten Ausschuß ins Leben zu rufen. Dieser Ausschuß wird sich in der Hauptstadt versammeln und es wird seine vorzüglichste Aufgabe seyn , die Sonder - Fnteres= sen der Provinzialstände mit den Fnteressen des Gouvernements und den allgemeinen Bedürfnissen des Eten Landes in Einklang zu bringen. Aus diesem Gesichtspunkte is die Bildung der Ausschüsse eine schr wohlthätige Einheit und Ordnung fördernde Maßregel , in welcher sich der ernste Wille, jede mdgliche Verbesserung der Verfas- sung herbeizuführen, auf das entschicdenste ausspricht.

¡Man pflegt in Frankreich zu glauben, die absoluten Monarchen folgten in ihrem Thun und Lassen lediglich ihrem Belieben , ohnc ïch um die Zustimmung der dentlichen Meinung zu kümmern. Dies st eén großer Jrrthum. Allerdings kXönncen die absoluten Monarchen, was sie wollen, aber G EREE wollen sie in der Regel nur, was gut und nüßlich ist für ihr Land. Mit dem Augenblicke, wo ein absoluter Monarch die von ihm ge ebenen Geseße willkürlich verleßen wollte, würde er den cigentl v sittlihen Halt seiner Au- torität verlieren und jener tiefen Anhänglichkeit verlustig gehen, mit welcher der Deutsche scinem Fürsten zugethan ist, in welchen er mehr einen Vater zu verehren als einen Herrn zu erblicken gewohnt ist. Das Deutsche Volk weiß es zu würdigen, daß seine Fürsten die ih- nen zu Gebote stehende Gewalt, ihrer Uneingeschränktheit ungeach- tet, nicht mißbrauchen. Diese Gefinnung findet man bei näherer Erie n das innere Staatsleben der Deutschen absoluten Staa- en überall.

¡Die ain Regierungen sind dem Auge der dentlichen Met- nung nicht so entzogen, wie man wohl T pflegt. Vor allem sind sie bestrebt, den zu erlassenden Gesetzen die moralésche Zustim- mung der Nation zu sichern. Zu diesem Zwecke werden die neuen Gesehz- Entwürfe durch die Spezial-Kommissionen, denen ihre Bearbeitnng ob- liegt, den Mang sto eise dabei betheiligten Körperschaften vorgelegt, um die Ansichten, Bedenken und Vorschläge derselben zu hdren. So wurde D: in Oesterreich der Entwurf des neuen Handels-Geseßbuches allen

erichten, Handels - Kammern , Universitäten u. s. w. zur Begutach- tung vorgelegt , und seit dem Fahre 1836 is man beschäftigt , diesen Gesebß -Entwurf im Sinne der Vorschläge dieser Kbrperschaften zu

B ren nig von Preußen hat überdies bei der Bildung der stän-