1842 / 271 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

und Kasan, das fünfmal entfernter von dem Littoral des dele Ceres li e is Berlin von der Ostsee, hat kaum die Si der Hbhe unserer Stadt. Am oberen Frkysch zwischen Bu harm nsf und dem Saysan -Sce, an einem Punkte, wo man dem Jundischen Meere ndher als dem Eis-Mecere is, fanden wir die Ebene noch nicht 800 Fuß hoch , cin sogenanntes Central - Plateau nner- Afffens, das noch nicht die Hälfte der Erhcbung des Straßen- flasters von Mün- chen úber dem Keinen des Meeres hat. Das cin so berühmte Pla- teau zwéschen dem Baikal See und der Chinesischen Mauer (die ftcinige Wüste Gobi oder Cha-mo)/ das die Rus ischen Akademiker Bunge und Fuß barometrisch genen, hat nur die mittlere Hdhe von 660 Toisen (3960 Fuß), als seße man die Müggels Berge auf den Gipfel des Brocken; ja, das Plateau hat in seiner Mitte, wo Ergi liegt (Lat. 45° 31/), eine muldenartige Vertiefung, wo der Bo- den bis 400 Toisen (2400 Fuß), fast bis que ebe von Madrid, her- absinkt. „Diese Senkung‘, sagt Bunge în einem noch ungedruckten Aufsabe , den ih besiße, ¿is mét Halophyten und Arundo-Arten be- deckt, und nah den Traditionen der Mongolen , die uns begleiteten, war sie eins ein großes Binnen - Meer. ‘// Beide Extremitäten dieses alten Binnen-Meeres sind durch fache Fete MEades, ganz einem See- Ufer gleich , bei Olonbeischan und Zukeldakan begränzt. Das Areal des Gobi, in seiner cinförmigen Massen- Erhebung von S. W. gegen N.O., if zweimal so groß als ganz Deutschland und würde den Schwerpunkt von Asien um 20 Toisen erhdhen, während der Himalaya und das den Hindu-Kho fortsezende Kuen-lun, sammt der Tübetanischen Hochebene, die Himalaya und Kucn- lun verbindet, einen Effekt von 56 Toisen hervorbringen würden. Bei der Berechnung des ungeheuren Reliefs zwischen den Jndi- schen Ebenen und dem niedrigen , von dem milden Kaschgar gegen den Lop- See dsilich abfallenden Plategu des Tarim war der Punkt zu beachten , nahe dem Meridian ves Kaylasa und der zwet heiligen Seen Manasa und Rave”, g- hrada, von wo an der Himalaya nicht mehr von Osten “gen Westen dem Kuen-lun parallel läuft, sondern sich, von O, NW. gerichtet, dem Berg - System des Tsun- ly“ anshaart. Die Hdhen der zahlreichen Berg-Pässe von Bamian bis zu dem Meridian des Tschamalari (24/400 Fuß), bei welchem Turner auf das Tübetanische Plateau von H’Lassa gelangte, also in einer Ausdehnung von 21 Längengraden , sind bekannt. Der größere Theil derselben hat sehr cinfdrmig 14,000 Engl. Fuß (2200 Toisen), eine in den Pässen der Andes- Kette gar nicht ungewdhnliche Höhe. Die große Landstraße, der ih von Quito nach Cuenca gefolgt bin, hat z. B. am Assuay schneefrei die Hdôhe von 2428 Toisen, das ift fast 1400 Fuß mehr als jene Himalaya - Uebergänge, Die Pâsse, wie ich bereits früher bemerkt, bestimmen die mittlere Hdhe der Gebirgskämme. Fn einer Abhandlung über das Verhältniß der hdch- ften Giyfel (fkulminirenden Punkte) zu der Hdhe der Gebirgsrücken habe ih gezeigt, daß der Gebirgsrücken der Pyrenäen, aus 23 Pässen (rols, hourques) berechnet, 50 Toisen hdher als der mittlere Spe: rüdcken der Alpen ist, obgleich die Culminationspunkte der Pyrenäen und Alpen sich wie 4: 1,4 verhalten. Da cinzelne Himalaya - Pässe/ ¿. B. Niti-Gate, durch das man in die Ebene der Shawl - Ziegen aufsteigt, 2629 Toisen hoch sind, so habe ich die mittlere Hdhe des Himalaya-Rüdtckens nicht zu 14,000 Engl. Fuß, sondern , wenngleich übershäßt, zu 15,500 Fuß (2432 Toisen) angeschlagen. Das Plateau der drei Thäler Tübets von Fscardo, Ladak und H’Lassa ist eine Jntumescenz zwischen zwei anschaarenden Ketten (Himalaya und Kuen: lun), Vigne's eben erschienene Reise nach Baltisian oder Klein- Túbet, die von Lloyd besorgte Ausgabe der Journale der Brüder Gerard, so wie neue in Indien selbsi angeregte Streitigkeiten Über die relative Hdhe der ewigen Schneegränze an dem Jndischen und Tübetanischen Abhange des Himalaya, haben immer mehr gezeigt, daß die mittlere Hdhe der Tübetanischen Hochebene bisher ansehnlich über- \châgt worden ist. Jn meinem Werke A sie centrale, von dessen drittem Bande nur noch wenige Bogen ungedruckt sind, und welches von einer hypsometrischen Karte von Asien vom Phasis bis zum Golf Petscheli, vom Zusammenflusse des Ob und Frtysch bis zum Parallel von Delhi begleitet ist, glaube ich dur Zusammenstellung vieler That- sachen zu beweisen, daß die Fntumescenz zwischen Himalaya und

Kuen-lun (der südlichen und nördlichen Gränzkette von Tübet) nicht 1800 Toisen mittlerer Höhe übersteigt, also selbst 200 Toisen niedri- ger als die Hochebene des Sees Titica ist.

Die hypsometrische Configuration des Astatischen Fesilandes, in der die Ebenen und Senkungen vielleiht noch auffallender als die kolossalen Hebungen sind, zeichnet sich v A daft charafkteristi- \cche Grundzüge aus: 1) durch die lange Reihe von Meridianketten, die mit parallelen Axen, aber nnter sich alternirend (vielleicht gangartig verworfen), vom Kap Comorin (Ceylon gegenüber) bis an die Küste des Eismeercs, in gleichmäßiger Richtung, SSO. RNW.,, unter dem Namen der Ghates, der Soliman- Kette, des Pa- ralasa, des Bolor und des Ural hinstreichen. Diese alternirende Lage der goldreichen Meridian-Ketten Pgue hat neuerdings am östlichen Bolor- Abfall, im Basha-Thale des Baltistan, die vom Tü- betischen Murmelthiere, Herodot’'s großen Ameisen, durchwühlten Goldsandschichten besucht) offenbart das Geseß/ daß keine der eben genannten fünf Meridianketten , zwischen 64° und 75° Länge, neben der nächsten gegen Osten und Westen vorbeifireicht, auch daß jede neue longitudinale Erhebung er in der geographischen Breite be-

innt, welche die vorhergehende noch nicht Cr hat. 2) Ein an- erer, ebenfalls nicht genug beachteter, charakteristischer Zug der Con-

figuration von Asien ist die Kontinuität einex ungeheuren

Bekanntmachungen.

d ai A u sz ug. , Alle diejenigen , welche an die Verlassenschaft des im Febeuar d. J. hierselb| mit Tode abgegangenen

Königl. (L. S.)

2052

lichen bung, zwischen Lat, 35° und 363° 4, a “4 At Ggclen bis n Chinesischen Prov nz Hebung - die dreimal von Meridian durhs{chnitten wird. Von Westen gegen Often Kette, auf dem Parallel des Dirdar

en (Zagros în Persïcn , Bolor in Afghanistan, Assam- Kette im Dian e Tha 12

Tafbialu- u s ‘We -

us, welcher zugleich der

Parallel von Rhodus ist: Taurus, Elbruz, Hindu Kho und Kuen-

lun oder Armes tosthenes findet sch fortlaufenden, ganz Asien theilenden Bergkette (Strabo Cas.). Dicäarchus sah den Zusammenhang ein zwisch Aftatischen Taurus und den Fndischen Schneebergen -

Jn dem dritten Buche der Geographie des Era- der ersie Keim des Gedankens einer ununterbrochen

XV. pag, 689. en dem Klein- denen die Er-

zählungen und Lügen der Begleiter des Macedoniers bei den Griechen

so viel Ruf verschafft hatten. Man Rae LNUNEs rallel von Rhodus und auf die Richtung dieser

auf den Pa-=- unermeßlichen

Bergkette. Die „¿Chlamyde// von Asien soll unter diesem Parallel

am breitesten seyn (Strabo X1l. pag. 519); ja, weite könnte (wie Strabo sagt) ein anderer Kontinent

r gegen Osten uen Son-

derbare geognostische Träume über eine Zone, cinen Breitengrad, eite Spaltung der Erd-Oberfläche, in der vorzugsweise Kontinental- und Berg- Erhebungen stattgefunden, ja in der auch die Straße und die Säulen des Herkules bei Gades (Lat. 36°) liegen. Der Taurus und

die

die E von Klein - Asien hatten den Einfluß der Hdhe auf emperatur den Griechischen Physikern zuers| recht merklich ge-

macht. „Auch in südlichen Erdstrichen-/, sagt der große Geograph

von Amaseia (Strabo U. pag. 73), indem er das K

ma der ndördli-

chen Küsten von Kappadocien mit der 3000 Stadien sdlicheren Ebene um den Argaios ud eine sind die Berge und jeder hohe Boden

kalt, wenn er auch cine Ebene ist.-/ Strabo all

cin unter allen

Griechischen Schriftstellern gebraucht das s{hdn bezeichnende Wort

Berg-Ebenen.

ogoreóua,

Als Schluß - Resultat dieser ganzen Arbeit ergiebt sih das von Laplace s Maximum der mittleren Kontinental-Hdhe um 5

zit roß.

finde für die drei Welttheile, die ich berechnet (an

frifa würde zu fruh scyn, sich zu wagen!) folgende numerische

Elemente : Europa Rord-Amierika - Süd- Amerika e Asien G5SL s

(128 » (345 -

105 Toisen (205 Metre.

Für den panien neuen Kontinent ergeben sich 146 Toisen (285

Meire), und

ür die Hdhe des Schwerpunkts des Volums

aller Kontinental-Massen (Afrika nicht cingerechnet) über dem heutigen Meeresspiegel 157,8 Toisen oder 307 Metre.

Herr von Hoff hat auf einer Landsireck'e von 224

geographischen

Quadrat-Meilen die Hdhen von 1076 Punkten mit seltener Genauig- keit gemessen, und zwar in einem meist gebirgigen Theile Thüringens. Er bestimmte demnach fast 5 Hdhen auf jeder Quadrat- Meile; aber

diese Hôhen waren ungleich vertheilt.

Wegen der Laplacischen

Behauptung über die Kontinental - Massen forderte ih Herrn

von Hoff auf, die mittlere Hdhe seines hypsom

etrisch vermes-

senen Landstrichs zu berechnen. Dieser findet sie zu 166 Toisen (Hdhen-Messungen in und um Thüringen. 1833, pag, 118), also nur 8 Toisen mehr, als das von mir petuneen Resultat.

Man darf daraus schließen, daß, da eine se

Fuß als Gränzwerth (nombre limite) noch eher zu gr ist. Bei der

r gebir Thüringens gemessen wurde, das Resultat von 157 Toi

ige Gegend fen oder 942 of als zu klein

cwißheit eines progressiven , aber partiellen Aufstei-

gens von Schweden (cine für die physische S T Lans so wich- a

tige Gewißheit , die wir Leopold von Buch verdanken)

nn man

glauben, daß diese Lage des Schwerpunkts nicht immer dieselbe blei- ben wird; aber bei Be herabsieigenden Massen und bei der

Kleinheit der Räume, auf welche die unterirdischen K

[ee , wird die sh großentheils selbst kompensiren

rate zu wirken e Variation

m Ganzen wenig sidrend auf den Schwerpunkt des Ueber - Oceant- (0e einwiréen. Jn den numerischen Resultaten jener hypsometri-

chen Arbeit offenbart sich aufs neue, daß die gerin unserer Hemisphärc den Kontinental-Massett des Nor Europa giebt 105 Toisen, Nord-Amerika 117 Toisen. cenz Asiens, eiter 28° und 40° Breite, kompensirt

gien Hdhen in ens zugehdren. Die Fntumes- die mindernde

Wirkung des Sibirischen Tieflandes. Asien und Súd- Amerika geben 180 und 177 Toisen. Man lies gewissermaßen in jenen Zahlen, in welchen Theilen unserer Erd - Oberfläche der Vulkanismus (die

Reaction des am krâftigsten gewirkt hat.//

Meteorologische Beobachtungen. h

Nachmittags 2 Ubr.

Morgens

Abends N 6 Ube.

10 Uber.

1842. 27. Sept.

Luftdruck... 338,37" Par. 337,24" Par. |336/1 L" Par.| Quel

Luftwärme .….. | + 6,0° R.| + 11/6° R.

Thaupunkt .…. | + 3,/,5°R.| + 4/,5° R. Dunstsättiguug 81 pCt. 57 pet.

Wetter beiter, feiner Regen. Regen.

O. 0. OSO.

Wolkenzug. - - | 080. 6,

Tagesmittel: 337,24 Par... +8,/6° R... + 4,1 R...

Nachts anbaltender Regen.

+ 6,2° R.| Bode 86 pCt. Ausd

Land - und Stadtgericht. Wilde. wissen , sich durch

bekannt machen zu

Professor Dr. Kneiy rechtsbe

e gründete Forderungen AA Ansprüche zu haben und geltend Vf ao zu föôn- münder KniviG an auf den Antrag der Vor- und Beglaubigung in einen/ zu deren Aumeldung| Dampfschifffahrt

un i g den 18. Oktober: gem der folgenden Termine, \Passagicre als Güter, und werden un bdte bis guf Weiteres von Magdeburg

Le 8. oder 29, Novem-

Morgens 10 Uhr ¡E A i:

bei ch ermeidung Maga dap Kdniglichen Hofgericht i ;

kennenden Präklusion, hi n j n E r. ju er-

Datum Greifswald, den 410 Se . ptemberx 184: Königl. Preuß. Hofgericht von E (L. S.)

Sonntag,

Dienstag,

Donnerftag abgehen.

burg expedirt.

Dr. O r. Ddebrecht. theilen in Berlin

M i aN TILAT dan, S E uben d. F. - Vorm. 10 E vor dem Herrn Justizrath Wilde in unserem hic6- ges Gerichts - Lokale angeseßt.

An Die Stelle ei

läubiger mit der Anweisung vor, im Termine per- kung B m O E. en p msiänden au ustiz-Kommissarius, wozu wir|den kann) erhält der Assistent 50 Thaler jährlich. | Anz. 4. 4 Ritterg. in der E Bee erg. im R. B. Potsd.- 1 Dees: Am S Be derungen an die Masse präkludirt und wird ibnen physikalischen Kollegien » Beesuche Se ctemisGen und|9000 Thlr. Mebrere Lehn-/ érbp. und Aerbrg:

nlih oder durch einen mit Vollmacht und Fnfor- N versehenen Infor-\nach U

dée Justiz-Kommissarien Koelpin und Lüderiß in Pase-|Unbesti Vorschlag bringen , zu erscheinen , ihre An- abhängig von der Satt der Studi men an Honorar eit

renden, welche q n Aa, Assistenten in chemischen Arbeiten

walk in sprúche anzumelden und deren Richtigkeit nachzuwei-|unter sen. Die Ausbleibenden werden mit allen ihren For- üben.

Bei dem gebesserten Laftrane ber Mhe ers eo aen n tf N n per FD E

wieder die regelmäßige | dende cingeubt seyn müsse in analytisch - chemische i y owohl für| Arbeiten und sich hierüber vorläufig durch Mien: und Leipzig ist so eben erschienen und in allen Buch- ere Dampf-| dende Zeugnisse auszuweisen habe, i| unnöthig zu handlungen zu erhalten, erinnern. Halle, den 21. Sept. 1842.

S h wei g er, als Dircktor des physíika ischen Kabinets und chemischen Laboratoriums der vereinten Univer- sität Halle- Wittenberg.

wir mit dem 27\ten d. M.

Außerdem wird wdchentlich ein Schlepp- Pommern u. Rügen. Transport sowohl von Magdcburg als von Ham- Nähere Auskunft und Fahrbillets er-

Werderschen Markt Nr. 4. agpedurg, den 20. September 1842. Die Direction der vereinigten Hamburg - Magdebur- ger Dampfschifffahrts - Comvognie, o

cie [tage Cd emer, gi istenten am chemischen Labo- Wir laden dazu alle| um und physitalischen Kabinet der Universität

Außer freier Woh-|— 1 Ritterg. in Pomm., Pr. 78/000 Thlr. Anz reitish (wofür wohl |1 Ritterg. im Reg. B. Magdeb. - ch ein Aequivalent gegeben wer-|Anz. &. 1 Ritterg. bei Breslau,

cht fh nach und von Mie VAA

von Hamburg Sonntag, Mittwoch, Freita

die Herren Herrmann &€ Meyer,

D iel verspriht. Kösen,

Neben-Einnah Anz. ck. 1 Ritt Evir./

Anz. 80,000 Thir. Anz.

derselben Nimmt er dabei die an Französischen erfolgreih wirkenden Präparatoren so wird er die dargebotene Gelegen | A Gere Arbeiten

nnen, während be den LEMMISAn von Zeit zu Zeit besondere Remune- Daß der si

Fnnern gegen das Aeußere) durh uralte Hebungen

ach einmaliger Beobachiung.

Iwärme 9,0° R,

+ §,1° R.| Flusswärme 11,0° R,

nwärme 11/6 R, ünstung 0/022 Rh.

Niederschlag 0/726 Rh. Würmewechsel+12,4°

L N 75 pCc1, 080,

Allgemeiner Anzeiger für die Preuftischen

deshalb gegen die übrigen Gläubiger ein ewiges bei Ausführung Stillschweigen auferlegt werden. Ucckermünde, den 28. Funi 1842,

k

len werden.

Traubenkur in Kdsen. Zur Beantwortung mehrfacher Anfragen zeige ich bierdurch an, das auch im diesjährigen

Traubenkur in Kösen gebrau der Trauben den besten Er

September 1 Dr.

Aus freier Hand zu verkaufen. 1 Ritterg. in der Uckerm., Pr. 42,000 Thlr. Anz. *. Schroed er und L. S

. D res 1 4 Lehn-,

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 241. Sept. Niederl. wirkl. Sch. 52. 5% do. 1014. Kauz-Bill. —. S5 Span. 15. 33 do. —. Pass. —. Ausg. —. Zinsl, —. Preuss. Präm. Sch. —. Pol. —. Oesterr. 107%.

Antwerpen, 23. Sept. Zinsl. —. Neue Aul. 16.

Hamburg, 26. Sept. Bank - Actien 1645. Engl. Russ. 1094.

Paris, 23. Sept. 5% Rente fin cour. 118, 95. 3°, Rente fin cour. 80. 25. Aul. de 1841 —. 5°, Neapl. fn cour. 107. 50. 5% Span. Rente 22. Pass. —,

Petersburg, 20. Sept. Lond. 3 Met. 35 a Mamb, 3447. Paris 401. Poln. à Paris 300 Fl. —. do. 500 Fl. 78%. do. 200 Fl, —.

Wien, 23. Sept. 5% Met. 1094. 42 100. 3% 77: 1% —. Bank-Actien 1626. Anl. de 1834 1393. de 1839 1097.

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 29, Sept. Jm Schauspielhause: Jndustrie und Herz, Lustspiel in 4 Akten, von Bauernfeld, Hierauf: Drei Genre: Bilder, in Jtalienischer, Englischer und Deutscher Sprache, von L, Schneider. Ausgeführt in Dialog, Gesang und Tanz von Dlle. Grünbaum, Dlle. Polin und Herrn Schneider. Die Musik sämmtlicher Bilder ist von dem Jn 2Abebeling Herrn H. Schmidt.

23% —.

1) Eine Nacht in Venedig. (Jn 2 Abtheilungen.) 2) Ein Schot- tischer Clans-Häuptling und sein Sohn. 1715. 3) Der Kurmär- fer und die Picarde. 1815.

Freitag, 30, Sept, Jun Opernhause: ZJphigenia in Tauris,

Sonnabend, 1. Oft. Jm Schauspielhause: Die Geschwister, Hierauf: Richard's Wanderleben.

Die Französischen Theater-:Vorstellungen beginnen wieder wit dem Anfange des nächsten Monats. Das Abonnement findet nur auf die ganze Dauer der Vorstellungen, d. i. vom Oktober d. bis Ende Juni k. J., und zwar zur Hälfte des S Eintrittsprei: ses statt. Meldungen um Abonnements find is zum Schlusse des Monats September d. J. im Büreau der General-Jntendantur ab: zugeben, wo die Bedingungen einzusehen sind und demnächst die

Kontrakte abgeschlossen werden,

Königsstädtisches Theater.

Donnerstag, 29, Sept. Einen Jux will er sich machen, Posse nüt Gesang in 4 Akten, von J. Nestroy. Musik von A. Müller, F Freitag, 30. Sept. Der Talisman.

À% Sonnabend, 1 Oft. (Erste Jtalienische Opern - Vorstellung.)

Lucrezia Borgia. . Preise der Plâtze: Ein Plaß in der Orchester - Loge:

1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Plaß in den Logen und im Balkon des ersten Ranges : 1 Rthlr., im Parquet und in den Parquet:Logen : 20 Sgr., im Amphitheater und in den Logen des zweiten Ranges: 15 Sgr., Parterre: 10 Sgr., Sperrsiß des dritten Ranges:

7% Sgr., Gallerie: 5 Sgr. / : Textbücher, in Jtalienischer und Deutscher Sprache, sind im

Billet-:Verkaufs-Büreau und Abends an der Kasse à 5 Sgr. zu

aben. , Der Anfang der Jtalienischen Opern: Vorstellungen ist um

lb 7 Die Kasse wird um halb 6 Uhr geöffnet, O Cred ieebeton; Me Billets zu den bereits bestellten Pläßen

bis Freitag, Mittags 12 Uhr, in Empfang nehmen zu lassen, widrigenfalls anderweit darüber verfügt werden wird.

Anu die Leser. :

Die vierteljährlihe Pränumeration der Staats-Zeitung bcträgt 2 Rthlr. Preuß. Cour. für das Inland. Bestellungen für Berlin werden in der Expedition selbst (Friedrichs - Straße Nr. 72) gemacht, und jeder innerhalb der Ringmauer der Stadt wohnende Pränumerant erhält das Blatk durch die Stadtpost, schon den Abend vor dem ange- gebenen Datum, frei ins Haus gesaudt. Aus- wärtige, des Jn- oder Auslandes, bewirken ihre Be- stellungen rechtzeitig bei den resp. Post - Aemtern; wer dies versäumt, kann nicht mit Gewißheit die Num- mern erwarten, die vor der hier eingegangenen Anmel- dung erschienen sind. : i

Für einzelne Nummern des Blattes isst der Preis 25 Sgr.

Verantwortlicher Redacteur Dr. F. W. Zinkeisen.

hülfreich

t wir folgen förderlih zu seyn 842. Rosenberger.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei.

Staaten.

werden. [müblen , Roß - Oelmühlen, Pr. 3— 25,000 Thlr. —- daboratorien Gasthdfe 2c. ' SesGrcibung und jede nähere Auskunft um Vorbilde, | ertheilt auf fr. Briefe unentgeltlich der Güter-Agent heit zu {hähen|H. L. Beuthner in Letschin im Oderbruche.

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entsprechen-

Literarische Anzeigen.

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Sao É lr.

r. 14,000 osen, Pr. erlin, Pr. |graphie,

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Inhalt.

Anmitliche Nachrichten.

Frankreich. Paris. Bericht des Generals Bugeaud über die júngsten Operationen in Algier. Musikalisches. Brief aus Paris. (Die Kdnigl. Familie; Urtheile Über Bugeaud's Broschüre ; der Gummihandel am Senegal; Post-Verkchr mit England ; Lcinen-

Einfuhr. ; Großbritanien und Irland. London. Hof - Nachrichten.

Ucber den Zoll-Vertïag mit Hannover. Porto - Verhandlungen mit d, Vertheidigung der Boers. Vieh-Einfuhr. Liverpool. Große Feuersbrunst. Leeds. Nähere Nachrich= ten über das Feuer in Liverpool. Manchester. Ausführliche Details Über diesen Brand.

Belgien. Brüssel. Der Fndépendant über Belgiens Handel mit Frankreich und Deutschland. Gent. Flamändische S prache und Literatur. R

Schweden und Norwegen. Christiania. Königl. Mittheilung bei Schlicßung des Ta Bug, a :

Dänemark. Helsingdr. eue Details über das verunglüdckte Russische Linienschiff. / ;

Deutsche Bundesstaaten. Freiburg. Nähcres über den Auf- enthalt Jhrer Maicstäten des Königs und der Königin von Preu- ßen. München. Schreiben aus Frankfurt a. M.

Oesterreich. Wien. Ankunft des Herzogs und der Herzogin von

M: Ee Basel. Verweilen Fhrer Königlichen Majestäten von en, Spanieu. Madrid. Briefe aus Madrid. (Näheres in Bezug auf die Exzesse in Cadix ; Finanznoth; die Vormund;chaft der Kè- nigin; Vermischtes.) aus Paris. (Zurbano zu Gerona und

Barcelona.) Serbien. Semlin. Bedenken über die Abseßung der Familic

Obrenowitsch. Unterrichtswesen in Holland.

Amtliche Uachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Den Land- und Stadtgerichts-Rath Bonseri zu Stettin zum ider e ndedgeriGts e B und Mitgliede des Ober: Landes- gerichts zu JZJnsker urgs

Den bisherigen Land- und Stadtrichter von Blankensce in Tempelburg zum Land- und Stadtgerichts-Rath bei dem Land- und Stadtgericht zu Kulm in Westpreußen; und

Den bisherigen Ober: Landesgerichts -: Assessor Cascorbi bei seiner Beförderung zum Direktor des Land- und Stadtgerichts zu Namslau zugleich zum Kreis - Justizrath für den Namslauer Kreis zu ernennen.

Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Staats- und Kriegs-Minister, General der Junfanterie, von Boyen, aus der Rhein-Provinz.

Se. Excellenz der General der Jnfanterie, General:Adjutant Sr. Majestät des Königs und General: Jnspecteur des Militair- Unterrichts - und Bildungswesens der Armee, von Luck, von Sre

_Der Großherzogl, Sachsen - Weimarsche Legations-Rath und Data am Königl, Französischen Hofe, Wer land, von

Abgereist: Der Kaiserl, Russische Geheime Rath und Kam- merherr, außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am hiesigen Hofe, Freiherr von Meyendorff, nach Hamburg.

Zeitungs-Uachrichten. Ausland.

Frankreich.

Paris, 24. Sept, Ueber die leßten Ereignisse in Algier spricht sich der Bericht des General B i, den Kriegs-Minister in fol: gender Weise aus : „Mostaganem, 10, Sept. Zch bin am 5ten d. hier eingetroffen und glaubte die Kolonnen der Generale von Arbouville und von Lamoricière bereits zurückgekehrt zu finden, aber sie waren noch im Felde. Die von Maskara traf erst am oten und die von Mostaganem am 7ten hier ein. Jch wußte be- reits, daß Abd el Kader súdóstlih von Tekedempt alle Trúmmer der Streitkräfte seiner Kalipha's gesammelt hatte und sich an der Spiße von ungefähr 1200 Reitern und 700 Fußgängern befand. v hatte überall durch zahlreiche Proclamationen verkünden lassen, er mit einer Armee heranrúcke, und daß man deshalb die Waffen ergreifen und die Franzosen, wo sie sich zeigten, an- frei sollte. Diese kleine Wiederbelebung und die pomp- afte Ankündigung von seiner Rückkehr hatten mehrere Gegen- den in eine außerordentliche Aufregung versest. Jch cctbe von dem General Lamoricière, daß er den Abd el Kader jenseits Tekedempt so lange beobachtet hatte, als seine Lebensmittel reichten, und daß er sich dann zur Erneuerung seiner Vorräthe nach Mas- kara hin zurückgezogen habe, Auf diesem Wege sey ihm Abd el Kader mehrere Tage lang gefolgt, Ms seine Arrière: Garde neckend. Der General wartete auf eine günstige Gelegenheit, um eine offensive Wendung zu machen; sie bot sich bei Tortassa, diesseits Tekedempt. Da die Kavallerie des Emir Über den Mina gegan- gen war und nur durch eine sehr shmale Furth zurück konnte, so ließ er sie durch seine ganze Kavallerie angreifen. Dieses kleine Gefecht hatte sehr glúckliche Wirkungen; Abd el Kader konnte sich nicht einer Verfolgung bis Maskara rühmen, sondern er ward selbst mehrere Stunden lang verfolgt und erschien nicht wieder. Der Zauber seiner plôgzlichen Rückkehr ist vernichtet worden. Die

unterworfenen Bevölkerungen haben wieder Vertrauen gefaßt, und die etwaigen Hoffnungen, die auf seine Rückehr gegründet waren, sind geshwounden. Während der General Lamoricière südöstlich von L ekedempt operirte, befand sh der General von Arbouville in dem Lande der Flittas. Er hatte die Unterwerfung einzelner Stämme erlangt, andere aber flohen vor ihm und warfen sich in den gebirgigen und waldigen Theil, der den Osten jenes Agaliks bildet und sih an die Gebirge von Ouenseris anschließt, welches von sehr kriegerischen Kabylen bewohnt wird, welche die Türken nie- mals besiegen konnten, und von denen Abd el Kader nur eine religióse Unterwerfung und einen schwachen Tribut zur For! füh- rung des heiligen Krieges erlangte. Der General von Arbouville hatte nicht die Absicht, tief in das Gebirge einzudringen, aber er hoffte, am Saume desselben auf die Stâmme der Flittas zu sto- ßen, die vor ihm flohen. Als er sich in dieser Hoffnung getäuscht sah und seinen Rückzug antrat, ward er von cinem Theil der Ka- bylen jener Gegend, denen sich 4 bis 500 Reiter der Flittas an: geschlossen hatten, lebhaft angegriffen. Das Gefecht dauerte indeß nur kurze Zeit, denn unsere Kavallerie trieb den Feind mit leich: ter Múhe in sein Gebirge zurück, und der General von Arbouville seßte seinen Marsch nah Mostaganem ohne weitere Anfechtungen von Seiten des Feindes fort.“

Das Konservatorium hat wieder einen bedeutenden Verlust erlitten; Baillot, der berúhmte Violinist und Verfasser des ausge- zeichnetsten Werks über den Unterricht im Violinspiel, der bekann- ten Baillotschen Violinschule, ist vorigen Dienstag im 71sten Jahre seines Alters hier gestorben. Ueber die Beseßung der durch seinen Tod erledigten Lehrerstelle am Konservatorium verlautet noch nichts. Erst kürzlich sind an dieser Anstalt einige neue Er: nennungen in anderen Fächern vorgenommen worden. Duprez und Manuel Garcia wurden zu Gesangslehrern an derselben er- nannt, Henri Herz und Mad. Farrenc zu Lehrern im Pianoforte- spiel, Gallay zum Lehrer fúr das Waldhorn. Adam, als âltester Pianoforte-Lehrer, hat die Stelle eines General : Jnspizienten des Pianoforte-Unterrichts am Konservatorium erhalten.

_Jn Marseille giebt jeßt eine Deutsche Opern-Gesell schaft eine Reihe von Vorstellungen, die großen Beifall sinden; es werden von ihr selbst Jtalienische Opern, z. B. die „Nachtwandlerin“, mit Erfsbii, gegeben,

Der gegen die Verwaltung der Eisenbahn von Paris nach Versailles, linkes Ufer, anhängig gemachte Prozeß wegen der Ka- tastrophe vom 8. Mai, wird am 22, November dffffentlich verhan- delt werden. Es sind bereits Über 60 Zeugen vernommen worden.

Herr Cahen, Redacteur der Zsraelitischen Archive in Frankreich, schreibt an dieGazettedes Tribunaux, daßer die Gesinnungen seiner Glaubensgenossen zu gut zu kennen glaube, um versichern zu konnen, daß, wenn Deus es gewagt hätte, bei einem von ihnen zu erschcinen, um Alinosen zu verlangen, er sicherlich zurÜckgewie- sen worden wäre, da seine Handlung ihnen einen zu großen Ab- scheu eingeflößt hâtte, als daß sie einen solchen Menschen empfan- gen haben würden.

= Paris, 24. Sept. Am Dienstag wird der König vom

Schlosse zu Eu, wohin jeßt noch der Minister des Handels und |

Ackerbaues sich begeben hat, mit der ganzen Königlichen Familie abreisen, auf wenige Tage die Tuilerieen beziehen und dann nach dem Schlosse von St. Cloud gehen, wo sie die lezten Wochen des Herbstes zuzubringen gedenken. Die drei jüngeren Prinzen sind jeßt wieder hier, der Lerzog von Aumale und der Prinz von Joinville wohnen in den Tuilerieen, wo der Erskere gestern die

Glückwünsche einer Anzahl Offiziere aller Grade zu seiner Beför- | Die Herzogin von Orleans soll noch immer |

derung empfing. | etwas leidend My und vorzugsweise dieser Prinzessin halber wird der Hof auf seinen früheren Plan, auch noch einen Ausflug nach Fontainebleau zu machen, wahrscheinlich verzichten. J

Die Schrift des General: Gouverneurs Bugeaud über Alge- rien wird sehr verschiedenartig beurtheilt, obgleich Niemand in Abrede stellen kann, daß sie ihrem Jnhalte nah durchaus nur Wahres und Empfehlenswerthes giebt und mit dem praktisch ge- übten Blik geschrieben ist, der den General Bugeaud auszeichnet. Allein es kann auch nichr bestritten werden, daß er durch Verdf- fentlihung derselben im Grunde denn doch den nämlichen Fehler beging, den er selbst wenige Tage vorher an seinen Untergebenen des Zten Jäger - Bataillons zu Fuß so skreng gerügt und bestraft hat, und wobei er sicher in seinem vollsten Rechte war. Der General: Gouverneur von Algier mußteder Natur seiner Stellung nach, wenn er Vorschläge zu machen hatte Über die von ihm für zweckdienlich und sach:

emäß erachteten Maßregeln, solcheausschließlich seiner vorgeseßten Be- hörde, das is, dem Kriegs-Minister und der Regierung machen ; wenn er aber etwas diese Art verdsfentlichen wollte, mußte er dazu die Erlaubniß dieser nahsuchen, und dies hat er nicht ge- than und dadurch den gerechten Tadel derselben auf sich gezogen, dem er auch nicht entgehen wird. Denn jeder Unbefangene wird anerkennen, daß jede Verwaltung, jede Regierung überhaupt un- mödglih würde, wenn es dem Beamten, wie hoch er auch gestellt sey, gestattet wäre, seine Bemerkungen in Dienstsachen, statt sie am geeigneten Orte, nämlich bei seiner Ober-Behörde, anzubringen, an das Publikum zu richten und dieses gleichsam zum Schiedsrichter zwischen ihm und seinen Vorgeseßten zu machen. Und in dieser Beziehung findet der General Bugeaud auch unter seinen Waffen- enossen selbst, so wie bei allen Unbefangenen, ziemlih strenge eurtheiler.

Gestern Vormittag hat sih die vom Ministerium niederge- seßte Kommission zur Prüfung der Verhältnisse des Gummihan- dels am Senegal zum erstenmale unter dem Vorsiße des Herrn Gauthier, Mitglieds der Pairs-Kammer und interimistischen Finanz- Ministers zwischen den beiden Ministerien vom 15. April und 12. Mai 1839, im Hotel des Maríine-Ministeriums versammelt. Man sagt, auch der Prinz von Joinville habe der Erörterung beigewohnt. Von dem Beschlusse, welchen diese Kommission fassen, von den Vorschlägen, welche sie der Regierung machen wird, hängt das Schisal einer nicht unbedeutenden Zahl kleiner Geschäftsleute ab, die in jener Kolonie selbst als Theilhaber an der unter den Auspizien der Regieruna, selbst gegründeten und wit einem gus-

Berlin, Freitag den 30 September

schließlichen Monopol jenes Handelszweiges ausgestatteten Gesell- schaft den Verkehr mit den endes: Etcatboruée E wei ten, wodurch aber die Operationen mehrerer großen Handelshäuser, besonders von Marseille und Bordeaux, die vor dem Bestehen dieser Gesellschaft auch sehr ausgedehnte Geschäfte darin gemacht hatten, gehemmt wurden. Deshalb nun haben diese Handelshäuser, denen ein beträchtlicher Gewinn auf diese Weise entging, alle Hebel in Bewegung geseßt, Reclamationen bei der Regierung eingereicht, in “Journal-Artikeln ihre Sache als die gerechte vertheidigt und mit Energie gegen das Monopol sich erhoben, das man einer geringen Zahl von Begünstigten, wie sie sagen, gewährt habe. Sie ver- langen unbedingte Freiheit für diesen Zndustrie- und Handels: zweig, und die Chancen scheinen sich allerdings für sie günstig: zu gestalten. Die Majorität der Mitglieder der Kommission soll zu ihren Gunsten sich aussprehen. Doch sind die Verhandlungen noch nicht zu Ende, wiewohl eine Aenderung der vorherrschenden Meinung, wenn auch nicht unmöglich, doch nicht sehr wahrschein- lich erscheint.

Die Erleichterung der Post Verbindungen zwischen Frankreich und England, wozu schon mehrmals Versuche gemacht, aber jedes- mal mißglückt waren, soll nun der Gegenstand abermaliger Ver- handlungen zwischen beiden Staaten werden. Von Seiten der Französischen Central-Post- Verwaltung is ein höherer Beamter, Herr Dubost, nach London abgeschickt worden, um mit den dor- tigen Post:Behörden sich Úber Herabseßung der Brief-Taxen und

| alle hierauf Bezug habenden Maßregeln in Benehmen zu seßen.

Bisher waren alle Schritte dazu, zu welchen England willig die Hand geboten hatte, an der Hartnäigfeit der Französischen Ver- waltung gescheitert, die auch bei dem Transporte des Jndischen Felleisens durch Frankrei mit einer exzessiven Strenge zu Werke ging, woraus die bekannten Prozesse zwischen der Post-Verwal- tung und den Tourieren der Englischen Journale oder vielmehr diesen selbsk entstanden, deren mehrere noch jet vor den Französi- schen Gerichtshöfen anhängig sind. Nur die Drohung, diese De- peschen künftig ganz der Route durch Frankreich zu entziehen und über Triest und Deutschland gehen zu lassen, scheint endlich bei der Französischen Post - Verwaltung Eindruck hervorgebraeht und sie nachgiebiger gesiimmt zu haben. Das Publikum hat sich längf über die enormen Brieftaxen für Korrespondenzen von und nach Eng- land beschwert, auch in den Kammern hatten die Klagen darüber Wiederhall gefunden, aber waren immer an den Fisfal:Ansprüchen des Schaßes gescheitert. Es wäre nun im allgemeinen Jnteresse schr zu wünschen, daß eine alle Theile befriedigende Auskunft ge- troffen würde.

Man hat fúrzlich aus dem Umstande, daß im Monat Juli 1,319,600 Kilogr. leinenes Garn aus England in Frankreich ein- geführt wurden, also das Doppelte der Quantität, die bei dem niederen Zolle vcn 12 pCt, im vorigen Zahre in gleichem Zeit- raume eingeführt worden war, die Unwirksamkeit der Ordonnanz vom 26. Juni beweisen wollen, welche den Zoll auf 20—30 pCt. erhöhte. Der Schluß ist aber falsch, da die im Juli eingeführte Quantität und selbst ein Theil der im August eingeführten noch den früheren niederen Zoll bezahlte, weil die Waare schon vor dem 26. Juni bei den Französischen Zoll : Aemtern angekommen und deklarirt worden war; obgleich sie erst später zum Umsaße fam, so hatte sie doch geseßlich nur den zur Zeit der Declaration bestehenden Zoll zu zahlen, Erst die Resultate, welche die Einfuhr

| den Winter über geben wird, lassen einen sicheren Schluß auf die

Wirkungen der Ordonnanz vom 26. Juni zu.

Großbritanien und Jrlanud.

London, 24. Sept. Jn Windsor sind in den leßten Ta- gen cine Anzahl von vornehmen Gästen eingetroffen, welche Ein- ladungen von Jhrer Majestät empfangen haben. Es befanden fich unter ihnen der Erzherzog Friedrich von Oesterreich, der Erb- großherzog von Meklenburg- Streliß, der Fürst und die Fürstin Lichtenstein und der Fürst Esterhazy. Der Erzherzog Friedrich musterte gestern früh im großen Park zu Windsor das Lte Leib- garde: Regiment. Abends war großes Diner in der Waterloo- Gallerie des Windsor-Schlosses. Heute oder am Montag wird die Königin eine Geheimeraths : Versammlung halten, in welcher die weitere Prorogation des Parlaments beschlossen werden soll,

Der Morning Herald meldet nun auch den Abschluß des Zoll-Vertrages mit Hannover und veranlaßte dadurch die Chr o- nicle zu folgenden Bemerkungen: „Der Herald gesteht ein, daß an Hannover von jeßt an ein Zoll von ; pCt. von allen Ar- ten von Waaren bezahlt werden soll. (Dem Bernehmen nach, be- merkt hierzu die Hamburger Börsen- Halle, soll auch diescr Saß von *; pCt. nur ausnahmsweise für einzelne Waaren, wie insbesondere Britische Manufakte, gelten, der allgemeine Saß aber sogar auf pCt. festgeseßt seyn.) Es ergiebt sich daraus, wie begründet unsere Beschwerden gewesen sind, denn es zeigt sich, daß Lord Aberdeen an Hannover gerade zweimal so viel bewilligt hat, als ihm geseßlich zukommt. Hannover hat Überhaupt gar kein Recht auf den Stader Zoll, als so weit dieses Recht in dem Schwedischen Traktate von 1691 begründet isk. Dieser Traktat stellte das Maximum des Zolles auf -\7 pCt. ad valorem fest, und Hannover hat von Lord Palmerston die förmliche Anzeige erhalten, daß die Britische Regierung einen höheren Zoll nicht be- willigen werde. Der Herald scheint vollkommen zu Hause zu seyn, wenn er von den Mysterien des Stader Zolles spricht; so lange er aber nicht darthun fann, daß es fúr den Handel vor- theilhafter is, ". als -!- pCt. zu bezahlen, werden wir der Ansicht bleiben , daß die Britischen Interessen durch diesen Hannoverschen Traktat, welcher möglicherweise von Lord Aberdeen bereits unter- zeichnet ist, der aber doch eines Tages auf die Tafeln des Unter- hauses wird gelegt werden mússen, schmählich geopfert worden sind.

Die Times meldet, daß ein Französischer Posk-Beamter der eingetroffen is, um mit der Englischen Post:-Behbrde land zu abseßung des Briefporto's zwischen Frankreich r erbältnipmáßia unterhandeln, welches in ersterem Lande nes H wié Veranlassung hoch ist und zu Einschwärzungen von Brief

giebt, (Vergl, oben Brief aus Paris.)