1842 / 274 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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den die Eingebornen entweder nah und nah über die Gránzen der Französischen Herrschaft hinausgedrängt werden, oder ihr Geschlecht, was wahrscheinlicher ist, wird in langsamer Agonie aussterben.

= París, 27. Sept. Die Post aus der Levante ist end-

lich E ‘bringt aber wenig von Bedeutung, außer der Er- ebung Mehmed Alis zu der Würde eines Sadrazan, etwa so el als Groß-:Wesirs, durch den Sultan, der diese Gunst-Bezeu-

j iteur Ottoman zur öffentlichen Kunde bringen ließ. Ueber A der Dinge zwischen der Pforte und Persien bringen iese Nachrichten nichts von Belang. Z

Die Königliche Familie wird morgen oder übermorgen zu- üdckerwartet. Das Befinden der Herzogin von Orleans war, nach

Ein vom obersten Handels - Búreau zu London an die Han-

F siâtigen, daß England die Ausfuhr von Spinn- und Webemaschi- nen fúr Wollen- und Baumwollen-Waaren fünftig gestatten will. Die Französischen Maschinen - Fabrikanten, die in neuester Zeit

Zoll auf diese Maschinen von England her bedeutend erhöht werde.

Großbritanien und Jrland.

London, 26, Sept. Die Königin hielt vorgestern zu Wind- sor cine Geheimeraths:Versammlung, in welcher die fernere Pro- rogirung des Parlaments vom 6. Oktober bis zum 10, Novem- ber beschlossen und öffentliche Dankgebete in allen Kirchen des Reichs für die diesjährige reiche Aerndte angeordnet wurden. Hierauf hatten Sir R. Wilson, als neuer Gouverneur von Gi: braltar, und Herr Ellis, der mit ciner besonderen Mission an den Brasilianischen Hof beauftragt ist, die Ehre, bei Jhrer Majestät zum Handfkuß zugelassca zu werden, und dem Grafen von Wilton, der Sr. Majestät dem Könige von Sachscn die Jnsignien des Hosenband-Ordens überbringen soll, ward seine Abschieds-:Audienz ertheilt.

Der Marquis von Wellesley, ältester Bruder des Herzogs

von Wellington, ist im 83sten Jahre seines Alters gestorben, Er hatte sich in früheren Jahren durch sein Verwaltungs - Talent in Indien und Jrland ausgezeichnet. Jhm folgt sein nächster Bru- der, Lord Maryborough, im Marquisat, da der Verstorbene kin- derlos war. Die neuesten Berichte aus Liverpool von Sonnabend Nach- mittag melden, daß der Brand der Speicher und Pakhäuser in Fromby- Street glücklich gelöscht worden is. Der Betrag des Verlustes wird noch nicht mit Genauigkeit angegeben ; man {äßt denselben indeß auf mindestens 500,000 Pfd. St. Auch der Ur- sprung des Feuers is noch nicht ermittelt; Unvorsichtigkeit oder ein bloßer Zufall in einem der Magazine von Crompton : Street wird als die wahrscheinlichste Ursache angenommen. Die Verluste, welche die verschiedenen Versicherungs - Gesellschaften durch dies Feuer erleiden, werden bis jeßt auf 350,900 Pfd. angegeben,

Die neuesten Berichte vom Vorgebirge der guten Hoff- nung, welche bis zum 30. Juli reichen, melden, daß die Ausge- wanderten in Port Natal sich sämmtlich den gegen sie abgesandten Britischen Truppen ergeben haben. Auch heißt es, daß Oberst: Lieutenant Cloete, der sl jeßt in Petermaurißburg befand, eine Proclamation erlassen hat, in welcher allen Ausgewanderten Am: nestie verheißen wird, mit alleiniger Ausnahme der desertirten Militairs oder, wie man glaubt, nur derjenigen Deserteurs, welche sich auf die frúhere Aufforderung zur Rúckehr nicht gestellt haben, und von fünf der Hauptführer der Boers, nämlih Praetorius, Prinslo, Berger und der beiden Bredas, Vater und Sohn. Die Ausgewanderten hatten bereits vorher alle von ihnen gefangen genommenen Engländer auf freien Fuß gestellt, Dieselben sind, 19 Mann an der Zahl, nämlich 18 Gemeine und ein Unteroffizier vom 27sten Regiment, zurückgekehrt und haben versichert, daß sie in ihrer Gefangenschaft sehr gut behandelt worden seyen. Jn Bezug auf diese Nachrichten sagt der Standard: „Zebt bleibt aber noch die Erledigung des schwierigsten Punktes übrig, die Art und Weise nämlich, wie Port Natal kolonisirt oder unter Briti- schem Scepter behauptet werden soll. Nach dem, was geschehen ist, und in Betracht der großen Fruchtbarkeit des umliegenden Landes würde es offenbar Thorheit seyn, diese Niederlassung auf- zugeben; es wird aber zugleih nothwendig seyn, sowohl die Ein- gebornen zu gewinnen, als für den Nothfall eine wirksame Schranke gegen sie zu errichten. Die unter der Whigverwaltung stattge- habte ganz verkehrte Behandlung der Gränz-Angelegenheiten un- serer Cap- Kolonie muß rasch und kräftig wieder gut gemacht wer- den, wenn nicht die jeßige Unzufriedenheit der Englischen Koloni- sten mit vollstem Grunde noch zunehmen soll.“

Modena nebst Gemahlin, und den Königlichen Prinzen und Prin- zessinnen nah dem Köuigssee, wo unter Musik und Böllerschall Bartholomà wurde in espeisk, und Abends die Rückfahrt Über den See en traf die verwittwete Kaiserin Marie Luise,

erzogin von Parma, in Berchtesgaden ein, und reiste am Abend, nach der Gartenbeleuchtunz im Salzberg und der Bergfahrt, wie-

die Holzstürze vorgenommen wurden.

dem Jagdschlosse

Leipzig, 30. Sept. (Bu chh. Börsenbl.) Von dem Rath | der Stadt Leipzig ist in Folge einer auf Antrag des Buchhând-

lers Georg Freiherrn von Cotta ergangenen Verordnung der Kd- t irection das bei Hotop in Kassel erschienene 2e | Heft des Mefistofeles 1c. provisorisi | und zwar, wie es in dem betreffenden Erlasse heißt, „wegen dessen nach den Grundsäßen der hierländishen Censur für anstößig und unzulässig zu achtenden Jnhalts und namentlich in Betracht, daß die S, 111 gegen den verstorbenen Vater Cotta?s enthaltenen Aeußerungen unzweifelhaft als persönliche Beleidigungen sich dar- stellen, deren Untersuchung und Bestrafung nach | Kriminal-Geseßbuches auch von dem Sohn beantragt werden kann.“

Kiel, 27. Sept. Der König traf heute Mittag um 12 Uhr | hierselbst zu Pferde ein, nachdem derselbe bereits auf dem großen | Exerzierplate, vor der Brunswieck, das 5te Jäger-Corps inspizirt

hatte, begleitet von einer zahlreichen Suite, und wurde festlich em: pfangen von den Behörden und Bürgergarden unter dem Jubel des Volks und dem Geläute der Glocken, darauf im Königlichen Schlosse Cour an. selbe mehrere öffentliche Anstalten, und wird, dem Vernehmen nach, heute noch wieder nach Noer zurückehren.,

Der Kaiserlich Russische Vice--Kanzler und Minister des Aus- wärtigen, Graf Nesselrode, welcher sich einige Zeit bei dem Gra- fen Blome zu Heiligenskedten aufhielt, hat von dort aus eine Reise nach Rendsburg gemacht, wo er von dem Könige huldreichsk empfangen worden ist.

XX Frankfurt a. M., 29, Sept. der Prinz Friedrich von Preußen kam vorgestern, gestern ZJhre Durchlaucht die Frau Fürstin von Liegniß, hier an. Wie es heißt, wird Se. Majestät der König von Preußen nur auf der Durchreise unsere Stadt berühren.

Für den übermorgen Vormittag stattsindenden Abmarsch der Bundestruppen ist Alles vorbereitet und unsere Linie ld] morgen die Oesterreichischen Truppen auf den seither von diesen beseßten Posten ab.

Bei der morgen stattfindenden monatlichen Abrechnung der Börse skeht ein weiteres Steigen der Fonds zu erwarten, da- sie heute fast alle, besonders aber die Oesterreichishen und Hol- ländischen, zu höheren Coursen sehr gesucht waren. endlich wieder Leben in unseren Effekten-:Handel zu kommen.

Desterreich.

Der Herzog von Leuchtenberg, welchem von Seiten des hiesigen Hofes der Oberst Fürst von Lobkowiß als Dienstkämmerer zugetheilt wurde, hat sich gestern nah dem Lusi- schloß von Schönbrunn verfügt, um Zhren Majestäten und den anwesenden Prinzen des Kaiserhauses seine Aufwartung zu machen. Leider befindet sich seine erlauchte Gemahlin seit ihrer unwohl, daß sie Zimmer und Bett hüten muß und dadurch ver- hindert war, ihrem Gemahl bei seinen gestrigen Besuchen Gesell- Heute wurde dagegen die hohe Patientin durch esuch der Frau Erzherzogin

Schweiz. Heute ist ein Supplement des Constitutionnel Neuchatelois in Golddruck erschienen; wir entlehnen demselben die nachstehenden Berichte :

Am gestrigen Tage, an welchem die Bewohner Neuchatel's Jhrer Majestäten entgegensahen, hatte sich die Stadt en an fesilih geschmúckt; alle Häuser und na- traßen, welche Allerhöchstdieselben passiren soll: ten, waren mit Blumen- und Laubgewinden und zahlreichen Fah- nen in den Farben des Königs, der Königin, des Fürstenthums und der Bürgerschaft geshmückr. Eine unermeßliche Volkemenge Am Eingange der Stadt hatte der Ma- gistrat eine Ehrenpforte in edlem und gefälligem Styl errichten lassen, die mit einem Adler und zahlreichen Fahnen und Blumen- Gewinden geschmúckt war. Eine Dccoration anderer Art im ele- gantesten Styl war am Anfange der Rue des Terreaux neben dem Schr viele Privathäuser waren mit dem ausgesuchtesten Geschmack dekorirt und wetteiferten unter einander in der Eleganz ihrer Verzierungen.

ng, die dem alten Pascha große Freude gemacht haben soll, im |

mit Beschlag belegt worden, Ven neuesten Mittheilungen aus Eu, wieder befriedigender geworden. | dels-Kammer zu Manchester gerichtetes Schreiben scheint zu be- | ret. 203 des

ebenfalls Ausgezeichnetes leisten, wünschen deshalb, um nicht von | der Englischen Konkurrenz erdrúckt zu werden, daß der Eingangs: |

Se. Majestät nahm esuchte der-

Se. Königl. Hoheit

Es scheint

IKien, 24. Sept.

schaft zu leisten. ophie erfreut,

Neuchatel, 25. Sept.

der Ankunft vom frühen M mentlich in den

durchwogte die Straßen.

Stadthause errichtet.

d Am Freitag sînd von der Admiralität die ausgeschriebenen Lieferungen von Rind- und Schweinefleisch für den Bedarf der Flotte während des nächsten Jahres den Mindestfordernden zu- geschlagen worden. Die bedeutendsken Häuser des Königreichs hatten Angebote gemacht, die erfolgreichen Bewerker gehören aber meistens der Londoner City an. Das Fleisch wird um 27 bis 30 Shilling für die Drittels-Pipe wohlfeiler geliefert, als im vo- (a b Zahre, und die mit ihren Angeboten durchgefallenen Hâäu- is. daß die Lieferanten bei diesem niedrigen Sake i H große Einbuße erleiden müßten. eóú Aas f orning Chronicle will wissen, daß Lord Ashbur-

Pai ernanne tuceue solehe Beendigung seiner Mission um

er Naval and Mili ; Britischen Streitkräeo G iitary Gazette zufolge sollen die Regimenter N in Kanada sehr bald reduzirt und mehrere

Amerifa direft nah Asien beo do n China noch fortdauert, aus

; eo Der Courier will wi rdert werden,

; ssen, daß di i ler e, hin ly, de Cnalilben Ha Lon Aoertndtes E e 0 as Qs in ia aats wohlfeiler zu ifiodin ats A ES s aufleute zu bestimmen, daß sie Englische W 'anischen nähmen. aaren als Rückfracht Das im Getraidehandel beschäftigte

Aber nicht erst in unserer Stadt sollten Jhre Majestäten die ersten Zeichen der Freude der treuen Bewohner des Fürstenthums erblicken; seit langer Zeit schon hatten die Stadt Landeron, die Dörfer Cressier, Cornaux und Saint - Blaise Vorbereitungen zu einem würdigen Empfange getroffen : überall waren Ehren errichtet, von denen mehrere sich durh geschmackvolle Ausf auszeichneten.

Eine Beschädigung des Wagens Sr. Majestät in der Nähe von Basel verzögerte leider die Reise der Allerhöchsten Herrschaf- ten um mehrere Stunden, so daß Jhre Majestäten Moutiers- Grandval, wo Alles zu ihrem Empfange bereit war, am Freitag nicht mehr erreichen fonnten, sondern in Delémont übernachten Dies erfuhr man hier erst um 10 Uhr Morgens, und um 11 Uhr begaben sih der General von Pfuel nebst dem Prä: sidenten des Staats-Raths, Baron von Chambrier, nach Landeron, um Jhre Majestäten dort zu erwarten. Eine aus Personen jeden Alters und Ranges bestehende Ehrenwache, schwarz gekleidet und arben der Königin, war bereits früher dort angekommen. Um 4 Uhr betrat der König den Boden des Für- stenthums, und dieser feierliche Moment wurde dem Lande durch elâute und Artillerie-:Salven kund gethan. Bei Landeron ih der Châtclain an der Spike der Justiz-Beamten und der Geistlichen nebst dem Rath der

mit Schärpen in den

ürgerschaft aufgestellt, um

ville hat vorgestern seine Zahlungen ei Haus King und Mel:

, Die Spanische 5 und 3 pTtge. E. Börse etwas gesunken, was man dem Umstande zuschreib die Spanischen Provinzen dem Aufruf des Finan t, daß gen der verlangten 120 Millionen nicht nisters we-

ent von einer gezwungenen Anleihe die Rede Sen haben, so daß

Deutsche Bundesstaaten.

hren Majestäten ihre Ehrfurcht zu beweisen. Der Chätelain von hielle und der Maire von Lignières mit den und den angesehensten Einwohnern ihres Gerichts- teten den König bei Saint-Blaise.

ner in ihren und begrüßt twa um 6 Uhr erreichten J hrenpforte standen

stiz:Beamten irfs erwar- ( Ueberall hatten sich die Ein- Festkleidern zu beiden Seiten des Weges aufge: en Jhre Majestäten durch lauten Zuruf.

re Majestäten die Stadt.

nern der E ie vier Ministralie

n und das

Múnchen, 27. Sept. Nachrichten aus Berchtes x folge waren am 22, September der regierende De ut dena nebst Gemahlin und zwei Prinzessinnen dort angelangt, und fuhren mit Jhren Majestäten dem König und der König n, der verwittweten Kaiserin von Oesterreich, dem Erbgroßherzog von

eneral:Consei lebe die Königin !

asmus der ließen Jhre M richtete folgend

l der Stadt. Der Ruf: „Es lebe der Kdnig! Es erscholl unaufhbrlih und die Herablassung und rúßten, vecdoppelte den hrenpforte angekommen,

rgermeister Robert

hre Majestäten

ajestäten anhalten und der

¡Sire! An diesem glücklichen Tage geht das Versprechen Erfüllung, welches Ew. Majestät nO i C 25 Jahren fpeede 2 Sie, von uns scheidend, uns die Hoffnung ließen , dercinû zu uns zurü ukchren. Damals noch Prinz, heute König, begrüßen wir Sie, Sire, nebs Fhrer Majestät der Kdnigin, Fhrer erhabenen Ge- mahlin, mit neuen Gefühlen der Freude und der Liebe. Die Stadt Neuchatel, gidglia durch ihre Jnfstitutionen, ihre Gerechtsame und Freiheiten, die uns durch unsere Brandenburgischen Souveraine ge- wissenhaft erhalten worden sind und deren Aufrechthaltung Ew. Majestät bei Jhrer Thronbesteigung zu def een cruhten, die Stadt Neuchatel , sage ih, is ol darauf, Ulerbdbidieselben in ihren Mauern zu besißen und wir, thre Magistrats-Personen, an der Spitze der Bevölkerung , die sich von allen Seiten um Sie drängt, wir fommen, um Ew. Majestät die Beweise unseres Gehorsams, unserer Treue und unserer Ergebenheit zu Füßen zu legen, indem wir unsere heißen Gebete zum König der Könige emporsenden für die kosibare Erhaltung desjenigen, dem wir, nächst ihm, unser gan- zes Glüdk verdanken.

Se. Majestät geruhten hierauf in úberaus huldreicher Weise ungefähr Nachsiehendes zu erwiedern :

„Jch hatte Jhnen in der That versprochen, wiederzukommen, aber es hat etwas lange gedauert, ehe Jh Mein Versprechen er- füllen fonnte; um so ande rührt ich jeßt der Enthusiasmus, mit welchem Jch von den Neuchatellern aufgenommen werde.“

Jhre Majestäten hielten sodann ihren Einzug in die Stadt, begrüßt von dem fortwährenden Zuruf des Volks, welches dicht gedrängt die Straßen erfüllte, Die Fensker waren mit elegant gekleideten Damen beseßt, welche die erhabenen Gäste mit dem Wehen ihrer Tücher begrüßten. Endlich im Schlosse angekommen, wurden die Allerhöchsten Herrschaften von den dort befindlichen Staats-Beamten mit dem wiederholten Zuruf: „Es lebe der König! Es lebe die Königin!“ und von der aus einer Compagnie Carabiniers und Infanterie bestehenden Ehren- Garde mit dem Generalmarsh empfangen. Der König, welcher die Uniform des Neuchateller Garde- Schüben- Bataillons trug, ließ, nachdem er den Wagen verlassen, die Ehrenwache die Revue passiren und hatte darauf die Freude, den Prinzen Alexander, Sohn Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Friedrich, in seine Arme zu ließen. Unterdeß hatten die dentlichen Beamten, der Staats-Rath, der Präsident des obersten Gerichtshofes, die Gerichts- und Militair- Beamten, die Gesellschaft der Prediger, die Chefs der vier Bürgermeisterelen, die katholische Geistlichkeit, der Rektor und Vice-Rektor der Aka- demie und mehrere angesehene Personen sih in dem großen Saale des Schlosses versammelt, wo Jhre Majestäten bald darauf er- schienen und an Alle einige huldreiche Worte richteten. Se, Ma: jestät der König empfing sodaan in einer Privat - Audienz die Herren von Muralt und Ruchet, die von dem Vorort beauftragt waren, Allerhöchstdieselben im Namen der Eidgenossenschaft zu begrüßen. h pop / i

Se. Majestät erklärten demnächst, daß Sie bereit seyen, die Gesellschaft der Armurins zu empfangen und dem Schauspiel dieses National-Festes beizuwohnen, welches der Magistrat zu Ehren Sr. Majestät veranstaltet hatte. Zu diesem Zwecke war auf dem Schloßhofe eine Estrade errichtet, auf der der Köniz

| Plaß nahm; die Königin befand sich mit den Ehren-:Damen in

einem der Säle des Schlosses. Die Gesellschast der Armurins

ellte sich im Kreise auf, und der Bannerherr von Meuron, ihr e la hielt eine Anrede an Se. Majestät, worin er darauf hinwies, daß seit vier Jahrhunderten die Neuchateller Bürger, bekleidet mit den Rüstungen ihrer Vorfahren, sich in jedem Jahre mit ihren Kindern in das Schloß begäben, um daselbst ihrem Fürsten für die treue Erhaltung ihrer Rechte und Privilegien zu danfen und die Versicherung ihrer Treue und Ergebenheit zu er-

neuern. Das Alter dieses Festes, die Erinnerungen, welche es

hervorrufe, hâtten den Bürgern von Neuchatel den Muth gegeben, um die Erlaubniß nachzusuchen, vor Sr. Majestät erscheinen und durch das Organ ihres Bannerherrn den tiefgefúhlten Dank aus- | sprechen zu dürfen fúr alle die Wohlthaten, womit die Branden- burgischen Fürsten die Bewohner Neuchatel's beständig Überhäuft hâtten.

Se. Majestät erwiederten diese Anrede in der huldreichsten

Weise. „Mit großem Vergnügen“, sagten Allerhöchsidieselben un- ter Anderem, „empfange Jch die Huldigungen der Stadt und Bürgerschaft Neuchatels; Jch werde ihre Gerechtsame, Freiheiten und Gewohnheiten aufrecht halten. Das Schauspiel des Armurins- Festes hat Mir ein nicht zu beschreibendes Vergnügen gewährt.“

Man brachte hierauf zwei alterthümliche Humpen herbei, wo-

von einer Sr. Majestät, der andere dem Bannerherrn Übergeben wurde, der nach erhaltener Erlaubniß einen Toask auf die Gesund- heit Jhrer Majestäten ausbrachte, der mit dem wiederholten Rufe: „Es lebe der König! Es lebe die Königin!“ aufgenommen wurde. Hierauf ergriff der König den Pofal und sagte: „Jch trinke auf das Wohl der Stadt und Bürgerschaft von Neuchatel.“ Auch diese Worte wurden mit dem Rufe: „Es lebe der König!“ begleitet.

Nachdem die Armurins mit den Kindern, welche den Vortrab

bildeten, vor Sr. Majestät vorbeidefilirt waren, begaben Sich Allerhöchstdieselben in den Ständesaal, wo Sie ein Diner ein: nahmen, zu dem nur wenige Personen zugezogen wurden. Nach Beendigung desselben nahm Se. Majestät der König, obgleich von der Reise ermüdet, noch die glänzende Jllumination der Stadt in Augenschein und wurde úberall von den freudigen Zurufun en des Volkes empfangen. Jhre Majestät die Königin fühlte sich von der Reise zu sehr angegriffen, um den König begleiten zu fónnen, Allerhöchstwelcher um 11 Uhr ins Schloß zurückfehrte.

Spauíen. © Madríd, 20. Sept. Die Gaceta von heute enthält

Folgendes :

„Vorgestern, den 18ten, wurde der Herr Baron von Gro-

vestins, Geschäftsträger des Königs der Niederlande, bei Jhrer Majestät der Königin von dem Regenten des Reiches geMpsangen und überreichte Sr. Hoheit die Jnsignien des E reuzes des Königlichen und Großherzoglichen Ordens der Eichen biES welches Se. Niederländische Majestät Sr. Hoheit zu uschi a G ebt haben, Der Geschäftsträger richtete bei dieser Gan nus n an den Regenten eine ausdrucksvolle Rede, j Qi ras b L i oheit

ihr eigenthümlichen Anmuth und Leichtigkeit beantwortete, diesen Beweis der freundschaftlich

derländische Majestät

al a hungen, welche Spanien und die Niederländische Nation mit n

einander verb

mit der

S A O ede Se. Nie- e. Hoheit auszeichnet, mit Ho ¿bun ls einen Beleg der guten und en Mans

den.“ Auch der Königl. Niederländische Konsul in der Havana,

err Lobe, der sich gegenwärtig in Aufträgen seiner Regierun er aufhâlc, hat von dem Regenten einen Orden er A und Herr Olozaga is, wie es heißt, ermächtigt worden, während seiner Anwesenheit in Belgien und Holland mehrere Spanische Ordens- zeichen zu ertheilen.

Ueber das Verfahren des Generals Zurbano gegen Herrn

Lefebvre (vergl, St, Ztg. Nr. 271 Spanien, Brief aus Paris)

d alen hierher an die Regierung berich- da de der seanbsische, Geschäfts er hat natürlich bei ihr

uls in Barcelona auf das das Verlangen des FranzbsisGen Cie Blatt sagt über ties

nachdrücklichste unters L e des Menschen auf solche Weise mit Füßen getreten wird, so kann es nicht länger ungestraft bleiben. Wenn aber aus o barbarischen Gewaltehäten eine unangenehme Berwickelung entskände, wen haben wir alsdann anzuklagen? Den Tiger, oder den Lówenwärter, der ihn losläßt?

Fast wäre es abermals dazu gekommen, daß Englische Ma- trosen ein Spanisches Schiff H arti” aus einem Spanischen Hafen weggeführt hätten. Die panische Goelette „Juno“ war, wie es scheint mit Unrecht, angehalten und nach Algesiras aufgebracht worden. Das Englische Kriegs-Dampfschiff Lizard“ lief darauf in diesen Hafen ein, nahm die Ladung in Anspruch, legte sich der

Juno“ zur Seite, und erklärte, den Befehl zu haben, dieses Schiff "zie Gewalt fortzuführen. Allein der dort befehligende Spanische General schickte Soldaten an Bord der Ae ließ die Kanonen der Festung auf das Englische Dampfschiff richten, und dessen Ca- pitain die An eige machen, daß er Gewalt mit Gewalt zurúckwei- sen werde. Dieser überreichte darauf eine schriftliche Note, in welcher er die Ladung der „Juno“ in Anspruh nahm, und man bezweifelt nicht, daß der Ausspruch des Zoll - Amtes ihm günstig

erde,

E Der bekannte vormalige vertraute Secretair des Regenten, General Linage, der bisher General: Jnspektor der Provinzial-Mi- lizen war, ist so eben auch zum General: Jnspektor der Linien: Jn- anterie ernannt worden. ' Herr Dujarier, Mitredacteur des Pariser Journals la Presse, hâlt ih gegenwärtig hier auf. Herr Tainsfi, dessen Ankunft ich ZJhnen neulih anzeigte, ist Mitarbeiter am Journal des Débats. i

Heute sind hier Briefe aus Lissabon vom 14ten eingegangen.

hnen zufolge wäre das dortige Ministerium so gut wie auf: gelöst. (Vergl. unten P ortugal.)

= Paris, 27. Sept. Zurbano war nach den Catalonischen Blättern, die wir bis den 20sten hier haben, noch zu Barcelona, wo er jeßt Rechenschast ablegen soll für sein brutales Benehmen gegen den Französischen Kaufmann Lefebvre. Die Blätter von Barcelona aber verhalten sich sehr schweigsam über die Resultate seiner Citation vor den General-Capitain. Der Kaufmann Lefebvre war auch noch in Barcelona, wo er persdnlich seine Beschwerde bei dem Konsul seiner Nation, Herrn Lesseps, dem Bruder des Haupt-Redacteurs und nun- mehrigen Eigenthümers des Pariser Commerce, angebracht hatte. Zurbano hatte bei seiner Abreise von dem bisherigen Schauplaße seiner Thaten wohl eine geheime Ahnung, daß er nicht wieder da- hin zurúckehren dürfte, und im Jnteresse der Humanität ist Leit zu wünschen, daß dies der Fall seyn, oder doch seiner Willkür und Grausamkeit ein Zügel angelegt werden g: Er ließ sih auf der Reise von seiner Gemahlin und seinem Adjutan- ten begleiten, Der National hat gestern auch ein Schreiben aus Barcelona gebracht, worin ein Augenzeuge die Handlungsweise Zurbano’s nicht blos an dem Kaufmann Lefebvre, der als Aus- länder zum Glücke bei dem Vertreter seiner Nation Schuß und Hülfe suchen und finden fonnte, sondern auch an anderen schildert, so an meh: reren Douaniers, welche er wegen Pflichtvergessenheit öffentlich und in seinem Beiseyn durchprügelnließ und dabei, als ihm die Hiebe nicht kräf- tig genug schienen, den Vollstreckern des Urtheilsspruches, von dem keine Berufung mehr stattfand, mit furchtbarer Kalrblütigkeit zu- rief, stärker zuzuschlagen. Jn Mitte dieser von allen Seiten kom- menden übereinstimmenden Nachrichten gewährt eine eben vom Constitucional zur Oeffentlichkeit gebrachte neue Glückwün- schungs-Adresse an Zurbano, welche das constitutionelle Ayunta- miento der Stadt Ripoll an den General eingeschickt hat wegen des Gegensaßes, in welchem sie zu allen diesen Stimmen steht, ein erhöhtes Jnteresse. Hdôren Sie den getreuen Text dieses Ak- tenstúkes: „Die Vernunft, die Autorität, die Theorieen und die Argumente, alle verstummen vor den mathematischen und augen: fälligen Thatsachen, die Angesichts der Bergbewohner gleich Strah: len der reinsten Sonne vorgehen. Wenn Don Martin Zurbano durch Züchtigung der Strafbaren und Beschüßung des rechtlichen und friedlichen Einwohners das Land gerettet hat, das sich von neuem am Rande des Verderbens gesehen hatte, so ist dieses eben so befriedigt durch den tapferen General, als dieser es mit sich selbst seyn fann, daß er so vollkommen Ke Mission verstanden und ausgeführt hat, Möchte doch seine Ankunft auf diesem Be- den frühzeitiger erfolgt seyn, damit zu den gemeinsamen Uebeln, die durch jene Mörderbanden verursacht wurden, welche ihn ent- weihten, und die der General so wohl zu vertreiben wußte, diese Stadt nicht auch noch zu der langen Reihe ihrer Mißgeschicke, je- nes vom leßten 3, Juni hinzuzufügen und zu beklagen gehabt hatte! Lob und Preis der Entschlossenheit, dem guten Glauben und der Thätigkeit eines so wohlverdienten Militairs! Stadthaus von Ripoll, 9, September 1842. Folgen die Unterschriften. Luis Garcia, Secretair.“ Das Ereigniß vom 3. Juni, worauf in dieser Adresse angespielt wird, bestand in der Wegschleppung von 7 Einwohnern der Stadt Ripoll durch die Banden Felip's, die ies ein beträchtliches Lösegeld für die Freigebung derselben zahlen ießen.

Portugal.

«x Paris, 27. Sept, Wir haben Portugiesische Blätter aus Lissabon vom 14ten, nah welchen das Portugiesische Ministe- rium sich im Zustande halber Auflösung befand. Die Minisker der Marine und der Justiz hatten ihre Entlassung gegeben. Die Oppositions - Blätter schreiben diesen Vorgang dem schlechten Ein- verständniß zu, das zwischen den Mitgliedern des Kabinets herrschte; die ministeriellen Journale dagegen widersprechen dies und sagen, nur Gesundheits - Rücksichten bâtten die beiden austretenden Mi- nister zu diesem Schritte bewogen. Die Wahrheit scheint zu seyn, daß der absolute Mangel an allen Hülfsmitteln, in dem der Schaß sich befindet, die Ursache aller dieser Complicationen is. Die Re- gierung hatte alle mögliche Anstrengungen gemacht, sich Geld zu verschaffen, um den dringendsten Anforderungen des dffent- lichen Dienstes Genüge zu leisten, aber vérgeblih, Auch von Mißverständnissen zwischen Herrn Costa Cabral und dem Herzog von Terceira, Kriegs: Minister und Conseil: Präsidenten, ging allgemein die Rede zu Lissabon. Wenn dies sich bestätigte, so wäre dadurch der Existenz des Ministeriums der leßte Stoß gegeben. Der Nacional von Lissabon geht sogar so weit, aufs bestimmteste zu versichern, der Herzog von Terceira habe seine Entlassung wirklich schon gegeben, und sie sey von der Königin angenommen worden. Unter den Personen, welche als bestimmt genannt werden, die austretenden Minister zu erseßen, werden die Herren Gorjao, Reis, Falcao, Silva Cabral, Albano und noch Andere genannt, Bis zum A4ten war jedoch noch nichts be: stimmtes zu sagen, und der Correio Portuguez erklärt sogar einige der über diesen Punkt in Umlauf gewesenen Versionen für falsch, so wie er auch die Angaben von schlechtem Einverständnisse,

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das nach den Oppositions- Blättern zwischen dem Minister des Innern und dem Minister des Aeußern herrschen sollte, geradezu in Abrede stellt.

Jn der Situng der Deputirten-Kammer am 7ten hatte der oben als Minister-Kandidat genannte Deputirte Falcao mít seinem Kollegen Faustino de Gama die Beschlagnahme des Spanischen, vormals unter dem Namen „Gloria“ Portugiesischen Schiffes „Brande Antilla“ zur Sprache gebracht, und da wurde der Her- gang der Sache ganz so erzählt, wie ihn schon Jhr Madrider Korrespondent nah dem Eco del Comercio berichtet hat. (Vergl. Staats-Zeitung Nr. 262 Brief aus Madrid.) Aber in der Portugiesischen Deputirten-Kammer kam noch der weitere Umstand zu Tage, daß die Finanz-Beamten , welche mit der Ab- schäßung des Werthes der „Grande Antilla“ beauftragt gewesen waren, um zu ermitteln, wie viel der Eigenthúmer derselben , der zu einer der Hälfte des Werthes des Schiffes gleichkommenden Geldstrafe verurtheilt war, an den Portugiesischen Schaß zu bezah- len habe, bei Vornahme dieser Abschäßung wahrscheinlih von dem Eigenthümer bestochen, auf unredliche Weise zu Werke gingen, in- dem sie den Werth viel zu gering anschlugen, weswegen die Æ nannten Deputirten Untersuchung und Einleitung des Prozesses gegen diese Finanz-Beamten verlangten. Der Herr Falcao warnte noch den Marine : Minister, ja strenge Aufsicht auf das zurückge- haltene Schiff zu úben, sonst könnte es an einem shdônen Morgen, da es ein vortrefflicher Segler sey, entwisht seyn. Der Marine- Minister gab aber darüber die bestimmtesten Versicherungen, daß alle Anordnungen so getroffen wären, daß an ein Entwischen der „Grande Antilla“ nicht zu denken sey. Dieses Schiff war nach | der Angabe des Deputirten Fauskino de Gama durch die Schnel- ligkeit seines Segelns schon einmal einem Englischen Kriegsschisfe wieder entwisht, welches es schon in seiner Gewalt zu haben glaubte. Die Kammer beschloß, daß der Minister alle auf die Wegnahme des Schiffes sih beziehenden Dokumente vorlegen solle, damit man, besser úber die Thatsachen unterrichtet, in einer spâteren Sißung auf die Angelegenheit zurückommen fonne.

Jn der Sißung vom 12ten kam Herr Ottolini noch ein- mal “auf die Angelegenheit des Sthiffes „Grande Anitilla“ zurúck, indem er Abschriften von allen Noten verlangte, die aus dieser Veranlassung zwischen dem Spanischen Minister am Lissaboner Hofe und der Portugiesischen Regierung, und zwi- | schen dieser und dem Gesandten von England in Betreff des „Sloria“’ oder „General Marinho“ genannten Schiffes gewechselt worden seyen. Den leßtangeführten Namen soll die nunmehrige „Grande Antilla“ zuerst getragen haben. y S2

Sowohl zu Lissabon als zu Oporto und in allen übrigen Theilen des Landes herrschte die tiefste Ruhe. Auch zu Braga und an den anderen Orten, wo neulich Aufläufe der Bevölkerung wegen der Zehnten vorgekommen waren, war fein Symptom mehr vorhanden, das zu Besorgnissen hâtte Veranlassung geben

fönnen. Türkei.

Konstantinopel, 14. Sept. Der Moniteur Ottoman vom 7ten d. M. enthält die zwei Großherrlichen Handschreiben | (Hatti Humayun), welche aus Anlaß der TMotuno Réuf Pa- \cha’s zum Groß:Wesir und Halil Pascha’s zum Präsidenten des Reichs - Conseils von dem Sultan an den neuen Groß- Wesir er- | lassen worden sind. Ersteres lautet folgendermaßen:

¿Mein getveuet Wesir, Mehmed Réuf Pascha! Zu wiederholten Malen mit den hohen Functionen eines SadLt Aazam (Großwesirs) bekleidet , hast du stets die Einsicht diesés hohen Amtes auf befriedi-

gende Weise und mit jener Einficht und Treue, die dir eigen sind, geleitet. Da iedoch vor einiger Zeit gewisse Grunde deine Entfer- nung von diesem Posten veranlaßt batten, war Jzzet Mehmed Pascha an deine Stelle berufen worden. Da nun aber , welches auch immer der Grund hiervon gewesen seyn mag, Jzzet Mehmed Pascha nicht mehr im Stande war, die Angelegenheiten des Reichs Unserem Kat- serlihen Willen gemäß zu verwalten und zu leiten , so is seine Ab- seßung nothwendig geworden, und Wir haben in Anbetracht des ho- hen Rufes, dessen du genießest und der zahlreichen Unterpfänder , die du Unserem Vertrauen gegeben hast, dih gewählt, um ihn zu erseßen ; Wir ernennen dich also von Neuem zum Großwesir und bekleiden dich mit den ausgedehntesten Vollmachten, Du, der du dich unter den Dienern Unserer hohen Pforte dur langjährige Dienste und ründliche Kenntniß aller Geschäfte und Fragen , welche die Fnteres- en Unseres Reiches, deren Vertheidigung vielen Takt und Urtheils- abe erheischt, berühren, auszeichnest; du, der du persönlich mit gro- fer Einsicht und vielem Scharfsinn degaht bist, du mußt, von den Gesin- nungen der Treue und Redlichkeit, welche dir beiwohnen, bescelt, und im Einklange mit sämmtlichen Ministern und hohen Staats-Beamten han- delnd, alle Anstrengungen deincs Eifers aufbieten, um die administrativen, finanziellen und militairischen Angelegenheiten des Reiches auf eine dem gdttlichen Geseße und Unserem Kaiserlichen Willen entsprechende Weise zu fördern und zu leiten. Durch die Gunsîi der göttlichen Vorsehung sind die Ruhe und die Wohlfahrt aller Unserer Üntertha- nen ohne Unterschied im ganzen Umfange des Reiches gesichert, und heute muß die ganze Sorgfalt der Statthalter und der übrigen Macht- haber auf Erhaltung nach diesem Ziele erichtet seyn, das auch deine bestán- dige Aufmerksamkeit und deine t âtigste Wachsamkeit in Anspruch nehmen muß. Alle Bemühungen der Regierung zielen dahin, die Wohlfahrt des Reichs auf feste und dauerhafte Grundlagen zu stellen, das Glúd unddie Ruhe aller Bewohner ohne Unterschied zu verbürgen, und solcherge- stalt den heißesten Unserer Wünsche zu verwirklichen. Du wirst da- her alle diejenigen Maßregeln, welche geeignet sind, diesen glücklichen Stand der Dinge herbeizuführen und zu befestigen, zu ergreifen und in Vollzug zu sehen haben. Endlich, mußt du mit aller Sorgfalt und Aufmerksamkeit dahin trachten, die Verhältnisse der Freundschaft und des vollkommenen Einverständnisses, die zwischen Meiner Regie- rung und den erlauchten Europäischen Hdfen auf festem Grunde ste- hen, noch immer enger zu knüpfen. dge der Allerhdchste dir die ülfe seines göttlichen Beistandes leihen und dir solchergestalt ge= Aitibn; dem Reiche lange und nüßliche Dienste zu leisten.//

Statistisches über die Französischen Kolonieen.

Das Marine-Ministerium hat in diesem Jahre Tableaux de Population, de Culture, de Commerce et de Navigation heraus: egeben, welche eine Fortseßung der in die Naotices statistiques sur es Colonies françaises aufgenommenen Zusammenstellungen bil: den. Um dieser Arbeit mehr Umfang und eine größere Nüslich- feit zu geben, sind die Angaben aus mehreren Tableaus für die fünf Jahre vor Anfertigung der neuen Uebersicht zusammengestellt worden. Wir entlehnen daraus Folgendes:

Die Gesammt - Bevölkerung der Französischen Kolonieen in Amerika, am Senegal, auf der Jnsel Bourbon und in Osfindien belief sich am 31, Dezember 1839 auf 277,794 Jndividuen männ: lichen und 277,731 Jndividuen weiblichen Geschlechts von jedem Alter, jeder Farbe und jedem Stande.

Wenn aber die Masse dieser Bevölkerung von 555,525 Ein: wohnern sich in Bezug auf die Geschlechter in zwei fast gleiche Theile theilt, so zeigt doch jede Kolonie, für sich genommen, merk- würdige Unterschiede, Auf Martinique findet man unter der frelen

Bevdlkerung 22,489 Frauen und 18,244 Männer, unter der Skla-

ven-Bevölkerung 39,106 Frauen und 35,227 Männer. Auf Gua-

hdrenden Jnseln Desirade, Marie galante,

deloupe und den dazu Frauen und 17,037

les Saintes unter den Freïen 19 unter den Sklaven 48,812 Frauen und nur 44,834 Männer. Auf ndet das Gegentheil statt, nämlich unter den Freien 19,058 Mânner und 18,667 Frauen, Unter den Sklaven ist das Mißverhältniß noch größer; es kommen nämlich auf 41,574 Männer Jm Französischen Guiana sind unter den Freien 3123 Frauen und nur 2531 Männer; unter den Sklaven 8151 Männer und nur 7365 Frauen.

Auf Guadeloupe und Bourbon is unter den Freien und auf Guadeloupe und Martinique auch unter den Sklaven die Zahl der Geburten größer als die der Todesfälle. Guiana findet das Umgekehrte statt.

Unter den Sflaven finden immer nur weni

en statt; nämlich in den sechs chnittlich auf Martinique nur 17, auf Guadeloupe 12 und auf Bourbon gar keine. flaven: Kolonieen betrachtet man nur Martinique, Gua- deloupe (und die dazu gehdrigen Jnseln), Guiana und Bourbon Es giebt indeß auch in der Kolonie am Se- 296 Muhamedaner, die in der detail- lirten Aufzählung der Bevölkerung vom Jahre 1838 als Gefan- gene (Capuifs) bezeichnet sind.

Die fúnf Französischen Niederlassungen in Ostindien, nämlich Pondichery , Tschandernagor, Karikal , Yanaon und Mahé, haben eine Bevölkerung von 167,790 Seelen, mit Einschluß der besolde- ten Civil- und Militair - Personen und der Familien der Europäi- ndividuen beider Geschlechter isk esteht aus einer fleinen Anzahl

nur 24,439 F

Unter den Sklaven in

Verheirathun-

ahren von 1834 1839 durch-

mit seinem Gebiet. negal 973 Christen und

schen Beamten. fast gleih. Diese Bevölkerung Weißer, aus Gemischten, die mit dem Namen Topas oder Leute bezeichnet werden und aus der Verbindung von Europäern, hauptsächlih Portugiesen mit Jndischen Frauen, herstammen, und endlich aus s{chwarzen Jndiern, die sih etwa auf 90,000 Kbpfe

Die Zahl der

Zu Ende des Jahres 1833 betrug die Sklaven-Bevölkerung von Bourbon, Martinique, Guadeloupe und Guiana 261,500 Köpfe; zu Anfang des Jahres 1840 war sie auf 249,500 Köpfe herabgesunken; aber diese Verminderun gewesen seyn, da im Laufe dieser | falle die der Geburten um 6940 überstiegen hat und 12,850 Frei- lassungen vorgekommen sind; es sollten Jahres 1839, statt der 249,500 Sklaven, nur 241,550 Sflaven vorhanden seyn. {uß von 7,950 Sklaven dadurch, daß die Sklaven-Ei enthúmer aus Jnteresse die Zahl der Sklaven verheimlicht und falsche An- gaben gemacht haben.

Jn denselben Kolonieen nahm im J des Zuckerrohrs nur 41,567 Hektaren, im

64,508 Hektaren ein. Der Ertrag hatte jedoch abgenommen, denn E nur 90,814,661 Kilogr. Zucker und

d Melassez im Jahre 1834 dagegen Sirup und Me-

müßte noch bedeutender ahre die Zahl der Todes-

daher am Schlusse des die man dort noch zählte, Man erklärt den Ueber-

re 1834 der Anbau ahre 1839 dagegen

| man erhielt im Jahre 1841 | 16,246,587 Litres Sirup un i | 97,524,523 Kilogr. Zucker und 17,323,629 Litres des Zueer-Branntweins hat von Jahr zu

Die Bereitun l ) 7 hre 1839 betrug sie 5,628,000 Litres,

| Jahr zugenommen: im Ja e 1834 nur 3,892,680 Litres. Die E des Ka i | backs, der Nahrungsmittel n T | heren Raum ein, als im Jahre 1834; doch | beim Zuckerrohr, der Ertrag geringer arten sind vermindert worden, Hektaren. auf 3942 taren, des Pfeffer

ffee, der Baumwolle, des Ruku, des Ta- immt im Jahre 1839 einen weit gröô- ist auch hier, wie Mehrere Kultur- der Gewürznelke von 4682 des Kakao von 1172 auf 754 Hek: von 330 Hektaren auf 114 Hektaren; des Zimmts, der Muskatnuß und anderer Gewürze von 25 auf 10

Seehandel der Französischen Kolonieen und Fischereien veranlaßte im Jahre 1839 folgende Bewegung der Schifffahrt Frankreichs: 1321 Schiffe, von 186,930 Tonnen und mit 12,618 ersonen bemannt, liefen in die Kolonieen ein, und 1349 Schiffe von 690,600 Tonnen und mit einer Bemannung von 15,582 Per- n daselbst aus. Totalwerth der im Jahre 1839 in die Kolonieen aus Frankreich eingeführten Waaren und Lebensmittel betrug 51,959,815 Fr.z; aus anderen Französischen Kolonieen und Fischereien 4,952,117 Fr. und vom Auslande 15,427,686 Fr. ; zusammen 72,349,618 Fr. Die Ausfuhr der Kolonieen betrug in demselben Jahre nach ,319 Fr., nach den Französischen Fischereien und 8,800,333 Fr. ;

sonen liefe

Frankreich 74,810 Kolonieen 4,805,205 Fr. und nach dem Auslande zusammen 88,415,857 Fr. Die Summe der Ein - und Ausfuhr zusammen betrug daher im Jahre 1839: 160,765,745 Fr.; davon kamen auf Martinique 43,402,099 Fr.; Guadeloupe 48,390,572 Fr.; Bour- bon 40,285,253 Fr.; Senegal nebst Gebiet 15,556,578 Fr.; Guiana 6,962,355 Fr.; Saint-Pierre und Miquelon 6,168,618 Fr. Von jener Totalsumme kommen auf den Handel der Kolonieen unter auf den Handel mit dem Auslande 24,228,019 Fr., und der Resk, nämlich 126,770,134 Fr., auf den direkten Handel zwischen Frankreich und seinen Kolonieen.

sch nur 9,767,322 Fr.;

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Italienische Oper.

Der Herbst hat nach und nach die artistischen Kräfte unserer Theater, welche der Sommer hier und dorthin zerstreut hatte, wieder zu uns zurückgeführt, und es sind in der nächsten Zeit neue Kunstgenüsse in reicherer Anzahl zu erwarten, als die leßten Monate sie zu bieten vermochten, in denen niht nur das Königsstädtische Theater, einer inneren Renovirung wegen, zum Theil ganz geschlossen war, zum Theil doch seiner jeßigen Hauptzierde, der Ftalienischen Oper, entbehrte, sondern auch die Königlichen Bühnen durch vielfache Urlaube sich im Einstudiren neuer Stüke einigermaßen behindert fanden. Richtsdestoweniger haben uns die leßteren guch in dieser Zeit manchesNeue gebracht, worunter besonders die Donizettische Oper „Marie“/, seh ben durch die Grazie und lebhafte Laune, womit Dlle. Tuczek die rolle ausführt , so wie das Drama „,der Sohn der Wildniß//, von Halm, und die Lustspiele „Doktor Wespe‘/ und „„Fndustrie und Herz“, von Benedix und Bauernfeld , anhaltenden Beifalls sich h Durch eine Reihe von Gastspielen wurde außerdem Mannigfaltigkeit der Unterhaltung und des Repertoirs so hinreichend t, daß selbs mitten im Sommer, wo sons der Theaterbesuch nlih etwas zu stocken pflegt , die Vorstellungen fast immer vor zahlreich beseßten Häusern stattfanden. regeres Leben auf den Bühnen sich auf die Herren Seydelmann und Rott o ieder wieder beisammen sind. Auch diese B id f Lt Aearer, E Vernevwmen nach,

eit wieder vollkommen hergestellt - and Me zurüdtkehrend eifall gastirt hat. i, und Schauspiel -

Runmehr aber dürfte bald eigen, da bis

ciden werden nächster von langer Kränk- n ciner Kunstreise lbe mit außeror- deß cinen Rü- der Königlichen

Lebterer vo nach Leipzi dentlichen blik auf die Opern-

behalt Wr arstellungen