1842 / 279 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

d E P T

YTe ZA I B A4 es

Le der Akademie „Unter der auf etwa 50,000 Seelen belaufenden dlferung ÆW ie Rúck- | eigentlichen tiefen Ershütterungen des Gemüths, fibren- = París, 2. Okt. Der gestrigen Sißung / en nun aber etwa Blase Familien wie man Schweden und Norwegen. 4 N beendigtem Frübfüe traten Ihre Majestäten F p ed Ç ge l en 0 f n Tei aile jen des. (m t an innig râhren-

i tionen des | unserer Stadt

der shónen Kans Anzahl bel, und M g —-g e bezeichnen könnte, distridutive Klasse, z. B. die händler, Stoeckholm, 27 i find b A : er Anzahl dei, und m ee VEMRTN âd' ewürzkrämer, Tuchhändler, S láchter, Gastwi Milch- m, 27, Sept, Kürzlich haben Se. Majestät und reise an iebe und Treue em: | ndung, So geht z. B. der furchtbare Augenblick, wo Arnold M nar S cimischen auch zwei der ausgezeichnetsten Buder u. s. 3 ea Cbbrua cus n so Den Beeien o r qu Ses d. hat auch die Königin den Vicomte Mee zur überall wieder mit dent On Beweisen de enpajestäten SéT Ven de: den Tod L ine : Vaters crsibet ‘in E: ienold Repräsentanten Deutscher Wissenschaft und Kunst, Herrn | eigentlichen Handwerker - Klasse an, und der Verlust dieser Klasse qn dige V L M ib e gel A E Ca Dubois de Nontterens, au bei der Aefrizen U per D. Jay Er N rud it (n ‘er lages orwegischen Regierung haben ' stdieselben in das Museum | Spiel des Herrn Mantius zu verdanken, der überhaupt in es Gie fe eti t D m L kaen n Be B Ven Malen | prt B de B Q E Pr efi er Kronprinz und die Kronprinzessin verweilen E Á wie zu jenen Ruinen selbs, zu ve *bei der Ehrenpforte ver: | gebührt dem s{dnen und zarten Vortrag der ersten Sopran-P a gar, E e Gen Ue glei welchem a agf uri Colombier verllesen wri T dr aft E UEZa kegrüßie, \Miathitde 1 (d Si nd jar H e Da Spra arie Für den ord-Amerikanischen Gess ser desfern soll. Been wiederholte fich in den Börfern Auvernier und Ser- ibr und Heren Mani us war unte ilen Rustéftücfen das, melde der seinen Posten in furzem verlassen Vied, E géudhes, rières, cher ist noch mehr Feuer und dramatische Energie zu wünschen,

Stoholm. s wenn auch , von der blos lyrischen Seite betrachtet , sein Gesang

von schôner Wickung war. Mehr Leben und Beweglichkeit mdchten Inlan d.

umgeben, warett, so weit das Auge reicht, fruchtbar wie wenig andere. Nur der Fluch der Verwüstung, welcher auf ihnen ruht, hat den Segen genommen; man fühlt es der ganzen Formenbildung an, wie wir sie hier so vielfah und s{chôn von allen Seiten darge- stellt schen , daß wir keine natüurlihe Wüste vor uns schen, daß es, so zu sagen, nur ein s{lummerndes Leben isi, was jeden Augenbli wieder neu erweckt werden könnte.

In den bisher erschienenen drei Heften zeigen vier große Ansich- ten die Lage der Stadt von der interessanteren SUd-/ Súd-Oû- und Osiseite, wo die Berge Zion und Moriah in das geklüftete Thal des Kidron vortreten , ersterer nur jur Hälfte innerhalb der jetzigen Stadtmauern, und mit vereinzelten Klösiern beseht; leßterer auf hohen Terrassen , deren äâltesier Grundbau noch den Salomonischen Zeiten augehdren mag. Ganz mit Mauern und Hallen umgeben, mit ein- zelnen Heiligthümern , Minarehs und Ehrenpforten beseßt , zwischen welchen sich herrliche Palmen malerish gruppiren , frdnt ihn auf der even Taeralle die oe hara, LQA der Koaba in Mekka den Mu-

er heiligste Play der Erde; heiliger selb| wie das Grab des Propheten in Medina und daher wie R E anderen Mo-

mboldt und Meyerbeer. Außerdem hatte sch{ch | durch den Stillstand des Hauptgeschäfts der Stadt läßt sich a n lader ves B als ausgewähltes Publikum zu der Feier | wöchentlich nicht weniger als 3000 fd./ also im Ganzen auf 15, versammelt, Um zwei Uhr wurde die Sibung durch den skändi- | Pfd. anschlagen. Was aber die Fabrikanten betrifft - so können sie, gen Secretair der Akademie, Herrn Raoul Rochette, even, Sia en Gewiun rechnen, nicit weniger als A N Ene f 5 i u eite befanden | e enen, e . verlore

Den Vorsiß führte Herr Achille Leclerc, ihm zur el haben. Der Gesammt-Verlust der Stadt Stockport allein hat daher ungefähr 75,000 Pfd. betragen.//

_ ¿Um die Bedeutung dieses Verlustes einem Jeden noch anschau- lichér zu machen, geben wir nachstéhend die Quantitdten verschiedener Waaren an, welche für diese 75,000 Pfd. hätten erstanden werden können: 36,000 Sâcke Mehl, hinreichend für die halbiährige Con- sumtion der ganzen Stadt , 375,000 Lasten Kartoffeln, hinreichend für einen fünfiährigen Bedarf, 3 Millionen Pecks Aepfel oder 25 Millionen Quart Pflaumen, 1,125,000 Gallonen Bier zu

enannte ständige Secretair und Herr Blondel. Der G tram - Meer ban besonderen Charafter der Feier sehr angemessen, begann mit Aufführung eines Jnstrumental : Musik- stúes, wie es im Programme bezeichnet war, dessen Verfasser, Herr Bousquet, Pensionair der Französischen Akademie zu Rom ist. Das auf einer úÚber dem Büreau befindlichen Tribüne placirte Orchester ließ nichts zu wünschen Úbrig und wurde am Saule auch lebhaft be-

wir überhaupt noch in alle Ensemble's und Gruppen gebracht schen. Rur Tell’s Sohn (Dlle. Grünbaum) erielh zuweilen in das andere Extrem und überbot seine Stimme im - inale des ersten Aktes bis zur

Unreinheit.

Deutsche Bundesstaaten.

Múnchen, 2. Oft. re M Königin sind gestern s 9 U cstäten der Kdnig und die

flatscht, obgleich die Musik selbsk weder durch Neuheit noch durch ho- hen Schwung sich auszeichnet und daher im Ganzen auch feinen gro- ben Eindruck hervorbringen fonnte. Nach dieser musikalischen Einlel- tung ergriff Herr Raoul Rochette das Wort, um der Akademie seinen Bericht úber die Leistungen der Zöglinge der Französischen Akademie zu Rom zu erstatten, Es spricht sich darin oft mit sehr scharfen Worten die Unzufriedenheit der Akademie mit den in die- sem Jahre eingesendeten Werken aus, die durchaus nicht den Er- wartungen entsprochen haben, welche man sich zu machen berech- tigt war. Zumal sind mehrere Zöglinge, von denen man wegen ihrer Arbeiten in den Vorjahren glänzende Hoffnungen gefaßt, bedeutende Fortschritte sich versprochen batte, weit entfernt, solche Hoffnungen verwirklicht zu haben, und der Secretair der Akade- mie nahm auch feinen Anstand, einige derselben namentlich zu be- zeichnen, einen Architekten und einen Maler, denen geradezu Miß- kennung des Geistes der Vorschriften der Akademie durch Ver- nachlässigung ihrer Studien zu Rom zur Last gelegt werden. Die kunstverständigen Beschauer der diesjährigen Ausstellung der Arbeiten der Zöglinge der Französischen Akademie zu Rom föônnen Herrn Raoul Rochette gewiß nur beipflichten, wenn er den Werken der Malerei sowohl als der Bildhauerei in der- selben im Allgemeinen Mangel an kräftigem Ausdruck und einen sehr matt gehaltenen Styl zum Vorwurf macht. Doch hat das freilich noch in manchen ais Theile mehr erst skizzirte als vollendete Gemälde des Herrn Pape eine Art Zdylle nach einer Ode von Horaz, das Glück und die Trâume der Jugend und der Liebe darstellend, durch das sich darin beurkundende bedeutende Talent in Auffassung und Ausführung und durch ein gewisses zauberhaftes Leben, welches über die ganze Darstellung ausgegossen \cheint, so allgemeinen, und ih glaube, verdienten Beifall gefunden, daß es wohl einer etwas mehr anerkennenden Erwähnung würdig schien, als sie in dem Berichte des Herrn Raoul Rochette, dessen Strenge in allen anderen Beziehungen gewiß am rechten Orte war, ihm zu Theil ward. Als die Verlesung dieses Berichtes ge- \chlossen war, wurde zur Vertheilung der Preise aus Malerei, Bildhauerei, Architektur, Steinhauerei, im höheren Sinne des Wor- tes, und musikalischer Composition geschritten.

Nach der Preis-Vertheilung verlas Herr Raoul Rochette eine Abhandlung über das Leben und die Werke des verstorbenen Französischen Bildhauers Ramey (des Vaters), der wohl am mei-

1 Sh. 4 Pee. für die Gallone, 150,000 Tonnen Steinkohlen, 150,000 Mannshüte, 300,000 Paar Schuhe aller Größen ; eine Mil- lion Paar Strümpfe zu 1 Sh. 6 Pce. das Paar; es hätte jede Fa- milie in der Stadt für 7 Pfd. 10 Sh. Kleidung, Betten und Mobilien erhal en können, es hätte die Summe den ganzen Miethzins in der Stadt auf ein Fahr, die Armen-Steuer und andere Lokal-Steuern auf drei Jahre, die Kosten der Polizei-Verwaltung auf zwei Gene- rationen gedeckt; man würde damit die Kosten aller Sonntagsschulen der Stadt auf eine ganze Generation, des gewdhnlichen Schul- Unterrichts aller Kinder “während zehn Jahre haben decken , eine Fabrik so groß wie die größte in der Armen - und Arbeitshäuser haben errichtén oder in der Nähe der Stadt Promenaden von mehreren Hundert Acres zum immerwähren- den Ruhen der Eiiwohner der Stadt haben anlegen können.

Zu bemerken ist indeß freilich, dar A noch nicht angeben läßt, ob der Verlust der Stadt wirklich definitiv jene 75,000 Pfd. betragen wird, denn es is noch nicht zu ermitteln, in wie weit ein so ausge- dehnter Stillstand aller Production ferneren Reductionen in dem Ge- winnsi vom Betriebs - Kapital und in dem Arbeitslohn vor- zubeugen geeignet ist. Die Verminderung des Mae von Baumwolle um vielleicht 46 Millionen Pfund zu einer Zeit, wo Kapitalien im Ueberflusse vorhanden waren und man bemüht war, dieselben temporair gerade in der Baumwollen-Fabrication vorzugsweise nußbar zu machen und die derd e Nichtproduction von Tuchwaaren, während die Vorräthe von diesen Artikeln sehr bedeu- tend und die Preise niedrig waren, muß allerdings zu Gunsten der in der Baumwollen - Fabrikation verwendeten Kapitalien und Men- \chenkräfte cinwirken , wie sehr sie auch vorzugsweise bei der lehten Krisis zu temporairem Verluste betheiligt gewesen sind, so daß sie möglicherweise definitiv geringere Einbuße erleiden, als die übrigen Zweige der Fabrication. Jedenfalls aber werden auch sie außer den obenerwähnten, nach vorläufiger Berechnung bestimmten Verlusten ih- ren Antheil an den Kosten zu tragen haben, welche dem Lande im Allge- meinen aus den zur Erhaltung der fentlichen Sicherheit getro}ffenen Maßnahmen erwachsen sind. Jm Ganzen dürfte es nicht schwer wer- den, zu beweisen, daß die Bewohner von Stockport durch den ge- steigerten Preis der Lebensmittel, durch die Verminderung des Arbeits- lohns und des Gewinns von den Betriebs-Kapitalien, durch die Schlie- ßung von Fabriken und die Nichtbezahlung von Miethzins seit dem Jahre 1836 um mehr als 1 Million Pfd. gebracht worden sind, und zwar Alles in Folge der Existenz der monopolisirenden Korngesehze.//

Die Morning Chronicle, das Haupt-Organ des früheren Ministeriums, stellt folgende Betrachtungen über die Zukunft des

sten mit dazu beigetragen hat, den in Franfreih besonders während des XVNI, Jahrhunderts ganz in Verfall gerathenen Geschmack an Antiken wieder aufleben zu machen, und ihm neue Geltung zu verschaffen. Seine Statuen von Pascal und Richelieu sind wahre Meister: und Musterwerke, wo unter dem modernen Ko- stúme und den modernen Physiognomieen die ganze eigenthümliche Reinheit und Natur des Griechischen Styls hervortritt, Herr Raoul Rochette zeichnete mit treffenden Farben die ganze Einfach- heit und Bescheidenheit des Charakters dieses Künstlers, der sein ganzes Leben dem Studium seiner Kunst widmete, und erinnerte auch an die gelungenen werthvollen Statuen Bonaparte's und Kleber's, die man dem Meißel dieses Meisters verdankt, der unter den Französischen Bildhauern stets einen hervorstechen- den Rang behaupten wird. Als Herr Raoul Rochette darin erinnerte, daß die Decoration der durch die konstituirende Ver- sammlung in das jeßige Pantheon umgewandelten St. Geno- veva - Kirche diesem Künstler Übertragen war, fügte er eben so wahre als treffende Bemerkungen bei über den Einfluß und die nachtheiligen Rückwirkungen der Revolutionen auf die Kunst-Mo- numente, deren befanntlih so viele unter der zerstörenden Hand des Vandalismus in der ersten Französischen Revolution fielen, und zeigte bis zur Evidenz, wie innere Unruhen und Bürgerkrieg in einem Lande, wie jeden anderen wahren Fortschritt, so auch den der Künste, hemmen, und daß, wie schon die alten Griechischen und Römischen Dichter sangen, Kunst und Wissenschaft nur da gedeihen und zur Blüthe gelangen können, wo unter dem Schuße durch das Geseß starker und freier Regierungen Friede und Ord- nung walten. Wenn auch Herr Raoul Rochette sein Thema nicht ganz -erschópfte, so verdiente doch die geistvolle und in der Form vollendete Behandlung desselben die Anerkennung, die sich in dem wiederholten Zeichen des Beifalls des Auditoriums auch aussprach. Am Schlusse der Sißung wurde eine Kantate, „la Reine Flore”, ausgeführt, deren Verfasser dafür der große Preis von der Aka- demie zuerkannt war. Mitglieder der Äfademie der Musik wirk- ten vorzüglich dabei mit, Doch scheint die Musik nicht allgemein angesprochen zu haben.

Großbritanien und Jrland.

i London, 30, Sept. Die Stockport Chronicle giebt eine Berechnung der Verluste, welche der jeßt beendete Arbeiter- Aufstand allein in der nur 50,000 Einwödüer zählenden Stadt Stoport zu Lede gebracht hat, theils um die Nachtheile der T A Lite R ti as e auch, um zu beweisen, wie we- n e nteresse der Arbei i auf sol Weise geltend ju E Arbeiter liege, ihre Ansprüche

¿Fn der ganzen Weltgeschichte‘, \agt vielleicht kein Beispiel einer \o weit lci U L a Einstellung aller Arbeit; gewiß aber ist noch niemals eine so große Masse von Betriebs-Kapital, Maschinen- und Menschenkraft auf ein- mal ‘außer Thätigkeit gesezt worden, Erdbeben , Wasserfluthen, Or- kane, Pestilenz und Krieg haben ganze Städte dem Erdboden ‘leich gemacht und ganze Provinzen entvölkert, aber wir zweifeln, ob jemals irgend eine gleich große Volksmasse innerhalb einer gleichen Frist si freiwillig selbst einen #o uen Schaden zugefügt hat, wie es in den volkreichen und wichtigen Fabrik - Distrikten des Vereinigten Könige! s het dieser Gelegenheit geschehen isi, Wir sind nicht im Stande, ganz genau die Zahl der Arbeiter der verschiedenen

Klassen anzugebén, welche während des Verlaufs ‘von vollen fünf Wochen in unserer Stadt keine Arbeit evan und feinen Lohn er- balten haben, aber wir können mit iemlicher n eriagateit behauy- ten, daß allein die in den Baumwollen-Fabriken bes ten Átrbet: ter,"welche alle gefeiert haben, nach den bigen Lohn-Ansäyen unge- fähr 9000 Pfd. wöchentlich erhalten so daß der direkte Verlusi in diesem Zweig sich auf ungefähr 45,000 Pfd, beläuft,//

Landes und seines Verkehrs an: „Es liegt auf der Hand, daß die Vermehrung der Arbeit für das Englische Volk eine dringende Nothwendigkeit if, und wenn- diese Vermehrung nun durch eine vergrdßerte Nachfräge des: Auslandes nah unseren Fabrikaten Va S fánn, g Va "Bap inittel, diese hervorzubrin- gen, die Wegräumung j2 7) ti drhigen. indernisses fúr den aus- wärtigen Handel. _ Habëên wir Grund, zu glauben, daß das Ausland eine größere Massè von unseren Fabrikaten nehmen werde, wenn ihr ein regelmäßiger Absaß ihrer Produkte in Eng- land gewährt wird, so benachtheiligen wir die größten Jnteressen des Landes durch eine unverzel(hliche Thorheit, wenn wir aus Vorurtheil oder aus Achtung vor Klassen? Jnteressen die höchste Entwickelung- des Handels mit dem Auslandé zurückhalten. Freier Handel scheint demnach das nächste und beske Mittel zu seyn, der Noth der arbeitenden Klassen ein Ende zu machen. Ein fester und regelmäßiger Handel mit Nord-Amerika in Getraide und anderen Erzeugnissen, mit Brasilien in Zucker und mit der Ostsee in Holz wird allen Unbeschäftigten Arbeit geben und den Begehr nach Arbeit, selbst bei einer Ardhétth Bermedrüli der Bevölkerung, Ce Eine große Vermehrung der Bevölkerung in England wúrde von einer gleichen Vermehrung in jenen Ländern beglei- tet seyn. Der Ackerbau würde demnach in jenen Ländern mit dem Begehr nah unseren Fabrikaten in gleichem Grade zuneh-: men. Man fkann nicht zweifeln, daß bis zum künftigen Jahrhundert 100 Millionen Menschen mehr von der Englischen Race den Kontinent von Nord-Amerika bewohnen werden. Eine systematische und wohlgeleitete Colonisation scheint uns ebenfalls ein trefflihes Mittel zu seyn, um die gegenwärtige Bevölkerung mit ihren Subsiskenzmitteln in ein richtiges Verhältniß zu seßen. Es isst daher nothwendig, daß die Regierung nah einem großen Maßstabe kolonisire; doch für den Augenblick is nichts dringender, als den freien Handel zu proflämiren, Man hebe den Getraide- und Zucker-Zoll auf, und Nord: und Süd-Amerika werden unsere Fabriken wieder in Flor bringen. Zuerst ernährt das Volk, oder besser, befreit es von den Monopolen ; andere Mittel bedürfen der Ueberlegung und der Zeit zur Ausführung; aber die Aufhebung von zwei oder drei schlechten Geseßen kann gleich geschehen, und ihre Wirkung wird sicher und fast augenblicklich seyn.“

Auf Sierra Leone sind 26 Kapellen, welche dem Wesleyani- \hen Kultus angehören, deren Dächer, Böden und andere aus Holz bestehenden Theile ausschließlich aus gekaperten Negerschiffen gezimmert worden sind, Diese Fahrzeuge sind von Englischen Schiffen weggenommen und von der auf der Insel niedergeseßten Kommission als gute Prise erklärt worden.

wirksames Ersaßzmittel für die verrufene Peitschenstrafe gefunden zu haben: auf dem Hinterdeck steht ein großes offenes Faß, in welchem der Schuldige, zum Spott seiner Kameraden, mit einer Art Narrenmüße auf dem Kopf sigen muß. Auf der Außenseite des eia stehen der Name des Schuldigen und sein Vergehen ‘ange:

rieben. !

Am sten is das nördliche England, das westliche Schott- land und ein Theil von Jrland von furchtbaren Ungewittern heim- gesucht worden.

Es wird bemerkt, daß der Monat September in den Briti- \chen Annalen durch große Feuersbrünste bezeichnet worden. Gleich der lebten in Liverpool habe der große Brand vön 1802 in der- selbéèn Stadt im Monat September und der große Londoner

|

Brand von 1666 ebenfalls im Monat September stattgefunden.

adt befindliche oder fünf

Auf mehreren Schiffen der Britischen Flotte glaubt man ein

hr in de hier eingetroffen, wo sie von dem kleinen u den

wurden. Gleichzeitig trafen Prinz Luitpold und

Hildegarde und Alexandra ein. * Se, Königl. Hebe inde a Men

prinz war schon gegen 4 Uhr angekommen. Heute werden Jhre

Aae etn Pes ne mae der lesien Behörden empfangen. u re Königl. Hoheit die verwittwete Frau i

Na nvres E Depe pur A Ee

e zum Empfan rer Kdnigl. Hoheit der Kronpri

Fr jp bestimmte Ho Perron geht am 5ten d lis of ab, __ Bei der gestrigen Production der Liedertafel der Königl,

Hosseanr Chorsänger bildete . die erste Scfacs Vuaes pr omposition des „Morgengesanges in Neapel“, eines Gedichts

vom Kronprinzen Maximilian von Bayern, welches in Schenk's

„Charitas“ für 1842 erschienen is.

Die von Sr. Majeskät dem Könige als Erinnerung an die Befreiungs-Schlacht bei Leipzig gestiftete alljährliche Aus\peisun der Armen am 18, Oktober wird in diesem Jahre, wie 1830 ba der Grundsteinlegung zur Walhalla, in Regensburg stattfinden,

Schwerin, 3. Oft. Jhre Königl, Hoheit die Frau Groß- herzogin und Jhre Hoheit die Herzogin Louise sind gestern Mit- cas von hier nach Ludwigslust abgereist, Höchstdieselben werden sich am sten d. von dort nah Dresden begeben,

Hamburg, 5. OÆt. Wir können leider das völlige Erld- schen des Feuers auf dem Billwärder Deiche noch nicht anzeigen, Der Torf-Vorrath brannte heute Mittag noch.

Dessterreich.

Wien, 29. Sept. ‘Se. Kaiserl. Hoheit der Herzog von Leuchtenberg und seine Gemahlin werden am 4. Oktober Wien verlassen und sich nah Salzburg begeben, von wo aus der Her: zog München besucht, um daselbst den Feierlichkeiten, die aus Ver- anlassung der bevorstehenden Vermählung Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen von Bayern statthaben werden, beizuwohnen, wäh- rend die Vetogin die Reise nah Jtalien fortseßen wird. Am 26sten d. haben Zhre Kaiserl. Hoheiten einem Fest beigewohnt, welches Se. Kaiserl. Hoheit der ecáhergog Karl den is Gâ- sten zu Ehren in der Weilburg nächst Baden gegeben hat. Vor- E hatte das Théâtre paré in Schönbrunn statt, wobei Fanny

lsler tanzte. Jn dem Zug der Allerhöchsten Herrschaften in das Theater bemerkte -man zuerst Se. Majestät den Kaiser mit der Herzogin von Leuchtenberg, den Herzog von Leuchtenberg mit ZJhrer Majestät der Kaiserin. Heute findet ein großes Diner in

der Kaiserlichen Burg, morgen ei i li Laxenburg statt I Fest im Kaiserlichen Lustschloß

Wien, 29, Sept. (A. ZZ) Die gestern hier eingetroffene Deputation des abgeseßten Fürsten Michael von Serbien besteht aus dem Serbischen Ex-Minister der Justiz, Raditschewitsch, dem im Departement des Jnnern angestellt gewesenen Mrilols Bog- ghieschewiesch und dem Secretair Constantin Bogdanowitsch. Diese

eputation wird, wenn sie anders von der hiesigen Russischen Botschaft die nöthigen Pässe erhält, in einigen Tagen nah St. Pe- tersburg abgehen. Es heißt inzwischen, daß so lange feine \pezlel- len Jnskructionen in dieser Hinsicht von Rußland eintreffen, jene Pâsse nicht ertheilt werden sollen.

Schweiz.

Neuchatel, 29. Sept, (Const. Neuch.) Am 27sten um neun Uhr Morgens fuhren góre Majestäten, in Begleitung der Offiziere und Damen Jhres Gefolges, nah dem Val de Travers. Lo allen auf dem Wege gelegenen Dörfern hatten die Bewohner

hrenpforten errichtet und die Häuser mit Blumen-Gewinden und Fahnen geschmückt, während sie selbst in ihren Festkleidern die Kö- niglihen Reisenden mit tausendstimmigem Jubelruf begrüßten. Namentlich zeichnete sih das Dorf Couvet aus, dessen Hauptstraße dem Auge eine ununterbrochene Reihe von Fahnen, Bannern ‘und Blumen:Gewinden darbot, und dessen Bewohner, troß des strô- menden Regens, sämmtlich dem Wagen ZJhrer Majestäten folgten.

In Möstiers geruhten Jhre Majestäten, in dem Hause Boy de la Tour ein Frühstúck anzunehmen und gegen die dazu ge- zogenen Behörden und Notabeln ihre Allerbdch e Zufriedenheit über den ihnen überall zu Theil gewordenen sprechen. Jn dem Garten des Hauses Jatte s ein aus jungen Leuten beiderlei Geschlechts bestehender Sänger - Chor aufgestellt, welcher mit den Musikern aus dem Val de Travers abwechselnd mehrere eigends für diese Gelegenheit komponirten Musikstúcke | vortrugen. Ungeachtet des heftigen Regens begab sich der König

mpfang auszu-

in den Garten und dankte den Sängern mit gewohnter Huld. Alle Ddrfer des Val de Travers Le vereinigt, um hrer Majestät der Königin ein aus gn ihrer Jndu- rie bestehendes Geschenk zu überreichen. Anfangs hatte dies in Möôtiers geschehen sollen, da man aber nicht wußte, ob JZhre Majestäten nach dem Val de Travers kommen würden, \o hatten sih drei Damen mit den Geschenken nach Neuthatel ‘begeben, um sie dort zu berreichen, Es bestehen dieselben in einem Taschen- tuche aus Kanten von merkwürdiger Arbeit, das erste, welches im Lande angefertigt worden; ferner aus einer Schärpe von schwar- zen Blonden, einem Stúck weißer Blonden und einem Stück Spigen. Das Asile des Bayards hatte ‘ein Stück Spigen über- reicht, das von den Kindern gearbeitet war, um ihre Dankbarkeit für das Geschenk zu bezeigen, welches der König vor drei Jahren dieser Anstält gonone hatte. Jhre Majestät die Königin pu diese Beweise der Liebe der Bewohner des Thales mit a besonderem Wohlwollen aufgenommen Und wiederholt ihre Zu edenheit, so wle ihre Bewunderung Úber das ‘Talent und den Zu Geschmack derjenigen, welche die Anfertigung dieser Begenstände ggrieitet ha- | ‘ben, zu erkennen gegében ; auch nach den Namen der Arbeiter er- | Fundigte sich Jhre Majestät.

J

4, Oft. Zu dem am 3ten d, M. hierselbst ab Ee B „Wollmarkre sind 295 Centner Mittelwolle zum Verkauf gebracht und zu den Preisen von 45 bis 58 Rthlr. pro

Centner verkauft worden.

14, Oft, Auf dem am 30. September c- hier abge Strehlen, markte waren nur 386 Ctr. zweischürige Rusti- fal-Wolle zum Verkauf ausgelegt, da die Schur diesmal weniger ergiebig als sonst ausgefallen war. Es waren viele Käufer auf dem Plate, daher die Wolle auch ziemlich raschen Absaß fand und bis auf eine ganz unbedeutende Quantität verkauft wurde.

fir die feine Wolle wurden 53—57 Rthlr., für die mittelfeine P59 Rthlr., fúr die ordinaire 44— 47 Rthlr. bezahlt. „Diese dreise. stellen sich gegen die, welche im Frühjahr d. J. für die weischur bezahlt wurden, um 3 bis 4 Rthlr. pro Ctr. höher,

E ———

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Königliche Oper.

Zur hohen Vermdhlungsfeler Jhrer Kdnigl. Hoheit der Kron- prinjessîn E Bayern wurde gestern im Königl. Opernhause, als Fest-Oper, Rossini's „Tell// gegeben. aus hot bei dieser feicr- lichen Gelegenheit eínen odd glänzenden nblik dar. Jm hellsiten Licht, von ses großen Kronleuchtern Uber die Königl. Loge und den úbrigen Zuschauer-Raum ausgestrahlt, shimmerten und funkel- ten die reichen Toiletten der Damen, die prächtigen Galla - Unifor- men der Herren im ersten Range, w90, auf erhaltene Einladung, der hier anwesende hohe Adel, die obersien Militairs und die Repräsen- tanten der verschiedenen Verwaltungszweige- Dikasterien und Be- hdrden versammelt waren. Aber auch die anderen Räume des Hauses hatten ein festlihes Ansehen, denn das ganze Publikum betrachtete sh an diesem Abend als Theilnehmer an der hohen Familien- feier des verehrten Kdnigshauses. Jn erregter Stimmung harrte man des Erscheinens der hohen Herrschaften , vor allen des Königs und der Königin, welche, nach einer freudevollen und für das ganje Vaterland von so schdner Bedeutung gekrdntec Reise, zum ersienmale wieder im Theater die Bewohner Jhrer Residenz begrüßen wollten, und der hohen Neuvermählten, welche, ehe sle ihrer neuen Heimat zueilt , noch eiumal diese festlichen - einer heiteren Kunst geweihten Räume betreten und auf längere Zeit von ihnen Abi ied nehmen sollte. Bald verkündete ein Drompetentush die Ankunft des Hofes in der Kdnigl. Loge, auf die sich nun alle Blicke richteten. Jn einem freudigen, lange anhaltenden Jubelruf brachte die Versammlung den Kommenden ihren herzlichen Willlommen dar. Se. Maiestät der Kd- nig erschien zuerst mit Jhrer Kdnigl. Hoheit der Kronprinzessin von Bayern an der Brüstung der Königlichen Loge; sodann Jhre Maie- siât die Kdnigin, geführt von Sr. Kdnigl. Hoheit dem Prinzen Wil- helm, Oheim Sr. Majestät. Durch huldvolle Verbeugungen dankten Fhre Majestäten und die hohe Neuvermäblte für die ihnen entgegen-

challenden Begrüßungen. Darauf nahmen die Allerhdchsten und bdchsten Herrschaften, während die Trompeten- Fanfare in einen Marsch überging, ihre Plähe in der vordersien Reihe der Loge ein, in der Mitte die Kronprinzessin von Bayern zwischen Jhren Majestäten, und Allerbd{chsidenselben zunächs| die Aeltern der Reuvermählten , Jhre Kdnigl. Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Wilhelm, dann zu beiden Seiten die übrigen Prinzen und Prinzessinnen des Kbnigtihen S unter ihnen auch die Brimgessin von Pester und bei Rhein,

chweüer der hohen Braut, nebst ihrem erlauchten Gemahl. Jn den folgenden Reihen saßen die Damen des Hofstaats , und weiter zurü fianden die großen Hofchargen , die General- und Flügel-Adjutanten, die Königlichen Kammerherren und die anderen zum Königlichen Hof gehdrenden Kavaliere. Die jüngeren Mitglieder der Königlichen Fa- milie hatten hon früher in jener Seitenloge hren Plaß genommen, auf welche son| am meisten die Blicke der versammelten Menge ge- richtet waren , und die nun, nachdem die Pietät sie lange Zett unbe- rtagelassen , zuerst wieder der lebendigen Gegenwart zurückgegeben wurd :

Als die große Mittelloge sich gefüllt hatte, begann die Vorstel lung der Oper, eingeleitet dur eine der malerischen Ouvertüren, deren Schluß in einem Fubelmar sch auf Großes vorbereitet. Die er- sten Sdhe dieses Musifsiückes verballten noch in der allgemeinen Be- wegung, welche dem Erscheinen und Empfang der hohen Herrschaften fue, doch bei der Wiederholung dersclben Motive war bereits feier- iche Stille eingetreten, und das schdne idyllische Gemälde des Vio- loncell-Trio’s konnte sich frei und vernehmlich entfalten. Die ganze Ouvertüre wurde von dem Orchester eben so fein und sauber in ibren zarteren Partieen, wie in den siürmischen und grandiosen Säßen mit feuriger Energie ausgeführt. Die Oper selbst ist in der musikalishen und Theater-Welt so bekannt , daß es Überflüssig wäre, hier auf cine nähere Analyse derselben einzugehen. Der Ernst und wahre Kunsteifer, womit MNossini an die Comyo- sition des /-Tell‘/ gegangen und dieselbe vollendet hat, sind nach Verdiens| gewürdigt worden, und die gediegene Haltung,

egeben, hat auch bei den entschiedensten Gegnern der Rosfinishen Muse ihre Anerkennung gefunden. Aber dessenu@geachtet wird man sich doch nicht verhehlen können, daß dieser Musik, bei allen einzelnen Schönheiten, ein gewisses Etwas fehlt, welches auch durch die besten Fntentionen und das reinste Streben nicht zu erseven ist, der angeborene Sinn nämlich für die Art von Größe, welche in der Handlung dieser Oper liegt. Rossini ist genial, wo er dem Spiel der Laune, der Jutrigue, des leichten und kecken Scher- zes sh hingeben oder in den Leidenschaften des Südens, n glühender Liebe, wilder Eifersucht und Rache, {chwelgen kann; aber seine Genialität verläßt ibn, wo es darauf ankòômmt, kindliche Naivetät des Gefühls oder hohe Seelengrdße und feierliche Erhe- bung ‘des: Gemüths in Tönen zu schildern. Es zeigt sich daher in danionigen seiner Werke, wo er bemüht gewesen ist, seiner Neigung Gewalt anzuthun , und besonders an solchen Stellen , wo er heiligen Ernst der Gefühle und Gesinnungen schildern will , oft cine gewisse Trockenheit des Ausdrucks , wofür die musikalishe Korrektheit und Würde dem Hdrer keinen Ersaß zu gewähren vermag. Dies fanden wir am meisten in einigen Partieen des Rossinischen Stabat mater, eben so in seiner „Belagerung von Korinth//, im „„Moses//, und nicht gder tritt ce une im „„Tell/‘/ entgegen. Un “bter alles Reichthums von

ï

welche er ‘dem offin Werk

\chdnen musikalischen Motiven - die auch dfters vortrefflich ausge- arbeitet und: durchgeführt sind, wie unter Anderem in dem Duett des ersten Aktes zwischen rnold und Tell, oder in dem des zweiten zwischen Arnold und Mathilde, so wie in dem Terzett und Finale eselben Aktes, und obwohl man durch diese und andere Musik- Üdke der Oper lebhaft erregt und gefesselt wird, fehlt es doch an

m Allgemeinen war indcß ein sehr sorgfältiges Einstudiren in der Ini “s neuen Aufführung dieser Oper durchweg wahrzunehmen, und es i| dankbar anzuerkennen, daß uns die Direction der Kdnig- lichen Theater ein o bedeutendes Werk, das in der musikalischen Laufbahn Rossini’s Epoche gemacht, mit Aufbietung aller Kräfie in würdiger Gestalt wieder vorgeführt hat. Die \chdnen Decorationen, welche schon zu Schillers Schauspiel angefertigt worden und uns einige dec malerischsien Landschaften der Schweiz in kunstreich wech- selnder Beleuchtung zeigen , wurden theilweise in den entsprechenden Scenen der Oper benußt, und cinige Charakter-Tänze erhdhten den festli- chen Glanz der BEENEAn", Dec Applaus bleibt den Mitwirkenden bis ur ersten Wiederholung der Oper am nächsten Sonntag vorbehalten, denn estern fand das Auditorium es der feierlichen Würde des Ta- ges nicht angemessen/ seinen Beifall durch äußere Zeichen laut werden zu lassen. Die hohen Herrschaften, die neuvermählte Kronprinzessin cleitend, entfernten sich, nach dem Schluß der Oper, eben so wie sie gekommen waren, unter einem Tusch des Orchesters und von den Segenswünschen der Versammlung begleitet. as

Zur Kunst - Archáologiíe des heiligen Landes.

Roberts's skeiches in the Holy Land,Syria, I du- mea, Arabia, Egypt and Nubia; lithographed by Louis Haghe, with historical and descriptive nolices and an introductory view of Jewish history, by the Rev. George Croly, LL, D. Didicated, by express com- mand, to her Majesty. London 1842.

Wenn wir es schon gewohnt sind , daß uns fremde Länder und Welttheile vorzugsweise durch Vermittelung der Engländer bekannt werden, so müssen wir es dankbarlich| anerkennen, daß in den lezten Fahren ein Prachtwerk das andere fast zu drängen scheint , jedes be-

immt, die Gegenden, Bauwerke und das Leben in beiden in maleri- her Weise uns vor Augen zu führen. Die überaus große Vervoll- fommnung der Lithographie, namentlich des Druckes mit mehreren Tonplatten, trägt zum glücklichen Gelingen nicht wentg bet. Unter dem Scheine leicht hingeworfener Skizzen wie sie der Reisende nach Hause mitzubringen wúnsht sehen wir die Ee nde mit ihrer charafteristischen Seite aufgefaßt, ohne äângstliche Ausbildung des De- tails zu einer glücklichen Gesammtwirkung hingestellt. Daß eine solche scheinbar leichte Darstellungsweise nicht: immer so leicht hinge- worfen wird, wie es scheint, verstcht sich von selbst; der Meister ver- steht es, seine Kunst zu verbergen, um sie desto mehr glänzen zu lassen.

Roberts war einer der Ersten - welcher mit Glück diese Bahn betrat. Nachdem Mehreres hexeits durch Stahlstich- nach seinen Zeich- nungen verdfentlicht worden, trat er auch mit lithographischen Wer- ken hervor; doch begnügte er sih mit..den Original - Zeichnungen, welche dann von anderen Künstlern auf den Stein Übertragen wur- den. Haghe dagegen if unter Letzteren inm erster Reihe zu nennen, ja wir stehen nicht an, ihm; schlechthin' it senem Fache die erste Stelle anzuweisen. Man darf daher im voraus erwarten, daß die Verbin- dung beider Künstler etwas Ausgezcichnetes leisten muß.

So lange es Reisende giebt, is wohl kein fremdes Land so um seiner selb| willen besucht worden, wie Palästina. Ganze Völker- sirdme zogen in das heilige Land, wo Gott/ menschlih zu sprechen, mehr Wunder gethan, wte sonst auf dem ganzen Erdboden. Hundert- tausende zogen hin und Tausende kehrten heim, um die Wunder des

elobten Landes zu verkündigen. Reisebeschreibungen aller Art und

in allen Zungen Europas geschrieben, meldeten von den heiligen Or-

ten und ihren Umgebungen. Daher kam es, daß uns von Palästina

schon ausführliche Kunde wurde, als viele näherliegende Länder fast

noch kaum entdeckt waren. Und doch hatten wir von der sinnlichen

Erscheinung seiner Landschaften, seiner Berge, Städte und Trümmer

bis in die neuesten Zeiten kaum eine genügende Ahnung ; denn die meisten Abbildungen waren so schlecht wie nur irgend möglich, Die Landschaften sahen ziemlich so wie bei uns aus, und die Architekturen etwa wie unsere Häuser, weun man ihnen die Dächer nimmt.

Daß aber Alles vom Größten bts zum Kleinften cine in sich ab- geschlossene Eigenthümlichkeit hat, daß diese Terrain-Bildungen, diese denselben sich an\@ließenden Menschenwerke gerade nur hier existiren fdnnen, lernen wir ers aus den neueren und neuesten Werken kennen,/ unter denen die vorliegenden Hefte nicht nur in Bezug auf das het- lige Land, sondern unter allen ähnlichen Erscheinungen entschieden den ersien Plaß einnehmen. Aber für die Darstellung solcher Hoch- ebenen in ihren zwar anscheinend wenig Abwechselung darbietenden, aber doch so scharf markirten Contouren, deren Einförmigkeit durch die eingerissenen Schluchten trockener Bäche wirksam unterbrochen wird, ist die lithographijche Kunst in der angegebenen Wetse vorzugs- weise geeignet ; nicht weniger für die Wirkung geschlossener Räume, deren allgemeines Helldunkel meistens durch ein einzelnes einfallendes Licht wirksam unterbrochen wird. Solche Lokalitäten herrschen in jenem Lande vor und wurden dn dem Künstler auch für die Dar-

llung besonders günstig befunden. : : j n M aalen die, beilize Se wo Gott im Dunkel des Allerhei- ligsien zwischen den Cherubim thronte und dann, als die Zeit er- füllet war, in sichtbarer Gestalt als Menschensohn erschien, bildet billig nicht nur den Anfang, sondern auch den Mittelpunkt des Wer- kes, Hier erst können wir die so ganz eigenthümliche Lage der Stadt kennen lernen, auf der“ Spihe zweier in das felsige Hochland tief ein- geshnittener Thäler, so daß Zion erhaben liegt Über der ganzen Ebene umber, doch niedrig gegen den Oclberg icnseit des Kidron. Noch jeßt in ihrer Verwüstung möchte man sie, dem äußeren Anblicke nach zu urtheilen, eine Königin unter den Städten nennen. Dnas scheint sh an Pallast zu drängen, nur von Thürmen und uppeln über- ragt, welche die schon an sich bedeutenderen Hdhen noch sihtbarer hervorheben. Noch ragen Palmen und Cypressen aus der Tiefe des Thales JFosaphat zwischen den alten Grab-Pyramiden empor, und noch zichen ch Olivenhaine den Oelberg hinan, wie in den alten Zeiten,

Aber ein Schein ist es nur, ein glänzendes Grab, voller Todten- Gebeine; die Stolze is gefallen und licgt wüst, weil sie den Herrn der Herrlichkeit nicht erkannt. Jhre Palläste sind elende Hütten, welche kaum ein Obdach gewähren. An der Stelle des Tempels Fehovahs steht ießt ein Tempel des falschen Propheten. Die Stelle, an welcher, wie man annimmt, der Herr im Grabe lag, zu welcher so viel Hunderttausende pilgerten, ist iebt fast mehr cin Ort des Streites, denn der Vereinigung aller Nationen; und der Dom, welcher ibn überwdlbt, ward einmal über das andere zerstört, um immer weniger würdig erneuert zu werden - bis er zuleht die jam- L Gestalt annahm, welche er seit kaum dreißig Jahren .er- angt hat.

und doch , trob der Erniedrigung, is es die ewige Stadt, in

welcher Gott seine Wunder that. Jene kahlen Fluren, welche sie

scheen mit dem Titel Haram, Tempyel,

) J eehrt. Um dieses Tempels

willen heißt Jerusalem im ganzen Oriente El Kods, A tes

Einem Christen darf selbs der Sultan den Eintritt nicht erlauben ;

nur Mchmed Ali vermochte wenige Ausnahmen zu machen. Aber je

unmöglicher das Eintreten in dieses Heiligthum iß, desto reizender er-

scheint dem von der Hdhe des Oelberges oder näher von dem \oge- nannten Hause des Pilatus in der via dolorosa hineinblickenden Fremdling er darf es nur verstohlen thun dieses reizende Ge- wirre von Architekturen, Pläßen und grünen Bäumen, an deren súdlicher Spiße die chemalige Basilika der Darstellung Mariae, jeßt al Afsa genaunt, in der Mitte auf hohen Terrassen, die mit Ehrenpforten ringsum beseßt sind, das Oftogon der Sacchara emporsieigt, einer der s{hdusten Tempel, welchen der Muhamedanismus hervorgebracht hat, glänzend von weißem und farbigem Marmor, von blauen, grünen und gelben Ziegeln und reich an Vergoldungen aller Art. Zwar gehört die schöne Kup- pel ers den Zeiten der Türkischen Herrschaft an, doch ist es nicht unwahrscheinlih, daß der ältere Theil des Gebäudes, welcher an jeder Seite durch sieben hohe Spißbogen geschmückt ist, noch jenem Baue des Ommajadischen Kalifen Walid angehört, welcher, um die Menge der Wallfahrer, statt nah Mekka, nun nah Jerusalem zu ziehen, im Anfange des 8ten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung den jeßigen Tempel an der Stelle des unbedeutenderen errichten ließ, dessen Erbauung dem zweiten Nachfolger des Propheten, Omar, zu- geschricben wurde. Als die Kreuzfahrer im Fahre 1099 Jerusalem eroberten, war das jeßige Gebäude schon în seinen wesentlichen Theilen vorhanden ; ein sicherer Beweis für die frühzeitige systematische Anwendung des Spißbogens im Oriente. Ju den bis jeßt erschienenen Heften schen wir dieses Gebäude nur in Verbindung mit seinen landschaftlichen Umgebungen, noch ohne die wänschenswerthe Nâäher- rückung und Darstellung im Großen, welche wir in cinem späteren Hefte zu finden hoffen.

Dem Christen ungleich wichtiger jedoch i das andere Heilig- thum der Stadt, die Kirche, in welcher sih, wie man annimmt, das Grab des Herrn befand, das Grab, welches allein unter allen scinen Raub nicht halten sollte. Mag es nun mit der Authentie dieser Stelle so wie aller derer, welche jeßt in demselven Gebäude oder in derselben Siadt als heilige Orte des Lebens , Leidens und Sterbens Christi verehrt werden , bestellt seyn wie es wolle: gewiß ist es, daß schon Konstantin der Große an diesem Orte eine Kirche erbauen ließ, welche alle übrigen Kirchen des Erdfreises eben so an Pracht übertreffen sollte, wie der Ort selbsi alle übrigen Orte. So sagt er es wenigstens selbs bei Eusebius. Eine Kuppel Überdeckte \chon damals die Stelle und ein Langbau \{chloß fich wie jett gegen Osten an, doch nicht als Chor, sondern als Schiff, mit den gebfne- ten Pforten gegen den dsilih vorliegenden Borhof und Marktplaß der Stadt. Abec vielfach ward diese Kirche scitdem zerstört und er- neuert, zuerst als Kosroes der Perserkönig, kurz vor dem Sturze seines Reiches durch die Muhamedaner das Krenz eroberte. Nach dem Siege des Kaisers Heraklius erneuert, dauerte die zwelte Kirche wahrscheinlich bis in den Anfang des Xl. Fahrhunderts, wenn nicht, wie die Sage geht, Karl der Große inzwischen einen Neubau veranlaßte. Da- mals aber auf Befehl des Ret faëtienidschen Kalifen Hakim Bianwillah aus Haf gegen die Christen zerstört, ließ sie derselbe gleich darauf wieder aufbauen, um den Nußen der jeßt immer gewaltiger sich ausdehnenden Pilgerfahrten nicht zu verlieren. Diese Kirche war es, welche im Wesentlichen bis zu unseren Zeiten bestand, und von welcher wir noch zahlreiche, wenn auch durchgehend schlechte Abbil- dungen haben, bis ste im Jahre 1808 abbrannte. Seitdem zwar wie- der aufgebaut, if sie doch nur eine wenig erfreuliche Erscheinung zu nennen. Statt der durch Bogen verbundenen runden, etwas massiven Säulen, welche in zwet Geschossen den Rundbau umgaben und die weite Kuppel slühßten, sehen wir jeßt einen nüchternen, ganz modernen Pilasterbau , dessen Detail hôchstens die widrigen Schndrkel des ver- gangenen Fahrhunderts zeigt, Ein cben so unbedeutendes Gebäut e überdeckt das cigentliche Grab. Selbst die meistechafte innere Ansicht

unseres zweiten Heftes kann diesen Mangel nicht verwischen.

Auch den anstoßenden Kalvarienberg und die unter demselben er- richteten Gräber der Könige von Jerusalem erreichte das Feuer ; doch mehr wie leßteres, zersidrte gleichzeitig die Wuth der Griechen, welche noch seit den Zeiten der Kreuzzúge her ihren Haß gegen die Franken nicht abgelegt hatten. Die Architektur selbsi wurde hier jedoch er- halten, und sie zeigt uns die Bauweise zur Zeit der Fränkischen Herr- schaft in ihrer eigenthümlichen Mischung; denn damals erst ward der Kalvarienberg, früher von einer isolirten Kirche umgeben, in den Gesammtraum der Auferstehungs-Kirche gezogen und bildet nun das súdliche Kreuz des Chores dieser Kirche. Gleichzeitige Nachrich- ten und cine Fnschrift lassen das Jahr 1163 als dasjenige erkennen, in welchem dieser Bau erfolgte. Leider zeigt uns die sonst so schône innere Ansicht des Chores, auf einem der größeren Blätter des er- sten Heftes, nichts von dem alten architektonischen Bau dieses jeßt ältesten Haupttheiles der Kirche, sondern nur die liturgische Ein- richtung und den Pomp des Griechischen Gottesdienstes. Auf einer Vignette aber seben wir das Ganze der äußeren Anordnung von Süden geschen, die beiden Kuppeln und den Rest des ehemals viel hdheren Glockenthurms, der mit seinen Strebepfeilern und Spibbgo- genfenstern von ähnlichen Anlagen im Norden nicht wesentlich ab- weicht. Auf der Titel-Vignette aber is das \chdône spißbogige Dop- pelthor dieser Seite in größerem Maßstabe deutlicher vorgestellt. Wir schen hicraus, in wie enger Verbindung diese Architektur mit gleichzcitigen Anlagen im nördlichen Frankreich steht; die Einwir- fung war zweifelsohne gegenseitig.

Viel wichtiger erscheint uns aber die herrliche Ansicht des Jn- nern der Gruftkirche, des Ortes, an welchem, wie die schon gleichzei- tige Sage berichiet, die Kaiserin Helena nach vielem vergeblichen Su- chen endlich, von Schutt und Unrath aller Art bedeckt, das Kreuz des Herrn fand. Hinter dem Umgange des Chores führt eine Treppe von vielen Stufen in diese tief gelegene Kapelle der Kreuzeskirche hinab. Nach den Beschreibungen vieler Reisenden zu urtheilen, wa- ren wir Hn degierg,, wenigstens die Abbildung der Säulenknäufe zu sehen, da dieser Theil der Kirche, wenn auch nicht den Zeiten der Helena angehdrig, doch von allen noch bestehenden der älteste zu seyn schien. Unser Wunsch is durch die wahrhaft prachtvolle Darstellung im dritten Hefte in glücklichste Erfüllung gegangen. Diese vier säm- migen Rundsäulen, deren fast dorischer Echinos das Byzantinische Blatt- fapitäl trägt , scheinen jenen durchaus verwandt zu seyn- welche den Bau des Hakim Bianwillah schmückten. Auch dürften die verbinden“ den Spitzbogen, welche die mittlere Kuppel tragen, wenn sie pie noch neuer sind, hôchstens dem KI. Jahrhundert angehbren ; oa die ganze Gewölbe - Partie leider schr unangenehm modernisirt. wie Kapitäle selbs aber, einander fast vdllig gle dag, Egp Maeen dur, eiue An. le iten l um acht ne, Byzantinische, scha n sich n Korinthischen Abakus hinansteigen. Nur an zweien moe