1842 / 282 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

nach Oppeln

vollständigen Ausführung d ränderte

de dem Verwaltungs-Rak t v Bau É Projekt nachgewiesene Mehrbedarf von 300,000 R e stimmig bewilligt und demselben die Beschaffung dieses Kapitals unbeschränkt Úberlassen. Der Cours der Actien ist nach Bekannt-

werdung dieser Beschlússe mehrere Prozente gestiegen.

au, 7. Oft. Herbst-Wollmark t. (Aus dem Be-

Mete Sigmund Heß.) Seit der Mitte Juli wurden uns große Quantitäten Wolle aus Polen und Rußland zugeführt, so daß wir schon im Monat August circa 14,000 Str. am Plate hatten; furz vor dem Markte vermehrten sich die Zufubren täg- lich und wir können jeßt als zum Verkauf ausgestellt annehmen: Schlesische Ein - und Zweischur circa 6,000 Ctr.

- Sommerwolle 1,200 -

s Lamm- und E& terblings- Wolle 2,000 - Posensche, Polnische und Gallizische Wolle 15,800 Russische Wolle 5,000 - Oesterreichische Wolle 2,000

.…. 32,000 Ctr. 18,000 Ctr. 14,000

also zusammen circa Davon können wir als verkauft annehmen wonach noch ungefähr Übrig bleiben darunter circa 4000 Ctr. Schlesische Einschur. ¿ Die Preise stellten sich für Schlesische Wolle jenen des Früh- jahrs-Marktes ziemlich gleich, wenn auch manche Jnhaber solche Offerten annahmen, die sie im Juni zurúckgewiesen haben würden. Cammwollen aller Länder und Qualitäten waren sehr begehrt, und sind so wie im Frühjahr bezahlt worden; dagegen blieben Sterblings- und Schweißwolle wenig beachtet, und wurden theilweise entweder zu billigeren Preisen oder gar nicht verkauft. Die Preise fúr Polnische Wolle waren ebenfalls jenen des Juni- Marktes ziemlich gleich, und zwar: : feine Polnische und Posensche Einschur 58—62 Rthlr. mittelfeine - - - - 50—55 - mittel - 46—Á8 geringe - 40—44 feine - 56—61) mittel s - 50—52 feine - s - 52— 58 mittel - 46— feine - - 50—55 mittel 45—48 feine Russis 50—52 mittelfeine Russische Einschur 45— A7 Oesterreichische Ein- und Zweischur 43—45 eibe aae U. a pup ea ec ar od et ep tes 27—30 E L B E rio epa e c eeba ate es 20-—23 Schwarze 18— 18}; Schlesische Sommerwolle war sehr gesucht und wurde zu 55 à 68 Rthlr. nach Qualität von unseren inländischen Fabrikan- ten gerne gekauft, so wie diese überhaupt den Markt schr beleb- ten, und uns die freudige Ueberzeugung gewährten, doß die Jn- dustrie in den Zollvereinstaaten im starken Fortschritte begrissen, und unser Handel berhaupt viel unabhängiger und freier gewor- den if.

Brieg, 4. Oft. Am 30. September c. wurden auf hiesigem Herbst: Wollmarkte zusammen nur 76 Centner 89 Pfund Wolle von den Rustifkalen zum Verkauf eingebracht. Jm Vergleich gegen den vorjährigen Herbst-Wollmarkt sind in der Quantität 62 Centner 68 Pfund weniger eingebraht worden und im Preise ist der Centner um 22 Sgr. 11 Pf. geringer ausgefallen.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Die Kunst- Ausftellung von 1847 *). Erster Artikel. Geschichtlichhe Rückblicke und allgemeine Ansicht.

Die Ausstellungen der Königlichen Akademie der Künste genießen cines alten wohlbegründeten Rufes. Nicht nur die Professoren und Schüler dieser hdchsten Kunst-Anstalt rechneten es sich von jeher zur Ehre, durch dieselben das größere Publikum an ihren Leistungen Theil

__*) Obgleich bereits ein anderer Berichterstatter in diesen Blättern Einiges über die diesjährige Kunst - Ausstellung gesagt hat (vergl. Staatsz-Zt g. Nr. 277), o glauben wir doch nur den Wünschen unserer Leser entgegenzukommen, wenn wir die uns gebotene Gelegen- heit benußen, diesen so allgemein interessanten Gegenstand von ver- schiedenen Seiten aufgefaßt und behandelt zu sehen.

Anmerk. der Red.

Bekanntmachungen.

Subhastations-Patent, „Grelwilliger Verkauf. Die i Königliches Ober - Landesgericht. Me Liegniher Kreise belegenen Güter dea nebs Marienhof/ Graenowiß und Klein-Baudiß auf S6 Dae Thir, m Sgr, e Pf Jenkau auf E a6. fiber, du Paris Bi sollen auf Antrag der Be- en vf ; ; P era o ormittag s 11 U e i Van Bir Bötr-Lanteu A vor dem Deputirten, j - s N S=- 6 Qu Ap sudhalir weden. U s-Assessor Jonas , freiwillig axe, Hypothekenschein und Kaufbedi nen in unserer Registratur eingeschen werds nber noch bemerkt wird, daß diejenigen 4500 Thlr. welche Rubrica I, des Hypothekenbuchs , als für den frühz ren Besißer der Baudißschen Güter du Poct auf Gros - Wandris einzutragendes Abldsungs - Kapital, vermerkt stehen, vom Kaufe ausgeschlo}en bleiben,

Baudiß.

nat lang

Die Kaufbedingungen stnd fo gende: by Ritterguts - Besizer du

a) Die Güter können sowohl

mGanzen, als auch vereinzelt, lebterenfalls ( E

I. Groß - Baudiß mit Marienhof und den dazu ju 4 yEt. ver

ehôrigenZinsdörfern Graenowiß und Campern, 11, Klein-Baudiß und Zubehör, und 111, Fenkau und Zubehör, für sih verkauft werden. i b) Wer auf den ganzen Komplexus der Güter bie- ten will, bestellt eine sofort tit zu depo- nirende Caution yon 10,000 Thlr.

werde

ingang

Für Gebote auf die einzelnen Güter aber wer- den, und zwar auf die Güter ad [. 4000 Thlr., auf das Gut ad Il. ebenfalls 4000 Thlr. und auf das Gut ad [11. 2000 Thlr. Caution deponirt. Der Verkauf geschieht in Pausch und Bogen, ohne alle Vertretung, auch verzichtet der Käufer auf jede Entschädigung für die inzwischen durch Kapitals - Zahlung rol des Getraide - Zinses dreier Bauern zu Groß-

) Der Zuschlag erfolgt an den Meist - und Best- [irgend einer Art an den in bietenden nah der Einigung der Fnteressenten. Die Zahlung des Kaufpreises wird baar in Cou- rant oder in Schlesischen Pfandbriefen nach dem

en der auen das meen Miierden fn U

lese unmittelbar, der Rest aber zum Deposito s 4

des Kbnigl, Pupillen - Kollegiums zu Breslgu,| Dampfschifffahrt zwischen Magdeburg Undine nicht erschienen seyn werden/ haben o

E Masse, gezahlt. mnen bei de nzen h Lat : Ó J Komplexus der Güter 90,000 Thie, Saufdeiber, abend geht ein Dampfschiff mit Passagieren von hier zinsbar, zur ersten Stelle auf der- M: e L, ort von hier nach Hamburg expedirt. heagen E ilen in Berlin die R Meyer, Werderschen Markt Nr. 4.

on. olyapfel.

elven belassen und hypothekarisch ein

s) Die Uebergabe der Güter erfolgt gleich nach|H migung des Zuschlage adchaft ichn Geneh: l der Kaufgelder. ages und nach Entrichtung 4

8) Die sämmtlichen Kosien der Subhastation und

2096

en zu lassen und hier mit gleichen Waffen um die Palme zu rin- SORSE S auswdrtigen Künstlern ward die Ehre der Aus- elung ihrer Werke gerade an diesem Orte auf das eifrigste gesucht. Mit welcher Freude begrüßte man, zur Zeit unserer jungen Kunst, die ersten Blüthen eines gehoften Frühlings derselben! Wie viele länzende Namen könnten wir nennen, welche, bis dahin unbekannt, cit der Ausstellung ihrer Werke unter uns hochberühmt sind und nun in erster Reihe glänzen! Fa, ganze Schulen, theils hier, theils auße halb wirkend, hätten vielleicht nie die allgemeine Anerkennung gefunden, deren ste ießt genießen, wenn ihnen nicht die Berliner Kunst- Ausstellung und das Berliner Publikum so wirksam entgegen- gekommen wären. i ;

Dieses geschah zu einer Zeit, als es in Deutschland kaum noch eine Kunst gab. Mit ihrem Steigen stieg auch die Bedeutsamkeit un- serer Ausstellungen. Seit dem großen Siege der Düsseldorfer im Herbsie 1828 war des Jubels kein Ende. Die Jahre 1830 und 32 schienen die ersten Blüthenkeime so recht zu entfalten, und ciner noch glänzenderen Zukunft dachte Feder mit innerer Erhebung.

Da trat cin Ereigniß ein, welches, wenn auch einerseits cinen Fortschritt ankündigend, doch zugleich sidrend einwirkte. Es war die nähere Bekanntschaft mit einigen Meisterwerken der Französischen Schule. Diesc, mît bewundernswürdiger Technik in großartiger Weise oft mit Wenigem Vieles leistend, forderten zu ähnlicher Be- handlungsweise auf. Es schien wünschenswerth, statt des bisherigen mühsamen Weges , wo der Schüler ers nach und nach zum Meister heranrcift, sogleih mit breitem Pinsel und glänzenden Farben die Leinwand zu überdecken. Nur kühn hingeworfen , und des Effeftes kann man versichert seyn! So ward der Effekt das Ziel des Künst- lers. Von einem Drange der Darstellung innerer Anschauungen war dabei nicht mehr die Rede; der Gegenstand ist nur noch Ne- bensache, und da die meisten Französischen Bilder, welche gerade zu uns famen, Landschaften, Veduten und Marinen waren, so wurden die Ausstellungen von nun an mit Regengüssen und süßem und sal- zigem Seewasser fast Überschroemmt. 7

Noch erhob sich die Ausstellung von 1836 äber alle früheren. Düsseldorfer, Franzosen und andere Schulen und Meister traten in einer bis dahin noch nicht gesehenen Menge und Tüchtigkeit neben einander. Keinem cinzelnen Künsiler , keiner besonderen Schule mochte man schlechthin die Palme reichen. Roch standen sie alle in cigenthümlicher Tüchtigkeit neben einander, Jeder nur seine eigenen Fdeen darstellend, noch niht mit den Waffen des Gegners diesen desiegen wollend. Die Kinder Eduard's, Jeremias, die Hussiten- Predigt, der Untergang des Vengeur, der Golf von Neapel, Kaiser Heinrich zu Canossa und viele Andere bildeten die Krone einer Aus- stellung, wie wir sie weder früher noch später sahen. j /

Seitdem machte sich jene so eben geschildecte naturalistische Rich- tung immer mehr und mehr Geltung. Die Technik wendet der Künst- ler fast nur noch um ihrer selbst willen an; aber daß hier die That immer dem Willen entspräche, könnten wir nicht eben sagen. Oft ist die an- scheinende Leichtigkeit der Behandlung nur hôchst mühsam erlangt worden, und der Fleiß guckt überall durch die dicken Pinselstriche hin- durch: dfter noch aber sicht man zwar, daß dem Künstler das Malen leiht wurde, aber er hat auch nichts damit geleistet, als einige Qua- drat - Ellen mit Farbe bedeckter Leinwand zur Ausstellung geschickt. Diese sogenannten Kunstwerke werden je länger, desto unerfreulicher.

Andere verbleiben zwar bei Darstellung idealer, zum Theil auch historischer Gegenstände. Aber sie gerathen auf dopvelte Abwege. Die Einen suchen das finnlich Reizende hervor, sicher, daß der Gegenstand an sich, ohne Rücksicht auf die Behandlung, für die Menge anzie- hend genug seyn werde. Kommt hierzu noch eine angenchme Aus- führung, ein Halbverstecken des Halbverhüllten, so wird es solchen Bildern nie an Liebhabern fehlen. Auch hier ist es die Absicht des Künstlers, dem Publikum zu schmeicheln, nicht seine eigenen innersten Fdeen geltend zu machen, Mit ihnen Hand in Hand gehen die so- genannten Anekdoten-Maler. Das Gemälde ist nicht an sich dem Beschauer verständlich, weder durch cine in sich abgeschlossene Handlung der dar- gestellten Personen, noch durch einen allgemein bekannten und interes- tanten Gegenstand : erst durch eine ausführliche Beschreibung vermag man, die Absicht des Künstlers cinigermaßen zu errathen.

Beide zuleßt genannten Richtungen bilden den Ucbergang zur sogenannten Genre-Malerei. Was ist Genre? hdrt man häufig fra- gen, Gehört dieses oder jenes Vild dem Genre oder der Historie an ? Von den meisten Bildern kann man weder das cine oder das ‘andere, oder beides zugleih behaupten. Sie sind Zwitter, die Keinem genÜ- gen und doch Allen gefallen sollen. Weil es eben an eigenen Fdeen, an E Aufgaben fehlt auch der Künstler muß sich die Aufgabe selbst geben weil er niht mehr sein Eigenstes geben will, so kann auch ein ihm selbst fremder Gegenstand keinen Anderen erheben / er- wärmen , begeistern. Erfúllen ihn selbs keine eigenen Jdeen , so be- múht er sh auch nicht, sle darzustellen, er gebe uns dann nur das ihm Verständliche, die Holzhauer vor seiner Thür und die Köchin in ihrer Küche; oder wenn er zufällig in Ftalien lebt, so versammle er die schöngekleideten Frascatinerinnen am schattigen Felsenquell. Aber er verschone uns mit Räuber -Scenen, die er so glücklich war, nie zu schen.

Fühlt nun aber Jemand den Drang, auch Gröôßeres darzustellen, ohne gerade einer inneren Erhebung sih bewußt zu seyn, so wähle er auch Gegenstände, deren Verständniß er nicht künstlich ih und An- deren zu verschaffen brauht. Warum muß das Begebniß, welches er uns vor Augen stellen will , schon vor mehr als dreihundert Fahren geschehen seyn, warum in einem Lande, dessen Volk und Sitten uns unbekannt sind. Wahrlich, die neuere und neueste Geschichte ist nicht so arm, wie man gewdhnlich meint. Verschmäht es selbst der Bild- hauer nicht, ihnen würdig entgegenzutreten und den großen Män-

auf das Kaufpretium. Glogau, den 15. Fuli 1842.

(1//8,) gte theilweise Ablösung

Buchbinder und Lethbibliothekar

der Licitation inclusive Stempel , so wie der Uebergabe, trägt der Käufer ohne Anrechnung

Königliches Ober-Landesgericht. l. Senat. v. Forkenbe ck.

Abgekürztes Proklama. z Zur Anmeldung und var §1 “Es verstorbenen Geheimen Kammerraths Schäfer zu ha- e Wilbelm Bosien|bett vermeinen, es u rel [BINE Ee e

hierselb und dessen Vermdgen is ein Liquidations-| Unbekannte E e ederungen L E Termin auf den 27. Oktober d. F. Vormittags sur Liquidation. Eer E ! 4 Course vor der Uebergabe der Güter nah Ein-|10 Uhr, auf hicsiger Rathsstube angeseßt, zu welchem [den zwei und zwanzigsten Dezember 1842 gang der obervormundschaftlichen Einwilligung die Bostenschen Gläubiger bei Strafe der Präklusion| \nberaumten Termine auf hiesiger Herzogl. Landes- des Königl. Pupillen- Kollegii zu Breslau in den [geladen werden. Zuschlag, weshalb Lizitant mindestens zwei Mo- an sein Gebot gebunden bleibt , und (L, S.)

Datum Bergen, den 26. September 1842. h Der Magistrat hierselbsi.

nern jener Zeiten unter uns bleibende Monumente zu seßen, welche der allgemeinsten Theilnahme genießen, so mdge S did Dralerei e jener ju lange zurückgeseßten Vorwürfe zu bemächtigen suchen. Der Beifall wird dem gelungenen Werke gewiß nicht fehlen.

Um wieder auf die lehten Ausstellungen zurückzukommen, so war der Abstand von 1838 gegen 1836 nicht zu verkennen. 41839 zeigte nur noch Großes im Kleinen, Die Unbedeutendheit der Ausstellung von 1840 schob man auf die absichtliche Abwesenheit der Düsseldorfer Bilder und auf das Fehlerhafte jährlicher Ausstellungen. Den Mangel an Theilnahme von Seiten des Publikums konnte man durch dic Fleihteitigen unendlich großartigeren Geschichts - Darstel lungen erklären, welche die Huldigung in unerreihbarer Wirklichkeit vor Augen stellte. Die geringen Einnahmen des Erldses für den Eintritt und Katalog ließen aber seit 1836 eine erschreckende Ab- nahme verspúren. Die MMeberez rung zweijähriger Ausstellungen, der wiederbergestellte Fricde mit Düsseldorf würden, so hoffte man, den alten Glanz der Berliner Ausstellung im Fahre 1842 erneuern, _ Aber sind diese Hossünngen erfüllt worden? Die allgemeine Stimme hat schon ihr Urtheil abgegeben. Es scheint hart, in we- nigen Worten ein solches aussprechen zu wollen , aber ein totaler Eindruck bedarf auch einer totalen Aeußerung: Die Düsseldorfer fehlten bis jeßt mit wenigen Ausnahmen; von anderen bedeutenden Künstlern fehlen selbs die Namen im Kataloge, viel mehr die Werke. An Portraits schen wir einiges Ausgezeichnete, vieles Mittelmäßige und ganz Schlechte. Fn Landschaften weniges Bedeutende. Fm Genre kann die geringe Zahl des Vorzüglichen die Unmasse des “halb und ganz Verfeblten nicht übersehen lassen. Stümperhaftes findet man nicht nur in der sogenannten Todtenkammer dent die Rückwände sind leer, welche sonst für dergleichen Werke eine angemessene Stelle seyn mdgen, Aber die eigentliche Historie, dieser Gipfel der Kunst, ist bis jeht leider nur überaus schwach beseßt. Der rühmlichen Ausnahmen werden wir im Einzelnen gedenken.

a,

Meteorologische Beobachtungen.

1842. 8, Okt.

Abeuds 10 Ubr.

Nach einmaliger Beobachtung.

Morgens 6 Ubr.

Nachmittags 2 Ubr. |

3391 E Par. | 341 16” Par. 341 94” Par. | Quellwärme 8,9" R. Luftwärme . + 4,6° R.| - 10,2° R. 4+ G,1° R. | Flusswürwe 8,0" R. Thaupunkt .….|-+ 2,17° R. +4 2,17° R.+ 2,9° R. | Bodenwürme 9,8" R. Dunstsättüigong| S0 pCt, 54 pCi. 77 pi. Ausdünstaug 0/278 Rh. Wetter heiter. beiter. beiter. Niederschlag 0/002 Rh. Wind NO. NNO. Würmewechsel4-11,3" Wolkenzug - - - —- NO. 4,5° R.

Tagesmittel: 340,74 Par... 47,0 R... +2,8° R... 72 pt. NO.

| | Luftdruck ... |

Auswärtige Börsen.

Améterdam. S5. 0k. Niederl. wikl Sch. 627. 67 do. 1015. Kanz-Bill, —. 5% Span. 15. 3% do. 20. Pass. 3%. Ausg. —. Zinsl. —. Preuss. Präm. Seh. —. Pol. —. Oesterr. 108. u

Antwerpen, 4. Okt. Zinsl. —. Neue Anl. 15.

Hamburg, 7. Okt. Bank- Actien 1635. Eogl. Russ. 108

London. 4. Okt. Cons. 3% 93%. Belg. 103. Neue A ul. 16k. Pas» Ausg. Seh, 97. 24% Holl. 513. 5% 100. Hr Port. 36. S 3A 21 a Engl. Russ. 112. Bras. 631, Chili §5. Columb. 20%, Mex. 33. Pero 157.

Paris, 4. Okt. 5% Rente fin cour. 119 37 Reute fin cour, S0, 15. Aul. de 1841 —. 5 Neapl, au compt. 107. 50. 5% Span. Mento 21 L. F'aos,

Wien, 4. Okt. 5% Met. 109. 4% 1005. 34 77. 25% 1% —. Bank-Actien 1611. Aul. de 1834 139%. de 1839 109.

Königliche Schauspiele. Montag, 10. Oft. Jm Schauspielhause: Clavigo, Trauer- spiel in 5 Aften, von Göthe, (Herr Seydelmann wird in der Rolle des Carlos wieder auftreten.) 4 Dienstag, 11. Okt. Jm Opernhause: Jn Jtalienischer Sprache: Semiramis, große Oper in 2 Akten, mit Tanz. Musik von Rof: sini. (Mad. Sophia Schoberlechner, geb. D'all Occa: Semira- mis, als erste Gastrolle.) Preise der Pläße: Ranges 1 Rthlr, u. st. w. Jm Schauspielhause: 1) Caliste. 2) Un secret.

sive 4.

Ein Plaß in den Logen des ersten

Königsstädtisches Theater.

Montag, 10, Oft, (Jtalienische Opern-Vorstellung.) Zum erstenmale wiederholt: Nina, pazza per Amore. Opera senmiseria in 2 Atti, Musica del Maestro Coppola.

TextbÜcher in Jtalienischer und Deutscher Sprache sind im Billet - Verkaufs-Büúreau und Abends an der Kasse à 5 Sgr. zu haben. Der E der JZtalienischen Opern: Vorstellungen ist um halb 7 Uhr. Die Kasse wird um halb 6 Uhr geöffnet.

Dienskag, 11, Oft, Der Pariser Taugenichts. (Dlle. Rein- beck, vom Khnigl. Hoftheater zu Dresden, neu engagirtes Mit- glied: Louis, als zweites Debüt.) Hierauf: Dreiunddreißig Mi-

nuten in Grünberg, oder: Der halbe Weg, Possenspiel in 1 Aft,

von K, von Holtei. ———ER————— Verantwortlicher Redacteur Dr. F. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckeret,

Ediktal-Ladung.

Da die Erben des in Bernburg verstorbenen Ge- heimen Kammerraths Friedrih Wilhelm Günther Schäfer, respektive der für die hinterlassene Wittwe, eborene Reiche, bestellte Kurator, Behufs der Fesi- ellung des Passiv-Bestandes der Schäferschen Ver- lassenschaft , auf Erlassung von Ediftalien angetra- gen haben, so werden diejenigen , welche aus irgend cinem Grunde Forderungen an den Nachlaß des

Regierung entweder in Person oder durch legitimirte Bevollmächtigte zu erscheinen und ihre Forderungen gehörig anzumelden und auzzuführen.

rtshen Vormund- Hamburg.

kunft und Fahrbillets erthe

errmann « M eE den 1. Oktober 1 ie Direct

Diejenigen Gläubiger, welche in diesem von 9 Uhr

l x anstehenden Ter- Morgens bis Nachmittags 4 Uh u erwar-

t ohne Rücksicht auf ihre et- mas p In Ee mit Vertheilung der vorhan-

Jeden Sonntag, Dienstag, Donnerstag und Sonn- |wanig f ore verfahren werden wird.

denen

chlepy-Trans- Bernburg, am 4. Oktober 1842.

Nähere Aud | ck erzogl. Anhalt. zur Landes- Regierung verordnete H deGeheimrath, Kanzler, Direktor und Räthe.

v. Kersten.

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Ne 282.

JFInhalt.

Aue Nai ie St. Petersburg. Geschenk Sr. Majestät des Kdnigs von Preußen. Reise des Kaisers. Ernennungen. Frankreich. Paris. Beunruhigende Nachrichten aus Afrika. 7 Vermischtes. Briefe aus Paris. (Die jüngsten Kämpfe in Afrika; Calatrava’s Finanzplan ; Baron Seguiee; Fallimente und Versicherungs-Anstalten. Der Weinbau und die Steuer-Verwei-

gerung.) britauien und JFrlaud. London. Hofnachricht. Pro-

d gegen die nd nten Chartisten und aufrührerischen Arbei- ter. Untersuchung in Bezug auf Pierce’s Denunciation. Staats-Einkünfte und Defizits der leßten Jahre. Handels-Ver- hältnisse mit dg Bot ne 0 Staaten. UÜcber das Verfahren zu Port Natal. Vermischtes.

Déntsehe Bundesstaaten. München. Minister Graf von Seins- heim nach Baireuth abgereisi, Schreiben aus Dresden. (Vermischtes.) Darmfsiadt. Ma dur. Landtags-Wahl der Universität. Frankfurt a. M. Israel tische Kollekten für Ferusalem.

etten: Madrid, Schreiben aus A (Zurbano und das SARLgS Hefen z Gerichtliches; das Ayuntamiento zu Gerona; Vermischtes.

Serbien. Serbische Gränze. Kiamil Pascha und die Konsuln,

Juland. Halle. Verweilen Sr. Königlichen Majestät. Zeiß. Durchreise der Kronprinzessin von Bayern. Königsberg. Ge- scheitertes Schiff. Koblenz. Bekanntmachung des Ober-Prä- sidiums, das Bisthum Trier betreffend.

Die Rdmer-Straßen im nördlichen Afrika.

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Ftalienische Oper. Aufführung der „„Norma// mit neuem Tenor.

Amtliche Uachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben Allerhöchstihren bisherigen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister am Hofe des Königs beider Sicilien, Geheimen Legations - Rath von Küster, von dort abzuberufen und in gleicher Eigenschaft bei dem Königl. Bayerischen Hofe zu beglaubigen, zu dessen Nachfol- ger an erstgedachtem Hofe aber den. bis dahin am Königl. Schwe- dischen Hofe beglaubigt gewesenen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister, Kammerherrn Freiherrn von Brockck-

hausen, Allergnädigst zu ernennen geruht.

Bekanntmachung. V

Am Donnerstag den 24. Oktober c. wird die diesjährige direkte Post- Verbindung mit Schweden durch wöchentlich zwei: malige Dampsschifffahrten zwischen Stralsund und Ystadt geschlos- sen werden. Von diesem Termine ab bis zur Wiedereröffnung der Dampfschifffahrt wird, soweit die Witterung solches gestattet, eine wöchentlich einmalige Post- Verbindung zwischen Stralsund und Ystadt, und zwar Montags aus Stralsund und Donnerstags aus Ystadt abgehend, stattfinden und zu dieser Verbindung bis zum Schlusse des Monats Januar k. J. das Preußische ‘Post- Dampfschiff „Friedrih Wilhelm“, in den Monaten Februar, Máâárz und April k. J. aber eine Schwedische Post-Jacht benußt werden.

Berlin, den 6. Oktober 1842,

General-Post-Amt.

: Bekanntmachung. Die von dem unterzeichneten Königlichen Kredit-Jnstitute für Schlesien unterm 24, Vanuae 1841 auf folgende im Wohlauer Kreise belegenen Güter, ausgefertigten Pfandbriefe B, nämlich:

A. Auf Glumbowiß und die Kloster-Gebäude zu Groß-Strenz. Nr. 372, 373, 374 à 1000 Rthlr. 1749 bis einschließlich 41754 à 500 Rthlr. 4329 - - 4343

- 20 : 200 - s COIC 6 7596 à 100 :- 41544 + 11544 50 « 22028 : 22534 25 B, Auf Groß-Baulwy nebst Zubehör Tschepline. îr. 375 und 376 à 1000 Rthlr. - 4755 bis einschließli 1758 à 500 Rthlr. - 4344 - - 4353 à 200 - T7997 -: - 7611 à 100 - : 11545 - - 11549 à 50 - e 129030 - - 22542 à 26 - C. Auf Exau, Leubel und Tschipkerei. Nr. 377 bis einschließlich 382 à 1000 Réthlr. ch 1 759 - : 1770 à 500 : - 4354 4383 à 200 - : 7612 7651 à 100 - - 11550 - 11558 è M - 22543 : T2008 à 20 - D, Auf Klein-Strenz. Nr. 1771, 1772, 1773. à 500 Rthlr. 4384, 4385, 4386. à 200 - 7652. 7653. 7654. à 100 - 11559, à 50 Rthlr. sind von dem Schuldner zum Weihnachts-Termine 1842 aufgekün- digt worden und sollen gegen andere dergleichen Pfandbriefe gleichen Betrages eingetauscht werden, Den F§Fg§ 50, und 51, der Allerhöchsten Verordnung vom 8, Juni 1835 (Geseß-Sammlung Nr. 1619) zu Folge werden da: her die gegenwärtigen Besißer der oben bezeichneten Pfandbriefe B. hierdurch aufgefordert, die leßteren nebst den dazu gehörigen lau-

Bo“ B54 4 25“ po

Berlin, Dienstag den Ute HOftober

fenden Coupons Serie 11, Nr. 5 bis 10 in Breslau bei dem Handlungshause Ruffer und Comp. zu präsentiren, und in deren Stelle andere Pfandbriefe gleichen Betrages in Empfang zu nehmen. Berlin, den 6. Oktober 1842. z Königliches Kredit-Jnstitut für Schlesien,

Angekommen: Se. Durchlaucht der Fürst zu Solms- |

Lich und Hohen-Solms, von Lich.

Der Wirkliche Geheime Ober-Regierungs-Rath und Direktor im Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal- Ange- legenheiten, von Ladenberg, von Leipzig.

Abgereist: Se. Excellenz der General-Lieutenant und Com- |

mandeur der 8ten Division, von Hedemann, nach dem Mans-

feldschen.

Der Kaiserlih Russische General - Major Freiherr von | | Corps, das unter der direkten Anführung Abd el Kader's steht, | ganz getrennt agirt, wenn auch im Einverständnisse mit ihm. Ein | sicheres Vorzeichen, daß auch die Kolonne des General-Gouver-

Meyendorff, nach Leipzig.

Zeitungs -UÜachrichten. Ausland.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 4. Okt, Se. Majestät der König von Preußen haben bei Gelegenheit Höchstihrer hiesigen Anwesenheit dem Conseil der Kaiserl. philanthropischen Gesellschaft durch den Königl. Gesandten am hiesigen Hofe die Summe von 9000 Ru- bel B. A. zur Vertheilung an die Armen zustellen lassen, wofür das gedachte Conseil in den hiesigen Blättern seinen Dank ausspricht.

Ueber die Reise des Kaisers sind Nachrichten aus Charkoff eingegangen wo Se. Majestät am 26sten v. M. angekommen ist,

j Der Kaiser hat auf seiner jeßigen Jnspections - Reise das Kürassier - Regiment von Pskov der Großfürstin - Câsarewna und das Dragoner - Regiment von Kargopol dem Großfürsten Kon- stantin verliehen, welche Regimenter jeßt den Namen ihrer hohen Chefs annehmen.

Der Wirkliche Staatsrath Mordwinoff is zum General- Steuer-Direktor im Finanz-Ministerium ernannt worden. Bisher ward dieser Posten vom General-Major Murawieff bekleidet, der in E S dtaberie E eintritt.

er bisherige Russische General-Konsul in Danzig, Staats- rath Büßow, ist zum General-Konsul in Genua Ci worden,

Frankreich.

Paris, 5. Oft. Die gestern Abend eingegangenen Nach- richten aus Algier sollen Sedan undlffia fár die E sischen Waffen lauten. Man sah mit großer Spannung dem Êr- cheinen des Messager entgegen, aber derselbe enthielt kein Wort über Algier. Heute frúh drängten sich in den Büreau's des Kriegs- Ministers eine Menge von Personen, welche Verwandte bei der Armee haben, aber man konnte ihnen keine Auskunft ertheilen. Der Moniteur parisien enthält folgende Notiz. „Ein aus Algier er- haltenes Schreiben meldet, daß am 19, September ein ziemlich lebhaf- tes Gefecht zwischen Milianah und Medeah stattgefunden habe, Der General Changarnier soll unversehens von sehr Úberlegenen Streit- fráften angegriffen worden seyn, die uns ziemlich bedeutende Ber- luste beigebracht haben. Unter den Getödteten befinden sich meh-

rere Generalstabs-Offiziere, Den Nachrichten des Courrier français zufolge, wäre die Kolonne des General Changarnier |

2500 Mann stark gewesen. Der Kampf sey so erbittert geführt worden, daß man sich zwei Tage lang, theils mit dem Säbel in

der Faust, theils auf Pistolenschußweite geschlagen habe. Die Fran- |

zösische Kolonne wäre nicht gewichen, aber sie hätte auch kein Re- sultat erlangt. auf 100 Mann geschäbßt.

bastiani, seinen Tod fand.

Es scheint, daß die Negierung in diesem Winter den Bau der

acht großen befestigten Kasernen für Jnfanterie und Kavallerie | außerhalb der bastionirten Ringmauer beginnen wird. Man ist bereits pu beschäftigt, die Baumaterialien an Ort und Stelle u schaffen. j Bie aus der Nachlassenschaft der Frau von Fouchères her: | rührenden Jmmobilien werden am 15, Dezember dsfentlich verstei- | gert werden. Die Einsaßpreise sind folgende: Für das Hotel | am Vendôme-:Plaße 500,000 Fr.; für die Domaine Mortfontaine 1,200,000 Fr.; fúr den Wald von Montmorency 2,280,000 Fr.

Börse vom 5. Oktober. Zu Anfang der heutigen Börse zeigte sih einiges Schwanken unter den Spekulanten, Man glaubte einen Augenblick lang, daß die Rente steigen würde, da die Englischen Konsols höher gekommen waren; aber die Gerüchte, welche über die Ereignisse in Afrika zirkulirten, hemmten den Aufschwung und die Rente blieb zuleßt ausgeboten.

| gab Zeugniß, daß er

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| ins Auge geschaut hatte, ehe er den Tod fand.

ich Zhnen gestern meldete, war au ier wegen {ei i s ten militairischen Bildung und (S mogen seiner aumeteitins: \o beliebt als geachtet von seinen Borgeseßten, und das \chon früher auf dem Schlachtfelde gewonnene Ehrenkreuz, das seine Brust \{chmüdckte, schon mehr als einmal dem Lode muthig | Diese unerwar- tet gekommene Niederlage des Generals Changarnier, eines der belieb testen und bis jeßt glúlichsten Französischen Generale in Afrifa, dur eine nah dem eigenen Zugeständnisse der Französi- schen Berichte so große Uebermacht der Kabylen, isk im grellen

| Widerspruche mit den früheren Berichten, welche immer glauben

machen wollten, daß höchstens 12—1500 Köpfe stark die Anhän- ger Abd el Kader's sich noch sammeln könnten. Und dabei is

| noch wohl zu bedenken, daß die Streitmacht, mit welcher es Ge-

Der Verlust an Todten und Verwundeten wurde | Jn diesem Gefechte war es auch, wo | der Lieutenant Sebastiani, Neffe des General - Lieutenants Se- |

neral Changarnier zu thun hatte, eine ganz neue war, von dem

| neurs Bugeaud selbsk, die am 30sten in einer Stärke von neun | Bataillonen und einigen Gebirgs-Geschüßen von der Maison | carrè aus, ihren Marsch antreten sollte, heiße Arbeit im Osten | am Setif bekommen wird, dessen Thal zum Schauplaß der

Hauptkämpfe ausersehen scheint. Die Dauer der Expedition, Hin- und Hermarsh der Truppen mit eingerechnet, is auf zwanzig | Tage berechnet, auf \o lange haben die Soldaten Lebensmittel mitgenommen.

Das Mémorial Bordelais theilt nun die Zuschrift des Spanischen Konsuls Durou zu Bordeaux auch mit (Vergl. die gestrige Staats-Zeitung unter Spanien), fügt jedoch als Bemerkung bei, sein Madrider Korrespondent sey in der Regel sehr gut unterrichtet, und der von ihm mitgetheilte Bericht über den Finanzplan des Herrn Calatrava werde auch in Madrid trob- dem, daß ihn jeßt der Finanz-Minister desavouire, für eht gehal- ten. Aber es scheine, daß der Regent dem Vorschlage des Finanz- Ministers scine Zustimmung verweigert habe, weil er besorgte, die Bekanntwerdung eines solchen, fast wie ein Bankerott aussehenden Planes könnte der Regierung um so mehr im gegenwärtigen Mo- mente schaden, wo neue Corteë-Wahlen bevorständen. Deswegen habe man sih nun zu dem Dementi entschlossen.

Dem Präsidenten des Königlichen Gerichtshofes dahier, Ba- ron Seguier, der die Gerichts-Ferien zu einem Ausfluge nach einer Besißbung im Burgundischen benußt hatte, ist dort, nach gestern eingetroffenen Meldungen, ein Unglúfsfall widerfahren, Jn Folge eines Fehltritts brach er nicht allein einen der fleinen Knochen oberhalb des Knorren, sondern úÚbertrat sih au so, daß er weg- getragen werden mußte. Eine augenblicklich hierher geschickte Esta- fette rief den ersten Chirurgen des Hotel dieu, Herrn Blandin, zu ihm, der auch ungesäumt sich auf den Weg machte. Weitere Nachrichten hat man noch nicht.

Die Zahl der Fallimente im Departement der Seine is wie- der sehr beträchtlih, Jm Laufc des Monats August hatte das

Handels - Tribunal 62 erklärt, und im Monat September sogar 73, die fast sämmtlich die verschiedenen Zweige des Kleinhandels von Paris und der Banlieue treffen. Nur zwei Fallimente ge- hörten nicht in diese Kategorie, nämlich das einer Theater -Un- ternehmung und das andere einer der zahlreichen Versicherungs- Compagnieen, die in der neuesten Zeit einer der Hauptzweige der industriellen Speculation geworden sind, ohne viel besser zu seyn, als in die Luft gebaute Schldsser, wenigstens für diejenigen, die sich ihr Geld dazu aus der Tasche locken ließen. Die im schlimmen Sinne des Wortes sogenannten Jndustriellen haben dabei aller- dings ihre Rechnung gefunden. Doch giebt es auch eine Anzahl wirklich in jeder Rücksicht solider Versicherungs-Gesellschaften ver- schiedener Art, die naturlich der vorberúhrte Vorwurf nicht treffen fann, und die auch zum Theil in Folge des ihnen geschenkten und auch verdienten und gerechtfertigten Vertrauens in blühendem Zu- stande sind, und an Ausdehnung ihrer Geschäfte täglich gewinnen. Auch hierin zeigt es sich, daß das Gute am Ende doch úberall triumphirt.

Morgen ist der Geburtstag des Königs Ludwig Philipp, der damit sein 70stes Jahr antritt. Die Abreise des Herzogs von Aumale soll auf Anfang nächster Woche festgeseßt seyn.

«x Paris, 5. Oft. Die Verwaltung der indirekten Steuern hat bei mehreren Weinbergs-Besißern im Bordelais Beschlagnah- men vornehmen lassen, weil sie sich geroeigert hatten, die Abgaben von dem Wein der leßten Lese zu bezahlen. Wir haben bereit erwähnt, daß eine Kommission ernannt worden is, welche die “in

| teressen der Weinbauer bei der Regierung vertreten und diese auf

fordern soll, Schritte zur Linderung der Noth der Weinländer zu thun. Jn einem Schreiben, welches diese Kommission an den Minister gerichtet hat, roird mit der Verweigerung der Steuern gedroht ; diese Drohung wurde wirklich ausgeführt und die Re- gierung ließ bei den widerspenstigen Eigenthümern eine Beschlag- nahme vornehmen. Vor wenigen Tagen wiederholte sich dies und

| gab, sowohl in den Lokal: als in den Pariser Blättern zu den

= Paris, 5. Oft, Die gestern von mir gemeldeten Be-

| verschiedenartigsten Kommentaren Anlaß.

Die Beschlagnahme

rüchte Úber einen Schlag, den die Französischen Waffen in Afrika | fand diesmal bei dem Grafen Lur Saluces, einem der eifrigsten

erlitten, haben sch nur zu sehr bestätigt. Alle Blätter bringen heute Berichte darüber, die aber die erlittenen Verluste nicht so hoch angeben, als Privatbriefe, nah welchen die Zahl der Todten und Verwundeten 200 oder 150 Mann aller Grade, vom Capitain bis zum Gemeinen abwärts, betragen soll, Die Araber sollen mit einer noch nie bei ihnen gesehenen Wuth und Erbitte- rung gefochten haben, es fam mehrmals buchstäblich zum Hand- gemenge, und selbst wenn die Französische Kolonne im formirten Carrée ihren ungestúmen Andrang mit dem Bajonnett und durch ein wohlgenährtes Feuer abzuhalten versuchte, skürzten sie sich gleich Rasenden gegen die Mündungen der Gewehre, packten mit der einen Hand die Bajonnette, während die andere den Yatagan shwang. So wurden ihrer viele hart vor den Füßen der Fran- zdsischen Soldaten todt niedergestreckt. Sie haben diesen wohl schweren Verlusk beigebracht, aber der ihrige ist ohne allen Vergleich größer, Der junge Lieutenant Sebastiani, dessen Tod

Legitimisten, im Departement der Gironde statt, und zwar betraf dieselbe nicht nur die Luxus- und Arbeits-Pferde, wie das erste- mal, sondern auch die Weine, welche auf Befehl der Justiz - Be- hörde zu einem weit hdheren Preise, als der Graf von Lur Sa- luces angegeben, verkauft wurden.

Die zu zwei verschiedenen Malen bei den Weinbergs-Besiz- zern des Bordelais vorgenommenen Beschlagnahmen haben stets reiche Personen getroffen, die ihre Haupt-Einkünfte_ nicht aus, den Weinbergen ziehen und die sehr gut die fälligen Steuern hätten entrichten fönnen. Diese Manifestation hat daher in den ‘lugen der Vernünftigen den Zweck, den die Eigenthümer sich Lan hatten, verfehlt, den Zweck nämlich, zu beweisen, E E Stande seyen, die Steuer zu bezahlen, und daß die A eben

j E S: den Weinbau aufge9 welche sie in diese Unmöglichkeit verseßt, Lur Saluces is einer und zu Grunde gerichtet habe. Herr S behauptet, daß er der reichsten Eigenthümer des Landes un