olitischen Gründen habe bis zur Beschlagnahme kommen fung ‘Die etimisen hoffen, dies Beispiel werde Nachahmung finden, und wenn eine gewijse Anzahl von Eigenthúmern die Steuern verweigere, die Regierung dadurch in große Byrségonyent fommen, da man nicht úberall eine Beschlagnahme verfügen fönne. Diese Hoffnung wird um so weniger erfúllé werden, als gerade diejeni- gen Eigenthümer, die sich in der bedrängtesten Lage befinden, die wenigsten Schwierigkeiten bei Entrichtung der Steuern machen und keinesweges geneigt sind, dem
Beispiele der Reichen zu fol: |
gen, die mehr aus politischen als aus dfonomischen Gründen han-: |
deln. | selbjt wenn es möglich wäre, dasselbe in großem Maßstabe auszu- führen, in feinem Falle die Lage der Weinbergs-Besißer erleichtern. Sie würden ihre Weine nicht mehr verkaufen, da eine Ueberfül: lung stattfindet und die Lesen von mehreren Jahren in ihren Kel: lern liegen.
Das Ministerium fann in dieser ganzen Angelegenheit fast nichts thun, wenigstens sobald es nicht die ganze Geseßgebung
Das von der Weinbau- Kommission erfundene Mittel fönnte, |
úber die Getränfe verändern will, was bei dem gegenwärtigen |
Zustande des Schaßes und bei den stets wachsenden Bedürfnissen der Städte unmöglich isk. Um die Consumtion und somit den Debit zu vermehren, müßte man überall zugieich die Oftroi-Zölle und die Abgaben, welche unter verschiedenen Formen und Benen- nungen von den Weinen erhoben werden, reduziren, Aber dies ist, wir wiederholen es, durchaus unmöglich, und kein Minifterium wird den Kammern einen solchen Vorschlag machen wollen.
Wir haben bereits mehrmals die Ursachen der Noth der Weinbauer angegeben; sie sind mehrfacher Art und fönnen nicht
der Regierung zur Last gelegt werden, die man jeßt deshalb an-: |
flagt und von der man Abhúlfe von Uebelständen verlangt, die fie nicht geschaffen hat. Jn 25 Zahren hat die Oberfläche des zum Weinbau benußten Landes sh um etwa 200,000 Hektaren vermehrt; auf der anderen Seite hat man úberall die Quantität auf Kosten der Qualität vermehrt. Dazu kommt noch, daß die Eigenthümer heutzutage das erste Beispiel des Betruges geben und im Allgemeinen ihre Weine verfälschen, ehe sie dieselben den Konsumenten oder dem Handel überliefern. Es is klar, daß die Regierung weder für den übermäßigen Betrieb des Weinbaues, noch fúr die Verschlehterung der Qualitäten, noch für die BetrÜ-
gereien, welche sich die Eigenthümer erlauben, verantwort- lich seyn fann. Die Interessenten der Gironde fordern das Minifkerium auf, ihnen Absaß nah dem Auslande |
zu verschaffen. Dies is fast eben so schwierig, als die Erniedrigung |
der Steuern, Denn, wenn man von den fremden Nationen Beränderungen in ihren Zoll: Systemen verlangt, so muß man ihnen dieselben Konzessionen machen können.
nun aber bei dem in Frankreich angenommenen dfkfonomischen |
System den doppelten Nachtheil, daß die Zoll-Einnahme vermin: dert und die Empfindlichkeit aller Gewerbtreibenden, die unter dem
Schuße des Protections- und Prohibitiv- Systems leben, erregt |
würde, Die Weinbau- Kommissionen verlangen wohl, daß man die Eingangs-Zdlle auf fremde Waaren herabseße, damit der Aus- tausch begünstigt und den Französischen Weinen der größtmögliche Absaß verschafft werde; allein diese Kommissionen bleiben sich nicht fonsequentz; denn sie wollen gleichzeitig die Ausfrecht- haltung der sehr hohen Zölle auf Korn- und Kartoffel -Brannt- wcine, fvelche mit den unsrigen konkurriren könnten. So is es immer in Frankreich; die Jnteressen wissen nichts von Logik, und
jeder Jndusfkriezweig glaubt, er nehme den ersten Rang ein, und |
die Regierung msse sich mit ihm allein beschäftigen.
Eine solche hâtte |
l
2098
übung der Verrichtungen jener zersprengten Behörde beauftragt
worden. Außer den in Manchester verhafteten Chartisten sind deren an demselben Tage noch zwei in Leeds, einer in Sheffield und mehrere andere an anderen Orten verhaftet worden. Unter ihnen befindet sich der Prediger Hill, Redacteur des Chartisten: Organs, der Northern Star, Vorgestern (f der Spe: zial - Gerichtshof, welcher über die in Staffordshire verhaf: teten Unruhestifter abzuurtheilen hat, in Stafford eröffnet worden, bei welcher Gelegenheit der vorsißende Lord : Ober- Richter an die große Jury, deren Vormann Lord Jngestrie, ältester Sohn des Grafen Talbot, is, eine längere Rede hielt, um dersel: ben das Wesen der bei Beurtheilung der vorliegenden Fälle in Betracht kommenden Geseße klar zu machen, insbesondere den Punkt, auf welchem die geseßlich erlaubten Volks-Versammlungen in geseßwidrige Zusammenkünfte und Verbindungen übergehen. Besonders hob er dann den Fall eines gewissen Ellis hervor, der allein von allen Angeklagten des Hochverraths bezüchtigt ist, wie- wohl demselben in der Anklage- Akte nur aufrührerische Reden sc-uldgegeben werden, welche aber, wie der Oberrichter bemerkte, das Verbrechen des Hochverraths nicht konstituiren ohne die er-
| wiesene Konkurrenz eines Planes zum Unsturz der Regierung.
Zu Anfang seiner Rede gab der Oberrichter einen kurzen Ueber- blick úber den Verlauf der Unruhen, wobei er eingestand, daß es an genügenden Beweisen über den eigentlichen Ursprung derselben fehle. Thatsache, sagte er, sey nur, daß die Arbeiter gleichzeitig an mehreren Punkten Lohnerhöhung zu erzwingen versucht, und daß dann die Vertreter der sogenannten Volks-Charte die Unruhen zu benußen gesucht haben. Die Zahl der Angeklagten, gegen welche der Spezial-Gerichtshof in Stafford verfahren soll, beträgt 259, worunter etwa 20 Frauen.
Die Anzeige des Gewürzkrämers und Ex- Chartisten Pierce in Southampton wegen einer gegen das Leben der Königin ge: richteten Chartisten - Verschwörung macht den Behörden nicht we- nig zu schaffen, wiewohl man ziemlich allgemein glaubt, daß nichts als ein Versuch des Pierce, sich geltend zu machen und seinen zerrütteten Umständen aufzuhelfen, der Sache zum Grunde liege. Bekanntlich ist ein Preis von 100 Pfd. auf Entdeckung desjeni- gen geseßt worden, der, nach Aussage des Pierce, am 6, Sep- tember nach ihm geschossen hat, weil er sich geweigert hatte, den Plânen der Chartisten zum Werkzeuge zu dienen. Jn Folge dessen ist ein Mann, Namens Charles Gifford, eingezogen worden, dessen Aeußeres zwar mit der von Pierce gegebenen Personal: Beschreibung des angeblichen Mörders nicht übereinstimmt, von dem indeß ein gewisser Girst behauptet, daß er ihn die Pistole auf Pierce habe abschießen sehen; Leßterer selbst bezweifelt, daß Gifford der Thäter scy, will sich indeß, da es dunkel gewesen, nicht genauer erflâren, und es fam im Verlaufe des Verhörs manches zur Sprache, woraus sich die Vermuthung ergiebt, daß Girsk theils durch Habsucht, theils durch Rache, weil Gifferd sei: nen Bruder des Diebstahls überwiesen hat, zu seiner Aussage be- wogen werden is, Bei den Verhandlungen wurde der Hut Pierce?s vorgezeigt, durch welchen die für Pierce bestimmte Ku- gel hindurchgefahren ist; nah dem Urtheile Sachverständiger soll das von der Kugel gemachte Loch nur durch einen Schuß verur- sacht worden seyn können, bei welchem die Múndung der Pistole an den Hut selbst gelegt worden wäre; zugleich soll die Richtung, welche die Kugel genommen, der Art seyn, daß sich kaum denken lasse, wie Pierce unversehrt geblieben scyn könne, wenn er den Hut aufge- habt habe; andererseits erflärt ein Arzt, den Pierce unmittelbar
| nah dem Vorfalle konsultirt. hat, daß sich auf seinem Kopfe das
Wenn die Weinbergs - Befißer der Gironde zu den guten |
Ueberlieferungen zurückfehrten, wenn sle den Weinbau auf ver- núnftige Gränzen beschränkten und wenn bei dem Verkauf und der Production des Weines mit Loyalität und Rechtlichkeit zu Werke gegangen würde, so leidet es keinen Zweifel, daß das Ver: trauen sich wiederherstellen und in einer gegebenen Zeit die Noth der Weinbauer sich wenigstens vermindern würde. Auf der ande- ren Seite wäre es vielleicht möglich, in gewissen großen Mittel- punkten der Consumtion, wie Paris, Lyon, Rouen, Lille, die Stadt- zólle herabzuseßen und auf diese Weise den Verkauf zu begünsti: gen, Aehnliche Maßregeln würden die Regierung nicht verhindern,
einige Versuche fúr den Absaß des Weines nach Außen zu ma-: | chen. Allein die Weinbauer mússen vornämlich auf die Consum- |
tion im Jnlande rechnen und der Ueberfluß wird leichter in Frank- reich Absaß finden als im Auslande,
Großbritanien und Jrland.
Loudon, 5. Okt. Der Hof befindet sich noch in Windsor, wo gesiern der Französische Botschafter, Graf von St. Aulaire, eingetroffen ist, um sich Jhrer Majestät nah seiner Rückkehr von Franfreih vorstellen zu lassen. Man glaubt, daß die Königin den beabsichtigten Besuch von Claremont aufgegeben hat und ihre Residenz nicht vor dem Weihnachtsfeste nach Brighton verlegen werde. Für das nächste Jahr soll Jhre Majestät eine Reise nach | „zrland und sodann eine abermalige Reise nach Schottland beab: | sichtigen.
Bei dem vorläufigen Verfahren, welches am 30sten v. M. gegen die verhafteten zehn Chartisten, die man nebs O’Connor und Dr. Mac Douall, welcher Leßtere in diesen Tagen nach Amerika ausgewandert is, als die Hauptvershwörer bei dem leßten Arbei- ter-Aufstande zu betrachten scheint, vor dem Polizeigerichte in h eingeleitet wurde, erklärte der Anwalt der Regierung,
Gi regory, daß die Anklage gegen die Verhafteten auf eine Zrdee dee gegangene Verbindung zur Erreichung geseßwidriger Uebvigng E ernster Beschaffenheit gerichtet sey, gab aber im daß ee: füge e Wesen derselben keinen näheren Aufschluß, als ais diejenigen dli s ahnende Vergehen sey durchaus anderer Art, ! agen welcher bisher gegen die Unruhestifter ge-
richtliche Pro ¡ ; j; k ite u dieser Gegieitet worden. Die weiteren Verhand:
; sollten i j bis dahin gestern in Manchester erfolgen ; nen jüngeren Sha S auf den gegen Caution entlasse- Gewahrsam genommen“ worden ethodisten: Prediger, in sicheren scheint nicht ohne Besorgniß wegen s Chartisten - Partei selb rung bei dieser Gelegenheit zu seyn s Tinschreitens der Regie: unter ihr die Meinung im Umlaufe daß Bei wie schon erwähnt, auf die Spur geholfen haben. Die Me other den Behörden macht der Regierung den Vorwurf, daß siè Ge 9 Chronicle ihres Zweckes des verabscheuungswürdigen Mild zur Erreichung Systems bedient habe, wogegen der Standa redet A Spionir- von so entschiedener Mittelmäßigkeit, wie die inl H daß Leute ten Chartisten-Häupter, ihre Plâne in der Regel selbs er verhafte- verriethen, als daß es zur Erforschung derselben gedungener V Fes und Spione bedürfe, Da die Verhafteten zum großen Theil E sogenannten vollziehenden Rath der Chartisten - Partei Fubiiteben so is in einer am 30sten v. M. hier dn London gehaltenen Char: tisten : Versammlung, in welcher die damals noch allein bekannte Verhaftung O’Connor's als eine Verleßung der Rechte und Frei- heiten des Volkes mit lauter Stimme bezeichnet wurde, das Ge-
neral:Conseil der Chartisten in der Hauptstadt vorläufig mit Aus-
Haar versengt gefunden habe, und daß eine Kontusion an der versengten Stelle vorhandeh' gewesen scy. Gifford, der alle Aus- sagen gegen ihn für Lügen erklärt, ist vorläufig in Haft geblieben. Der Öbserver erzählt bei dieser Gelegenheit, daß erfundene Ge- schichten von Verschwörungen gegen das Leben der Königin schon sehr häufig vorgekommen seyen; unter Anderem habe einmal kurz nach dem Attentate Oxford’s ein im Uebrigen ganz achtbarer Krämer aus Nord-Brixton sih mit einem der Minister in direkte Verbindung geseßt, um ihm die Statuten einer Königsmörder- Gesellschaft mitzutheilen, die einem ihm unbekannten Manne aus der Tasche gefallen seyen. Nach längerer Nachforschung und nach mancherlei Machinationen des Krämers zur Beglaubigung sciner De habe sich deren gänzliche Grundlosigkeit ergeben; die kd- nigsmörderischen Statuten seyen von dem Angeber selbst abgefaßt ewesen.
G Nach erschienenen offiziellen Angaben haben die Einkünfte des Staats im Jahre 1839 sich auf 52,058,349 Pfd., im Jahre 1840 auf 51,093,510 und im Jahre 1841 auf 52315,433 Pfd. belaufen und die Defizits in denselben Jahren respektive 1,381,938 Pfd., 1,750,543 Pfd. und 2,149,885 Pfd. betragen. Die Kosken der Expedition nach China beliefen sich im Jahre 1840 auf 150,000 und im Jahre 1841 auf 400,000 Pfd.
Die Nachrichten aus New-York vom 16. September sind nicht erheblih. Jm Handel scheint es sich dort noch nicht bedeu- tend gebessert zu haben, obschon sich einige Anzeichen dazu zeigten. „Wir finden nicht“, sagt der Globe, „daß die leßten aus Amerika eingegangenen Handels-Nachrichten sehr ermunternd sind, und die Meinung der Kaufleute, daß die neue Amerikanische Tarifbill dem direkten Handel zwischen den Vereinigten Staaten und England hinderlich seyn wird, scheint sich immer mehr zu befestigen, Der redliche Kaufmann wird nämlich nicht im Stande seyn, auf den Amcrikanischen Märkten mit den Schmugglern an der Kanadi- schen Gränze zu fonfurriren, Auch bemerken wir, daß mehrere Englische Kapitalisten und Agenturhäuser, welche früher gewohnt waren, Vorschüsse auf trockene, nach Amerika konsignirte Waaren zu leisten, ihre Kredite eingezogen und sich geweigert haben, fer- nerhin Erleichterungen zur Fortseßung dieses Handelszweigs zu gestatten.“
Ein Sthreiben in der Times aus der Capstadt vom 27. Juli tadelt den Gouverneur des Cap, daß er eine unzureichende Macht gegen die Holländischen Boers in Port Natal abgesandt und den Obersten Cloete zum Anführer derselben gewählt habe, der, ein Holländer von Abkunft, günstig für die Boers gestimmt seyn müsse. Der Korrespondent meint, es hätte gleich nach An- funft der Englischen Truppen zu Port Natal das Kriegsgeseß verlesen und jeder Boer, den man nachher noch mit den Wasfen in der Hand getroffen hâtte, demgemäß behandelt werden müújjen. Statt dessen habe die Politik des Gouverneurs veranlaßt, daß die Unterwerfung eigentlich niht von Seiten der Boers, sondern von Britischer Seite geschehen sey. Auch wird gerügt, daß nur ein Detaschement in Port Natal zurübleiben solle, indem man {on VeCUMDoTINne bereit hielt, um das 25ste Regiment nach Östin-
en zu bringen.
ie neuesten Berichte aus Kanada melden die Erdffnung des vereinigten Kanadischen Parlaments, welche am 7. Septem- ber in Kingston erfolgt is, Jn der Rede, welche der General: Gouverneur, Sir Charles Bagot, bei dieser Gelegenheit hielt, zeigte er den Abschluß des Vertrages wischen den Vereinigten S taaten und Großbritanien an, so wie, daß das Britische Parlament die Garantie fúr die von Kanada zur Vollendung der dffentlichen
Bauten zu kontrahirende Anleihe Übernommen habe. Die Finan- en zee Landes werden als in zufriedenstellendem Zustande befindlich ezeichnet.
Als Ursache des Ausbleibens aller Nachrichten über die Oft indische Post, deren bereits erfolgte Ankunft in Marseille man vermuthen zu müssen glaubt, wird von Einigen angenommen, daß die Franzöfische Regierung, unzufrieden über den Tadel, den ihre leßten telegraphischen Depeschen Uber die Nachrichten aus Ostin: dien gefunden, sich diesesmal aller vorläufigen telegraphischen Mit: theilungen enthalten wolle.
Der Prospektus zu einer Ostindischen Bank , die mit einem Kapital von 250,000 Pfd. St. in Actien von 250 Pfd. St, er- richtet werden soll, ist in Umlauf. Sie wird keine Noten aus-
ben, sondern ihre Geschäfte auf Uebermachung von Fonds zwi: chen Jndien und England beschränken.
Nach den Malta - Zeitungen vom 23, September war Tages zuvor die Flotte, aus 6 Linienschiffen, 1 Korvette und 3 Dampfschiffen bestehend, nah Syrakus abgesegelt. Fünf andere Linienschiffe hatten angeblich Befehl zur fehr nah England empfangen und sollten durch andere gs werden. Man ver- sicherte, daß das Kriegs-:Dampfschisf „GBeyser““ angewiesen sey, nach den Häfen und Gewässern Morea's ‘und der Fonischen Inseln abzufahren und alle nicht registrirten Fahrzeuge wegzunehmen, weil viele derselben entweder als Sklaven- oder Piraten - Schiffe be- schäftigt sind.
Die Hofzeitung- meldet nun amtlich die Ernennung des General Sir Robert Wilson zum Gouverneur von Gibraltar. Bei den Werken dieser Festung soll zur Ausbesserung derselben sofort cine bedeutende Abtheilung zur Deportation verurtheilter
Verbrecher verwendet werden. : Der Oesterreichische in spezieller Mission am hiesigen Hofe ist vorgestern auf seinen
befindliche Saa Baron Neumann, osten zurückckgekehrt. is "ee aa Ueberreste des Marquis von Wellesley sollen in Eaton-College bei Windsor as werden. Die Bestattung findet am 8ten d. M. statt, wie es eißt, ohne allen Prunk. Der Amerikanische Financier Robinson, der eine Anleihe für die Vereinigten Staaten negoziiren sollte, ist unverrichteter Sache nach New - York zurückgekehrt. : Es werden wieder zwei Fallissements gemeldet, das des Hauses Hays, Jrvine und Anderson, mit etwa 50,000 Pfd., und das eines bedeutenden Getraidehändlers, Namens Body.
Deutsche Bundesstaaten.
München, 5. Oft. (A. Z.) Heute Morgen ist der von Sr. Majestät dem König als Hof - Commissair zum feierlichen Empfang Zhrer Königl. Hoheit unserer Kronprinzessin ernannte Finanz- Minister Graf von Seinsheim nah Bayreuth abgereist, mit ihm als beigegebener Novattee e Königliche Kämmerer und
tegierungs-Rath Freiherr von Welden. ;
hi: Freiherr S Uai der mehrere Wochen hier verweilte, hat gestern unsere Stadt verlassen. Er begiebt sich nach Bremen, um daselbst wieder seine Stelle als Minister : Resident bei den
Häansestädten anzutreten.
x Dresden, 8. Oft. Mit dem Eintritt der herbstlichen Jahreezeit hat die ‘ungewöhnliche Trockenheit, welche den ganzen Sommer hindurch eine so drúckende Geißel unseres Landes gewe- sen is, nachgelassen; wir haben namentlich seit dem Beginn des Oktobers mehrfach, aber gleichwohl nicht anhaltend Regen gehabt. Doch ist der Wasserstand unserer großen wie der kleinen asser: skraßen immer noch höchst unbefriedigend, und für den Winter sind die durch den drúckenden Futtermangel und die enorme Theuerung der Gemüse erzeugten Besorgnisse nichts weniger als beseitigt, da eine nachträgliche Bestellung der Felder diesen Uebelskänden nur sehr unbefriedigend abzuhelfen vermag. Der Brod mangel, wel: cher einige Zeit lang unsere städtischen Behörden in außer ewdhn- liche Thätigkeit versezte, wies sich später, nachdem die ungehinderte Brod-Éinfuhr ohne Rüksicht auf Konzession verfügt worden war, als zum größten Theile fünstlich erzeugt aus, denn bald nach der ebengedachten Maßregel waren auch die Febiar und Brod - Vor- räthe der Stadtbäcker wieder in der früheren Vollständigkeit sichtbar. Von der bevorstehenden Wein-Aerndte hofft man mehr in Bezug auf Quantität als auf Qualität Erfreuliches. Der Troenheit des Sommers ungeachtet, ist der Zucker- Gehalt der diesjährigen Frucht nicht bedeutend, sondern wird, selbst wenn einige Frôste ihr noch die leßte Reife gegeben haben werden, dem besserer Jahre, namentlich 1834, immer noch sehr nachskehen.
Jm Theater erfreuen wir uns in diesem Augenblicke des leider auf nur wenige Vorskellungen berechneten Gastspiels des ausgezeichneten Stuttgarter Künstlers Dbring, der das tragische wie das fomische Fach mit gleicher Meisterschaft beherrscht und allein geeignet seyn würde, uns den Verlust Pauli?s vergessen zu machen. An diesen Tagen sehen wir auch der ersken Aufführung einer Oper des jungen, talentvollen Komponisten Richard Wagner, Namens Rienzi, mit Erwartung entgegen.
Am Königlichen Hofe steht die Feierlichkeit der Verleihung des Hosenband-Ordens an Se. Majestät den König bevor, da die zu diesem Zwecke vom Englischen Hofe abgesendete Depu- tation sich schon in unseren Mauern aufhält.
Darnmrsstadt, 7. Okt, Se, Hoheit der Erbgroßherzog und Ihre Königl, Hoheit die Erbgroßherzogin sind heuce nach Mün- chen abgereist.
Marburg, 6. Okt. Von hiesiger Landes - Universität ist zum Abgeorbieten für den bevorstehenden Landtag der Professor der Geschichte und erste Bibliothekar, Dr. F. Rehm, und zu E sen Stellvertreter der Professor der Staats - Wissenschaften, Ur. G. Hildebrand, gewählt worden.
Fraukfurt a. M., 6. Oft. (O. P. ‘ i mehreren Jahren vielfältig eingegangener Klagen und Beschwerden über Mißdräuche bei der Verwendung oder ertheilung der seit Jahrhunderten fúr die israelitischen Armen Palástina's fallenden jähr: lichen Spenden, beschloß der hiesige israelitische Gemeinde-Vorstand unterm Aten d. M., nah dem Vorgange anderer Gemeinden Deutschlands, Englands und Frankreichs, die betreffenden Gelder Seitens der hiesigen Gemeinde niht mehr auf dem bisherigen
ege (über Amsterdam), sondern in Zukunft lediglich durch die ermittelung des Sir Moses Montefiore in London, welcher sich uf ergangene Anfrage zur Annahme und gehbrigen Vertheilung Fener Gelder bereit erflärt hat, nah dem helligen Lande zu über: machen. Das Comité der zu in Privo wohlthätigen Zwecke seit
A. Z.) Zufolge seit
: ‘en hier bestehenden Privat - Kollekte ist Uber diesen e Is ned d feinem eschlusse gekommen.
Spanien.
j Madrid , 28. Sept. Jm Minister - Rath is entschieden ‘worden, daß die Cortes zum 1, November einberufen werden sollen.
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Es geht ein Gerücht, in Valencia seyen Unruhen ausgebro- chen E Volk « fg daß die Majorennität der Königin auf das 18te Jahr festgeseßt werde.
2, Paris, 5. Oft. Dle Catalonischen Blätter haben noch nicht e Mindeste von den Brutalitäten erwähnt, welche der Ge- neral Zurbano an dem Französischen Kaufmann Lefebvre verübt haben soll. Sie sagen auch nichts darüber, ob er noch in Barce- lona ist, ja seit zwblf Tagen son hat fein Catalonisches Journal auch nur seinen Namen genannt. Man weiß daher auch nicht das Geringste, ob es wahr is, daß er von dem Kommando, das er bisher zu Gerona bekleidete, abberufen werden soll. Ein Brief aus Gerona berichtet, daß am 23sen ein ernstlicher Kampf zwischen acht Spanischen Carabiniers unter dem Befehle eines Sergeanten, und etroa funfzig Contrebandiers von Banyuls del Mar, in der Gegend des Dorfes Culera stattgefunden hat. Man fügt hinzu, die Spanischen Douaniers seven wirklich in der Oberhand geblie- ben, und hâtten den Contrebandiers vier Schleßgewehre, mehr als 20,000 Cigarren und andere Gegenstände abgenommen. Jn der Gegend von Vich war Alles ruhig. Die Kälte machte sich in jener. Gegend bereits mit einer ungewöhnlichen Strenge fühlbar. Alle Gebirge jener Gegend waren seit dem 23sen mit Schnee be- deckt. Aber in der Gegend des Ebro erscheinen noch immer kleine Banden, welche die Bewohner der Provinz Tarragona beunruhigen, vom linken Ufer des Flusses schnell auf das rechte Überseßen, und wenn sie drúben einen Streich ausgeführt haben, eben so schnell wie- der auf das linfe: Ufer zurückehren, was lebhaft an das System der Diebesbanden erinnert, welches in den neunziger Jahren zur Zeit der Kriege, und durch diese begünstigt, an den beiden Ufern des Rheines und Maines in Anwendung gebracht wurde, zum Schrecken der Bewohner der dortigen Gegenden. Von Tarra- gona und anderen Plâben sind Truppen auf die Verfolgung die- ser Räuberbanden begriffen, und man schreibt aus Tortosa, daß der politische Chef jener Provinz selbst das platte Land durch: streift, um sich genau von Allem zu unterrichten und zu gleicher Zeit die Bewohner der kleineren Orte zu úberwachen und nöthigen: falls zu hindern, daß sie den Banditen keine Zuflucht bei fich ge- ben, sondern vielmehr ihm augenblicklich von dem Erscheinen der- selben Nachricht geben. Ein Blatt meldet, daß auch im Jnnern in der Provinz Toledo die Räuber: und Diebesbanden so zahlreich sind, daß die oberste Behörde jener Provinz eine Bekanntmachung erlassen hat, wonach sie für jeden Banditen, der ihr lebendig oder todt eingeliefert wird, eine Belohnung von 3000 Realen verspricht. Jn jener Provinz sollen viele Meiereien und Einzelngehöfte von ihren Besißern verlassen worden seyn, weil sie sich in denselben vor den Angriffen der Banden für nicht sicher genug hielten.
Man wird sh erinnern, daß bereits vor einigen Mo- naten ein Richter zu Barcelona, Herr de Collantes, „einige junge Leute hatte in Freiheit seßen lassen, die verhaftet worden waren unter der Anschuldigung, die öffentliche Ruhe gestört und republi- kanische Lieder gesungen zu haben. Der Richter war abgeseßt worden, und seitdem hatte man nicht mehr von der Sache ge- sprohen. Nun aber melden die Journale, daß das Ober-Tribu- nal p zu 500 Piastern Geldstrafe und seinen Vertheidiger zur Bezahlung einer gleichen Summe verurtheilt hat. Die Motive zu diesen verschärften Verurtheilungen werden jedoch nicht ange-
eben. Herr de Collantes sucht nun durch au erordentlich lange
Artifel und gelehrte Deductionen in den Blättern von Barcelona, besonders im Conskitucional, zu beweisen, daß er in seinem Verfahren ih streng nah dem Geiste des Gesetzes gerichtet, also Recht gehabt habe, freilich nach der erfolgten Verurtheilung eine undanfbare Mühe. :
Man hat neulich gemeldet, daß das Ayuntamiento von Gerona seine Entlassung gegeben habe, ohne jedoch die Veranlassung zu diesem Schritte anzugeben. Jett erfährt man, daß es sih um einen Brüenzoll handelte, den die über eine Brücke Namens d’Alteri Passirenden bisher schon immer ohne Widerrede bezahlten, der aber nun auch auf die Hauptbrúcke (Puente mayor) ua en werden sollte, die zu einer der Vorstädte von Ge- rona führt. Die Gemeinden la Bisbal und Bañolas hatten sich niemals der ersteren Brücke und des Weges, der dahin führt, bedient, waren also bisher stets von der lästigen Auflage befreit geblieben, Die For- derungen des Fiskus veranlaßten zahlreiche Reclamationen, die aber kein Gehör fanden, und die Bewohner der genannten Ge- meinden zogen daher vor, den Markt von Gerona, wohin sie bis- her ihre Produkte der Garten-, Feld- und Obst: Kultur zu brin- gen gewohnt gewesen waren, niht mehr zu besuchen. Da wen- dete sich das Ayuntamiento der Stadt, welche das Ausbleiben die- ser Leute hart fühlte, an die Ober- Behörde und verlangte, man solle diese Vexationen aufhdren und den früheren Zustand wieder eintreten lassen. Aber auch seine Vorstellungen wurden zurückge- wiesen, worauf das Ayuntamiento sogleich seine Entlassung gab. Zu diesem Zwecke richtete es an seine Administrirten eine ins Einzelne eingehende Auseinandersezung seines ganzen Verhaltens bei dieser Gelegenheit, und in diefem Stande is die Sache noch, da die Entscheidung der Regierung noch nicht erfolgt ist, ob die Abdankung angenommen wird oder nicht.
Fast alle angeseheneren Handlungs - Häuser und Jndu- strie : Etablissements in Catalonien haben durch ihre Kor- respondenten die Nachricht erhalten, daß die Englische Regie- rung die Ausfuhr aller Spinnmaschinen, mit Ausnahme derjenigen, die zur Bectentugns von Flachs - und Werg - Leinwand dienen, freigeben will. an glaubte in Catalonien die Motive zu diesem Entschlusse darin zu finden, daß England zu der Ueberzeugung ge- langt sey, daß es die Konkurrenz der anderen Nationen in der Baumwollen-Jndustrie nicht mehr hemmen könne, und daher we- nigstens den Vortheil seiner Maschinen über jene der auswärtigen Industriellen benußen wolle, um noch immer einen bedeutenden Gewinn zu ziehen.
Die in der Provinz Valencia durch Sturm und Hagelwetter verursachten Verheerungen werden auf einen Werth von 5,460,000
Realen angeschlagen. Serbien.
Serbische Gränze, 26. Sept. (Agr. Z.) Die Ansicht der Konsuln der Oesterreichischen, Englischen, Russischen und Fran- zösischen Höfe über das Attentat des Wucsitsh ergiebt sih aus der Kollektivnote, die sie dem Pascha von Belgrad Uberreichten. In dieser Note erklärten die Konsuln, daß, da der Fürst Michael Obrenovich kraft eines Hattischerifs zur Würde eines Muschirs und regierenden Fürsten von Serbien und Stellvertreters des Kaisers erhoben, jeder von seinen Untergebenen, der seine Wärde nicht anerkennen wolle, als Rebell nicht nur gegen den Fürsten, sondern auch selbst gegen den Sultan angesehen werde. Thomas Wucsitsch habe -das Volk als Unruhestifter auf seine Seite gezo-
gen, und es mit Waffen versehen, wider die geseßliche und nel Obrigkeit selbst in Person angeführt, womit er die hôch gestiftet, und sich des Vergehens
ste Unordnun und Eingrisfs in einen Theil des Osmanischen Besißes schuldig gemacht, Sie erklären demnach feierlich, indem sie zugleich die
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resp. Sendungen bei der Osmanischen Regierung und die Kon- sulatsmacht bei dem Fürsten und dem Pascha achten, daß sie kei- nen anderen für den Chef der Serbischen Regierung anerkennen wollen, als einzig und allein den Fürsten Michael Obrenovich, und daß sie den obenerwähnten Thomas Wucsitsh und seine Anhänger nicht anders betrachten fönnen, denn als Rebellen, mit welchen ihnen verboten ist, sich in engere Berührungen in Hinsicht auf Serbische Ver- hältnisse, aus was immer für einem Grunde, einzulassen, Zufolge des- sen fordern und bitten sie den Kiamil Pascha, Gouverneur der Festung Belgrad, daß er dem Thomas Wucsitsch und seinen Truppen, die | er befehligt, nicht gestatte, ihren Einzug in die Stadt, wo ihre | Gegenwart die allgemeine Ruhe und Ordnung stören könnte, zu halten. Der Pascha von Belgrad erflärte auf diese Note, die Konsuln seyen nicht befugt, in die inneren Serbischen Angelegen: heiten sich zu mengen. Noch an demselben Tage ließ der Pascha Wucsitsch zu sich in die Festung rufen, ihm zu Ehren seine sieben Kanonen abfeuern, und ihn an der Spiße des Serbischen Volkes als Befehlshaber einseßen und ausrufen. Uebrigens haben alle vier obgedachten Konsuln, nachdem sie die Antwort des Pascha auf ihre Noten vernommen und den festlichen Einzug des Wuc- sitsh in die Stadt mit ihren eigenen Augen geschen hatten, ihre Flaggen herabnehmen lassen.
Inland.
Halle, 8. Oft, (L. A. Z) Am gestrigen und heutigen Tage hat Se. Majestät der König abermals unsere Stadt mit seinem Besuche hoch erfreut. Auf der Eisenbahn von Berlin fommend, traf Se. Majestät Nachmittags gegen 3 Uhr auf dem Bahnhofe ein, mit Allerhöchstdemselben die neuvermählte Kron- prinzessin von Bayern und deren fürstliche Aeltern; ferner die Prinzen Karl und Georg. Jm engsten Familienkreise ward hier ein Diner eingenommen und während desselben gestattet, daß sechs Jungfrauen die Glückwünsche der Stadt in einem Gedicht und eine în die alterthümliche prächtige Tracht der Brautjungfern gekleidete hübsche Hallorentochter mit einem Gedichte einen Brautkranz der jun- gen Fürstin überreichten. Erst nachdem diese mit ihren Aeltern die Weiterreise nach Zeiß angetreten hatte, hielt der König, mit dem Prinzen Karl in halb offenem Wagen sigend, seinen Einzug in die Stade. Diese hatte nichts verabsäumt, ihrem Sag chen Herrn einen glänzenden Empfang u bereiten. Die Hau ser prangten in frischem Eichengrün , ‘taubgewinde zogen sich über die Straßen, Fahneu und Flaggen wehten aus allen Fen: stern und von den Dächern. Besonders reich geschmúckt war das Rathhaus, an dem besonders die einzelnen Schilder des großen Preußischen Wappens geschmackvoll vertheilt waren, so daß drei derselben auf dem Balkon die Symbole des Glaubens, der Liebe und der Hoffnung darzustellen schienen. Von dem Bahnhofe bis zu dem Thore standen stattliche Wimpel und Flaggen, unter ihnen die Salzwürker-Brüderschaft (d. h. die Halloren) in ihren bunten Rôken, mit ihren Fahnen und wertern, Dem Thore zunächst bildeten zu beiden Seiten der Straße die Kinder sämmtlicher Schu- len der Stadt und der Franckeschen Stiftungen ein Spalier, von denen die Zah! der leßteren allein sich auf 2650 beläuft, so daß im Ganzen über 4000 Kinder mit ihren Lehrern versammelt waren. An sie schlossen sih die verschiedenen Gewerke, Meister und Gesellen, leßtere Stäbe tragend, an denen zierlichhe Em- bleme ihres Handwerks. prangten, jedes mit. s{höônen Fah- nen, von denen viele neu zu diesem Tage angefertigt waren. Die Mitglieder der vier Schüßen-Gesellschaften, Rath und Stadtver- ordneten schlossen diese Reihen dicht an dem Absteige-Quartier des Königs. Bald nach seinem Eintreffen besuchte Allerhöchstderselbe die Moriß: und die Marktkirche, welche, neuerdings restaurirt, in reicher Wachskerzen: Beleuchtung einen imposanten nblick der wet: ten prächtigen Räume gewährten. Eine glänzende Zllumination war für den Abend vorbereitet, leider aber wurden durch den an- haltenden Regen manche Vorbereitungen, wenn nicht gânzlich ge- tórt, doch vielfach beeinträchtigt. Das Rathhaus, die Franckeschen Stiftungen, die Universität, das Postgebäude und einige andere fonn- ten nicht ganz in der beabsichtigten Weise erleuchtet werden, und nur an der Freimaurer-Loge gelang es, die weit hin strahlenden Bogen und Sterne vollständig zu illuminiren. Die Privathäuser standen den dentlichen Gebäuden in nichts nach, namentlich hat- ten sich die Kaufleute ausgezeichnet, und einige Thürmchen, wie auf der Zukersiederei, strahlten ihre Leuchten weit hin in die dunkle Nacht. Se. Majestät der König fuhr mit dem Prinzen Karl in offenem Wagen durch die Straßen der Stadt. Einen herrlichen Eindruck machte ein Aufzug der Bergleute von Wettin und Löbejün, die, 700 an der Zahl, im Fest - Ornate mit Fackeln und Grubenlichtern ein dreimaliges Glückauf ! dem König entgegenriefen und dann an scinen Fenstern vorüberzogen. Noch am- Abend vereinigte Se. Majeskät die Chefs der verschie- denen Königlichen Behörden, welche auch von Magdeburg und Merseburg nach Halle gekommen waren, die beiden Vorstände der Stadt und die anwesenden Mitglieder der Ritterschaft zu einem Mahle, das erst nach 11 Uhr in ungezwungener Heiterkeit endete. Während desselben hatte die Liedertafel die Freude, einige
esange vorzutragen. M E Fritias E mit dem heitersten Herbstwetter, war zum Besuche der Ulrichs - Kirche, der pfännerschaftlichen Saline, der
Reiseplans, im leider nah furzem Verweilen und nach Entgegennahme der Glúck- wünsche der vorgestellten Behörden. Gloen, der städtischen so wie der Kirchen in den umliegenden Ortschaften, rief der hohen Neuvermählten, bei ihrem Scheiden aus dem Vaterlande, ein wehmüÜthiges Leberoohl nach, so wi die Wünsche für eine glückliche Zukunft in einem tausendstimmi- gen Hurrah der versammelten Menschenmenge kundgaben.
Jhre Königl, Hoheiten geruhten ungeachtet des veränderten
ause abzutreten, entfernten si aber
lbrechtschen
-
Das Geläute sämmtlicher
wie sich
__ Königsberg, 8. Oft. (K. Z.) Ein nach np tag f stimmtes Englisches Schiff mit einer kostbaren Ladung von Zinn, Baumwolle 2c. ist am 6. Oktober in der Gegend von Cranß auf den Strand gelaufen. Wie man hört, wurde das Schiff von der Mannschaft verlassen gefunden. Das Schiffs - Journal war nur bis zum 4. Juli geführt und die Blätter dahinter ausgerissen.
Koblenz, 7. Oft. Hier ist folgende Bekanntmachung des Königl. Ober-Präsidiums erschienen: G Sus
¿Der erwählte Herr Bischof von Trier , Wilhelm Arnoldi , hat nach erhaltener landesherrlicher und Päpsilicher Bestätigung unter Beobachtung der herkömmlichen Feierlichkeiten und Gebräuche seine Würde am 18ten d. M. angetreten , nachdem derselbe zuvor Sr. Majestät dem Könige den Eid der Umterthänigkeit und Treue ge- leistet hat.
Koblenz, den 23. September 1842. j :
Der Ober-Präsident der Rhein-Provinz- Schaper.“
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Die Nömer- Straßen im nördlichen Afrika.
Herr von Avezac, Mitglied der geo raphischen Gesellschaft zu Paris, hat dem Kriegs-Minister eine Notiz Úber die Rómer- Straßen in Numidien und Mauritanien, mit Rücksiht auf deren Beziehung zu der gegenwärtigen Beseßung des Landes, überreicht. Die nachstehenden Hauptstellen aus jener Schrift fönnen zur genaueren Kenntniß jenes Theils des nördlichen Afrikas dienen:
¡Rom hatte über den Afrikanischen Boden jenes adminisirative Ney ausgebreitet, das es mit so großer Gewandtheit den eroberten E anzupassen wußte. Nachdem so viele Fahrhunderte ver-
ossen sind, giebt sich seine Herrschaft noch kund durch die Wahl der politischen und militairischen Positionen, durch die Lage der Städte, der festen Schldsser, der Vorraths-Magazine, und namentlich durch jene vielfachen Verbindungen , die alle wichtigen Punkte an einander knüpften. Wir haben in Afrika ers cinen kleinen Theil des Gebiets erobert, das die Rdmer daselbst beseht hatten ; Karthago, woraus sie den Mittelpunkt der Territorial - Organisation gemacht hatten, lag sogar außerhalb der Gränzen der ven OnS Regent- schaft. Das Gebiet, welches wir beseßt halten, entsyricht den drei alten Provinzen Numidien, Sitifiensisches Mauritanien und Câsa- reanishes Mauritanien , deren resp, Hauptdrter Cirta, Sitifis und Cásarea gegenwärtig durch Konstantine, Setif und Dscherschell reprä- sentirt werden. Es ist, in Betracht der Lage jener Provinzen, an- zunehmen, daß Numidien eher und vollständiger als die beiden an- deren unterworfen wurde; und merkwürdig daß auch gegenwärtig die Franzdsische Herrschaft sich leichter in der Provinz Konstantine, welche dem alten Rumidien und Sitifiensischen Mauritanien cüut- spricht, als in den Provinzen Algier und Oran festgeseßt hat, welche zusammen das Cäsareanische Mauritanien darstellen. :
Die Straßen , in ihrem Zusammenhange betrachtet, boten drei Systeme dar, die man folgendermaßen feststellen kann :
1) eine ununterbrochene Straße längs der Küste and gewissc direfk-
Baulichkeiten an der hohen Brúcke und am Jrrenhause, der neuen Sara nstalt, der L Atitthen Klinif und den Sammlungen des Thüringisch - Sächsischen Vereins gewidmet, in denen der thâtige Secretair Jnteressantes selbst aus Erfurt und Merseburg dem hohen Protektor des Vereins vorlegen und ihn auf das ange- nehmste unterhalten und* überraschen konnte, Leider war Überall die Zeit zu kurz, als daß der König länger hätte weilen und ge- nauer auf Einzelnes eingehen können. Heute um 11 Uhr haben Se. Majestät die Stadt verlassen, um in Deßau das Mittag: mahl einzunehmen und am Abend in Berlin einzutreffen.
X Zeit, 8. Oft. Gestern Abend um 7 Uhr passirte Jhre Königl. Bes die Frau Kronprinzessin von Bayern, in Beglei: tung ihrer erlauchten Eltern, des Prinzen und der Prinzessin Wilhelm, so wie des Prinzen Waldemar von Preußen Kdnigl, Hohei- ten, durch unsere Stadt. Wenn schon die vorbereiteten Festlichkeiten dadurch gestört wurden, daß der ursprüngliche Plan, hier zu übernach- ten, verändert worden war, so that leider noch mehr der herabstrô- mende Regen der veranstalteten Zllumination der Elsterbrúcke, der Vorstadt, der mit einer Ehrenpforte endigenden Allee, Eintrag. Nur das Albrechtsche Haus, in welchem Zimmer für die hohen Reisenden in Bereitschaft geseßt waren, prangte in glänzender Be: leuhtung mit Festons, wie alle umliegenden Hâuser geziert, Das Bürger - Schüßen : Corps war in Parade aufgestellk, und eine Schaar Altenburger Landleute war gekommen, um die hohen Rei: senden nach der Landes: Gränze zu begleiten; der vorbereitete Empfang, durch in weiß und blau gekleidete junge Mädchen, mußte unterbleiben.
tere Strecken zwischen einigen der Haupt-Seestädte; 2) eine mit der eofteren parallel laufende Straße, die, von Westen ausgehend, fi in ihrer Verlängerung nach Osten öfter abzweigte; 3) die transversalen Verbindungen von einer Straße zur anderen. Fn Betreff der geographischen und politischen Studien verdiente das System der Römischen Berg cudangewege im Detail geprüft zu werden; aber von dem praktischen Gesichtspunkte aus muß dieses Stu- dium auf cinen LRES beschränkt werden. Die Feststellung eini- ger wichtigen Punkte genügt daher für icht / um sih von dem allge- meinen System der Rdmischen Straßen in Afrika Rechenschaft zu geben, und dies haben wir tin nachfolgender Zusammenstellung ver- sucht, wobei wir jedoch bemerken, daß die früher so zahlreichen Rdô-= mischen Straßen beinahe vershwunden waren, als Frankreich von
seiner Eroberung Besiy nahm.
Angabe der alten Straßen und der neueren Punkte, die die allgemeine Richtung und dtîe Haupt-Umrisse dersel=- ben festfiellen:
1, Straße des Küsten-Gebiets (von dem westlichen Ende Mauritaniens bis Karthago). / ab
Von dem Posten des Mercurius nah Rusadder Über Tingis 503 Migl. Von Rusadder (Melylas) bis Câsarea in Mauritanten
(Dschershell).……..……….…...... C 493 - Von Cásarea nach Saldes (Bugta).….. S S Von Saldes nach Rusîccada (Philippeville) T s Von Rusiccada nah Hippona (Bona)... Ms - Von Hippona nach Karthago (Tunis) 193 -
j 739 Migl.
11, Straßen im Fnnern.
Von Calama nach Rusuccurum.…....-- eere tre 394 Migl. Von Rusuccurum nah Saldes e E Von Saldes nah JFgilgilis (Dschidschell) O Von Karthago nach Cirta (Konstantine)... 3) - Von Cirta nach -Sitifis (Setif)............---.----.--- 100 Von Sitifis nach Câäsarea (Dscherschell) 301 Von Theresta (Tebesa) nah Lambesa.…...............…. 440 Von Lambesa (El Arba) nach Sitifis 102 Von Sitifis nah Saldes D Von Lambesa nach Theresta úber Badias...…......... O Von Lambesa nach Cirta e. 84 Von Musti nah Cirta.…………............. 499 Von Musti nach Vatari ors L lec. 98 Von Theresta nah Vatari 63 Von Vatari nah Sigus.…........ aae 68 Von Sigus nach Sitifis.................. G I L R g 435 -
Von Sitifis nah Jgilgilis Über Mopte 111 Miglien, Über Tucca
Von Cirta nach Hippona über Villa-Serviliana.…….. 9 -
Von Cirta nach Hippona über Rusiccada 4 =
Von Hippona nach Karthago Us Dies is das System der Haupt - Verbindungswege, wie es von
einer Nation angeordnet wurde, deren Geschichte als Muster und Lehre erzählt wird. Rom hatte, wie man sieht, den Afrikanischen Boden mit großen militairishen Straßen durchkreuzt, auf denen sich seine Truppen {nell und mit Sicherheit bewegen konnten, um die unter- iochten Bevdlkerungen im Gehorsam zu erhalten. Auf jenen Straßen befanden \ch Städte, Läger, Posten u. \. w. in großer Anzahl. Jn den westlichen Provinzen war ein besonderer militairischer Mittelpunkt ebildet, von dem aus Expeditionen entsandt werden konnten, e e Erhebung der Steuern zu sichern, oder um au rührerische D Í B schaften zu züchtigen. Dieser Mittelpunkt war Lambesa (E Sa 20 Stunden südlih von Konstantine, und 40 Stunden, nee Feben, gelegen. Jene Vergangenheit scheint gcelgnet, viele Zweifel s und vielen Einwendungen zu begegnen.
«ae me”