1842 / 286 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

8 AERE E m

Jsser nach den Dschürdschüra-Bergen hinauf, so findet man durch- j

ut bearbeitete Felder, Obstbäume und Wohnungen, die im

B aich zu denen in den úbrigen Theilen der Regentschaft zier- i enannt werden fönnen, L L: Die Kabylen des Dschürdschúra sind, wie die des Dahra, eifersúchtig auf ihre Unabhängigkeit, und der Emir Abd el Kader ist genöthigt gewesen, mehrere rpeditionen gegen sie abzusenden, um sie zu zwingen, einige Steuern zu zahlen und Fußvolk zu stellen. , Die Kabylen der Umgegend von Budschia unterscheiden sich sehr wenig von denen des Dschürdschúra, mit denen sie in tâgli- cher Verbindung stehen und gemeinsame Jnteressen haben. Jede Charubah hat ihren Scheich, der nach Umständen alle drei Mo- nate, sechs Monate oder alle Jahre wechselt, so daß jedes im Rufe eines verständigen Mannes stehende Familien-Oberhaupt nach der Reihe diese Function versehen und die mit diesem Amte verbun- denen Vortheile genießen kann. Jm Allgemeinen \cheint der schnelle Wechsel der Häuptlinge Grundsaß bei den Kabylen zu seyn. Jhr Unabhängigkeits - Sinn würde fürchten, eine Gewalt, die länger als einige Monate dauerte, in eine immerwährende Herrschaft ausarten zu sehen. Ï :

Die Kriminal: Justiz wird von einer Art Jury ausgeubt, die aus den Scheichs der Charubahs besteht und bei der der Ober- Scheich den Vorsis führt, Die Strafe, welche dem, der ein Verbrechen oder Vergehen verübt, zuerkannt wird, besteht immer in einer Geldstrafe; außerdem muß der Verurtheilte der verleßten Person eine dem begangenen Unrecht angemessene Entschädigung geben. Der Betrag der Geldstrafe ist durch das geschriebene oder traditionelle Geseß oder durch den Gebrauch für jeden besonderen Fall festgeseßt; sowohl für das Stehlen von Feigen, Trauben, Vieh, als für einen Streit, je nah der Beschaffenheit der Waffen und der Größe der beigebrachten Verleßungen. Bei einem Morde wenden die Angehörigen des Getddteten am häufigsten das Recht der Wiedervergeltung auf den Mörder an. Entflieht der Mörder, so wird die Geldstrafe, Zu der er verurtheiit worden, von dem Werthe der von ihm zurückgelassenen Güter erhoben. Die dffent- lihe Meinung macht dessenungeachtet es dem nächsten Verwand- ten des Ermordeten zur Pflicht, den Mörder aufzusuchen und zu tôdten. Dieser neue Mord wird ebenfalls mit einer Geldstrafe belegt, allein der, welcher ihn verübt, fann in den Stamm zurúck- fehren, was dem ersten unter keinen Umständen gestattet ist. Ge- hört der Angeklagte nicht zu demselben Stamme, wie der Kläger, so wird er von den Scheichs seines Stammes gerichtet. Wird die Gerechtigkeit verweigert, so bleibt fein anderes Mittel übrig, als der Krieg; auch ist der Krieg der Normal-Zustand der Kabylen von Budschia, wie aller Kabylen-Stâmme.

Das Conseil der Scheichs entscheidet, wenn mit einem der benachbarten Stämme ein Krieg anzufangen oder Frieden zu \chließen is. Die Kriegs-Erklärungen oder die Allianz-Traktate sind gewissen sakramentalen Formen unterworfen, von denen die Stämme niemals abroeichen. Wer mit Krieg bedroht ist, sucht Bündnisse zu \chließen und eine Ligue zu bilden, Die Scheichs fommen über den Tag und die Stunde, wann der Krieg beginnen soll úberein; wer der Aufforderung des Scheichs nicht Folge lei- . set, verfällt in eine Geldbuße und wird ehrlos. Der Krieg besteht in schnellen, auf das Gebiet des Feindes unternommenen S treif- zügen, am häufigsten ohne einen leitenden Führer; allein die Kennt- niß des Terrains und die Uebung in dergleichen Ueberfällen, er- seßen den Mangel eines Ensemble. Der Sieger plúndert und verbrennt das Eigenthum des feindlichen Stammes. Auf diese Weise pflanzt sich der Haß von Jahrhundert zu Jahrhundert fore. Die Marabuts spielen unter diesen Umständen die Rolle der Friedensstifter, während sie zum Kriege gegen die Ungläubi- gen aufmuntern.

Die Kabylen, von Kindheit an in den Waffen gebt, schießen im Allgemeinen sehr gut; sle tragen eine lange und große Flinte und einen Säbel mit gerader Klinge; diese Waffen werden im Lande verfertigt. Mit dieser Bewaffnung und ohne andere Klei-

besteht darin, einen Leichnam entsteht immer ein odten nicht in der Gewalt des Feindes welche Budschia in der Entfernung von 60 Ki- ben, sind sehr bevölkert ; sie

Zweck hat, den T Die Berge,

lometre oder einem Tagemarsche umge werden von dem Thale des Baches

unteren Laufe Sumar heißt, durchschnitten. Lieues breit, und man kann es ohne Schwierigkeit mit Truppen durchziehen; die Türken nahmen diesen Weg bei ihren Zügen zur Erhebung der Steuern. Jnnerhalb der angegebenen Entfernung 30 Stämme; die bedeutendsten derselben sind die

zählt man an Beni-Bu-Messaud, Uled-Tumzult, Fenaia, Beni-

Mzaia, Tudscha, Jmula, Beni-Uglis, Beni-Mohli, Beni-Brahir, Ouled el Chalf, Esquifser-Barbacha, Beni- Soliman, Beni-Mimum. Diese 30 Stämme haben etwa 450 Dörfer. Man {äßt die Zahl ihrer Bewaffneten auf 22,000 Jhr Handel besleht hauptsächlich

roßes Geschrei erheben. änner an durch i

deten in Empfang und pflegen

Mann Fußvolk und 400 Reiter, in Getraide, Oel, Vieh, Früchten, Pulver und Eisen.

2112

als eine Tunifa von Wolle oder Calicot, zuweilen eine und ein s{lechter Burnus, scheuen sie sih nicht, den blan- fen Waffen des Feindes entgegen zu treten ; die Flinte in der einen und den Jatagan in der anderen it dem sie ein schnelles Rad schlagen und gleichzeitig ein Die Frauen gehen mit in den Kampf, r Geschrei, nehmen die Verwun- eweis von Muth einen Todten vom Kampfplaße hinwegzutragen. Um erbitterter Kampf, der den

Der grdßte

beim Vordringen

zu lassen.

u -Messaud, der in seinem

Dies Thal is 1—2;

Beni-Schebana, Beni-

Berichtigung. Sp. 2, Z. 5. v. u, statt: „Ruhigke

Jm gestrigen Bl. der St. Z.,, S. 2108,

it“ lies: Rauhigkeit.

R ér 1i nf Bre Den 13. Oktober 1842.

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die Jugend und ihre Freunde, 5 S

f S 5 7 é r. e vigen Ep. Schmidt a e eitfien G dem wür. | Denkmals von Deutscher Eier ana nnen, als der une Sat Mute Amen, Me, ) pr en: darüber er aus A u ewährung finden ; es werde das in dieser neuen vielen Familien nur eine Gefñialt unentstellte Alte die bleibende Liebe j echter oesie in vielen Gemü-

Verfasser dieser beiden einfachen gemüthlichen Schrift-

Stimme.

ili ; ; volfsthu Hart, (Helmin ed, Wilibalds Lieder, eine Phan-\thern A n aud e estigen beitragen. Mit Theilnahme wurden frühere Werke dieser Ver-|tuete Fhte und lehte Lieferung wird in mdglichst

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. L Franchcke Zeichnenlehrer am Kdnigl. Seminar riedr.-Wilh.-Gymn. in Berlin, Theoretisch-praktische Anleitung g zum ersten Unterrichte im Zeichnen Da die vor wenigen Wochen erschienene erste Auf” für den Schul- und Privat-Gebrauch. Erstes Heft. [lage bereits sich vergriffen hat, so wurde das Ersche Geradlinige Figuren. 60 in Kupfer gestochene|nen einer neuen nas welche sich in gleicher Weise, Vorlegeblätter in gr. 4, , nebst 55 Bogen erläutern- [wte die frühere , der

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Answürtige Börsen.

Amsterdam, 9. Okt. Niederl. wirkl, Sch. —. 5% Span, 15%.

Antwerpen, 8. Okt. Ziusl. —. Neue Anl. 157.

Hamburg, 11. Okt. Bauk- Actien 1635. Kngl. Russ. 108}.

Paris, 8. Okt. 5? Rente fin cour. 119. 25. 3? Rente fia cour. SO. 40, Aul. de 1841 —. 5°, Neapl, au compt. 108. 30. 5% Span. Rente 215. Pass. 33,

Wien, 8. oki. 5% Met. 1095. 4% 100%. 37 76%. 242 —, 1% —. Bank-Actien 1622. Aul. de 1834 140. de 1839 109. N

Meteorologische Beobachtungen.

1842. Morgens Nachmittags “Abends Nach einmaliger 12. Okt. 6 Ubr. “2 Ukr. 10 Ubr. Beobachtung.

Luftdruck .….. 335,26" Par. 335,11” Par. 337,72" Par.| Quellwärme T7/8° R. Luftwärme . 5/9’ R. 4+ S,1° R.|+ 6,2° R.| Flusswürme 8,0° R. Thaupunkt .…. 4,7°R.|4+ 5/2°R. -+- 3,3) R. | Bodenwärme 9/,6° R. Dunstsüttigung 91 pci. 79 pCi. 78 pCi. Ausdünstong 0/038 Rb, Wetter .….... beiter. regnig. bezogen, | Niederschlag 0,044" Rh, oov 6e NW. NW. N. Würmeweechsel -+-5,6"“ Wolkenzug - - - NW. 4,8° R.

Tagesmittel: 336,03" Par... +6,/,17° R... +4/,4° R... 83 pCt. NNW.

Königliche Schauspiele.

Freitag, 14. Oft. Jm Schauspielhause: Der Sohn der Wildniß, romantisches Drama in 5 Abthl., von F. Halm,

Sonnabend, 15. Oft. Jm Opernhause. p Feier des Allerhdchsten Geburtsfestes Sr. Majestät des Kön igs: Kantate, gedichtet von Rellstab, komponirt vom Königl. Musik-Di- rektor Taubert, ausgeführt von den Damen Tuczek, Hähnel, Grün- baum, Holbunk- den Herren Mantius, Bötticher, Fischer, Gehrer Heinrich, Mickler und dem gesammten Chor-Personale. Hieraus Fest-Rede, gedichtet von Dr, Fr. Förster, gesprochen von Ma?! Crelinger. Und: Richard Löwenherz, Singspiel in 3 Abth. Musi von Gretry. s

Preise der Pläße: Ein Plaß in den Logen des ersten Ranges 1 Rthlr. 2c.

Im Schauspielhause. Zur Feier des Allerhd ch sten Geburtsfestes Sr. Majestät des Kdnigs: Feskt-Rede, ge- dichtet von Dr. Fr. Förster, gesprochen von Herrn Devrient. Hier- auf: Zum erstenmale: Ein Hand- Billet Friedrichs IL, Lustspiel in 3 Abtheilungen, von W, Vogel, i

Sonntag, 16. Oft, Jm Opernhause : Jn Ztalienischer Sprache: Semiramis. (Mad, Sophia Schoberlehner: Semiramis, als Gastrolle.)

Jm Schauspielhause: Doktor Wespe.

Königsstädtisches Theater. Freitag, 14. Oft. Auf Begehren: Der Pariser Taugenichts, Lustspiel in 4 Akten, von Pr, C. Töpfer. Hierauf: Dreiunddrei- ßig Minuten in Grüneberg. Possenspiel in 1 Aft, von K. von

oltei. 9 Sonnabend, 15. Oft. (Jtalienische Opern-Vorstellung.) Zur Feier des Allerhóchsten Geburtsfestes Sr. Majestät des Königs: Zum erskenmale: La Favoríta. Grand’ Opera in 4 Atti. Musiíca del Maestro Donizelli.

Preise der Pläße: Ein Plaß in der Orchester - Loge : 1 Rehlr. 10 Sgr. Ein Plaß in den Logen und im Balkon des ersten Ranges: 1 Rthlr., im Parquet und in den Parquet-Logen: 20 Sgr., im Amphitheater und in den Logen des zweiten Ranges: 15 Sgr., Parterre: 10 Sgr., Sperrsiß des dritten Ranges : 74 Sgr., Gallerie: 5 Sgr.

Textbücher in Jtalienischer und Deutscher Sprache sind im Billet - Verkaufs -Büreau und Abends an der Kasse à 5 Sgr. zu haben. Der Anfang der Jtalienischen Opern-Vorstellungen ist um halb 7 Uhr. Die Kasse wird um halb 6 Uhr gedffnet,

Sonntag, 16. Oft. Einen Jux will er sich machen.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Gedruckt in der Deckterschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckeret.

Jahrhundert. gr. 8. brosh. Preis 3 Tblr. Jm Verlage der Chr, Fr. Müllerschen Hof- irchlihes der Gegen-|bu Vorrede vorstehen-|und durh alle Buchhandlungen , in Berlin durch

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Geometrische Anschauungslehre.

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.” Oktober 1842. Alexander Kdnigl. Hofbuchhändler, Franz. Str, 21.

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Realschulen , so wie § der Bür- 8 : alen, ‘die E E A Lia Dudten Sage naten 45 Aufführungen stattgehabt ; solgende Gesangs-

No. wurden besonders ausgezeichnet und zum Theil

ren. gr. 8. Weiß Dructpapier. 25 Sgr. és da Ge o hegehrt ai A E ae H A Did icd nt ai 2. Duo (Sopran u, r): Gerard, mein Gerard. Bei Unterzeichnetem ist nun vollständig erschie- , Mui C ; ü wéi und durch alle Buchhandlungen zu beztehen: 6. pran 20 Sgr 20 Sgr. dito sür höheren So- r. A. mmermann' Tar i 2 Pr z 5. Gondolier-Chor mit den originellen Tenor- Geschichte des randenburgisch-Preußischen Couplets 4 Thlr. , dito arr. fr Glatade Trio, Staates. 0 es une für eine Singstimme à 74 und 5 Sgr. Ein Buch für Jedermann. . Duo (Bass u. Tenor). 1 Thlr., daraus Cavatine gr. 8. geh. tionspreis 2% Thlr. ; in eleg. f. Bass, dito f. Tenor, à 74 Sgr. nbande Try Tol 6 P O. (aas, 15 Sgr. No. 16. Schluss-Quartett 10 Sgr. lano - .. . . ® Nach Wetbnachten tr t L "I Fr omposìitionen Qu E, hemas dieser

für das gebundene|yon Kalkbrenner op. 157, Herz op, 34, Schu-

bert op. 35—38, Hünten, Osborne op, 46, Ro-

sellen op. 43, D LgTES ( Contretänze ) à 10 E is r,

34 Linden, Schlesingersche Buch- u, Musikhdlg.

Allgemeine

amanc ms D que tue a Ausfubr der Englischen Maschinen.

Großb

t

E S

Preußische Staats-Zeitung.

Berlin,

Inhalt.

Straßburg. Wissenschaft A, BORgNeE, Schreiben aus Pa K C i r Bagnos. : ea lata AK Frland. London. Aufenthalt der verwitt- weten Königin. Authentizität des in England befindlichen Erz bischofs von Tripoli. Wahrscheinlichkeit eines Angriffs auf Ka-

bul.

Belgien. Brüssel. Abreise des Königs nach Paris. / Deutsche Boden, Adrei München. Bevorsichende Fefilich-

feiten. Geschenke der Pfalz an den Kronprinzen. Bat- ygeuth, Ankunft der Kronprinzessin. Hannover, Die Ver- "hältnisse des Schay-Kollegiums zu den Obrigkeiten des Landes. ‘Yetmold. Städte-Ordnung. Baden. Anwesenheit der Fürstin Zon Liegnih. L * talien. Rom. Witterung.

RHegypten. Alexandrien. Die Pest in diesem Jahre. La Plata - Staaten. Fortdauernder Bürgerkrieg. ; China. Ankunft der Britischen Verstärkungen. Vergebliche An -

griffe der Chinesen.

Inland. Schreiben aus Halle. (Die Universität bei der lehten

“Anwesenheit Sr. Majestät des Kdnigs.) Wittenberg. Neuer Gymnasial-Direktor. Breslau. Das Denkmal Friedrich's des

Großen, A S

Uebersicht der Seminarien zur Bildung von Elementarschullehrern im Preußischen Staate.

Englands Anleihe - Sysiem und Sir Robert Peel’s Einkommen- Steuer. (Erster Artikel.)

Amtliche Uachrichten.

Kronik des Tages.

Der bei dem Land- und Stadtgerichte zu Heiligenstadt ange- stellte Justiz - Kommissarius Wunderlich zu Dingelstädt is zu- gleich zum Notar in dem Bezirke des Ober-Landesgerichts zu Hal- berstadt bestellt worden.

Angekommen: Se. Durchlaucht der Fürst zu Wied,

von Neuwied. i L Der General-Major in der Suite Sr. Majestät des Königs, von Below !1l.,, von Stettin, Der Königl. Niederländische General - Major und General- Adjutant Graf von Limburg-Stirum, aus dem Haag.

Zeitungs-Uachrichten. Ausland.

Frankreich.

Paris, 9. Oft, Das S iècle enthält Folgendes: „Die Eng- lische Regierung hat den wichtigen Beschluß gefaßt, die Ausfuhr der bisher verbotenen Maschinen zum Spinnen und Weben der Wolle und Baumwolle zu erlauben, Dieser Beschluß, den man als ein Ge- ap gegen die bei uns stattgehabte Vermehrung der Eingangs- Zólle auf Englisches Leinengarn betrachten kann, hat den Fran- zösischen Maschinenbauern die lebhafteste Besorgniß eingeflößt. Sie haben ein Schreiben an den Minisker gerichtet, worin sie verlangen, daß der Zoll von 15 pCt., der bis jeßt von Maschinen der Art erhoben wurde, auf 30 pCt, erhöht werde. Sie bemerken in jenem Schreiben, daß sie nur aus falscher Schaam nicht mehr verlangten, da es ihnen selbst bei 30 pCt. unmödgs lih scheine, gegen die Englische Konkurrenz anzukämpfen. Bevor wir diese Frage, die geprüft zu werden verdient, erörtern, können wir nicht umhin, zu fragen, worin denn jene industrielle Ueberlegenheit, jene Energie des Fortschritts, jene pracht- volle Entwickelung der Arbeit, womit wir beständig prahlen, liegt, wenn die geringste Veränderung in den Zöllen irgend eines Lan- des sofort eine unserer großen Jndustrieen zu tddten droht. Kann denn keine derselben, dem Auslande gegenüber, bestehen? Sind wir denn verurtheilt, jeden Fortschritt anderer Nationen durch einen Schritt rückwärts zu beantworten? Wenn von Seide dle Rede isk, 0 bedrohen uns Piemont, Jtalien; handelt es sich um Oel, so wird Spanien uns zu Grunde richten, um Eisen, so fürchten wir uns vor England und Belgien, um Wolle, Sachsen und England werden uns Uberholen, um Tuche, Leinen, Maschinen, wieder England, wieder Bel- gien! Jn dem glorreichen Frankreich giebt es feine ein- zige Jndustrie, die leben und sich erhalten könnte, wenn sie nicht immer mehr und mehr beshúßt wird; selbst die Kohle, dieses erske Element der industriellen Größe, schreit um Schus. Wenn diese beständigen Reclamationen vollkommen begründet wären, so müßte man an dem Lande verzweifeln. Aber unsere Lage ist, Dank dem Himmel, nicht der Art, wie die Privat - Jnteressen sie schildern; wir fônnen kämpfen; wir können sogar siegen, und wenn das so lange Zeit befolgte Syskem des Schußes auch nicht plöglich abge- schafft werden kann, o darf man doch nicht all? den neuen Vesuchen nachgeben, zu denen die geringste im Auslande ergriffene Maßregel unsere Produzenten veranlaßt. Einer un- serer Minister sagte kürzlich, daß seit der Bildung der vielen Comités: Linnen-Comité, Eisen-Comité, Comité der Maschinen- bauer, Comité der Weinbauer u. \. w. die Regierung des Landes

\ Unmöglich geworden sey, Die Regierung muß sich sehr schwacch

hlen, um ein solches Geständniß ihrer An

, (l gs] abzulegen. Aber

ves man sich daran gewöhnt hat, den Anforderungen der ein-

N en Deputirten nachzugeben; wenn man, um bei den Fragen, es sich um Portefeuilles handelt, eine Stimme mehr zu zäh-

len, ohne Anstand die allgemeinen Interessen aufgeopfert hat, ist es dann zu verwundern, wenn man sich von den Comité’s ein- {üchtern und beherrschen läßt? Was uns betrisft, so sind wir

weit davon entfernt, jene Vereinigung der Jnteressen mit ängsk- | | lichem Auge zu betrachten. Sie beunruhigen uns nur inso- fern, als wir die Schwäche und Ohnmacht der Regie-

rung fennen, weil wir wissen, daß dieselbe keine andere Sorge hat, als ihre eigene Erhaltung. Mit einem starken Ministerium würden jene Comit@s im Gegentheil núÜklich

seyn, denn sie bilden eine Art von permanenter Untersuchung über |

den Zustand der Französischen ZJndustrie, und sie haben sih noch nicht so sehr verständigt, daß man nicht in den Denkschristen der Einen die Widerlegung der Argumente der Anderen finden könnte, Der Regierung ziemt es úberdies, alle Beschwerden der Jndusftrie anzuhdren; ihre Sache is es, die Ungerechtigkeiten und die Ueber- treibungen zu ermitteln und niemals zu vergessen, daß es noch ein

| höheres Jnteresse giebt, als das Änteresse der Einzelnen, nämlich

das Jnteresse Aller.“

Man erfährt, daß die Reise des Prinzen von Joinville weit

fürzer seyn wird, als man bisher geglaubt habe, und daß er sich

weder nach Ostindien, noch nah den Chinesischen Gewässern bege- | ben wird. Er dúrfte von Lissabon direft nach Rio Janeiro segeln, | von wo er, nach einem vierwöchentlichen Aufenthalt, nach Brest“ |

oder Toulon zurúckehren wird.

Straßburg, 9. Oft. (F. J.) Die leßten Sißungen un-

seres wissenschaftlihen Kongresses finden heute statt. Die nächste | Session, die elfte seit dem Bestehen der Gelehrten - Vereine in |

Franfreich, wird in Angers gehalten werden. Vorgestern wurde in der General-Versammlung einstimmig beschlossen, die Franzd- sische Regierung petitionsweise zu ersuchen, daß sie mit dem Deukt-

schen Zoll - Vereine Verhandlungen anknüpfe, um Modisficationcn

zu erlangen, die auf gegenseitigen Zugeskändnissen beruhen. Die- |

sen Abend findet noh eine große Keunion im Palais statt, ind

morgen zum Schluß eine Éxkursion nah Mühlhausen, welche |

eigentlich schon gestern hätte vorgenommen werden sollen.

7+ Paris, 9, Oft, Die leßte Nummer der Annales maritimes enthält eine Statistik der Französischen Bagnos, der

wir folgende Notizen entlehnen. Die drei Bagnos von Bresk, |

Rochefort und Toulon sind im Ganzen für 6970 Galeerensträf-

linge eingerichtet, und jar der erste für 3288, der zweite für 1108 | 4; von denen 600 auf \s{hwimmenden Ge- |

und der leßte für 257 fängnissen untergebracht werden können, Jm Anfange des vori: gen Jahres zählten die drei-Straf-Anstalten 6560 Gefangene, von denen 4746 auf bestimmte Zeit und 1714 lebenslänglih verur- theilt waren. Jm Laufe des Jahres 1841 kamen 1225 neue

| Sträflinge hinzu, und die Gesammtzahl der Bewohner der Bag- | nos war im Anfange des gegenwärtigen Jahres auf 6908 gestiegen. |

Von diesen waren 6461 Französischen Ursprungs und 447 Ausländer. Zu der Zahl der Französischen Galeerenskräflinge hatten die Städte

| 2173 und das platte Land 4288 geliefert. 156 der Gefangenen waren | | noch nicht 20 Jahre alt, und 13 von diesen waren auf Lebenszeit verur- | theilt. Unter der Gesammtzahl der Sträflinge fanden sich 4139 un-

verheirathete Männer, 515Ehemänner ohne Kinder, 1884 Ehemänner

mit Kindern, 117 Wittwer ohne Kinder und 252 Wittwer mit | Kindern. 4128 von ihnen konnten weder lesen noch schreiben, |

9012 fonnten beides nur unvollfommen, 654 fonnten geläufig lesen

sich die Sträflinge in folgender Weise: wegen Mord verurtheilt 175; wegen Theilnahme an einer zur Begehung gemeinschaftlicher Verbrechen organisirten Bande 72; betrügerischer Bankerott 11; Vielweiberei 5; Schläge und Wunden 109; Verbrechen dfffentlicher Beamten 24; politische Verbrechen 3; Desertion nach frúherer Begnadigung 4; Vergiftung 09); gewaltthätige Erpressung von Schuld-Verschreibungen 15; Fälschung 192; Falschmúnzerei 116; falsches Zeugniß 6; Brandstiftung 199; Subordinations-Vergehen 13; schriftliche Drohungen 3; Todtschlag 867; Vatermord 18; Plünderung 13; Rebellion 9%; Verkauf von Militair - Effekten 3 dothzucht 314; Diebstahl 4546, Unter den Sträflingen befanden

5 Juristen; 27 Lehrer und Professoren; 7 Musiker und andere

n

leute; 119 Kutscher und Fuhrleute; 76 Bâker; 58 Holzhauer und Köhler; 30 Gastwirthe; 189 Tischler; 105 Müller; 105 Sol: daten und Douaniers; 49 Hafen - Arbeiter und Lastträger; 815 Tagelöhner u. s. w.

Großbritanien und Jrland.

Wight gegenüber liegenden Landsiß auf ein Jahr gemiethet hat. Der Geistliche Allport in Birmingham hat ein S chreiben ver-

dfffentlicht, wodurch derselbe es für unzweifelhaft erklärt, daß der,

wie gestern gemeldet, dort festgenommene und wieder freigelassene

fremde Geisiliche Erzbischof von Tripoli in Syrien is, und daß | England gekommen, um hier für | Kirche durch die politischen Un- |

derselbe schon vor einem Jahre nach die Verluste, welche er und seine Kil pol ruhen in Syrien erlitten, durch Beisteuern Entschädigung zu er-

langen, Es stellt sich auch heraus, daß ihm der Bischof von London wirklich früher 50 Pfd. St. für sich, den Erzbischof von

Canterbury und zwei andere Freunde zugeschickt hat. Sobald der Syrische Prâlat in Birmingham aus der Haft entlassen war, kehrte er in seinen Gasthof zurúck, wo man ihn Abends zuvor aus dem Bett geholt e und reiste mit dem nächsten Eisenbahnzuge nach Gloucester ab.

Die Times is der Meinung, daß, welches auch die definiti-

ven Beschlüsse der Regierung in Bezug auf die Näumung Afgha- |

nistans seyn mögen, vorläufig wenigstens nur an die Ergreifung der Offensive gedacht werde, was denn auch, wie dieses Blatt

glaubt, die einzige Maßnahme wäre, welche die Regierung im wah- | | Morgens wieder hier eintreffen,

ren Interesse der Britischen Herrschaft ergreifen könnte,

Sonnabend den lZch® Oktober

| diese Wegstrecke zurückzulegen. Gisni und Dschellalabad liegen [e sich 12 Mediziner und Chirurgen; 5 Geistliche; 2 Schriftsteller; | gleich weit entfernt von Kabul , jedes nämlich ungefähr 90 Engli

| begiebt sich morgen zur Begrüßun

1842.

/, Die bemerkenswerthesßie Thatsache ‘/, { B ' che ‘/, sagt das genannte Blatt in diesem Betreff}, „welche der Brief unseres Roirespondettien in

| Bombay enthält, isi, daß der General-Gouverneur den Entschluß ge-

faßt hat, die Truppen von Kandahar und Dschellalabad nach Kabul

| vorrüden zu lassen. Dieser Entschluß scheint unmittelbar nah Ein-

gang der am 5. Juni von England abgesandten Depeschen gefa worden zu seyn, Diese Depeschen dutifett den 8, Juli Es E Ungeachtet der Bemühungen zweier in vorgefaßten Meinungen befan- genen Fournale, von denen das eine in Kalkutta, das andere in Bombay erscheint , und welche selbst durch unwahre Angaben die dfentliche Meinung über die Mittel zur Fortseßung des Feldzuges und über die Vortheile, welche cin solcher Schritt herbeizuführen geeignet ist, irre zu leiten gesucht, scheint dieser Schritt der Bri- tischen Regierung allgemeine Zufriedenheit erzeugt zu haben. Vorher hatte in ganz Ostindien ein lebhaftes Gefühl des Mißvergnügens geherrscht, und einige der dortigen Zeitungen hatten dasselbe auf unzweideutige Weise kundgegeben. Dieses Mißvergnügen entsprang aus der vorausgeseßten Apathie des neuen General-Gouverneurs, welcher, einige Monate zuvor von Kalkutta abgegangen , in seiner Einsamkeit zu Allahabad beschlossen zu haben schien, daß die Trup- ven in Kandahar unthätig bleiben und diejenigen in Dschellalabad mannigfachem Elend anheimgegeben werden sollten. Die Soldaten gaben ihren Eifer kund, gegen den Feind und insbesondere gegen den Mörder Akbar Chan geführt zu werden; doch der Befehl Lord Ellenborough’s zum Vorrücken ließ immer noch auf sih warten. Inzwischen aber war die Regierung eifrig bemüht gewesen, die Trup-

| pen mit allem Nôthigen zu versehen, Das Corps in Kandahar un-

| ter General Nott war so gut mit Lastthieren versorgt, daß es im

| Monat Juli nach jeder Richtung hin sich zu bewegen im Stande war, Der Geist, der unter diesen Truppen herrscht, läßt sich aus folgender Anckdote erkennen. Als General Nott die Anzeige erhielt,

| daß er Afghanistan räumen solle, fragte er angeblich: „/ „Auf welchem Wege, über Quettah rückwärts, oder Über Kabul vorwärts ?//// Am 30, Juli wurde nun eine Theilung des Corps zwischen den Generalen England und Nott verfügt, von denen Ersterer nach Quettah, Leßte- | rer zum Vorrücken bestimmt is. Die leßterwähnte Division führt das Belagerungs-Geschüß mit sich, welche Thatsache von der Absicht zeugt, die Afghanischen Festungen , insbesondere Gisni und Kabul, nicht zu schonen. Daß man Kandahar gänzlich aufgeben wolle, \cheint allerdings beschlossen zu seyn, denn es wird berichtet, daß alle Ge- schüße, Flinten und Munition, welche man nicht bequem fortschafen fann, vernichtet worden sind. Unter anderen Anordnungen if auch | die Vertheilung warmer Kleidungsstücke an die Bengalischen MNegt- | menter nicht vergessen worden. Die Division Nott besteht aunsj\chlicfß- | lich aus den Bengalischen Regimentern, die Truppen des Generals | England dagegen gehôdren größtentheils zu der Armee der Präsident- schaft Bombay. Unter den Truppen des Generals Nott ging anfangs das Gerücht, daf die Division von Kandahar nach Firozpur über Kelat-i-Gildschie und Dera Fschmael Chan marschiren solle. Diese Bestimmung eines Weges, der zum Theil den Europdern gänzlich unbefannt ist, wurde indeß nur als eine Fiate betrachtet.“

„Dem Mangel an Laftthieren, welcher besonders unter dem Trup- ven - Corps in Oschellalabad sehr fühlbar gewesen, is durch die Sorgfalt der Regierung in bedeutendem Maße abgeholfen worden. Gleichzeitig mit dem Eintreffen des Befehls zum Vorrücken im Lager des Generals Nott, wurde von Dschellalabad aus eine Vorwärts- bewegung durch den Hauptmann Broadfort ausgeführt, welcher am 24. Juli ein kleines Fort, 15 Englische Meilen von Dschellalabad entfernt , beseßt hat, und dem, wie man vermuthete, ein Theil der Besaßung von Dschellalabad bald folgen sollte. Die Mehrzahl der Afghanen in und um Kabul soll in bedeutender Besorgniß seyn ; sie bettelten bei den Britischen Gefangenen um Billette und beschriebene Papierschnitel, deren fie sich als Schußmittel bedienen wollten. Jn gewöhnlich wohl unterrichteten Kreisen schien man zu erwarten, daß

: E | das Vorrücken der Britischen Truppen wenig oder gar keinen Wider- und schreiben, und 114 hatten eine höhere Schulbildung genossen. | 5 9

dach der Natur der von ihnen begangenen Verbrechen flassifizirten | y | l | ( | vollen Rückzuge im Fanuar d. F. geschehen ist, dienen zum Beweise, | daß die Unglücksfälle vom November, Dezember und Januar mehr

stand finden werde. : R „Alle diese Angaben îm Verein mit dem, was seit dem unheil-

auf Rechnung des Mangels an Talent und Thatkraft unter den Bri- tischen Führern, als des Unternchmungsgeistes und des Patriotismus unter den Afghanen zu scßen sind. Capitain Troup hat erklärt , es unterliege keinem Zweifel, daß, wenn auch nur ein halbes Regiment am 2, November in Kabul eingerückt wäre, die vielbesprochene Fn- surrection vollständig und nachhaltig würde unterdrückt worden seyn. Von Kandahar nach Gisni Uber Kelat-i-Gildschie ist ungefähr 240 Eng- lische Meilen. Fm Fahre 1839 brauchte das Heer Sir Fohn Keane?s die

I

Zeit vom 27, Juni bis zum 21. Juli, beide Tage eingerehnet , um

j ‘des nân che Meilen. Man erwartete daher, daß die beiden Truppen-Corps um die

| j Do ck 0 î d Ç F Ÿ a A a Vagineter: und Spcifer; 381 Weber; 114 Schneider; | Mitte des Monat September in Kabul zusammentreffen würden. Die 360 Handelsleute; 184 Zimmerleute und Wagner; 1110 Aer- | | wirkung auf Ostindien unberechenbare Vortheile bringen wird, denn | fie wird nicht den Afghanen allein, sondern auch iedem Bewohner

Kosten des Feldzuges sind auf vermuthlich nicht mehr als 25 Laks oder eine viertel Million Pfd. berechnet, während die moralische Ein-

Ostindiens darthun, daß die Britischen Truppen, gut ange-

| führt , unbesiegbar sind. Auch wird dadurch die Befreiung der Ge- | fangenen erreicht werden, denn in Kabul braucht man sie nicht von | dem hinterlistigen Unterhändler Akbar zu verlangen, sondern kann fie London, 8. Okt. Die Königin Wittwe ist jekt nach Süd- | von allen Häuptlingen der Gildschies und Duranihs zusammen, und

, . . T D F | England abgereist, wo sie von Lord Manley seinen der Zusel

zwar mit der Spiße des Schwertes, fordern. Dieser Feldzug wird auch die Ostindische Regierung in den Stand schen, ihre Truppen aus den wesiwärts von dem Soliman - Gebirge belegenen Thalgegenden hinwegzuziehen, und den gegenwärtigen Gene ral - Gouverneur der Schmach entheben, der Erste zu seyn, welcher sich von einem Halbbarbaren \{chmähliche Bedingut- gen hätte vorschreiben lassen. Da das System Lord Ellenbo- rough’s, seine Pläne für sich zu behalten und sie nur dem Ober- Befehlshaber und den Unter-Befehlshabern mitzutheilen, sih als be deutend vortheilhaft erwiesen hat, so wollte der General-Gouverneur, wie es heißt, sich von Allahabad nach Kurnahl oder vielmehr Simla begeben, um diese Verbindung zu erleichtern. Die Reserve Armee unter General Sir Jasper Nicholls sollte sich im November am Sutledsch zusammenzichen.//

Belgien. ._ Brüssel, 9. Oft. Der König und die Königin sind heute fruh nach Paris abgereist.

Deutsche Bundesstaaten.

ú ch Se. nigl. Hoheit der Kronprins Múnchen, 9. Oft. Se e Dureblauchrigslen Ge mahlin nah Landshut, wird in Moosdurg bernachten und