1842 / 287 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Ritterschaft. Landrath Sroieee ga 26 gers E Rostzerhof. i v al auf Grünland. D e s von Hompesch-Rurich auf Ruhrich. Kommerzien-Rath Kay ser auf Liiedentrlengmes ien-Rath von der Heydt zu Elberfeld. D Hasenfklever zu Ehringhausen. Kaufmann Brust zu Boppard. Kaufmann Flemming zu Geilenkirchen. Landgemeinden. Kanonikus Lensing. Landrath a. D. von Haw. Gu er Kamp. Rath Karl Cetto.

Zeitungs-Uachrichten. Ausland.

Rußland und Polen.

Warschau, 11. Oft. Vorgestern Abends traf Se. Maje- sát der Kaiser in erwünschtem Wohlseyn hier ein und fkieg im Palast Lazienki ab. Sogleich wurden alle Häuser erleuchtet, und eine große Volksmenge erfüllte bis in die späte Nacht die Stra- ßen der Hauptsiadt. Der Feldmarschall Fürst von Warschau war Sr. Majestät bis Jwanogrod entgegengefahren und kehrte vor- gestern mit dem Monarchen hierher zurück. Gestern Vornittags begab der Kaiser sich nach der Dreifaltigkeits-Kirche, wo der Erz- bischof, umgeben von zahlreicher Geistlichkeit , Hdôchsidenselben empfing. Unterweges wurde Se. Majestät von dem Volk mit freudigem Zuruf begrüßt. Nach Verrichtung des Gebets besuchte der Monarch die Citadelle und sodann die Gemahlin des Fürsten Statthalters im Schloß. Abends war wieder glänzende Zllumi- nation. Jm Gefolge Sr. Majestät befinden sich die General: Adjutanten Graf Orloff und Adtlerberg und der Französische Ma- ler Horace Vernet.

Frankreich.

Paris, 10 Okt. Der Kdnig empfing vorgestern Abend in St. Cloud den See-Minister, den Freiherrn Alexander von Hum- boldt und den Grafen von Mornay, Französischen Gesandten am Schwedischen Hofe, Gestern um 1 Uhr versammelte sich der Minister - Rath unter dem Vorsiße des Königs. Der König und die Königin der Belgier werden heute în St. Cloud er- wartet.

Der Prinz von Joinville und der Herzog von Aumale sind vorgestern von Paris abgereist, der Erstere nah Brest, um von dort seine Reise nah Lissabon und Rid Janeiro anzutreten, der Zweite nach Toulon, von wo er sich nach Algier einschi}ffen wird,

Dieser Tage is das Linienschiff „Scipio“ von Bresk nach Martinique abgesegelt; nächstens wird däs Linienschiff „Trident“ eben dahin und die Fregatte „Calypso“ nah Guadaloupe abgehen. Diese Absendung dreier großen Kriegsschiffe nah dem Fränzd- sischen Westindien erregt einiges Aufsehen.

Aus Toulon wird unterm Aten d. geschrieben: „Auf der Rückfahrt von Tunis, wohin es den Französischen General-Konsul gebracht hatte, ist das Dampfschiff „Lavoisler“ durch einen Sturm, unweit Ajaccio, auf die Kúste geworfen worden. Unsere See- Behörde hat auf die Nachricht von diesem Unfall sogleich zwei Dampfschiffe mit denx Auftrage abgeschickt, das gestrandete Schiff, wad viel Wasser im Schisssraum haben oll, wieder flott zu machen.“

Herr von Lamartine hat, wie man mit Bestimmtheit ver- sichert, das ihm gemachte Anerbieten , die Redaction des Opposi- tions - Blattes la Patrie zu Übernehmen, angenommen. Dieses Journal ward bisher von Herrn Pagès vom Arriège-Departement redigirt, ohne einen bedeutenden Leserkreis zu gewinnen. Dies durfte sich ändern, wenn wirklih der berühmte Deputirte von Macon an die Spiße eines Blattes trâte, welches als Organ der linfen Seite der Deputirten-Kammer dient.

Das Droit publizirt den Bericht der Kommisfion, welche beauftragt war, die Ursachen des Unglücks zu ermitteln, welches sich am 8, Mai auf der Paris - Versailler Eisenbahn, linkes Ufer, ereignete. Die Kommission ist im Wesentlichen der Meinung, daß der fehlerhafte Bau einer der Lokomotiven, verbunden mit der übertriebenen Schnelligkeit der Stn jene beflagenswerthe Katastrophe veranlaßt haben kann. as Eisenbahn : Journal er- klârt, daß es diese Ansichten der Kommission bekämpfen werde.

Am 7ten d. M. wurde im Schlachthause von Grenelle ein interessantes Experiment gemacht, dem der Seine - Präfekt, der Freiherr Alexandér von Humboldt und viele Männer vom Fache beiwohnten. Es handelte sih darum, die Kraft des Artesischen Brunnens neuerdings zu messen. Durch früher angestellte Ver- suche hatte man ermittelt, daß die Quelle auf dem Niveau des Bodens stündlich 240 Kubik - Metres lieferte, und daß fich diese Masse auf 108 Kubik-Metres verminderte, wenn män die Quelle 21 Metres hoch leitete; später erhöhte mán die Röhre noch um 5 Metres, und der Ertrag des Wassers war dann 909 Kubik - Metres pro Stunde. Aber der provi- sorishe Apparat, dessen man sih bei jenen Experimenten bedient hatte, war so mangelhaft, daß man die Resultate nicht als r ridtig betrachten fonnte. ebt nun ist die eiserne Röhre enge ge des Bodens auf eine fehr dauerhafte und solide Weise Ee des geleitet worden, Oben wird das Wasser in cinem E Lan ecken aufgefangen und von dort dur eine andere

‘ringerem Umfange in den Behälter am Fuße des

Apparats geleitet, der i ; Es wurde ermittelt, daf in Mesfen des Wassers eingerichtet ist.

: h; in dieser c 24 Stunden 1325 Kubik - Metres Vie e Ava dus “ie

Temperatur der Quelle war auf f Das Wasser if fortwährend voll oi hate fast unverändert.

d Se große o pa hier

gestern bei - eînem Dankett 750

7. Oftober zu feiern. Don Pablo Alvarez, N I E jener Nacht thätig betheiligt war, führte den Vorsiß nad dachte in lebhafter Rede der damals vón der Madrider Bey gech geleisteten Dienste, Für die in Paris wohnenden dürftigen S E nier wurden untér den Gästen Beistketern gefammelt, pa:

Börse von 10. Oktober. Der Umfas in Franzdfischen

Nénten war an der héutigen Börse sehr beschränkt und die Course derselben wichen um eine Kleinigkelt. Auch in den übrigen Efek- ten war wenig Geschäft, und die politischen Ereignisse sind bene: j nicht geeignet, in den dffentlichen Fonds irgend eine Bewegung hervorzubringen,

= Paris, 9. Ofe. Am 29, September Morgens rückten die noch zu Algier befindlichen Truppen unter Trommelschlag zu

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der Expedition: im Osten aus; Unmittelbar nah den Truppen fol. e das Corps der Militair-Aerzte, die Ambulanzen, die Admi- nistration, das Gepâck, die Pferde, die Maulthiere u. sw. Dies dauerte so fort bis Nachmittags 25 Uhr, wo auch der General: Gouverneur Bugéaud- selbst zu Pferde" stieg, nachdem er noch die desten Wünsche der Chefs der Civil-Verwaltung empfangen hatte, die bis zum lehten Augenblicke bei ihm. blieben. General Bugeaud trug seinen gewöhnlichen Campagne- Anzug, einen bis oben zuge- fnôpften Ueberrock, sein Fernglas an einer Schnur am Halse bán- end und mit dem mit schwarzen Franzen beseßten Generalshute edeckt, Die Fahne oder Flagge, das Zeichen des Hauptquarktiers, wurde hinter ihm hergetragen. Der General-Gouverneur hielt bei der Maison Carré, wo er die erste Nacht blieb, Musterung über das je versammelte Armee-Corps, und am 30sten frúh mit Tages- nbruch traten dann sämmtliche Kolonnen ihren Marsch an. it guten Glâsern fonnte man von den höôchsktgelegenen Punkten von Algier aus den Operationen der Truppen an diesem Tage folgen. Um 5 Uhr waren sie, ohne einen Schuß zu thun, zu Fon- douc angekommen, wo auch der Park eintraf. an glaubte, die Armee werde zu Cara-Mustapha Halt machen, während das Corps, das dem Meere am nächsten kommen soll, sich links gegen die Straße von Delys ziehen wird.

Ueber die Plâáne des General-Gouverneurs wußte man nichts, außer daß das Land in dieser Richtung kreuz und quer durchstreift werden soll. Kolonnen, die von Setif und von Philippeville aus- rúden werden, sollen an zum voraus bestimmten Punkten ihre Vereinigung bewerkstelligen, so daß die Araber von allen Seiten sich angegriffen sehen wetden. Eines ihrer Corps, einmal geschla:

en, soll so nothwendigerweise auf eine der anderen Divisionen der Franzbsischen Operations-Armee zurückgeworfen und dort auf die- selbe Weise gebührend empfangen werden. Zu Algier hegte man die beste Holfuna für ‘das Gelingen; nur die Rauhheit des úber- all durchschnittenen und zerrissenen Bodens flößte einige Besorg- nisse ein, da die Kabylen wahrscheinlih in ihrem Widerstande daraus Vortheil zu ziehen wissen werden. Auf diese Weise werden die Französischen Truppen die meisten Verluske zu beklagen haben. General Bugeaud genießt fortwährend das Vertrauen und die Liebe des Soldaten im vollsten Maße. Vor seiner Abreise hatte er noch einmal mehrere der bedeutendsten Kolonisten um sich versammelt, um ihre Ansichten Über die Kolo- nisirung zu vernehmen, und ihnen versprochen, daß er dieselben, so weit das allgemeine Jnteresse mit dem der Privaten sich ver- einigen lasse, berúcksichtigen werde. Die Rathschläge und Mei- nungen, welche sie ihm aussprachen, fanden den vollkommensten Beifall des General-Gouverneurs, der ihnen seinen Dank für ihre patriotische Gesinnung aussprach, sie versicherte, daß er ganz so denke wie sie, und sle ersuchte, noch die Meinungen einer größeren Anzahl ihrer Mitbürger in Algier zu vernehmen und einen Enk: wurf darnach abzufassen, den der Direktor des Jnnern bei seiner Rückehr ihm vorlegen solle.

Man erwartete zu Algier den Herzog von Aumale als zur Verfügung des General-Gouverneurs gestellten General; die ver- zdgerte Ankunft desselben aber glaubte man vielleicht einem von dem General - Gouverneur desfalls ausgesprohenen Wunsche zu- schreiben zu dürfen, Da dle Expedition bereits abgegangen ist, noch ehe der Prinz den Afrifanischen Boden betreten hat, so wird er jedenfalls derselben nicht beiwohnen, Doch scheint gewiß, daß fúr einige Zeit engee der Herzog von Aumale der Armee in Afrika wird beigegeben werden, und daß er zu Algier wohnen wird, um nah dem Wunsche. seines Königlichen Vaters unter der unmittelbaren Leitung des Generals Bugeaud zu bleiben, Der General Baraguay d’Hilliers war zu Algier eingetroffen und so- gleich an Bord des Dampfbootes „Vautour“ nach Bona weiter gesegelt, wo er den General Rampon, der mit Urlaub in Frank- reich bleibt, im Kommando der Unter-:Division Bona erseßt.

Ein Offizier, der erst am 30sten Algier verlassen hat, giebt eine neue Version úber die Schlappe, welche der General Chan- garnier neulich erhalten hat, Während seines Rückzuges wurde die Kolonne desselben von den Berg- Kabylen, nicht von den Beni- Menasser, wie andere Berichte sagten, angegriffen. Diese waren auf einem Berge, der nur shwer zugänglich ist, verschanzt, und feuerten auf einige Compagnieen des Französischen Nachtrabs, die unglüklicherweise die Sache allzu ernstlih nahmen. Sie wollten sich rächen und eine Stellung mit dem Bajonnette nehmen, zu welcher man nur gelangen konnte durch mühsames, gefährliches Klettern, indem man sich an Geskräuche und vorspringende Fels- stúcke anhalten mußte. Während dies nun natürlicherweise lang- sam von Statten ging, hatten die Kabylen Zeit, ihre Schüsse ge- nau zu richten, und so tôdteten sie den Stürmenden sechs Offi- ziere und verwundeten eine Anzahl Leute, und der Versuch, so auf die Höhe pu gelangen, mußte aufgegeben werden. an mußte sih entschließen, die Stellung zu umgehen, was natürlih mehr Zeit erforderte. Uebrigens hat General Changarnier diese Kaby- len hart gestraft.

Die Gemahlin und die Familie des General-Gouverneurs Bugeaud sollten sih am 7ten auf dem Dampfschiffe „Phare“, das ihnen zur Disposition gestellt is, zu Toulon näch Algier einschiffen.

Zu den vorgestern Jhnen. mitgetheilten Nachrichten aus dem Oriente, fann ih Jhnen heute noch einige weitere hinzufügen. Als der Ferman des Großherrn zu Alexandrien verlesen wurde, wodurch Mehmed Ali die Würde eines Großwesirs erhält, hat- ten alle Europäischen Konsuln ihre Flaggen aufgezogen, nur der Oesterreichische und der Russische nicht; man wußte nicht, aus tvel: chen Motiven. Man hatte von der Absicht der Aegyptischen Ver- waltung gesprochen, dem Sardinischen Konsul für die ihm wider- fahrene Beleidigung eine Genugthuung zu geben, aber es kam zu feiner Entscheidung, und Aslan Aga, der abgeseßt worden war, hatte seinen Posten wieder eingenommen. Der Konsul erwartet die Befehle seiner Regierung, beobachtet aber inzwischen ein eben so festes als würdiges Benehmen. Jbrahim Pascha?s Ankunft zu Alexandrien hatte nur den Verkauf seines Getraides zum Hauptzwecke; er hatte am 23, September wirklich 16,000 Ardebs, zu 91 Piaster, zahlbar nah Ablieferung, und 6000 Ctr. Leinsaämen, zu 85 Piaster verkauft. Es gelang ihm nicht, sein Getraide zu dem Preis abzuseßen, wie er es gewünscht hatte. Man sprach allgemein davon, daß er sich durchaus geweigert habe, mit Meh- med Ali von Staatsgeschäften zu sprechen. Er follte in wenigen Tagen, also gegen Ende des September, zu einem. Besuche nach Unter-Aegypten abgehen, während Mehmed Ali den Ramadan zu Kahira zu ubringen und ers im April wieder nach Alexandrien r ckzu “s gedachte, Artim Bey war mit den als Geschenk ür den König Ludwig Philipp bestimmten Pferden nah Frank- reich auf dem Damp O il“ abgereist, Er wird als künfti: ger Nachfolger von Bo Bey, der an Altersschwäche zu leiden beginnt, betrachtét, Artim Bey soll mit Unterhandlung eines An- lehens für Mehmed Ali beauftragt seyn; es ist aber kaum glaub- lich, wenn dies wahr ist, daß die Banquiers ohne die Genehmi-

ung und Garantie der Pforte auf eine solche Operation mit ehmed Ali eingehen werden, E aber wird ihre Garan- tie \{werlich wenm ihr nicht die Hälfte des. Anlehens" selbst

zu gute fômmt. Unter dem Vieh herrschte eine außerordentli

Sterblichkeit in Aegypten. Jbrahim Pascha Een e

Stiche lassen müssen, wo kein einziger Ochse mehr si fand, um

das Feld zu pflúgen. Man rechnet 30,000 Ochsen, die zu Grunde egangen sind, und fürchtet die Folgen davon für die nächste erndte.

= Paris, 10, Oft. Daß König Leopold seine Anwesenheit hier zu Besprechung und Da dar obschwebenden Unter- handlungen wegen der fommerziellen E zwischen Frank- reih und Belgien benußen wird, ist außer âllem Zweifel. So große Schwierigkeiten auch mit dieser Angelegenheit verknlipft ind, so hofft man doch, dieselben Úberwinden und Beziehungen P zu fbönnen, die für beide Länder wesentliche Vortheile zu

ringen vermöchten. Das Haupthinderniß liegt nur in den Fran- zösischen Kammern, wo das Ministerium auf eine der Sache nichts weniger als günstige Stimmung selbst unter den Mitglie- dern der Majorität zu stoßen besorgt, in deren Mitte si eine große Anzahl von Eisenhämmer- Befißern befindet, die nun ein- úr allemal von Gestattung von Konzessionen an die Belgische Eisen ; Jnduskrie, welche eben der Hauptpunkt und die Grundlage der schwebenden Unterhandlungen seyn sollen, nichts hören will. Auch die Französischen Steinko ngruben : Besiger fürchten die Konkurrenz der Belgischen im hdchsten Grade und bieten, so viel an ihnen ist, Alles auf, ihr Znteresse zu wahren, welches, und jam vorzugsweise in diesem Falle, nichts weniger als jenes der llgemeinheit ift, die schon lange gegen das unnatürliche Möinähol protestirt, welches diese Herren zu ihrem alleinigen Vortheil, aber T großen Nachtheil der Konsumenten, dle für schweres Geld chlechte Waare und oft diese nicht jur rechten Zeit und in zu- De Quantität erhalten, auch für alle Zukunft auszubeuten u tten.

Frankreih ist nun einmal das Land der Monopole. Auch die Viehzüchter wollen das ihrige aufrecht Res wissen, und je- desmal, wenn die Regierung, durch die allseitigen Klagen und Re- clamationen über die Theuerung und Seltenheit des Schlachtvie- hes und also auch des Fleisches angetrieben, nur die geringske Miene machte, Hand an den bestehenden Zustand zu legen, und die Einfuhr von Schlachtvieh aus dem Auslande, nämlich vorzüg- lih Belgien, Rhein-Preußen und den übrigen Deutschen Landen etwas zu erleichtern, erhoben sih von Seiten der Betheiligten in und außer der Kammer, auch in der Presse lärmende Stimmen, heftige Angriffe, ja selbst mit Drohungen begleitete Vorwürfe, als ob sie die einheimische Jndustrie der fremden zum Opfer bringen wolle. Die Regierung soll nun wirklich die Absicht haben, der Kammer in ihrer nächsten Session Vorschläge zu Re- formen der bestehenden Gesehgebung zu machen, nach wel: cher befanntlih der Eingangszoll vom fremden Schlacht- vieh nah Köpfen erhoben wird, ohne Rücksicht auf das Gewicht und die Größe der Thiere, die natürlicherweise sehr verschieden sind. Tros6 der von den Konsumenten unaus fVye vorgebrachten Klagen ist aber noch sehr wenig Aussicht vorhanden, daß es ge- lingen werde, eine Reform in déeser Hinsicht durchzuseßen, so dringend diese auch gerade jeßt wäre, wo L des Futterman- gels in Folge der außerordentlichen Troenheit des Sommers der Viehstand úberall vermindert wurde und die Fleischpreise da- her in stetem Steigen begriffen sind. Für die arbeitenden Klassen, für die arme Bevölkerung von Paris, insbesondere wird daraus im fünftigen Winter fast die absolute Nothwendigkeit entstehen, dem Genusse von Fleisch größtentheils entsagen zu müssen.

Großbritanien und Irland.

London, 8. Oft. Lord Cowley, der Englische Gesandte am Hofe der Tuilerieen, is gestern hier angekommen. 1

Der Malta: Korrespondent der Times versichert, Über Bag- dad die Nachricht erhalten zu haben, daß der General Pollock die Festung Kabul schon erreicht habe, und daß die Afghanen geschla- en worden seyen, indessen will die Times die Wahrheit dieser Nachricht nicht verbürgen. Man glaubt Übrigens, daß General Nott am 6. September vor Kabul hätte eintreffen können.

Nach einem dem Unterhause in der E Session vorgeleg- ten statistischen Bericht ist der jährliche Gesammtwerth des Real- Eigenthums in England, wie es Behufs der Armensteuer abge- {âßt ist, 59,685,412 Pfd., wovon 30,448,991 Pfd. auf Lände- reien, 22,991,572 Pfd. auf Wohnhäuser und 6,244,949 Pfd. auf sonstige Liegenschaften fommen. Middlesex, wiewohl mit Ausnahme Ruktlands die kleinste Grafschaft, ist doch die reichste des ganzen Landes, indem es den größeren Theil Londons, am nördlichen Ufer der Themse, umfaßt. Die Realitäten von Middlesex sind E 7,293,369 Pfd. geschäßt, wovon 6,680,202 Pfd. auf Wohnhäuser fommen. Das Feld steht H am hôchsten im Preise: 1 Pfd. 14 Sh. durchschnittlich der Acre, während in der Grafschaft Westk- moreland, wo das Feld am niedrigsten im Preise is, der Acre durch- schnittlich nur 9 Sh. 1 Pce. gilk. Die reichste Grafschaft nach Middlefex ist Yorkshire, an Flächenraum zugleich die größte von allen; dann folgt Lancashire. Der Durchschnittswerth des Feldes in England if 19 Sh. 2 Pee, der Acre. Jm Jahr 1841 betrug die Armensteuer in England 6,009,564 Pfd., durchschnittlich 2 Sh. auf das Pfd. Einkommen. Bemerkenswerth is, daß nicht dieje- nigen Grafschaften am höchsten besteuert sind, in denen die größte Noth zu herrschen pflegt. Yorkshire skeuert z. B. nur 1 Sh. 44 Pce., Lancashire nur 1 Sh. 8 Pce. vom Pfund; Bukingham- shire, Suffolk und Surrey dagegen 2 Sh. 9 Pce., und Wiltshire vollends 3 Sh, Das Fürstenthum Wales is in der Armensteuer höher angelegt als England, denn dort kömmt im Durchschnitt 2 Sh. 5 Pce. auf das Pfund, wiewohl der Werth des Grund- Eigenthums sehr viel. geringer fatastrirt ist, nämlich zu 9 Sb. 3 Pee. im Durchschnitt, n Jn dem am 5. Januar 1842 abgelaufenen Jahre wurde Vereinigten Königreich Großbritanien und Jrland Bra Mah); ebrannt: in Sand 5,919,207 Gallonen (eine Gallone =7 a ); j Schottland §8,504,333; in Jrland 6,359,124 Ballanen: m jim: zen 20,782,664 Gallonen, Dlese Summe wurde bis auf einen kleinen Rest behufs des Verbrauchs besteuert u Eng L V dus Accise ein. Vom Ausland und aus den M Dur en einge- führt : in England 3,344,922; in Schottland. D; z_in JZrland 30,338 Gallonen; Zoll: 3,417,166 Pfd. St. er Verbrauch im

Lande vertheilt also: L

Branntwein-Verbrauch. and und Wales... 15,911,725

11,514,907 Gall.

. 2,628,967 6,078,719 »

eman ore ene 8,205,382 6,515,784 »

uf rnach fam ina. England auf jeden Kopf 2 Quart (Viertel- Gi

eo.

e ; : und 1 Gill (Viertelnößel), in Schottland 2 Gallonen 1 Quart und 1 Gill, in Jrland 3 Quart und 1 Gill, Dieses Verhältniß muß insofern auffallen, als es zeigt, daß die Schotten nah allgemeiner Anerkennung der tugendhafteste und ordnungsliebendste heil der PIIR Nag Deus erung bei weitem am meisten ranntwein trinfen, während doch auf Rechnung des Braunt- weintrinkens immer viele der in England und namentlich in Jr:

T ti D E at I Ua P E E ace E A ar E E E É L L E ER E E E R - R L f 1E P g. h Vice e

rland haben mmendèn Verbrechen geseht würden: In J , —— Ae die Mäßigkeits-Vereine den Verbrauch der Spirituo-

n fe S Einkommensteuer meldet der Als unerfreulihe Wirkung der Ein

Globe, daß eine Anzahl achtbärer Fabrikanten r Bieter und Paisley theils nach merifa, theils nach d E Z ge: ndert seyen, um dort ihre Fabrifen neu zu etabliren und jener St er zu ent ehèn. Das gétatinte Blatt behauptet, daß es ins- be Cidere den so hart bedrängten S eblirbete Last Ju uts: Sir R. Péél au ( (

ua ee Pen ebitalien und vielen Gewerbfleiß aus dem Lande

treiben werde. : rérer Blätter, daß das Du Nacheitt mird Compagnie seln Nettó-Einkommen wäh:

haus Baring B d uf weniger als 150 Pfd. St. jährlich rene Be Es ten Ta der Times fúr eine Erdichtung er-

klärt. Zu Liverpool is die

róße Banquier-

votlänfige e ry gegen den Jr- ran, der beschuldigt wird, das leßte große Feuer E T ibe, dahin ausgefallen, daß derselbe förmlich vor Gericht gestellt und bis dahin nur gegen eine Bürgschaft von 400 Pfd. St. auf freien Fuß gesékt werden soll. & e Graf Pahlen is von einer De in Aegypten, ahr dauerte, in London eingetrossen.

Belgien. a G li 44, Oft. Der Fürst Paul von Aremberg hak au «Lo ihm dort bei einem Deutschen Künstler bestellte Skulptur-Arbeit erhalten, die eine artistische Zierde Brüssels wird, da sie in dem neuen Arembergischen Hotel aufgestellt werden soll, Das Kunstwerk stellt einen Christus am Kreuze dar, welchen Herr Achtermann aus Münster, ein Schüler des Professor Rauch in Berlin, gearbeitet hat. Auch der Papst hat diese Arbeit gesehen und ihr seinen vollen Beifall zu Theil werden lassen.

Dentsche Bundesstaaten. München, 10. Okt. Der zur Ueberbringung des Traurings aus Berlin hierhergesandte Königl. Preußische General Graf von tostiß wurde gestern zur Königlichen Tafel gezogen, y e. Kaiserl, Hoheit der Herzog von Leuchtenberg ist diesen

Mittag hier eingetroffen. g R s affreditirte Königl. Niederländische

Der am hiesigen Hofe ) Gesandte A at Bentinck hatte gestern die Ehre, Sr. Majestät

dem König sein Kreditiv zu Überreichen. :

Der Herzoglich Nassauische Dienst: Kämmerer Freiherr von Breidbah-Bürresheim is hier angekommen, um die Glückwünsche seines Hofes darzubringen.

Aus allen Kreisen des Königreichs befinden sich bereits hohe Civil-Beamte, Generale und Stabsoffiziere, so wie adelige Guts- besißer und Vasallen, in unserer Stadt, und ihre Anzahl mehrt sih mit jeder Stunde. Auch “vid unserer Gesandten an aus- wärtigen Höfen sind hier eingetroffen, darunter der in St, Peters- burg Graf von Jenison- Wallworth und der Gesandte am Bun- destage Freiherr von Lerchenfeld. Der Kron-Oberst: Kämmerer, Für von Oettingen-Spielberg, is gestern hier angekommen, und der Kron-Oberst-Postmeister, Fürst von Thurn und Taxis, wird heute erwartet.

München, 10. Oft. Bei der morgenden Ankunft Jhrer Königl. Ho B. der Kronprinzessin, welche Miteags zwischen 1 bis 2 Uhr erfolgen dürfte, wird der erste Empfang Höchstderselben und ihrer erlauchten Eltern von Seiten der Königlichen Familie in dem nahen Schlosse Biederstein skaktfinden, von wo aus die Aller- hôchsten und höchsten Herrschaften die hohe Braut bei ihrem Ein- zug durch die Triumphpforte bei Schwabing und durch die Lud- wigsstraße, in der die sämmtlichen Zünfte mit ihren Standarten und drei Musikfchdre aufgestellt werden, in die Königliche Resi- denz begleiten werden, woselbst erst der förmliche Empfang statt- findet. Ein zahlreicher Adel wird, dem Vernehmen nach, aus allen Kreisen des Königreichs der Allerhöchsten Einladung zur ho- in Vermählungsfeier Folge leisten, und ein Theil davon ift schon ier angekommen.

die beinahe ein

Kiel, 8, Oft. (C.-Bl.) Durch den unterm 14, Februar 1842 von dem Regierungsrath Freiherrn von Heinße und dem Land-Commissair Etatsrath Prehn von Holsteinischer und dem Hof- rath Freiherrn von Berg - von Oldenburgischer Seite abgeschlosse- nen, unterm 9. und 11. März d. J. ratifizirten und unterm 16, Sep- tember d. J, publizirten „Vertrag Úber die Gebiets-Gränzen und Gränz-Verhältnisse zwischen dem Herzogthum Holstein und dem Fürskenthum Lübeck“ werden vom 1, Janträr 1843 an vom Her- zogthum Holstein an das Fürstenthum Lübeck abgetreten :

I. Aus dem Amte Ahrensbdck: 1) der Holskeinische Antheil des Kirchspiels Ratekau mit dem Patronate der Kirche, den kirch- lichen Gebäuden und den dazu gehörigen Grundstücken; 2) der bisherige Amts-Antheil des DOU Gleschendorf mit der Kirche, den kirchlichen Gebäuden und Ländereien, und dem Kirchen-Pa- tronat, ferner die zu diesem Kirchspiet gehörigen Kommunen Schulendorf, Garkau und dem Holskeinischen Antheil von Schürs- dorf, jedoch unter Vorbehalt ciner Stimme auf den Wahl: und Kirchen- Konventen für den unter Holsteinischer Hoheit verbleibenden Theil dieses Kirchspiels ; 3) die zum Kirchspiel Süsel gehörende Dorfschaft Fassensdorf mit dem Döbelsce und den zu Mifttelbur- er Hufenstellen gelegten Wiesen-Parzelen. 4) Die zum Kirch- piel Eutin gehörende Dorfschaft Gothendorf.

nl, Aus dem Amte Reinfeld die im fürstlichen Dorfe Cas- hagen belegenen fünf Holsteinischen Kathenstellen.

n. Die Landeshoheit und Oberherrlichkeit über den bisher

mit e b ags Rechten unter Holsteinscher Souverainetät vom

Großherzog von Oldenburg. besessenen Theil des Kirchspiels Gle- \chendorf, nämlich die andere Hâlfte dieses Kirchdorfs, das Dorf und den Hof Scharbeuß und eine ale in Wulfsdorf, g wie Uber die bisher in gleichem Berhältniß stehende Dorfschaft Röbel, Kirchspiels Súsel; die Souverainetät über Schardeuß, jedo nur unter dem Vorbehalte, daß auch näch etwaiger Auflösun des Zoll-Verbandes Holskeins mit dem Fürskenthum Lübeck das Ldschen und Laden an der Scharbeußer Seeküste nicht geskattet und die daselbst eingerichtete Ladestelle also nach wie vor allein zur Aus- fuhr des in den dortigen herrschaftlichen Forsten geschlagenen Hol- zes unter Zoll: Aufsicht benußt werde,

Dagegen wird vom Fürskenthum Lübeck an das Herzogthum Hdölftein abgetreten:

1 Die unter dem Namen Kollegiatstift befaßten Dörfer Rathjensdorf, . Kirchspiel Qilligendolan, Nanndorf, Altgalendorf, Zus, Teschendorf, Klein - Wessel und Rellin im Kirchspiel Il, ‘Aus dem Amte Großvogtey : j j

gtkey : 1) das Kirchdorf Hamberge n e Patronate der Kirche und allen kirchlichen Gebäuden nd Ländereien, so wie die zu diesem Kirchspiel gehörige Kommune

Hansfelde, jedoch: unter Aufrechthaltung des am 29. Öktober 1836

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mit der Stadt Lübeck abgeschlossenen Vertrags über den in diesem Bezirk ausgeführten Chausseebau; 2) die Dorfschaften Groß- und Klein - Barniß, Kirchspiels Klein - Wesenberg; 3) die Dorsfschaft Tankenrade, Kirchspiels Prohusdorf; 4) die Dorfschaft Traven- S E Gnissau; 5) die Dorfschaft Giesselrade, Kirch- piels Sarau.

Il, Die bisher unter König! Landeshoheit besessene Pro- prietât sammt gutsherrlichen Rechten an der Dorfschaft Kesdorf, Kirchspiels Gleschendorf. :

as Gebiet des Far d Lübeck wird hierdurch in zwei arrondirte, nur durch einen Theil des Holsteinischen Anits Ahrens- bôck geschiedene Bezirke vereinigt, deren Gränzen in dem Vertrage genau beschrieben sind. y Jn Betreff der Forderungen des Bank: Jnstituts dauern die bisherigen Verpflichtungen der von der Holsteinischen unter die fürstlih Lübecksche Landeshoheit gelangenden Grundbesiger zwar bis zum vblligen Abtrage der Schuld fort; es sollen aber hin- sichtlich dieser Zahlungen die direkten Beziehungen zu den Holstei- nischen Behörden mit dem Uebergange der Landeshoheit sofort aufhbren und die Bankzinsen gleich den Landessteuern und allen sonstigen Abgáben an die Großherzogliche Hebungs-Behörde einge- zahlt werden, welche dieselbe direft an das Bank-Jnstitut zu Al-

tona abzuliefern hat. Die dla Ausgleichung des Betrags der nach den be-

nach Maßgabe einer desfalls zuzulegenden \{chließlichen Liquidation

Revenue decken, bewirkt werden, Die dem Betrage nach wech- sélnden Staats-Einnahmen werden näch dem Durchschnitte der lesten zehn Jahre, l V

nach dem Durchschnitte der leßten drei Verpachtungen oder Wirth-

afts-Rotationen berechnet. 1 d e Hälfte ermäßigten Betrage, die fürstlich Lübesche Klassensteuer

der Grundstúcke und Baulichkeiten des Zoll-Etablissements in Hans- felde werden mit 5000 Rthlr. C. vergütet. i

Um die beiden Haupttheile des Fürstenthums mit einander und mit dem súdlichen Nachbarstaate, so wie Eutin und Neustadt durch eine Kunstistraßie zu verbinden, wollen Se. Majestät den Chausseebau der Wegestrecke Über das „Zwischenliegende Gebiet spätestens bis zum Jahre 1845 zur Ausführung bringen lassen ; auf diesen Kunstskraßen sollen in Holstein und im Fürstenthum gleiche Tarifsäße und sonstige Vorschriften gelten. Auch die úber die beiderseitigen Territorien sUÜhrenden Nebenskraßen sollen gleich- artig unterhalten werdén; namentlich soll die Post: und Fracht- rie von Plón úber Ahrensböck nah Lúbeck der behufigen Jn- skañndsezung unterzogen und so unterhalten werden, daß sie zu jeder Jahreszeit leicht und sichèr befahren werden kann. Gleiche Ver- besserung, es deren bedarf, soll auch den gemeinschaftlichen Straßen zwischen Plón, Préeß, Lütjenburg und Eutin zu Theil werden.

Sollte eine Eisenbahn von Neustadt nach dem súdwestlichen Holstein dereinst von der Holsteinschen Regierung ausgeführt oder gestattet werden, so verbindet sich die Großherzogliche Regierung,

bracht :c. Die Hölzungen werden s Foll'Eta

biete gegen Ersaß der Grundbesißer nah den Normen des Expro- priations- Verfahrens bei Straßenbauten wiederum mit der Lan- deghoheit an die Krone abzutreten, jedoch soll dieser wieder an das Fürstenthum zuräckfallen, wenn die Eifenbahn-Anlage wieder auf- gegeben werden oder eingehen sollte.

Endlich folgen noch Normen hinsichtlih des Uebergangs für Kirchen:, Armen-:, Gerichts: und Militairwesen.

Welchen Administeativ- und Gerichts - Behörden 2c. die neu- acquirirten Ortschaften beigelegt werden, darüber werden noch be- sondere gesekliche Verfügungen zu erwarten seyn.

Hantburg, 13. Oft. Bis zum 30. September sind bei der hiesigen Unterstüßungs-Behörde im Ganzen 4,200,000 Mark Banco (ungefähr 2,100,000 Rthlr. Preuß. Cour.) für die Abge- brannten eingegangen. Jm verflossenen Monat sind unter Ande- rem 500 F!, von Sr. Durchlaucht dem Herzoge von Sachsen - Meiningen und 1424 Mark 12 Schill, Bco. als Ertrag der in Luxemburg durch Herrn Bischof Laurent veranstalteten Samnilung eingegangen,

Hesterreich.

Jünglinge, welche die Sißungen erscheinen,

und dem zufolge ein

Zutritt zu den Gerichts-Sißungen als Zuhörer zugestanden. Schweiz.

drohte Gränzsperre wirklich in Vollziehung gescßt worden, nen Schweizer: Produkten ist s z. B. dem Käse, Obstmost, Essig. Daß der Stand Aargau sei- nerseits Repressalien ergreifen werde, is um so weniger zu bezwei- feln, als der Regierungs - Rath {on vor Anfang Oktobers dem Großherzogl. Ministerium ‘notifizirte: „daß wenn ohne die hiersei- tige Rückäußerung abzuwarten die angedrohten Maßregeln ver: wirklicht werden sollten, man sich hierorts sofort durch Repressalien zu erwehren suchen würde und zwar auf eine Weise, welche für Badische Angehörige wohl eben so empfindlich seyn dürfte. Zur Vervollständigung des Thatbeskandes muß noch angeführt wer- den, daß das Großherzogl. Badische Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten mit Schreiben vom 20. August der Aargauischen Regierung die Anzeige machte: die Bádische Regierung sehe bei den fortwährend bestehenden Hindernissen gegen die Vollziehung des Vertrages vom 6. Oktober 1836 sich in die Nothwendigkeit verseßt, das Projekt der Errichtung einer fliegenden Brücke bei Kadelburg zur Zeit aufzugeben, wogegen aber auch die Errich- tung fliegender Brücken- bei Koblenz und Rheinheim nicht ge- stattet werden fönne. Die dem Brückenbau in den Weg ge- legten. Hindernisse würden aber auf feinen Fall eine Gleichstel- lung der zollamtlichen Abfertigungs - Befugnisse zur Folge haben, eine solche Gleichstellung erscheine förmlich unthunlich, nur von mehrerer Beschränkung, nicht aber von Erweiterung der Abfer- tigungs - Befugnisse zu Fahraus und Rheinheim fónne die Rede seyn. Hinsichtlich der von Aargau bei Anlaß der Viehseuche getroffenen Maßregeln, welche den Ausbruch der Mißhelligkei- ten beschleunigten, erklärt der Schweizerbote (Organ der Re-

gierung): „Gewiß wurde nicht von fern daran gedacht, die jensei-

ebenden Verhältnissen mit dem Uebergange zu Úberweisenden | Gren 2 ita und grundherrlichen Einkünfte und Nußungen soll

durch Zahlung oder anderweitige Vergütung eines Kapitals, dessen | Bete R 3 ToER den sih ergebenden Unterschied in der Netto- |

der Ertrag der herrschaftlichen Pachtstücke wird |

Die Landsteuer wird mit dem um |

mit dem Betrage eines dreifachen Simplums in Berechnung ge: | Die Ueberlassung |

den erforderlichen Terrainstreifen auf dem fürstlich Läbeckschen Ge- |

Í L L |

Bei einer Berathung des Tolnaer Komitats, ob Jsraelitische | Rechte studirt haben, bei den Komitats- | sonach auch beeidet werden fönnen, wurde, | obgleich auf diese bisher beispiellose t aide e Di ge | f , endlich doch die Frage bejahend entschieden | h l | i

eing Rar e g A Sten auf gleiche | Been bildet, welches mehr oder weniger die Provinz Rio Grande

Weise mit den übrigen Praftikanten beeidet und ißm somit der | do Sul durchskreicht.

Von der Neufs, 7. Oft. (A. Z.) Mit dem 1, Oktober |

is die vom Großherzogthum Baden dem Stande Mey s inzel- |

der Eingang total verschlossen, wie |

tigen Gränznachbarn zu necken; allein wenn die Großherzoglih Badische Regierung nah ihrer Konvenienz handelte, indem sie Kadelburg zur Haupt- und Ausgangs-Station erhob, so kann man es den diesseitigen Behörden niht mehr verübeln, wenn sie bei einer ohnehin nur vorúbergehenden Verfügung auch ihre Kon- venienz im Auge hatten.“ Der Schweizerbote thut sich Úbrigens groß damit, daß diesmal „die luftdihhte Gränzsperre (blocus hermetique) niht von dem mächtigen und großen Franf- reich (wie zur Zeit der Conseil:Geschichte), sondern von dem fklei- neren und bescheideneren Großherzogthum ausgehez“ er verfennt dabei aber feinesweges, „daß mit dem Anschlusse Badens an den Deutschen Zoll-Verein für die Gränz-Bewohner ein sehr hem- mender Zustand eingetreten sey.“

Spanien. 24 Paris, 10, Oft. Nach den neuesten Berichten aus Tatalonien herrschte in Barcelona am 3ten und ten vollkommene Ruhe, und da 1 Million Realen für die Armee aus der Haupt- stadt angekommen war, #0 war es auch nicht ndthig gewesen, das Cirfular zur Ausführung zu bringen, wonach die Regiments-Kom: mandanten vom General-Capitain angewiesen waren, die zum Un- terhalte der Soldaten nöthigen Geldmittel von den Gemeinden zu requiriren. Jn Hoch-Catalonien hatten die Contrebandiers sogleich wieder mit neuem Muthe ihr Handwerk beginnen zu können ge- hofft, als sie von der wahrscheinlichen Abseßung Zurbano?s sprechen hörten. Aber auch ihre neuesten Versuche dazu sind mißlungen, und haben nur dazu gedient, nicht unbeträchtliche Waarenmassen den Zoll -Beamten in die Hände zu liefern, Auch die Räuber kamen wieder aus ihren Schlupfwinkeln hervor und haben am | 30, September einen jungen Advokaten aus Berga, Namens

Mantoll, zu Rabantes úberfallen und fortgeführt. Seine Familie zu Puycerda, die ein bedeutendes Vermögen besißen soll, wurde zur Erlegung eines Lösegeldes von 800 Goldunzen aufgefordert ; im Weigerungsfalle solle der Gefangene erschossen werden. Man hat sogleich eine Abtheilung Truppen von Puycerda gegen sie ausgesendet.

Türkei.

Konstantinopel, 27, Sept. (L. A. Z) Am 22. Sep- tember wurde eine Sultanin von einem Prinzen entbunden, wel- cher den Namen Abdul-Hamid (so hieß der Vater Sultan Mah- mud’s) erhielt, Die Stadt wurde während einer vollen Woche jeden Abend illuminirt und fünfmal jeden Tag, bei den verschie- denen Gebetsstunden, salutirten alle Batterieen des Bosporus und die der Flotte. Morgen schon wird der Sultan seinen Sommer- Palast in Tschiragan verlassen und sich nah der Winter-Residenz in Dolmabaktsche begeben.

Am 25. September kam der Russische Gesandte, Herr von Buteniesf, auf einem Russischen Kriegs-Dampfboote in Bujukdere an. Dícn Tag nach seiner Ankunft hatte er schon eine Konferenz mit Sir Stratford Canning.

Vrasilien.

Nio Jaueiro, 30, Juli, (Köln. Z.) Die Regierung hat einen Sieg über si selbst errungen und den nach Portugal! verbannten politischen Verbrechern einen jährlichen Gnadengchalt von 600 Milreis angewiesen. Diese Maßregel ist verschieden beurtheilt worden, macht aber dem gegenwärtigen Kabinet sehr viel Ehre. i 1

Von Rio Grande is die Nachricht eingelaufen, daß Jose Gonzales, Bruder des Anfúhrers der Rebellen, Bento Gonzales, nebst mehreren anderen NHädelsführern gefangen genommen wurde. Die dortigen Unruhen sind gleichsam in sich selbs? erslickt, und wir leben der Hoffnung, daß entweder General Caxias oder Andrea die Ordnung wieder herstellen werde. Die Rebellen haben nun einen so beschränkten Wirkungskreis, und ihre Macht ist so herab- gekommen, daß sie nihts mehr von Bedeutung zu unternehmen vermögen. Die materiellen Verbesserungen des Landes schreiten deshalb auch ununterbrochen fort, und der gegenwärtige Präsident, Dr, Saturnino, hat sih in der leßten Zeit manches Verdienst um die Provinz erworben.

Schon längst hat die Schifffahrt nah Rio Grande einen Leuchtthurm an den dortigen Kösten erheischt, der nun auch voll- det is. Er wird 24 brennende Lichter enthalten und 4 bis 5 Le- goas weit sichtbar seyn. Jm Jahre 1841 sind in Rio Grande 263 Schiffe ein- und 264 ausgelaufen, welche zusammen 770341 Ton- | nen führten, gegen 443 Schiffe und 65,517 Tonnen im Jahre 1840. | Unter den im Jahre 1841 eingelaufenen Schiffen befanden sich | 361 einheimische und 90 fremde, nebsk 15 Kriegs- und 51 Dampf-

iffen. d A der Nähe von Porto - Alegre und in der Nichtung der Serra geral ist nun auch ein Steinkohlenbett entdeckt worden, das als eine abgesonderte Lagerung von den nördlichen Adern in Santa - Catharina zu betrachten is und wahrscheinlich ein neues

In Rio Grande und Porto-Alegre sind zwei schône Märkte theils bereits gebaut, theils noch im Werden, und ein botanischer Garten zur Erzielung der meisten Medizinal-Pflanzen, die gewbhn- lich úber Rio Janeiro aus Europa bezogen werden und in Rio Grande den geeigneten Boden gefunden haben, wird angelegt. Im Jnnern des Landes wird besonders an der Herstellung von Straßen und Brücken gearbeitet, und von den leßteren sind jeßt fünf im Bau begriffen.

Am 2, Juli ist Herr van Lede, welcher zur Untersuchung der Provinz Santa Catharina bèhufs der Einwanderung aus Belgien hiether gekommen war, über England nach seinem Vaterlande ab-

ereist, wo er nun seine Berichte erstatten wird. Der bei der hie-

figen Regierung angeskellte Rechtsgelehrte, Pereira da Silva, wel- cher eigentlich die Stelle eines General -Advokaten bekleidet, hat fürzlih ein anonumes Werk herausgegeben, untér dem Titel: „Kriminelle Geschichke der Englischen Regierung.“ Es besteht aus zwei Bänden, und die Vorrede ist mit besonderem Feuer ge- schrieben.

Ein Kaiserliches Dekret beschränkt die Noten-Ausgabe der hiesigen Bank auf dén dritten Theil ihres Schaßes; eine Ver- ordnung, an welcher diè Nord-Améerikaner sich spiègeln können.

| Peru. Lima, 15. Jul. (B. H.) Von besonderer politischer Wich- tigkeit ist die gestern hier eingetroffene Nachricht von dem Ab: schlusse des Friedens zwischen Peru und Bolivien, welcher durch Vermittelung und unter Garantie von Chili am 7. Juni in Bs stattgefunden hat. Heute wird demzufolge das Dekret Präs sammenberusung des Kongresses publizirt, um einen eg E denten zu wählen, da dieser Posten durch den Tod dés. Séne- ber v. J. in der Schlacht von Zucabue erfolgten T och wabr: rals Gämarra erledigt is. Es wird diese Wa

i | 1a geben, herbeigeführt durch einlich zu neuen Unruhen Veranlassung gee, 2k mán va Niveleaé der verschiedenen Prätendenten, jedo ohn _