1842 / 303 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

die Wollen: Jndustrie einzu-

vornehmlih Tu olle bereitet werden.

aus langer, gefämm- Merinos u. s. w. die zu dieser Fa- cht in hinlänglicher Quantität ; hältniß zur Consumtion des Nothstandes der Heerden- e Herabseßung des Tarifs. [ auch das Projekt des Z es wird immer dazu führen, den Zustand ezweige fennen zu lernen. Die welche erscheinen, tragen aller: den Stempel des Privat - Jnteresses, allein sle ent- er Nachweisungen, woraus die Regierung Ganzen Vortheil ziehen können,

Großbritanien und Jrland.

Loudon, 26. Oft. Seit einigen Tagen hat sich das Ge- daß das Parlament in den ersten Tagen des der zusammenberufen werden solle, und daß ein 2, November in Windsor abzuhal- Geheimeraths-Versammlung zu erwarten sey. Der Fürst Esterhazy hat seinen Botschafter-:Posten am hie- aufgegeben und sih am vorigen Freitage eingeschifst, um nah Wien zurückzu- ein shwankender Gesundheitszustand wird als Ursache dieses Entschlusses a Die vier von Holländischen Bauern zu À. W. Prâtorius, J. J vaos van Breda; doch wurde

erbesserungen in in Frankreich , die aus gefämmter

dustrie neue Erzeugnisse Mousselines de Laine, liefern nun

damit zu beschäftigen, V fúhren; man fab Kasimir und Sto Heutzutage hat die Jndu olle geschaffen, wie Die Schafraçen, welche brication erforde die Production und dies s S E Besitzer, nicht aber di

ere iches Schicksa Belgien haben von einigen un Abhandlunge dings immer halten nichtsdestowenig und die Jndustrie im

wir ziehen, rlichen Wollsor steht daher nich [mehr die Ursache

oll-Verbardes mit

serer Haupt-Jndustri n und Untersuchungen,

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rücht verbreitet,

anuar schon wied luß darúber in der am

sigen Hofe jeßt definitiv

der Amnestie ausgeshlossenen Anführer der Port Natal waren Joachim Prinslo, . Burger, Michael van Breda und Ser- Prâtarius später, aus Rúcksicht auf sein Bestreben , den Frieden zu vermitteln, und auf die milde Behandlung, welche er den Gefangenen hatte angedeihen lassen, in die Amnestie eingeschlossen. Alles Privat-Eigenthum der Auswande- rer sollte geschüßt werden, und es sollte ihnen erlaubt seyn, eßgewehren und Pferden nach ihren Ländereien zur die Entscheidung der Englischen Regie- | erner wurde ihnen Schu s versprochen, auch

in Port Natal vorläufig bei- bis die Englische Regierung näher dar- Den Kaffern wurde wie solcher bei Ankunft der Englischen Truppen st war am 7. A der in der Capstadt auf Die zweite Abtheilung, unter Juli von Port Natal wieder nach Die úbrigen Truppen, 350 Mann, wer- ommando des Capitain Smith als Besaßung zurückbleiben. zeigte unmittelbar oete die Unterwerfung

ihren Schi y nber deren Besi behalten wird. Angriffe der Zulah Civil : Verwaltung

gegen die oll die jeßt

úber verfúgt. der Lân-

dereien reservirt, so m Oberst - Lieutenant Cloete selb

reits mit einem Theil der Expedition wie

der Fregatte „Jris“ eingetroffen. Major d’Urban, sollte a dem Cap zurückfehren. | den in Port Natal unter dem K der die Land-Expedition kommandirte, Der Gouverneur des Cap, Sir George Napier, nach der Rükehr des Oberst-Lieutenant Cl der Bauern durch eine Proclamation an. Der Verlust, welchen Abtheilung erlitten hat, wird jeßt auf 29 15 Gefangene und 2 Vermißte, im Gan- etwa den fünften Theil der ganzen Mannschaft,

seine schwache Truppen- 40 Verwroundete, zen auf 86, d. h. angegeben.

In einem Antworts katholischen Lord Shrewsbury, der |i ) weist jener die Opfer nach, di zeigt, wie er 4 Jahre lang die Staatsämter ausgeschlagen habe, um d sucht seinen Anspruch auf die soge- che jährlich für ihn in Jrland gesammelt wird,

er unter Anderem sagt: mein Recht auf die Rente un- g das Recht zurückweisen , aber ohne daß we- t, fals dáärgestellt werden. Fahre vor der Emancipation lastete ch hatte die Ver- u entwerfen , die eingegan- en Fall zu untersuchen, in Beschwerden vorbrachte, die Trä die Gewalt-

C ——_—

schreiben O’Connell's an den bekannten hm Eigennuß und Ehrsucht e er der fatholischen

vorgeworfen, 1 á Kosten der Agi-

Sache gebracht, tation allein getragen und seinem Lande zu d nannte Rente, wel \ als wohlbegründet darzuthun, indem

Fch werde nicht zugeben , daß aufgefaßt werde. V nd wird es wohl begriffen, und es soll nirgends, nigstens eine Widerlegung erfol Recht is dies. Mehr als zwan auf mir die ganze Bürde der sammlungen anzuordnen , die Beschlüsse genen Briefe zu beantworten, jeden einze welchem irgend Femand faktische gen aufzurú menschen un Untiefen und

ache JFrlands.

Mattherzigen zu beleben, d Flammensprühenden im Zaume zu Brandungen des mannichfachen Verrath Wacht auf jede Gefahr serer Sache die Spitze

auszuweichen - j und zu allen Zeiten, tigen, zahlreihen Feinden un- zu bieten. Um auf das Einzelne zu kommen. Zu einer Zeit, wo jede Minute mir eine Guinee werth war; wo meine Emolumente nur durch das Maß meiner physischen Kraft und meiner Ausdauer in Nachtwachen begränzt wurden; wo mein Mahl sich auf die mindest mögliche Dauer, mein Schlaf auf die ersten ang beschränkte; zu jener Zeit , und zwar l l lang - gab es feinen Tag, an welchem ich nicht eine oder zwei Stunden und oft viel mehr auf die Bétreibung der Sache der Katholiken vérwendete. gung zu erhalten oder annehmen zu wollen, auch nur für den per- wand, den ih in der Sache selb zu bestreiten ang trug ih alle Kosten der katholischen Agitation, ohne von Anderen mehr als 74 Pfd. im Ganzen als Beisieuer zu er- halten. Und wer kann mir die Jahre meiner lebenömuthigen Jugend und meines freudigen Mannes-Alters, die ih aufgewendet habe, durch Geld erseßen? Wer kann mich für die verlorenen Gelegenheiten, mir Ruhm in meinem Berufe oder den durch Auszeichnun chthum zu erwerben, jeßt ent aren mir damals nicht zu das s es ar, ge ne Dee ancipation, obgle no

g und nicht zu den Kdniglichen von meiner ,_ eine Summe ,

hin, den m

Stunden vor Sonnenaufg mehr als zwanzig Jahre

Und das ohne eine Entschädi-

\dnlichen Kosten-Au Vier Fahre

selben zu erlangenden Rei Ehrenstellen anderer Art v Emancipation trat ein. anlaßt hat. niht ein se Advokaten gehörte , Xaten - Praxis mehr als 8000 Pfd. n Frland innerhalb derselven Z dvokaten erworben worden isi. Beruf gehalten / Königlichen Advo | tigkeit würde sehr gemildert worden leich bedeutend vermehrt haben. igfaltigkeit von Geschäften mit viel gering n erlédigen können, und die Einnahme von me vielleicht um die Hälfte vermehrt haben. eben, so wären selbs die höchsten Ehrenstellen e mir ofen gewesen. träumt, einen Traum rland meiner no ratie und Gent aus werthvolle Vorth

fes durchge Unio# entw

nglich. ie dabe vet V ee he de Jahre vor énes Gewand trús E betrug die

welche nie eit von einem gewdhnlichen ch E an meinen e Gewand (de ben. Das Maß meiner : seyn, meine Jh würde

ch ch sehr bald eleitet hab dat (e

Emolumente eine viel S erer Anstrengung iner Praxis wúrde Hie H habe einen Lrauta a ats var P R e e katholisch manicipation ee

hellen Tage ch bedürfe; daß, wenngl von Frland durch die erlangt habe, doch die Wohlthaten einer der Masse des Frländischen BVol- t durchdringen könnten gemacht, oder bis diese chmähliche Ueber das, was ih zu thun hatte, Mein früherer in anderer Mensch so

erung noch nit bis zu drungetn seyen und zue e rae 4 ag rde ,

ey nicht in Zweifel. mir persônliche Vortheile, welche

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u eigen machen konnte. warf meinen Beruf von: mir, ih gab Heine Emblumente den Winden preis, ih verschloß mir die Aussicht auf Ehren und Würden, die Sache meines Vaterlandes {loß ich ans Herz; und, es komme nun Freud? oder Leid, ih habe eine Wahl F troffen, die mih noch niemals beküummert hat und die ih auch nîc- mals bereuen werde. trat ein Ereigniß ein , das gy nit hatte voraussehen kdnnen. Noch einmal kam rderung zu hoher Ehren- fielle in meinen Bereich. Das Amt cines Lord - Oberrithkers des Schatkammer- Amtes wurde erledigt. n bot es mir Oder vielmehr ließ man mir die Wahl zwischen diesem Amte und dem eines Archiv-Direktors, falls ich lebteres vorgezogen hätte. Der Werth des Anerbietens wurde dur die Art und Weise, in der dasselbe geschah, und vor Allem durch die Person, die das Anerbieten machte, den besten Engländer , den Jrland jemals gesehen hat , den Marquis von Nors manby, sehr erhdht. Aber wiederum träumte ih einen Traum am hellen Tage war's ein Traum? uud ih wies das Anerbieten zurück. Und nun werden hdhnisch, sogar von Fhnen, niedrige, {mußzig- geizige Beweggr Bde mir vorgeworfen. J Epe aber nicht der ge- cinalen Eitelkcit mich shutdia zu machen, wenn ih dagegen behaupte, daß niemals ein Mensch für das, was er als die Sache seines Vaterlan- des ansah, grdßere Opfer brachte, als ih gebracht habe. ets küm- merts nicht, wie man mich verlaht und verlästert. Jch fühle in mir das stolze Bewußtseyn, daß kein Mann im dentlichen Leben zahl- reichere, grdßere und bereitwilligere Opfer dargebracht hat./

Der weibliche Chartisten-Verein hat am Sonntag Abend aber: mals eine Versammlung gen, in welcher Miß Walker wieder die Hauptrolle spielte Sie war in tiefer Trauer und nôthigte durch die Grazie und den Anstand, die sie zu entfalten strebte, selbsk ihren bisherigen Widersacher, Herrn Cohen, zur Anerkennung ihrer Talente. Jn einer Rede, welche sie hielt, sagte sie unter Anderem: „Wer hätte wohl gedacht, daß Herr Cohen, Mib Susannah ZJnge und ich so ausgezeichnet werden würden, daß man uns zum Gegen- stand eines leitenden Artikels in der Times machte.“ Auch gab sie die Hoffnung zu erkennen, daß Ehemänner ihre Frauen und Töchter in die Versammlungen der weiblichen Chartisten bringen würden (hört, hört! von den anwesenden Damen und Beifall mit Gelächter vermischt, von den Herren). Sie würden dort gute Lehren zur Beförderung ihrer ruhmvollen Sache hdren. Die Volks-Charte und Liebe und Einigkeit müßten Hand in Hand gehen. (Hört, hört! von den jungen Leuten.) Die Mütter würden dann wenigstens lernen, wohin sie ihre Kinder zur Schule schicken müßten, und sie würden sie dann niht mehr nach den gewöhnli- chen Schulen schicken. Schließlich räumte sie ein, ihre Rede sey nicht für Kenner von \o zartem und raffinirtem Geschmake ge- schrieben, als Bobby Peel und der Herzog von Wellington,

Die Weisung, welche Lord Aberdeen dem Admiralitäts-Kolle: gium hat zugehen lassen, um dasselbe zu beaufiragen, daß es den Britischen Kreuzern an der Afrikanischen Küste mildere Jnstruc- tionen ertheilen solle, hat bei der Morning Chronicle wenig Beifall gefunden. Das Blatt wirft dem Minister der auswärtigèn Angelegenheiten vor, daß er die Britische Seemacht Und deren Offiziere herabgewürdigt und vor ganz Europa zum Gespdtt gemacht habe, Nur durch den Wunsch, die Traktate von 1831 und 1833, dem Verlangen der Französischen Presse, emäß, aufzugeben, glaubt die Chronicle das erwähnte Aftenstúck erklären zu können, Das genannte Blatt wird aber wegen dieses Versuchs, Lord Palmer- ston's \charfe Jnstructionen an die Kreuzer zu vertheidigen, von Tory- Zeitungen , besonders der Times, hart mitgenommen, und der Herald fontrastirt die Aeußerungen des Englischen Blattes über diesen Gegenstand mit denen des Journal des Débats, wel- ches, freilich ganz allein unter den Französischen Blättern, die wahre Größe zu würdigen verstanden habe, welche in dem Einge- ständniß des Unrechts von Seiten einer mächtigen Nation gefun- den werden müsse.

Die Morning Chronicle stellt in ihrem Börsen : Artikel die Wahrscheinlichkeit in Aussicht, daß der Mes der Schaß- fammer die reduzirten 35proc. Annuitäten, welche im Ganzen 212% Mill. Pfd. betragen, konvertiren (d. h. die Zinsen reduziren) werde, wozu der gegenwärtige Ueberfluß an Geld, von welchem nur 2 pCt. Zinsen zu erhalten sey, gute Gelegenheit darbiete. Ueberdem habe Sir R. Peel im Laufe der leßten Session auf die Möglichkeit hingedeutet, eine Finanz-Operation von großer Wich- tigkeit vorzunehmen, wodurch die jährlichen Kosten der öffentlichen Schuld bedeutend vermindert werden könnten.

Das Paketboot „South America“, welches New - York am 1sten d. verlassen hat, bringt eine Anzahl getäuschter armer Aus- wanderer zurúck, die in New-York, wo Leute ihres Gleichen selbst die größte Noth leiden, keine Arbeit haben finden fönnen, und denen es an Mitteln gefehlt hat, sich nah Kanada oder nach an- deren Punkten zu begeben, wo es an Arbeitern mangelt. Jn den Handels- und Fabrif-Distrikten von Nord-Amerika sheint das Elend in den arbeitenden Klassen selbst noch größer zu seyn als in England, und auch die Ackerbauer klagen úber die allzu niedrigen Preise der Produkte, welche, ungeachtet der so relchlichen Aerndte, feinen Vortheil für sie übrig (assen.

Dem Vernehmen nach, so meldet der Standard, hat die Regierung in allen Städten und Distrikten des Landes eine Un- tértuAlng über den jeßigen Preis des Quarters Weizen, den Preis eines Sackes Mehl und den Preis eines Laib Brodes an- stellen lassen. Als Resultat ergiebt sich, wie man sagt, daß die Brod: Preise sehr varüren, und daß in vielen Fällen die Ermäßigung in den Brod- und Mehl-Preisen der Preis - Erniedrigung des Weizens keinesweges entspricht. 7

Aus Hull wird gemeldet, daß dié Einfuhr von Holsteinischem Vieh ersker Qualität dort fortdauert. zin der vorleßten Woche famen mit den Hamburgischen Dampfböten 92 Ochsen, 44 Kühe und 21 Schweine und in der leßten 183 Ochsen, 6 Kühe und 4 Schweine daselbst an.

Der Knabe Jones, der sich bekanntlich mehreremale heimlich in den Buckingham-Palask zu schleichen gewußt, hat sich, nachdem er als Schiffsjunge auf dem Schiffe „Warspite“ die Reise nach Amerika gemacht hatte, wieder in London eingefunden, wo die Polizei ih seiner bemächtigt und ihn wieder nach Portsmouth, woselbst der „Warspite“ angekommen war, gebracht hat.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 21. Okt. Der an den König ersk neulich ab: gegebene Bericht des Kommerz-Kollegiums über den Handel Schwe- dens im Jahre 1840 giebt den Zuwachs der Ein: und Ausfuhren der leßten zehn Jahre folgendermaßen an :

Einfuhr. Ausfuhr. 1834 11,986,703 Rthlr, 413,557,717 Rthlr. 1840 17,142,906 - 20,347,300 -

Die Einfuhr hat sich demnach in diesen zehn Jahren um

43 pCt., die Ausfuhr um 50 pCt, vermehrt. Christiauia, 16. Oft, Laut der vom Capita

de un: Hen Russischen Linienschiffes Jngermanland beim Berweglsden j und

Finanz:-Departement eingereichten run tte das ffiziere außer dem Saa, 830 chi E N We

9 Kinder, zusamnien 896 Personen am p

ord, Von diesen wur-

den gerettet der Chef und 13 andere Offiziere, 472 Schiffsleute, 6 Weiber und 1 Kind, zusammen 493 Personen.

Das vom leßten Morwegilden Storthing für die Finanz-Pe- riode Juli 1842 bis Juli 1845 Pte udget berechnet die Einnahmen, und Ausgaben zu 2,618,218 Sp., wovon die Zoll: Jn- traden an 41,778,000 Sp. oder beinahe ?, der Total - Einnahmen ge t wérden, Die Ausbeute des Silberwerks zu Kongsberg wird auf 95,000 Sp. jähtlich angeschlagen. Ein wohlfeileres di- plomatisches Corps als Norwegen d Ge s{chwerlich ein Königreich haben. Das Ausgabe-Budget führt r dasselbe nur 40,000 Sp. auf. Dle Hauptposten dieses Budgets sind: für den galt 61,000 ; den Kronprinzen 32,000; das omi ag By 1 s die Regiecüng 506,366; das Justiz - und Polizeiwesen 349,375; Unterrichtswesen und allgemeinnüßliche Anstalten 168,677; die Armee 700,000; ‘die Flotte 215,001; die Staatsschuld 200,445 Sp. u. s. w.

Deutsche Bundesstaaten.

München, 26. Oft. Mit dem gestrigen äußerst glänzen- den Bürger: Festballe hat si{ch der Kreis unserer s{hbnen, unver- geßlichen Feste zur Feier des zwölften Oktobers geschlossen. dn einfacher, aber geschmackvoller Dekorirung und in brillantester Beleuchtung er (nzen die weiten Räume des Odeons, die dies- mal faum groß genug waren, um die Tausende zu fassen, die in den Saal und nah den Gallerieen zu strômten. Schon gegen 7 Uhr hatte sich der Saal dergestalt gefüllt, daß an eine freie Bewegung in demselben niht mehr zu denken war. End- lich um 8 Uhr erschienen Se. Mas, át der König, von Seinem fkatarrhälischen Unwohlseyn wleder hergestellt, Und Jhre Majestät die Königin, sodann das neuvermählte hohe Paar und die erlauchten Aeltern unserer Kronprinzessin sammt den übrigen höchsten Herrschaften, und wurden unter dem S challe der Trompeten und Pauken von dem N Jubelrufe der Versammlung begrüßt. Unmittelbar hierauf ertdnte von der Or- chesker - Tribüne herab ein Festlied, fomponirt von Kunz und vor- getragen von den Hoftheater LFersae ern. An diesen Festgtsang loß sih die Polonaise, welche Se. Majestät der Kdnig eröffnete und bei welcher die höchsten Herrschaften theils die Frauen der Mitglieder des Fest- Comité's zu führen geruhten, theils die Festk- Anordner selbs die Ehre genossen, an deren Seite zu seyn. Auf den ersten Walzer, welcher wegen des außerordentlichèn edránges faum getanzt werdeu fonnte, folgten in einigen Zwischentäumen zwei Françaisen, in drei verschiedenen Kreisen gee, in deren einem auch die hohen Neuvermählten an dem Tanze wiederholt Antheil nahmen. Se. Majestät der Kdnig zog sh son früher zurúck, die übrigen höchsten Herrschaften aber entfernten sich erst nach halb 11 Uhr, nachdem sie fortwährend ford mit den An- wesenden sih unterhalten und längere Zeit hindurch in dieser Ab- sicht in dem Saale die Runde gemacht hatten. Die Holdseligkeit der mit allen Reizen geshmückten jugendlichen Krönprinzessiin ge- wann auch diesmal wieder Aller Herzen. Heute Morgen gegen 10 Uhr haben Se. Königl. Hoheit der Kronprinz mit seiner durch- lauchtigsten Gemahlin ihre Reise nah Hohenschwangau, begünstige von dem heitersten Himmel, angetreten.

Leipzig, 30. Oft. Auch unsere Stadt sollte dieses Jahr vom Feuer nicht verschont bleiben. Jn dieser Nacht bald nah 1 Uhr wurden wir durch Feuerlärm erschreckt, und troß der frâf- tigsten Hülfe brannte das dér Stadt zugehbrige große Mühlen- Etablissement, die sogenannte Angermühle, auf der Frankfurter Straße, völlig nieder.

Neu-Strelig, 29. Oft. Vorgestern is aus England hier die hôchst erfreuliche Nachricht von der Verlobung unseres Erbgroßherzogs Königl. Hoheit mit der Prinzessin Auguste von England, ältesten Tochter Sr, Königl, Hoheit des Herzogs von Cambridge, eingegangen. Diese frohe Kunde is selbigen Tages noch von dem zu ebm Zwecke versammelten Hofe gefeiert, und sind die Glückwünsche desselben von dem Großherzoge entgegen- genommen worden,

Darmstadt, 19, Oft. (A. Z.) Unsere {Eisenbahn - Ange- legenheit scheint nunmehr ernstlich zur Sprache zu konmen, indem Baden, welches unaudgeseht an seinen Bahnlinien arbeiten läßt, darauf dringt, daß sowohl unsere Regierung als auch Frank- furt a. M. zur Ausführung schreiten, daher Unterhandlungen ein- geleitet sind, diese wichtige Angelegenheit endlich zu einem genúgea- den Resultate zu bringen. Es scheint, daß die von Baden für die Lokalbahn von Mannheim nach Heidelberg festgeseßte Spucbreite von Darmstadt und Frankfurt für die Strecke von Frankfurt nach der Badischen Gränze angenommen werden wird; ein Vertrag, welcher früher von diesen drei Regierungen abgeschlossen wurde, soll diese Spurweite adoptiren, Eine theilweise Aenderung von Frankfurt oder Darmstadt würde noch größere Mißstände erzeu- gen, als es bereits durch Annahme eines Systems geschehen ist, welches gegen alle Erfahrungen sreitet. Es is wahrhaft bedauer- lich, daß úber die Anlagen von Eisenbahnen in Deutschland feine

festen Grundsätze bestehen.

XX Fraukfurt a. M., 28, Okt. Se, Königl. Hoheit der Prinz Georg von Preußen, Sohn Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Friedrich von Preußen, verweilte in den leßteren Tagen in gerer Stadt. Der Kaiserl. Oesterreichische Botschafter am Königl, Großbritanischen Hofe, Fürst Esterhazy, ist vor eini- gen Tagen durch unsere Stadt gekommen, ohne sich aufzuhalten, und schien die Reise nach Wien zu beschleunigen.

In dieser Woche war der Umsaß an unserer Börse nicht be- lebt, wie überhaupt der Börsenhandel bei der politischen Ruhe und der allgemeinen Geschäftsstille fortdauernd ohne Bedeutung ist. Dazu kommt hier noh der Mangel an auswärtigen Einkaufs- Kommissionen und ein ungünstigerer Geldstand. Leßterer wurde namentlich durch die in der leßteren Zeit von hier e olgten Baar- sendungen nah der Schweiz, Baden 1c. erzeugt. Hoffentlich hö- ren diese aber nun auf und eine Besserung des Geldstandes wird auch die Kauflust in den Staats-Esfekten wieder beleben. Was nun aber die Holländischen betrisst, lauten die Berichte von Am- sterdam wenig aufmunternd und man eint dort selbst die Hoff- nung auf ein nachhaltiges Steigen der einheimischen Fonds ver- loren zu haben. Diese aber, so wie alle úbrigen Effekten, unterla-

en in dieser Woche hier feiner O Fluctuation. Das isfonto ist auf 4 pCt. grn derlnoch steht sicher zu erwarten, daß die Abrechnung der rse nächsten Montag gut vorübergeht.

Die durch ihre vielfachen Besprechungen allgemein bekannc gewordene O „Katharina Cornaro“ von Franz Lachner wurde am vorigen nag zum erstenmale hier gegeben. Wenn diese Oper hier vorerst feine sehr Unstige Aufnahme fand, so ist damie der Deutschen Oper der Stab nicht gebrochen, sondern viel- mehr dem schlechten Ster, das sih ein Deutscher Komponisk von elnem Französischen Dichter für s{chweres Geld anfertigen

ließ, Lachner's Oper ist sehr gründlich komponirt, allein sié ist in vielen Nummern zu gedehnt, es sind zu viele Wiederholungen

anns M I Bit m Sani «

darin, und für das größere Publikum mängelt ihr der Melo- dieenfluß, Doch wird sich dieses bei eiñiger Abkürzung und dfterer Wiederholung der Oper wohl mehr mit ihr befreunden. Ferdinand Hiller komponirt hier eine neue Oper, zu welcher eine Schlesische Volkssage das ege 7 geliefert. Aloys Schmitt hat auh eine neue Oper unserer Theater : Direction eingereiht, und eine neue Oper von Neeb, der in eiñer a Oper seinen Be- ruf als Operñn-Komponist bewies, „der Cid“, wird in der nächsten Zeit hier gegeben werden. Es is ehrenvoll und ersprießlih für D Senne Auf, eas Raven Pay venanay e Deutschen pern-Komponisten durch Aufführung ihrer Opern aufmuntern. Die für Wien ette ran osische SHauspieler - Gesellschaft gastirt hiér diesem Augenblick, hat aber bis jezt noch nit sehr angesprochen. Z Immer mehr Anerkennung finden die galvanoplastischen Ar- beiten, welche der thätige F. L. Vogel hier liefert. Seine Reliefs von gediegenem Silber sind ausgezeichnet schôn, und nun versucht er, sie auch in reinem Gold darzustellen.

Desterreich.

AVien , 25. Oft. Der Botschafter der hohen Pforte, Akif Efendi, hat am gestrigen Tage Sr. Majestät dem Kaiser in einer P in Schönbrunn das Notifications-Schreiben des

ultans von der Geburt des großherrlichen Prinzen Sultan Ab- dulhamid. überreicht, und sich seiner bevorstehenden Abreise wegen bei Sr. Majestät zu beurlauben die Ehre gehabt.

Spanïíen,

O Madrid, 19. Oft. Zu der Frage úÚber die Fortdauer der Vormundschaft des Herrn Arguëlles hat sih nun eine andere gesellt, die von höherer Bedeutung ist, über deren Lösung man sich aber noch weniger verständigen zu fönnen scheint. Der diesseitige bevollmächtigte Minister bei der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Don Mariano Carnerero, hielt sich im vergangenen Sommer, mit Erlaubniß seiner Regierung, in Deutschland auf, und hat sich vor furzem über Brüssel, wo er mit Herrn Olozaga zusammentraf, nah Paris begeben, wo er noch verweilt, Zufolge der jüngsten, von dort hierher eingegangenen Nachrichten, die man für zuverlässig hâlt, hâtte Herr Carnerero während seines Aufenthaltes in Deutsch- land verschiedene Schritte gethan, um über die dereinstige Vermäh- lung der NEMPA J ein Einverständniß zwischen, man giebt nicht an, welchen? Kabinetten herbeizuführen. Diese einleitenden Be- mühungen sollen jedoch keinesweges du der gewünschten Vereinbarung geführt, und noch weniger Herr Carnerero einen bestimmten Auf: trag von Seiten der diesseitigen Regierung gehabt haben. Herr Carnerero hat als politisher Schriftsteller nah und nach zu ver- schiedenartigen Jnteressen und Parteien gedient, als daß er das Vertrauen einer einzigen besißen könnte, und der von ihm beklei- dete diplomatische Posten wurde ihm nur deshalb Übertragen, weil mán ihn, als er in Verbindung mit Campuzano ein republika- nishes Blatt redigirte, aus Spänien zu entfernen wünschte. Jn- dessen haben die mehr oder weniger grundlosen Gerüchte, die von Paris aus hierher gelangten, die Folge gehabt, daß man sich auch hier, und zwar ernstlicher als je, mit der Frage über die künftige Vermählung der Königin beschäftigt, und der hohe Werth, den die Spanier auf ihre Unabhängigkeit legen, so wie der Wider- willen, mit dem sie selbst den "schein irgend einer fremden Ein- mischung in ihre inneren Angelegenheiten aufnehmen, macht sich gár sehr geltend. Bekanntlich hält sich der Jnfant Don Fran- cisco de Paula mit einem Theil seiner Familie in Saragossa auf. Die dortige Bevblkerung giebt e und seinem âltesten Sohne Berveise einer Theilnahme, die hier nicht geringe Aufmerksamkeit erregt. Jeden Abend geleitet die National - Miliz von Saragossa den Jnfanten unter Fackelschein in seine Wohnung, vor welcher bis \spât in die Nacht rauschende Musik, und die Ausrufungen: „es lebe der Jnfant, es lebe Zsabella Il. und der Herzog vonCadipx !“ ershallen. Der Jnfant läßt dagegen die Constitution, den Negen- ten und die National - Miliz von Tin, hoch leben. m 14ten sang man folgende Verse vor der Wohnung des Jnfanten, der sich auf dem Balkon befand:

Contad con nuestros aceros

Si alguno siembra cizaña,

Y venid á Zaragoza,

Bizarro Infante de España. (Rechnet auf unsere Klingen, wenn Jemand die Saat der Zwie- tracht ausstreut, und fommt nah Saragossa, tapfrer Jnfant von Spanien.)

Vor einem Jahre sang man auf demselben Flecke vor dem

Regenten:

Pues venid á Zaragoza,

Y sereis rey de Aragon! Aber am lten sang man in Gegenwart des Jnfanten auch fol: gende Verse :

Cezen los bandos de España,

Los reneillos y el encono,

Y á Izabel y al noble Infante

: Les cohije hispano trono,

(Mögen die Parteiungen, die Zwistigkeiten und die Erbitterungen in Spanien aufhdren und der Spanische Thron Zsabella und den edlen Jnfanten mit einander vergeschwistern.)

Das in Saragossa erscheinende Blatt Eco de Aragon sucht woeitläuftig alle die Vortheile auseinanderzuseßen, die sich aus einer Bermins der jungen Königin mit dem ältesten Sohne des Infanten für Spanien ergeben würden, und dieser Umstand hat endlich die hiesige ministerielle Presse veranlaßt, ihr Stillschweigen zu brechen, „Es fehlen noch zwei volle Jahre, bis unsere Königin geseßmäßig befähigt seyn wird, ein Ehebündniß zu schließen. Warum regt man also Fragen an, die allerdings von großer, aber für jeßt noch fernliegender Wichtigkeit sind?“ Gegen diese Erklärung des Espectador von gestern erheben sich alle von der Regierung unabhängigen Blätter mit der Prdebptvns, daß die Königin, seitdem sie ihr zwölftes Lebensjahr zurückgelegt habe, nah firchlichen und bürgerlichen Geseßen vollkommen berechtigt sey, sich zu vermählen. Das Eco del Comercio frägt, warum die Regierung jeßt, da es sich „um eine Spanische Zdee und um ein Fawmilien-Bündniß handle“, das Wort der Mißbil- Haung laut werden lasse, ; nachdem sie gegen die Vorschläge des

uslandes feine lauten Einwendungen erhoben hätte? Allès die- ses trâgt freilich dazu bei, dem weit verbreiteten Gerücht, äls ob man von einer gewissen Seite her entschlossen wäre, die Volljäh- rigkeit der Königin über den von der Constitution vorgeschriebe- nen Zeitpunkt hinaus zu verlängern, immer mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen, Wie feste Würzel diesé Ansicht hier bereits gefaßt habe, mbgen Sie aus folgendem Umstande abnehmen. Das repu- blifkänische Blatt el Peninsular beschuldigte in seiner Nummer vom 6ten den Regenten géradezu der eben angegebenen Absicht, n bezeichnete ihn und seine Anhänger mit Ausdrücken, die sich

a hi Biede olen lassen, Der Artikel wurde vor das Preß: bobe géwiesen, Die Eigenthümer des Blattes erklärten, ein von

r Hand unterzeichnetes, an die geheimen Gesellschaften gerich-

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in denen er von dem Negen räth, nicht strafwürdig wären.

zsshen Gesch er eingere tersuchung

Lefebvre anstellen lasse. es vorzüglich an Unterdrücku

in Catalonien gelégen ist , de aus jener Provinz entfernt werde, kräftigst entgegenstellen.

in Athen, und Don Emilio Sancho, bis

Gesandter is, ernannt werden.

im Mittelalter bestanden,

gegenwärtig hier auf. Portugal.

Krone ernannten Prälaten will der

gebrochen.

\chlagend. Aegypten.

Besißungen in Unter-Aegypten.

Zusats

schen Staats-Zeitung vom 16. d. M. über den artesisben Brunnen zu Paris im Schlachthause von Grenelle.

diesem Zeitraume 7763 preuß. Kubi Quart Wasser aus der Tiefe heraufgetrieben und ausgegossen, das

das Wasser aufsteigen muß, ehe es sich frei ergleßen kann, so wird die Wassermenge, welche der Brunnen giebt, um so mehr vermin- dert, je höher das Wasser steigen muß, ehe es endlich frei ausstró- men fann. Es lastet nâmlih auf der Oeffnung des Bohrloches außer dem Drue der Atmosphäre auch noch der Druck der Was- sersâule, welche in der Röhre über demselben steht, und es kann daher mit der gleichen Kraft nur ein geringeres Gewicht an Was- ser aus der Tiefe emporgehoben werden. Bei dem in der vorlie- genden Nachricht beschriebenen, mit ausgezeichnet großen Mitteln ausgeführten Versuche war auf das Bohrloch eine 32 Méêtres, d. i. sehr nahe 102 preußische Fuß hohe Röhre aufgeseßt, und das Wasser mußte durch die Kraft, welche es aus dem Bohrloche her- vortreibt, noch ebenso hoch úÚber dasselbe gehoben werden, ehe es frei ausstrômen fonnte, Bekanntlich ist der Dru, welchen die Atmosphäre auf einer úber die Meeresfläche nicht bedeutend er- habenen Ebene ausúbt, demjenigen Drucke gleich, welchen eine 28 pariser Zoll hohe Quecfsilbersáule mit Schwankungen von etwan einem L i Zolle auf oder ab bewirken würde, Da Quesilber ungefähr 14 mal chwerer is als Wasser; so wird ein gleicher Druck von einer beiläufig 14 mal hóhern, das is: nahe 33 preuß. Fuß hohen A hervorgebracht. Der Dru, welchen eine 102 Fuß hohe Wassersäule ausúbt, ist daher noch etwas mehr als das Dreifache des Druckes der Atmosphäre. Die Kraft, welche das Wasser aus der Tiefe hervortreibt, hat daher den vierfachen Druck der Atmosphäre zu überwinden, wenn dasselbe erst am obern Ende einer 102 Fuß hohen Röhre ausströmen kann, während es nur den Druck einer einfachen Atmosphäre zu überwältigen hat wenn es sich unmitirivar aus dem Tbe 4 frei ergießt. Bei dem mit der Röhre angestellten Versuche strdmten, der vorliegen- den Nachricht zufolge, aus der obern Oeffnung derselben in 24 Stunden 1325, das ist: stündlich 55; Kubikmêtres Wasser, also etwas weniger als ein Viertheil der 240 Kubikmêtres, welche den vorstehenden Angaben nach in der gleichen Zeit ausgeflossen sein

würden, wenn das Wasser frei unmittelbar aus dem Bohrloche

tetes Rundschreiben zu besigen, in welchem diese aufgefordert wür- den, die Constitution von 1812 auszürüfen, und der Penitsular wurde freizésprochen und tA, änerkannt, dàß die Ausdrúcke,

Die Regierung hat nunniehr, in, Folge der dur den Fran-

forte cten Boten, eine förmliche Un- über das Benehmen Zurbano's gegen den Fabrikanten er Vertreter einer fremden Macht, der q o Franzsischen Scleichhandels

egehren, daß Zurbano

Der bisherige Legatlons-Secretair bei der diesseitigen Gesandt- schaft in London, Don Luis Florez, soll r Minister-Residenten / er Attaché in Paris, an

seine Stelle zum Legations - Secretair in London, wo sein Vater

Der Dr. theol., 2E Kalkar aus Dänemark, ist hier _ein- etrôffen, um im Auftrage seiner Regierung in d-n Spanischen Archiven und Bibliotheken historische Nachforshungen über die Verhältnisse anzustellen, welche zwischen Dâánemark und Spanien

| | Der Pair von Großbritanien, Graf von Warwick, hält sich | |

Lissabon, 17. Okt. Das Ministerium beschäftigt sih fort- während mit Vorbereitung von Finanz- und Justiz - Reformen. Die Unterhandlungen mit dem Römischen Hofe sind auf einem kritischen Punkte angekommen, wo man, wie es scheint, die Frei- heiten der Lusitanischen Kirche E glaubt. Von acht von der

nternuntius, Cappaccini, nur drei oder hóchstens vier anerkennen, die úbrigen Stellen aber der Pápstlichen Ernennung vorbehalten, Der Hof scheint nachgeben, das Ministerium dagegen dem Papste Widerstand leisten zu wollen.

Der Finanz - Minisker steht im Begriff, für 500 Contos Schaßkammerscheine unter Verpfändung der Zehnten auszugeben, und hat alle Unterhandlungen mit der Confiança- Compagnie ab-

Die Tarif- Unterhandlungen sind noch immer in statu quo. Die Handels-Berichte aus Madeira und Porto lauten sehr nieder-

Alexandrien, 6, Okt. Mehmed Ali hatte bereits den Tag seiner Abreise von hier nach Kahira festgeseßt, als er plöblich seinen Entschluß änderte und den Konsuln, die sich anschickten, ihn dahin E E e Me E seinen E LLONY aufgegeben

abe und noch nicht wisse, ob er dieses Jahr úberhaupt dahin | oder 22,2222 preuß. Morgen, deren 21,490" in ei - gehen werde, Die Veranlässung zu dieser E N D aaa hee î N me ne fan, de A, Mei der LReN erst Nachrichten von einem Gesandten Sami Pascha aus Konstantinopel, namentlih | phishen. So große Massen scheinen si E aber die Berichte Artim Bey's, der ihm L Frankreich eine A | S D b Mle bes Sergmadst ivi leihe von 30 Millionen Fr. verschaffen soll, hier erwarten wollen. Jbrahim Pascha, der erst später nach Unter : Aegypten abreisen wollte, erhielt dagegen Befehl, sich sogleich dahin zu begeben, und hat demgemäß am 28. September die Reise angetreten. Die Aegyptische Flotte ist wieder in den Hafen eingelaufen. Jhr Ad- | als zu läugnen. miral, Said Pascha, begab sich unmittelbar darauf nach seinen

zu der Nachricht in Nr, 287 der Allgemeinen Preußi-

i Es dürfte vielen Lesern dieser Zeitung nicht unerwünscht sein, eine Verwandlung der Angaben nach dem französishen Maaßsy- stem, welche die vorstehend angeführte Nachricht enthält, in Preu- ßischen ihnen im gemeinen Leben bekannten Maaßen vor sich zu haben, damit sih die Wirkungen des gewaltigen Wasserstrahls an- \chaulicher darstellen, der aus einer Tiefe von 547 Méêtres oder beinahe 1743 preuß, Fußen mit solcher Heftigkeit hervorbricht, daß er einen Springbrunnen von freilih sehr abwechselnder, doch im- mer ansehnlicher Höhe bildet. Sind die vorliegenden Nachrichten so zu verstehn, daß in jeder Stunde 240 Kubikmêtres Wasser aus dem Bohrloche hervorgetrieben werden, wenn auf diesem nichts an- gebracht ist, was die freie Juastebmugs verhindert; so werden in

fuße oder 209,600 preuß.

ist: in jeder Minute 3493 und in jeder Sekunde beinahe 587 | Quart. Wird auf das Bohrloch eine Röhre aufgeseßt, in welcher |

hâtte hervorstrômen fönnen. Do der Höhe von 102 preuß. Fu- l

ßen über dem Bohrloche giebt hiernach dieser artesische Brunnen noch stündlich 17854 preuß. Kubikfuß, oder 48,215 preuß. Quart Wasser. Folglich in der Minute nicht ganz 804 oder in der Se- funde nahe 132 Quart Wasser.

Der Bedarf einer Familienhaushaltung an Wasser gro lichen wirthschaftlichen Gebrauch ist nach Landessitte und ohn- heit gewiß sehr verschieden. Könnte man denselben für jede 24 Stunden durchschnittlich zu 27 Quarten oder einem Kubikfuß preußischen Maaßes annehmen, so würde der Brunnen zu Gre- nelle selbst dann noch den Bedarf fúr 42,858 Familien liefern, wenn das Wasser desselben 100 Fuß Úber den Boden des Schlacht- hauses von Grenelle emporgetrieben werden müßte, um den Haus- haltungen in den verschiedenen Stockwerken entfernter Wohnhäuser jugefbhrt zu werden, das ist: er würde in dieser Beziehung den wirthschaftlichen Bedürfnissen einer Bevölkerung von mehr als Zweimalhunderttausend Menschen genügen können. Wenn dies mit Recht wahrhaft kolossal erscheint, #6 ist doch auch nicht zu übersehen, daß die zahlreichen Quellen, welche vor unsern Augen auf einem nur geringe Abwechselungen von Erhabenheiten und Vertiefungen darbietenden Boden hervorrieseln, sehr bald Bäche bilden, die sehr viel mehr Wasser führen, als der Brunnen im Schlachthause zu Grenelle frei auf der Oberfläche ausfließend er- | giebt. Die Wassermühlen, welche von solchen Bâchen getrieben | werden, verbrauchen für einen túchtigen Mahlgang auf einem

| 8—9 Fuß hohen obershlähtigen Rade bei vollem Zuflusse sechs

Kubikfuß Wasser in der Sekunde, das is stündlich 21,600 Kubik- fuß. Freilich wird der Zufluß bei anhaltender Dúrre geringer, und endlich so unbedeutend, daß täglich nur wenige Stunden ge- mahlen werden fann; dagegen is derselbe während eines beträcht- lichen Theils des Jahres gemeinhin stark genug, um zwei solche Râder zu treiben, und nach heftigen Regengússen oder bei schnell eintretendem Thauwetter muß noch vieles Wasser ungenußt durch Freischleusen abgeführt werden. Unskreitig werden die an den

ändern geringer Erhabenheiten hervorbrechenden Quellen großen- theils von dem Wasser unterhalten, welches sich aus der Atmosphäre niederschlägt; doch versiegen auch viele selbst nach langer Dürre nicht gänzlich. Beträgt die Höhe des Wassers, welches in Regen und Schnee in einem Jahre in ebenen Gegenden des mittlern Europas fâllt, 20 preußische Zolle, so fallen auf ine Quadratmeile preußischen Maaßes jährlich 960 Millionen, d. i. im Dur(h- schnitte stündlich 109,589 Kubikfuß Wasser aus der Luft, also mehr als das Vierzehnfache dessen, was das Bohrloch im Schlacht- hause von Grenelle bei freiem Ausflusse aus seiner Mündung stündlich giebt. Die zur Abkürzung der Rechnung hier gebrauchte preußische Meile hat eine Länge von 2000 Ruthen ; eine preußische Quadratmeile enthält hiernach Vier Millionen Quadratruthen,

graphischen Quadratmeile enthalten sind. Hiernach sind die preu- ßishen Quadratmeilen nahe 34 pro Cent größer als die ded

schen der Atmosphäre und der Oberfläche des Erdbodens theils als tropfbares Wasser, theils in der Form von Wasserdünsten hin und her zu bewegen; ob und welcher Zusammenhang zwischen den- selben und den tiefer im Schooße der Erde liegenden Wasserbe- häâltern besteht, das ist im Allgemeinen ebensowenig zu behaupten | Jedenfalls beträgt die Tiefe des Bohrlochs im | Schlachthause von Grenelle noch kaum ein Dreizehntheil | einer Meile, d. i, noch nicht ein Elftausendtheil des Halbmessers der Erdkugel, und diese Tiefe, wie groß dieselbe auch in Bezug auf unsere Hülfsmittel erscheint, bleibt mithin do nur ein sehr shwacher Versuch, in das Jnnere des Erdfkörpers einzu- dringen. Diese Betrachtungen sollen und können der wissenschaft- lichen Bedeutsamkeit eines so sehr erfolgreihen Unternehmens durchaus nichts entziehn; sie dürften aber doch dazu dienen, die- jenigen Erwartungen und Besorgnisse zu beschränken, welchen sich

| bei der oberflächlihen XAnsiht ungewöhnlicher Erscheinu | aufgeregte Einbildungskraft der täglichen Seitinditfec naue D teil

hingiebt,

.

———— Am

Berichtigung.

Jn Nr. 81 der Börsen-Nachrichten der Oftsee v 12, Oktober d. J. Beilage 3 wird ein Bericht úber die Sri Gin

| Dieterici: „Statistische Uebersicht der wichtigsten Gegenstände

des Verkehrs und Verbrauchs im Deutschen Zoll- Vereine“, mit

| folgenden Worten geschlossen: „Von Baumöl zum Fabrik-Ge- | brauche sollen nach dem statistischen Werke des Heren Geböton

Ober-Regierungs-Raths, Professor Dr. Dieterici, im Zoll - Verein eingegangen seyn :

Ee 43,974 Cer. A oie 54,895 - 1839... 38,409 -

und im leßteren Jahre auf Preußen kommen 29,465 wieder auf Pommern 6928 Ctr.; laut amtlicher Packbofe Ua sind aber in Stettin, das doch Pommern angehört, allein 21,591 Ctr Baumöl eingegangen! Eben so empfing Stettin in 1839 vom s E Ctr. Hanföl und 21,271 Ctr, Palmdl, während er Verfasser Pommern nur einen Ein 75 C in Mes zuerkennt. 6 S atten ei so großartigen Abweichungen von der Wirklichkeit kön- nen wir uns denn auch nicht veranlaßt finden, unsere Mietheilun: gen und Auszüge aus dem Werke des Herrn Geheimen Ober- Regierungs - Raths, Professor Dr. Dieterici, wie es sonst unsere Absicht war, noch weiter fortzuseßen.

Abgesehen von der großen Härte, welche darin liegt, daß einer Schrift wegen einiger angeblich entdeckter Rechenfehler ohne weitere Prüfung das Todes-Urtheil gesprochen werden soll, beruht auch die Verdächtigung der Richtigkeit der in dem obigen Werke angegebenen Zahlen auf einem argen Mißverständnisse der Redaction der Börsen-Nachrichte n. Die von Herrn Dieterici genannten Zahlen von 6928 Ctr. Baumöl und 8875 Ctr. Oel in Fässern !sind wirklich die wahren richtigen Quantitäten des von diesen Waaren in Pommern 1839 versteuerten Eingangs. Von dem ver- steuerten Eingang ist in den Dietericischen Schriften immer nur die Rede, wie S. 89 [, und S. 38 11. ausdrücklih und ausführlich be- merkt isk. Der „allgemeine Eingang“, der Eingang Úberhaupt, den die Redaction ihrer Verdächtigung zum Grunde gelegt hat, is bekanntlich etwas ganz Anderes und enthält außer dem in der Provinz verskeuerten Eingang, die Einfuhr-Gegenstände, welche nah anderen Provinzen weiter befördert sind, welche durchgehen durch den Zoll - Verein, welche unverzollt in die Niederlage gehen und in der Wirklichkeit ar nicht in den Verkehr kommen. Es wärde eine großartige [bweichung von der Wirklichkeit gewesen seyn, wenn Herr Diete- rici den allgemeinen Eingang in Pommern zum Grunde ge- legt, dann noch einmal vielleicht mehr als den dritten Theil desselben in Brandenburg, Schlesien 1c., wo er verzollt worden, als Eingang angegeben, auch den Durchgang als Eingang mit ge-