1842 / 309 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

lten, in einem Zustande von Vernachlässigung zu er-

e gewesen sind, um im Lande selbst neben einem mit- telmäßigen Stande von Weltprieskern ihrem ZJnfkitute höheren Glanz zu verleihen. Die Angabe is einer Beschwerdeschrift ent- nommen, welche die Vorsteher des Seminars ihren Oberen ein e: Nicht ohne Bedeutung für die Ansichten über Klöster

icht haben. ! t s de deren Zukunft in der Schweiz ist das Anerbieten der

hurgauischen Klöster, die sich um Wiedererdf\nung ihres Novi- Gr ren M sich dem Staate nüßlich zu machen, nicht nur durch die bisherigen Geld : Beiträge, sondern durh Stiftung und Leitung von Gymnasien und weiblichen Arbeitsschulen, worin so- gar den Protestanten einige Plâte vorbehalten wären. Das An- erbieten wird im Thurgau wohl so genau untersucht werden, daß sein Werth klar genug an den Tag kommen wird. :

Auf protestantischem Boden fallt vor Allem eine lebhafte Verhandlung über die Trennung der Kirche vom Staat auf, die in den Welschen Kantonen Genf und Waadt von begabten Lite- ratoren und, wie es scheint, unter großer Theilnahme des Publi: fums geführt wird. Jn Genf fann eine Schußschrift für jene Trennung, von protestantischer Seite ausgegangen, nur ein höchst feindseliger Angriff auf die alte Calvinische Staatskirche seyn, da der ganze Genfer Staat seit der Reformation großentheils auf seinem Protestantismus beruht und eine Ausscheidung der Kirche aus dem Staate die politische Folge hâtte, daß die Katholiken einen ihrer Zahl angemessenen Einfluß auf den Staat befämen. Auch bezeichnet die Genfer Schubschrift für Trennung der Kirche ihren Standpunkt dadurch, daß sie zur freien protestantischen Kirche Jeden rechnen will, der die Freiheit der Forschung anerkennt. Ganz anders in der Waadt. Hier ist für jenen Grundsaß der fromme Professor Vinke aufgetreten, in literarischer Hinsicht als einer der besten Französischen ‘Prosaisten der Gegenwart bekannt. Ein Hauptpunkt des langjährigen Streites zwischen dem Staate und den Methodisten in der Waadt war die Glaubensfreiheit, für welche anfangs die Methodisten fâmpften, so lange sle die blos geduldeten waren, später hingegen, als sie mächtig geworden waren, der Staat einstehen mußte. Eine neue Kirchen : Organi- sation schloß vor ein paar Jahren den Kampf. Jndem sie eine Landes -: Kirche aufstellte, in welcher die wichtigsten vor- handenen firchlichen Parteien neben einander Plaß finden fonnten, {hütte sie die Glaubensfreiheit gegen ausschließ: liche Ansprüche. Beinahe alle methodistischen Geistlichen scheinen sih seither der neuen Verfassung gefügt zu haben. Doch von der Ueberzeugung aus, daß der innere Glaube des Einzelnen auch sci- nen äußeren firchlichen Verband bestimmen solle, éampft Vinet in einem glänzend geschriebenen Buche gegen eine Landeskirche Úber- ry und verlangt die Freigebung der Kirche an die Bekennt- nisse.

Einen Gegensaß zu Waadt sowohl als Genf bildet derma- len Zürich insofern, als hier fein Boden wäre, um die Trennung von Kirche und Staat ernstlich zu betreiben, denn vor drei Jah- ren hat die Kirche so gewaltig sich im Staate geltend gemacht, daß, wenn sie auch ihre damaligen Ansprüche seither hat aufge- ben müssen, und in manchen Theilen des Volkes sogar eine Tendenz zur Reaction schon tiefe Wurzel gefaßt haben mag, in der jeßigen Stimmung des Kantons zur peeiegerrag noch der Erfahrungssaß in Ehren besteht, es sollen Staat und Kirche sich vertragen; dagegen sind in Zürich durch eben jene Ereignisse die Fragen der Glaubens- und Lehrfreiheit angeregt worden. An die- ser doppelten Freiheit zu halten, dafür hätte die Züricherische Geistlichkeit Grund genug, da feine einzelne Richtung in ihr selbst entschieden úber die andere vorherrscht. Eine große Zahl von Rationalisten, meist Schüler des Züricherischen Theologen Schulthebß, befindet sich unter den älteren Pfarreien neben manchen Supra- naturalisten; die Mehrzahl der jüngeren hat unter Schleiermacher,

Bildun halten

All

2216

ben unter Nitsh studirt. Als aber in dieser Geistlichkeit durch die mehrjährige Opposition des jungen Lehrerstandes der Eifer für ihren Stand immer lebhafter wurde, und sie am Ende des vorigen Decenniums, theils durch eigene Leidenschaft, theils gendthigt durch die ihrer Gemeinden, an die Spitze einer revolutionairen Volksbewegung treten mußte, da war es natürlich, daß Stimmen gegen Glaubens: und Lehrfreiheit mehr Anklang unter den Züricherischen Geistlichen fanden, als in ruhiger Zeit, wo Jeder an sich selbst gedacht hâtte. Die seitherige Veränderung der dffentlichen Zustände, die Umstimmung mancher Gemeinden, scheinen nun aber diese Geistlichkeit M wieder in ihre natürliche Lage zurück zu bringen. Jnteressant ist es, diese Stimmungen an einer Arbeit zu beobachten, womit seit vielen Jahren die Synode der Züricherischen Geistlichkeit sich beschäftigt, nâmlich einer neuen Bearbeitung der Liturgie, des Gefangbuchs und der übrigen kirchlichen Werke. Geistliche von freieren An- sichten sind es, die sich dessen am mer angenommen. Aber gerade unter ihrer Klasse haben Einige die Arbeit über jene bewegte Zeit hinzuhalten gesucht, damit sie nicht ein Produft derselben werde. Sie führen für diese Verschiebung noch den allgemeineren Grund an, daß eine Zeit, in der innerhalb einer egebenen Landeskirche sich ein allgemeines, frâftiges, firchliches Bewußtseyn noch nicht ausgebildet habe, feine firchlihen Werke hinterlassen sollte, sondern, daß sich da nichts Besseres thun lasse, als der Forschung, die allein zu einem solchen Bewußtseyn werde führen fdnnen, die volle Freiheit zu bewahren; in dem neuen Züri- cherischen Katechismus z. B., der einzigen jener Arbeiten, die bis jeßt zu Stande gekommen, habe man Led vorsichtige Redaction auf alle vorhandenen Meinungen Röcksicht zu nehmen gesucht, aber darum auch das Abbild einer bloßen Uebergangszeit erhalten.

Meteorologische Beobachtungen.

manche noch jüngere

1842. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 4, Nov. 6 Ubr. 2 Ubr. 10 Ubr. Beobachtung. Lustdruck .... 336,50" Par. 336,52" Par. 337,05” Par.| Quellwärme 7,a° R,

Luftwärme .«« + 0,6° R. |+ 3,s° R. '+ 0,2° R. | Flusswärme 4,5° R.

Thaupunkt .….|— 1,7° R.|+ 1/6° R. |— 4,2° R. | Bodenwärme 7/8" R. DunstsäÄttigung 82 pCi. 83 pCt. 86 pCt. Ausdünstung 0,020 Rh. Wetter .....- trübe. trübe. heiter. Niederschlag 0,031 Rb. Wind... N. N. NO. |Wärmemeckasl +3,5" Wolkenzug « « - —— NO. _— 4,6° R. Tagesmittel: 336,68" Par... +1,5° R... 1,4° R... 78 pCt. ONO.

D er lA m5 BTTS H Den 5. November 1842.

1 ) 4‘ Mai da |% Pr. Cour. Actien. |5 Pr, Cour. Brief. | Geld. Brief. | Geld. St. Schuld-Scb.*) |34| 1037 | 1035} Berl. Pots. Kisenb. (6 | 1234 Pr. Bugl. Obl. 30. 4| 1025 102 do. do. Prior. Obl. 4 | 103 162 Präm. Sch. der Magd. Lpz. Biseub. |— as 121 Seehandlung. |— 905 90 | do. do. Prior. Obl. | 4 wis 102 Kur- u. Neumärk. | Berl. Aob. Eisenb. |— 104% 103 Sehuldverschr. | 102 101% |} do. do. Prior. Obl. 4| 103 Berl Stadi-Obl.*) (35) 102% |Düss Klb. Biseub. 5 | 63 62 Danz. do. in Th. |— 48 _— do. do. Prior. Obl. | 4 G 93% Westp. Pfandbr. 35 102% Rhein. Eisevb. 5 813 80% Grossb. Pos. do. | 4 | 106 do. do. Prior. Obl. | 4 97% 97x do. do. |35| 102% F Berl.-Franks. Eis. | 5 | 101 . Pfandbr, |35| 02 E ' In 3 1033 103: C 1 3 ai « ndere Goldwün- Kur- u. Neum. do ch | 1044 zen à 6 Th. E T 9% Scblesische do. |35| 1023 eti. Li 3 s 4

*) Der Käufer vergütet auf deo am 2, Januar 1843 fälligen Coupon 4 pCt

gemeiner Anzeiger für die Preußifch

Pr. Cour. Wechsel-Cours. Thle. au 30 Sgr. Beies. Geld. Amaoterdam . . ..« .. ... ...….. 250 Fl. Kues 139% anno do. o... .…..….….. ..…..….…. 250 Fl. 2 M4, E 1394 Hamburg -. ooo... 02... .. 300 Mk. Kurz l | do. 0.00... 300 Mk. 2 Mi. N 1 London „eee oco roc eo... l LSt. 3 Mi, n 6 235 Paris. «oe arer eo ace 300 Fe. | 2 Mi. —_ 79; Wien in 20 Xe. . ooooo... ....…. 150 FIl. 2 mk. T 103 Augsburg... « So... ... 150 Fl. 2 Mi. P 1024 Wdnts Sa S d land oan pa oba c as .... 100 Thlr. | 2 Mi. 99% | 99% Leipsig in Courant im 14 Thl. Fuse. . 100 Thie. | S Tage | 100 99x Frankfurt a. M. WZ.... ee... 150 x1. | 2m. 102 Petersburg «o... .....….….….… 1 SRbI. 3 Woch. l 14; l 1% Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 1. Nov.

Niederl. wirkl. Sch. 624. 6% do. 1015.

Kanz-Bill. —. 5% Span, 173-. 3% do. 214. Pas. 4c. Ausg. —. Zinel. —.

Preuss. Präm. Sch. —. Antwerpen, 3Il. Ok. London, 29, Okt. Cov

Engl. Russ. —. Bras.

; 935. Bels. sive 4. Ausg. Sch. —. at Holl. 524. 5°; 1004.

Pol. —.

. Chili —.

Oesterr. 10S.

Zinsl, —. Neve Anl. 15% 6.

s, 3% —. Neve Aul. 18. PFas- 5% Port. 37%. 3% 225.

Colomb. 20%. Mex. 324. Peru 165.

Paris, 31. okt. 5% Rente fin cour. LIS. 40. 37 Rente fin cour. 79. 59.

Anl. de 1841 —. 5 Neapl. au compt. 108. 45. 5%

Wien, 31. ok. 55 1% —. Bank-Actien 1619.

Anl. de 1834 14Ïx. de 1839 110.

» Span. Rente 22. Pass. 35.

Mets. 109. 4% 1004. 3% 77. 2% —-

Königliche Schauspiele.

Sonntag, 6. Nov. Jm Opernhause: Die Puritaner, große Aftten, mit Tanz; nah dem Jtalieniüchen. Musi (Herr Pischek, vom Stadttheater zu Frankfurt a. M.:

Richard Forth, als Gastrolle.)

Oper in 4 Bellini.

Jm Schauspielhause : 5 Akten, von Schiller. Gastrolle.)

Montag, 7. Nov. Jm Schauspielhause :

strumental- Konzert. 1) Ou van Maria”, von S. B. v Tenorist aus Amsterdam.

von Mercadante, gesungen deren Schúlerin

David, vorgetragen von Herrn Ferdinand Griebel.

von

Wallenstein's Tod, Trauerspiel in (Herr Rohde: Max Piccolomini, als

Vokal - und Jn: vertúre. 2) Arie: „Adolf by het Gral an Bree, gesungen von Herrn Tuyn, 3) Duett aus der Oper: „Andronico“, von Mad. Sophia Schoberlechner und

lle. Laroche. 4) Konzert für die Violine, von

5) Duett aus

der Oper: „Armide“, von Rossini, gesungen von Mad. Schober:

lechner und Herrn Tuyn. 2 Abth., nach Melesvill

Hierauf: Michel Perrin, Lustspiel in

e, von L, Schneider.

Königsstädtisches Theater. Sonntag, 6. Nov. Muttersegen, oder : Schauspiel mit Gesang in 5 Abth

Die neue Fanchon. , nach dem Französischen des

G. Lemoine. Musik von Proch.

E 7. Nov.

puleti ed i Montecchi.

(Jtalienische Opern-Vorstellung.) 1 Ca-

Oeffentliche Aufführungen. Sonntag, 6. lg d 7 Uhr, in der Sing - Akademie :

Dritte musikalische Soiree

von A. Rubinstein, worin derselbe

Compositionen fúr das Pianoforte von Thalberg, Händel, Lißt und

Taubert vortragen wird.

Dlle. Laroche (Sopranistin) und Herr

Schäffer, Großherzogl. Badischer Hofsán er (Tenorist), werden in

dem Konzert mitwirken. sind in der Schlesingersch Akademie zu haben.

Billets à 1 Rthlr. zu numerirten Pläßen

en Musikhandlung und in der Sing:

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deck er schen Geheimen Ober - Hofbuchdrudckerei.

Beka nntma chungen. Bei E. S. Mittler in Berlin (Stechbahn 3) is Jn der Plahn schen Buchhandlung (L. Nihe)/,) Kullak, Air de la Favorite transcrit dans le s F ¿s : de Liszt, 10 Sgr.

Drei Güter in Polen, im Kreise Wartha, Gou- M Ee Neue A e der Grufe zu Dreux Old tde, F antaiois brillante s, l. Favorite, 174 Sgr. C F - E i 6 Fi . . . 7 Y 7 q ie ad E p S s, 36. pernement Kalisch, am Martha Flusse, 4 bis 5 Me Musifalishe Anthologie, a spe ne) ams Cugus L [M e Magdeburgisch, mit {chdnen Wiesen und Waldungen, enthaltend : die beliebtesten neueren Preis 75 Sgr. Schubert, Divertissement et Variations. Op. 32. guten Wohn - und Wirthschafts-Gebäuden, Brenne- Opern-Melodieen, Volkslieder, Tänze, 20 Sgr.

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giebt auf franfirte Anfragen: Keßler, Justiz-Kom- ugiet Übeheardeitet E ute, handlungen zu haben: 34 Linden. Schlesingersche Buch- u. Musikhdlg.

missarius und Notar zu Jnowraclaw im Großher- F

zogthum Posen.

_ Bekanntmachung.

Daß zu dem Nachlasse des unlängsî verstorbenen Regierungs- und Konsistorial - Advokaten Johann Heinrih Märker hier auf Antrag der Erben dessel- f ben von Uns der Ediktal-Prozeß erdfnet und

Mittwoch der cilfte Januar 1843

aus etwanigen , zwischen ihnen und dem genannten abgegeben. Vegitrungs. und Konsistorial-Advokaten Märker be- L siandenen Geschäfts-Verbindungen, Ansprüche zu ha- R Leeneinen und solche nicht bereits angemeldet

ich desfalls mit den Erb-Fnteressenten oder de-

Konsistorial - Advokaten Heinri A i 0 of ugu e {hon vereinigt haben, a dex SAieA Tage bemiiage X Uhr vor Uns zu erscheinen und ihre For Den, bei Verlust derselben und der Rechts- e n e iTiedang in den vorigen Stand, an aber a9 zu bescheinigen haven, bestimmt, zu- ittw och der 25. Januar 184: zur Publication eines rücksichtlich d ei für publizirt zu erachtenden Dritte Beta den Ie beraumt worden ist, wird unter Hinweisung auf die

hierdurch zur dentlichen Kenntn k Gera, den 26. Juli 1842. gebracht.

gierung daselbst.

Dr. Bretschneider.

Literarische Anzeigen.

il der Enslinshen Buchhandlung (Ferd. Englische Taschenbücher fir. 1843.

ller) in Berlin, Breite Straße Nr. 23, is er-|Ueath's schienen und zu haben: |by Jules Reuter, Fohannes von Salisbury. Zur vings. K Geschichte der hristlihen Wissenschaft im zwdlf- Room Scra ten Jahrhundert. gr. 8. brosch. 1842. 15 E, fa und De

Fürstl. Kammermusikus in Sondershausen. Quer-Quart. Vollständig in 6 Heften. Pr. 15 Thlr. Jedes Heft einzeln 74 Sgr.

Verlag von F. A. Eupel in Sondershausen.

“In Bremen bei A. D. Geisler is erschienen und ren General-Bevollmächtigtem, dem Regierungs- und|in der Stuhr schen Buchhandlang, Berlin, Schloß- Franz hier, play 2, Potsdam, am Kanal neben der Post, zu haben:

Göttinger Burschenlieder

Freimund Pfeiffer. W pro dge in Munterkei int ist, [erschienen und durch alle Wo cin geselliger Kreis in Munterkeit verein : da darf diejes Liederbuch nicht fehlen, / in Berlin durch Julius

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e L u Ó N Fürstlich Reuß - Plauische gemeinschaft. Landes-Re-\ bereits mehrere ie Mt E Eten Bait 2 geführt), ist nebsi der dazu ci durch Unterzeichneten zu beziehen. lungen erbittet sich : Leipzig, Nov. 1842,

erle,

Die

Birnfsst ded

etn, 5 S

selben Grundstein -

Berlin 1823, 4. Das große Jnteresse -

von

Karlsruhe. Jm Verla

Geheftet. 4 Sgr.

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Franç. Hüänten, rite. Op. 120. 4 Livr. Piano à 4 mains à 20 Sgr.

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rite. Op. 150. 224 Sgr,

Einheit als Urwesen.

gr.

Die Zurücfführung aller Wissenschaften auf den- J t n, die Erledigung alles Zwiespalts Was der tel sagt, ist vollkommen und ershdpfend [zwischen der Philosophie und der christlichen Reli- eleistet. Zur Aufmunterung und zur Unterhaltung gion, der Beweis der persdnlichen Fortdauer nach ür angehende Klavierspieler, für die lieben Kleinen {dem Tode 2c. sind Gegenstand dieser Schrift.

sind diese Musikalien ganz geeignet, und wird es

A ] : Riemand gereuen , dieselben für ih angeschafft zu als peremtorischer Anmeldungs - Termin dergestalt, |haben. Jn jeder Buchhandlung sind Exemplare da- AD alle diejenigen, welche an dem bezeichneten Nach-|von zu bekommen und werden auch denen, welche die- asse aus irgend cinem Rechtsgrunde , insonderheit | selben ers sehen und prüfen wollen, gern znr Ansicht

Bei Wilhelm Besser ist zu haben:

E. Eversmann, Reise von Orenburg nah Buchara. (Reb einem Wortverzeichniß aus der Afghanischen

48 prache.) Mit cinem Vorworte von Geh. Rath Lichtenstein. Preis 15 Thlr. ; welches jeyt die Gegenden in Anspruch nehmen , die von dieser Reise berührt werden, dürfte es rechtfertigen, daß von neuem auf] züglichsten dics interessante Buch aufmerksam gemacht wird. x

des Unterzeichneten i oliden Bu G L

Breite Straße 20, Eke der Scharrnstr. : run

Historisches Trauerspiel in fünf Akten vo

n Rudolph Otto Consentius. 1 Thlr.

C. Maklot. [on Dr. Georg von Hofrath und Prof. emer. Ritter des Ordens der

Full Die Favonitin, Souffleur d. Leipziger Theaters. Oper von Donizetti.

Beifall, den Donizetti's Favoritin hier |helm von gefunden, veranlaßt uns, die Pianofo P; auf folgende neue Compositionen aufmerksam zu iEidatua Annual, the American in Paris\madchen : ? anin, with eighteen highly finished engra- eepsake, Book of Beauty. D

Kalkbrenner, Rondoletto brillant sur la Favo-

Eine Skizze.

ist die neue Buchhandl1

Die hd

handlungen

Berlin du wie durch

il d. h sen, Culm

e-Dilettanten benen

Bei F. A. Brockhaus in Leipzig if und in allen Buchhandlungen, Berlin bei l Logier/, Friedrichsstr. 161, und bei L. Hold, Kd- nigsstr. 63, zu haben :

Gedichte von K. F. H. Straß

Von Th. Blocks neuem Kochbuh für bürger-

liche Haushaltungen (3te) Auflage (Preis .15 Sgr.) in allen ingen vorräthig:

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(Otto von Deppen).

änstigen Beurtheilungen in den vor- f Mürtera machen jede Anpreisung der

brigens bald vergriffenen ersten Auflage dieser Ge- dichte überflüssig.

Stuttgart. Bei Beck & Fraenkel ist erschic- pringer-|nen und durch alle Buchhandlungen zu beieden. in

rch E. S. Mittler (Stechbahn 3), so dessen Buchhandlungen in Bromberg, Po- und Gnesen:

Katharina,

Kdnigin von Württember Ein M S

usterbild für gekrdnte Frauen. , R cindeck, Soil, Württ.

Wüärtt. Krone.

Ein Beitrag zu der Landesfeier der fünfundzwanzig- jidhrigen Megeruna Sr. fun / Wil

ajesidt des Königs

Württemberg. Allen Verehrern der erha=

Monarchin gewidmet. 1842. 8. geh. Preis 20 Sgr.

4 airs en Rondos de la Favo- M i der nach zuverlässigen Quellen

à 474 Sgr., dito pour auf dem

rüheren Fahre dieser großen

einun hrone der Menschheit umfaßt. m q

|

dem 5. November 1842 ein

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

N 309,

Inhalt.

Amtliche Nachrichten.

Frankreich. Paris. Pajol. Briefe aus Barke, ( in der Belgischen Zo - Vereinigungs - Frage. Haltun es Journal des Débats in derselben; General Pajol; Coali- fion. Die neuesten Nachrichten aus Afrika : Ben Salem ; die lebte Razzia des Generals Lamoricière; Tediini.)

Großbritanien und Jrlaud. London. Geheimeraths- und Ka- binets-Sipungen. Prorogation der Kanadischen Legislatur. Rechifertigung des Aberdeenschen Schreibens an die Admiralität. Ebenezer Élliot's Rath an die Arbeiter. Vermischtes. Schrei- ben aus London. Forde des Studiums der Deutschen Sprache; der Kanadische Getraide-Zoll ; die O’Connell - Rente.)

Niederlande. Haag. Die Adresse der Generalstaaten,

Deutsche Bundesftaaten. Braunschweig. Eisenbahn. Luxemburg. Die Deutsche Bevdlkerung des Großherzogthums.

Spanien. Schreiben aus Paris. (Die nächsten Cortes; die direk- ten Steuern; Spaniens Metall-Reichthum.) i

Portugal. Abschluß der Tarif-Convention. Finauz-Operationen. Ankunft Franzdsischer Prinzen und des Commodore Napier. Vermischtes. i

Serbien. Bericht der Serbischen Zeitungen über die leßten Hand- lungen des Fürsten Michael.

Mexiko. Juvasion in Texas. Ÿ

Haiti. Schreiben aus Paris. (Finanzlage ; die Franzdsische Schuld und der Aufbau der gerfivrtett Städte; Geldverkehr.)

Juland. Berlin. Die Preußischen Offiziere in Kaukasien und Afghanistan. Magd erun, Versammlung der protestantischen Freunde. Schreiben aus Elberfeld, (Die Düsseldorf-Elberfel- der Eisenbahn.)

ie Belgische Zoll - Frage. General e Ble t aSleuns der Provinzen

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der Kdnig haben Allergnädigsk geruht :

Dem Prediger Winkler zu Liebenwalde den Rothen Adler- Orden vierter Klasse, und dem evangelischen Küster und Schul- lehrer Franz zu Sarranzig bei Dramburg das Allgemeine Eh- renzeichen ; so wie

Dem Ober- Landesgerichts -Rath Lenße in Halberstadt den Charafter eines Geheimen Justizraths zu verleihen.

Se. Königl. Hoheit der Prinz von Preußen is nach Schwerin in Mecklenburg abgereist. ; Jhre Königl. Hoheit die Prinzessin Karl ist von Weimar hier wieder eingetroffen. Dem Kausmann Moriß Güterbock in Berlin is unter inführungs-Patent 1) auf sogenannte Zündbänder und deren Füllung, so wie 2) auf zwei Gewehrschlösser für Zündbänder, in der durch Zeichnung und Beschreibung nachgewiese- nen Zusammenseßung, auf acht Jahre, von jenem Tage an gerechnet , und für den Um- fang der Monarchie ertheilt worden.

Angekommen: Der Fürst Eduard von Schönburg- Hartenstein, von Wien,

Abgereist: Se. Excellenz der Ober - Marschall des König-*

reichs Preußen, Graf zu Dohna-Wundlacken, nach Turin.

Zeitungs-Uachrichten. Ausland.

Frankreich.

Paris, | Journal des Débats scheint hervorzugehen, daß das

Belgien zu verschieben entschlossen ist, Das genannte Blatt sagt unter

Anderem: „Wir haben uns die ernsten Schwierigkeiten niemals ver- F

hehlt, auf die das Projekt eines Zoll - Bereins mit Belgien stoßen wárde, und wir haben mehrere Male darauf aufmerksam ge- macht, welhe Schonungen die Achtung vor großen National: Industrieen dem Ministerium auferlege. Aber wir haben immer dehauptet, und dies ist noch unsere Meinung, daß man die Folgen p Handels - Union auf eine seltsame Weise über- treibe. ie Besorgnisse, welche man úberall verbreitet hat, die Aufrufe, welche man beständig an sehr empfindliche Jnteressen er- gehen läßt, haben den doppelten Uebelstand, einen falschen Begriff von dem in Rede stehenden Projekt zu geben und eine Art von panischem Schrecken zu verbreiten. Jebt, man kann es sich nicht ¡änger verbergen, befinden wir uns in voller kommerzieller Aufre- ung. Die Adressen, die Bittschriften, die mit so vielem Aufsehen niedergeseßten Vertheidigungs-Comits konnten nicht dazu beitra- gen, jene Besorgnisse zu beseitigen, und gegenwärtig sehen wir in Paris einen wahrhaften industriellen Kongreß versammelt, wäh: rend die Save dte einen Schrei der Noth ausstoßen, als ob der Handel am orabend einer Bartholomäus - Nacht stände. Mana fann allerdings das Gewaltsame und das Falsche in dieser Lage leicht unterscheiden; aber die festeskten und entschlossen- sten Männer werden eingestehen, daß ein solcher Zustand der Dinge ín unan 9 genommen M mu L eur parisien enthält Folgendes: „Am ten d, M, wird in Paris eine Versammlung der Repräsentanten aller

4. Nov. Aus den nachstehenden Aeußerungen des / iniste- rium, durch die fommerzielle Aufregung, welche sich Über das ganze * Land verbreitet, gehemmt, den Plan wegen eines Zoll-Vereins mit À

F Kammern vorgelegt werden wird. X enthaltenen Argumente

Franzbsischen Jndustrieen, unter dem Vorsiße des Herrn Minerel, Prâäsidenten des General-Conseils der Fabriken, stattfinden. Alle Handels-Kammern, so wie die fonsultativen Kammern des König- reichs, werden dabei durch Abgeordnete repräsentirt werden. Man meldet bereits die Ankunft der Repräsentanten von Havre, Bou- logne, Nevers, Chateauroux, Laval, Meh, Rheims, Abbeville, Lille, Valenciennes, Orleans und St. Etiènne.“

Man hat seit einem Monate zu verschiedenen Malen wieder- holt, daß Herr Thiers sich zu Gunsten des Zoll-Vereins mit Bel- gien erklärt habe. welche Herrn Thiers in Lille besucht haben, \cheint es, daß er sich sorgfältig hütet, eine bestimmte Meinung Úber diesen Gegenstand

abzugeben. Ein Journal behauptet, zu wissen, daß er auf eine |

Cs. die ibm von einem hohen Orte her gemacht worden sey, um ihn aufzufordern, sich zu Gunsten der Union auszusprechen, geantwortet habe, daß er feine Verpflichtung eingehen könne, bevor ihm nicht der ministerielle Plan in allen seinen Details bekannt sey.

Sämmtliche Oppositions-Blâtter sprechen sich heute mit großem Unwillen über die Absezung des Generals Pajol, deren Grund

Berlin, Montag den 7&@ November

Nach den Aussagen einiger Deputirten indeß, |

noch immer nicht angegeben wird, und Über das gestern mitge: |

theilte Schreiben des Marschalls Soult aus. gleicher Zeit das Schreiben mit, welches der General Pajol schon unter dem 26sten v. M. an den Kriegs - Minister gerichtet hat. Dasselbe lautet folgendermaßen :

¡Herr Marschall : Sie haben mich wissen lassen , daß Kommando über die erste Division entzogen werden wúrde. auf diesen Beschluß nicht vorbereitet ; ader der Gedanke, daß er_ge-

Sie theilen zu | Fragen gestattet,

mir das | Fcch war | teriellen | Hebel

faßt worden is, seitdem fast länger als drei Jahre die g:dßte Ocd-

nung und Ruhe in Paris herrschen, gewährt mir einige Genugthuung.

|

1842.

N

im Allgemeinen und für das Arrondissement von Valen-iennes insbesondere nachtheilig sey.

Diese Manifestationen sind jedoch weniger zahlreich im SÜ- | den als im Norden; ja einige Weinbau- Distrikte scheinen sogar | sehr geneigt, die Union anzunehmen. Es ist dies der alte Anta- | gonismus zwischen dem Süden und dem Norden; dieser will das | Schuß-System, jener das Prohibitiv-Syskem. Nismes, Lodève, | Clermont, Mazamet :c., wo man Tuch und Seidenwaaren fabri-

zirt, sind indeß gegen das Projekt. Lyon will nichts davon hören, und Herr Fulchiron, Deputirter des Departements du Rhône, der in Paris ein Centrum des Widerstandes errichtet hat, scheint Herrn Guizot frästig opponiren zu wollen.

_Man hat viel úber das (Besesmäßige und selbst Verfassungs- eig 3 der Versammlungen von Deputirten vor der Eróbffnung der Kammern geskritten und bei dieser Gelegenheit von Angriffen gegen die Würde der National - Repräsentation gesprochen. Man hat die Kirchthurm- und Boutiken - Jnteressen hervorgehoben, die sih der allgemeinen Sache entgegenstellen. Dies Alles ist wahr; allein man hat nicht das Recht, sich darúber zu beflagen. Und wenn man die Versammlungen für rein politische Projekte und so muß man sie auch fúr die Erórterung in- dustrieller und fommerzieller Fragen dulden. Weshalb endlich wundert man sih, daß diese lcßteren Fragen eine st0 große Aufregung erzeugen, wenn die Regierung sich einmischt ? Hat man nicht seit zwölf Jahren die Herrschaft der ma- Interessen gepredigt? Hat man daraus nicht einen gemacht, den man bei allen politischen Jntriguen in Bewegung seßte? Sind sie nicht ein Mittel der Wirk- samkeit fúr alle Ministerien gewesen, und ist nicht jede politische

Das Gefühl meiner persdnlichen Würde hat mir niemals erlaubt, | Maßregel zum Besten und unter der Aegide einer rein indusiriel-

meine Dienste geltend zu machen , und wenn ih JFhre Aufmeckjam- |

feit cinen Augenbli auf dieselben lenke, so geschieht es nicht , seyen

| Sie fest davon überzeugt, um gegen eine unverdiente Ungnade zu pro- |

lestiren. Seit 52 Fahren Soldat , seit länger als 30 Fahren Gene-

ral-Lieutenant, war ih in den drei leßten Feldzügen des Kaiserthums | | Herren fehrt.

so glücklich, wesentliche Erfolge an der Spihe zahlreicher Armee. Corps zu erringen, und man weiß, große Feldherr den Marschallstab bestimmte, obenan stand. Vielleicht war es mir erlaubt, zu glauben , daß es der Juli-Regierung geziemt hâtte, mir jene Belohnung zu bewilligen und eine laut aus- gesprochene Absicht des Kaisers zu verwirklichen. Weit davon entfernt , dergleichen Rechte, anzuerkennen, scheinen Sie, Herr Mar- hall , vielmehr geneigt , mir pldhlich einen Posten zu entzichen - auf welchem ich seit 12 Jahren schwierige Tage bestanden habe. Eine solche Abseßung hat für mich nichts Furchtbares : ich habe das Un-

glück bereits kennen gelernt. Meine lange Laufbahn wird nicht ruhm-

daß ich unter den Generalen, denen der |

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len und kommerziellen Maßregel angenommen worden? Es ist dies der Köder, womit man sich seit zwdlf Jahren Majoritäten schaft, durch die man die Kammer regiert. Jeßt ist man er- staunt , daß diese Macht, die man gegründet hat, sich gegen ihre Nichts is jedoch natürlicher ; man hat den Lokal- Interessen solche Stärke, so tiefe Wurzeln gegeben, , daß sie, nachdem man ihnen Begünstigungen ohne Zahl gewährt hat, selbst im Stande sind, Geseße vorzuschreiben, Es is eine Macht, die man mit unendlicher Sorgfalt erhoben hat und die man heut zu Tage fürchten muß. Das ist der natúrliche Gang der Dinge

hienieden.

74 Paris, 1. Nov. Ein shlimmes Zeichen für das Pro- jeft des Franzósisch-Belgischen Zoll : Vereins: das Journal des

los gewesen seyn; meine Mitbürger geben mir das Zeugniß- daß ich Débats giebt die Sache desselben entschieden auf. Dieses Blatt

meinem Lande beständig mit der uneigennüßigsten Hingebung gedient habe. Welche Härte mir daher auch das Schicksal vorbereitet / ih erwarte mit Resignation das Urtheil, mit dem man mich bedroht. Genehmigen Sie u. \. w.//

Der Messager meldet, daß es in Bernay vom 28sken d.

B Unruhen gekommen sey, weil die dortigen Arbeiter in den and-Fabriken eine Erhöhung des Lohnes verlangten. Nachdem alle Maßregeln der Güte vergebens versucht worden waren, um die Ordnung und Ruhe wieder herzustellen, mußte die bewaffnete Macht einschreiten, wobei es nicht ohne Blutvergießen abging. Sechs von den Unruhestiftern wurden verwundet, Mehrere ver- haftet, und gegen Abend war die Ruhe vollkommen wieder her-

gestellt. T ae Heute, als am Allerheiligenfeste, ist die Börse geschlossen. „*, Paris, 1. Nov. Eine große Anzahl Handels- Kaminern, so wie die Handels-Tribunale, haben Abgeordnete nach Paris ge- sandt, um gegen die projektirte Zoll : Vereinigung zwischen Frank- reich und Belgien zu protestiren, Die dem Könige überreichte

F Adresse der Deputation der Stadt Elbeuf hat einiges Aufsehen

gemacht, allein die von Ludwig Philipp ertheilte Antwort scheint

Y die Abgeordneten nicht sehr befriedigt zu haben, und es geht daraus

hervor, daß das Projekt in der nâchskten Session bestimmt den

Die in der erwähnten Adresse sind fast dieselben wie die aller Úbrigen Gegner des Projekts; man macht darin den Unterschied des Um- fanges beider Márkte, den untergeordneteren Zustand der Franzd- sischen Jndustrie und die furchtbaren Veränderungen, welche diese beiden Umstände in dem Vermögen der Französischen Produzenten

Mrpertringe würden,

neten sind eben nicht sehr erfreut zurückgefehrt. “Ÿ Die Fabriken in Rouen haben ebenfalls eine Kommission er- nannt, die ihre Einsprúche nach Paris bringen soll. Diese Fa- brifstadt fürchtet für ihre Baumwollen- und ihre bedruckten Lei- { nenzeuge. Die Deputirten dês Departements der unteren S eine, 4 dessen Hauptort Rouen is, scheinen sämmtlich geneigt, sich der Zoll-Berbindung widerseßen zu wollen, und fangen bereits an, inen systematischen Widerstand zu organisiren, Jm Departement du Nord, welches fast eben so viele Deputirte zahit, wie das De- partement der Seine, herrschen dieselben Gesinnungen. Herr Roger (du Nord), welcher in der Kammer sißt, arbeitet an einer j R oa worin er alle Nachtheile der Union wischen Frank: reih und Belgien kurz zusammenstellt. Man weiß, daß die Han- dels-Kammer von Lille Abgeordnete nach Paris gesandt hat, die sch am 4. November versammeln werden, um ihre Be- {werden an dem Fuß des Thrones niederzulegen. Sedan, die Geburtsstadt des Handels - Ministers, macht gemeinsame Sache mit den Städten Louviers und Elbeuf und protestirt ener: gisch gegen die Union. Herr Cunin - Gridaine ist bekanntlich der entschiedene Gegner des Projekts, und er würde lieber sein Por- tefeuille niederlegen, um in der Kammer die Jnteressen seiner Mitbürger von Sedan zu vertheidigen, als sich den Ansichten des Königs fügen. Aber nicht nur die Handels-Tribunale und Han: dels - Kammern sind in Bestürzung und treffen Verabredungen ; auch die Munizipal-:Conseils sprechen sich lebhaft gegen die Zoll- Vereinigung aus; so hat sich unter Anderen das Munizipal-Con- seil von Valenciennes am 28. Oktober versammelt und beschlossen,

dies Projekt zu verwerfen, weil es für das Departement du Nord

Der König scheint, wie gesagt, auf diese | tüksichten kein großes Gewicht gelegt zu haben und die Abgeord- |

| hat. Débats die Miene giebt, als weihe es wider Willen einer hdo-

hat zwar von Anfang an sich nur ungern und mit augen- scheinlicher SelbstÜberwindung der Preß - Agitation fúr den Zoll- Verein äußerlih angeschlossen, aber seine jeßige Lossagung von derselben beweist dech, daß es sich von ihcer Ohnmacht überzeugt Es versteht sich von selbst, daß sich das Journal des

heren Nothwendigkeit, indem es den so nationalen Gedanken der Handels:Einigung mit Belgien fallen lasse, und daß es sich vor- behält, denselben unter günstigeren Umständen wieder aufzu- nehmen. Das Raisonnement, welches es anwendet, um sih in diese Rolle zu seßen, verdient beachtet zu werden. „Den besten Rathschlägen und den Wahrheiten zum Troß, welche die dffentlihe Verhandlung der Zoll - Vereins - Frage zu Tage gefördert hat, glaubt sih unsere Jndustrie von einem großen Unglücke bedroht; das ist das Uebel, welches sich niht hat vermeiden lassen, und welches man, unter Vorbehalt der Zukunft, wie die Sachen jeßt stchen, nicht außer Anschlag lassen darf. Vertagen, temporisiren, vermitteln, das ist die Rolle der Reprásentativ-Regierung. Diese Regierung transigirt mit der d fentlichen Meinung, nicht nur, wenn sie glaubt, daß diese Recht hat, sondern auch, wenn sie glaubt, daß diese Unrecht hat.“ Nach- dem das Journal des Débats noch einige Redensarten des Bedauerns úber die Vereitelung der fruchtbaren Jdee des Zoll- Vereins durch die Verblendung der öffentlichen Meinung beige- bracht hat, schließt es mit folgenden Worten: „Es war unsere Pflicht, treuen Bericht zu erstatten úber das, was vorgeht, und unsere Zweifel darúber auszudrücken, ob sich der Zoll-Verein, fúr jeßt wenigstens, vernünftigerweise verwirklichen lasse.“ Mit diesem Artikel is das Journal des Débats zu seinen wahren Sym-

pathieen zurÜckzekehrt, welche durchaus für das Schuß - System sind, unter dessen Fittichen die große Production in Frankreich bisher geblüht hat.

Nur die augenblickliche Popularität des Planes cines Zoll- Vereins mit Belgien hatte das Journal des Débats anfäng- lih zur Verleugnung seiner eigentlichen Meinung veranlaßt, die- ser Meinung, welche mit dem Jnteresse des Blattes und des bedeutendsten Theiles seines Publikums zusammcnfälle. Man

versichert, daß auch Herr Thiers sich in leßter Zeit, wo nicht miß- billigend, doch mit großer Zurückhaltung, über die Jdee des Zoll- | Vereins ausgesprochen habe. Gewiß ist, daß der mit dem vori- | gen Minister der auswärtigen Angelegenheiten fortwährend in | enger Verbindung stehende Constitutionnel in Bezug auf

die Zoll: Frage eine Schwenkung gemacht hat, welche der Opera- tion des Journal des Débats ziemlich ähnlich sieht. So ver- liert jenes Projekt immer mehr Boden, und es wird alle Tage zweifelhafter, ob es úberhaupt bis vor die Kammern gelangen werde.

Die Abberufung des Generals Pajol vom Kommando der ersten Militair-Division is nicht sowohl Grund als bloßer Vor- wand zu den heftigsten Beschwerden úber die Undankbarkeit der Regierung gegen die Männer, welche sich um sie und um die neue Ordnung der Dinge in Frankreich die róßten Verdienste erworben haben. Ohne leugnen zu wollen, daf der General Pajol in diesem Falle gewesen, kann man doch bezweifeln, daß die mili- tairische Rolle, welche er seit 1830 als Kommandant der in Paris stehenden Militair-Division gespielt, ihm Ansprüche auf den Mar- schall stab dtgeten habe, den er in einem an den Kriegs-Minister gerichteten Schreiben statt des ihm angebotenen Amtes des R verneurs des Louvre verlangt haben soll. Dazu komme die geseßliche