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ewidmet ; mehrere an-

derer jedes gemeinnüßigen Unternehmens, wie die Gesänge der

dere Trinksprúche folgten und erhöhten, biesigen Liedertafel und die Productionen des skädtischen Musik: Chors, die frohe Stimmung, welche dieses Mahl belebte und einem nicht ohne große Mühe und Opfer ausgeführten Unternehmen den heitersten Schluß gab.

Aachen, 12. Oft. (Aach. Z.) Gestern Nachmittag traf der von Aachen kommende Güterzug der Rheinischen Eisenbahn- Gesellschaft in Langerwehe zwischen dem Dorfe und der Kirche auf ein Excentric, welches nicht richtig gestellt war, weshalb die Lokomotive „Merkur“ sammt dem Tender und dem ersten Wagen aus den Schienen geriethen und, da an di mittelst einer Brücke über den sogenannten L 20 Fuß tief in diesen Weg hinabstürzten, so daß der Tender theilweise über sle zu liegen fam. hinab, fam jedoch durch ein seltenes Glück die iha nicht einmal verhinderten, Von dem úbrigen Dienst: Passagieren, erlitt glücklicherweise Nie- Verleßung, indem der Maschinist zeitig herabsprang und die úbrigen Wagen des Zuges, da die Verbindungskette derselben mit dem ersten Wagen brach, auf der Bahn blieben. wit nur cin nicht unbedeutender Schaden an Material zu bekla: Jenes Excentric, welches die erste Veranlassung zu dem Un- fall gab, wird, wie wir vernehmen, selten gebraucht und war viel- leicht deshalb, nachdem es furz vorher, eines Steintransports we- gen, anders gestellt worden, nicht in gehöriger Ordnung.

Dr. Heubner trat auf die Kanzel und sprach mit der Kraft und Beziehung auf das Fest im All:

Eindringlichkeit der Wahrheit in Die Austheilung

gemeinen und die zunächst folgende Handlung. Abendmahls chloß die kirchliche Feier.

mmtlichen Theilnehmer des Festes kamen nach 2 Uhr meinsamen Mittagsessen zusammen, bei welchem an der cellenz der Minister Eichhorn, der Direktor ermeister Fließbbach saßen. immer diejenigen, welche zu gleicher Zeit besucht hatten, sich neben einander befanden. Jn den Worten der innigsten Anhänglichkeit wurde von dem Direk: auf das Wohl Sr. Majestät des cht und mit einer eben so lebendigen Theilnahme e die folgenden Trinksprüche auf das Wohl Jhrer der Königin und des ganzen Königlichen Hauses. Den f das Wohl des Herrn Ministers beantwortete Se. Ex- cellenz in einer Ansprache „über die Freude, mit welcher die oberste Leitung der kirchlichen Ang und ein solches Fe

des heiligen

zu einem ge oberen Tafel Se, Ex Heubner und der Bür ren so angeordnet, da das Seminar

Die Plâße wa-

tor Heubner der erste Toask Königs ausgebra aufgenommen, wi

eser Stelle die Bahn angerweher Kirchen- weg führt, etwa die Maschine zu unterst, Der Heizer stürzte mit mit einigen Beulen davon , gleich wieder húlfreiche o wie von den

elegenheiten auf diese Anstait ber die nahe Aussicht, daß in freien Zusammenkünften und durch kirchliche Organe die Wünsche und Bedürfnisse der Kirche ausgedrückt und besprochen werden möchten,“ Die durch diese Worte erregte Theilnahme zeigte sich in der ernsten Stille, welche ihnen folgte. den Direktor der geistlichen Abtheilung des Miniskeriums und auf den Ephorus der Anstalt erhob sih der Herr Vêi das Wohl des Direktor Heubner auszubringen, n Versammlung mit eben so lebhafter Begeisterung aufgenom: als von dem Begrüßten mit den innigsten Worten des Dankes erwiedert wurde. Darauf näherte sich dem Leßteren eine Depu- tation, welhe ihm im Namen seiner Schüler einen Siegelring überreichte, gefertigt nach einer Zeichnung von Cornelius un stum als Säemann darstellend, Heubner“ gerichtete Anrede erwiederte derselbe, ur in beschränktem Sinne annehmen könne. „JZhr Vater heißen auf Erden“; die Anhänglichkeit an den Führer ließ sich nicht zurückhalten, und es ertönte nun Dann wurde der jeßigen und eren Lehrer der Anstalt gedacht. Den Toast auf das Wohl ergs erwiederte der Bürgermeister und drückte die Freude der Stadt darüber aus, daß eine solche Anstalt sich in ihren Mauern der Geschichte Wittenbergs in so engem Z Auch dem Bunde der Gemeinschaft, den ab: die zu erscheinen verhindert waren, den Gâ- die Anordnungen der Feier

blicke“, wie „U Hand anzulegen.

Personal, mand eine dach den Toasten auf Es ist so-

nister wieder, um welches von der

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Königliche Oper.

Das Geburlsfest Sr. Majestät des Königs hatte im Opernhause cin eben so zahlreiches als glänzendes zu dieser Feier cine Fest tet und von Herrn Mu mit dem Charakter des schen Musik verband. die von den Damen Tuczek, Hähnel, funz, so wie von den H cher/, ausgeführt wurden. | türlich als erhebend die Melodie des Volks

Durch cinen Tusch, in welch d sodann die Muse der Schauspielkunst, Madame Cve- die mit der ihr eigenthümlichen hinreißenden Friedrich Förster ge-

Auf die dabei an den ,„ daß er eine solche

Bezeichnung n

is Publifum versammelt. Es war Lehrer und ig Rellstab gedich-

; - Kant on Herr ein Hoch „dem Bruder Heubner“. Kantate von Herrn Ludwig

sik- Direktor Taubert komponirt worden, die strengen Kirchensiyls den Effekt der dramatt- Besonders waren einige Soli von Wirkung, l, Grünbaum und Hoff- erren Mantius, Fischer und Bôöttî- An den Schlußchor schloß sih_ eben so na- liedes „Heil Dir im Sie- lchen das Publikum ein-

befinde, welche mit sammenhang stehe. wesenden Mitgliedern, sten, den jeßigen Mitgliedern, welche übernommen hatten, wurde ein Lebehoch gebracht und den Dahin- geschiedenen ein Nachruf geweiht. Heubner und der Gesang des Liedes: \chloß die Versammlung.

Der Vormittag des Freitags war freien Besprechungen ge- widmet, nachdem vorher der Professor Lommatsch eine Lateinische Rede: „laudes Lulheri“ vorgetragen hatte. Seiner Excellenz dem Minister den Dank der Versammlung für die den Tag zuvor gehaltene Ansprache schriftlich darzubringen, und eine Kommission für die Entwerfung einer Adresse festgeseßt, roelche noch denselben Tag abgefaßt und unterschrieben ward. Nach den Besprechungen über dieses Dankschreiben traten aus den verschie- densten Gegenden der Monarchie, auch aus ‘Posen, Pommern, sfliche auf und sprachen unter lebhafter Theil: mmlung ihre Wünsche und Ansichten Über das So Verschiedenes auch laut

E E E T E G L C Dau r Be L

erfranz‘/ an. immte, war A r, angekündigt - lt des Ausdrucks eine von Herrn Hofrath Dr. i dichtete Fesirede vortrug, in welcher uns eine Reihe von Bildern aus des Königs diesjährigen schönen Reisen nach Großbritanien , Ruß- land, Ostpreußen, Posen und Schlesien, an den Rhein und nach der Schweiz vorgeführt wurde. Den Beschluß des festlichen Abends machte die neu in Scene geschte Darstellung der alten herrlichen Oper Grétry's: „Richard Löwenherz///, die zu allen Zeiten als eine cinem geliebten Könige geltende Huldigung treuer Unterthanen an- geschen wurde.

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Ein Tischgebet des Direktor Nun danket Alle Gott“,

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Es wourde beschlossen,

Königliche Schauspiele. Die Wahl des Stücks, welches zur Feier des gestrigen Tages zum erstenmale aufgeführt wurde,

im Königlichen Schauspielhause und der an-

„Cin Handbillet erfennende Preis - Königlichen Fntendantur in Fol Ausschreibung eingereichten Lustspte beide nicht sowohl du 4 cines unserer älteren Theater-Schriftste ihr zu Grunde liegende patriotische Jntc Diese verfehlte denn auch bei der gestri Eindrucks, unterstüßt durch den lebendigen und charakteristischen Aus- dru, welchen Herr Seydelmann in der Hauptrolle des Stücks, dem alten General Markoliß, der bis zur Jmitation gehenden Verehrung welche sich eben zu einer Kopte desselben gestaltet, ist so lose und unkünsilecisch um daß man zum mindesten einen ersten dra- u haben glauben sollte; und auch von Seiten l erfasser wenig Mühe gegeben, uns für die stoflichen Ausarbeitung zu entschuldigen. Die komi- sind eben so trocken und dürftig wie die sentimenta- zum Lachen angeregt wurden, hatten sie es mehr der guten Laune und den Bemühungen der Schauspieler, als dem Autor, zu verdanken, :

Alle Mitwirkenden thaten ihr Möglichstes, um den Schattenwe- sen, welche sie darzustellen hatten , ein Scheinleben cinzuhauchen, aber sie erreichten damit wenig bis auf Heren Seydelmann, der in der äußeren Maséke wenigstens Gelegenheit fand, an innerer Charakter - Entwikkelung - Stücke sich zeigt, einigermaßen Maske wiederum

vom Rhein , Gei nahme der Versa aus, was der Kirche Noth thue. wurde, so durchdrang doch in Beziehung auf alles Wesentliche Ein Bei dem Mittagsmahle fehlten auch an nige Mitglieder, welche Wittenberg schon wie- und es folgten wiederum freudig und lebhaft ommene Toaste und Reden einander, Den vorgeschlagenen samen Spaziergang verhinderte das schlechte Wetter; daher vertheilte sich die Versammlung in einzelne Gruppen und kleinere Kreise, um das in diesen Tagen Angeregte und Vorgebrachte zu Das Fest wurde mit einer Abend-Andacht geschlossen, Direktor Heubner in herzlichen Worten die Stelle Jerem, 51, 50 auslegte: „Gedenket des Herrn in fernem Lande

und laßt euch Jerusalem im Herzen seyn,“

Quedlinburg, 413. Oft. Am gestrigen Tage wurde die von einer in Quedlinburg zusammengetretenen Actien:Gesell- hren 1840— 1842 neu erbaute und nunmehr voll- ße von der Anhaltischen Gränze bei Gernrode úber Quedlinburg bis Kroppenstedt, welche Über 34 Meilen lang osten - Aufwand von 110,090 Rthlrn, erfordert befahren werden konnte, gänzlih freigegeben.

Friedrich?s U./// Lusispiel von Vogel, der demselben bei der Entscheidung über die der e ihrer vorjährigen Konkurrenz: le zu Theil wurde, dürften wohl Werth dieser Production ller, als vielmehr durch die ntion bestimmt worden seyn. gen Aufführung nicht ihres

Geist die Anwesenden. rch den poctischen diesem Tage nur we

der verlassen hatten,

des großen Königs, zu geben wußte. Alles Andere aber diese Mittelfigur grupptrt matischen Versuch vor sicl des Dialogs hat sich der Flüchtigkeit der ichen Partieen len, und wo die Zuhörer

besprechen. in welcher der

schaft in den Ja endete Kunstskra

ist und einen bis jeßt aber der Benußung des Publikums Kunstskraße verbindet die Stadt Quedlinburg auf der einen Seite mit Magdeburg und der Elbgegend, Kroppenstedt in die Magdeburg - Halberstädter Chaussee ein- mündet, und auf der anderen Seite mit dem WVorderharz und Nordhausen, indem sie sih bei Gernrode an die úber Harzgerode und Stollberg nah Nordhausen und Kassel führende Kunststraße anschließt; es ist demnach nunmehr eine ununterbrochene Chaussee: linie von Magdeburg nach Nordhausen und Kassel auf dem näch: sten Wege über den Borderharz hergestellt worden. Um die Voll endung dieses gemeinnüßigen Unternehmens zu feiern, hatte das Comité der Quedlinburger Actien-Gesellschaft einige Festlichkeiten veranstaltet, und zu denselben Se, Excellenz den Königl. Ober-Präsi- denten der Provinz Herrn Flottwell, und andere Ehrengâste cingeladen, Bei der Einmündung der neu erbauten Straße in die Magdeburg- alberstädter Chaussee bei Kroppenstedt war eine geschmackvolle hrenpforte von Iannenzweigen und Laubwerk errichtet, wo das an seiner Spiße dessen Direk- den Herrn Ober- eingeladenen Gâste erwartete. kurze Rede

@othseligen Ußigen Unterneh: n, indem außer der Prämie von 3000 ien: Gesellschaft erbaute Meile wendung des Herrn Geheimen Staats - Ministers ind Postmeisters von Nagler Excellenz, L e al ew 7 n K roppenstedt auf alleinige Kosten der Staatskasse er ist, Ein Sr. Majestät dem Könige CUbdGraGte B E e P ches die versammelte Volksmenge freudig einstimmte, gab diesem Werke des Friedens die erste Weihe, Zug úber die Dörfer Heteborn, Hedersleben und Weddersstedt, in welchen entweder Ehrenpforten errichtet oder die Schlagbäume der Hebestellen bekränzt waren, unter freudigem Zuruf der versam: melten Einwohner nach Quedlinburg, wo im Kasino : Lokale ein lendides Mittagsmahl von 75 Gedecken bereitet war. Der erste - Präsident ausbrachte, war Sr. ßmüthigen Beschúßer und Beför-

nur theilweise welcher úÚberall zu verdecken; wo aber i ciner Verhüllung die Vorliebe des Autors für den abgenuß- so ganz äußerlichen Jllusion durch Ver- ersonen - Verwechselung is uns schon aus früheren da wurde es selbsi dem emi- Talent eines Seydelmann schwer , seine Rolle in ser Gestalt zusammenzuhalten.

indem sie

zweiten Aft, ten Theater - Effekt der Éleidung und Arbeiten desselben bekannt ;

Überraschendsten Wir- erstes Auftreten; das Portrait Fricdrich's des Gro- Jedermanns Phantasie lebt, stand pldplich in Phy- t vor uns da, und zugleich

kung war sein ßen, wle es in stognomte,

Haltung und Geberde verkörper wußte der K

únstiler im Lauf seines Spiels durch Hervorheben dev Geistesschwäche und Uebertreibung, welche der Nachahmung anzuhaf- ten pflegt- doch immer mit meisterhaftem Takt es anschaulich zu ma- cht um die Darstellung des wirklichen gro- Bildes, sondern nur um cine Parodie handle. aft rührenden Zug brachte der bewunderte Applaus begleitete Darsteller in dieses paro=- iot die ganze

chen, daß es sich hier ni ßen historischen Charakter- Doch auch einen wahrh und mit enthusiastischem

dische Gemälde. i Fnnigkeit seiner Pietät tiefster Andacht verehrten des Königlichen Abgesand nigs und Gemälden seiner mer erscheint, in welchem dann da Monarchen erdffnet und vorgelese wounderlichen Alten mit seine General - Lieutenant von Pa sich nun fkundgiebt-

Momente / ) wurde das Publikum

Es war die Scene, wo der alte Patr egen den mit äußerem Kultus und

onarchen entfaltet, als er zum Empfang ten in dem mit Bildnissen des Schlachten geschmückten Frie s an ihn gerichtete Handbillet des das die Versdhnung des meiuntlichhen Kalumnianten, dem lmenau, als welcher cben_ jener Ab- zu agugenblicklicher Folge Seydelmann's zum wärmsten Darstellung, \o wie der Sorgfalt und mit unverkennharer Hinsicht auf nhalt, in Scene weifel auch fer-

Comité der gedachten Gesell

tor, der Landrath Wende A Prâsidenten und dle übrigen Nach deren Ankunft errn Ober - großmüthigen Unterstüßungen , des jeßt regierenden Königs diesem gemeinn men haben angedeihen lasse Rthlr. für jede von der Act

uedlinburg,

räsidenten und gedach richs-Zim-

Durch diese erstes Erscheinen , hingerissen, und dieser Meister- Vorliebe, womit das ganze Stülk, die festliche Veranlassung und auf den patriotischen geseht, einstudirt und ausgestattet ist, wird es ohne zu danfen haben.

eselbe Fest - Rede von F. Förster, welche e Mad, Crelinger sprach, wurde auch die Vorstellung im Hier rezitirte dieselbe Herr Devrient, ubel- Ouverture den

ein Zuschuß von 20,000 Rthlr. die Strecke von Heteborn is

Hierauf begab si der neren Erfol

Schauspielha nachdem das

eingeleitet. rchester mit C. M. von Webers Abend erdfnet hatte. Sehr passend und interessant war als Einlet-= tung zu dem patriotischen Lustspiel \elbs| eine Ouverture von Frie-

oast, welchen der Herr Ober drich's des Großen eigener Composition gewählt.

Majestät dem Könige, dem gro

i __ Königsstädtisches Theater.

Die Jtalienische Sänger-Gesellschaft des Kdnigsstädtischen Thea- ters gab jur Feier des gestrigen Königlichen Geburtsfestes in der ersten Aufführung der Oper „die Favoritin-/ von Donizetti wieder eine ausgezeichnete Probe ihres Fleißes und cifrigen Gebrauchs ihrer Ta- lente. Ers seit vierzehn Tagen wieder hier versammelt und zum Theil aus anderen Elementen zusammengesezt/ hat dieselbe nun be- reits das zweite neue Werk in Scene gebracht und ein paar andere neu einsiudirt. Die Anerkennung dieser rüstigen Wirksamkeit bleibt nicht aus; die Ftalienischen Opern-Vorstellungen finden immer mehr Anklang und Theilnahme unter unserem Publikum, besonders seit die Kräfte dieser Oper von der Art sind, daß auch die äußeren Mittel und Natur - Anlagen dem guten Willen und der ünstlerischen Ausbildung der Mitglieder in weit hdherem Grade entspre- chen , als in der ersten Zeit dieses Unternehmens. Welch ein Abstand zwischen der gestrigen Ausführung der Fayorita und jener ersten der Lucrezia Borgia im Mai vorigen Jahres : Zu singen verstanden zwar die damaligen Mitglieder alle, und auch der Vortrag war bei den meisten wohlgebildet und schön, aber un- ter den Stimmen befanden sih unreine, heisere und schwache ; bet der einen sdrte das ôftere Detoniren, bei der anderen Härte, Schärfe oder Stumpfheit ; wieder andere, die zwar rein und angenchm klan- gen, wurden nicht durch Lebhaftigkeit des Ausdrucks unterstüßt. Feßt aber finden wir, mit sehr wenigen Ausnahmen, frische, schône und kräftige Stimmen, reine Jntonation und lebendiges, oft bedeu- tendes dramatisches Spiel. Die Ensembles werden meistentheils mit shöôner Präzision , Sicherheit und Euphonie ausgeführt. Nur ein tüchtig gebildeter und durchdringender tiefer Baß wäre der jebi- gen Gesellschaft noch zur Vollsiändigkeit des Effekts zu wünschen, deun in diesem Fach id theils an der ersteren, theils an der lehte- ren Eigenschaft noch Mangel. Z

Die Haupt-Partieen in der gestrigen Oper, Eleonore von Gusman, Sopran, Fernando, Tenor, und Alfons, Baryton, waren durch Dlle. Assandri und die Herren Paulin und Zucconi vortrefflich repräsentirt ; doch auch in den Nebenrollen trat keine den Total-Eindrnck benachtheili= gende Störung hervor; namentich hatte Herr Achille Bassi sich sehr be- müht, das Rauhe seiner Stimme zu mildern. Der Tenor, Herr Paulin, faud hier noch mehr Gelegenheit, als neulich in der „Norma/‘/ seine {dne Gesangsbildung, der jeder Uebergang aus einem Stiminregister in das andere, jede Verbindung der Tdne und Figuren so meisterhaft gelingt, in ihrem vollen Lichte zu zeigen. Eben so sehr zeichnete Die. Assan- dri sich in ihrer neucn Rolle wieder durch Sauberkeit und Anmuth des Vortrages, wie durch Fnnigkeit der Empfindung aus. Die Duo's zwischen diesen Beiden und ihre Arien waren denn auch die effckt= reichsten Particen der Oper. Jhnen zunächst an Wirkung standen cin Trio des zweiten Akts und die Finagle's der zweiten und dritten Abtheilung. i

Die Musik der neuen Oper zeigt uns einen bedeutenden Fort. schritt in Donizetti-s Styl. Es if nicht mehr dieselbe Leichtfertig- feit, der cs nur darauf aukömmt, dem Auditorium cinige hübsche Melodicen hinzuwerfen, ohne fih um die Wahrheit des Ausdrucks zu kümmern, wie wir es in seinen früheren Opern meistens finden. Die Ouvertüre zeigt sogleich den größeren Ernst, mit welchem der Komponist, nach Rossini vielleicht der talentvollste_unter den neueren Ftalienern, an diese Arbeit gegangen, und die ganze Oper hat von diesem edlerem Streben schöne Früchte aufzuweisen, die schönste aber im leßten Aft, welcher fasi durch und durch von seelenvoller - Unger shmiukter, wahrhaft ergreifender Empfindung erfüllt ist- und der einem ähnlichen Aufschwung Rossini’'s im dritten Aft seines „DQthello// sehr nahe kömmt. So hat denn diese Oper na- mentlih auch den Vortheil für sch/ daß die Schönheit der musikalischen und dramatischen Wirkung sih bis zum Schluß hin immer mehr steigert. Das Textbuch is zwar nicht ganz mit der Gewandtheit in Erfindung neuer und interessanter Situationen gear- beitet, die wir an Scribe, dem Verfasser desselben, gewohnt sind; da- für E dat er uns R a einen VAERIQ) durchaus, here E den von tra er Erhebung gegeben , wie er U einen Productionen sonst Fichte leicht begegnet. Die Ausstattung der Dper, in welcher auch eine Orgel in Anwendung kömmt, war in jeder Hin- Lee ey und die Aufführung fand den verdienten

eifall.

Meteorologische Beobachtungen.

1842. Morgeus Nachmittags Abends Nach einmaliger 15, Okt. 6 Ubr. 2 Ubr. 10 Ubr. Beobachtung. Luftdruck .... 339/99” Par. 339/88" Par.| 339/60“ Par. Quellwärme 7,19 R.

Luftwärme ..- + 6,0° R. |+ 9,4° R. + 7,59 R.| Flusswärme 7/3° R. Thaupunkt .….|—+ 2,0 R.|+ 1/,9° R.|\4- 3/3 R. | Bodenwärme 9/5° R.

Dunstsättigung| 71 pCt. 54 pCt. 71 pet. Ausdünstung 0/023 Rh. Welter ...... trübe. trübe, trübe, Niederscblag 0/002 Rh. Wind... WSW. WSW. Ww. Wüärmewechsel +9,9" Wolkenzug - - - W. 6,0° R.

Tagesmittel: 339,82" Par... +7,6° R... 4+ 2.4° R... 65 pCt. WSW.

Auswärtige Börsen. : Amsterdam, 12. okt. Niederl. wirkl. Sch. 525. 6% do. 1014.

Kauz-Bill. —. 5% Span. 15/7. 3% do. —, Pass. 37. Ausg. —, Zinsl. 3%. Preuss. Präm. Sch. —. Pol, —. Oesterr. 108. Antwerpen, 11. okt. Zinsl. —. Neue Aul. 15.

Hamburg, 14. Okt. Bank- Actien 1635. Engl. Russ. 1083.

London, 11. okt. Cous. 3% 93. Belg. 1037. Neue Anl. 155. Pas sive 35. Ausg. Sch. 94. 24% Holl. 527. 5% 1005. 55 Port. 37. 3% 22. Engl. Russ, 112. Bras. 63, Chili 89. Columb. —. Mex. 325. Pera 157.

Paris, 1I. okt. 5% Rente fin cour. L19. 20. 3% Rente fin cour. 80. 30. Anl. de 1841 —. Neapl. au compt. 108. 10. 55 Span. Rente 22. Pass. —.

Wien, Il ok. 5% Met. 109. 4% 1004. 3% 76%. 24% —. 1% —. Bank-Actien 1621. Anl. de 1834 139%. de 1839 109%.

Königliche Schauspiele.

Montag, 17. Oft. Jm Schauspielhause: Der Ehestifter, Lusispiel in 1 Aft, frei nah Goldoni, von J. R. Mifksch. Hier- auf: Ouvertüre, komponirt von Friedrich 11, Und: Zum ersken: male wiederholt: Ein Hand-Billet Friedrichs Il, Lustspiel in 3 Abth., von W. Vogel. Z

Dienstag, 18. Oft. Jm Opernhause: Mit Allerhöchster Ge- nehmigung. Zum Vortheil des Unterstüßungs-Fonds für Wittwen und Waisen verstorbener Mitglieder der Königlichen Kapelle: Der Gott und die Bajadere. (Dlle. Fanny Elsler, von ihrer Reise nach Amerika zurückgekehrt, wird die Güte haben, die Partie der Zoloé hierin auszuführen.) Vorher: Die Braut,

Billets zu dieser Vorstellung sind bei dem Kastellan Herrn Rosch im Opernhause von Montag Vormittag von 9 bis 2 Uhr und Nachmittag von 3 bis 6 Uhr zu folgenden Preisen zu ha- ben: ein Billet in den Logen des 1sten Ranges 2 Rthlr. 1c.

Meldungen zu Billets für diese Vorstellung sind, soweit es der Raum gestattet, notirt, und wird ersucht, dieselben bis Montag Abend 6 Uhr abholen zu lassen, widrigenfalls sie anderweit ver: fauft werden müssen.

son, Schauspielhause: Des Malers Meiskerstück, Hierauf: Fröhlich.

Königsstädtisches Theater.

Montag, 17. Okt, (Jtalienische Opern - Vorstellung.) Zum erskfenmale wiederholt: La Favorita. Grand’ Opera in 3 Atti. Musica del Maestro Donizetti. (Die ersten beiden Akte sind ge- fürzt und in einen Akt zusammengezogen.)

Verantwortlicher Redacteur Dr. F. W. Zinkeisen. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckeret.

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Berlin, Dienstag den 18e Oftober

Ne 289. 1842.

worden sind,

Die hier des General - Gouverneurs will zroar der Standard fúr nur simulirt halten und erflärt eine solche Maßregel daraus, daß der General - Gouverneur, bei der schnellen Communication, welche alle Nachrichten jeßt durch die Zeitungen und die Dampféraft finden, seine wahren, auf offensive Schritte gerichteten Absichten auf keine andere Weise den Feinden habe verbergen fönnen, als durch Vorgebung des Gegentheils. Aber auch dieser Auslegung seßt der Globe von neuem den er- wähnten Erlaß der General-Adjutantur entgegen, welcher vors daß den zum Transport zu verwendenden Lasttrà gesagt werden solle, sie würden nicht weiter als gehen haben und dann bei den zurüfehrenden Truppen verwen- det werden: eine Erklärung, welche der General-Gouverneur, wie jenes Blatt meint, nicht würde haben geben lassen, wenn der wirklich beschlossen Verleßung der so ausdrücklich gestellten Bedingung auf die benen Wortes gewöhnten Eingebornen über- haupt einen so nachtheiligen Einfluß hâtte äußern müssen, man eine solche Doppelsinnigkeit , einer bloßen Kriegslist wegen, V Selbst der Toryistishe Morning Herald führt gegen die Behauptung der Morning Po an, daß schon vor zwei Monaten in London ein eigenhändiger Brief des General Pollock zirkulirt habe, in welchem er schreibe, daß er von dem Ober - Befehlshaber Sir Jasper Nicholls den Befehl erhalten habe, seine Stellung zu verlassen, umzukehren und seine Truppen úber den Jndus zurückzuziehen, ein Besehl, dessen Befolgung er auf eigene Verantwortlichkeit verweigern werde. Einen solchen Befehl aber, meint der Herald, könnte Sir Jasper Nicholls, ohne den besktimmtesten Auftrag Lord Ellenborough's, nur erlassen haben, wenn er wahnsinnig wäre.

Der Morning Chronicle zufol Herrn Ellis nah Rio- Janeiro, außer nem Ablaufe nahen Englisch-Brasilisch außer der Sklaven-Frage, accessorisch au jungen Kaisers Dom Pedro U. und seiner Schwester zum

Streit úber den Werth oder Unwerth des mit den Vereinigten Staaten abgeschlossenen Vertrages, hauptsächlich úber den auf die Gräânzfrage bezüglichen Theil desselben, dauert unter den hiesigen Blättern noh immer fort und hat neuerdings durch eine Rede, welche Herr Featherstonhaugh zu Falmouth in der po- lytechnischen Gesellschaft von Cornwall Herr Featherstonhaug

Kabinet noch schwanke, ob es den von Lord Ashburton abgeschlo{- senen Traktat ratifiziren solle.

_ Der Glandier, dieser finstere Schauplaß des Drama Laffarge, ist vor einigen Tagen an einen Notar für die Summe von 80,000 Fr, verkauft worden.

Der bekannte Chodruc- Duclos, der seit dem Ministerium Villèle durch seine Spaziergänge in dem Palais Royal einiges Aufsehen zu erregen wußte, ist gestern auf der Straße vom Schlage gerührt worden und augenblicklich todt geblieben. Jeder Fremde, der einmal die Pariser Hauptstadt besucht hat, wird sich jener fa- belhaften Erscheinung erinnern,

Straßbur g, 12. Oft. Seit gestern haben uns Dampfschiffe und Eisenbahnen die vielen Hunderte von Gästen, die dem G lehrten-Vereine beiwohnten, wieder entführt. Unter den 1400 ein- geschriebenen Mitgliedern wohnten über 1000 den verschiedenen Secs- tionen bei. Die Fremden waren alle sehr zufrieden mit der Auf- nahme, die sie bei uns fanden, und namentlich zeigte sich in Be- ziehung auf die anwesenden Deutschen die schönste Zuvorkbommenheit und die allgemeinste Achtung für ihr wissenschaftlihes Streben. Ohne Zweifel wird das Projekt, eine encyklopädische Gesellschaft für die Gelehrten der Rhein-Ufer zu bilden, schr bald in Ausführung fommen, wodurch einem schon längst sehr lebhaft gefühlten Be- dürfnisse in unseren Gegenden am besten abgeholfen wourde, Ungefähr 80 Mitglieder des wissenschaftlichen Kongresses machten gestern noch einen Ausflug nach den industriellen Etablissements in Mühlhausen, woselbst man sih im Gebäude der dortigen Jn- dustrie-Gesellschaft vereinig‘e, die Werkstätten der Herren Dollfus, erren Andreas Köchlin und Mayer be- suchte und bei einem Früähstücke fröhliche Toaste ausbrachte.

14 Paris, 12, Okt. Die neuesten Nachrichten aus Algier, welche bis zum ten d, M. reichen, s{weigen noch gänzlich von dem bisherigen Verlaufe der Expedition des Generals Bugeaud, welcher am 29, September an der Spiße eines zahlreichen Corps aufgebrochen ist, um wo möglich die Unterwerfung einiger bisher unabhängigen Gränzstämme zu bewerkstelligen. neuesten Operationen der wieder ins Feld gerúckten Abtheilungen von Masfara und Mostaganem hat man bisher nihts Bestimm- tes gehört, Die Nachrichten aus diesem Theile Algeriens sagen nur, daß die daselbst fommandirenden Generale allem Anscheine nach entschlossen seyen, an den Stämmen, die sich nach geschehe- ner Unterwerfung wieder aufgelehnt, ein furchtbares Beispiel zu geben, und daß sie hoffen, Abd e Kader binnen kurzem in die Wüste hineinzudrängen, Die Nachricht von der Gefangennahme der Familie des Emir hat sich bis jet nicht bestätigt.

Die Colonisations - Arbeiten gehen, tros des nachdrúdcklichen Vorschubs, den die Regierung den Ansledlern leistet, sehr langsam vorwärts, Die Haupt-Anstrengungen der Colonisations-Thärigkeit sind jeßt auf die Dörfer el Aschur und Draria konzentrirt, wohin man den Anbauern auf öffentliche Kosten sogar das Material zur elbst eine große Zahl von voll- [che sich für ihre militairische

„Nachdem FJnstructionen i Indus stehenden Truppen Britischen Provinzen zurückgezogen werden sollen.“

angedeuteten Jnskructionen

FJnhalt.

n. Na Die Eisenbahn nah der Be westroârts vom

Amtliche Nachrichte Frankreich. Paris. Die Verhandlungen mit Belgien. des wissenschaftlichen Kongresses. Brief aus Paris. (Die Feld- zúge in Afrika; Colonisation ; Großbritanien und J sche Anerbietungen. Ueber die Befehle an die Armee in Afgha- nistan. Nebenzweck der Ellisschen Mission nah Brasilien. Featherstonhaugh über den Gränz - Vertrag mit den Vereinigten Staaten. Vermisch Dänemark, Kopenhagen. Der Dänische Komponist Weyse Deutsche Bundesstaaten. Vermählung. Nürnberg. Feier am Tage der Vermählung des Kronprinzen. Programm der Grundsteinlegung der Befretungs- Halle, Stuttgart, Hannover. rmählung des Kronprinzen. Schwerin. Schreiben aus Frankfurt a. M. (Urwahlen; sie; Jndustrie - Ausstellung zu Mainz; Thorwaldsen;

Schweiz. Neuchatel. Erwiederungen des Gouverneurs auf einige Petitionen. ina. Kla E Ana h gerung der Uge O Lerationen und r _Ningpo. Bermis de M en Punkte. MRdumung von nland. Berlin. Rektor-Wechsel und Jahres- Kroni - Wilhelms-Universität. Stettin. Veiee m A s

tages.

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Die Kunst-Ausstellu 1842. (Zweiter Artikel.) Jahresfest des wissenschaftlichen Vereins am 415. Oktober.

schen Gränze,

dauernde Krankheiten.) Gerücht über Chinesi-

München, Der Einzug und

ern ausdr

dnigl. Einwilligung is Peschauer zu

Rückzug nicht Erfüllung des gege

nicht gewagt haben würde.

Mieg und Comp., der

Amtliche Uachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der Kdnig haben Allergnädigsk geruht: Den bisherigen Ober-Landesgerichts-Chef-Präsidenten Bode zu Stettin zum Wirklichen Geheimen Ober-Regierungs-Rath und Direktor im Ministerium des ZJnnern zu ernennen,

ge, hâtte die Sendung des der Verlängerung des sei- en Handels-Vertrags und

Auch úber die ch die Vermählung des

Bekanntmachung.

Mit Rüeksicht auf den gegenwärtigen Umfang des Berliner L Lt vel S: uuar E ab é Preis desselben auf jähr thlr. gr. pro Exemplar hiermit festgestellt.

Berlin, den 14. Oktober 1842. fesigest

General-Post-Amt,

efommen: Der Fürst Michael Galißin, von Tilsit. Kaiserl. Russische General-Major, Freiherr von Meyen-

l. Niederländische General-Major und imburg-Stirum, nah dem Haag,

halten hat, wieder Nah- war bekanntlich mit dem Obersten Mudge zusammen von Lord Palmerston als Königlicher Commissair nah Amerika gesandt worden, um das streitige Ter- raín aufzunehmen und wo möglich die im Vertrage von 1783 an- gegebene Gränze ausfindig zu machen.

rung befommen.

Seine Ansicht Úber den mit vielem wird daher von den Vertheidigern unbenußt daß die Meinung

dorff, von Dresden, Abgereist: Der Kdni

General-Adjutant Graf von Lobe ausgesprochen hat,

des Lord Ashburton ner aber heben hervor, der in nur untergeordneter Stellun tend und nur in Bezug auf einen habe, nicht von großem Einflusse seyn dürfe bei Beurtheilung des abgeschlossenen Traktats selbst und seiner Bedeutung im Großen : Herr Featherstonhaugh bevorwortete in seiner Rede, daß die Britischen Minister während der Unterhandlungen mit den Vereinigten Staaten sets mit der loyalsten Berücksichtigung der Interessen und der Ehre Großbritaniens zu Werke gegangen seyen, und zwar insofern sie feine Aasprüche erhoben hätten, welche nicht auf dem unbezweifeltsken Rechte Englands beruht, oder die nur unter Beeinträchtigung des guten Glaubens und strenger Gerech- tigkeit aufreht zu erhalten gewesen wären. er und sein Kollege bei Untersuchung des Terrains eine Linie, bedeu- tend weiter súdwoârts belegen, als die von den Vereinigten Staaten in Anspruch genommene, für die durch den Traktat von 1783 be- stimmte Gränzlinie erfannt zu haben glaubten, daß das zwischen diesen beiden Linien liegende, demnach streitige Terrain nicht nur einen bedeutenden Umfang (7 Millionen Acres) gehabt habe, son- dern daß auch, wenn man die Amerikanische Gränzlinie als die richtige hâtte gelten lassen wollen, die Communication zwischen Kanada und den übrigen Britisch-Amerikanischen Kolonieen, dem offenbaren Sinne des Traktats von 1783 geradezu entgegen, für England nicht freigeblieben seyn würde. sey nur unter drei Entschlússen die Wahl gewesen. entweder auf dem Rechte Englands bis aufs Aeußerste beharren, was dann leicht zu einem allgemeinen Kriege hâtte führen können, oder man fonnte die Sache von neuem an einen Schiedsrichter weisen oder endlih durch einen Vergleich den Streit gütlich bei- j Die lebtere Alternative habe Eintritt des neuen Ministeriums dem Lord Aberdeen zur Annahme empfohien, so innig er auch persónlich von dem Rechte Englands auf die von ihm aufgefundene südlichere Gränzlinie úberzeugt sey. Der Vergleich sey jeßt zu Stande gekommen, und wenn man von allen Partei-Ansichten über denselben abstrahiren wolle, so músse man finden, daß England sich durchaus nichts vergeben habe, denn die Vereinigten Staaten hâtten ihre bis dahin so hartnâckig vertheidigten Ansprüche vollständig aufgegeben, das skreitige Territorium sey so viel möglich in zwei gleiche Hälften getheilt worden, und England besie die Hälfte, deren Besiß für das Wohl seiner Kolonieen wesentlich nothwendig sey, da sie die freie Verbindung zwischen denselben allen feindlichen Eingriffen entziehe und alle mili- tairischen Positionen auf den bisher von den Vereinigten Anspruch genommenen Höhezúgen ohne alle Ausnahme in die Großbritaniens gebe. Andererseits habe man den Vereini ten die für sie wichtige, für England nie b liche Hälfte des bestrittenen fahrt auf dem St. John freigegeben, weges, wie man behauptet habe, den Recht der Beschiffung jenes Stromes 9 deres Rechce verleihe, a

Errichtung ihrer Wohnungen, ja s ständigen Blockhäusern liefert, welche | Bestimmung unbrauchbar oder überflüssig gezeigt haben. Auf Verwendung des mit der Leitung d Grafen Guyot hat die Regierung au eine Geld-Unterstübung von 600 Fr. bewilligt. Ungeachtet aller dieser Begünstigungen, wagt man indessen in Algier selbst noch immer nicht, an den glúckcklichen Erfolg der gegenwärtigen Coloni- fations-Versuche zu glauben. Der Korrespondent eines Touloner Blattes erklârt geradezu, daß die Franzosen nicht Ausdauer genug besißen, um die Schwierigkeiten einer ersten Niederlassung zu be- siegen, und daß man entweder Ausländer nach Algerien kommen lassen oder Straf - Gefangene dorthin shicken müsse, wenn man in dem Anbau des Bodens jemals ernstliche Fortschritte machen

eines Beamten, nicht anders denn vorberei- heil des Traktats, mitgewirkt

ieser Arbeiten beauftragten ßerdem für jeden Ansiedler

Zeitungs-Uachrichten.

Ausland.

Frankreich.

Paris, 12. Okt. Die Verwaltung der bffentlichen Bauten zeigt an, daß die Licitation für die Eisenbahn von Paris nach der Belgischen Gränze, so weit dieselbe durch das Departement der Seine und Oise gehe, auf unbestimmte Zeit hinaus sey. Ein zweimal gescheiterter Versuch, Unternehmer sür diesen Bau, zu den von der Regierung aufgestellten Bedingungen, zu ‘finden, wird nun wahrscheinlich die Administration der öffentlichen Bauten veranlassen, jene Eisenbahn auf

Ueber die Handels-Politik Belgiens enthält das Commerce Notizen, die es aus ganz zuverlässiger Quelle geschöpft und fár die es deshalb auch allein verantwortlich blei- | ben muß. Es sagt: „Man erinnert sich, wie sehr Frankreich er- staunte, als das Belgische Ministerium Deutschland aus freien Stúcken Zugeständnisse machte, nachdem es den Tarif des Lei- nengarns zu seinem Vortheile mit uns regulirt hatte, Wir be- siben gegenwärtig das Geheimniß dieses es dem Publikum mittheilen. zwei Unterhandlungen zu gleicher Zeit. das lebhafteste und inständigste mit dem in Stuttgart ver- sammelten Kongresse, um den Eintritt Belgiens in den Zoll- Berein zu erlangen. Da man aber die ungeheuren Schwierigkei- ten kannte, die sih jener Frage entgegenstellten, so versuchte die Bröüsseler Diplomatie, Deutschland vor der Union mit Frankreich Furcht einzuflößen, wie man jeßt in Frankreich die Furcht vor einer Union mit Deutschland ausbeuten will. Man sandte daher, angeblich insgeheim, einen Belgischen Kommissarius nah Paris, um sih dadurch den Anschein zu geben, als ob man mit Frank- u gleicher Zeit verkündete man eine nigs Leopold nach Paris. Diese

und Ganzen.

Dann erzählte er, daß

Heftiger als je wüthen in diesem Herbste die Krankheiten in er Afrikanischen Armee, Die unaufhörlichen Expeditionen wäh- wöhnlich heißen Sommers sind die wirksamste Ur- j dur welche ein Drittheil der Armee dienskunfähig geworden is, Nach genauer Zählung befanden sich im September in den verschiedenen Spitälern des Französischen Afrika niht we- 24,266 Kranke und Verwundete. en Heil:Anstalten nicht für die Aufnahme und Verpfle- Kung einer so ungeheuren Menge von Kra Diese haben daher zum großen Theil sehr Uebrigens vergeht keine Woche, ohne ette und den benachbarten Häfen Schiffe mit von denen sehr viele die Fran-

eigene Kosten ausführen | Fend des unge

ache gewesen,

Nacúrlich sind die

nÉen eingerichtet, und schlecht untergebracht Unter diesen Umständen

werden müssen. Man fkonnte

Marseille, Toulon, C Hunderten von Kranken ankommen, i zösische Erde nur berühren, um ein Grab in ihr zu finden, Man darauf, daß nur geübte und körperlich daten, die zuvor im súdlihen Frankreich akklimatisirt Afrika gefchickt werden, welches vorzüglich den jungen, bar aus dem Vaterhause unter den Afrikanischen Himmel verpflanzten Soldaten verderblich sey.

Großbritanien und Jrland.

London, 12, Okt. Die heutige Times erwähnt eines Ge- wonach eine einflußreiche Partei in China den dortigen Eröffnungen gemacht hätte, welche darauf den jeßigen Kaiser abzuseßen, eine andere Re hren und, falls eine solche Revolution gelänge, in sowohl in politischer wie in kom- mit Großbritanien zu treten.

der Morning Post, daß der General-Gou- verneur von Ostindien nie und zu keiner Zeit den Truppen in an den Befehl zum Rúckzuge habe zugehen lassen, hat ig Glauben bei der hie nimmt es als ausgemacht an, da schon den Befehl zum Rückzuge gegeben und denselben erst auf en des Ministeriums wieder zurückgenommen hrt zur Begründung dieser Ansicht den Ein- ang eines am 14, Mai d. J. aus der General- Adjutantur des stindischen Heeres erlassenen Tagesbefehls an, welcher wörtlich

andvers und können Das Belgische Kabinet leitete s unterhandelte auf

dringt von Algerien aus rústige Sol \sogleich nah dem

reich unterhandeln wollte, und nahe bevorstehende Reise des K Taktik hatte den doppelten Zweck, entweder den Stuttgarter Kon- greß zum schnellen Abschluß der Unterhandlungen zu verleiten, oder aber die Unterhandlungen mit Frankreich ernstlich fortzuseßen, wenn Deutschland, troß der Belgischen Feinheiten, nicht in die Falle ginge. Dies Leßbtere is geschehen, und alsbald sehen wir die Bröüsseler Presse und die Presse unseres Hofes die dfféntliche Meinung auf einen Zoll-Verein zwischen Belgien und Frankreich vorbereiten. Die Verwerfung der Belgischen b das Zeichen zur Abreise des Königs Leopold nah St. Cloud. oll-Verein hat seine Jndustrie und seinen Handel der Bel- gischen Jndustrie nicht aufopfern wollen,“

ournale enthálten Privatbriefe aus London, mit der rade unwahrscheinlichen Nachricht, daß das Englische

Britischen Behörden

form einzufú freundschaftliche Verbindungen, merzieller Hinsicht,

Die Erklärung Staaten in

en Presse Lord Ellen esonders werthvolle súd- berlassen und die Schiff- welches Lestere aber keines: Amerikanern ein ausschließ hre und ihnen für

ls sie bisher besaßen

orschlâge in Stutt- orough wirklich iums ausdrúckliches Verla Territoriums Úú

hat. Der Globe

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