1842 / 309 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Bildung erhalten, in einem Zustande halten übt gewesen sînd, um im L telmäßigen Stande von Weltpriestern ihrem Jnstitute höheren Glanz zu verleihen. Die Angabe is einer Beschwerdeschrift ent- nommen, welche die Vorsteher des Seminars ihren Oberen ei reicht oben, Nicht ohne Bedeutung für die Ansichten über Klöster und für deren Zukunft in der Schweiz ist das Anerbieten der Thurgauischen Klöster, die sich um Wiedereröffnung ihres Novi- ziats bewarben, sh dem Staate n durch die bisherigen Geld : Beiträge, Leitung von Gymnasien und weibli gar den Protestanten einige Pläße vorbehalten wären. Das An- erbieten wird im Thurgau wohl so genau untersucht werden, daß sein Werth klar genug an den Ta Auf protestantischem Boden

Verhandlung über die Trennung der- in den Welschen Kantonen Genf und Waa ratoren und, wie es scheint, unter großer Theilnahme des Publi- kums geführt wird, Jn Genf kann eine Schußbschrift für jene rennung, von protestantischer Seite ausgegangen, nur ein alte Calvinische Staatskirche seyn, der Reformation großentheils auf und eine Ausscheidung der Kirche olge hâtte, daß die Katholiken einen ß auf den Staat befâmen.

höchst feindseliger Angriff auf die da der ganze Genfer Staat seit seinem Protestantismus beruht aus dem Staate die politische F ihrer Zahl angemessenen Einflu bezeichnet die Genfer Schubschrift für Trennung der Kirche Standpunkt dadurch, daß sle zur freien protestantischen Kirche Freiheit der Forschung anerkennt. Hier ist für jenen Grundsaß fromme Professor Vinke aufgetreten, in literarischer Hinsicht als einer der besten Französischen Prosaisken der Gegenwart bekannt. Ein Hauptpunkt des langjährigen Streites zwischen dem Staate und den Methodisten in der W für welche anfangs die Methodisken kämpften, geduldeten waren, später hingeg waren, der Staat einstehen mußte. sation {loß vor ein paar Jahren de

Jeden rechnen will, der die

Ganz anders in der Waadt.

Landes - Kirche aufstellte ,

konnten, s{hüßte sie die liche Ansprüche. Beinahe all

sich seither der neuen Verfassu

nisse.

Einen Gegensaß zu Waadt sowohl als Genf bildet derma-: len Zürich insofern, als hier kein Boden wäre, von Kirche und Staat ernstlich zu betreiben, ren hat die Kirche so gewaltig sich im Sta daß, wenn se auch ihre damali ben müssen, und in manchen Tendenz zur Reaction schon tiefe der jeßigen Stimmung des Kant Erfahrungssaß in Ehren besteht vertragen; dagegen sind in Zürich durch ebe Es Me Ee und QUTT angere er doppelten Freiheit zu halten, dafür härte die Züricherische Geistlichkeit Grund genug, da feine L I entschieden Über die andere vorherrscht. Raktionalisten, meist Scháler des Züricherische befindet sich unter den âlteren Pfarreien n naturalisten; die Mehrzahl der jungeren ha

von Vernachlässigung zu er-

manche noch jüngere haben unter Nitsh studirt. Als aber- in ande selbst neben einem mit-

dieser Geistlichkeit durch die mehrjährige osition des jungen Lehrerstandes der Eifer für ihren S Sus und sie am Ende des vorigen Decenniums, theils durch eigene Leidenschaft, theils gendthigt durch die ihrer Gemeinden, an die Spiße einer revolutionairen Volksbewegung treten mußte, da war es naturlich, daß Stimmen gegen Glaubens- und Lehrfreiheit mehr Anklang unter den Züricherischen Geistlichen fanden, als in auviger Zeit, wo Jeder an sich selbst gedacht hâtte. Die seitherige er

G

ihre natürliche Lage zurück ¿ Stimmungen an einer Arbeit zu beobachten, womit seit vielen Jahren die Synode der Züricherischen Geistlichkeit si beschäftigt, nâmlich einer neuen Bearbeitung der Liturgie, des Gesangbuchs und der übrigen kirchlichen Werke. Geistliche von freieren An- sichten sind es, die sch dessen am meisten angenommen. Aber gerade unter ihrer Klasse haben Einige die Arbeit über“ jene bewegte Zeit hinzuhalten gesucht, damit sie nicht ein Produkt derselben werde. Sie führen für diese Verschiebung noch den allgemeineren Grund an, daß eine Zeit, in der innerhalb einer egebenen Landeskirche sich ein allgemeines, kräftiges, kirchliches

üßlih zu machen, nicht nur sondern durch Stiftung und chen Arbeitsschulen, worin so-

fommen wird.

(lé vor Allem eine lebhafte vom Staat auf, die dt von begabten Lite-

hinterlassen sollte, sondern, daß sih da nichts Besseres thun lasse, als der Forschung, die allein zu einem solchen Bewußtseyn werde führen fönnen, die volle Freiheit zu bewahren; in dem neuen Züri- cherischen Katechismus ¿. B,, der einzigen jener Arbeiten, die bis jeßt zu Stande gekommen, habe man dur vorsichtige Redaction auf alle vorhandenen Cane Rücksicht zu nehmen gesucht, aber darum auch das Abbild e

2216

tand immer lebhafter wurde,

nderung der öffentlichen Zustände, die Umstimmung mancher emeinden, scheinen nun aber diese Geistlichkeit allmälig wieder in u bringen. Jneteressant ist es, diese

ewußtseyn noch nicht ausgebildet habe, keine kirchlihen Werke

ner bloßen Uebergangszeit erhalten.

aadt war die Glaubensfreiheit, so lange sle die blos

en, als sie mächtig geworden 4. Nov. 6 Ubr. 2 Ube. 10 Ubr.

Meteorologische Beobachtungen.

1842, Morgens | Nachmittags Abends Nach einmaliger Beobachtung.

Eine neue Kirchen: Organi- n Kampf. Jndem sie eine wichtigsten vor- neben einander Plaß finden Glaubensfreiheit gegen ausschließ: e methodistischen Geistlichen scheinen ng gefügt zu haben. Doch von der Ueberzeugung aus, daß der innere Glaube des Ein nen äußeren kirchlichen Verband bestimmen solle, É einem gänzend geschriebenen Buche gegen eine L haupt, und verlangt die Freigebung der Kirche an die Bekennt-

Lustdruck .….. 336,50" Par. 336,52" Par. /337,05"” Par. | Quellwärme 7/3® R, Luftwärme .….|—+ 0,6° R.|+ 3,8°R. -+ 0,2° R.| Flusswörme 4,5° R. Thaupunkt .….|— 1,7° R. |+ 1,6° R.|— 4,2° R. | Bodenwürme 7,8° „R. Dunstsättigung| 82 pCt. 83 pCct. 86 pCt. Ausdünstuvg 0/020, Rh.

in welcher handenen kirchlichen Parteien

Wolkenzug .….. NO. 4,6° R.

elnen auch sei: Tagesmittel: 336,68" Par. 4 1,5° R... L4°R... 78 pCt. ONO.

mpft Vinet in andesfirche Úber-

trübe. heiter. Niederschlag 0,031 Rb. N. N. No. Wüärmewechsel --3,5®

Berliner Börse, Den 5. November 1842.

Fonds. z| Pr. Cour. Actien. |x Pr. Cour.

Brief. | Geld. Brief. | Geld.

um die Trennung denn vor drei J ’faate geltend gemacht, sprüche seither hat aufge: Volkes sogar eine ßt haben mag, in acification noch der taat: und Kirche sich n jene Ereignisse die gt worden.

St. Schuld-Sch.*) |35| 10347 | 10354] Bri. Pots. Kisenb. Pr. Engl. Obl, 30. | 4 Präm. Sch. der Seehandlung. 907 Kur- u. Neumärk. Berl. Aub. Eisenb. Sehuldrverschr. 102 Berl Stadt-Obl. *) |35| 102% Danz. do. in Th. 48

Wurzel gef,

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Westp. Pfandbr. 102% Grossh. Pos. do. 106 do, do. « 102% Ostpr. Pfandbr, win Pomm. do. C 103% Kur- u. Neum. do 1045 Scblesische do. |: 1027

eung in ihr selbst Eine große Zahl von n Theologen Schultheß, eben manchen Supra- t unter Schleiermacher,

*) Der Käufer vergütet auf deo am 2, Januar 1843 fälligen Coupon } pCt

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Bekanntmachun Daß zu dem Nachlasse des unlängst Regierungs- und Konsistorial - Advokaten © Heinrich Märker hier auf Antrag der Erben ben von Uns der Ediktal-Prozeß eröffnet und Mittwoch der cilfte Januar 1843 als peremtorischer Anmeldungs- Termin dergestalt, daß alle diejenigen, welche an dem bezeichneten Nach- lasse aus irgend cinem Rechtsgrunde , insonderheit aus etwanigen, zwischen ihnen und dem genannten Regierungs- und Konsistorial-Advokaten standenen Geschäfts-Verbindungen, ben vermeinen und solche nicht be und G desfalls uit A Erb-Fnte -Devollmächtigtem, dem Regierungs- Konsistorial - Advokaten Heinrich Augu N bier,

nicht hon vereinigt

haben, an dem ged Vormittags X Uhr vor Uns Forderungen, bei Verlust de be Ta,

ischung in den vori gleich aber auch einigen haben, be

wohlthat der Wiederei anzumelden und zu vesc

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Gera, den 26. Juli 1842.

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0 F . U 0 #8

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zu numerirten Pläßen clesingerschen Musikhandlun

g und in der Sing-

j Schwerin in Mecklenburg Rin

Allgemeine

_Preußische Staats-Zeitung.

Ne 309 @

FJInhalt.

s wie va f has Peri Yan Die Bel lfde Zoll - Frage. General

dl: s Paris. (Die Parteistelung der Provinzen FE E 15 U Vereinigungs - Frage. Haltung des L%ournal des Débats in derselben; General Pajol; Coali- 7ion. Die neuesten Nachrichten aus Afrika: Ben Salem; die leßte Razzia des Generals Lamoricière; Tediini.)

Großbritanien und Jrland. London. Geheimeraths- und Ka- binets-Sibßungen. Prorogation der Kanadischen Legislatur. Rechlfertigung des Aberdeenschen Schreibens an die Admiralität. Ebenezer Elliot’'s Rath an die Arbeiter. Vermischtes. Schrei- ben aus London. (Fortschritte des Studiums der Deutschen Sprache; der Kanadische Getraide-Zoll ; die O’Connell - Rente.)

Niederlande. Haag. Die Adresse der Generalstaaten.

Deutsche Bundesstaaten. Braunschweig. Eisenbahn. Luxemburg. Die Deutsche Bevblkerung des Großherzogthums. Spanien. Schreiben aus Paris. (Die nächsien Cortes; die direk-

ten Steuern; Spaniens Metall-Reichthum.) i

Portugal. Abschluß der Tarif-Convention. Finauz-Operationen. Ankunft Französischer Prinzen und des Commodore Napier. Vermischtes. ; L

Strbien, Bericht der Serbischen Zeitungen über die leßten Hand- lungen des Fürsten Michael.

Meriko. Funvasion in Texas.

E Haiti. Schreiben aus Paris. (Finanzlage ; die Französische Schuld gen von Mad. Schober: | P ;

und der Aufbau der zersidrten Städte; Geldverkehr.)

Iuland. Berlin. Die Preußischen Offiziere in Kautasen und Afgbanistan. Magdeburg. Versammlung de! Sri Schreiben, aus Elberfeld, (Die Düsseldorf-Elberfel- der Eisenbahn.)

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der Kdnig haben Allergnädigst geruht: Dem Prediger Winkler zu Liebenwalde den Rothen Adler-

! Orden vierter Klasse, und dem evangelischen Küster und Schul-

lehrer Franz zu Sarranzig bei Dramburg das Allgemeine Eh-

| renzeichen; so wie

Dem Ober- Landesgerichts «Rath Lenbße in Halberstadt den Charafter eines Geheimen Justizraths zu verleihen. _

Se. Königl. Hoheit der Prinz von Preußen is nach

Ihre Königl. Hoheit die hier wieder eingetroffen.

rinzessin Karl ist von Weimar

Dem Kaufmann Moriß Güterbock in Berlin is unter dem 5. November 1842 ein Einführungs-Patent : 1) auf sogenannte Zündbänder und deren Füllung, so wie 2) auf zwei Gewehrs{chlösser für Zündbänder, E in der durch Zeichnung und Beschreibung nachgewiese- nen Zusammenseßung, / auf acht Jahre, von jenem Tage an gerechnet , und für den Um- fang der Monarchie ertheilt worden.

Angekommen: Der Fürst Eduard von Schönburg- Hartenstein, von Wien.

Berlin, Montag den 7®% November

Französischen Jndustrieen, unter dem Vorsiße des Herrn Minerel, Präsidenten des General-Conseils der Fabriken, stattfinden. Alle Handels-Kammern, so wie die konsultativen Kammern des König- reichs, werden dabei durch Abgeordnete repräsentirt werden. Man meldet bereits die Ankunft der Repräsentanten von Havre, Bou- logne, Nevers, Chateauroux, Laval, Met, Rheims, Abbeville, Lille, Valenciennes, Orleans und St. Etienne.“

Man hat seit einem Monate zu verschiedenen Malen wieder- holt, daß Herr Thiers sich zu Gunsten des Zoll-Vereins mit Bel: gien erklärt habe. Nach den Aussagen einiger Deputirten indeß, welche Herrn Thiers in Lille besucht haben, scheint es, daß er sich sorgfältig hütet, eine bestimmte Meinung über diesen Gegenstand abzugeben. Ein Journal behauptet, zu wissen, daß er auf eine Eröffnung, die ihm von einem hohen Orte her gemacht worden sey, um ibn aufzufordern, sich zu Gunsken- der Union auszusprechen, geantwortet habe, daß er feine Verpflichtung eingehen könne, bevor ihm nicht der ministerielle Plan in allen seinen Details bekannt sey.

Sämmtliche Oppositions-Blätter sprechen sich heute mit großem Unwillen úber die Abseßung des Generals Pajol, deren Grund noch immer nicht angegeben wird, und über das gestern mitge- theilte Schreiben des Marschalls Soult aus. Sie theilen zu gleicher Zeit das Schreiben mit, welches der General Pajol schon unter dem 26sten v. M. an den Kriegs-Minister gerichtet hat. Dasselbe lautet folgendermaßen :

¡Herr Marschall: Sie haben mich wissen lassen, daß mir das Kommando über die erste Division entzogen werden würde. Jh war auf diesen Beschluß nicht vorbereitet; aber der Gedanke, daß er ge- faßt worden is, seitdem fast länger als drei Jahre die g:dßte Ocd- nung und Ruhe in Paris herrschen, ewährt mir einige Genugthuung. Das Gefühl meiner persdnlichen Würde hat mir niemals erlaubt, meine Dienste gel!lend zu machen , und wenn ih Jhre Aufmerkjain- keit cinen Augenblick auf dieselben lenke, so geshiedt es nicht, seyen Sie fest davon überzeugt, um gegen eine unverdiente Ungnade zu pro- testiren. Seit 52 Fahren Soldat , seit länger als 30 Fahren Gene- ral-Lieutenant, war ih in den drei leßten Feldzügen des Kaiserthums so glücklich, wesentliche Erfolge an der Spihe zahlreicher Armee. Corps zu erringen, und man weiß, daß ich unter den Generalen, denen der große Feldherr den Marschallstab bestimmte, obenan stand. Vielleicht war es mir erlaubt, zu glauben , daß es der Juli-Regierung geziemt hâtte, mir jene Belohnung zu bewilligen und eine laut aus- gesprochene Absicht des Kaisers zu verwirklihen. Weit davon entfernt , dergleichen Rechte Eten ; scheinen Sie, Herr Mar- {hall , vielmehr geneigt , mir pldzlih einen Posten zu entzichen , auf welchem ih seit 12 Jahren schwierige Tage bestanden habe. Eine solche Abseßung hat für mich nichts Furchtbares ih habe das Un-

lúck bereits fennen gelernt. Meine lange Laufbahn wird nicht ruhm- los gewesen seyn; meine Mitbürger geben-mir das--Zeugniß-- daß meinem Lande beständig mit der uneigennüßbigsten Hingebung gedient habe. Welche Härte mir daher auch das Schicksal vorbereitet, ich erwarte mit Resignation das Urtheil, mit dem man mich bedroht. Genehmigen Sie u. s. w.“/ -

Der Messager meldet, daß es in Bernay vom 28sken d. u Unruhen gekommen sey, weil die dortigen Arbeiter in den Band-Fabrikes eine Erhöhung des Lohnes verlangten. Nachdem alle Maßregeln der Güte vergebens versucht worden waren, um die Ordnung und Ruhe wieder herzustellen, mußte die bewaffnete Macht einschreiten, wobei es nicht ohne Blutvergießen abging. Sechs von den Unruhestiftern wurden verwundet, Mehrere ver- haftet, und gegen Abend war die Ruhe vollkommen wieder her- estellt. ; ges Heute, als am Allerheiligenfeste, ist die Börse geschlossen.

«« Paris, 1, Nov. Eine große Anzahl Handels- Kammern,

J so wie die Handels: Tribunale, haben Abgeordnete nah Paris ge- z Abgereist: Se, Excellenz der Ober - Marschall des König-Ÿ E reichs Preußen, Graf zu Dohna-Wundlacken, nah Turin.

sandt, um gegen die projektirte Zoll: Vereinigung zwischen Frank-

F reih und Belgien zu protestiren, Die dem Könige überreichte F Adresse der Deputation der Stadt Elbeuf hat einiges Aufsehen F gemacht, allein die von Ludwig Philipp ertheilte Antwort scheint Y die Abgeordneten nicht sehr befriedigt zu haben, und es geht daraus

4 hervor, daß das Projeft in der nâhsten Session bestimmt den

Zeitungs -Uachrichten. Ausland. Frankreich.

hehlt, auf die das Projekt eines Zoll -: Vereins mit Belgien stoßen würde, und wir haben mehrere Male darauf aufmerksam ge- macht, welhe Schonungen die Achtung vor großen National- Jndustrieen dem Ministerium auferlege. Aber wir haben immer behauptet, und dies ist noch unsere Meinung, daß man die Folgen jener Handels - Union auf eine seltsame Weise Über- treibe, Die Besorgnisse, welche man úberall verbreitet hat, die Aufrufe, welche man beständig an sehr empfindliche Jnteressen er- gehen läßt, haben den doppelten Uebelstand, einen falschen Begriff von dem in Rede stehenden Projekt zu geben und eine Art von panischem Schrecken zu verbreiten. Zett, man kann es sich nicht länger verbergen, befinden wir uns in voller kommerzieller Aufre- gung. Die Adressen, die Bittschriften, die mit so vielem Aufsehen niedergeseßten Vertheidigungs-Comité?s konnten nicht dazu beitra- gen, jene Besorgnisse zu beseitigen, und gegenwärtig sehen wir in Paris einen wahr afen industriellen Kongreß versammelt, wäh- rend die Fabrikstädte einen Schrei der Noth ausstoßen; als ob der Handel am Vorabend einer Bartholomäus - Nacht stände. Mana fann allerdings das Gewaltsame und das Falsche in dieser Lage leicht unterscheiden ; aber die festesten und entschlossen: sten Männer werden eingestehen, daß ein solcher Zustand der Dinge ín Ueberlegung genommen werden muß.“

Der Moniteur parisien enthält Folgendes: „Am sten d, M, wird in Paris eine Versammlung der Repräsentanten aller

F Kammern vorgelegt werden wird. Die in der erwähnten Adresse enthaltenen Argumente sind fask dieselben wie die aller úbrigen F Gegner des Projekts; man macht darin den Unterschied des Um- F fanges beider Märkte, den untergeordneteren Zustand der Franzd- F sischen Jndustrie und die furchtbaren Veränderungen, welche diese F beiden Umstände in dem Vermögen der Französischen Produzenten

Paris, 1. Nov. Aus den nachskehenden Aeußerungen des Journal des Débats scheint hervorzugehen, daß das Ministe- F rium, durch die kommerzielle Aufregung, welche sich über das ganze F Land verbreitet, gehemmt, den Plan wegen eines Zoll-Vereins mit Belgien zu verschieben entschlossen ist, Das genannte Blatt sagt unter F “Anderem: „Wir haben uns die ernsten Schwierigkeiten niemals ver-

Kervoraringea würden. Der König scheint, wie gesagt, auf diese tüdcksichten kein großes Gewicht gelegt zu haben und die Abgeord- neten sind eben nicht sehr erfreut zurückgekehrt.

Die Fabriken in Rouen haben ebenfalls eine Kommission er- nannt, die ihre Einsprúche nach Paris bringen soll. Diese Fa-

4 brikstadt fürchtet für ihre Baumwollen- und ihre bedruckten Lei- | nenzeuge. Die Deputirten des Departements der unteren Seine, alt Hauptort Rouen ist, scheinen sämmtlich geneigt, sih der

Zoll-:Verbindung widerseßen zu wollen, und fangen bereits an,

einen systematischen Widerstand zu organisiren, Jm Departement

du Nord, welches fast eben so viele Deputirte zählt, wie das De- partement der Seine, herrschen dieselben Gesinnungen. Herr Roger (du Nord), welcher in der Kammer sit, arbeitet an einer Abhandlung, worin er alle Nachtheile der Union zwischen Frank- reih und Belgien kurz zusammenstellt, Man weiß, daß die Han- dels-Kammer von Lille Abgeordnete nach Paris gesandt hat, die sich am 4. November versammeln werden, um ihre Be- shwerden an dem Fuß des Thrones niederzulegen. Sedan, die Geburtsstadt des Handels - Ministers, macht gemeinsame Sache mit den Städten Louviers und Elbeuf und protestirt ener- gisch gegen die Union. Herr Cunin- Gridaine ist bekanntlich der entschiedene Gegner des Projekts, und er würde lieber sein Por- tefeuille niederlegen, um in der Kammer die Jnteressen seiner Mitbürger von Sedan zu vertheidigen, als sih den Ansichten des Königs fügen. Aber nicht nur die Handels-Tribunale und Han-: dels - Kammern sind in Bestúrzung und treffen Verabredungen ; auch die Munizipal:Conseils sprechen sich lebhaft gegen die Zoll- Vereinigung aus; so hat sich unter Anderen das Munizipal:Con- seil von Valenciennes am 28. Oktober versammelt und beschlossen, dies Projekt zu verwerfen, weil es für das Departement du Nord

1842.

im Allgemeinen und für das Arrondissement von Valen-iennes insbesondere nachtheilig sey.

Diese Manifestationen sind jedoch weniger zahlreih im Sü- den als im Norden; ja einige Weinbau- Distrikte cheinen sogar sehr geneigt, die Union anzunehmen. Es is dies der alte Anta- gonismus zwischen dem Süden und dem Norden; dieser will das Schuß-System, jener das Prohibitiv-System. Mismes, Lodève, Clermont, Mazamet :c., wo man Tuch und Seidenwaaren fabri- zirt, sind indeß gegen das Projeft. Lyon will nichts davon hören, und Herr Fulchiron, Deputirter des Departements du Rhöne, der in Paris ein Centrum des Widerstandes errichtet hat, scheint Herrn Guizot frâftig opponiren zu wollen.

Man hat viel Über das esezmäßige und selbst Verfassungs- mäßige der Versammlungen von Deputirten vor der Erdffnung der Kammern geskritten und bei dieser Gelegenheit von Angriffen gegen die Würde der National - Repräsentation gesprochen. Man hat die Kirchthurm- und Boutiken - Jnteressen hervorgehoben, die sich der allgemeinen Sache entgegenstellen. Dies Alles ist wahr ; allein man hat nicht das Recht, sich darüber zu beklagen. Und wenn man die Versammlungen für rein politische Projekte und Fragen gestattet, so muß man sie auch fúr die Erdrterung in- dustrieller und kommerzieller Fragen dulden. Weshalb endlich wundert man sich, daß diese lcßteren Fragen eine so große Aufregung erzeugen, wenn die Regierung sich einmischt ? Hat man nicht seit zwölf Jahren die Herrschaft der ma- teriellen ZJnteressen gepredigt? Hat man daraus nicht einen Hebel gemacht, den man bei allen politischen Jntriguen in Bewegung seßte? Sind sie nicht ein Mittel der Wirfk- samkeit für alle Ministerien gewesen, und ist nicht jede politische Maßregel zum Besten und unter der Aegide einer rein industriel- len und fommerziellen Maßregel angenommen worden? Es ist dies der Köder, womit man sich seit zroölf Jahren Majoritäten schafft, durch die man die Kammer regiert. Jeßt ist man er- staunt, daß diese Macht, die man gegründet hat, sih gegen ihre Herren kehrt. Nichts ist jedoch natürlicher; man hat den Lokal- Interessen solche Stärke, \o tiefe Wurzeln gegeben, daß sie, nachdem man ihnen Begünstigungen ohne Zahl gewährt hat, selbst im Stande sind, Geseße vorzuschreiben. Es is eine Machr, die man mit unendlicher Sorgfalt erhoben hat und die man heut zu Tage fürchten muß. Das ist der natürliche Gang der Dinge hienieden.

77 Paris, 1. Nov. Ein schlimmes Zeichen für das Pro- jeft des Franzósisch-Belgischen Zoll : Vereins: das Journal des Débats giebt die Sache desselben entschieden auf. Dieses Blatt. hat zwar von Anfang an sich nur ungern und mit augen- scheinlicher Selbstüberwindung der Preß - Agitation für den Zoll- Verein äußerlih angeschlossen, aber seine jeßige Lossagung von derselben beweist doch, daß es sich von ihrer Ohnmacht überzeugt hat. Es versteht sich von selbst, daß sich das Journal des Débats die Miene giebt, als weiche es wider Willen einer hö- heren Nothwendigkeit, indem es den so nationalen Gedanken der Handels-Einigung mit Belgien fallen lasse, und daß es sich vor- behält, denselben unter günstigeren Umständen wieder aufzu- nehmen, Das Raisonnement, welches es anwendet, um sih in diese Rolle zu seßen, verdient beachtet zu werden. „Den besten Rathschlägen und den Wahrheiten zum Trob, welche die öffentliche Verhandlung der Zoll - Vereins - Fragé zu Tage gefördert hat, glaubt sih unsere Jndustrie von einem großen Unglücke bedroht; das ist das Uebel, welches sich nicht hat vermeiden lassen, und welches man, unter Vorbehalt der Zukunft, wie die Sachen jeßt stchen, nicht außer Anschlag lassen darf. Vertagen, temporisiren, vermitteln, das ist die Rolle der Reprälentativ:Regierung. Diese Regierung transigirt mit der dffentlichen Meinung, nicht nur, wenn sie glaubt, daß diese Recht hat, sondern auch, wenn sie glaubt, daß diese Unrecht hat.“ Nach- dem das Journal des Débats noch einige Redensarten des Bedauerns Úber die Vereitelung der fruchtbaren Jdee des Zoll- Vereins dur die Verblendung der öffentlichen Meinung beige- bracht hat, schließt es mit folgenden Worten: „Es war unsere Pflicht, treuen Bericht zu erstatten úber das, was vorgeht, und unsere Zweifel darüber auszudrücken, ob sich der Zoll-Verein, für jeßt wenigstens, vernünftigerweise verwirklichen lasse.“ Mie diesem Artifel ist das Journal des Débats zu seinen wahren Sym- pathieen zurÜckgekehrt, welche durchaus für das Schuß - System sind, unter dessen Fittichen die große Production in Frankreich bigher geblüht hat.

Nur die augenblickliche Popularität des Planes cines Zoll- Vereins mit Belgien hatte das Journal des Débats anfâng- lich zur Verleugnung seiner eigentlichen A e die- ser Meinung, welche mit dem Jnteresse des Blattes und des bedeutendsten Theiles seines Publikums zusammcnfälle. Man versichert, daß auch Herr Thiers sich in leßter Zeit, wo nicht miß- billigend, doch mit großer Zurückhaltung, Über die Jdee des Zoll- Vereins ausgesprochen habe. Gewiß is, daß der mit dem vori: gen Minisker der auswärtigen Angelegenheiten fortwährend in enger Verbindung stehende Constitutionnel in Bezug auf die Zoll - Frage. eine Schwenkung gemacht hat, welche der Öpera- tion des Journal des Débats ziemlich ähnlich sieht. So ver- liert jenes Projekt immer mehr Boden, und es wird alle Tage zweifelhafter, ob es Überhaupt bis vor die Kammern gelangen werde.

Die Abberufung des Generals Pajol vom Kommando der ersten Militair-Division ist nicht sowohl Grund als bloßer Vor- wand zu den heftigsten Beschwerden über die Undankbarkeit der Regierung gegen die Männer, welche sich um sie und um die neue Ordaung der Dinge in Frankreich die größten Verdienste erworben haben. Ohne leugnen zu wollen, daß der General Pajol in diesem Falle gewesen, kann man doch bezweifeln, daß die mili- tairische Rolle, welche er seit 1830 als Kommandant der in Paris stehenden Militair-:Division gespielt, ihm Ansprüche auf den Mar- schallstab gegeben habe, den er in einem an den Krieg Seine gerichteten Schreiben statt des ihm angebotenen Amtes des Gou- verneurs des Louvre verlangt haben soll, Dazu komme die geseßliche