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faum glauben, daß einige der angesehensten Mitglieder der Gene- ral-:Versammluna, welche die neuesten gbregeln derselben unter- stüßten, angesehene Laien, Richter und selbst Mitglieder des Ses- sionshofes sind, deren Meinung von ihren richterlichen Ee úberstimmt wurde, die aber die Rädelsführer in dieser geistlichen Revolte sind, Jch nenne hier nur ganz besonders die Lords Cock- burn, Moncreiff und Jeffry.
Jn meinem nächsten Schreiben will ih die Versuche, diesem Streit ein Ende zu machen, seine allgemeine Wirkung auf die Parteien und seine wahrscheinlichen Folgen für Schottland etwas näher schildern; und dies soll für jeßt den Schluß meiner Be- trachtungen úber diesen Gegenstand bilden.
Zur Statistik der Vereinigten Staaten von Nord - Amerika.
Vierter Artikel. (Vergl. Staats-Zt g. Nr. 278, 283 u. 302.)
Dée Verkehrswege: 1. Abtheilung. Kanäle.
Von keinem Staate sind in den leßten Jahren so viele Schriften Úber die Wege des Verkehrs erschienen, als von den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika, Beschränken wir uns
ur auf die allgemeinen Werke dieser Art, so begegnen wir zu- nâchst „TellPoussin Travaux d’Ameliorations intérieurs, pro- jetés et exécutés par le Gouvernement général des Etats nis d’Amerique. Paris. 1836“ und desselben Verfassers „„Chemins de ser americains etc. Paris, 1836,“ Dann erschienen fast gleich- zeitig: „A Description of the Canals and Railroads of the Uni- led states etc. by Tanner. New-York, 1840 (neue Auflage) und Histoire et Description des Voies de Communication aux États- Unis et des Travaux d’Árt qui en dépendent; par M. Cheva- lier, Paris, 1840,/ Die neueste zu diesem Berichte Veran- lassung gebende Schrift ist: „Die inneren Communicationen der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika, vom Ritter von Ger st- ner; herausgegeben von E. Klein“; wovon so eben der erste Band erschienen ist, Zunächst einige Worte Über die älteren Werke:
Die Werke von Tell Poussin (au ins Deutsche úber- tragen) bewirkten die allgemeinere Ds der Kenntniß von den großartigen Bau - Unternehmungen der Nord - Amerikaner zu einer Zeit, wo man, namentli in Deutschland, ernstlich begann, mit ähnlichen Anlagen sich praktisch zu beschäftigen. Die Schrift Úber das Eisenbahnwesen vorzugsweise wurde von fast allen Zeit- schriften ausgebeutet, was nicht wenig dazu beitrug, den Glauben zu verbreiten, daß man auch in Deutschland mit dem geringen Kosten - Aufwoande der Nord - Amerikaner Eisenbahnen herstellen
föónne, welche unseren Bedürfnissen genügen würden. Bald ist man zwar davon zurückgekommen, jedoch nicht ohne Schaden, und die hâufig bedeutende Ueberschreitung der ursprünglichen Kosten- Anschläge der in jener Zeit begonnenen Bahnen findet in jener Täuschung großentheils ihre Erläuterung, Schon die Schriften von Poussin genúgten für jene Zeit ihrem Zwecke ziemlich voll- ständig, denn sie entwickeln nicht nur recht klare Ansichten über das in der Benußung oder Bildung begriffene Sagen von Ver- bindungen, sondern stellen auch die wichtigsten Berhältnisse der einzelnen Eisenbahnen dar, geben eine Uebersicht der Verwaltung, Unterhaltung, des Betriebes und der dadurch verursachten Kosten, liefern endlich alle wesentlich in Betracht kommende geseßliche Be- stimmungen Über diese Gegenstände, G ;
Tanner'’s Description umfaßt zwar Kanäle und Eisenbah- nen, behandelt dieselben aber nur ziemlich summarisch, namentlich leßtere, so daß der Statistiker und der Techniker genauere Nach- richten darin vermissen werden.
Für sonstige Reisende isk dagegen die Schrift sehr brauchbar, denn sie können daraus eine allgemeine Beschreibung der sämmet- lichen Communications - Mittel jedes einzelnen Staates erlangen, weil die beigegebenen Spezialkarten auch die Landskraßen und Dampfschiff - Verbindungen, so wie die Entfernungen, angeben. Recht nützlich is die angehängte Erklärung der wissenschaftlichen und technischen Bezeichnungen.
Das Werk von Chevalier enthält mehr, als sein Titel ver- spricht, denn es liefert in seiner ersten Abtheilung eine Darstellung sämmtlicher Verhältnisse, welche bei den Verkehrwegen nur irgend in Betracht kommen. So finden wir z. B. eine allgemeine An- sicht des Landes; Größe und Vertheilung der Bodenfläche in den verschiedenen Breiten - Graden und unter die einzelnen Staaten; Bevölkerungs- Verhältnisse im Allgemeinen und einzelne; Beschaf- fenheit der Bodenfläche, Gebirge, Gewässer der großen Abtheilun- gen, in welche die Natur das Land zerlegt hat, Besonders in- teressant sind die Mittheilungen über klimatische Verhältnisse (Tem- peratur, Regenmenge). Dann giebt Herr Chevalier einen Ueber- blick der Geschichte der dffentlichen Arbeiten in den Vereinigten Staaten, beginnt dabei mit Darstellung der frühesten Canalisa- tions-Versuche und entwickelt die verschiedenen Pläne für ein all: E System der Verkehrwege. Den Schluß des allgemeinen
heils bildet die Anordnung und Eintheilung der Kanäle und Ei- senbahnen, und zwar werden folgende Klassen gemacht: 1) Ver- kehrsöwege, welche von Osten nach Westen laufen; 2) we'che das Bassin des Mississippi mit dem Bassin des Lorenz-Flusses verbin- den; 3) Verbindungs: Linien des Nordens mit dem SÚ Theil mit den unter 2 erwähnten usammenfallend, zum Theil die Verbindung der großen Handelspläße im Küsten - Distrikte unter einander bewirfend; 4) Linien für die Umgebungen der großen Städte; 5) Eisenbahnen für die Kohlen- Bergwerke,
Mit der zweiten Haupt : Abtheilung beginnt die Beschreibung der einzelnen Bauwerke in obiger Reihefolge, welche der Verfasser so viel thunlich, nah Staats-Gebieten sondert, jedesmal durch eine historische Uebersicht einleitet und mit einer Zusammenstellung \chließt. Diese Darstellungen, obgleich nicht immer in alle Details nd fat e Beroleichu und en namentli eine Menge
er interessantesten Vergleichungen mit ähnli ; « oplischer Lände au j g hnlichen Verhältnissen Eu- e neueste rift von von Gerstner und alles früher Erschienene zu Rathe Ag auch sank n fassern (welche die Vereinigten Staaten längere Zeit bereist haben) alle dortigen Quellen, die Berichte der Behörden und Gesell chaf- ten, so wie eine Menge Privat-Mittheilungen, zu Gebote. Die- ses Alles is von sachkundigen Bearbeitern gewissenhaft benußt und so eine Darstellung entstanden, welche hinsichtlich ihrer Ge- nauigkeit und Reichhaltigkeit alle früheren weit hinter sich zurück lâßt. Einige Blicke auf den Jnhalt werden solches zeigen, Das Kanal - System und die Eisenbahnen im Staate Mew: Yore nehmen den größeren Theil des ersten Bandes ein.
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Kanäle. 2
Der Erie- Kanal, das bedeutendste Verbindungsmittel dieser Art in Amerika, ist als der Vater aller ähnlichen Anlagen zu be- trachten, denn seine außerordentlich großen Erfolge gaben den An- trieb zu der Menge derartiger Unternehmungen, welche seitdem in den Vereinigten Staaten ausgeführt oder begonnen wurden. Schon seit dem Jahre 1768 hatte der Plan einer einstiiSen Wasser-Verbindung des Hudson mit den westlichen Seen die Re- gierung und Bewohner von New-York beschäftigt; auch die Vor- arbeiten wurden wiederholt begonnen; allein ungeachtet aller An- skrengungen der Regierung und einzelner Privat-Personen verhin- derten Zeit-Ereignisse und Mangel an den erforderlichen Geldmit- teln die AnptSpraung fast 50 Jahre hindurch.
Am 15. April 1817 endlich erließ die Legislatur des Staates New-York ein Geseß, betreffend schiffbare Communicationen zwi- schen den großen westlichen und nördlichen Seen und dem Atlan- tischen Oceanz die nöthigen Fonds wurden ermittelt, und im Jahre 1825 war der ganze Kanal vollendet und eröffnet. Der Erie- Kanal beginnt în der Stadt Buffalo an dem kleinen Buffalo- creef, der sih hier in den See mündet und den Hafen bildet, is aber 2 Meilen *) von da mit dem Erie-See mittelst eines großen, in demselben gebildeten Bassins in Verbindung; von da erstreckt er sich in östlicher Richtung bis Albany am Hudson - Flusse und
at elne Länge von-363 Meilen, Vom Erie- See bis zum Hud- on-Flusse hat der Kanal ein Gefälle von 642 Fuß und eine Stei- gung von 56 Fuß, das erstere Überwindet er mittels 78, die le6- tere mittelst 6 Schleusen; er hat also zusammen 84 Schleusen, und zwar ist in der
Länge Länge Lten G Ge- s ise-|sammt Richtung G peise- ate
U S
westlichen Section, von Busffa bis Montezuma, die Entfernung 158 21 186 Fuß mittleren Section, von Monte- uma bis Utica, die Entfernung 96 11 95 : bstlichen Section, von Utica bis lbany, die Entfernung... 109 52 417 - J
i 7 698 Fus; Die Weite des Kanals is durchaus 40 Fuß an der Wasserflà e
Bb 1:14. Die Schleusen sind sämmtlich von Stein; Sul an9 Lid ie Fuß ne a Durchl P
Stein ; die Aquädukte theils ganz von Stein, theils mit steinernen
le Zahl der Brücken úber den Kanal Kanal wird mittelst acht größerer und einiger fleiner Seiten: Kanäle gespeist, von den ersteren sind die meisten ebenfalls {ifbar,
Obgleich nun durch Vollendung dieses Kanals der Hauptzweck erreicht war, konnte doch das System der inneren Communicatio: nen erst dann als vollkommen betrachtet werden, wenn auch der
mit derselben großen Heerstraße verbunden und die wichtigeren Flüsse unter einander vereinigt waren. Es wurden daher auch nach der Erbffnung des Erie-Kanals nah und nach die Neben: Kanäle auf Staats - Kosten unternommen und ausgeführt, deren wichtigste Verhältnisse nachstehende Zusammenstellung ergiebt:
Stei- E | y Stel: gung
gung und
Ge: Dát E Joi L
Namen Haupt: Kanäle schiff-
a: |[y. Sei-| bare
der der Länge.
Kanäle. Kanäle,
nals. ten: arme.
samnx, Bau: Kosten,
Ge- der der
fälle, Sei: | Ersff:
Kanals. der ten-
Meilen.
Schleusen. v 4 E
Fuß. Fuß.
Dollars,
Buffalo nach Albanys 363 8 1371 Champlain.….….…. .|Whitehall z. Erie: K| 64 15 79 Oswego Syracusenah Oswego| 38 — 38 Cayuga u. Seneca|Montezuma n. Geneva} 21 2 23 Chemung Seneca-See n. Elmira| 23 16 39 Croofed-lafe Pen-Yan n. Dresden] 8 — 8 Chenango.……....]Utica n. Binghampton| 97 17 | 114 Blak:river Rome n. Carthage ..} 77 410 87 Genessee-Valley. [Rochester n. Olcan f 1205 | — | 120x
7143790 1257604 965437 236805 33164 156777 2382000 2431700 4289250
689 | 84 | 90 163;| 21 | 97 123 | 14 | 90 73 | 11. | 90 488 | 52 | 90 269 | 27 | 9 1009 | 116 | 90 1078 | 108 | 90 1148 | 1414 | 90
[are rerRRR
Zusammen... [ 8TTL | 68 | 879%
50107] 517 187907
Die Frequenz dieser Wasserskraßen stieg so, bedeutend und o rasch, daß schon am 11, Mai 1835 ein Geses für die Erweiterung des Erie- Kanals erlassen werden mußte. Diese begann denn auch bald darauf und wird jeßt in der Art ausgeführt, daß die Weite des Kanals ai Boden wenigsténs 42 Fuß und an der Oberfläche des Wassers ‘70 Fuß, die Wassertiefe aber 7 Fuß is. — Die Bóöschungen, die inneren sowohl als die äußeren, sind wie 4: 2, das ist 2 Fuß ‘an der Basis für jeden Fuß Hbhe. — Der Pferde- oder Ziehweg muß wenigstens 12, das andere Ufer aber 8 Fuß breit sepnz der innere Rand der Ufer endlih muß 3, der äußere 2 Fuß über der Wasserfläche erhaben seyn.
Bis zum 1. April 1840 waren für diese Erweiterung bereits 5,600,067 Dollars ausgegeben, während die Gesamme-Kosten der- selben auf 23,402,863 ‘Dollars veranschlagt sind.
Von besonderem Jnteresse zu Vergleichungen sind die jährli- chen Betriebs: Auslagen der Kanäle im Durchschnitte der leßten 7 Jahre.
Auslagen | Auslagen für Zoll- |fürKanal-| Total- bung. | tung. Dollars.
Dollars. | Dollars. 330,665
371 32,209 | 298,456
Champlain 79 9,285 | 110,090 | 115,375 Oswego 38 2,580 | 31,882 | 34,462 Cayuga und Seneca 23 1,479 | 418,219} 419,698 Chemung 39 1,117 15,862 | 16,979 Croofed : lake 8 687 4,198 4,885 Chenango 97 41,600 19,489 | 20,789
Ueberhaupt .……...| 655 44,957 | 497,896 | 542,853
Namen Länge der in Kanäle. Meilen.
Nach einer ferneren Uebersicht haben in diesen 7 Jahren die Total-Einnahmen an sämmtlichen Kanälen 10,417,208 Doll. oder im Durchschnitte jährlich pro Meile Kanallänge 2480 Doll. be- tragen; vergleicht man hiermit die obigen Auslagen von 840 Doll, so sieht man, daß dieselben 33,8 pCt, oder sehr nahe ein Drittel der Brutto - Einnahme ausmachten. — Von dem jährlichen Zoll-Betrage giebt also der Staat ein Drittel wieder O Ds es bleiben ihm zwei Drittheile als reiner
ewinn.
Eine Zusammenstellung der für die Jahre 1837 — 1839 durch Berechnung gefundenen durhsnittlihen Zoll - Einnahmen und Betriebs-Auslagen ist:
Zoll-Betrag Betriebs-Auslagen
pro Meile, die ein Boot zurücklegte 25,000 Cents 9,130 Cents pro Tonne pro Meile. 1032 - 0,387 - pro Reisenden pro Meile... 0536 -: 0435 -
Betrachtet man jeden Kanal für sich besonders und nimmt wieder das Mittel aus dem Betriebs-Résultat der leßten 7 Jahre, so enthält folgender Ausweis den Ueberschuß und die Defizits, welche beziehungsweise bei sämmtlichen Kanälen statthatten ; wor- aus zu ersehen is, daß die Seiten-Kanäle, auf sich selbst reduzirt, f Es ihrer Unterhaltung allerdings nicht zu decken im Stande
rden.
E
*) Englische, wo nicht das Gegentheil gesagt if,
Neéetto-
Defizit, E
Kanälen. Dollars.
dhrliche none TErie laue
des Einnah- \Fuslagen. Kanals. | men. g
Dollars. | Dollars. | Dollars.
330,665 | 987,232
115,375] — 34,462) —
Ueber- schuß.
Dollars.
2,455 7/757
1,243 13,023 3,308 14,127
41,913
Champlain Oswego Cayuga und Se- neca 4%. isi Chemung Croofed-lafe .…. Chenango Ueberhaupt. 11,488,174
Die Netto- Einnahme pro Meile Kanal betrug hiernach jährlich, alle Kanäle zusammen betrachtet, 1441 Dollars, während die Baukosten einer Meile Kanal 18,434 Dollars ausmachtenz es war daher die Netto-Einnahme im Mittel jährlich 7,8 pCt. der Anlagekosten. — Dagegen war die Netto-Einnahme vom Erie-Ka- nal allein pro Meile 2661 Dollars; also mit den Baukosten von 19,255 Dollars verglichen = 13,8 pCt. ,
Außer diesen vom Staate ausgeführten Kanälen is v Privaten gebaut:
1) Der bereits vollendete Delawvare-Hudson- Kanal, 180 M0: len lang mit einer Breite von 36 Fuß an der Wasserfläche und einer Wassertiefe von 4 Fuß, welcher pro Meile durchschnittlich 21,012 Dollars gekostet hat. /
2) Der Sodus- Kanal, welcher den Erie- Kanal (bei Clyde) mit dem Ontario-See verbinden soll, (auf kürzerem Wege, als der Oswego- Kanal) 125 Meile lang, noch nicht vollendet; zu 800,000 Dollars veranschlagt.
Stettin, im Öktober 1842, [-— Dieppe A ETE t iT On
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 5. Nov. Niederl, wirkl. Sch. 525. Kanz-Bill. —, 5% Span. 185. 3% do. 21%. Pass. 4. Ausg. —.
Antwerpen, 4. Nov. Zinsl. —. Neve Anl. 185.
Hamburg, 7. Nov. Bank- Actien 1640. Eogl. Russ. L085. A
London, 4. Nov. 35 p s t ae 5% Span. 175. 32 do. . 22 oll. . D% do. . Mex. 323. 5 A P Z af 7 Mis L eû fin cour. 119. 10. 3°; Rente fin cour. §0.45. Anl. de 1841 —. 5% Neapl, fin cour. 109. 5% Span. Rente 223. Pass. 37.
i 4. Nov. 52 Met. 109. 15 M E 1619. 7 Anl. de 1834 1415. de 1839 110.
Königliche Schauspiele.
Donnerstag, 10. Nov. Jm |
ter. Lustspiel in 1 Akt, Hierauf: Bürgerlich und romantisch
Lustspiel in 4 Akten, von Bauernfeld. (Herr Rohde: Baron Rin- gelstern, als Gastrolle.)
Königsstudtisches Theater.
987,232 975,T19
52% do, 1015. Zins! 4,
R
Schauspiel mit Gesang in 5 Abth.
Kaigeltödellden Theater die Einrichtung getroffen worden, dab tag Verkaufs-Büreau, Burgstraße Nr. 7,
virt bleiben. Die Direction des Königsstädtischen Theaters.
Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Gedrukt in der Decker schen Geheimen Ober-Hofbuchdruckeret.
Beilage
so teilen, Die Sehleusenzahl, Das Geste |
und 28 Fuß am Boden, die Tiefe ist 4 Fuß; mithin ist de
nd ebenfalls von | Widerlagen und i Angi und hölzernen Lranes Brgenen; ihre E
Anzahl is 418. ur Her: ! stellung der Communication zwischen beiden Ufern ist 383, e Ï
“ in Spanien diese Ontario-See mit dem Erie-Kanal, die kleineren Seen und FlÙse kungen mit über einen Gegenstand, der später heftige Streitigkeiten
42 1003. 32 77%. 2% — f
chauspielhause : Der Ehestif:
Donnerstag, 10. Nov. Muttersegen, oder: Die neue Fanchon. J Zur Bequemlichkeit des Potsdamer Publikums ist bei dem J zu jedem der verschiedenen eun 40 Billets im Billet:
is 3 Uhr Nachmittags, 4 für die aus Potsdam herúberkfommenden Theater-Besucher, reset: F
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Beilage zur Allgemeinen Preußishen Staats-Zeitung. FE 312.
Zur Theorie der Bevölkerung und ihrer Subsistenz- mittel.
Solution du Problème de la Population et de la Subsistence; par Charles Loudon. 1 Vol. in
8vo. Paris, 1842,
erk, welches wir hier betrachten wollen, is der Akademie der moralischen und politischen Wissenschaften zu Paris vorgelegt worden, und Herr Passy erhielt den Auftrag, darüber Bericht zu erstatten. Herr Loudon hat eine sehr lebhaft besirittene Frage berührt und zu lösen gesucht ; er hat sich dabei auf einen ganz neuen Standpunkt verseßt und einige vernünftige und interessante Bemerkungen in Bezug auf dies Problem hinzugefügt. Vor noch nit funfzig Jahren glaubte man, es sey die Pflicht der Regierungen, die Entwickelung der Be-
© völkerung zu befördern. Malthus is der Erste, welcher diese Meinun
n wagte; Townsend hatte in der Erzählung seiner Reise n O 9 rage berührt ; Tin er theilte nur einige Bemer-=
canlassen sollte. Diese Bemerkungen haben vielleiht Malthus die ‘eile Mle A seinem Bleche Gegeben mag dies jedoch seyn, wie es will, er ist es, der eine Meinung, welche in der christlichen Welt im größ- ten Ansehen stand, umgestürzt hat. Bürger cines Landes, wo das hdchste Elend auf den unteren Klassen lastet, und wo die Bevölkerung nelle Fortschritte gemacht hat, erblickte er in der Vermehrung der Spezies mehr eine Gefahr, als eine Wohlthat, und er beschloß, ein Prinzip anzugreifen, das ihm irrthümlich js seyn schien. Das Werk von Malthus machte bei seinem ersten Erscheinen gewaltiges Aufse- hen ; es fand eben so eifrige Vertheidiger, als hef. ige Gegner ; Jeder- mann nahm Theil an dem Streit, und selbs die Aufmerfsamkeit der Regierungen wurde bei dem Erscheinen dieses Manifestes neuer Art geweckt. Der Streit ist noch nicht beendigt, und Malthus hat noch seine Anhänger und seine Gegner. Bekanntlich suchte dieser berühmte Schriftsteller in seinem Werke darzuthun, daß, wenn es nicht Hindernisse für die Entwickelung der Bevölkerung gäbe, dieselbe sich in sebr kur- en Zeiträumen verdoppeln würde, und zwar in einer unendlich shnel- Low Progression, als die Zunahme der T Jn dem Maße, als jene Hindernisse vershwänden, würde die Vermehrung der Einwohner so zunehmen, daß es ihnen bald an Lebensmitteln fehlen müßte. Um diesem Uebel zu entgehen und das Menschengeschleht einer gewissermaßen immerwährenden Hungersnoth zu entreißen, schlug er mehrere Mittel vor: z. B. den moralischen Zwang, d. h. das Cdlibatz Schließung der Ehen ers lange nach eingetretener Mann-= barkeit, und er glaubt, die Regierungen müßten Hindernisse schaffen, um eue Heirathen so viel wie möglich zu beschränken und zu ver- mindern.
Diese Rathschläge sind weder in England noch sonst irgendwo befolgt worden ; die Theorieen von Malthus sind nicht in die Praxis Übergegangen, sie haben nur die Ansicht, welche man Über das Prin- zip der Bevölkerung hegte, modifizirt; sie haben ernilihe Studien veranlaßt, und man hat erkannt , daß die Vermehrung der Bevdlke- rung in gewisse Gränzen eingeschlossen werden müsse. Es soll damit nicht gesagt seyn, daß die entgegengesebte Ansicht nicht auch noch zahlreiche Anhänger habe, und mehr als ein Oekonomist hat den Wahlspruch : „Seyd fruchtbar und mehret Euch//, Wenn die Vor- schriften von Malthus ohne Anwendung geblieben sind, so is auf der anderen Seite Q erwiesen , daß seine Berechnungen Über die Zunahme der Bevölkerung und der Subsistenz - Mittel falsch sind. Mann kann sich nicht verhehlen - daß im kontinentalen Europa, und besonders in Frankreich, die Vermehrung der Subsistenz-Mittel s{hnel- ler zugenommen hat, als die der Bevdlkerung , denn die Einwohner, in Be genommen, sind heut zu Tage besser genährt, als vor funf- ig Fahren.
m Herr Loudon ist Arzt und Physiolog, und diese beiden Eigenschaf- ten haben ihn das Prinzip der Bevölkerung unter einem neuen Ge- sichtspunkte erblicken lassen, und wir werden sehen, daß er haupt- sächlich durch physiologishe Mittel die Bevölkerung auf das Niveau der Subsistenz - Mittel zurückführen will. Gleich Malthus hat er zuerst die Frage festzustellen gesucht; er untersucht die zeugende Natur der Pflanzen und Thiere, berechnet sodann, ein wie großer Theil der Erdoberfläche nöthig sey, um jedem Fndividuum oder jeder Familie die Subsistenz zu sichern ; hierauf folgt die Aufzählung aller Hinder- nisse, welche die Vermehrung der Beeitteraug hemmen , und endlich sucht er auseinander zu seßen, welches in der Wirklichkeit die Zu- nahme der Bevölkerung seyn würde, wenn alle angeführten Hinder:
| nisse weggeräumt wären. Die Untersuchungen über die Bevdlkerung 7 dex Staaten des Alterthums sind sehr zahlreich, und der Verfasser be- © müht sich, gewisse Thatsachen wiederherzustellen, die bisher falsch auf-
gefaßt worden waren, Seine Prüfung der Lehre von Malthus ist etwas verwirrt, und seine Kritik führt nicht immer zu einem klaren und bestimmten Schlusse; dies is übrigens ein Hauptfehler des Werkes von Loudon ; es herrscht darin eine gewisse Verwirrung und eine Un- ordnung, die den sinnreichen Jdeen, die es enthält, oft nachtheilig sind.
Herr Loudon erkennt, eben so wie Malthus und die meisten neue- ren ODekonomisten, die Gefahr einer zu {nellen Vermehrung der Be- völkerung an; allein man is nicht einig über die geeigneten Mittel, um dieser Vermehrung Einhalt zu thun. Der Verfasser des in Rede ste- henden Werkes sagt, daß man, um das Problem der Bevölkerung und
© der Subsistenz zu lösen, die Mittel angeben müsse, wodurch man für “ Alle ein bequemes Haus , ein gutes Bett , hinreichende Lebensmittel, * die nothwendige Kleidung und die Mittel, die Kinder in physischer © und moralischer Hinsicht zu erzichen, erlangen könne, oder daß © man wenigstens sich bemühen müsse, der größten Anzahl von Perso- T nen das größtmögliche GlÜck zu verschaffen. ,, * ferner, „welche + ben hauptsächli H Fehler; 2) durch shlechte Institutionen und \{lechte Gesetze; 3) durch mangelhafte E pet, Nichts als die Erziehung in jeder Art wird "dem zerstörenden Uebel, “Gränzen seßen.“/
Die Vebel//, sagt er egenwärtig das Menschen-Geschlecht drücken, entsie- 1) durch die in jeder einzelnen Familie begangenen
welches in diesem Augenblicke Überall herrscht, Wenn wir uns auf die Wiederholung der von Herren Loudon gezogenen Schlüsse beschränkten, so würde man eine sehr
Allgemein
Bekanntmachungen.
Bekanntmachung. Der Privat-Lehrer Seconde-Lieutenant a. D. Carl|genlinien endet, Wilhelm August von Eck is durch rechtskräfti-
ustig erflärt worden. Berlin, den 5. November 1842. Königl. Kammergerichts - Juquisitoriat.
E dikftal=-Citation.
dem auf
Bei dem Dorfe Ruüdosien, § Meile von der Stadt legitimirte Bevollmächtigte, wozu von den hi Czarnikau, -Kreis Czarnikau, Reg.-Bezirk Bromberg, Justiz - Kommissarien die Herren. Justizrath Scuan ence Großherzogthum Posen, i| am 21. Juli d. J., ungefähr| und Zul b Kommisarigs Golß vorgeschlagen werden,
r
3 Fuß tief in einem Torfstich, eine bearbeitete Stange |zu e Dukaten - Goldes - 20 Zoll lan / von 1 Pfund 13% hdri Mitte zu fe an jedem Ende L 3
M nden sind etwas gebogen und zeigen in der Länge von 4 Zoll davon 9 eingearbeitete doppelte Ringe, von denen einer um den anderen das Rand-
den wird.
muster Holländischer Dukaten hat, darunter nach der A Mitte zu findet sich vertiefte Arbeit in {u ettarti- ici gem Muster, welches mit 2 B U ine N Ce
den 1. März 1843, Vormittags 11 Uhr, vor dem Depulirten, Herrn Ober-Landesgerichts-As- sessor Hantelmann , in unserem Instructions-Zimmer ber d. F., anberaumten Termine, entweder Persdnlich oder durch |Mor ‘vas Ae s vor A Dien Hofgericht | Vermeidung der am 20. Dezember c. zu erfennen- er am 20. Dezember cr. zu er-| den Präklusi i k
irdflustan, L bieemit aufgefordert. en Präklusion, hierdurch aufgefordert cheinen und ihre Anspruche anzumelden und ge- dnigl. ave A mor Agrlaagh c met RA nachzuweisen , widrigenfalls dieselben ihres m N (L° S E FosBericht von-Pormern: u: C oll dick, nach der|wanigen Rechts werden verluslig erklärt werden und verdünnend,* gefunden worden. — Die|mit dem Zuschlage an den Finder vorgeschritten wer-
Königl, Ober-Landesgericht.
shlechte Fdee von seinem Werke erhalten, denn diese Schlüsse sind von ciner e Jona Nullität ; sie sind niht einmal das genaue Re- sumé seiner Untersuchungen und Arbeiten. Wir sind gezwungen, die von dem Verfasser angegebenen Mittel in zehn verschiedenen Briefen zusammenzusuchen, aus denen sein Buch besteht; er hat seine Argu- mente weder zu vereinigen, noch zusammenzufassen gewußt ; ja er hat es nicht einmal verstanden, sie mit analogen Thatsachen und mit Beobachtungen, die Aehnlichkeit mit ihnen haben, zusammenzustellen. Alles dies liegt rechts und links zerstreut, und die Unordnung, welche in dem Buche herrscht, nimmt ihm einen Theil seines Werthes und seines Fnteresses. ;
Herr Loudon will cine gesunde und kräftige Bevölkerung; er will die Krankheiten, welche das Menschengeschlecht heimsuchen, ver- mindern und den Völkern das größtmdgliche Wohlseyn verschaffen. Um die Bevölkerung innerhalb der Gränzen zu erhalten, die mit den Subsistenz- Mitteln im Verhältnisse stehen, feoe er vor / die Kinder drei Fahre lang zu sdugen, Der Verfasser folgert die Nothwendigkeit der dreijährigen Säugung aus der Natur unserer Organisation selbsi. Das Kind müßte die Muttermilch allein während der vierzehn Monate erhalten, welche auf die Geburt folgen, d. h. bis es aufrecht zu sißen und in dieser Stellung andere peisen ohne Gefahr zu sich zu nehmen vermag. Vom vierzehuten Monat bis zum Ende der drei ersten Jahre müßte ibm die Muttermilch mit Kuh- oder Ziegenmilh vermisht gegeben und gleichzeitig etwas Mehl - oder Ti R welche das Wachsen und die Bedürfnisse des nun
rker gewordenen Kindes verlangen, verabreicht werden. Die Mut- termilch muß jedoch jeder anderen Milch oder Speise vorhergehen. Ausschließlih Pflanzen - Nahrung gebe man dem Kinde erst in der Zeit vom dritten bis zum siebenten Jahre und animalishe Nahrung mit vegetabilischer verbunden erst nachdem die zweiten Zähne erschie- nen sind. Das dreijährige Säugen is bei den Muhamedanern Sitte, und auch das júdische Geseß spricht sich in demselben Sinne aus. Aehnliche Gewohnheiten hatten die Griehen und Römer. Da nun während des dreijährigen Stillens der Kinder in der Regel keine neue Geburt eintritt, so wäre dies ein erstes Hinderniß für die zu schnelle Vermehrung der Bevölkerung; denn positive Thatsachen gestatten keinen Zweifel Über das allgemeine Prinzip; die Frauen, welche in England, Schottland, Frland, Deutschland das Stillen verlängern , haben natürlich seltenere Geburten. Die Römerinnen verfuhren so aus demselben Motiv. Jn der Túrkei ist zwischen A Geburt der Kinder ein Zeitraum von drei, vier bis fünf Fahren. :
Der Verf. gliferner eine große Wichtigkeit auf das Alter, in wel- em man sich verheirathen muß, und es is dies nach ihm der wichtigste physiologische Punkt bei der Vermehrung der Spezies. Man hat Grund, ju glauben, daß in Englaud, Schottland und dem norddsilichen Jr- and die Frauen sich durchschnittlih im 23sten und die Männer im 28sten Jahre verheirathen; für die Männer der höheren und der Bür- gerkflass ist der mittlere Termin das 32ste—33ste Jahr; bei den äâr- meren Klassen Frlands, wo keine Voraussicht herrscht, verheirathen sich die Frauen im Durchschnitt mit 19, die Männer mit 21 Jahren. Aber diese Beispiele beweisen nichts. Gewisse Physiologen wollen die Verheirathung unmittelbar nach eingetretener Mannbarkeit , andere seßen sie ins 21ste Jahr für beide Geschlechter, weil in dieser Zeit Gleichheit der Geschlechter besteht, der Wuchs völlig entwickelt, der er D citte Wahl zu treffen und den ganzen Umfang der sozia- len Pflichten zu begreifen. Herr Loudon scheint die Periode der Verheira- thung guf 14—21 Jahre festzuseßen. Man sieht nicht recht ein, wel- chen Einfluß die Frähzeitigen Heirathen auf die Verminderung der Bevölkerung haben sollen; der Verfasser sagt, es sey ein physiologi- sches Prinzip, daß die ehelichen Verbindungen unmittelbar nach dem Eintritte der Mannbarkeit geschlossen wúrden. Dieser Saß ist leider so dunkel und so wenig verständlich, daß er, für sich genommen, nicht das Mindeste zur Aufbellung der Frage beiträgt. Nach Herrn Lou- don sollte der Verhcirathung: stets die Verlobung vörhergehen, die vom Zten—14ten oder spätestens vom 14ten—21sien Fahre stattfinden müßte. n einem Jahre dieser stebeniährigen Periode würde die Heirath mit
ustimmung der Aeltern oder des Vormundes und nach dem 21sten Jahre ohne Zustimmung des Vormundes eschlossen. Damit die Ver- eirathung nur heilsame Folgen habe, wäre, wie der Verfasser sagt, eine vollständige Organisirung des Volks, des Eigenthums, der Ar- beit nôthig. Ungiú licherweise erklärt er sich nicht deutlich über diese Organisirung; er berührt viele Fragen, ohne sie gründlih behandeln zu wollen oder zu können. Er spricht von der Theilung des Eigen- thums, von dem Korngeseße und von einer Menge anderer Dinge, allein die Folgerungen daraus bleiben ihm stets in der Feder stecken. Wenn er zu dem Problem der Auswanderungen kommt, so sagt er, daß man Kanada oder vielmehr die Britischen Besißungen in Nord- Amerika eben so eng mit dem Mutterlande verbinden müsse, wie Frland, Schottland und Wales unter einander verbunden seyen. Die geringe Entfernung, welche beide Länder trennt, die Leichtigkeit der Verbindung, welche die Dampfschifffahrt darbietet, und die ungeheure Ausdehnung der fruchtbaren Ländereien machen jenes Land sehr geeig- net zur Aufnahme von Auswanderern. Alle Oekonomisten, welche, erschreckt Über die Vermehrung des Menschengeschlehts, die Möglich- keit der Auswanderung untersucht haben, fanden fasi stets, daß die- selbe mit einer großen Menge sehr schwer zu besiegender Hindernisse umgeben sey.
Es is offenbar, daß die Heirathen, und namentlich die frühzei- tigen Heirathen, die Zahl der Geburten vermehren und, wenn nicht eine große Sterblichkeit eintritt , zur Vermehrung der Bevölkerung beitragen. Daß, wie Herr Loudon sagt, ein Gese der Physiologie verlangt , daß die Heirathen gleih nach dem Eintritte der Mann- barkeit, d. h. vom 14—21 Jahre, stattfinden sollen, ist eèn Punkt, der erst noch bewiesen werden muß, und wir unsererseits glauben, daß die Heirath nichts an ihrer Moralität verliert, wenn sie auch erst in dem Alter von 28—30 Jahren geschlossen wird, wie es Mal- thus will. Die Häufigkeit der Heirathen und besonders der frühzei- tigen Heirathen ist die Uberwiegende Ursache der Vermehrung der Bevöblkerung in Europa. Allein es is wohl zu beachten, daß in den- jenigen Ländern, wo der Wohlstand- am größten isl, die Heirathen weniger zahlreich, die Geburten weniger häufig und die mittlere Lebensdauer größer ist, Der Wohlstand macht den Menschen vorsich-
s zu
nander greifenden Schlan-|im Februar d. T Professor Dr. Kn
Datum
tig, und die Vorsicht befiehlt ihm, sich nicht früher zu verheirathen, als bis er im Stande isi, eine Familie zu ernähren. Der Wohlstand erzeugt auch mehr Moralität, und das Côlibat schließt niht die Aus- Boas der shwersten Tugenden aus. Das große, das einzige Mittel, die Bevblkerung im Verhältniß zu den Subsistenz-Mitteln zu erhal- ten, ist daher die Vermehrung des Reichthums und Wohlstandes. Die Normandie ist die reichste Provinz Fcankreichs, und die Bevdlke- rung is daselbst fast siationair. Dieselbe Erscheinung zeigt sih in den reichsten Kantonen der Schweiz. Jn Frland, wo das höchste Elend herrscht, sind die Heirathen frühzeitig und zahlreich, und nichts hemmt die Fortpflanzungzskraft der Spezies. Man seße in diesem Lande an die Stelle des Elends den Wohlstand, und man wird die Heirathen und die Geburten abnehmen sehen. Der Hauptzweck der Regierungen is daher, den Wohlstand der Bevölkerung zu vermeh- ren und so viel wie möglich danach zu streben, eine gute Verthei- lung des Reichthums zu erlangen. Mit diesen bciden Bedingungen wird man zur Klugheit und Vorsicht gelangen, und das morali che Gefühl wird sich nur unter dem Einflusse eines glôdlicheren Zu- standes entwickeln können. Es leidet keinen Zweifel, daß neben die- ser allgemeinen Tendenz einige Fdeen von der Art, wie die des Hercn Loudon, ihre Anwendung finden können; aber scine Jdeen allein werden niemals das Problem des Prinzips der Bevölkerung lôsen. Liegt nicht etwas Widersprechendes in den beiden Vorschlägen, ei- nerseits das dreijährige Säugen anzunehmen und andererseits die Heirathen sogleich nach eingetretener Mannbarfeit zu schließen? Um was handelt es si{ch? Es handelt sich darum, der zu schnellen Ver- mehrung der Bevölkerung durch Mittel, welche die Moral gutheißen kann, Einhalt zu thun. Nun, die Moral seßt nicht voraus, daß ein Mann, der nicht die ndôthigen pecuniairen Mittel zu Ernährung einer Familie besißt, im Côlibat bleibe; wenn er in einem Alter von 30, 35 oder 40 Jahren diese Mittel erlangt, so verbietet die Moral ihm nicht, sich zu verheirathen, und er ist, was auch Herr Loudon darüber sagen mag, in diesen verschiedenen Lebens-Epochen noch eben so fähig eine Familie zu begründen, als er es im 44ten bis 20sten Jahre war.
, Der vor etwa einem halben Jahre verstorbene Sir Francis d’Jver- nois in Genf hat in einer Reihe von Artikeln, die in der Bibliothèque universelle erschienen , werthvolle Untersuchungen über das Prinzip der Bevölkerung, und namentlich übec das Verhältniß der Sterblich- keit in der Normandie, angestellt. Es ergiebt sich ganz bestimmt aus diejen Untersuchungen, daß in den Ländern, wo der meiste Wohlstand herrscht , die Bevölkerung aus Motiven der Klugheit und Vorsicht fast siationaiv bleibt ; daß hingegen da, wo das Elend jede Beschäf= tigung mit der Zukunft vernichtet , die Heirathen ohne Ueberlegung und mit der beklagenswerthesten Leichtigkeit geschlossen werden. Es ist zu bedauern, daß die Arbeiten des Sir Francis Jvernois nicht mehr bekannt sind; sie enthalten Thatsachen von großer Genauigkeit, die nach unserer Ansicht ein großes Licht Über das Problem verbrei- ten, das Herr Loudon nicht gelöst hat, wie er vermeint ; er hat jedoch einen nüßlichen Beitrag zu der Frage geliefert, und sein Werk wird von Allen zu Rathe gezogen werden müssen, die sich künftig mit dem Prinziv der Bevölkerung beschäftigen wollen. Der physiologische Ge- sichtspunkt, den er hier eingeführt hat, ist eben so neu als sinnreich, und obgleich wir nicht allen seinen Vorschlägen beistimmen kdnnen, so erkennen wir doch nichtsdestoweniger an, daß dieser Gesichtspunkt einen merklichen Einfluß auf fernere Untersuchungen haben wird, die man ohne Zweifel Über die Bevdlfkerung und ihre Beziehungen zu den Subsistenz-Mitteln anstellen wird,
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Ueber die Reste der antiken Basilika zu Trier.
…_ Es dürfte der dfentlichen Beachtung nicht unwerth seyn, daß sich unter den alten Denkmälern unserer Nordischen Heimath eins befindet, welches ber eine der merkwürdigsten Gebäude-Gattungen des klassischen Alterthums Aufschlüsse gewährt, wie keins der Deuk- máler, die sich jenseits der Alpen erhalten haben. Dies is einer der mannigfah merkwürdigen Baureste der alten Kaiserstadt Trier, und aar derjenige, der in die westlihe Seite des ehemaligen Kur- fürstlichen Palastes verbaut is und durch die Volëssage, jedoch ohen weitere Begründung, zu einem Palaste Konstantin's des Großen ge- macht wird, Schon von mehreren Archäologen is neuerlich die An- sicht AUEgeE aen, 0s dies Gebäude nichts anderes gewesen seyn könne, als eine Basilika. Ausführlicher wird diese Ansicht in einem Aufsatze von F. Kugler dargelegt, der in den jüngst herausgegebenen Nummern des bei Cotta erscheinenden Ku nstblattes enthalten ist und die Ueberschrift führt: „Der Römische Basilikenbau, näher entwickelt nach den Resten der antiken Basilika von Trier.// Wir machen auf den Aufsaß besonders deshalb auf- merksam, weil in ihm zugleich nähere Winke über die ursprüngliche Einrichtung der antiken Basiliken und über die wesentlichen Unter- schiede, die zwischen den leßtgenannten und den Basiliken des christ- lichen Alterthums stattfanden, etithalten sind. Der Verfasser weist es nach, daß man die Anlage der altchristlichen Basiliken, obschon sie aus Nachahmung der antiken entstanden sind, nicht ohne Weiteres als maßgebend für die lehteren betrachten darf; daß sie vielmehr, und gerade was das Wesentliche ihrer T anbetriff}t, Abweichungen enthalten, die die Schönheit des antiken Bausysiems beeinträchtigen und mit den Geseßen desselben nicht auszugleichen sind; daß aber diese Abweichungen sich gleichzeitig als neue architektonische Entwik- kelungs-Momente ankündigen, deren Ausbildung nothwendig (und wie ste in den Bausystemen des Mittelalters erfolgt i) zu nèuen und von der Antike sehr verschiedenen Bausystemen führen mußte. Bei den heutiges Tages obschwebenden Fragen über eine neue Bele- bung des Basilikenbaues für kirchliche Zwecke dürfte der genannte Aufsaß einer näheren Prüfung anzuempfehlen seyn.
hierselb| mit T
) Dr. Odebrecht.
Mit Hinweisung auf die den Stralsundischen i- Bromberg, den 14, Oktober 41842. tungen in extenso inserirten MGiemis G ad Schmidtsche Grundfiuck, gerichtlich abgeshäbt zu gen Tage werden alle und jede, welche an die zur 5078 Thlr, 16 Sgr. 3 Pf. soll
Verlassenschaft des Kaufmanns Johann Christopher
U /
; welche an die Verlassenschaft des| Wallis zu Stralsund gehdrenden, gegenwärtig an den ) ode abgegangenen | Königl. Fiskus verkauften, auf Jasmund im Rügen-
eip rechtsbegründete Forderungen | hen Kreise belegenen Königl. Schwedischen Mili-
Alle diejenigen, welche an dieser Goldftange t Ü -|tai i e 4 pes Erkenntniß des Kammergerichts des Adels ver-|zu haben vermeinen, werden Pete GLICR ned Ar A ierten r Ton nag d L Vor: (borrapaegt onsagüter Hagen und de Se Edt
g der Vor- begründete Forderungen und Ansprüche zu haben ver-
münder Kneipscher Minorennen, zu deren Anmeldung [meinen , zu deren Anmeldung und Beglaubigung in
und Beglaubigung in einem der folgenden Termine einem der fo ‘mi den 18, Oftober, den 8. oder 29. Novem- I eas, Gebet
am418Dfktober, ams. oder29.November d. J, Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Hofgerichte dei
Datum Greifswald, den 10. September 1842. Königl. Preuß. Hofgericht von Pommern u. Rügen. (L. S.) Dr, Odebrecht.
Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 20. Oktober 1842. Das îin der neuen Königsstraße Nr. 44 belegene