1842 / 317 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

troffen. Die Entfernung ¿ils Windsor und Walmer - Castle beträgt beinahe hundert Englishe Meilen, aber mit Hülfe von Eisenbahnstr en zwischen beiden Orten is dieselbe in einem Tage gurdEtegen. ie Hofzeitung enthält einen Geheimen - Raths - Beschluß vom 2ten d. M., durh welchen, in Folge des mit Portugal ab- eschlossenen Handels : Traktates, Portugiesischen Schiffen, unter Aufhebung der betreffenden Bestimmungen der Navigations-Akte, das Recht ertheilt wird, Portugiesishe Waaren aus Portugiesi- schen Besißungen in den Britischen Kolonieen einzuführen und von diesen Kolonieen nach jedwedem fremden Lande auszuführen. Auch enthält dieses Blatt einen Königlichen Erlaß wegen der durch das neue Fallitgeses nöthig gewordenen Einrichtungen, insbesondere wegen Errichtung der neuen Distrikt-Fallitgerichte in Manchester, Liverpool, Birmingham, Bristol, Ereter und Newcastle am yne.

Die Nachricht von dem Vorrücken der Britischen Truppen nach Kabul is allgemein von der hiesigen Presse beifällig aufge- nommen worden, und man gesteht ein, daß die Britische Waffen- Ehre einen unvertilgbaren Makel erhalten haben würde, wenn die Generale Pollock und Nott ohne eine offensive Bewegung den Rückzug angetreten hätten, selbs wenn auch, was indeß, je länger die Unterhandlungen dauertea, desto zweifelhafter wurde, die gefangenen Britischen Offiziere, Soldaten und Frauen von den Afghanen ausgeliefert worden wären. Eine Ausnahme macht indeß bei dieser Gelegenheit der Mor- ning Herald, welcher gegen die Ansichten der übrigen Blätter die beabsichtigte Wiedereroberung von Kabul tadelt, aber nur weil er glaubr, daß Lord Ellenborough die Absicht hege, die Stadt per- manent wieder zu beseßen und von neuem den Britischen Einfluß direkt bei der Frage wegen Beseßung des Thrones von Afghani- stan einwirken zu lassen, während er zugleih damit umgehe, sich die jeßigen Thron-Streitigkeiten unter den Seiks zu Nußen zu machen und das Pendschab der Britischen Herrschaft zu unterwerfen, was, nach der Ansicht dieses Blattes, das Britisch-Ostindische Reich den gefährlichsten Kollisionen auf lange Zeit hinaus preisgeben würde. Was nun aber den ersken Theil dieser Besorgnisse betrifft, so fin- det derselbe in keinem der neuesten Ostindischen Berichte seine Begründung, vielmehr is man allgemein der Ansicht, daß die Ge- nerale Pollock und Nott sofort ihren Rückzug antreten werden, sobald sie die Britische Fahne auf den Wällen Kabul's aufgepflanzt und die Gefangenen befreit haben. Was die zweite auch von Ostindischen Blättern gehegte Besorgniß in Betreff der Politik Lord Ellenborough's betrifft, daß derselbe nämlich das Pendschab sich botmäßig zu machen beabsichtige, so erklärt der Standard dieselbe für durchaus unbegründet. H

Nach Berichten von der Westküste von Afrika vom 15. Au- gust war das Königliche Dampfschisf „Wilberforce“ aus dem Niger nach Fernando Po zurückgekehrt, nachdem es von dem Muster- Melerhof der Kolonisirungs-Gesellschaft sämmtliche daselbst befind: lihe Jndividuen und das Jnventarium abgeholt hatte. Der Meierhof war von den Eingebornen nicht beunruhigt worden, aber ein Herr Carr, welcher in einem Kanoe stromaufwärts hatte wei: ter vordringen wollen, scheint ermordet zu seyn.

S Die Genesung Lord Melbourne?'s ist in \o entschiedenem Fort- “A schreiten begriffen, daß feine Búlletins mehr ausgegeben werden. M Das Amt, welches der verstorbene Ober-Rabbiner, Dr. Hir- chel, bekleidet hat, wird nicht wieder beseßt, da das Jsraelitische Konsistorium vor etwa zwei Zahren beschlossen hat, dasselbe nach dem Tode des Dr, Hirschel eingehen zu lassen. Das Gehalt, welches der Verstorbene bezog, war 1000 Pfd. jährlich; doch wurde sein Einfommen bedeutend vermehrt durch die zahlreichen Ge- schenke, welche seine wohlhabenden Glaubensgenossen ihm zu machen pflegten. Sein Nachlaß wird auf 20,000 Pfd. angegeben.

Bei der bereits erwähnten Feuersbrunst in Manchester in der Fabrik des Herrn Pooley sind, wie der Bericht úber die Todten- schau ergiebt, nur sechs Personen umgekommen. Der Schaden, den die Fabrikgebäude und das Jnventarium erlitten haben, wird jeßt auf 17,000 Pfd. angegeben.

Belgien.

Brüssel, 9. Nov. Die Zurücknahme der von Seiten der Vereinigten Staaten gegen Belgische Schiffe ergriffenen Maßre- geln (vergl. Staat s-Ztg. Nr. 295 und 304) giebt dem Jnd é: pendant zu folgenden Bemerkungen Anlaß: j

„Die Regierung der Vereinigten Staaten hat die Rúczah- lung der von den Belgischen Schisfen „British Queen“ und „Mercator“ erhobenen außerordentlichen Tonnengelder anbefohlen und bestimmt, daß unsere Schiffe nebsk ihren Ladungen sowohl hinsichtlih der Tonnen: und Schiffsgelder als der Zölle auch fer- nerhin den einheimischen Schiffen gleichgestellt bleiben sollen. Der Konsul der Vereinigten Staaten, welcher diesen Beschluß zur Kenntniß des Handelsstandes bringt, scheint die stattgehabte Erhe bung einigen Subaltern- Beamten zuzuschreiben, deren Versehe die Regierung der Union wieder gut zu machen sich beeilen würde Obgleich wir keine Gründe haben, an dieser Angabe zu zweifeln so glauben wir doch gern, daß die Bemerkungen unseres Gesand ten in Washington der Zurücknahme der Maßregel nicht frem ges sind, und vielleicht haben auch der Handelsstand und di Rheder von New-York sich mit ihm vereinigt, um die Nachtheil jener Maßregel darzuthun. Es is in der That klar, daß, wennV die Vereinigten Staaten berechtigt sind, von Belgien vollkommene

Gegenseitigkeit der Behandlung zu verlangen, wenn sie gegrún- dete Ansprüche darauf haben, daß ihre aus den Hâfen der Union kommenden Schiffe in Allem den Nationalschiffen gleichgestellt werden, wie es mit den von Belgien nach den Vereinigten Staa- ten gehenden Den Schiffen der Fall is, so hat der status quo doch nichts Nachtheiliges für die lebteren, indem der Unter- schied in der Behandlung bis zu einem gewissen Punkte durch den Unterschied in der Zahl der Schiffe würde ausgeglichen werden. „Ein Traktat der vollkommenen Gegenseitigkeit is unterzeich- net worden; die Belgische Regierung hat die Prinzipien, worauf

2256 diesem Schlage betrofsen wurde, zugleich die Rechnungen für das, was es bezahlt, so wie die Nachricht, daß der Befehl zur Wieder: erstattung gegeben worden, mitbrachte.

„Was den Vertrag betrifft, so findet eine Meinungs:Ver- schiedenheit nur Über eínen Punkt statt, nämlih Über die Zulas- sung der aus den Entrepots fommenden Waaren; diese, nah un- sere Ansicht sehr schlecht ausgelegte Bestimmung ist mehr zum

theile Belgiens als der Vereinigten Staaten. Es werden im Durchschnitt etwa für zwei Millionen fremder Waaren, die aus den Entrepots kommen, in die Union eingeführt; dies ist ein Maximum, das nicht úberschritten werden fann, während der Transit Deutschlands, der Schweiz und selbst Frankreichs durch Belgien nach den Vereinigten Staaten eine bedeutende Wichtig- feit erlangen fann. Man spricht von der kleinen Zahl der von Belgien nah den Amerikanischen Häfen gehenden Schiffe; allein die angegebenen Zahlen beziehen sich auf die Zeit vor Errichtung unserer Dampfschifffahrt und selbst vor Errichtung einer regelmä- figen Segel-Schifffahrt. Jn dem gegenwärtigen Zahre sind mehr Waaren auf Belgischen Schiffen nah den Vereinigten Staaten übergeführt worden, als während des ganzen Zeitraums seit der Revolution.

„Die Berechtigung unserer Schiffe, die aus den Belgischen Entrepots kommenden Waaren ohne Nachsteuer einführen zu dür- fen, ist ein Vortheil, den wir um so mehr müssen zu bewahren suchen, als er uns einen unermeßlihen Transithandel verschaffen fann. Es ist dies ein Vortheil, den die Französischen Schiffe nicht haben; die Dampfschiffe von Havre können eben so wenig wie die dortigen Segelschiffe Schweizer und Deutsche Erzeugnijse an Bord nehmen, und wir können nicht glauben, daß unsere Kam- mern sih weigern werden, diese Bestimmung anzunehmen, denn dadurch würden die Opfer, welche gebracht worden sind, um den Handel auf unseren eigenen Schiffen zwischen unseren Häfen und denen der Union festzustellen, grdßtentheils unnúß werden.

„Dies Alles wird bei der Diskussion der erwähnten Unter- suchung abgemacht werden. Unterdessen hat die Regierung den status quo der frúheren Jahre wieder hergestellt und unsere Schisfe in den Besiß der Vortheile geseßt, deren sie genossen. Es ist wahrscheinlich, daß unsere Regierung ihrerseits auf den Be- shluß vom 22, Oktober zurückgeht und den in den leßten Tagen in Antwerpen angekommenen Amerikanischen Schiffen das zurück- erstattet, was sie mehr als früher gezahlt haben. Der Beschluß vom 22, Oktober ist nunmehr ohne Zweck; er muß ín allen seinen Theilen und in den Folgen seiner Anwendung annullirt werden, wie es in den Vereinigten Staaten mit der Maßregel geschah, welche unsere Schiffe dem Syskem der fremden Schiffe unter: warf. Die vollständige Wiederherstellung des slatus quo is, wir wiederholen es, kein Grund für die Vertagung der Diskussion des Traktats von 1840, es würde vielmehr ein Grund seyn, dieselbe so viel wie möglich zu beeilen, wäre es auch nur, um der Even- kualität einer Wiederholung der Beschränkungs - Maßregeln vom September und Oktober vorzubeugen. Der Handel bedarf vor Allem der Sicherheit, und ein slatus quo, wie vortheilhaft er auch seyn mag, kommt niemals einem festen und dauernden Zu- stande gleich.“

Brüssel, 10. Nov. Die Repräsentanten-Kanmer hat gestern mit 42 von 72 Stimmen Herrn Raikem zum Präsidenten er- wählt. Der liberale Kandidat, Herr Angillis, erhielt nur 27 Stim- men, Zu Vice - Präsidenten wurden wieder erwählt die Herren Dubus und de Behr, zu Secretairen die Herren Renesse, Schey- ven, Dekker und Kervyn. Nach der Wahl hielt der Alters-Praä-

sie basirt ist, nicht verleugnet; allein man muß i wund

die Gründe, welche die rdbrterung desselben Pen Mone verhindert haben, einenzeinzigen Augenblick bei Seite geseßkt wor: den sind. Wenn ‘der Traktat von 1840 noch nicht sanktionirt worden ist, so lag dies Ursachen, die von dem Willen der Bel- gischen Regierung durchaus unabhängig sind und erst durch eine nähere Untersuchung beseitigt werden sollten. Diese Untersuchung ist nunmehr beendigt, der Bericht is abgestattet und wird wahr- scheinlich im Laufe der nächsten Session erdrtert werden; noch anae Monate und die Verhältnisse der beiden Länder werden de- finitiv festgestelle seyn, Es war daher mindestens unvorsichtig, zu Möäßregeln der Strenge zu schreiten und die Handels-Beziehungen zu’ stóren, nahdem man funfzehn Monate gewartet hatte, ohne etwas zu thun; der Augenblick war der unpassendste, um die Be- dingungen zu ändern, unter denen unsere Schiffe sets in die Hâfen ‘der Union zugelassen worden sind, und wir wünschen der

sident, Herr Pirson, eine Rede, in welcher er sagte: „Neun Zahre haben genügt, éin politisches Gebäude zu errichten, welches von unseren Nachbarn bewundert wird. Die Erbauer selbst droh- ten zwar, durch ihre Spaltung es wieder zu zerstören, aber endlih haben sie sich geeinigt, denn auch die Li- beralen wollten die religiöse Freiheit, auch die Katholi- fen wollen die bürgerliche Freiheit, Beide sind Schwestern, eine kann nicht ohne die andere leben. Nur die Einheit macht unsere Kraft. Das Geseg über den Elementar - Unter- richt war der Prüfstein, und es wurde beinahe einstimmig ange- nommen, Darum keine Revolution mehr. Arbeiten wir Alle da- fúr, das Gouvernement zu befestigen, dulden wir aber auch nicht, daß sich Jemand von der geseßlichen Bahn entferne.“

sol Man versichert, daß alle Steuern um 7 pCt, erhöht werden ollen, General Vandermeeren is gestern wieder ins Gefängniß ge- bracht worden. Jn einigen Tagen soll er mit Verpraet und Lae- them nach der Citadelle von Bouillon abgehen.

Den angestellten Untersuchungen zufolge, ist der General Van- dersmissen mit Hülfe zweier Pferde entkommen, welche sih dessen Söhne von dem Pferdeverleiher Bovy gemiethet, vorgeblich um eine Vergnügungs - Partie zu machen, Bis jeßt sind die Pferde noch nicht wieder in Brüssel. Frau Vandersmissen hatte am Montag frúh, unmittelbar nachdem sie das Gefängniß verlassen, einen Wagen bestiegen und in Begleitung eines ihrer Söhne den Weg nach Löwen eingeschlagen. (Wie die Aachener Zeitung mittheilt, ist der General Vandersmissen mit seiner Familie bereits durch Aachen passirt.)

Deutsche Bundesstaaten.

annover, 11. Nov. Ueber die Eisenbahn von Hannover nach Braunschweig bemerkt die Hannov. Ztg.: „Nachdem das Anlage-Kapital Behuf dieser Eisenbahn von der allgemeinen Stände- Versammlung am 24, Januar d. J. bewilligt, der erforderliche Staatsvertrag zwischen der hiesigen und der Herzoglich Braun: schweigschen Regierung im März abgeschlossen und im April ra- tifizirt war, erfolgte noch in leßtgenanntem Monake die zur Ex- propriation geseßlich nöthige Bekanntmachung des Königlichen Ministeriums des Jnnern. Die mit erheblichen Schwierig- keiten verknúpften Expropriations - Verhandlungen hatten den Erfolg, daß bereits am 18. Juli die Erd - Arbeiten bei Lehrte in Angriff genommen werden konnten. Seitdem ist der in vier Sectionen i f tas Bahnbau von Lehrte ab, in der Richtung sowohl auf Hannover als auf Peine, an vie- len verschiedenen Stellen gleichzeitig so fortgeseßt, däß am Schlusse des Móônats Oktober mebr als der vierte Theil des ganzen Pla- nums der Eisenbahn im hiesigen Gebiete vollendet war, Es sind nämlich im Ganzen, von Hannover bis zur Landes - Gränze, 71,053 Schacht-Ruthen Erdmasse zu bewegen, und 8990 laufende Ruthen Planum zu bauen. Nun sind aber am Schlusse des n Monats 24,978 Schacht - Ruthen Erdmasse bewegt, und Arbel laufende Ruthen Planum vollendet gewesen, Die Erd-

daeiten sind gegenwärtig bis in die, unmittelbar vor hiesiger Re: fi enzstadt belegene ene Fleine Bult fortgerúckt. Zum Zivec dien twérbuñg des Grundeigenthums im R Me wo der

enge Tentral- Bahnhof angelegt werden wird, sind die erforders

Amerikanischen Regierung Glück dazu, daß sie dies so \chnell er: kannt hat und daß dasjenige wtiséeter Schiffe, welches zuerst von

lichen Verhandlungen jevt im Gange,“

Koburg, 7. Nov. Der Herzog hat die beiden Künstler Lißt und Rubini zu Rittern des Herzogl. Sächsischen Ernestini- schen Haus: Ordens ernannt. Beide hatten unter Anderem ein Konzert zum Besten der Stadtarmen gegeben. Rubini trat im Piraten auf der dortigen Hofbúhne auf; wie er versicherte, sey dies das leßtemal, daß er die Bretter betrete.

BERbata, 12, Nov. Heute wurde der verstorbene hiesige Kommandant , Oberst von Stephani, mit allen militairischen Eh- renbezeugungen von starken Detaschements der drei Truppengat- tungen des Linien : Militairs zur Erde bestattee. Den Offizieren der Garnison hatten sih die Offiziere unseres Búrger- Militairs in großer Anzahl angeschlossen. Unter den Leidtragenden, welche dem Sarge zu Fuße folgten, bemerkte man den Königl. Preußi- schen Gesandten, Herrn von Hänlein, und mehrere fremde Offiziere.

XXÆ Frankfurt a. M., 11. Nov. Während neulich die Holländische Thron-Rede den Generalstaaten nur verkünden konnte, daß der Abschluß eines Vertrages mit Belgien in naher Aussicht stehe, meldet die Belgische Thron-Rede den Kammern, daß der Ver- trag unterzeichnet und alle Differenzén aus dem Wege geräumt sind, welche seither noch zwischen Belgien und Holland bestanden, Die Belgische Thron - Rede spricht sich überhaupt auf eine wlirdige Weise úber das Verhältniß zu Holland aus, und es ist kaum zu bezweifeln, daß dieses sich immer freundlicher gestalten werde. Der Abschluß eines Schifffahrts-Vertrages zwischen Holland und Bel:

ien úberraschte, nach dem eigenen Geständniß der Amsterdamer

riefe, dort sehr, weil im Handels - Publikum nichts da: von bekannt war. Man erwartet in Amsterdam, daß nun auch bald ein Handels - Traktat mit Belgien zu Stande fommt, doch glauben wir, daß sich die Holländische Regierung in diesem Punkte schwieriger zeigen werde, Wie wir aber voraus: sagten, übte der definitive Abschluß des Vertrages mit Belgien auf die Holländischen Fonds zu Amsterdam einen günstigen Ein- fluß, wodurch dieselben an unserer Börse heute auch zu höheren Preisen gesucht waren. Jn dieser Woche war der Börsen-Umsaß faum belebter als in der vorigen, und die Course unterlagen wenig Veränderung, wiewohl sie sich festhalten. Wäre das Geld flüssi: ger nicht die Aussicht vorhanden, daß durch die anhaltenden

ersendungen der Geldstand in der nächsten Zeit noch precairer wird, sich wenigstens nicht bessert, würde sih gewiß jeßt größere Speculation in den Fonds zeigen, Große Anstrengung macht die Contremine, den Cours der Taunus - Eisenbahn -: Actien herabzudrúcken, allein es gelingt ihr dies nicht, da die Actien si theils in festen Händen befinden, anderentheils aber für dieses Jahr eine gute Dividende zu erwarten ist, Selbsk jebt, wo die Personen-Frequenz schwach is, ist die Einnahme der Bahn nicht unbedeutend, da der Güter-Transport sehr stark auf der Bahn is. Daran ist allerdings die Hemmung der Schifffahrt auf dem Main durch den Eisgang schuld. Der plöblich eingetre- tene starke Frost hat in unseren Feldern mannigfachen Schaden angerichtet, der fúr die Landwirthe noch größer seyn wird, wenn wirklih, wie man besorgt, die noch nicht eingeschauerten Futter: Kräuter, besonders die Rüben, die überall nah dem Oktober-Regen prachtvoll standen, zu Grunde gegangen sind. Wie es aber erfreu- licherweise heute scheint, wird ‘die strenge Witterung sih ändern.

Lißt und Rubini sind von Weimar und Koburg hier ange- fommen, werden in der nächsten Woche hier ein Konzert geben, und von hier nah Holland gehen.

Desterreich. L

F Pesth, 3. Nov. Die entsprechenden Resultate, welche die biesige Kommerzial:Bildungs-Anstalt seit ihrem nunmehr zwölf: jährigen Bestehen geliefert, dürften sih durch die bei dem Beginn des jeßigen Lehrkurses bewirkten Aenderungen noch besser gestal: ten, besonders wenn dabei noch einigen Mängeln abgeholfen wird, wozu der hiesige um die Erweiterung dieser Anstalt bereits so hoch- verdiente Handelsstand wohl die Hand bieten wird. Jm Allge- meinen sind die Gegenstände der Haupt-Abtheilung des Jnstituts, nämlich der eigentlichen Kommerzialschule, sowohl als Vorschule fúr den faufmännischen Beruf wie auch zur Vorbildung für das Gesammtbürgerleben ganz zweckmäßig gewählt, und die Klassen- eintheilung dem Organisations - Plane des Wiener polytechnischen Jnsfituts nachgebildet. Eine Erweiterung des Jnstituts, bildet die mit demselben verbundene, von dem hiesigen Handelsstande gegrün- dete Kommerzial-Sonntagsschule, für die Fortbildung der Hand- lungs-Lehrlinge, welche bereits in Geschäften verwendet werden; die Lehrgegenstände werden hier schon mehr praktisch behandelt, und dabei auch auf Vervollkommnung in der Deutschen S prache Rück- sicht genommen. Nach dem Vorbilde der Pesther Anstalt ist übrigens bereits auch in Temesvar eine Lehr - Anstalt für Handel und Gewerbe begründet worden.

Portugal.

Lissabon, 31. Okt. Die bereits erwähnten, in der Gestalt eines Ultimatums abgegebenen Anträge der Portugiesischen Kom- missarien in Betreff des mit England abzuschließenden Zoll-Tarifs sind von Lord Howard de Walden an die Englische Regierung be- fördert worden. Wiewohl sie an und für sich dem Englischen Interesse wenig entsprechen, so hat man doch noch nicht die Hoff- nung aufgegeben, zu einem befriedigenden Resultate zu gelangen, da man sie, nach Angabe der beskunterrichteten Personen, nur als die Basis fernerer Unterhandlungen zu betrachten hat, Bedauern erregt es indeß unter diesen Umständen, daß Herr Payant, einer der tüchtigsken unter den Britischen Kommissarien, seine Entlassung eingereicht hat. i

Die erste, 100 Contos betragende, Emission von Schaßkam- merscheinen, welche auf die Seiten fundirt sînd, soll am 2. No- vember statthaben. Die Lissaboner Bank hat auf die Zoll: Jn- traden des Monats Januar dem Finanz-Minister 200 Contos vor- geschossen, und die Staats-Einnahmen find bis auf zwei Monate

anz frei.

G Ì Die Cortes sollen nicht, wie beslimmt war, am 1. Dezember, sondern zu der ordnungsmäßigen Zeit, nâmlih am 2, Januar zu- sammentreten. Die Wahlkämpfe nehmen die Aufmerksamkeit des Publikums ausschließlich in Anspruch; man hegt keinen Zweifel, daß die Regierung in Alemtejo und Estremadura unterliegen und daß die Opposition von den vakanten 20 Sißen in den Cortes mindestens die Hälfte gewinnen werde.

Moldau und Wallachei.

Galas, 26. Oft. (A. Z) Bald nachdem Herr von Bu- tenieff in Konstantinopel n war, fand sih die Pforte ver- anlaßt (man sagt auf Schekib ÉEfendi’'s Vorstellungen), den Für-

o der Wallachei abzuseßen, Ein eigener Commissair der Pforte,

amens Aristarchi, wurde demzufolge beauftragt, den Wallachischen Bojaren den Großherrlichen Ferman zu überbringen, wodurch pel Alexander Ghika seiner Würde entseßt, der General - Ver: ammlung aber befohlen wird, dem Abgeseßten die Rechnungen der Finanzen abzufördern und zugleich zu der Wahl eines taugli:

chen Regenten zu schreiten. Man glaubt allgemein, daß die Ge- neral-Versammlung dem General Grafen Kisseleff die Fürstenfrone anbieten werde. *)

Fürst Sturdza wird am 7. November in Jassy eintreffen. Der Minister des tv reist ihm daher schon morgen bis zur Oesterreichischen Gränze entgegen; aber auch viele Einwohner aus den verschiedenen Bezirken den dem Fürsten entgegen, um ihm über den Druck zu klagen, den sein Minister während dessen Ab- wesenheit gegen sie ausgeúbt,

Syrien.

Alexandrien, 25. Oft. (A. Z.) Nach Berichten aus Beirut, die mit dem Englischen Paket gekommen, hat Mustapha Pascha allen dortigen Konsuln angezeigt, daß fein Europäer mehr in die Gebirge gehen dürfe ohne ein „Teskere“ von Seiten der Türkischen Behörden, was den Besuch derselben mehr und mehr verleiden muß. Ein Maronitisches Kloster ist durch die Muctuali angegriffen, Ans durch die Maroniten vor Zerstdórung bewahrt worden. Jussuf Pascha, der Statthalter von Tripoli, is ab- geseßt worden, weil er die Albanesen angereizt haben soll, einige Britische und Französische Offiziere zu insultiren. Assad Pascha, Gouverneur von Aleppo, ward zum Statthalter der Gebirge er- nannt und der Gouverneur von Beirut, Jzzet Pascha, nach Je- rusalem gesandt, um der heiligen Stadt vorzustehen.

Die Französische Brigg „Surprise“ brachte am 23sken aus Beirut so wichtige Nachrichten, daß das Französische Dampfschiff „Caméléon“ sofort von hier nah Marseille abgesandt wurde. Man will wissen, daß die Maroniten, Drusen und Mutualis sich verbündet haben gegen die Albanesen und fest entschlossen sind, sie zu nöthigen, Syrien zu verlassen. Zum Beweise davon gilt ein Gefecht in der Provinz Besherras, worin nahe an 100 Albanesen getödtet und an 400 verwundet worden sind. Jndeß sollen die Maroniten unter sich entzweit seyn und ein Theil nichts mit je- nem Bündnisse gemein haben wollen. Eine Karawane is von Damaskus in Beirut angekommen, das ganze Land steht von Neuem in offenem Aufruhr, und immer deutlicher stellt sich her- aus, daß die Türkischen Behörden unmächtig sind, Syrien den

Frieden zurúckzugeben, China.

Maca9o, 26. Juli, Der zum zweiten Befehlshaber der Flotte ernannte Contre: Admiral Sir Thomas Cochrane, welcher nach einer überaus schnellen Reise von England, das er am 21, Mârz auf der Fregatte „Vindictive“ verlassen, am 419, Juni in Hongkong angekommen ist, hat daselbst seine Flagge am Bord des FIntensdtffs „Blenheim“ aufgezogen und wird fürs Erste dort

eiben.

Man hatte gehofft, die Chinesen würden sich zu Gunsten der Engländer erklären und mit Begierde die Gelegenheit ergreifen, um das Joch der Tarctarischen Dynastie abzuschütteln. Allein obschon man von partiellen Aufständen spricht und die Chinesen gegen die Engländer nicht die nämliche Besorgniß oder den nâm- lichen Haß zeigen, wie die Tartaren, so gewahrt man doch noch kein Symptom zu einem allgemeinen Aufskande: und von welchen Gesinnungen auch die Bevölkerungen erfüllt seyn könnten, nichts deutet an, daß ein solcher Versuch würde gewagt werden, wofern nicht im Herzen der Macht der herrschenden Dynastie selbst ein Schlag von Seiten der Briten geführt wird. Nur dann, meint man, wenn sich die Ueberlegenheit der Britischen Macht offen kundgethan haben werde, was eine Reihe früherer Konzes- sionen bis Jeßt verhinderte, dann erst, aber nicht frúher, werde der Schimmer, mit welchem die herrschende Dynastie die Bevölkerungen geblendet hält, verschwinden können, Man hält es nicht für wahrscheinlich, daß der stolze Kaiser zu einem güt- lichen Uebereinkommen geneigt seyn dúrfte, wenn er nicht seine Person, seine Hauptstadt und seinen Thron selbst von einer un- mittelbaren und wirklichen Gefahr bedroht sähe. Peking wäre also das Ziel, nach dem man streben müßte; dorthin sey unverweilt der Marsch zu lenken; denn jede Woche, die man länger zögere, mehre die Hindernisse und Gefahren. Dort, im Herzen der Chi: nesischen Macht, müsse der entscheidende Streich geführt werden, und wenn nicht in Peking ein genügender Vertrag unterzeichnet werde, während sih Englands Schiffe im Pei : Ho bereit hielten, so würde cin solcher sicher nie zu Stande kommen.

Trosb der ununterbrochenen Siege und Erfolge der Engländer M e llee Res von Peking ihre stolze Sprache bei ngt einen Bericht nah dem anderen vo i Großthaten, s L N

Chefs seyen in einem Gefechte, worin natúrlih die Chinesen die: Oberhand behalten hâtten, getödtet worden. Eine Kals Pro clamation drückt sih folgendermaßen aus: „Beim Angriffe auf Theke wurde ein Barbaren:Chef getödtet. Die Barbaren, die zu Ningpo sich einen Aufenthalt angemaßt, haben Trauer fúr ihn angelegt, Fünf Chinesische Schiffe wurden mit den Körpern der Barbaren, die umgebracht wurden, stark beladen. Es muß dies für unsere tapferen Streiter eine Ermuthigung seyn, auf daß sie die Barbaren vertilgen. Kein Stillstand, keine Verzögerung! Vernichten wir selbst die Spur der Schritte dieser Barbaren auf dem Boden des himmlischen Reiches. Beachtet dies ! ‘“

Das hler erscheinende Canton Register enthält folgende Proclamation des Britischen Bevollmächtigten, Sir Henry Pot- O e alen A f jn L xpedition fundmacht :

1/ ehme / wieder höchst wichtige Erfolge der vereinigten Streitkräfte Jhrer Maiestät natd 2 von neuem dem Königlichen Bevollmächtigten in China ob. Nach der nothwendigen Verzögerung bei Zersidrung der Battericen, Magazine, Gießereten, Kasernen und anderer Staatsgebäude, wie auch der Ge= schübe/ Waffen und Munition, die zu Tschapu erbeutet worden, wur= den die Truppen wieder eingeschift, und die Expedition verließ am 23, Mai déieseu Hafen und traf am 29. Mai bei den Rugged Fslands cin, wo sîe bis zum 13. Junt blieb, An diesem Tage fuhr sie in die Mündung des Flusses Fangtsekiang, welche vorher aufgenommen und abgesteckt war, bis zu dem Punkte, wo der Wusung in diesen Fluß fällt, An diesem Punkte hatten die Chinesischen Behörden ungeheure Verschaazungen errichtet, um die Etnfahrt beider Flüsse zu vertheidigen, und sie scheinen sich so sicher für fähig gehalten zu haben , uns zu=- rückweisen zu können, daß sie den Ober- efehlshaber der Flotte und den Ober-Befehlshaber des Heeres am 14. Juni in zwei von den klei= neren Dampfschiffen eine sehr nahe Rekognoszirung anzustellen ge-

*) General Kissele} führte bekanntlich früher die provisorische Verwaltung des Fürstenthums. Die Bojaren-Opposition L en lehten Jahren darauf, daß ihm nicht nur ein Denkmal geseßt, sondern auch die volle Nationalität gewährt werde. Fürst Ghika nee sein Anhang widersebten sich, weil es gegen die Verfassung des nre sey, einem Fremden solche Rechte ju ertheilen. Schon da- m N ‘die Ungeduldigeren der Partei durchblicken, ihr lebtes Pk gnt diesem Antrag sey die einstige Erhebung Kissele}fs zum Für- hit 4 Wallachei. Der Antrag- gin durch, und Kissele} ward da- als Gleichberethtigter unter die roßen des Landes aufgenommen, (Anmerk. der A. Z.)

So theilt sie in einer ihrer leßten Proclamationen das Gerücht mit, Sir Henry Pottinger und andere Barbaren:

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statteten, ja sogar den Bôten , die in der folgenden Nacht abgesendet wurden, um Boyen zu legen, nah denen die Kriegsschiffe die ihnen beim Angriffe bestimmte Stellung einnchmen sollten, aufmunternd zu- riefen. Bei Tagesanbruch am 16. Juni lichtete die Flotte die Anfer und begab sich in die angewiesene Stellung, worauf sogleich das Ge- schübhfeuer begann. Die Kanonade war auf beiden Seiten etwa zwei Stunden hindur schr heftig und ununterbrochen, dann begannen die Cbinesen nachzulassen. Sogleich wurden die See-Soldaten und die Matrosen unter dem Feuer der Schiffe ans Land geseht, und sie ver- tricben den Feind aus den Battericen, che noch die Truppen gelandet und zum Vorrücken geordnet werden konnten. Fn den Batterieen wurden 253 Kanonen genommen, worunter 42 aus Metall, die meisten von s{hwerem Kaliber und über 14 Fuß lang. Alle lagen auf neu und zweckmäßig Sn Drehlaffekten, und man beobachtete, daß sie mit Richtaufsäßen aus Bambusrohr versehen waren. Die Un- fälle in dem Flottentheile der Expedition beliefen sich auf 2 Todte und 25 Verwundete, die Landtruppen hatten nicht einen einzigen Ver- leßten. Es erscheint fa wunderbar, daß nicht mehr Unfälle flattge- funden, wenn man berücksichtigt- wie gut die Chinesen ihre Geschütze bedienten. Die Fregatte „„Blonde// hat 14 Schüsse im Rumpf, das Dampfschi} „„Sesostris// 41 und alle mitwirkenden Schiffe einige; der Verlust des Feindes wird auf 80 Todte und eine entsprechende Anzahl Verwundeter geschäßt. Am 17. Juni fuhren einige der leich- ten Fahrzeuge den Fluß Wusung hinauf und fanden eine verlassene Batterie mit 55 Kanonen, worunter 17 aus Metall. Am 19. Funi begannen zwei andere Batterieen bei der Stadt Schanghai auf die vorderste Abtheilung der leichten Schiffe zu feuern; als sie aber einige Lagen von den Kriegsschiffen empfangen hatten, entflohen die Chinesen, und diese Batterien , welche 48 Kanonen, worunter 17 aus Metall, enthielten, wurden sogleich beseßt, worauf die Truppen die Stadt in Besiß nahmen, die Staats- gebäude zerstörten und die bedeutenden Getraide-Vorräthe der Regie- rung dem Volke preisgaben. (Die Stadt Schanghai oder Chang- sai wird als eine sehr große Stadt beschrieben, mit einem guten Ha- fen, an der Mündung des Wusung belegen und durch Kanäle mit allen Flüssen des Reichs verbunden, wodur sie die Haupthandels- stadt Chinas geworden. Die Nähe der großen Städte Hang- tscheou, Soutscheou und Nanking vermehrt ihre Wichtigkeit.) Der Admiral ging spâter am 20. Juni mit zwei der kleinen cisernen Dampfschiffe den luß Wusung etwa 50 Engl. Meilen über die Stadt Schanghai hin- auf, und bei dieser Rekognoszirung wurden noch zwei Feldwerke, jedes mit 4 schweren Geschüßen beseßt, genommen und zerstdrt, so daß die ganze Anzahl der bei diesen Operationen erbeuteten Geschüße die ersaun- liche Anzahl von 364 erreicht, worunter 76 aus Metall, hauptsächlich große nette Kanonen sind. Viele dieser metallenen Kanonen haben Fn- schriften , woraus hervorgeht , daß sie ers kürzlich gegossen worden sind; mehrere tragen Chinesische Charaktere, die den Sinn haben: ¿Der Bezähmer und S der Barbaren‘/, eine besonders große Kanone hat den Ehrentitel „Der Barbar// erhalten. Die Chinc\î- schen Offiziere und Soldaten sind, wie man glaubt, nach den Städ- ten Sutscho, Hongschufu und Nanking zu geflohen. Diese hdheren Behörden haben auch wieder einen indirekten Versuch gemacht , die aktiven Operationen durch die Aeußerung des Wunsches nach Unter- handlungen zu lähmen, und selbst durch Freilassung von 16 Unter- thanen Fhrer Majestät , Europäer und Ostindier, die aufgefangen waren, nen genügenden Bewcis von ihrem Wunsche nah Versdh- nung gegeben. Da diese Eröffnungen aber nicht auf der einzigen Basis beruhten, auf der sie beachtet werden können, so erhielten sie dies zur Erwiederung. Gott segne die Königin! Am Bord der Dampf-Fregatte „„Queen// auf dem Fluß Jangtsekiang bei Wusung am 24, Juni 1842. H. Pottinger, Königlicher Bevollmächtigter.“/ Eine Privat : Nachricht in demselben Journale fügt hinzu: „Ehe Schanghai genommen wurde, machte der General von Wu- sung aus das Anerbieten, die genannte Stadt nicht zu besetzen, wenn sie eine Million Dollars bezahlen wolle. Da keine Ant- wort kam, so ward die Stadt besezt. Jeßt werden wir wohl

Durcschniîtts- Kosten einer

l Meile l Gn.

7. Mebr. Cour. ‘11 Doll. =

ge

. f Gesammt- fosien der S] Eisenbahn.

eilen] Dollars.

Name der Bahn.

der

Erdfnet im Jahre SGesammtlän

Mohawk-Hudson 418 Saratoga-Schenectady 21% Troy-:Ballston 25 Saratoga-Washington 40 Unica-Schenectady

den Fluß hinauffahren bis Nanking und dort den Frieden ab- schließen. Der General-Gouverneur soll aus Ostindien geschrieben haben, der Krieg müsse dieses Jahr zu Ende gebracht werden, und wenn kein Vertrag zu Stande koinme, solle eine Küstenstrecke beseßt und der Rest der Expedition zurückgeschickt werden.“

In Canton hat der Ober - Beamte Hoqua den Ausländern sagen lassen, sie möchten kein Wasser mehr aus den Brunnen schöpfen, denn diese seyen von den Soldaten vergiftet worden, was bereits 20 Chinesen das Leben gekostet habe.

Inland.

Minden, 9. Nov. (Westphäl. Merk, n dem'alten Gebäude der hiesigen Königlichen Regierung bett df Morgen zwischen 7 und 8 Uhr die Ursache des Entskehens ist noch nicht bekannt Feuer aus, welches so rasch um sich griff, daß troß der größten Anstrengung sämmtlicher Beamten unter wirksamer und thâtiger Beihülfe der Bürger und des Militairs, und un- geachtet der größten Lebensgefahr, welcher Viele der Rettenden sich ausseßten, nur ein Theil, jedoch der wichtigste, die Registratur gerettet werden fonnte; das Gewölbe der aupt : Kasse ist ganz unangetastet geblieben; der neue Flügel des egierungs-Gebäudes und der massive Anbau am alten Gebäude is, bis auf einige durch das Retten verursachte Beschädigungen, unversehrt geblieben; von dem alten Gebäude dagegen is weiter nichts als die Umfas- sungs - Mauern und das Gewölbe des Kataster - Büreaus Úbrig, Gegen 115 Uhr wurde man des Feuers ziemlich Herr, und die at ist En E Ba vorüber.

in anderes Privatschreiben aus Minden vom 9ten Ab sagt unter Anderem: „Die Forst: und DónfelneiiBblime t is ein Theil der Medizinal - Akten gingen in Flammen ‘auf. Jeßt, Abends 7 Uhr, stehen nur noch die 4 Wände des Regierungs:Ge- bâudes, und das glimmende Gebälk briht wiederum in helle Flammen aus; doch wird der Himmel gnädig und die Gefahr vorüber seyn. Beim Einstärzen der Flurdecke im zweiten Stock wurden drei Menschen verschüttet, wovon einer gleich todt blieb.“

Zur Statistik der Vereinigteu Staaten von Nord - Amerika.

Vierter Artikel. (Vergl. Staats=Zt g. Nr. 278, 283, 302 u, 312.)

¡Die Verkehrswege: 11, Abtheilung. Eisenbahnen.

Eisenbahnen.

Der Stand der Eisenbahnen im Staate New- sich am besten aus nachstehender tabellarischer Ueberscht. 2e

Syracuse-Utica Auburn-Syracuse Skfaneateles Syracuse-Onondaga Auburn-Rochester Tonawanda Rochester Scottsville-Caledonia Medina-Darien Buffalo-Niagara-Falls Buffalo-Blakrok Loc port-Niagara- Falls Zweigbahn nach Lewiston Fthaca-Owego New-York-Harlem

Brooklyn-Jamaica Long-Jsland Zweigbahn n. Hempskead|1839 25 Bun on-Berkshire 1838] 343 atsfill-Canajoharie 1839] 72

Eisenbahnen im Staate New-York 112987 2263240) 17,00 26,726

Im Jahre 1832 wurde in dem (jeßt 2,429,000 Bewohner zâählenden) Staate New-York die erste Eisenbahn eróffnet ; Ende 1839, also 8 Jahre später, besaß derselbe bereits Über 98 Deutsche Meilen Eisenbahnen im Betriebe, 182 Deutsche Meilen waren im Bau begriffen, und außerdem waren noch 86 Eisenbahn- Gesellschaften mit einem Gesammt - Kapitale von 26,000,000 Dollars fkonzedirt *),

Die Baukosten sämmtlicher 27 Eisenbahnen im Staate New- York von 12985 Meilen Länge werden, wenn die Kosten-Ueber- schläge für deren Vollendung nicht überschritten werden sollten, 22,632,457 Dollars betragen. Jn diesem Falle werden also die Baukosten einer Meile einfache Bahn, sammt Gebäuden, Loko- motiven, Wagen 1c., durchschnittlich nur 47,430 Dollars aus- machen. Dies gâbe 80,750 Dollars oder 116,000 Rthlr. für eine Deutsche Meile, Läßt man jene Bahnen, bei denen blos auf Holz gefahren wird, ganz außer Rechnung, \o erscheinen die Kosten von 1265 Meilen Bahnen mit 22,550,457 Dollars, oder von ei- ner Meile im Mittel mit 17,826 Dollars. Mit Auslassung end- lich der New-York-Erie Bahn, deren Kostkenbetrag noch o sehr ungewiß is, erscheinen die Auslagen für 811 Meilen Bahnen mit 16,550,457 Dollars, und dies giebt pro Meile einfahe Bahn sammt allem Zubehör 20,530 Dollars, was pro Deutsche Meile 95,115 Dollars oder 145,842 Rthlr. Cour. ausmacht.

Bewundert man die Rúhrigkeit der Nord-Amerikaner, so darf man doch auch nicht Úbersehen, daß 1) fast alle obigen Eisenbahnen nur Holzbahnen mit Flachschienen (Dimensionen gewöhnlich W“ckx L) sind, indem von den bereits vollendeten allein die auf Long-Jsland mit massiven Schienen versehen ist; 2) im Allgemeinen die Stei- gungen weit größer sind als bei den Europäischen Eisenbahnen. Ueberall zieht man vor, Steigungen bis zu 80 Fuß pro Meile und darúber anzunehmen, ehe man zu schiefen Flächen seine Zuflucht nimmée, und leßtere sind daher auch nur bei 2, und zwar den altesten Bahnen im Staate New-York, anzutreffen; 3) auch mit den Krümmungen der Bahnlinien man es dort weniger genau nimmt als bei uns, denn die Hälfte der obigen Eisenbahnen hat als fleinsten Krümmungs - Halbmesser weniger als 1000 Fuß. Man fährt sogar Krümmungen von 250 Fuß Radius mit Dampf- d und hat für Pferde häufig Kurben mit 60 Fuß Halb-

Wir knüpfen hieran einige Bemerkungen:

1) Von den im Staate New-York Ende 1839 im Betriebe mit Lokomotivkraft befindlichen Eisenbahnen werden 10 für den Transport von Reisenden und Gütern, 3 nur für Reisende be- nußt, Wenn man Reisende und Güter auf eine Meile reduzirt, so findet man, daß in einem Jahre auf allen 13 Bahnen 26,051,176 Personen und 1,941,559 Tonnen Güter eine Meile weit befördert wurden, und werden diese Zahlen durch die Länge sämmtlicher da: Bude A L N E so togiee sich der mittlere jähr-

r für jede dieser Bahnen 1834 Tonnen Frs J N h mit 66,204 Reisenden und e Preise der Pläße sind auf den Eisenbahnen Staats New-York geringer, als auf jenen der eas Unioe staaten, Jm Jahre 1838 war der Preis eines Plakes auf der Harlem-Bahn nur 23 Cents pro Meile; am höchsten war er da: egen bei der Saratoga-Schenectady Eisenbahn, nämlich 5% Cents. im Mittel ist der Preis eines Plabes bei allen 13 Bahnen 3,73 oder 34 Cent, pro Englische Meile (= 17% Cents oder 8 Sgr. pro Deutsche Meile.) Der Tarif für Frachten ist bei jenen Bahnen am niedrigsten, auf welchen die meisten Güter ver- r ; A Ä é betrage en Mittel 6,37 oder 6!; Cents pro = ents = A f ge Meile) , 135 Sgr. pro Tonne und ine Vergleichung der Zahl der Fahrten mit der au ganze Bahnlänge reduzirten Anzahl der baden eere Reisenden un Tonnen Güter zeigt, daß durchschnittlich in einem Train 42 Rei- sende und 22 Tonnen Güter befördert worden sind.

s Die gesammte Brutto-Einnahme, durch die Länge der betreffenden Bahnen dividirt, giebt die Brutto-Revenue pro Meile Bahnlänge, Diese variirt zwischen 663 und 10,640 Dol: lars und is im Mittel sür (ämmtliche Bahnen 2891 Dollars, wovon 2468 Dollars von Reisenden, 312 Dollars vom Gâüter- Transport und 111 Dollars aus anderen Quellen herrühren. Vergleicht man die Brutto-Einnahme pro Meile Bahn mit den Baukosten derselben, so sieht man, daß die erstere von den legte: ren bei den verschiedenen Bahnen zwischen 4 und 22 pCc., im Mittel für alle Bahnen aber 12 pCt. ausmachee,

5) Die Betriebs-Auslagen betrugen bei 13 Bahnen ffome men nur 487 pCt., der Netto-Gewinn 515 pCe, von der Brutto-

*) Zu bedauern is, daß ein großer Theil der statistischen Noti- zen des vorllegenden Werkes über Zas Jahr 1839 nicht Tee