1842 / 329 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sun, 27 Nov 1842 18:00:01 GMT) scan diff

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Eine solche Art zu verfahren, würde aber gegen das verstoßen habet, was man seiner eigenen Würde und einem gebildeten Publikum \{uldig ist, Rezensent hat auch im Uebrigen dagegen sicher nicht gefehlt, da ja selbst die Herren Verfasser der Darmstädter Parallele die rubige, ja sogar die streng wissenshaftliche Form seiner Diskussion anerken- nen, wenn sie gleich den darin waltenden Geist nur für scheinbar halten. Aber selbst ein Solches darf Rezensent von diesen Herren nicht rühmen ; jeder unbefalgelte Leser der Berliner Rezension und der Darmstädter Erwiederung wird finden, daß der Ton der leßteren, von

selb| als etwas sehr Bedeutendes ankündigt. Denn dafür darf | es gelten, wenn dasselbe von sich rühmt, ers nah cinem halben Fahr- bundert völlig gewürdigt werden zu können, d. h. der Gegenwart um eben so viel vorausgeeilt zu seyn, oder daß der Gegenstand, welchen es behandle, „„ausschließlih vor das Forum des Genies gehöre. //

Wäre es dem Berliner Rezensenten nur darum zu thun gewesen, den Verfasser abgufertigen, und nicht zugleih darum, die, seiner Mei- nung nach, irrigen Ansichten zu widerlegen , so würde das erwähnte Selbsilob dazu eine sehr ausreichende Veranlassung gegeben haben.

welchem in den vorstehend wdrtlih angeführten Stellen nur einige

roben- gegeben wurden, Ou keine Veranlassung giebt. Sich in Diofassionon zu mischen , die in diesem Ton geführt werden, sieht aber dem Rezensenten nicht an, Er konnte zu vorstehenden Zeilen berhaupt nur veranlaßt werden, um den ihm gemachten Vorwurf der Unloyalität zurückzuweisen. Es if dies ein júr allemal gesche- hen, und da die Sache shwerlih durch eine solche Diskussion ge= fördert werden kann, so erklärt er die pro publico zu führenden Af- ten seinerscits hiermit für geschlossen.

Allgemeiner Anzeiger für die Preuftischen Staaten.

bruar k. J. nicht, sondern ers später erfolgen, auch| So eben i| erschienen und in allen Buchhand- Bei Bekanntmach ungen. sind für olche Portokosten zu O R lungen zu haben, B Berlin in der Gropiusschen t 5 ch8 ander Dundcker, : Die evangelische Pastoral - Hülfs - Gesellschaft i| Berlin, den 14. November 1842. Buch- und Kunsihandlung, Kdnigl. Bauschule La-|Kdönigl. Hofbuchhändler, Franz. Str. 21, von vielen Seiten mit so warmer Theilnahme be-

Ludwig Lessing, den Nr. 12: it stets vorräthig: Thomas Thyrnau St, grüßt worden , und es sind ihr von einzelnen Per- Königlicher Kommerzien- Rath und Ke t4 k Roche Godwie Castle Die neuesten sonen einige so ansehnliche Beiträge und Geschenke Westpreußischer General - Landschafts - Agent, der : Werke der Gräfin Hahn-Hahn: Sigismund zu (ossen, daß sie mit R Rang von sechs Pfare- Spandauer Brücke Nr. 9. evangelischen Geschichte Forster 7 Vsralien T iAe Langen ans gehülfen vorzugehen beabsichtigt, soba e von ihr und an Frankreich Do N T IOigende i Grundsähe die Genehulgung Synoptiker u R ie des Johannes A chte p y ffe Free ke Pl v L A E

r . - Gasivgs: qu 0 c a liegen, erbalten dabei werden. „Von diesen ufs T Lies Frias d. Manges. pur, Motue Brun o B auer _ y Lieder und Bilder eines Malers, hergus= Geistlichen sollen vier für die volfreihsten Gemei- Weiler hier öffentlich stattgefundenen Ausloosung i Ms dl t Ba d ge cben von Reineck Il. 1. nen hiesiger Stadt, aus welcher der bei weitem grô-| von einzuziebenden und zu amortisirenden Partial- O Lte (E), ie Novitäten der Englischen und Franzdsischen ßere Theil jener Beiträge der Gesellschaft zugeflos-| Obligationen der bei dem Bankhause Salomon D 3020, % Be, 25 Gr Presse, Kupfer-, Pracht- und illustrirte Werke, Deut- sen ist, und zwei für die Gemeinen außerhalb Ber-|Oppenheim jun. u, Comp. zu Köln kontrahirten sche, Englische und Franzdsische Kinder- und Ju- lins bestimmt werden. Fu Bezug auf diese Lebteren | Anleihe der unterzeichneten Gesellschaft und der des- gendschriften in größter Auswahl, die auch na ch werden die auswärtigen Herren Geistlichen, welche| falls von uns am 5ten desselben Monats erlassenen außerhalb mit Vergnügen zurAnsicht und

Aufforderung.

Jn Oehmigke’ s Buchhandlung (Ful. Bülow) in Berlin, Burgstr. 8, is zu haben:

die Zuweisung eines Gehülfen wünschen, ersucht, sich Bekanntmachung fordern wir die Fnhaber der ge- 5 Wahl versandt werden. mit Rücksicht auf den Tnhalt unserer Statuten un [zogenen Partial” Obligationen Numer 901, 1220|, Dr. Fr. N S ter Darlegung des Bedürfnisses und Angabe des|1924. 1151. 850. 837, 1106. 757, 884. 1410, 1840, hoheren und niederen eßku De, E Theils des Unterhalts, welchen sie selbst zu Über- 1460. 1940. 1296. 567. 1419. 1754. 1819. 898. 1980. oder gründliche Unterweisung in der ewöhnlichen Béi Wilh. Logier in Berliu, Friedrichsftr. 161 nehmen bercit sind, an uns zu wenden. 1376. 1992, 1124, 1604, 1155. 994, 1681. 505. 1443. |Feldmeßkunst, so wie zu größeren geodätischen Auf- (nahe den Linden), ist zu haben:

Zugleich erneuern wir unsere Bitte an alle evan-|748. 1101. 1209, 1148. 825. 1424. 531. 1359. 1772.| nahmen , geographischen Triangulirungen, barome- Neue vollevdete Stereotrp+A usgabe, gesche Christen, welche an der Noth ihrer Kirche |673. 524. 1265. 1937. 1331. 1054, 1216. 1183, 1228. [trischen Hdhenmessungen, zu Nivellements und zur

Leben und Thaten FRIEDRICH'S DES GROSSEN,

Königs von Preußen, Ein vaterländisches Geschichtsbuch

von Dr. Friedrich Förster.

2 Vänd €/

in allegorischem Umschlag, 72 Bogen Text und 52 Ie O

reis 2% r. S L Mit Freimüthigkeit und unterhaltender Ausführ- lichkeit hat der Verfasser, dem die seltensten geschicht- lichen Quellen zu Gebote standen, das Leben des großen Königs dargestellt und damit ein ehtes Deutsches Volks - werk für alle Stände geliefert, welches sich schon in der Lieferungs-Ausgabe ciner so allgemeinen Theil- nahme zu erfreuen hatte, daß jede weitere Empfech- lung als überflüssig erscheint. Leipzig, im November 1842. B. G. Teubner.

1771. 1591, 1915. 878. 1751. 1730. 801. 633, 1646. 1208, 830. 1010. 184:!, 1157. auf, den Betrag der- selben nebs den verfallenen Zinsen, am 2. Fanuar 1843 hier bei Herren Oeder u. Comp., zu Köln bei Herren Sal. Oppenheim jun. u. Comp. oder zu Berlin bei Herren Mendelssohn und Comp. in Empfang zu nehmen. Von diesem Tage ab hôrt jede fernere Zins- Vergütung auf.

Aachen, am 15. November 1842.

Die Direction der Vereinigungs - Gesellschaft für Steinkohlenbau im Wurmrevier.

1349, [Fnstrumentenlehre. Nach dem neuesten Standpunkte der Wissenschaft bearbeitet. Mit 14 lithogr. Folio-

tafeln. gr. 8, Preis 25 Thlr. ¿ Ueber dieses Werk hat der Herr Geheime Finanz- rath Frhr. v. Groß, Mitglied des Großherz. Sächs. Landes-Vermessungs-Büreau z2c. 2c. folgendes unpar- teiische Gutachten abgegeben : „„Die bedeutenden Fort- schritte in den meisten technischen Fächern sind in den leßten Jahren namentlich auch bei dem Vermessungs- wesen bemerkbar geworden , seitdem höhere Anforde- rungen theils in geograph. - topograph. Hinsicht bei Triangulirung und Chartirung größerer Länderstrek- ken, theils durch die vervollkommnete Bauart der Kunsistraßen ingleichen der Eisenbahnen in Bezug auf Profile und Nivellements gestellt worden, nicht minder, um den Ernen Bedingungen zu ent- sprechen, welche die neue Geseßgebung in Betreff der Kataster, Handelsbücher und des Hypothekenwesens veranlaßt. Dabei sind auch die Jnstrumente, welche zu Vermessungen und Nivellements dienen, durch die Fortschritte der Wissenschaft in den leßten Fahren sehr vervollkommnet worden, so daß die meisten Lehr- bücher veraltet erscheinen und das Bedürfniß eines dem Standpunkte der Wissenschaft entsprechenden Handbuchs der Meßkunde sehr fühlbar geworden ist. Bei den Schwierigkeiten, welchen die Zusammenstel- lung aller dahin gehdrigen Gegenstände unterliegt, muß man gewiß dem Herrn Verf. des vorstehenden Handb. sich verpflichtet halten, der sich hauptsächlich folgende Aufgaben gestellt hat: 1. die Beschrei

cinen herzlichen Antheil nehmen , insbesondere aber an die auswärtigen Herren Geistlichen : Zweig-Ver- eine zu bilden und deren Statuten uns zur Bestä- tigung einzusenden, damit wir durch Vermehrung der Beiträge in den Stand geseßt werden, nament- lich außerhalb Berlins mehr für diese wichtige An-

Helene zu thun. Alle Vorschläge solcher Zweig- ereine, sowohl wegen der Wahl der Gehülfen, als

der Geistlichen und Gemeinen, welchen die Hülfe

geleistet werden soll, werden wir, so viel es mbglich ist, gern berücsichtigen, und bitten in dieser Hin- sicht um ein recht zutrauensvolles Ent egenkommen.

Alle unterzeichneten Mitglieder der Gesellschaft, ins-

besondere aber der mitunterzeichnete Kassirer A

ben, Kommerzien - Rath F. W. Behrendt, sind

bereit, Beiträge für dieselbe in Empfang zu nehmen. Berlin, den 18. November 1842. Die evangelische Pastoral-Hülfs-Gesellschaft.

C. v, Voß, Wirklicher Geheimer Ober - Justizratb, Vorsteher der Gesellschaft , Wilhelmssir. Nr. 78. Matthis, Geheimer Ober- Regierungsrath, Vice- Vorsteher, Kemperhof Nr. 2. Arndt, Prediger, Klosterstr. Nr. 66. Bachmann, Prediger, alte Jakobsstr. Nr. 113. Braceunig, Prediger, Kochstr. Nr. 59. Dr, Couard, Prediger, Landsbergerstr,

Eine Apotheke

von 10 bis 25,000 Thlr. wird zu kaufen gesucht. Reflektirende wollen ihre Adressen verstegelt unter A. 115. dem Königl. Jntelligenz-Comtoir zu Berlin zusenden. Die größte Discretion wird versichert, und werden Mäkler verbeten.

Bo - Verkauf zu Simmenau

{ am 20. Januar 1843. :

dir f e Pot Ln Ae wee ich

; S Ti lte Freude hatte, vergangenen 2. Februar hier in

R Bober, Putidee Rega gal ent, meinem Schafftalle Tie zu sehen, hat Kunkbe Predi a Waller Ne 1 F W. B eh. | damals allgemein den Wunsch ausgesprochen ;

(T O14 NUCEE: Lb, Zl, e Ne E01 daf 1ch dot deli hiesigen Bock-Verkaufs-Termin rendt, Kommerzienrath, neue Schönhauserstraße frúher anseßen mdchte, da die Zuüchtung von Som- Nr. 9, v, Roeder, Regierun - Assessor / Mob-| ¡mer-Lämmern das Beziehen von oie eher renstr. Nr. 55. Wilde, B24 “D CRNALs, wünschenswerth mache.// Bot Ge A e Dr. £, Wiese, Pro-) Dieser Ansicht beitretend, will ih von nun an

/ HESEUINE, | Abb, Os alliährlich den hiesig üblich gewesenen Verkaufs-Ter- min jedesmal am 20. Januar abhalten. Uebrigens bleibt es in jeder Hiusidht beîm alten, bis zu diesem Tage wird kein Thier weggegeben, und um 2 Uhr erfolgt der Zuschlag.

Klavierspteler machen auf die neue in Paris mit ausgezeichnetem Beifall aufgenommene

Fantaisie comp, par Kalkbrenner

sur des motiss de l’Opéra f Reine de Chypre Die Königin von Cypern - - de Halevy. Op. 157. 25 Sgr. u. auf die Etude héroique Ajax, 10 Sgr. aufmerfsam. 31Linden. Schlesingersche Buch- u. Musikhdlg,

reibung der neucsien Fnstrumente, sonach namentlich des Re- petitionstheodoliten, des Spiegelsextanteu, des Helio- tropen, des verbesserten Meßtisches, der vervollkomm- neten Nivellir - Apparate u. \. w. ; IT, die zweckmä- ßige Handhabung dieser Fnftrumente, ihre Leistungen und die daraus resultirenden Ergebnisse; 111, das Vermessungswesen an sich, wissenschaftlich aufgefaßt ; LV. das Geeignete über Maße und Maßstäbe, Char-

Musikalien- Leih -Institut

der Buch-, Kunst- und Musikalien - Handlung von Ed. Bote & G. Bock,

Jägerstralse No, 42, Ecke der Oberwallstrasse,

Abonnement für 3 Monat 1 Thlr. 15 Sgr, Mit

der Berechtigung, für den ganzen gezahlten

Bekanntmachung. Die Zinszahlung für die Berlin-Pots- damer Eisenbahn-Actien wird vom 2, Fa-

nuar bis ult. März k. J.- Vormittags don| (gge ich iedech an, reredens vi fa aefeunde tirung- Situations - Zeichnung, Profilirung u. st. w. [9 {7:8 Musikalien als Eigenthum zu entnehmen, 9 bis 1 Uhr, mit A us\chlu f der Sonntage ae ich unen d Ui e Dl A Dep Herr Verfasser hat diese Aufgaben so trefflich wärtige die vortheilhastesten RedidEagen, im Kassenlokale auf dem Berliner Bahnhofe statt-| (g 1 Fels Ner einfinden zu wollen um am geld, die Probleme theoretisch so vollständig ent-

19ten sih recht ungestdrt das Sortiment der Bde betrachten zu können. : „Simmenau bei Constadt, Creubburger Kreis, Pro- vinz Preußisch Schlesien.

Rudolph Freiherr von Lüttwißt.

haben, und zwar: ; 1) für die 4prozentigen Prioritäts-Actien die Zinsen für das zweite halbe Fahr 1842, und | 2) für die 5prozentigen Stamm- Actien, Ij die ers am 1. März 1843 zahlbaren Zinsen für / das ganze Jahr 1842. / j Ein jeder Coupon-Besißer hat demzufolge eine j Specification, sowohl eine besondere von den Coupons der Prioritäts - Actien, als auch eine von den der Stamm-Actien, nach denla ufendenNummern geordnet, mit seiner Namens-Unterschrift und sei- ner Wohnungs - Anzeige versehen , einzureichen, und gegen Abgabe der Coupons die Zahlung in unserer Kasse sofort zu gewärtigen.

Wegen der Höhe der Dividende, die für das Jahr 1842 zur Auszahlung kommt, behalten wir uns die weitere Bekanntmachung vor.

Berlin, den 15. November 1842,

Die Direction der Berlin - Potsdamer Eisenbahn- Gesellschaft.

wickelt und hinsichtlich-ihrer ae so gründ- lich gewürdigt, auch die Untersu ung aller bei den Instrumenten möglichen Mängel so gründlich behan- delt, endlich die beigefügten Zeichnungen so sorgfäl- tig und scharf ausgearbeitet, daß sich fin Handb. als vorzüglich brauchbar und empfehlenswerth darstellt.

Bei Otto Wigand, Buchhändler in Leipzig, is eben erschienen und in Berlin bei E. H. Schroe- der, Linden 23, zu haben: i Der Socialismus und Communismus des heutigen Frankreichs. Von

Dr, L. Stein. gr. 8. Broschirt 24 Thlr. Inhalt:

j Fnhalt: Erster Theil. Das Prinzip der Egalität. l. Das Proletariat. 11, Gegensäße in der Fran- zösischen Gesellschaft vor der Revolution. 111, Die drei Constitutionen von 1791, 1793 und 41795. IV, Gegensäte in der Gesellschaft Frankreichs nach der Revolution, V. Bourgeoisie und Peuple. V1, Die Kaiserzeit und die Restauration. VIl Die Juli - Revolution. : Zweiter Dheil. Die Socialisien. l. Dex allgemeine wissenschaftliche Charakter des Socialismus, 11, Saint - Simon und die Saint- Simonisten. 111, Der Fourierismus im Allgemei- nen; 1) Charles Fourier und seine Schule; 2) das System Fourier's.

Literarische Anzeigen.

Bei Joh. Fr. Hartknoch in Leipzig ist erschie- nen und in allen Buchhandlungen vorräthig, in Ber- lin bei E. S. Mittler (Stechbahn 3), L wie in dessen Buchhandlungen in Posen und Bromberg :

Vieles über Karlsbad

und

Etniges über Oesterreich, mit Bezugnahme auf dessen Fudustrie und Anschluß an den Deutschen Zollverein von

Fulius Ries. 8, in Umschlag geh. mit dem Portrait des Verfassers. Preis 20 Sgr., 16 Gr. Ct., 1 Fl. C.-M.

In Unterzeichnetem is so eben erschienen und an alle Buchhandlungen versandt worden :

Shakspeare

als O Nationen.

on Karl Simrod. Probeband: Mia e f i

8. Velinpap. brosh, Preis 26; Sgr. Die nahe Verwandtschaft der Engländer und Deutschen , welche ihre Sprache und die Populari- tät Shakspeare?'s in Deutschland beweist, hätte beide Nationen schon längs auffordern sollen, sch näher und näher zu befreunden. Jndeß finden wir diesen Trieb zu beiden Seiten der Nordsee jeßt so lebendig erwacht - daß uns in dieser Hinsicht wenig zu wün- schen Übrig bleibt; nur dahin möchte das gegenwär-

Berlin - Anhaltische Eisenbahn.

Die für das zweite F, k. X. fälligen, j Semester d. F

In allen Buchhandlungen, zunächst in der Stuhr- h er d. am 2. Januar |schen, Berlin, Schlossplatz 2, Potsdam, am Kanal ne- Zinsen der Prioritäts-Actien unse- |ben der Post, sind zu haben:

/ ; tige Buch wirken, daß eben Shakspeare, der beiden , iftstellevr. i "e hom L Descegapon Rr. 4) knnen E . Supplemente i Völkern gleich lich und theuer ist- noch ferner zu| 1. Allgemeiner Cbarotter 11 g eet. i an jedem Wochentage, Bormittaags“ n D El F. | zum malerischen und romanlischen |ibrem Vermittler gewählt werde, denn wie sich an| 111, Pierre Leroux. 1V. P. J. Proudhon. V. Louis ) bei unserer Hauptkasse (im Bahnh fs dah A Deutschland thm pore Verwandtschaft am auffallenden erweist-| Blane, Empfang genommen werden, ofs - Gebäude) in / i so möchte er auch am geschicktesten seyn, den Deut- |3zierter Theil.

Der Communismus.

I, Wesen desselben. Il, Charakter der Geschichte des Communismus. Ul, Geschichte des Commu- nismus. Der Communismus der ersten Revo- lution. Babeuf. Der Communismus nach der Juli-Revolution. Erste Gestalt. Von 1830 bis 1835, Epoche des Republikanismus. Zweite Gestalt. Von 1835 bis 1839. Epoche des Babou- vismus. Dritte Gestalt, Seit 1839. Das Pro- letariat und der eigentliche Communismus. [. Die Travailleurs égalitaires, Il, Die Résormi-

Das Weserthal, Mit 35 Stahlstichen. gr. 8. kartonnirt. 3 Thlr. 10 Sgr. Malerische Ansichten von Hessen. Mit 35 Stahlstichen. gr. 8, fart. 4 Thlr. 20 Sgr. Der Schluß beider Werke if versandt. Zur Kom- plettirung werden einzelne Hefte à 10 Sgr. nur bis

Ende d. J, abgelassen. i Theodor Fischer.

schen für die Englische, die Engländer für die Deut- sche Sprache zu gewinnen. Doch dies ist nur die Eine Absicht des Werks, das wir hiermit beginnen: die andere sey, das Verständniß des Dichters bei beiden Nationen und seine Aneignung bei uns wei- ter zu fördern.

Stuttgart und Tübingen, Oft. 1842.

F. G. Cottascher Verlag.

Jn Berlin vorräthig bei Julius Springer, Breitestr. 20, Eke der Scharrnstr.

Um die Auszahlun i ; dén Couvozs Aa ng gu, erleichtern, wird gebeten,

: ac der Reihenfolge geordnetes

Nummern - Verzeichniß b pons für frühere Serestceufügen M nenn Cou- T besonders zu verzeichnen. A E Berlin, den 22, November 1842, U Direction der Berlin-Anhaltischen Ei Í Gesellschaft, schen Eisenbahn

v. Cronstein, Naunyn. Bode. Meyer. Veit.| Kassel, im Oktober 1842.

A Cort E Ei ed i Sils Die Communistes im engeren Sinne. / le Besther Weslpreußischer Pfandbriefe, welche| Jn der Ens! in schen -| Bei C. G. Hendeß in Cöslin is erschienen un uß. menden Jahres egen Einlieferung des deenegenne e hat-Brelin- Breite Stt- 23, is eeshienen und [dei L, Ho 1d in Berlin, Kbnigöîir, 62 neben der Pos reffffenden |zu haben : zu paben : i Für K Stichcoupons durch mich empfangen wollen, w s ; i i 1 nbi Rap] 6 0n 28 9 ¡sti hiermit aufgefordert, bis zum Zsten kommenden Me V Ai clcactifid Vene GULeY Jesu Der Schacher mit Rittergütern. Das Gegenbild zu Raphaël's Kreuztragung Christi,

Vorgetragen in der General-Versammlung der Pom- mersh-Oek. Gesellschaft, am 10. Mai d. F. in Côslin durch deren Censor

nämlich die Abnahme Christi vom Kreuze nach Daniel de Volterra, ebenfalls von Paul T oschi gestochen, erscheint spätestens im Januar,

ri Thlr. gr. 8,

—/ Biblische Betrachtun n F0- hannes den Tâäufer. a 8. 1 Ele s

j nats dieselben bei mir Behufs Verschreibung zu be- 14 und ift mir deshalb ein Verzeichniß einzurci-

j stellen, chen, welches des Pfandbriefs Nummer, Namen und

j Kapital-Betrag- so wie Mugade des Departements, t Christenspie gel. Betrachtungen über a h s Ae f Tie dl E O As N SNTURZTo 4: May, ARTEMENIN zu welchem der Pfandbrief gebdrt , enthalten muß.| die sie c Sendschreiben in der Offenbarung St, Motto: „Ernst is das Leben, [drücke zu 31 Thlr. 20 Ser. zusiche Werden Zinsbogen nah dem 31. Dezember d, F. Johannis Kapitel 2 und 3. gr, 8, 15 Thlr * Heiter is die Kunst. Í l N: bei mir bestellt , so kann deren Ausreichung im Fe- E eiter : Schenk u, Gerstaecker,

S ——S

gr. 8, geh. in blauem Umschlag. Preis 5 Sgr. jetzt Leipziger - Stralse No. 46,

; rid Zt E E “i REE S “L . a

Sia alia tai: A

Allgemeine

és

-

Preußische Staats-Zeitung.

Me 329.

Berlin, Sonntag den 27ck November 1842,

J nhalt.

iche Nachrichten.

D E aris. Die Unruhen in Barcelona. Vermischtes. Briefe aus Paris. (Der Prozeß Hourdequin, sein Ausgang und seine Folgen. Zur Charakteristik der Stimmung des Hecres; die jüngsien Berichte aus China.)

Belgien, Brüssel. Näheres über die Tödtung des Herrn Sircy, Ÿ

den und Norwegen. Christiania. Staatsbudget Nor- T eis, Verbrecher-Statistik von Christiania. Deutsche Bundesstaaten. München. Zweite Kammer. R e -

. Donau-Dampfschifffahrts-Gesellschaft. Stutt- k

C C "Ertra SAnschläge der Eisenbahnen in Württemberg. F

Brief aus Paris, (Der Auffanb in Ber, À der Cortes.) Brief aus Paris. er Aufstand in Bar- *

nund a6 ik u atung, Boer dessen wahrscheinliche Ursachen.) È

1 F gezahlt; man verfuhr mit berechneter Langsamkeit, und die Akten General Pollock vor Kabul und Befreiung gefangener Engländer. È

Spanien. Schreiben aus Madrid.

ott's Siege und Zersidrung von Gisni.

Dfstindien. General

General England’s Rückmarsh. Ruhe in Fndien. | China. Friedensschluß zwischen England und China. Berichte 2 Über die vorhergegangenen Operationen und Unterhandlungen.

Inland. Königsberg. Feier des Geburtstages Fhrer Maiestät À

der Königin. Fnsierburg. Präsident von Bertram +{.

der Gesellschaft naturforschender Freunde.

Amtliche Uachrichten. Kronik des Tages.

Se, Majestät der Kdnig haben Allergnädigst geruht :

Dem Geheimen Regierungs-Rath von Unruh zu Liegniß den Rothen Adler -: Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub; dem Kurfärstlich Hessischen Geheimen Ober-Medizinal-:Rath, Dr. Kopp zu Hanau, den Rothen Adler-Orden dritter Klasse; so wie dem Ober : Försker Specht zu Benshausen, im Regierungs - Bezirk Erfurt, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen; und

Den mit Verwaltung der Universitäts : Richter - Stelle zu Berlin beauftragten bisherigen Kammer erichts-:Assessor Lehnert zum außeretatsmäßigen Kammergerichts-Rath zu ernennen.

A

Zeitungs-Nachrichten. - Ausland.

Frankreich. i

Paris, 21. Nov. Bei der ersten Nachricht von den Unruhen in Barcelona war an mehrere Französische Regimenter der Befehl abge: schickt worden, sich in Eilmärschen an die Pyrenäen-Gränze zu bege- ben, Heute sind keine neuere Nachrichten über die Vorgänge in Barcelona eingetroffen. Auch die Details Úber den Anfang und den Verlauf der Unruhen fehlen noch. Es heißt, die Spanische Re- gierung habe auf die Kunde von der Jnsurrection einen Theil der Truppen, die auf dem Marsche nah Madrid waren, zurück- beordert. Jm Spanischen Gesandtschafts-Hotel und im Ministe- rium der auswärtigen Angelegenheiten erwartet man jeden Augen- blick neuere Nachrichten, die sich wahrscheinlich in Folge des shlechten Wetters und des Nebels so sehr verzögern.

Die Presse, die sih stets als Gegnerín der bestehenden Regierung in Spanien gezeigt hatte, äußert sich heute über die Vorfälle in Barcelona in folgender Weise: „Es ereignen sich plóblih in Spanien ernste Ereignisse, gleichsam als ob sie den estanen der Optimisten, die uns noch fürzlih ein so heiteres

emalde von der Sicherheit jenes Landes entwarfen, das Dementi der Thatsachen geben wollten, Die parlamentarische Coalition stürzt in den Cortes die Politik der Regierung, und zu gleicher Zeit siegt in Barcelona die Volks - Jnsurrection. J dies eine vorübergehende Aufregung? Js es die Rache Gottes, welche sich anfündige? Wir wissen es nicht. Spanien, mit seiner Ge- duld und seinen kfonzentrirten Leidenschaften, ist das Land der plö6blichen Reactionen Und der extremen Bewegungen. Aber wie dem auch sey, so können wir jenes unglückliche Land, welches unter dem Einflusse der Revolution und nglands so vielen Auf- regungen preisgegeben is, nicht genug beklagen. Wir können nicht lebhaft genug wünschen, daß es endlih unter einer regelmäßigen Regierung Ordnung und Frieden wiederfinden möge. Wir sind Úberzeugt, daß die gegenwärtige Regierung Spaniens mit der Ruhe des Landes, wie mit unserer Allianz, unverträglich ist; aber wir wünschten, daß sie durch die regelmäßige und ruhige Wirksamkeit der Gewalten, durch den aufgeklärten Patriotismus der Spani- schen Nation und nicht durch die Emeute umgestrzt würde,“

Es sind heute, mittelst einer außerordentlichen ndischen Post, wichtige Nachrichten aus Afghanistan eingegangen, Auch die gestrigen Nachrichten aus China erhalten ihre Bestätigung, (Vergl. die unten folgenden Artikel: China und Jndien.)

Der wegen falscher Zeugen-Aussage in dem Prozesse Marcel: lange verhaftete Bernard ward vor einigen Tagen von dem Assisenhofe in Riom zu zweijährigem Gefängniß verurtheilt, Es ist dies der zweite Zeuge, der wegen falscher Aussagen zu Gunsten des Angeklagten verurtheilt worden ist, Die neuen Verhandlun- gen des Prozesses Marcellange beginnen am 22, Dezember in

yon,

Börse vom 21. November. Jn den Französischen Ren- ten zeigte sich heute große Festigkeit. Man. rechnet darauf, daß die Englischen Fonds in Folge der Nachrichten aus China bedeu- tend in die Höhe gehen werden. Die Spanische aktive Schuld sank wegen der Ereignisse in Barcelona auf 233. Auch die Por:

+4 bei der Präfektur der Seine, ; ein die Eigenthümer zu Grunde richtendes System herrschte, wel:

4 múdete man die Eigenthümer, d 4 Ansprüche

: L in Anspruch genommen.

tuglesischen Effekten erlitten einen Rückgang.

x Paris, 21, Nov. Die Jury hat in der Hourdequin- schen Angelegenheit sehr große Nachsicht bewiesen, und die mil- dernden Umstände haben, wie dies nur zu häufig geschieht, die gerechte Strenge der Richter gemildert. Hourdequin und seine Mitangeklagten sind wohlfeilen Kaufes davongekommen, und die Masse der pflichtvergessenen Beamten braucht über ein solches Urtheil nicht sehr zu erschrecken. Der Prozeß hat dargethan, daß in den Büreaus des Straßenwesens,

ches darin bestand, daß man sie entmuthigte und zuweilen dem è Elende preisgab; dann fielen die Agenten, die daraus ein Geschäft machten, über se her und schlugen ihnen vor, ihnen ihre An- sprüche auf die verlangte Entschädigung um geringen Preis abzu- faufen., War die Entschädigung nun fällig, so wurde sie nicht

Auf diese Weise er- , des Krieges Úberdrüssig, ihre an Personen verkauften, denen es gelang, sich sogleich und ohne Verlust bezahlt zu machen. Ein Terrain, welches, ehe es sei: nen Eigenthümer wechselte, nur 57 C] Metres Oberfläche hatte, vergrd-

wurden verskeckt oder gingen ganz verloren. e

N F ßerte sich plößlich bis auf 72, indem es von einem Eigenthümer auf einen Zur Handels-Statistik der Vereinigten Staaten im Fahre 1840 1841. A

: F Boden wurde wieder sehr theuer an die Stadt verkauft. Bei Wissenschaft, Kunst und Literatur. Berlin. Versammlung F

Entrepreneur überging, und der um einen geringen Preis gekaufte

einer anderen Gelegenheit erfolgten gleichzeitig zwei ganz entgegen:

{ geseßte Berichte; der eine trug auf Verwerfung der Klage an, 4 weil dieselbe die Jnteressen der Stadt beeinträchtige ; der andere À erfannte dagegen die Klage an, weil sie der Stadt nüblich sey.

Man erlangte diese ‘widersprechenden Entscheidungen, je nachdem

À man das Talent hatte, sich gut oder schlecht mit den Búreaus J zu stellen, Diese Büreaus waren allmächtig und sind es vielleicht # noch, und sehr angelevene Leute haben sich nicht Recht verschaffen F und ihre Jndemn

täten nicht reguliren können. Der Staatsrath, Baron Pichon, sprach vor den Assisen sein Bedauern darüber aus, daß er nicht mit 50 pCet. TUU unterhandelt habe.

Die Unordnung hatte den höchsten Grad erreicht; es währte zuweilen zehn Jahre, ehe man ein verlangtes Aktenstúck erhielt, und ein im Jahre 1830 gefordertes Aktenstúck wurde erst im Jahre 1841 verabfolgt; eine große Menge Akten sind entweder verlegt oder gänzlich vernichtet. Pläne, die mehr als eine Million gekostet, wurden der Plünderung preisgegeben; man zerriß sie ab- sichtlich, um neue zu machen, und hatte mehr als 500 davon ent-

wendet, Jeder arbeitete nah Belieben und ließ sich die unnúke- |

sten Arbeiten bezahlen. Auf diese Weise nahmen die Ausgaben des Plan-Búreau?s beständig zu, und man hat zuleßt 115,000 Fr. allein für diesen Dienskzwelg votirt, Die Unordnung herrschte indeß nicht blos in dem Plan-Büreau; sie war überall, Von dem Prâäfektur-Conseil waren Verurtheilungen ausgesprochen und nach ein- gelegter Appellation von dem Staats-Nathe bestätigt worden; man er- laubtesich im Büreau des Straßenwecsensddie Ausführungjener definiti- ven Urtheile aufzuschieben, Die Agenten und gewisse ntrepreneurs waren in den Büreaus immer gern de Einer dieser Leßbte- ren machte dort gewissermaßen das Geseß; er war mit dem BúÚ- reau-Chef befreundet; sein Advokat war der Advokat der Stade; sein Notar und sein Banquier waren Mitglieder des Munizipal: Conseils. Er hatte auch den General: Secretair zum Beschüter, dem er einen Dienst ge!eistet hatte, indem er ihm 12,000 Fr, in Papieren disfkontiren ließ, Dieser Entrepreneur erlangte Alles was er wollte, und ihm wurden die Jndemnictäten, die er von den Privatleuten auf sich Übertragen ließ, vollständig und noch vor der Verfallzeit ausgezahlt. :

Bei der Verwaltung der Steinbrüche kamen ebenfalls ungeheure Verschleuderungen vor, die einigermaßen denen bei der Armee glei- chen, wo man bisweilen die in der Schlacht Gefallenen noch immer auf dem Etat und in den Listen stehen läßt. Auf dem Etat stan-

den fingirte Personen, und man hat bis jeßt 16 Personen gezählt, |

die unter angenommenen Namen Geld erhielten. Der Präfekt hat endlich einen Abtheilungs - Chef hingeschickt, um eines Sonn- abends einen namentlichen Aufruf zu veranstalten; jene 16 Perso- nen fonnten natúrlih aus dem einfachen Grunde nicht antworten, weil sie nicht existirten, Dieser Vorfall giebt in diesem Augen- blicke Anlaß zu einem neuen Prozesse.

Die Verwaltung der Stadt hat einen sehr bedeutenden Geld- umsaß und ein sehr bedeutendes Rechnungswesen; aber mehrere unserer Ministerial: Departements verwalten noch weit größere Interessen und dabei kommen auch bedeutende Unterschleife vor. Vor furzem haben die Assisen Über einen Diebstahl das Urtheil ge- sprochen, der bei Gelegenheit einer von dem Finanz-Minister vor- genommenen Urbarmachung stattgefunden hatte, Nächstens wer- den die Tribunale Über eine bei der Kasse der Depots und Con- fignationen vorgekommene Unterschlagung zu erkennen haben. Es ist bereits früher erwähnt worden, daß der Cassationshof si in diesem Augenblicke mit dem Cassations- Gesuch eines in Algier wegen Bestechung verurtheilten Militair:Beamten bes châftigt, Wenn man die von dem Kriegs: und dem Marine-Ministerium abgeschlosse- nen Käufe mit einiger Strenge untersuchen wollte, so wúrden sonder- bare Dinge zu Tage kommen. Diese Unordnungen hängen mit den Sitten und dem Geiste der Zeit, so wie mit dem Syskem der Central- Verwaltung zusammen. Es herrscht bei uns ein Luxus hinsichtlich der Akten und Formalitäten, wovon man sich schwer- lich eine Jdee machen kann, wenn man nicht selbst bei den ad- ministrativen Angelegenheiten betheiligt gewesen isk, Die Arbeiten vermehren und verwickeln sich so sehr, daß es dem Chef unmög- lich is, sie zu kennen, und sehr häufig verliert ein Direktor oder Abtheilungs-Chef seine beste Zeit mit den Unterschriften. Der Mi- nister wird durch dasselbe Geschäft und durch die politischen An-

( 1 Man sagt, daß die Ober- ufsicht in den Bäreaus unzulänglich ist; das i unstreitig wahr; allein, wie soll man fontrolliren und beaufsichtigen, wenn die un- bedeutendste Sache Berge von Papier erfordert, wenn die geringste Reclamation aus den Departements , ehe sie in die Pariser Bü- reaus gelangt, durch ein Dußend Berichte eben so vieler verschie- dener Behörden, und durch eine unzählbare Menge von erläutern- den Aftenstücken, die Niemand zu Rathe zieht und Niemand liest, vergrößert werden.

Die Warnung is jeßt erfolgt. Was wird die Regierung thun, um die Wiederholung solcher Skandale zu verhindern und die ungeheuren Mißbräuche, die sich in die Büreaukratie eingeschlichen haben, zu reformiren? An die Centralisation, diese große und fomplizirte, durch das Kaiserreich organisirte Maschine wird man nicht die Hand legen; cben so wenig wird man die viel zu bedeu- tende Zahl der Beamten vermindern oder die viel zu geringen Besoldungen erhöhen. Durch Verminderung der Stellen würde das Ministerium ein mächtiges Verführungsmittel aus den Hân- den geben und die Erhöhung der Emolumente würde Widerstand in den Kammern finden. Man sieht, es is dies eine sehr schwie- rige Angelegenheit. Die Mittel zur Unterdrúckung sind fast Null und denjenigen, die man sich schaffen könnte, stehen unübersteig- liche Hindernisse entgegen, Die Betrúüger werden fünftig etwas vorsichtiger seyn ; das ist Alles, was man durch den aufgedeckten MLaA und den so eben entschiedenen Prozeß gewonnen haben wird,

= Paris, 21. Nov. Man hat es in der neuesten Zeit von Seiten der Gegner der jeßigen Regierung nicht an Versuchen fehlen lassen, auf den Geist der Armee einzuwirken und in derselben eine der gegenwärtigen Ordnung der Dinge feindselige Stimmung hervorzurufen ; aber alle derartigen Bemühungen sind fehlgeschla- gen, und einige wenige Jndividuen abgerechnet, in denen noch Bo- U euti Zdeen spuken, und vielleicht eine eben so geringe Zahl jüngerer Brauseköpfe, kann man mit Sicherheit behaupten, daß die Regierung und die Dynastie unter allen Verhältnissen auf die Armee zählen können, deren Treue und Ergebenheit keinen Zweifel zulassen. Dit Mittel, welche die Feinde der Juli - Regie- rung zu ißren Verführung anwendeten, waren vielfach und genau berechnet auf die Stellung der Einzelnen, die es zu gewinnen galt : besonders hatte man es auf die Unteroffiziere und Soldaten der hiesigen Garnison abgesehen, deren Köpfe man durch Einschmugge- lung von Traktäthen und Schriften in Bonapartistisch - radi- falem Sinne unter sie zu erhißen trachtete. Die radikale Presse lieb es dabei an Jnsinuationen und Mißdeutung einzelner Maßregeln der Regierung, an Uebertreibungen solcher, die wirklich der Kritik Raum geben, auch nicht fehlen, verfiel jedoch mitunter in dieser Taktik in die plumpsten Jnkonsequenzen, indem sie plô6- lich die nämlichen Männer zu Jdolen erhob, wenn sie dieselben in eine oppositionelle Stellung zur Regierung verseßt glaubte, die sie wenige Tage zuvor noch mit Schmähungen aller Art, mit Vor- wúrfen vorzüglich als Höflinge und dergleichen überhäuft hatte. Das Beispiel des Generals Pajol is eines der schlagendsten der neuesten Zeit gewesen; plöblih wurde dieser zum Liebling des Volks

eskempelt, nachdem man ihn täglih als willenloses Werkzeug der Duranneî des Hofes verschrieen hatte. ,

Ein Blatt, das es sich zur besonderen Aufgabe geseßt hat, eine Opposition in der Armee hervorzurufen, is die Sentinelle de l’Armee, die in halb legitimistischem, halb Bonapartistischem Sinne redigirt wird, und besonders die Eroberungs- Jdeen, wie sie unter dem Kaiserreich an der Tagsordnung waren, auch unter der jeßigen Armee wach zu erhalten sich bestrebt, sie sucht tagtäglich zu beweisen, wie Frankreih den unter den Nationen Europa?s ihm gebührenden Rang nicht mehr einnehme und von sei- nem ehemaligen Glanze, von seiner früheren Größe ganz zurúck- gekommen sey, wie die Armee gegen alle übrigen Znstitute des Staats vernachlässigt werde, in Thatenlosigkeit verkümmere, den Offizieren und Soldaten so die Aussicht auf eine Laufbahn des Ruhmes und zu erringender Grade abgeschnitten sey, Úberhaupt, wie ihre Lage gar nicht schlimmer seyn könne als jest. Das ist die Quintessenz und der Grundgedanke aller Artikel, mit denen dieses Blatt seine Lefer regalirt. Man sagt, es habe gegen 6000 Abonnenten im Heere; ih lasse dahingestellt, ob diese Zahl nicht bertrieben ist, Daß dieses fortwährende Aufreizungs- System endlich auch seinen Stachel verlieren muß, ist natürlich : wenigstens fann es Tei dtne und Einsichtige nicht lange einen wirklichen Ein-

üben.

Das Heer hat sih übrigens keinesweges über Mangel an Sorgfalt von Seiten des Kriegs-Ministers zu beklagen. Eben hat derselbe die nöthigen Anordnungen getroffen, um seiner den Kam- mern gegebenen Zusage gemäß für Unterbringung aller Offiziere zu sorgen, die durch die Reduction des Heeres durch Unterdrük- fung einer Compagnie in jedem Bataillon im vorigen Jahre über: zählig geworden waren.

Nachschrift. Nach den Berichten der Bombay T imes über die Operationen in China kam die Englische Flotte am 7. August vor anfing an, und am Î9ten wurden die Truppen gelandet. Nachdem sie ihre verschiedenen Stellungen eingenommen hatten, traf man An- stalten zum Angriffe, allein bereits wehten die Fahnen auf den Wällen der Stadt, welche das Verlangen um einen Waffen- Stillstand andeuteten, Der Englische Abgesandte wurde gebüh- rend von zwei Mandarinen von hohem Range empfangen, die vom Kaiser zu Friedens - Unterhandlungen bevollmächtigt waren. Sie überbrachten ein vom Kaiser selbst unterzeichnetes Schreiben, worin derselbe erklärte, in Rücksicht der fortgeseßten Erfolge der Englischen Truppen über die seinigen, namentlich zuleßt zu Tschang- Kiang, wodurch er die Ueberzeugung erhalten habe, daß sie gegen die Englischen das Feld nicht halten könnten, wolle er sich jede Bedingung, die nicht der Ehre des himmlischen Reichs zu nahe trete, gefallen lassen, um nur den Krieg zu beendigen. Diese Bedingungen sind bereits bekannt, Uebrigens haben die Chinesen an mehreren Punkten, besonders bei dem Angriffe der Engländer auf Tschin:-Kiang-Fu am 20. Juli, das etwa vier Engl. Meilen im Umfange hat, sich sehr tapfer gewehrt ; dort wurden ein Oberst, ein Major, ein Capitain und ein Lieutenant getddtet, 11 Offiziere ver- wundet und 170 Mann getödtet oder verwundet; die Chinesen, welche hinter den Wällen fochten, die gestúrmt werden mußten, hatten einen Verlust von 1000 Mann. Nach Zurücklassung einer starken Garnison in der genommenen Stadt rückte die Flotte gegen das 40 Engl. Meilen weiter flußaufwärts e Nanking vor. (Vergl, unten unter China die ausführlicheren Berichte.)

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