1842 / 331 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

eiti ARRE A E E a e E E Li pt

minder auf die Aufrechterhaltung des gegenwärti Systems dringen, da dasselbe sie durch wohlfeilere Rohstoffe in entschiedenen Vortheil sebt. schen, daß jeßt dieser Gegenstand auch

Mackt aufgeboten und scharf geschossen werden mußte, wobei ein Mann getödtet und drei andere verwundet wurden.

Von Cape Coast Castle sind Nachrichten vom 26. Sep- tember úber die Reste der Niger - Expedition eingegangen. Be- fanntlich hatte die Regierung vorläufig jede Erneuerung des Ver- suchs, auf dem Niger vorzudringen, untersagt und befohlen, nur die in dem Muster - Meierhof auf einer Jusel des Flusses“ zurück- gelassenen Jndividuen wieder abzuholen. Dieser Auftrag ist von Lieutenant Webb in dem Dampfschiff „Wilberforce“ ausgeführt worden. Einen seltsamen Kontrast zu den bekanntlich indirekt egen den Sklavenhandel gerichteten Zwecken der Niger-Expedition bildete der Zustand, in welchem man diesen Muster-Meierhof fand. Der Vorsteher, ein Herr Carr, Bruder des Oberrichters von Sierra Leone, war vershwunden und, wie man später erfuhr, ermordet, und seine Untergebenen, lauter Schwarze, hatten sich Sklaven gekauft und ließen ihre Ländereien von diesen bebauen, wobei sie selbst fleißig die Peitsche führten. Der „Wilberforce“ hat die ganze Genossenschaft, nebst allen Vorräthen, nah Cape Coast Casile gebracht.

Belgien.

Brüssel, 23. Nov. Gestern hat in Mecheln (dem Central- punkte des Belgischen Eisenbahn - Systems) eine allgemeine Ver- sammlung der Brauer des Landes stattgefunden, um Beschlüsse zu fassen, wie den Regierungs - Vorschlägen zur Erhöhung der Accise und zur Abänderung der Bier - Abgaben entgegenzuwirken sey. Es hatten sh an 200 Brauer eingefunden, welche übereinkamen, an ihren Wohnorten úÚberall Bittschriften in jenem Sinne zu veranlassen.

X7 Brüssel, 24. Nov. Die verschiedenen Sectionen der Deputirten-Kammer sind jeßt mit der Pröfung der Budgets be- schäftigt. Wie man vernimmt, spricht sich eine große Majorität gegen die vom Finanz - Minisker gestellten Antrôge um Abgaben- Erhöhung aus, indem dieselbe der Meinung zu seyn scheint, daß, nebst einigen Oekonomieen, besonders der Traktat mit Holland die Regierung in den Besiß mehrerer Millionen Fr. seßen wird, die ihr die Société générale (d. h. die alte Bank) auszuzahlen hat, und daß dadurch das diesjährige Defizit von 3 Millionen gedeckt werde.

Das Zoll-Vereinigungs-Projekt mit Frankreich, welches eine unternehmende Partei fast in Sturmschritten und im ersten Anlaufe durchzuseßen gedachte, rÚckt für den Augenblick den Augen ferner. Der Artikel der Presse ist das Beste, was vom politischen Stand- punkte in dieser Diskussion geschrieben worden und trifft vielleicht jeßt um so besser, als die Gemüther von den Zllusionen zurúckgekom- men und einer vernünftigen Reflexion mehr geöffnet sind. Frei- lich darf man in Frankreich nicht auf die Nachhaltigkeit solcher Ausführungen rechnen ; dieselben Argumente, die {chon zehnmal widerlegt sind, werden immer von neuem vorgebracht, wenn es das Jnteresse eines Projektes erheischt, Die Presse hat si das anscheinend geringe, in der That aber hoh anzuschlagende Verdienst erworben, den Franzosen, die bekanntlich in der Ge- schichte und Geographie anderer Länder nicht stark sind, den Un- terschied aus einanderzuseßen, der zwischen dem Deutschen Zoll- Vereine und der projekcirten Vereinigung Frankreichs und Bel: giens skattfindet, und ihnen zu Gemüth zu führen, daß die Deut- schen Staaten schon an sih ein politisches Ganze ausmachen, die politische Vercinizung also der kommerziellen vorhergegangen und dieselbe, wie die Ursache die Wirkung, bedingt hat. Doch, wie schon bemerkt, diese einfache, flare Wahrheit wird die Fran- zösischen Journale nicht abhalten, später das Thema der Zoll- Vereinigung von neuem aufzunehmen und mit denselben grund- losen Analogieen zu vertheidigen. Die Zoll-Vereinigung mit Bel- gien, als Mittel einer zuerst verkappten und später offenen politi: schen Vereinigung ist nun einmal eine fixe Zdee in Frankreich ge- worden, der man nicht leicht entsagen möchte.

Das eigentliche Zoll-BVereinigungs- Projekt is jeßt zur S eite ge- schoben; die Unterhandlungen, die fortgeführt werden, tragen mehr

die Form eines Handels-Vertrags. Sol aber das erste Projekt nitt wieder zum Vorschein kommen, so muß auch Belgien seinerseits keinen Vorshub dazu bieten, Nach einer in meinem lebten Schreiben angezogenen Erklärung des Miniskers der auswärtigen Angelegenheiten is die Regierung wirklih, wenn auch nur ver- suchsweise, auf die Jdee einer ZoU-Vereinigung eingegangen. Nach unserer Ansicht hâtte eine richtige Auffassung der Gesammce- lage Belgiens ein solches Projekt von vorn herein zurúck- weisen müssen. Jm Senate, in der Deputirten - Kam- mer, so wie auch in der Presse, hat man gegen die Gefährdung der politischen Unabhängigkeit protestirt ; allein der Jrrthum liegt darin, daß man die Aufrechterhaltung dieser Unabhängigkeit bei einer Zoll-Vereinigung för möglich hielte. Gewiß, wenn diese Ver- einigung nur zur Folge hâtte, die Mauthlinie zwischen beiden Län- dern aufzuheben, so möchten die Freunde der Handels-Freihcit ein solches Ereigniß zwar als die glúcklihe Anwendung eines Prinzips betrachten, welches sich in der Zukunft, wenn auch unter großen Hindernissen, immer mehr Bahn brechen muß; allein es handelt sich hier vor allem um die Verstärkung des entgegengeseßten Prinzips, um die Verlegung des schlechten Französisc en Zoll-Systems auf die Deut- sche, Holländische und die Meer- Gränze. Gerade diese höchst bedeu- tenden politischen und national-dkonomischen Folgen aber, welche die Einführung des Franzöosischen Zoll-Systems für Belgien haben würde sind bei dieser Diskussion fast gar nicht zur Sprache gekommen; die Regierung hat ohne Zweifel diesen wichtigen Punkt nicht aus den Augen verloren, allein die Aufmerksamkeit der bffentlichen Meinung ist, durch die Presse fast gar nicht darauf gelenkt worden. Belgien würde aber durch die Aufopferung seines liberaleren Handels-S y- stems sich alle _Franzosischen Monopole gefallen lassen müssen; Zucker, Salz, Taback und viele andere Abgaben würden vertheuert werden, und bei Aufhebung des Unterschiedes in den Preisen d Rohstoffe würden auch die Belgischen Fabriken ihren Habptvoi theil vor den Französischen verlieren und so gewisse Nachth ile mit ungewissen Vortheilen vertauschen, Man muß sich a dit That wundern, daß die verschiedenen J .: A O

; n _Fndustrieen in Belgien diese Gefahr noch so wenig beherzigt haben, Der Grund lie t wohl i einer gewissen Gleichgültigkeit, die man schon hâufi der B N n ZJndustrie vorgeworfen hat, und die sich um Alles” was b pan Projekt ist, wenig kümmert. Um desto heftiger werden b Ie meiniglich die Klagen, wenn die Sache zur Ausführun e ge: und die Noth an den Mann geht, Einzelne Petitionen ‘ind "freie lih hier {on gegen eine Zoll-Vereinigung gemacht worden; die Papier: Fabrikanten, die jährlich für 10 Millionen Fr. produziren haben eingesehen, daß ihre Jndustrie durch eine Zoll : Vereinigung ruinirt werden würde; die größeren Jndustrieen haben jedoch bie jebt stilgeschwiegen. Träten ihnen aber alle Folgen einer Han: dels:-System-Veränderung vor Augen, so würden sie gewiß nicht en liberaleren ewinnung der Es wáre sehr zu wún-

2320

Gesichtspunkte aus gründlich und in allen Hauptbeziehungen unter-

sucht würde. Deutsche Bundesstaaten.

Augsburg, 24. Nov. Se. Königl. Hoheit der Prinz Wil- helm von Preußen und Höchstdessen Gemahlin werden heute Abend von Hohenschwangau hier eintresen. Morgen Nachmittags wer- den JZhre None heiten sih nach Donauwörth und am 26sken von dort nah Nürnberg begeben.

München, 25, Nov. Die bereits früher den Behörden eröffnete Willensmeinung Sr. Majestät des Königs, daß in allen Srcâdten des Königreiches, welche mit Ringmauern, Thürmen, Gräben und sonstigen Vorwerken versehen sind, diese Schußmittel fortbestehen sollen, und daß jede Abänderung ihrer Formen durch gewaltsame Beschädigungen, Abbrechen der Mauern oder Thurme und Einfúllung der Gräben verboten sey, ist zufolge Miniskerial- Reskripts vom 13. November neuerdings den Polizei-Behörden, Magistraten und Gemeinde-Behörden in nachdrüliche Erinnerung gebracht, und den Königlichen Bau-Jnspectionen die strenge Uchber- wachung des Vollzugs aufgetragen worden,

X*X Fraukfurt a. M., 25. Nov. Jn dieser Woche war der Umsaß in den Staats - Esfekten an unserer Börse etwas be- lebter, Yamentlich waren es die noch nicht ganz aufgeklärten in- surrectionellen Vorgänge in Barcelona, welche den Besigern und Spekulanten in Spanischen“ Fonds Schrecken einflöfiten. Ardoins fielen in der heutigen Esfekten-Sociétät wir hatten des Feier- tages wegen feine Börse wieder ck, pCt., und überhaupt war eine flaue Stimmung vorherrschénd in allen Effekten. - Vorsichtige Spekulanten werden allerdings wenig oder kein Vertrauen den Spanischen Fonds in ihrem jämmcrlichen Course schenken, allein es giebt der Tagcsspekulanten vicle, welche nur einen Gewinn er- haschen wollen, und dazu bieten die werthlosen und unsoliden Fonds durch ihre häufigeren Fluctuationen mehr Gelegenheit, als die soliden, die úberhaupt fast auss ließlich zu Kapital - Anlagen benußt werden. Gewiß kann es aber nicht sehr lange mehr an- dauern, daß die gänzliche Zerrüttung der Spanischen Finanzen die Spanischen Fonds vollkommen werthlos machen werden.

Der diesjährige Bundestags - Gesandte der freien Städte, Herr Bürgermeister Dr, Smidt ist Ende der vorigen Woche nach Bremen abgereisk. Jm nächsten Jahre werden die freien Städte von Herrn E yndikus Dr. Syveking von Hamburg bei der Bun- des-Versammlung vertreten,

Schweiz.

S

Luzeru, 19, Nov, Der Pôpstliche Nuntius hat der hiesi- gen Regierung nachstehendes Séhreiben übersandt:

Der Eifer, den der Kanton Luzern seit Einführung der neuen Verfassung, die er sich gegeben, für die Futeressen der Kirche und die Aufrechthaltung ihrer Fnstitutionen an den Tag gelegt die Beweise, die er von seiner kindlichen Unterwerfung unter den heiligen Stuhl gegeben , die zu wiederholten Malen von Jhnen gegen mich ausge- jprochenen Wünsche, die Verbindungen zwischen dem heiligen Stuhle und three lobenswerthen Regierung durch dic Rückfehr des apostoli- schen Nuntius nach Luzeen auf eine dauerude Weise wiederhergestellt

Der Minister {lug außerdem noch vor, zur Abzahlung der

„Meine Herren!

Auszeichnung, welche er mir hat zu Theil werden lassen, zu den:

von diesem industriellen

zu schen , haben den heiligen Vater veranlaßt, den ihm durch meine Vermittelung vorgelegten Wünschen nachzugeben. Der heilige Valer hat dieselben mit der ihm eigeuen Güte erhdrt und beschlossen, daß der Repräsentant des heiligen Stuhls seinen gewdhnlicheu Aufenthalt in Luzern nehme, das er, durch betrübende Umstände, die sich, wie ich hoffe, nicht wiederholen werden, momentan zu verlassen gendthigt war. Fch schäge nilch glückbtich, Jhnen diese wohlwollenden und väterlichen Bestimmungeu, di& dê.vor! Jhuen selbst mir vorgelegten Wünschen so gau, entjprechen;, offtzircl mittheilen zu köunen. Fch bin überzeugt, daß Sie darin cinen neuen Beweis des ganz besönderen Nod na cps Gregor’s XVI.., gegen die Republik Luzern erblicken werden. :

¡Rur ungern, ih gestehe es, trennte ih mich von dem guten und frommen Volke von Schwyt, welches von den besten Gesinnun- gen und der kiefsten Verehrung für den heiligen Stuhl beseelt ift und dessen Aufmerksamkeit und Ergebenhcit gegen mih meine höchste Aneïkennung verdienen. Nichtsdestoweniger nehme ih mit dem grdß- ten Vergnügen meinen Aufenthalt untex dem Volke von Luzern, wo meine Vorgänger so viele Erinnerungen zurückgelassen habeu. Jch werde mich selbsi von seiner Loyalität und der seiner Behdrden über- zeugen und die Eigenschaften und Vortheile würdigen können, welche den Kanton Luzern zum Mittelpunkte der katholischen Schweiz ge- macht und ihm die Lobsprüche erworben haben, die der Papst Pius Vil. ihm in den an denselben gerichteten Breve ertheilt, worin er aner- kennt, daß dieser Kanton unter der katholischen Bevölkerung der Schweiz den ersten Rang einnimmt und stets der Gegenstand seiner bejonderen Vorliebe gewesen ist. :

¡Fh hoffe, daß Sic, indem Sie die Vorthcile, welche dieser Beschluß Jhnuen vor alleu Bewohnern der Schweiz bewilligt, zu würdigen wissen, die Nothwendigkeit einsehen werden, den Eifer für das Wohl der katholischen Kirche zu verdoppeln und sh mir ihren getreuen BundeLgenossen enger zu verbinden, um den heftigen An- griffen der Feinde unserer Fnstitutiouen und unseres Glaubens ener-= gisch widerstehen zu können.//

Spanien.

Madrid, 16, Nov. Die Sißungen der beiden Kammern haben bis jeßt wenig Jnteresse dargeboten. Heut hat der Finanz- Minisker in der Deputirten-Kammer das Budget der Einnahmen und Ausgaben für 1843 vorgelegt, Er schlägt zur Deckfung des Defizits eine Anleihe von 600 Millionen Realen vor, zu deren Rückzahlung sämmtliche Einkünfte des Landes, und namentlich der Uebershuß, den die Zölle in Folge der über diesen Gegenstand vorzulegenden Geseße darbieten werden, verwendet werden sollen.

seit 1835 rúckständigen Zinsen die National-Güter zu verwenden,

Herr Olozaga hat fúr seine Ernennung zum Präsidenten der Deputirten in folgenden Worten seinen Dank ausgesprochen; Die Ehre, welche mir der Kongreß erzeigt hat, ist die höchste, welche ein Deputirter hoffen kann. Jch durfte nicht erwarten, im Laufe meines parlamentarischen Lebens einen solchen Posten einzunehmen; allein der Kongreß weiß, daß die

jenigen gehört, die auch von denen gewürdigt werden, die sie empfangen, ohne sie zu verdienen; und was mich betrifft, so bin ich dem Kongresse sebr dankbar dafúr, nur fürchte ih, seinem Vertrauen nicht völlig entsprechen zu können. Jch werde mich indeß bemühen, so wie es meine Pflicht ist, das Recht der Dis: kussion in seiner weitesten Ausdehnung aufrecht zu erhalten, wobei ich zugleich darauf rechne, daß Sie, meine Herren Deputirten, der Verfassung des Landes und den Gewalten , die sïe anerkennt, die schuldige Achtung nicht versagen werden. Jch bitte nun noch die Kammer, dem provisorischen Prösidenten und den provisorischen Secretairen einen Dank zu votiren.“ ; Französishe Blätter enthalten nunmehr nähere Nach: richten aus Barcelona bis zum 17. November. (Siehe Briefe aus Paris.) Die Stadt ist von den Truppen - geräumt

gefallen, und es sollen 5 Stabs-Offiziere und 500 Soldaten ge- tódtet worden seyn. Eine Volksjunta is installirt worden; sie B skeht aus unbekannten Leuten; ihr Präsident ist Juan Manuel Corsy, Sie hat eine Proclamation erlassen, welche den Arbeitern „Eintracht und Standhaftigkeit“ anempfiehlt und kein Wort von der Königin, Espartero, “Don Carlos und dem Zwecke der Jn- surrection sagt. Montjuich, von den Truppen desept, richtete ein ununterbrochenes Feuer gegen die Stadt, Die Citadelle ist in der Gewalt der Znsurgenten. Aus Valencia schreibt man vom 13ten, daß man Truppen nach dem Maestraz abgehen läßt.

Der General - Kommandant der Truppen hat die Junta be- fragen lassen, was die Absicht des Volkes sey; er hat vorgeschla- gen, sich mit ihr zu verständigen, um großem Unheile vorzubeu- gen und die Verwüstung und den Ruin der Stadt zu verhindern. Die gemachten Eröffnungen sind nicht ohne Erfolg geblieben; in diesem Augenblicke unterhandelt man. Alle Franzosen sind re- spektirt und dem Konsul die Versicherung gegeben worden, daß sie nichts zu befürchten hâtten. Man ‘glaubt, daß die Bewegung, deren Zweck man noch nicht kennt, sich in ganz Catalonien, nach-Sa- ragossa und Valencia ausbreiten wird. Die Mitglieder der Junta sagen, daß es feine Verschwörung gewesen sey, und daß ‘das Volk aus freiem Antriebe zu den Waffen gegriffen Gade: ‘uni seine, durch die Verhaftung der Redacteure des Republicano und durch die von dem Gouvernement gegebenen Befehle, sich der Militair-Aus- hebung zu unterwerfen, angegriffenen Rechte zu vertheidigen. Die Provinzial-Deputation is von der Junta aufgerufen worden, um Maßregeln der Ordnung und Erhaltung zu treffen. Beim Be- ginn der Emeute hatten sich die sieben constitutionellen Alkalden an Bord des (Französischen) Schisfes „Meleagre“' geflüchtet.

Am Abend des 14ten erließ der politische Chef eine Procla- mation an die Bewohner von Barcelona, die folgende Bestimmun- gen enthält: 1) Jede Versammlung der bewaffneten Macht der Nationalgarde, die nicht auf Befehl der Lokal-Behörde stattfindet, ist untersagt. 2) Die Anführer und Offiziere des genannten Corps slnd persönlich verantwortlich, wenn sie eine bewaffnete Macht ver- sammeln, ohne von der genannten Behörde dazu aucorisirt zu seyn. 3) Jedes Armee-Corps, welches nicht zu der permanenten Armee oder zu der von der kompetenten Behörde zusammenberufenen Na- tionalgarde gehört, wird verhaftet und in dem Fort Atarazanas zu- rúckgehalten, bis ich davon in Kenntniß geseßt worden bin, 4) Jede Versammlung von mehr als zehn Personen auf den Plâgen und Straßen der Stadt is untersagt. Wer sih nach dreimaliger Auf- forderung nicht zurückzieht, wird von den Patrouillen oder jeder anderen zur Aufrechthaltung der Ordnung bestimmten bewaffneten Macht verhaftet und in das Fert Atarazanas gebracht, um später nach den Geseßen gerichtet zu werden.

A Paris, 22. Nov. Barcelona, eine der wichtigsten Festun- gen von Spanien, befindet sich in den Händen der Znsurgenten, Um die Wichtigkeit dieses Ereignisses ZJhren Lesern anschaulich zu machen, erlauben Sie mir durch eine Beschreibung der Feskungs- werke dieser Stadt meine heutigen Betrachtungen zu erläutern, Zu diesem Zwecke fange ich damit an, den Plan von Barcelona hier in leichtem Croquis zu geben.)

vermehrt als gedämpft, und da die Schußweite vom juih nur die Häuser, welche P erreichen fann, so wäre mit der

in der Eile ausgeführte Croquis

enaue Zeichnung machen kann. Es S untie der Lokalit Z s

worden, Der General Zavala ist den Jnsurgenten in die Hände

8

1, 1. 1. befestigte Stadtmauer. 2. 2. 2. Festungswall gegen die Meerseite, 3, Vorstadt Barcellonetta, 4, 4. geschleifte Citadelle. 5, Fort, welches von der Citadelle übrig blieb, um den Hafen zu ecken.

6, Fort Atarazanas oder Marine-Arscenal,

7. Porta St. Madrona.

8, Fort Montjuich.

9, la Rambla, öffentlicher Spaziergang von Barcelona.

10, Häuser, welche längs der Hafenseite sich erheben.

tach den Berichten, welche wir aus Barcelona besien,

haben die Jusurgenten die Königlichen Truppen aus allen Punk- ten der Stadt vertrieben, so daß van Halen mit seinen Soldaten nur das Arsenal von Atarazanas (Nr. 6) und das Fort Mont- juich (Nr. 8) noch inne hâlt, Es is höchst nothwendig, die Stel- lung der Jnsurgenten und der Königlichen Truppen scharf im Auge zu behalten, um das zu begreifen, was ich unten sagen werde, Aus der so eben gemachten Darstellung ersieht man, daß der einzige Communications - Weg, welcher dem General van Halen noch zu Gebote steht, vom Arsenal Atarazanas nah dem Fort Montjuich geht. Von dieser Seite fönnte freilih der General Truppen - Verstärkungen an sih ziehen, wenn nicht die befestigte Stadtmauer, die höher als das Arsenal Atarazanas sich E die Porta St. Madrona, durch welche diese Truppen ins Arse- nal eingelassen würden, beherrschen möchte. Mittelst eines gut ge- nährten Pelotonscuers ist es den Jnsurgenten möglich, von der Höhe der Stadtinauer den Truppen den S zum Arsenal zu ver- wehren, und so dem General van Halen die Hülfe abzusperren, Anstatt also mit neuen Kräften einen Ausfall gegen die Ansur en- ten in die Stadt hinein zu wagen, wird van Halen sich genöthigt sehen, in längstkens zehn Tagen aus dem Fort Atarazanas nach dem Fort von Montjuich, wohin ein Theil seiner Iruppen sich tur ezogen hat, überzugehen; denn nah dem gegenwärtigen Mi: litair:Berwaltungs-System in Spanien wird er in den Vorraths- Magazinen des Arsenals auf höchstens zwölf Tage Lebensmittel finden, Wenn van Halen einmal seine Streitkräfte in Montjuich konzentrirt hat, so bleibt ihm fein anderer Angriff auf die Insurgenten Übrig, als Barcelona zu bombardiren. Ein solches Mittel ist zu fühn, als daß Tiportero es gestatten möchte, denn dadurh würde der allgemeine Volksaufstand in Catalonien eher

ort Mont- ich erheben,

gegen die Meerseite erstórung jener Häuser durch

*) Es verstcht sich von selbs, daß dieses leicht hingeworfene und keine Anspruche auf diplomatish kam blos darauf an, die Haupt-

âten zu bezeichnen , welche man zum Verständniß

der jüngsten Auftritte in Barcelona e hat.

nmerk. der Nedact.

ombardement die Stadt Barcelona : selbst noch nicht un- E D dieselbe von der befestigten Ringmauer und vom Fort Nr. 5 gegen die Königlichen Truppen : beschüßt bleibt. Von der Meerseite kann Barcelona’ noch weniger eingenommen werden ; denn erstens besißt Espartero gegenwärtig keine Marine, .um ein Bombardement zur See gegen jene Stadt anzuordnen, und zwei- tens ist die Festuggs-Maner Nr. 2 so mit Kanonen bepflanzt, daß sle jedes Kriegsschiff, das sich ihr nähern wollte, sogleich in den Grund bohren fann. Alles „dies wohl erwogen, erfennt man leicht, daß, um Barcelona wieder einzunehmen, Espartero eine or- dentliche Belagerung gegen die Stadt unternehmen muß, Dazu wúrden wenigstens 30,000 Mann erfordert) denn Barcelona gehört unter den Spanischen Festungen ersten Ranges. Um 30,000 Mann zu unterhalten und zu bezahlen braucht Espartero mehrere Millio- nen; denn die Einwohner von Barcelona sind sehr tapfer und friegslustig, wie man dies daraus ersieht, daß an dem neuesten Aufstande ‘selbst die Weiber Theil nahmen ‘und ‘die Jn- surgenten den Königlichen Truppen die Artillerie abnah- men. Bei einem so starken Widerstande würde die Be- lagerung von Barcelona mehrere Monate dauern, und es ist allgemein bekannt, daß die Spanischen Soldaten im Durch- schnitt sich nicht schlagen mögen, wenn man sie nicht gut bezahlt, Nun is aber kein Geld in der Staatskasse, Espartero wird also wohl zunächsk versuchen, die Einwohner von Barcelona -durch Ver- sprechungen zu besänftigen. Bei der allgemeinen Aufregung der Gemüther in Catalonien ist es ‘jedoch .faum glaublich, daß Vor- stellungen und Ueberredung auf dieselben viel Eindruck machen werden.

Die Einwohner von Catalonien gehören der Mehrzahl nah zu ‘der exaltirten Partei, und die Jnsurrection von Barcelona trägt unverkennbar das Gepräge des revolutionairen Prinzips an sich. Das Urtheil, welches vor kurzem das berühmte Haupt der Republikaner in Catalonien, Abdon Terradas, aus Barcelona bis zur Erreichung der Großjährigkeit der Königin Jsabella der Zwei- ten, verbannte, und welches auf das Bestreben der Regierung von den dortigen Gerichten erwirkt wurde, hat dazu viel beigetragen, den längst vorhandenen Brennstoff der Empörung plößlich zu ent- zünden, Die Republikaner wagen noch nicht, ihre Plâne offen einzugestehen, sondern verschanzen sich vorläufig hinter die Pläne des Jnfanten Don Francisco de Paula, welcher sie von der Re- gentschaft Espartero's befreien soll. Darum wollen sie den Jn- fanten an die Stelle Espartero?s zum Regenten erheben, und Pri- vatbriefe aus Madrid vom 13ten enthielten sogar das lächerliche R der Jnfant in Saragossa zum Regenten proklamirt worden sey.

Niemand kann voraussehen, wohin der neueske Aufstand von Barcelona führen wird, aber man braucht nicht eben Prophet zu seyn, um zu erkennen, daß die Regierung Espartero's aufs neue mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen hat und daß ein einziger Lalscher Schritt den Regenten in eine sehr gesährliche Lage bringen ann.

5s Paris, 23. Nov. Die bis zum 17ten reichenden Nach: richten aus Barcelona--geben ausführliche Auskunft úber die Ver- anlassung und “den“Hergang des am 13ten ausgebrochenen Auf- ruhrs, aber sie lassen den Zweck desselben noch in völliger Unge- wißheit, und sie geben fast eben so wenig Haltpunkte für ein Ur- theil Über seinen vermuthlichen Ausgang. Ein solches Urtheil kann.

sich bis jeßt im Wesentlichen nur auf die allgemeine moralische

e

Lage Spaniens stúzeïñ, und’ diese scheint allerdings wenig Elemente des Gelingens einer vom demokratischen Geiste ausgegangenen Re- volution darzubieten. Die liberale Partei hat nicht genug Ursa- chen zur Unzufriedenheit mit der Regierung und wit der bestehen: den Ordnung der Dinge, um das bisher Gewonnene gegen die Chancen eines neuen Bürgerkrieges auf das Spiel seßen zu wollen. Man föhlt dies sehr wohl in Barcelona, wo man ganz gewiß eine bestimmte politische Fahne aufgesteckt haben würde, wenn man nicht überzeugt wäre, daß Se Ausfithten vorhanden sind, im übrigen Spanien zahlreihe Anhänger um eine neue Fahne zu sam- meln. Daher wagt man nicht, sich förmlich von der Re- gierung loszusagen, darum läßt man das Verhältniß des Auf- ruhrs von Barcelona zu der Staats-:Verfassung in einem klúgli- chen Dunkel. Bleibt aber der Barceloneser Aufskand auf seine eigenen Kräfte und Mittel beschränkt, so wird er jedenfalls sehr bald der Militairmacht der Regierung weichen mssen. Die von den heutigen Pariser Blättern gegebenen Darstellungen der Ereig- nisse vom 13ten bis zum 417ten bedürfen einiger Zusäße und Be- richtlgungen. ie unmittelbare Veranlassung zu den ersten Ruhestörun- en vom 13ten war, wie der Telegraph bereits gemeldet, ein ersuch, einige Fässer Wein gewaltsam in das Thor von Barcelona einzuschmuggeln. Die Verhaftung einiger der Ruhe- stôrer und der Redactoren des Republicano, denen man eine Art moralischer Mitschuld zuschrieb, seßte das Volk von Barce- lona in ein Feuer, fúr welchee, wie ich JZhnen richtig vor- ausgesagt hatte, ‘die Gemüther durch die Nachricht von der bevorstehenden Einführung der Conscription besonders empfäng- lich gemacht waren, Das Geschrei der aufgeregten Volkshaufen und die sonst von ihnen ausgehenden Manifestationen waren größ- tentheils gegen dies Projekt der Regierung gerichtet, und hätte man dem Volke in diesem Punkte einige beschwichtigende Zusiche- rungen geben, und die Verhafteten freilassen wollen, so würde die öffentliche Ruhe wahrscheinlich ohne weitere Schwierigkeit wieder- hergestellt worden seyn. Aber die Behörden der Stadt waren weit entfernt von dem Gedanken an eine Nachgiebigkeit, die allerdings vielleicht den Namen der Schwäche verdient haben, und durch welche jedenfalls das ohnehin schon \o sehr erschütterte Prinzip der Autorität einen neuen harten Stoß erhalten haben würde. Der politische Chef Don Juan Gutierrez ließ eine Deputation, welche ihm am 14ten Moraens das Verlangen des Volkes vor- tragen sollte, ohne Umstände verhaften und ins Gefängniß führen. eßt nahm die Aufregung einen entschiedeneren und drohenderen Charafter an; das Volk und die Nationalgarde versammelten sich in immer größeren Haufen auf dem Markte, während die Trup- pen auf der Rambla aufmarschirten. Eine Proclamation des politischen Chefs, in welcher die Versammlung der National- Garde und die Zusammenrottirung von mehr als zehn Personen verboten wurde, blieb ohne allen Erfolg. ZJndessen verging der 14te doch ohne daß es zu einem feindlichen Zusammentreffen ge- fommen wäre,

Erst am 15ten Morgens wurden® die Feindseligkeiten zwi- schen der Garnison und der Bürgerschaft eröfsnet, Der Kampf verbreitete sch bald über mehrere Straßen der Stadt. Die Soldaten rückten unter einem Hagel L Detenaen und

beln, und unter einem Regen von siedenden-Wasser von der Rambla aus nah dem Innern der Stadt vor. Die Kavallerie war bald genöthigt, nach s{hwerem Verluste das Feld zu räumen und sich in die Citadelle zurúckzuziehen. Die Jnfankerie inzwi- hen behauptete sich nicht allein, sondern sie machte auch Fort-

D shritee obgleich fie verzweifelten Widerstand fand, besonders in

R E y

\prochen-habe.

¿lona bei den angesehensten Bankierh sern unseres Plaßes einliefen,

2321

der Straße der Goldschmiede, von der es der General Zurbano den Soldaten die Plünde derselben ver: Der General Zurbano war m Tage zu- vor auf seiner Zoll-Jnspectionsreise' in Barcelona eingetroffen un hatte beim Ausbruche der Unruhen ‘dem General-Capitain van Ha: len seine Dienste angeboten. Jn dem Straßenkampfe wurde ihm sein Pferd unter dem Leibe getödtet, Die Generale müßten in- dessen zuleßt einsehen, daß der Kampf zu ungleich sey, sie ließen daher nah Mittag zum Röckmarsche blasen und zogen sich ‘selbst, in Begleitung des politischen Chefs, nach dem innerbalb der Stadt belegenen Fort Atarazanas zurúck. Aber auch hier sahen sie sich bald bedroht, und um nicht völlig abgeschnitten zu werden, schlu- gen sie sich nach der Citadelle durch. Das Volk von Barcelona war jeßt Meister der Stadt mit Ausnahme des Forts Atarazanas und einiger öffentlichen Gebäude. Am Abend bemächtigte es sich auch noch des außerhalb der Mauern belegenen Forts Pio. Jn der Naht vom 15ten auf den 16ten eróffnete die Artille- rie der Citadelle und ‘des Forts Montjuich das Feuer auf die Stadt. Die Citadelle is freilich am 17ten geräumt wor- den, aber das Fort Montjuich fuhr beim Abgange der leßten Nach- richten fort, die Stadt zu beschießen. Das Fort Atarazanas und die sonst noch von den Truppen beseßten Punkte im Jnnern der Stadt sind durch Capitulation in die Gewalt des Volks gefallen; die Truppen haben freien Abzug erhalten. Der General-Capitain ist außer Montjuih noch im Besiße der Hafenfestung und der Vorstadt Barceloneta.

Die. freiwillige oder gezwungene Entfernung aller verfassungs- mäßigen Behörden von Barcelona hat den Jnsurgenten die Noth- wendigkeit der Einführung irgend einer Art öffentlicher Ordnung und die Errichtung einer öffentlichen-Gewalt doppelt fühlbar ge- macht. Jedes der acht Bataillone der National : Garde hat ein Mitglied zu einer provisorischen Junta gewählt, die unter dem Vorsiß eines Fabrik - Direktors die öffentliche Gewalt zu Händen genommen hat. Bis jeßt hat sich übrigens die Thätigkeit dieser revolutionairen Behörde auf die Abfassung einer Proclamation be- {hränkt, in welcher in allgemeinen Redensarten von Freiheit und Verbesserung der Lage der arbeitenden Klassen gesprochen wird. Von dem zu erzielenden politischen Resultate des Aufslandes ist Úbrigens in diesem Dokumente mit keinem Worte die Rede, wie denn darin auch die Verfassung, die Regierung, die Person der Königin und die Person des Regenten, mit völligem Still schwei- gen übergangen wird.

A Paris , 23. Nov. Die Nachrichten, welche der Me s- sager und der Moniteur parisien über die Fortschritte der Revolution in Catalonien gestern Abends veröffentlichten, bestätigen vollfommen, was ich Jhnen hierüber bereits geschrieben habe, Unsere Regierung, so wie die hiesige Spanische Legation hatten schon vorgestern die erwähnten Nachrichten erhalten, sie aber nicht veröffentlicht! das Kabinet, weil es Anstand nahm, irgend einen Vorwurf wegen Voreiligkeit bei Veröffentlichung ungünstiger Nachrichten für Espartero auf sich zu laden (die Anspielungen des heutigen Commerce sind ein Beweis, daß das Kabinet sich hierin nicht irrte), die Spanische Legation, weil sie noch immer hofft, daß es Espartero gelingen werde, die Revolution zu unterdrücken, und die Veröffentlihung der von den Jnsurgen- ten errungenen Vortheile shwerlih der Regierung von Madrid núßen fönne. Als indessen gestern mehrere Privatbriefe aus Barce-

hieß, daß

wollte das Käbinet nicht länger“ dn summarischen Jnhalt der über Perpignan erhaltenèn Depeschen dem Publikum“vorenthalten. Was weder der Messager, hoh der Moniteur parisien sagen, obwohl es in den Depeschen ausdrúcklich steht, ist, daß die Ankunft Zurbano's, welcher aus Gerona am 13ten Morgens in Barcelona eintraf, am meisten beitrug, die Einwohner von Barcelona zu einem verzweifelten Widerstand anzufcuern. Als der Haupt-Redacteur des NRepublicano auf Befehl des Gene- rals van Halen festgenommen wurde, riefen die Barceloneser überall aus, der Gefangene wäre zurbanado, ein Ausdru, welcher seit furzem in Catalonien erfunden wurde, und so viel heißt, als ohne Gnade verloren seyn, und unter dem Rufe, lassen wir uns nicht aa griffen Männer und Weiber zu den Waffen, und kämpften wie Verzweifelte, welche um Leben und Tod sih schlagen. Die amtlichen Berichte melden, wie es auch im Messager angezeigt wurde, daß in diesem Kampfe drei Ge- neral-:Offiziere getödtet wurden. Man will wissen, daß am 14ten l. M. in Barcelona nur vier Generale sich befanden, nämlich: der General-Lieutenant van Halen und zugleich General-Capitain der Provinz Catalonien, Don Jose van Halen, Divisionair und Bruder des Ersteren, bei dem er sih auf Besuch und nur zu- fällig befand, Zurbano, und der junge Divisionair Zavala, gewesener Adjutant Espartero’s. Da General Zavala in die Hände der Jnsurgenten gefallen ist, so könnten die drei getödteten Generale, wenn übrigens in der Bezeichnung des Ranges dieser Offiziere kein Jrrthum unterlief, keine Anderen seyn, als die beiden Gebrüder van Halen und der grausame Zurbano. Die amtlichen Berichte geben auch den General Zavala fúr verloren aus, und meinen, er werde zweifelsohne, als ein Günstling Espartero?s, auf Befehl der radikalen Junta, welche in Barcelona eingeseßt wurde, erschossen werden.

9

Während Catalonien nunmehr ein weiter Heerd der Jnsur- rection der Radikalen geworden ist, fangen in Navarra und in Valencia die Karlistischen Guerillas - Häupter an, die Fahne des Aufruhrs ebenfalls zu erheben. Der ‘kühnste dieser Guerillas scheint der Hauptmann Ruiz Groch zu seyn. Er hat ein Ba- taillon Jäger auf eigene Faust errichtet, und um seine Soldaten zu bekleiden und zu beköstigen, hat er auf alle Meiereien in den Umgegenden von Moaestrazgo einen tägli- chen Tribut gesezt, welcher beiläufig

ßerordentliche Kriegs-Steuer, die Ruiz Groch dort täglich erhebt, auf den Grund-Eigenthümern lasten muß.

Nachschrift.

sie anzeigte, daß unsere wären in Madrid selbst ernslhafte Unruhen ausgebrochen. erfuhr in der Spanischen

noch sehr geheim gehalten.

günstig lauten,

20 Französische Sous beträgt. Ruiz Groch behauptet, daß er sein Bataillon zur Sicher- heit des Landes, und mithin zur Sicherheit der Grundbesißer organisirt habe; die Grundbesißer sollen also die Lasten tragen, da sie von der Anwesenheit jener Soldaten Nuten ziehen. Den- fen Sie sh ein armes Land wie Maestrazgo, welches von Ca- brera während des langen Kampfes gegen die Truppen Espartero's, ausgesaugt wurde, und Sie werden einsehen, wié schwer die au-

So eben versichert man mir, daß die Ga- zette de France von gestern Abends gut unterrichtet war, als egierung die Nachricht erhalten E es an auptstadt die Jusurrection von Bar- celona am Morgen vom 17ten l. M. Die Arbeiter verließen ihre Werkstätten; die Bürger - Miliz nahm eine sehr drohende Miene an. Es soll zu einem blutigen Handgemenge zwischen dem Volke und den Truppen gekommen- Gu Die weiteren Details werden ie sollen für Espartero nicht eben

Tarif-Uirimatum zurückgeschickt und dem Theil, welcher cMHieductionen bezieht, seine Zustimmung -gegében, er verlardzt lau

an Falle der neue Tarif wohl zur Zeit der Eröffnung des ischen

dée“ nah Algier abgegan binnen furzem nah Brasilien abs2zeln,

Sinda vom 30, September da maßen :

nen-Heeres von 16,000 Mann am General-Major Pollock geschlagen wurde, und die Bese Stadt Kabul dur(h- die Truppen unter eben diesem

e: ck-Portugal. a

Lissabon, 14. Nov. Krd Aberdéen hat das Póô esiscbe au

a eductionen für Wollenwaaren Und eingesalzene Fische. “Man

wel-

ts in Kraft treten dürfte. : M Die Ausgabe, von Schaßkammer- Scheinen hat- guten. Fort-

daß diesem Verlangen werde entsprochen. werden,

gan, die Lissabone? -Bank hat sich erboten, für 150 Contos*da- von zu nehmen. »,

Der Herzog von Aumale Ff auf dem Dampfschiff „Asmo- en, ugd der Prinz von Joinville will

Ostindien.“ «

Armee, in welchem der General-Gouverneur ,

und lautet vollständig folgender- “e ® i 5

¿Der General-Gouverneur verkündet der Armee und dem Volke

von Hindostan die am 6. November erfolgte Beseßung von- Gisni dur den General-Major Nott und die_von der Kandahar-Abthei- lung des Heeres bewirkte Zerstörung dieser Festung. General-Major- Nott hatte die Den in der Umgegend von Gisni 327 Si- poys vom 27sten Benga

ju befreien.

ischen Regiment aus Afghanischer Sklaveret Der General - Gouverneur hat ferner die vbllige Nie- erlage Akbar Chan's zu verkünden, der an der Spihe eines Afgha- 13, September bci Tesshn vom ung der "f hrer,

welhe am 416. September erfolgt is lagge

Die Britische

weht triumphkrend auf dex böchsien Spiße des Bala Hissar. So sind alle vergangene worden an den Î wiederholte Siege im Felde, wie auch die Wégnahme der Städte und

Ünglücksfälle gutgemaht und gerächt rten selbs|, wo sie erlitten wurden B n Citadellen von Gisni und Kabul, haben den Ruhm der Britischen Waffen und ihre gewohnte Ueberlegenheit béwährt und gesteigert. Der General - Gouverneur hat ganz besondere Befriedigung empfunden, als er aus dem Bericht des' Generals Pollock ersad.wwie bewunderns= werth sich die Truppen Seiner Hoheit des Maharadscha Schir Sing, welche zusammen mit den Britischen Streitkräften operirten, gehalten haben. Der General-Gouverneur freut sich, diesen neuen Beweis des herzlichen Einverständnisses, welches zwischen der Britischen Regie- rung und der von Lahore besteht, erhalten zu haben. Der Bericht des General-Majors Pollock läßt den General-Gouverneur erwarten, daß die Englischen Gefangenen, welche in den Händen der Af- ghanen waren , lange vor dem heutigen Tas ins Britische Lager werden gebracht worden seyn; diejenigen derselben , welche

sich noch in der Nähe von Kabul befanden, waren bereits auf freiem Fuß. Der General-Gouverneur bringt im Namen der Regierung und“

des ganzen Volkes von Hindostan dem General- Major Pollewbs dem General - Major Nott sammt allen Offizieren und TruppeÎ unter ihrem Kommando seine dankbare, innig efühlte Anerkennung dar für die hochwichtigen Dienste, welche sie geleisiet haben. Der Gene- ral-Gouverneur befiehlt , daß die von den Armeen in Afghanistan er langten Erfolge den Truppen aller Heer-Abtheilungen ausführlich zur Kenntniß gebracht werden sollen ; auch sînd auf allen Feer-Stationen 24 Kanonenschüsse für die Wegnahme von Gisni®uudtebck so viele für die Eroberung von Kabul abzufeuern. Auf Beseh(Ses General- Gouverneurs von Fndien. (Gezeichnet) T. H. "M#d ock.// -

Jn Gisni, welches nach dem am-38E t ] Afghanen unter Schumschuddie bei Könein* Lom General Nott erfochtenen Siege eingenommen wurde, erfuhr man, daß der Chef der frúher dort garnisonirten Englischen Truppen, Oberst Palmer, der todt gesagt war, noch lebe, aber nach Kabul abgeführt worden sey. j

General Nott zog, nachdem Gisni rasirt rvorden war, nach Kabul weiter, vor welcher Stadt er am 10, September einge- troffen seyn soll. Ob er mit General Pollock in Kabul eingerückt ist, wird nicht gemeldet.

Jn einem Briefe aus Dschellalabad vom 20. September wird berichtet, daß 7 Offiziere und 12 Artillerisken drei Englische Mellen jenseits Gundamuck, an der Stelle, wo die Englischen Soldaten vom 44sten Regimente, so wie einige Artilleristen und Kavalleristen, auf dem Rückzuge umgekommen, 162 Leichname beerdigt haben. Eine andere dazu kommandirte Abtheilung har an einem anderen Sonntage 70 andere beerdigt, so daß im Gan- zen 232 Skelette eine Grabstätte gefunden haben.

China.

Hong Kong, 10. Sept. Admiral Parker hat seinerseit den Abschluß des Friedens mit China dem Gouverneur von Bom-: bay mittelst einer vom Bord des Linienschiffs „Cornwallis“\, vor Nanking, unterm 30. August abgefertigten Depesche gemeldet.

Am 5. Juli erließ“ Sir Henry Pottinger, der Britische Be- vollmächtigte, eine Proclamation in Chinesischer Sprache, welche eine Darlegung der Ursachen des Krieges zwischen England und China zur Belehrung aller Bewohner des Chinesischen Reichs ent- hielt; eine Englische Ueberseßzung dieses Dokuments wurde gestern auf der Jnsel Hong Kong publizirt.

Jn einem Schreiben aus dem Jantsekiang wird unter Andes rem auch berichtet, daß der General, welcher die Tartarische Gar- nison von Tschinkiangfu kommandirte, als er Alles verloren \ah, sein Haus von seinen Dienern habe anzünden lassen und in seis nem Sessel sizend sich den Flammen preisgegeben habe. Sein Secretair, den man am Tage nach der Erstürmung aus einem Versteck hervorzog, erkannte die halbverbrannten Ueberreste seines Herrn. Es sollen bei der Einnahme dieser. Stadt au 40 Man Uen theils ihren Tod gefunden haben, theils verwundet wor-

en seyn.

Jnland.

Düsseldorf, 26. Nov. Der Ober-Bürgermeister von Fuch-

sius macht nachstehendes Schreiben bekannt, das Se, Königl. Hoheit der Prinz Friedrih an denselben gerichtet haben: ¿Die Bewohner dieser Stadt, die seit 21 Fahren meiner Gemah- lin und mir eine liebe andere Heimath geworden, haben bei Gelegen- heit der Feier unserer 25jährigen Vermählung uns so vielfache Be- weise herzlicher Liebe und Theilnahme gegeben, daß es mir eine theuere Pflicht ist, meinen tiefgefühlten herzlichsten Dank dafür in unser beider Namen dfentlich auszusprechen. hänglichkeit an Düsseldorf und seine Bewohner noch zu erhdhen, #o an en diese erneuerten Beweise der Liebe unserer Mitbürger es ver- mögen. j

Durch diese gegenseitige Anhänglichkeit wied das Leben in dieser Stadt i siets lieber REE, s0 wie durch se meine Liebe zu der- selben, zu ihren Bewobnern und zu unserem s{dnen Rheinlande, in

meinem Herzen unausldschlich bleiben. &

R,

6 F é -. Bortbay, 15. Oft. D# wähnte Däyaabefehi “É ord Ellenb  die Siege der Generale“ nd Pollock bekannt me, ist aus 28

P .

2,009.-

Wäre es möglich, die An=-=

i

M

-

-

a

B