1842 / 339 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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burger Handels-Zeitung zu ihrer Kenntniß gelangt, sie die- sen Gegenstand als einen solchen betrachtet habe, der in voller Maße ihre Aufmerksamkeit verdiene, vornehmlich um des Prin- zips willen. Sie habe in den deshalb eingeleiteten Vernehmun- gen mit der Preußischen Regierung dieselben Ansichten vorgefun- den, welche sie als diesseitige Regierung ausgesprochen. Sie habe die Versicherung erhalten, daß auch in dieser Angelegenheit Alles angewendet werden müsse, um selbst den Schein der Be- vortheiligung einer Zoll - Vereinigungs - Regierung vor der ande- ren zu entfernen, Die eingeleiteten Verhandlungen erforder- ten aber Zeit, weshalb ein bestimmtes Resultat der Kammer jeßt noh nicht mitgetheilt werden könne, Die Versicherung könne aber gegeben werden , daß binnen furzem diese Angele: genheit auf die eine oder die andere Weise zur Zufriedenheit der Kammern werde erledigt werden. Noch sprach bei die- ser Gelegenheit der Abg. Clauß seine Wünsche in Bezug auf eine größere Oeffentlichkeit rúcksichtlih der Zoll - Vereinsstaaten aus, welche zur Beruhigung der Staats - Angehörigen inner- halb des Zoll - Verbandes immer mehr Bedürfniß werde. Er erwähnte dabei Fälle, wo die Jnteressen der Staats - Angehörigen oder emeiner Staaten in Widerspruch zu stehen schienen, führte solche Fâlle beispielsweise an und erinnerte noch, wie nüblih es sey, wenn ein gemeinsames Handelsgeses in den Zoll- Vereins- staaten, ein gleiches richterliches Verfahren in Handelssachen und ein gleiches Wechselrecht eingeführt würde. Auch der Abgeord- nete Todt machte darauf aufmerksam, wie die hier zur Sprache gebrachte Angelegenheit sehr wichtig in ihren Folgen in materieller Hinsicht, wie in politischer Beziehung sey. Es würden sih Po- litifer des Auslandes freuen, in jenen Folgen einen Riß nicht blos in den Zoll-Verband, sondern auch in die Deutsche Einheit zu ge- wahren. Das Ausführlichere úber diese Besprechung wird von den „Mittheilungen Úber die Verhandlungen des Landtags“ ge-

bracht werden : wir begnügen uns hier mit den vorstehenden Än-

deutungen, sowie wir auch blos kurz erwähnen, daß eine längere Debatte sih bei der nun felgenden Berathung, die Bewilligung

eines provisorishen Steuer-Gesezes betreffend, entspann,

wenn gleich die von der zweiten Deputation deshalb gethanen Vorschläge, zum Theil nicht ohne Zustimmung der Staats-Regie- rung, einstimmig angenommen wurden, Es gingen aber diese Vorschläge darauf hinaus: 1) den fröheren Antrag auf Vermei- dung eines Provisoriums zu erneuern, und 2) die Staats-Regie- rung zu ersuchen, den er sten Termin der Bewerb- und Perso- nalsteuer zu erlassen. Eine mine Fassung des von der Re- gierung vorgelegten provisorischen Steuer-Geseßes wurde ebenfalls beliebt,

München, 30. Nov. (Nürnb. K.) Das gewiß allge- meine Interesse, welches in Deutschland an dem Ankauf des Göthehauses genommen werden dürfte, veranlaßt uns, den am Schluß der gestrigen Sißung der Kammer der Abgeordneten von dem Finanz - Minister gehaltenen Vortrag über den betreffenden Geseß-Entwurf seinem ganzen Jnhalt nach schon jeßt mitzutheilen,

Se, Majestät der Kdnig haben, nah Vernehmung des Staats- Raths , Allergnädigst qu befehlen geruht, daß den Ständen des Reichs, und zwar zuerst der sehr verehrlichen Kammer der Abgeordne- ten, ein Geseß - Entwurf sammt Motiven Über die Erwerbung des Wohnhauses und der Sammlungen Göthe's in Weimar als Deutschen Nationai-Eigenthums und National-Denfmals zur Berathung und Bei- stimmung in Vorlage gebracht werde. Dieser Geseh-Entwurf selbs is sehr einfach, er enthält blos die Bestimmung , daß, insofern die von mehreren Mitgliedern des Deutschen Bundes beabsichtigten Unter- handlungen zur S des Wohnhauses und der Sammlun-=- gen Göthe's in Weimar in der Eigenschaft eines gemeinschaft- lichen und bleibenden Deutschen National-Denkmals zu dem gewünsch- ten Ziele führen sollten , der zur Erwerbung , Erhaltung und Beauf- sichtigung dieses Gebäudes, so wie der dazu gehörenden Sammlungen, erforderliche Bedarf mit der auf Bayern treffenden Rate, unter Vor- behalt einstiger näherer Nachweisung, aus der Staats-Kasse bestritten werde. Nicht minder einfach, wie der Geseß-Entwurf, sind auch des- sen Motive. Kaum därfte aber auch eine ausführliche Motivirung erforderlich scheinen, wenn es sich vor einer Deutschen Stände- Versammlung darum handelt, dem Andenken eines der ersten Schriftsteller und Dichter des gemeinsamen Vaterlandes cine ehrende Anerkennung zu widmen. Die Unterhandlungen we- gen der fraglichen Erwerbung durch cine besondere Kommission am Deutschen Bundestage sind erst in der Einleitung begriffen; es kann daher eine bestimmte Summe weder der Erwerbung im Gan- jen noch der auf Bayern treffenden Rate angegeben werden; doch st vorläufig, wenigstens annähernd, die Summe der ganzen Erwer- bung auf 50,000 Fl. und die auf Bayern treffende Rate auf 10,000 Fl. berehnet worden. Wenngleich dieser Aufwand an sch schr unbe- deutend erscheint , so hat doch ein Geseß hierfür aus dem doppelten Grunde nothwendig geschienen , theils weil diese Erwerbung, wenn sie auch zur Ehre und zum Frommen des Bayerischen Vater- landes gereicht, doch jedenfalls eine außerordentliche is , theils aber au, weil diese Erwerbung , ihrem Grund und ihrem Zweck ent- INSQeND, gerade eine nationale seyn soll. Se. Majestät der König, n lebhaftem Gefühle für Alles, was Deutsche Ehre und Deutschen Ruhm betrift, sehen der Würdigung des gegenwärtigen Geseß-Ent- wurfs durch die Stände des Reichs mit dem unbedingtesten Vertrauen entgegen, und, durch die gegenwärtige Vorlage dieses Entwurfes den Allerhöchsten Befehlen entsprechend , ist nur_ noch zu bemerken, daß Bayerns Stände-Versammlung die erste in Deutschland ist, welcher dieser Gegenstand zur Berathung und Beistimmung vorgelegt wird.//

, Mainz, 1. Dez. Rheinischen Blättern zufolge cndigte der

waees erwähnte politische Prozeß gegen eine Anzahl hiesiger Ein- wohner wegen Nichtanzeige staatsgefährlicher Vei indungen mit Freisprechung sämmtlicher Angeschuldigten, mit Ausnahme eines derselben, Namens Glasmacher, und zwar wegen nicht hinreichen- der Ueberführung des ihnen zur Last elegten Delikftes. Jn Be- zug auf Glasmacher wurde die Verjäbrungs - Einrede fúr begrún- det erflärt und demnächst auch dieser von Ladung und Kosten, so wie von weiteren gerichtlichen Verfolgungen entlassen.

i gas Desterreich.

: rag, ch5. 9ov. (L. A. Z) Jm Jahre 1848 trifft das fünfhundertjährige Jubiläum der Grüwdung M Prager Univers tât, Zur würdigen Begehung dieser Feier sind hereits aus sâmmt- lichen Fakultäten Mitglieder zusammengetreten, die sich fúrs erste der Sammlung von Beiträgen zur Deckung der nothwendigen Auslagen unterziehen. Von dem Erfolge dieser im ganzen Lande veranstalteten Sammlung wird die Art der Feier abhângen. Ein fürzlih hier verstorbener Rechtsgelehrter, Dr, Neureutter, war schon seit einiger Zeit eifrig bemúht gewesen, ein größeres Kapi- tal zusammenzubringen, um für die erwähnte Jubelfeier den Bau eines neuen Universitäts- Gebäudes zu bewirken; mit dem Tode Neureutter's zérfiel aber dieses Projekt gänzlich, das überhaupt feiner großen Weilnahme sich erfreute.

Spanien. Paris, 1. Dez. Es sind hier folgende telegraphische De- peschen eingegangen:

l. Madrid, 28. Nov. Am 24. November traf der Regent

2356 Er befand sich daselb noch am 26sten Abends. Hier giebt es nichts Neues.

Il. Bayonne, 30, Nov. Der Regent war am 26sten noch in Saragossa. Durch Dekret vom nämlichen Tage wird der Hafen von Barcelona und die Küste von der Mündung des Be- zos bis zur Mündung des Llobregat in Blokadezustand erklärt.

TIL. Perpignan, 28, Nov. Der General: Capitain van Halen hat anfündigen lassen, das Bombardement werde am 28. November Morgens anfangen. Die Jnsurgenten waren ge- neigt, nachzugeben. Der Brigadier Durando und die Volksjunta werden sich wahrscheinlich einschiffen. Gestern Abend ging das Dampfboot „Veloce“ mit dem General Paskors, dem Ex- Änsur- genten-Chef Llinas und anderen Flüchtlingen nach Port Vendres ab.

Barcelona, 28. Nov. Durando hat seine Entlassung als General der Truppen gegeben; er hat sich an Bord des „Mé- léagre“ geflüchtet. Sieben Bataillone der Miliz haben die Junta abgeseßt, weil sle nicht energisch genug verfahren ist; das dritte republikanische Bataillon hat nicht gewagt, sie zu vertheidigen. Der Práâsident Carsy ist beibehalten worden.

Madrid, 24. Nov. Es sind nach allen Seiten hin Be- fehle zur Konzentrirung von Truppen in Catalonien gegeben wor- den, Jn San Felice werden bald 10,000 Mann versammelt seyn. Sendungen von Munition sind an die Armee abgegangen.

Alle in Cadix befindlichen Spanischen Schiffe haben den Be- fehl erhalten, sich nah Barcelona zu begeben; eben dahin is auch die Fregatte „Marie Christine“ beordert worden. Der General Baldasano is von hier abgereisk, um den Befehl über diese Streit- frâfte zu úbernehmen.

Die Generale Ferrano, Lacarte und Puig werden heut nach dem Hauptquartiere des Regenten abreisen,

Die Fregatte „Esperanza“, welche am 17ten von Cadix unter Segel gegangen isk und den zum General - Capitain der Philippi- nen ernannten General Alcala nach seinem Bestimmungsorte führt, hat außerdem 6 bronzene Haubißen, 12 BerggeschÜte, 4000 Gra- naten, 5500 Spanische und Englische Gewehre und verschiedene andere Militair-Effekten für jene Kolonie am Bord.

69 Paris, 1. Dez. Der Aufstand in Barcelona geht seiner Katastrophe rasch entgegen. Zu seiner bisherigen Jsolirung, zu der der Unschlssigkeit seiner Chefs, denen es gleihmäßig an Ein- sicht und an Energie gefehlt zu haben scheint, is jest auch noch das innere Zerwürfniß gekommen, um die ohnehin schwachen Wi- derstandskräfte zu zersplittern. Der neue Kommandant der Na- tional-Garde hat, kaum ernannt, Zuflucht auf einem Französischen Schiffe suchen müssen, und die Regierungs - Junta is durch die Mehrzahl der Bataillone der National-Garde abgeseßt, um elner neuen Behörde Plaß zu machen, die ihren Einfluß s{hwerlich auch nur so lange behaupten wird, als dle erste, An der Spißbe der- selben steht der Präsident der vorigen Junta, dem die ministeriel- len Madrider Blätter nachsagen, daß er als ehemaliger Lieutenant wegen Beruntreuung anvertrauter Gelder verurtheilt sey, und in dessen Händen sie den fünftehalb Millionez der Provinzial-Depu- tation ein schlimmes Schifsal voraussagen.

Dem General van Halen ist es offenbar nicht Ernsk mit sei- nen Drohungen, die Stadt zu beschießen, durch die er die Barce- loneser in fortwährendem Allarm hält. Schon vier- oder fünf- mal is eine bestimmte Stunde bezeichnet, wo die Beschießung an- fangen solle, ohne daß einer dieser Termine eingehalten worden wäre, Glülicherweise--wird Niemand dem Gencral van Halen

in Saragossa ein, wo er mit Enthusiasmus empfangen wurde.

einen Vorwurf daraus machen, :daß er in diesem Falle nicht Wort

hált, Er hat bis je6e:durch seine Drohungen wenigstens das. po- F fitive Resultat erreicht,. daß: die insurrectionelle Behörde sich dazu F

verstanden, allen Offizieren, Unteroffizieren und Soldaten und au-

ßerdem allen bürgerlihen Beamten, welche nicht in der Stade F E schen den Castilianern und den Cataloniern trägt nicht wenig ? dazu bei, die Stimmung unter unserer Bevölkerung in der vor-

bleiben wollen, die Erlaubniß zum Abzuge zu geben.

Das Haupt - Quartier des Genecals van Halen is noch in San Feliu de Llobregat. Dem dringenden Geldmangel des Ca-Ÿ talonischen Heeres ist durch ansehnliche Baar - Sendungen aus. Madrid vorläufig ein Ende gemacht worden. Nachrichten aus #

Bordeaux versichern, daß der Agent des Hauses Rothschild in F Madrid der Regierung 10 Millionen Realen vorgeschossen. Die F Madrider ministeriellen Blätter versichern mit zuversichtlicher F F Masse angesammelte Zündstoff nicht schon längsk zu einer Explo- den Aufruhr durch Finanz- Verlegenheiten gehemmt oder vereitelt F Daß übrigens die Spanische F : Bezug auf die Beurtheilung der Verhältnisse von Barcelona, Mit

Miene, daß, wenn man hoffe, die Regierungs - Maßregeln gegen

zu sehen, man sich gewaltig irre. : Armee, troß ihrer freilih nicht freiwilligen Vernachlässigung durch À

das Finanz - Departement sih in diesem V Augenblicke F

der bestehenden politischen Ordnung treu gezeigt, daß nicht ein ein- F ziges Regiment die Fahne der Empörung aufgesteckt hat, das ist # ein starker Beweis von dem großen moralischen Einflusse, den

noch vor einigen Jahren gewohnt war, für jeden Grund der Un-

zufriedenheit an seinen eigenen Generalen blutige Rache zu nehmen. | | damals wollte man eine Vermehrung der National - Miliz zuerst E um 26,000, dann um 13,000 Mann vornehmen, in welche alle Stadt in Folge des Aufstandes von Barcelona stattgefunden ha- 1 F Besißthum, die daher für die öffentliche Ordnung, zu deren Erhal- tung doch diese Búrgerbewaffnung vorzüglich berufen ist, gar keine

Der Postillon de Gerona vom 22sten und 23sten v. M. giebt eine vollständige Darstellung der Ereignisse, welche in jener

ben, und in denen die Regierungs-Junta Veranlassung gefunden, Gerona an der Spiße der Städte zu nennen, welche sich angeb: | lich der Catalonischen Bewegung angeschlossen. Die Nachricht von | den Vorfällen in Barcelona hatte in Gerona eine gewisse Aufre- gung hervorgebracht, welche zu einem beunruhigenden Grade ge- steigert wurde, als der General Aristizabal, der einige Tage zuvor [ mit allen disponibeln Truppen nah dem Hauptquartier des Ge- nerals van Halen ausgerúckt war, am 20sten mit einiger Reiterei ; nach Gerona TEDe: Die Bevölkerung von Gerona glaubte, | daß ihm die Übrigen Truppen nachfolgen würden, und am Abend | des genannten Tages versammelten sich ansehnliche Volkshau- fen auf dem Constitutionsplaße und ließen das Geschrei: Keine Soldaten! hören, Der Catalonische Kongreß - Ab- geordnete Don Narciso Ametller und der Alcalde der Stadt begaben sich unter die Menge, um sie zur Ruhe zu ermahnen, indem sie versicherten, daß keine Truppen weiter in die Stadt ein- rúcken würden, Aber das Volk verlangte, daß alle Posten an den Thoren und der Stadt abgeldsk, und von der National - Garde beseßt würden, und es versprach unter dieser Bedingung sich #0- fort zurückzuziehen und die auf einen der nächsten Tage einberu- fene Versammlung aller Chefs der National-Garde aus der gan- zen Provinz Gerona ruhig abzuwarten.

Inzwischen hatte sich die städtische Behörde auf dem Rath- hause eingefunden, und hier wurde dem Gouverneur das Verlan- gen des auf dem Plaße versammelten Volks vorgetragen. Der General Aa erwiederte, daß er das grdßte Vertrauen in die National-Garde von Gerona seße, daß er ihr nicht nur die Delbuna der Posten, sondern auch die Bewachnng seines eigenen Hauses überlassen wolle, und daß ihm das Anerbieten ihrer Dienste um so willfommener sey, weil er beabsichtige, mit den Trup- pen zur Ferfolgung einer Karlistischen Bande, die ih in der Na @barsdast gezeigt , auszurücken. Hierauf wurde Befehl ge- geben, Generalmarsh für die National - Garde zu \{lagen und

L fompetenter Richter über die dortigen Espartero auf das Spanische Heer ausgeübt, auf dieses Heer, das X

bei den ersken Trommelschlägen verschwand die auf dem Con- stitutions-Plaße versammelte enge, wie sie es versprochen hatte, bis auf den leßten Mann. Die National-Garde stellte sich un- gewöhnlich vollzählig auf ihren Lärmplägen ein, die Linientruppen wurden in aller Ordnung von ihren Posten abgelöst, und sie zo-

efehl des Alfalden erleuchtet, und um 10 Uhr war bereits Alles äußerlich in das gewöhnliche Geleis zurückgekehrt.

Am folgenden Morgen wurde die National-Garde auf dem Constitutions-Plaße zusammenberufen und aufgefordert, für jedes Bataillon ein Mitglied zu einer Junta zu wählen, die aus den Repräsentanten der National-Garde und der einzelnen Stadt- viertel bestehen, und die oberske Leitung der Angelegenheiten der Provinz übernehmen solle, Die Bildung dieser Auna wurde ersk um 7 Uhr Abends zu Stande gebracht, Jhre Mitglieder, sieben an der Zahl, waren folgende: Don Ramon de Camps, Präsident, Don N. Ametller, Don Manuel Hurtado, der Marquis de la Torre, Don Jose Torella, Don Francisco Camps y Roger, Don Jose Bosh. Die Stadt wurde auch an diesem zweiten Abend erleuchtet, Am 22sten machte das Ayun- tamiento der Stadt, nah vorgängiger Berathung mit der Junta einen Bando bekannt, worin 1) jedem Jndividuum, das nicht zum Heere oder zu der National-Garde gehört, verboten wird, Waffen zu tragen, und zwar bei der Strafe, welche die Gesebe den Verräthern androhen. Der zweite Artikel des Bando ver- bietet alle Versammlungen von mehr als drei Personen; wer den im Sinne der Vollziehung dieses Artifels handelnden Patrouillen widerskeht, wird nach Art. 3 als Aufrührer bestraft. Der vierte Artifel verordnet, daß alle Mieths- und Gasthäuser nach dem Vesperläuten geschlossen werden sollen. Der fünfte Artikel lautet wörtlich wie folgt: „Wer den Namen des Spanischen Bürgers mißbraucht, um fúr das Volk das Wort zu führen und Gesuche an die fonstituirten Behörden zu richten, die darauf hinauslaufen, diese in ihren Befugnissen zu stóren, der wird als Aufruhrstifter behandelt und bestraft werden.“ Der sechste und leßte Artikel droht dle strengste Strafe einem Jeden, der ein Mitglied der National: Garde oder des Heeres wörtlich oder thâtlich beleidigt, Der Bando schließt mit folgenden Worten: „Bürger! Die persdnliche Frei- heit, das Eigenthum und der gute Name aller Einwohner der Stadt sind unserem Schuße anvertraut. Diese kostba- ren Güter, welhe durch Bastardsöhne des Vaterlandes an- gegriffen werden fönnten, müssen wir retten. Wollt ihr diesen Zweck erreichen, so beobachtet Ruhe, Ordnung und die Festigkeit, welche euch charakterisirt; untersktäßt die Absichten eurer Behörden und wir werden jenes Ziel erreichen.“ Folgen die Unterschriften, zuerst des Ayuntamiento, dann der Mitglieder der Junta. Unter den Lesteren vermißt man indessen den Namen des Kongreß-Deputirten Ametller, welcher demnach die auf ihn efallene Wahl nicht angenommen zu haben scheint, Wie man leht, ist in diesem Dokumente durchaus von keinem politischen Zwecke die Rede, sondern nur]von den unter den augenblicklichen Um- ständen im öffentlichen Jnteresse erforderlichen Polizei-Maßregeln, Eine andere Manifestation der Junta is aber bis jeßt nicht er- folgt, nach deren bisherigen Haltung es im höchsten Grade zwei- felhaft ist, ob sie Überhaupt irgendwie geneigt gewesen sey, sich dem Barceloneser Jnsurrectionszwecke anzuschließen,

2h Paris, 30. Nov. Ein mir gestern zugekommener Brief aus Madrid vom 24, November enthält in Bezug auf die Ereig- nisse in Barcelona unten Anderem folgende interessante Notizen und Bemerkungen.

„Mit unbeschreiblicher Spannung sieht man hier dem wei- teren Entwickelungsgange der Dinge in Barcelona entgegen, ; Ohne daß jedoch eine Besorgniß auffâme, daß die Ruhe au hier gefährdet werden könnte, Die altbekannte Abneigung zwi-

liegenden Frage entschieden der Regierung günstig zu machen. Daß es in Barcelona so kam, wie es nun gekommen ist, hat im Grunde Niemand bei uns in Erstaunen gesest; im Gegentheil wunderten sich alle unbefangenen Beobachter des Treibens, welches seit meh- reren Monaten schon mit einem unerhörten Grade von Frechheit in Barcelona ganz ungestraft sih bemerkbar machte, daß der in

sion geführt hat, Die Rede, welche der General-Capitain Seoane am 20sten im Senate gehalten hat, ist ein wichtiges Dokument in

eben so großer Klarheit als unerschrockenem Freimuthe hat der General - Capitain, welcher im Jahre 1838 sieben Monate lang denselben Posten in Barcelona eingenommen hatte, also ganz

Zustände ist, die schlimmen ; Elemente auseinandergeseßt, welche schon zu seiner Zeit in jener großen Handels- und Fabrikstadt vorhanden gewesen waren, aber von ihm mit frâftiger Hand darniedergehalten wurden. Schon

verworfensten Jndividuen, alle Tagediebe und Leute ohne alles

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Bürgschaft bieten konnten, eingereiht werden sollten, Seoane

F gab den wiederholten Anträgen des Ayuntamiento nicht nach, und die Vermehrung der Miliz in dem angedeuteten Sinne unterblieb,

„Später im Jahre 1840 nach den September - Ereignissen

# schritt man aber doch dazu, und wozu es führte, daß man so den E Proletariern,

r die nichts zu verlieren hatten, die Waffen in die Hände gab, davon haben die jeßigen so beklagenswerthen Vorfälle ein nur zu sprechendes Beispiel geliefer. Aber nicht genug, daß

# man diesen Fehler beging, a der General, daß man die berúch-

tigte Gesellschaft der Weber fortbestehen ließ, die mit allen ande- ren Zwecken sich beschäftigte, nur mit denen nicht, welche ihre Sta- tuten angaben. Er nennt sie eine wahre Gesellschaft von Ver- shwörern, welche den Thron, die Constitution, die Geseße und Alles umzustúrzen suche. Klubs habe man sich bilden lassen zu leichen Zwecken. Jm vorigen Jahre habe Barcelona allein die

chmac auf sich geladen, im fritishen Momente der Regierung Widerspenstigkeit entgegenzuseßen, während alle guten Spa- nier, ohne Unterschied der Partei, zur Unterdrúckung des in den Nord - Provinzen begonnenen Aufruhrs sich ver- einigten, Jn Barcelona that man anders; da trat eine Junta, die sich Junta der Wachsamkeit nannte, Constitution, Geseß und Regierungs-Autorität mit Füßen, erhob von den geachtetsten Bür- ern Contributionen, und sperrte die Opfer ihrer Habsucht und Erpressungen, um des Erfolgs sicherer dl seyn, in die Citadelle ein, Aber alle diese Gewaltsamkeiten und Ei enmächtigkeiten, die Zer- stdrung eines Theils der Citadelle, des chußwalles von Barce- lona und seines Reichthums, seines Handels, seiner Industrie, blieben ungestraft, rief der General in gerechter Entrlistung aus, und nahm feinen Anstand, das vorige Ministerium, obgleich unter den Mitgliedern desselben mehrere seiner intimen Freunde sich be- finden, auf das Hâärteste wegen - dieses Verfahrens anzuklagen,

en sich in ihre Kasernen zurúck. Hierauf wurde die Stadt auf

er nicht abschneiden, sagte er, wodurch man Mee mte Fheifen cönnen, gn e man vielleicht ge- : 7 allen zu lassen. (! E

zwungen seyn, 300 Képfe Ler allem Anschein nah nit kommen, „Da iche laubt, daß durch eine exzessive Strenge, die wohl

da man n Sti mmen verlangt wird, eben so viel Gutes sich er- von eimgen it einer mit Festigkeit gepaarten weisen Mäßi- zielen ersónliche Charakter Espartero's ist auch, ohne von gung. Der p u sprechen, welche sich in dem leßt angegebenen DES Otte E acdén eine. Bürgschaft dafür, daß keine übertrie- Sinne Felten eln zu b efürchten înd, wenn anders die Aufrührer benen d rch einen aufs Aeußerste getriebenen hartnäckigen nicht sel s sich selbs das Spiel verderben. Eine sehr beachtens- Widerstant für die Regierung beruhigende Thatsache is die uner- werte he Treue, welche die Truppen der Armee aller Orten selbt unter den s{wierigten Verhättnissen und wo se aus Man,

e ezahlun re gel an púnktlicher Bezahlung Regierung und ihre Fah-

egen die prelsgea r g twig s urch die nun anbefohlene Wiederbe-

vor furzem ersk aufgelôsken Provinzial-Bataillone ile Ae Artie eine beträchtliche Verstärkung, welche in dem Momente der Krisis augenblicklich mobilisirbar is, da sie durch- aus aus gedienten Soldaten besteht, Nur kann man nicht recht begreifen, woher die Re terung, deren Kassen anerkannt ganz er- schöpft waren, so schnell die Mittel zur Bestreitung der dadurch erwachsenden neuen Ausgaben von großem Betrage sich verschafft hat. Man will behaupten, das Haus Rothschild habe dem Schabe eine Summe von 10 Millionen Realen baar vorgeschossen und habe sih dazu um so williger finden lassen, als es dadur einen großen Schritt vorwärts in seinem Trachten nach der Erneuerung des Pachtes der Quesilberminen von Almaden, der im nächsten Jahre auslâuft, und um welchen sih jeßt der hiesige Banquler Salamanca bewirbt, gethan zu haben glaube. : „Der Plan einiger der heftigsten Mitglieder der Coalition, diese zu einer dffentlichen Demonstration gegen das Ministerium zu vermögen, gegen welches sie durch ein Manifesk alle ihre Be- \chwerdepunkte vor das Forum der Nation gebracht wissen wollten, ist verunglúckt. Gestern Abends wurde im Hause des Herrn Cor: fina eine Zusammenkunft der Coalitions-Mitglieder gehalten, worin der größte Theil derselben erschien. Herr Joaquin Maria Lopez, von dem Grafen de las Navas unterstüßt, und denen auch der ultra-republikanische Herr Mendez Vigo beitrat, gaben sich zwar alle erdenfliche Mühe, ihre Kollegen zu einem solchen Schritte zu bewegen. Allein sie fanden feinen Anflang, und die von Herrn Cortina, Herrn Madoz und anderen Gleichgesinnten gesprochenen Worte der Mäßigung allein Gehörz Herr Qlogaga, der Prâsident des Kongresses, soll der Versammlung gar nicht beigewohnt haben.“

O Madrid, 24. Nov. Gestern Abend erschien noch spät eine außerordentliche Zeitung mit Berichten des Genera's van Halen vom 19ten, aus denen wir ersehen, daß es ihm gelungen war, den Monjuich hinlänglich mit Lebensmitteln zu versehen und die Besaßung zu verstärken. Der General zog einige Truppen an sich und richtete von San Feliú aus Proclamationen an die Landbewohner, um sie abzuhalten, den Befehlen der revolutionairen Junta von Barcelona zu gehorchen. Diese hatte sih damals förmlich in Aufstand gegen den Regenten verseßt, wie aus einer Proclamation hervorgeht, die sie am 19ten erließ und die in der oben erwähnten außerordentlichen Zeitung abgedruckt ist, „Die Vereinigung aller Liberalen: nieder mit Espartero und sei- ner Regierung; konstituirende Cortes; fúr den Fall einer Re- gentschaft, eine mehrfache ; die eventuelle Vermählung der Königin ZJsabella Il. mit einem Spanier; der einheimischen Jndustrie werde ihr Recht und Schus.“ Dies is die von der Junta aufgepflanzte Fahne. Sie fordert alle Spanier auf, sih zu ihr zu N,

Der Regent soll heute in Saragossa eintresfen. ußer dem Kriegs-Minister begleitet ihn auch der General Linage. Der Ge- neral Seoane wird ihm folgen, um an die Spiße des Generalska- bes der Armee von Catalonien zu treten, und der General Jn- fante wird ihn hier einstweilen als General-Capitain von Neu- Castilien erseßen. Die General - Capitaine von Andalusien und Granada haben Befehl erhalten, alle Truppen, die sle entbehren können, auf hier zu schien, Von Cadix sollen die dienstfähigen Kriegsschiffe nah Barcelona unter Segel gehen.

Mehrere Deputirte der Opposition hatten beabsichtigt, in der Sibung des Kongresses vom 22sten folgenden Antrag vorzulegen: „Wenn die Umstände einer Nation so fritisch und verhängnißvoll sind wie die, unter denen Spanien si jeßt befindet, so bedarf man einer verständigen, umsichtigen und parlamentarischen Regie- rung, und da wir Überzeugt sind, daß das bestehende Kabinet diese Eigenschaften nicht im gehörigen Grade besißt, so bitten wir den Kongreß, er möge erklären, daß das Ministerium das Vertrauen der Nation, welches zur glücklichen Beseitigung der gegenwärtigen Umstände erforderlich is, nicht besizt. Palast des Kongresses, den 22. November 1842, Alvaro Gil Sanz. Antonio de Collantes, Graf de las Navas, Joaquin Maria Lopez, Manuel Garcia Uzal. Joaquin Basols, Pedro Mata. José Maria Nocedal.“

Unterdessen haben sih die Mitglieder der Coalition im Hause des Vice- Präsidenten des Kongresses, Herrn Domenech, versam- melt und den Beschluß gefaßt, für jeßt kein Manifest an die Na- tion zu richten, dagegen aber einen permanenten L einzu- seßen, der úber die Schritte der Regierung zu wachen habe. Man hat das Gerücht ausgesprengt, daß, die Regierung einen Gewalt- streih gegen die Preßfreiheit zu unternehmen beabsichtige, und naturlih erheben die Oppositionsblätter dagegen ihre Stimme, Das Eco del Comercio beginnt heute seine Nummer mit fol- gender Erklärung: „Es gehen Gerüchte umher, daß das Ministe- rium, in dessen Verblendung und antiparlamentarischem Ursprunge die Quelle aller Leiden des Landes liegt, einen Gewaltskreich gegen die Presse beabsichtige. Die öffentlichen Schriftsteller stüßen sich auf eine constitutionelle Garantie... Wir glauben nicht, daß die Kühnheit der Mandarinen so weit gehe... . Geschähe es, so werden wir dem nicht gehorchen, welchem wir, zufolge des Geseßes, Widerskand entgegenseßen müssen... Nur der Gewalt werden wir weichen und zugleich alle Mittel in Bewegung seßen, die unsere Vaterlandsliebe und das Wohl des Volkes, für das wir uns aufzuopfern bereit sind, uns angeben,“ ,.., Die Ga- ceta beschwert sih dagegen heute sehr über den Widerstand, wel- «hen die Regierung unter so kritischen Umständen von Seiten der Depuktirten und der periodischen Presse ju erdulden habe und er- flârt, die Minister würden allen Angriffen nichts als ein fluges Stillschweigen entgegenseten,

Dem Catalonischen Deputirten und Obersten (außer Dienst) Prim, der sich von hier nah Catalonien begeben wollte, haben die Behörden den Paß verweigert. Er richtet deshalb heute einen äußerst heftigen Artikel an die öffentlichen Blätter. „„Vorposten der Freiheit“, fred es darin, ...,. „bekämpft ohne Unterlaß jene Männer der Gewalt, die den Untergang der Nation bewirken, die Gesehe verließen, wenn es ihnen ansteht , das Heiligste, das, was

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die Unabhängigkeit der Vertreter der Nation mit Füßen treten“ u. \ ‘a ‘*— Herr Prim soll heimlich abgereist seyn.

Serbien.

Semlin, 21. Nov. (A. Z) Die zwei von Michael Obre- novih im September nah Konstantinopel beorderten Abgesandten Popovich und Nikolitsch kehrten vorgestern zurúck, Die Nachrichten, die sie dem Fürsken von der Türkischen Hauptstadt brachten, schei: nen ihm den lebten Hoffnungsschimmer auf seine Restitution be- nommen zu haben. Gleich nach der ersten Unterredung, die er mit ihnen gepflogen, ließ er eine wegen ihrer Prophezeiungsgabe bekannte Zigeunerin zu sih berufen, um sie über seine Zukunft zu befragen. Jn Belgrad wartet man mit Spannung auf die Ankunft des Russischen Generals von Lieven, von dessen Abreise von Wien man bereits Nachricht hatte.

Briefe aus Bukarest vom 6. November melden die Ankunft des bei der Pforte angestellten Agenten der Wallachei, Herrn Aristarhi. Man wollte wissen, die Wahl des neuen Hospodars sollte auf einen entfernteren Termin verschoben werden. Der be- kannte, eventuell als Nachfolger Ghika's bezeichnete Georg Phi- lippesco hatte in Bukarest eine Art von diplomatischem Diner gegeben, bei dem auch der Großherrliche Kommissar Sawfet-

fendi erschien. Türkei.

Konstantinopel, 16. Nov. (Oest, Beob.) Die Schiffe der Großherrlichen Flotte, welche im Laufe dieses Sommers im Bosporus vor Anker lagen, sind nunmehr in das hiesige Arsenal eingelaufen, um daselbst zu Úberwintern.

Der Königl. Sardinische Minister-Resident bei der Ottoma- nischen Pforte, Marchese Pareto, hatte am 12ten d. M. die Ehre, dem Sultan seine Beglaubigungs-Schreiben zu überreichen.

An demselben Tage ist das nach einem hier neuen Systeme erbaute Fe anisige Dampfboot „Bangor“ in dieser Stadt hier eingetroffen.

Der Gouverneur von Kandien, Mustapha Pascha, welcher sich einige Zeit lang in Konstantinopel aufgehalten hatte, ist bereits in der zweiten Hälfte des Monats Ramazan am Bord einer Türki- schen Fregatte auf seinen Posten zurückgekehrt.

Da die leßten aus Syrien eingelaufenen Sanitäts - Berichte befriedigend lauteten, so is die Quarantaine fúr die dortigen Pro- venienzen auf zehn Tage herabgeseßt worden.

Zur Handels - Statistik der Vereinigten Staaten im Jahre 1840 und 1841,

(Vergl. St. Ztg. Nr. 329.)

æ Paris, 30, Nov. Am Schlusse des leßten Artikels über die Handelobewegung von 1840 und 1841 wurde gezeigt, daß die Bilanz gegen Großbritanien aber zu Gunsten Frankreichs ausge- fallen war. Die folgende Uebersicht, welche alle Länder begreift, mit denen die Vereinigten Staaten für mehr als eine Million Geschäfte, sey es durch Kauf oder Verkauf, g¿macht haben, wird zugleich diejenigen anzeigen, mit denen sie die beträchtlichsten, die besten und die schlechtesten Geschäfte gemacht haben.

Einfuhren. Ausfuhren. Einfuhren, Slefiban,

am vortheilhaftesken den Handel mit den Vereinigten Staaten betrieben haben. Denn was hier in Betreff der Spanischen Jn- seln nachgewiesen wurde, gilt auch für Brasilien, Venezuela, Mexiko, China, faitl, welche sammtlich fúr ungefähr zwei Drittheile mehr an die Vereinigten Staaten verkauft als von ihnen gekauft ha- ben. Unter allen Ländern Europa?'s hat verhältnißmäßig Rußland die günstige Bilanz für sich erlangt. Belgien im Gegentheil hat ein enormes Defizit aufzuweisen ; seine Einkäufe betrugen beinahe 4zmal so viel als seine Verkäufe. Die Englischen Kolonieen be- trieben einen bedeutenden Verkehr mit den Vereinigten Staaten, dessen Resultat aber gerade das entgegengeseßte von dem war, welches die Spanischen Kolonieen erzielten; in der Masse der Austausche, die sich auf 17,160,952 Dollars belief, zählen die Amerikanischen Produkte mit nahe an drei Viertheilen, die Pro- dukte der Britischen Besißungen aber nur mit wenig mehr als einem Viertheil. Zur Vervollständigung dieser Notizen über die allgemeinen Resultate der Handels-Bewegung der Union im Jahre 1840—44 ist noch hinzuzufügen, daß von der Ziffer der Einfuhren von 127,946,177 Dollars für 66,019,731 Dollars zollfrei zugelassen wurden, während für 34,610,642 Dollars die Zolle ad valorem und fúr 27,315,804 Dollars spezifische Zölle bezahlt werden muß- ten. Vergleicht man die beiden leßteren Ziffern zusammengenom- men mit der ersten, so ersieht man, daß die Quantität der zoll- freien Waaren jene der mit Zöllen belegten um 4,093,285 Dollars Úberschritten hat. Mit dem legten Tage des Fiskal - Zahres 1840—41 hat nun das liberale Handels - System der Vereinigten Staaten ein Ende genommen, mit dem 1. Oktober 1841 ist das Geseß vom 11. September in Kraft getreten, welches nur das Vorspiel war zu der Strenge des Tarifs von 1842, wodurch die Mehrzahl der bis dahin mit gar keinem oder nur mit geringem Zoll belegten Artikel, solchem unterworfen wurden, wie namentlich die Seidenwaaren, worunter die Französischen und namentlich auch die Deutschen Fabriken dieses Jndustriezweiges jeßt leiden mússen. Man fann also mit ziemlicher Sicherbeit voraussagen, daß die nächste offizielle Statistik für das Jahr 1841—42 fein Mehr der zollfrei eingeführten Waaren gegen die verzollten aufzuweisen ha: ben wird. Der Franzöfische Handel, der von dem früheren gún- stigeren Zustande den meisten Bortheil zog, wird am härtesten da- durch betroffen, Denn im Jahre 1840—41 waren unter einer Gesammtmas}se von 24,187,444 Dollars aus Frankreich oder Fran- zösischen Besißungen eingeführten Waaren für 16,777,741 Dollars zollfrei eingegangen, während nur für 7,409,703, also für weniger als ein Drittheil, die Zölle bezahlt wurden, Während also von der Gesammtzahl aller Einfuhren überhaupt etwa die Hälfte zoll- frei einging, war dies mit über zwei Drittheilen der Französischen der Fall. Die Folgen des neuen strengen, Systems auf den Han- dels - Verkehr zwischen Frankreih und den Vereinigten Staaten, der bisher in beständigem Steigen begriffen gewesen war, können nicht ausbleiben. Es bleibt nun noch Úbrig zu zeigen, wie sch die Transporte der Einfuhren und Ausfuhren auf die Schifffahrt der verschiede- nen Länder vertheilte; in dieser Beziehung sind die Vereinigten Staaten in überwiegendem Vortheile. Wenn sie auf der einen Seite mehr kaufen als verkaufen und also dadurch in Schaden fommen, so wissen sie dagegen die Transporte so sehr an sich zu ziehen, daß der Gewinn, der daraus ihrer Schifffahrt erwächst, das aus der Ungleichheit der Handels-Austausche resultirende De- fizit wieder ausfúllt,

Jm Jahre 1840— 41 hat der Tonnen - Gehalt der für den

Dollars. Dollars. Dollars. Dollars. Großbritanien .…. 46,662,815 49,552,273 2,889,458 Englische Kolónieen 4,436,823 12,724,129 8,287,306 Frankreih 23,933,812 21,766,755 2,167,057 Franzós. Kolonieen 253,632 468,820 215,188 Spanien... 1,310,696 413,820 896,876 -— C . 11,567,027 9,739,082 5,827,945 —_— Andere Spanische Kolonieen 3,438,580 1,028,507 2,410,073 Brasilien... 6,302,653 3,517,273 2,785,380 C E 3,985,388 1,200,816 2,784,572 SUTEPIEO e aps oipigus o 3,284,957 2,036,620 1,248,337 Rußland... 2,817,448 1,025,729 4,791,719 Hansesiädte.…. 2,449,964 4,560,716 -— 2,110,752 Belgien 374,833 1,823,882 1,449,049 Venezuela... 2,012,004 762,902 1,249,502 A vet oe s . 1,809,684 1,155,557 654,127 Holland .…..…..... 1,638,022 2,514,922 876,000 Argentinische Re- publif ae 1,612,513 661,946 950,667 (C A R Ea 1,230,980 41,102,988 427,992 Schweden... 4,209,884 602,319 607,572 SILQUIEN (5 e ss is 1,151,236 912,318 239,918 Oesterreich (Triest) 418,606 41,311,756 883,150

121,901,554 114,595,721 23,711,739 16,711,803

Die Ergebnisse dieser Uebersicht sind sehr bemerkenswerth; von den 21 darin begriffenen Ländern haben 14 den Vereinigten Staaten mehr verkauft, als sie von denselben gekauft haben, und die aus dieser Ungleichheit der kommerziellen Austausche zu Gun- sten dieser Länder resultirende Bilanz beläust sich im Ganzen auf 23,417,739 Dollars; den 7 anderen Ländern aber gegenüber stellt sich die Bilanz zu Gunsten der Vereinigten Staaten heraus mit 16,711,803 Dollars. Das Handels-Jnterdikt, womit die Franzd- sischen Kolonieen von ihrem Mutterlande belegt sind, zeigt sich in seinen nachtheiligen Folgen für dieselben aus dieser Uebersicht in seiner ganzen Größe, Diese Kolonieen, die schon seit mehreren Jahren nicht wissen, was sie mit ihren Erzeugnissen anfangen sol- len, konnten sich auch feine Absaßwege nach den Vereinigten Staa- ten erdffnen, an die sie nur für die unbedeutende Summe von 293,632 Dollars verkauft haben. ZJhre Einkäufe in den Vereinig- ten Staaten waren zwar auch nicht sehr beträchtlich, doch betrugen sie fast das Doppelte ihrer Verkäufe an dieselben, und sie sind daher in einem Verluste von 215,188 Doll. Um so bemerfkenswerther is dieses Ergebniß zusammengehalten mit dem des Handels der Spanischen Kolonieen mit den Vereinigten Staatea, der auf den- selben aŒerbaulichen Hülfsquellen beruht. Unter allen Ländern, die iîn den Amerikanischen Handels - Statistifken aufgeführt wer- den, weisen Spanien und seine überseeischen Kolonieen un- bestreitbar die günstigste Bilanz für sih aus. Die Gesammct- heit ihrer Ein- und Ausfuhren belief sih auf 23,497,712 Dollars, und diese Ziffer der Austausche zerfällt in 16,316,303 Dollars an Spanischen Waaren, welche die Vereinigten Staaten erhielten, und in nur 7,181,109 Dollars an Amerikanishen Waaren, die nah Spanien und seinen Besißungen kamen, was eine Bilanz von 9,134,894 Dollars zu Gunsten dieser ergiebt, Dieses so gún- stige Resultat kommt einzig daher, daß Cuba und die anderen Spanischen Antillen volle T haben, die Vereinigten Staaten mit Zucker und Kaffee zu versehen, ohne daß ihnen die Franzôsi- schen Kolonieen auf diesem reichen Markte Konkurrenz maden können. Ueberhaupt is bemerkenswerth, daß es gerade die Ko-

Amerikanischen Handel verwendeten Schiffe 4,739,358 Tonnen be- tragen, wovon 3,266,065 Tonnen auf Amerikanische und 1,473,293 Tonnen auf ausländische Schiffe kommen; so, daß nicht ganz 69 pCt, der Tranèsporte der Amerikanischen Handels - Marine, etwas Úber 31 pCte, den vereinigten Handels-Marinen aller übri- gen Länder zukommen, Bei dieser Berechnung is aber nur der Umfang oder das Gewicht der Waaren in Anschlag gebracht. Von 127,946,177 Dollars Einfuhren sind 113,231,877 oder 87 pCt, auf Amerifanischen Schiffen, und nur 14,724,300 oder 13 pCt, auf ausländischen Schiffen angekommen. Die Ausfuhren geschahen, bei einer Gesammtziffer von 121,851,803 Dollars, für 94,808,638 oder 79 pCt. auf Amerikanischen Schiffen, und nur für 27,043,165 auf ausländischen. Einfuhren und Ausfuhren zusammengenommen hat die Handels- Marine der Vereinigten Staaten also 80 pCt, der Transporte an sich gezogen und denen aller úbrigen Länder nur 20 pCt, übrig gelassen. Unter diesem Gesichtspunkte is das Resultat der - Schifffahrt noch gúnsti- ger fúr sie, als wenn man blos den Tonnengehalt in Anschlag bringt; denn dort betrug das Verhältniß nur 69 pCt, Zum Handels-Verkehr zwischen Frankreih und den Vereinigten Staaten wurden 335,614 Tonnen verwendet, wovon 297,351 oder 87 pTe. auf Amerikanischen, und also nur 13 pCt. oder 38,263 Tonnen auf Schiffen anderer Länder. Wie viele darunter Französische ewesen, giebt die offizielle Statistik nicht an, so wenig als etwas Uber den Werth der Waaren. ; Indem die Vereinigten Staaten so gewissermaßen die Schiff- fahrt für sich monopolisirten, haben sie, wie oben gesagt, das durch die Ungleichheit der Einfuhren und Ausfuhren entstandene Defizit wieder ausgefüllt. Die offizielle Statistik schlägt dasselbe nur auf etwas über 6 Millionen an, während wir es früher auf etwas über 10 Millionen shäßten, indem wir eine besondere Berechnung für den Geld-Verkehr aufstellten. Schlägt man nun die Kosten der Schifffahrt durchschnittlich auf 5 pCt. des Werthes der Wag- ren an, \o erhâlt man folgende Resuktate: da die Masse der Ein- fuhren und Ausfuhren zusammen nahe an 250 Millionen Dollars betrug, o beliefen sich die Transport- Kosten zu 5 pCt. auf 12,500,000 Dollars, woovon 10 Millionen der Amerikanischen Handels-Marine und 2,500,000 Dollars der Marine aller anderen Länder bezahlt wurden, was also eine Bilanz von 7,500,000 zu Gunsten der ersteren ergiebt, die das aus der Ungleichheit der Handels-Austausche resulti- rende Defizit von 10 Millionen beinahe deckt. Oben wurde auch gesagt, daß der Franzósisch-Amerikanische Handel eine Bilanz von 2,167,057 zu Gunsten Frankreichs ergeben habe. Bringt man aber die Schifffahrt dazu in Anschlag, so reduzirt sich diese Bilanz bedeu- tend. Denn da die Masse der Handels - Austausche auf etwa 50 Millionen sich belief, so haben die Verschiffun s- Kosten, zu 5 pCete. gerechnet, 25 Millionen betragen, wovon den Vereinigten Staaten 87 pCt. oder 2,145,000 Dollars zu gute kamen, w hrend Frank- reich und die anderen Länder, deren Schiffe beim Französisch- Amerikanischen Handel sich betheiligten, nur 13 pCt. oder 325,000 Dollars erhielten. Die Bilanz zu Gunsten der ersteren stellt sich also zu 1,820,000 Dollars heraus, und die Ungleichheit der Aus- tausche wird also zum Theil durch die ungleiche Vertheilung des Gewinns von der Schifffahrt ausgeglichen, so daß für die Ver- tinigten Staaten nur noch ein reelles Defizit von 347,057 Dollars rig bleibt.

Das allgemeine Resultat des Handelsjahres 1840 und 1841 war demnach fúr die Vereinigten Staaten, obgleich hinter dem vorigen Jahre zurückstehend, doch nicht ungünstig für sie, Die

wir mit so vielem Blut erworben haben, die persönliche Freiheit,

lonialwaaren erzeugenden Länder sind, welche im Jahre 1840—41

Masse der Austausche hatte gegen jenes um 10 Millionen zuge-