1842 / 347 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Chinesischen Hofe, dessen Depeschen auf einem Land- Transport hina von 1200 Englischen Meilen den Chinesen völlig preisgegeben seyn würden, der acht Monate auf eine Antwort von warten müßte und dessen Mi wand von 20,000 Pfd. herbei auh der Examiner, wie schon andere Blätter vor ihm, vor allzu sanguinischen Hoffnungen in Betreff des als Folge des Frie- erwartenden ausgedehnteren Händels-Verkehrs mit China ert sich in dieser Hinsicht folgendermaßen :

Einige Leute sind, wie wir bemerken, erregbar genug, um zu glau- ckehr des Friedens mit den Chinesen sofort unserem andel Leben und Thätigkeit einfldßen werde. Was diese enschenverstand, sondern re Vorfahren in der Speculation des Handels-Verkehrs mit Süd-Amerika zeigten, und unter dessen Leitung sie ihre Kapitalien in Sendungen von Ueber- schuhen nah Peru und Chili und von Schlittshuhen nah dem Plata- und Amazonen-Strom angelegt haben sollen. Nicht ein neuer Han- dels-Verkehr is es, der jeßt in China erdffnet wird. Der Handel hat schon seit zwei Jahrhunderten bestanden, ren ein freier Handel tracht kommen, und i Wie groß nun i ehrs? Der Gcsammtbetra

rlichen Auf- rigen warnt

sion einen führen würde,

ben, daß die R Leute bekunden, is offenbar nicht jene Art von Verstand, welchen bei der Erdffnun

ist seit den leßten aht Jah- 0 weit unsere eigenen Gesche in Be- : hrend des dreijährigen Krieges wenig - | der Belauf dieses Handels- der Britischen Ausfuhren sowohl wie der Einfuhren, ift, jeder fúr sich, nicht 7 Millionen Pfd., und d rößte Theil der Einfubren rührt, so weit der Werth in Betracht ommt, nicht aus England, sondern aus Ostindien her. Von „den sieben Millionen, welche von Britishen Unterthanen eingefüh werden , besieht mindestens die Hälfte in Opium und ein Theil des Restes in Bauniwolle, Wolle und Zinn, nebst einer verschiedener anderer Rohstoffe aus dem Jndischen Archipel. Großbritanien selbs bleiben also nur die Stapel-Artikel von Baum- wolleu- und Wollenwaaren , Twist und Metallwaa Betrag nicht dem fünften Theil der funfzehn Millio welche die Vereinigten Staaten uns an jenen Waaren abnehmen, oder, mit anderen Worten, der weniger als eine Million jährlich t. Die Consumtion der Baumwolle, Wolle und einiger von chwereren Metallen beschränkt sih auf zwei oder drei Provinzen in der Nähe von Kanton, dem Haupt-Stapelplabße; Opium dagegen, Wollen- und Baumwollenwaaren und Spezereien werden au schon im ganzen Reiche und selbsi in der Tatarei verbraucht.// __¡¿Betrachten wir nun die Chinesischen Ausfuhren oder die Za mittel. Bis jeßt hat China in der Hauptsache nur zwei Ar seren Verbrauch geliefert, Thee und rohe Seide, welche indeß, mit cksicht auf den Boden, das Klima und den Gewerbfleiß China's, mehr als Fabrikate, denn als Rohstoffe betrachtet werden können. Die fruhtbaren und gewerbfleißigen Provinzen Chinas können, da sie selbs stark bevölkert sind, kein Getraide, keine rohe Baumrvolle, kein Bauholz und wenig oder keinen Zucker für die Ausfuhr liefern. Jm Gegentheile, alle diese Gegenstände werden eingeführt. weder Wein, noch Oel, Kaffee oder Früchte zur Ausfuhr ; an Gold und Silber und deckt den Mehrbetrag der Einfuhr Ausfuhr mit edlen Metallen. Jy jedem Jahre, seit dem keit im Opiumhandel, hat es davon zelnen Jahren bis zu 2 Millionen Pfd., tbeshwerden der Chinesishen Re eine Hauptursache ihres gewaltthätigen Verfahrens, sih zugezogen , und der Thorheit und Un ¿Die Vorthe

tin ifdilitdiiit 2AM a ti, P oves i D B P P TOE,

ren übri nen gleichfd

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China besiht ; aber es ist

der Lebhaft Massen ausgeführt , und dies ist eine der Haup des Kriegés, den ste Besirafung, welche sie wegen ihrer Eitelkeit, erechtigkeit erhalten hat. // | serer erweiterten Handelsbeziehu Chinesen werden der Hauptsache nah darin bestchen, da Waaren bequemer und wohlfeiler erhalten werden. Der rößere Theil des Thees und der rohen Seide mußte früher durch Transport zu Lande vier bis siebenhundert Englische Meilen fortge- \{háfft werden, ehe er. in Kanton eintraf. Fortan wird die Entfer- nung auf den zehnten Theil herabgeseßt werden, vermittelt des direk- ten Verkehrs mit den Häfen von Emoy, F nghai, und önnen durch wohlfeile zur Hauptstadt des Reiches gebraht werden. werden indeß niht in einem Reife gebracht werden können

en zu den

Ningpo und reicheren Artikel unserer Ein- - und Kanal - Transport bis Diese Aussichten Tage , sottdern ers nah Jahren zur t , und wir dürfen bei unseren Veran- schlagungen für die Zukunft niht außer Acht lassen, daß China drei rieg geführt hat und innerhalb der nächsten drei Fahre sich an Ort und Stelie auf Pfd. beläuft, daß die Gesammt - Einnahme des Reichs nur zwölf Millionen beträgt, welche der Hauptsache nach in Naturalien entrichtet werden, und in Gestalt einer Zwangssteuer auf auf diejenigen fällt, mer sind.//

¡Jndeß wird die Ausde vollkommen eben o \ unseren besser geordnete vermag ohne gen, aber dem Seiden werden, und diese kan Die Chinesen fön wiesen hat , jede belieb aber der T Prinzip erhoben werden, da nigen Reichen begünstigt, der der - Vermdgenden aber behinder der Werth von 6 Sh. dürfen ni den, so daß jener 400 pCt. , diese hat; widrigenfalls wird die Zahl deutend zunehmen und die besser werthlos seyn; drei kleine Worte, ins Gleis brin Interessen zu

Fähre lan eine Contribution bezahlen muß, die

sieben Millionen

emäß die Last der Zah- ie reichsten Provinzen, welche unsere hauptsächlichsten Abneh-

hnung unseres Handels-Verkehrs mit China ehr von unserer eigenen Geseßgebung als von n Verhältnissen zu jenem Landé abhängen. China unseren ganzen Bedarf an roher Seide handel muß eine größere Ausdehnung gegeben t stattfinden, so lange unsere Korngesche nen, wie die Erfahrung zur Genüge er- e Thee, deren wir bedürfen mögen, darf nicht wie bis jeßt nah dem nur der Verbrauch erbrauch der großen Masse der Min- wird. Der Werth von 6 Pce. und cht ferner gleihmäßig belastet wer- r weniger als 35 pCt. zu bezahlen der Thee - Konsumenten nur unbe- geordneten Beziehungen zu China ein Zoll ad valorem, werden Alles der in diesem Falle keine Partei- kann mit einem Federstriche die r/ daß er weise genug seyn wird,

einiger we-

en und Sir Robert, erüdcksihtigen hat, Sache ins Reine bringen ; hoffen wi es zu thun.‘/

L London, 9 daß mán dort ein S eine Vorstellung an die Köni gerathen wird, fich auf eine in den Britischen Märkter

reisten Pflanzer sind offen bedeutender Unterschied in Konkurrenz gefallen zu lassen, freigewordenen Arbeitern bessern wartet man von einem verbesserten An Anwéndung von Maschinen, tung des Zuckers,

Jn Bristol will man reits gelungen, einen Vert einzugehen, mittelst wel Untérdrúcckung der Sfla Zoll ‘auf ihren Zucker v wird; während zu gleicher Zeit, um unsere friéden zu stellen, der Zoll von ihrem Zucke bgeseßt werden soll. Dieses würde uns nat nischen Markt viel weiter für unsere eröffnen und den Preis des Zuckers bedeuten daß darum den Negerfreunden ernstliher Gr rde dieser Schritt auf Spanien auf -dem Cubáer Zucker bliebe, wie bisher, die Spanische Reglerung bald zu einem Veréra würde, dem. sich die Catalonier wohl.

Nachrichten von Jamaika melden, y als Antwort auf worin den Kolonisten mit auswärtigem Zucker Und die einfluß- noch ein irgend

von Lord Stanle gin erhalten, Konkurrenz gefaßt zu machen.

bar bereit, so lange dem Zolle beibehalten enn ihre Verhältnisse mit lich, und das Uebrige er- au des Bodens und der der Erzeugung als Berei-

Herrn Ellis sey es be- rasilianischen Re ierung rer Seite die gänzliche richt, England aber den pro Centner eigenen Ko

sowohl bei

zugleich wissen, rag mit der B hes jene von ih ven-Einfuhr versp

on 63 Sh. auf 30 herabseßzen

lonisten zu-

Sh. hera Manufakturwaaren d herabseégen, o und zur Klage bl wirken, da der jéne Jnsel aber e mit uns nôthi- en fügen müssen.

2394

Wenn uns abéë Peel zu wöhlfeilerem Brod, Fleish, Kaffee, Cacao u. st\. w. nun auch woblfeilen Zucker giebt, so hat er mehr gethan, als die Whigs nur vorzuschlagen gewagt hatten. Auch

iegt sich Alles immer mehr unter seinen gewaltigen Einfluß. Bei fast allen dffentlichen Besawiluelüen, aber noch hâufiger im

rivat-Gespräche, hört man die entschiedensten Liberalen erklären,

e möchten durchaus nichts thun, was Peel vom Ruder treiben fônne: er habe niht nur den besten Willen, sondern auch die Macht, die neuen Jdeen über die Freiheit des Verkehrs durchzu- feßen, und man solle ihn nur ernstlih zum Weiterschreiten auf- fordern, damit er guten Grund habe, sich dafür bei seinen alten AGangan ju entschuldigen.

as aber fast noch wunderbarer, is die Schnelligkeit, womit diese neuen Jdeen bei eben diesen E Eingang finden. Ein konservatives Parlamentsglied, ein Edelmann nah dem anderen, tritt als Neubekehrter auf, und erklärt: die Zeiten des Schußes für den Ackerbau und die Viehzucht durch Einfuhr-Ver- bote und hohe Zölle séyen fúr immer vorbei; von nun an müsse sih der Britische Ackerbau allein durch die Anwendung von Wis- senschaft und Fleiß erhalten und durch den Ueberfluß seiner Er- ‘zeugnisse auswärtige Einfuhren aa machen. Ja mehrere, und darunter ein Herzog, riethen den Pächtern, sh schon für die nâchske Session auf eine weitere Ermäßigung der Getraidezdlle gefaßt zu machen. Die Morning Posk, welche die Flagge der Monopolien án den Mast genagelt zu- haben scheint, will frellih ihren alten Jdeen nicht entsagen und nennt jeden Guktshexrn, der im Sinn der neuerèn spricht, einen Verräther und Ueberläufer. Aber der Ueberläufer kommen nah und nach so viel, daß das ganze Heer hinterdrein im Anmarsch seyn muß. Auch treten im- mer mehr von den konservativen Blättern Úber. Unter Anderen ist auch der Standard mit Leib und Seele für freien Handel, ein Blätt, das nöch ‘vor einem Jahre in seinem Eifer für das arisfofratische Monopol die Meinung aussprah, der Untergang des ganzen Fabrikwesens würde England um nichts ärmer machen, ieleés von diesen Sinnesänderungen is unstreitig das Werk

der so sehr verschrieénen Anti-corn-law-league, welche auch, troß all ihrer begangenen Fehler und der Heftigkeit mancher ihrer Mitglieder und Agenten, täglich mehr Anhänger und Subsfri- benten findet, so daß man jeßt nicht mehr zweifelt, sie werde von der Versammlung des Parlaments die E 50,000 Pfd. Skt. erhalten und großentheils für den erklärten Zweck der allgemeinen Bekehrung ihrer Gegner verwandt haben. Eine ihrer Flugschriften, worin sie beweist, daß ne das Fabrikwesen die Arbeiter auf dem Lande sih über alle Möglichkeit Beschäftigung oder Unterhalt zu finden verméhren würden, soll eine sichtbare Wirkung bei Arbei: tern und Pächtern hervorbringen. Jhr Streben bleibt aber vor wie nach, die gänzliche Abschaffung aller Getraide-Zölle, und dieses is immer noch unausführbar. Wir müssen also darauf gefaßt machen, ihre Aufregung noch méhréré Jahre lang fortgeseßt zu sehen, während welcher Zeit es s{ch bewähren wird, ob der Bri- tische Landmann den Boden wirklich auf eine solche Weise benuz- zen fann, wie Manche sich schmeicheln, oder nicht, Eine so ebén erschienene Bekänntmachung der Jrländischen Bischöfe zeigt inzwischen, daß Peel's Ministerium im Geistigen ein so getreuer Nachfolger der Whigs ist äls im Materiellen. Bis jeßt hatten sich noch manche Tories geschmeichelt, daß wenn Peel in der vorigen Session keine Veränderung in dem dur die Whigs in Jrland éinge- führten gemeinsamen Erziehungs-Systeme getroffen, solches aus Mangel an Zeit unterblieben sey, wenn er aber erst Muße ge- funden, die Saché reiflich zu berathen, er die Suprematie dér Staatskirche wieder geltend machen würde, Diefe Selbsttäuschung ist hun auch vorüber, Die Bischöfe machen“ „mit innigem Leid- wesen“ bekannt, daß die Regierung nicht nur entschlossen is, vom Parlament die jährliche UnterstÜßung für das gemeinsame Schul- wesen zu verlangen, sondern sich auch entschieden geweigert habe, der Kirche für ihre eigenen Schulen eine besondere Unterstüßung auszuwirken! Die Morning Post ist ârgerlih und betrübt; sie weiß nichk, wás sie zu dieser „liberalen“ Verfahrungsweise sagen soll, Die Tories selbsk sind in Verlegenheit, Ueber ein an die Kirchen-Vor- steher ausgegangenes ministerielles-Rundschreiben in Bezug auf die Kirchen-Steuer und die dagegen skattgefundenen Widerseßlich-: keiten, ist dieses Journal ernstlich böse. Es scheint, abs wenn darin irgend eine Absicht läge, den Skrupeln dér Dissenters zu huldigen und durch irgend eine umfassende Maßregel jenen ungeziemenden Streitigkeiten ein Ende zu machen und dieses will dem hoch- müúthigen Puseyismus, welchem dieses Blatt jest huldigt, nicht

behagen. Deutsche Bundesstaaten.

München, 8, Dez. Wie alljährlih an diesem Tage wurde heute das Fest des Ritter:Ordens vom heil. Georg mit hergebrach- tem Ceremoniell am Königl. Hofe begangen. Nach geendetem Ordens: Kapitel begaben sih in feierlichhem Zuge die Ritter, Kom- thure und Groß-Komthure, dann ZJhre Königl. Hoheiten die Prin- zen Luitpold und Karl von Bayern als Groß - Priore, endlich Se, Majestät der König selbst als Groß - Meister des Ordens in festlicher (altritterliher) Kleidung nach der alten Hof-Kapelle, wo das Hochamt gehalten ward, Während desselben erhielten zwei Ordens - Kandidaten den Ritterschlag: Karl August Graf von Reisach, Bischof von Eichstädt und Koadjutor des hiesigen Erz- bisthums, und Maximilian Erkinger Graf von Seinsheim. Etste- rer wurde zugleich zu dem Grade eines Groß-Kointhurs de grace und zur erledigten Würde des Ordens - Bischofs erhoben, Nach beendigtem Gottesdienst nahm das Bankett seinen Anfang, und Abends 7 Uhr beginnt das Hof-Konzert,

Múünchen, 7. Dez. (Bayer. A [Vierte dffentliche Si6ung der Kammer der Abgeordneten, chluß.] Als Begrün- dung seines Antrags hätte der Abg. Dr. Schwindel ‘das in Bayern herrschende mißbräuchliche Censur-Verfahren im Allgemeinen und ausführlich beschrieben, der Ausschuß hatte jedoch die näheren, that- sächlihen Nachweise vermißt, Außerdem hatte der Ausschuß: Referent hervorgehoben, daß jeder der beiden Anträge einer ver- schiedenen Beurtheilung unterliege, Der zweite Antrag nämlich, welcher bei dem Repreéssiv - System auf genaue Einhaltung der verfassungsmäßigen Bestimmungen dringe, eigne si{ch in An- tragsform nicht für die Kammer, denn es fehle ihm nicht nur die U durch den Nachweis von - thatsächlichen Verlebungen der Verfassung, sondern es müßte der Antrag, wenn dergleichen nachgewiesen werden könnten und würden, nicht als Antrag, sondern als Beschwerde über Verleßung verfassungs: mäßiger Rechte, nah §. 21, Tit, VI, der Verfassungs-Urkunde und ÿ. 51 ffff. der Geschäfts:Ordnung, bei der hohen Kammer ein- gebracht ‘werden. Deshalb sey denn auch der zweite Antrag un- zeeignet zur Vorlage an dieselbe. Da gen gehe der erste Antrag einem wesentlichen Jnhalte nach auf Wieder-Einführung eines e ren geseßlichen Erlasses, nämlich der am 12, Juni 1831 aufgehobe- nen Na E vom 28. Januar 1831, ‘und’ da die

CrfeBus „Dm eine ständische Mitwirkung erforderlich sey, so eigne sich eben darum der erste Antrag zur Vorlage an die hohe Kammer S Dieser Ansicht seines Referenten hatte sich denn auch der Ausschuß selbst angeschlossen. Der Herr Antrag-

Materlelle seines Vortrags bis zum Augenblick der Diskussion selbst vor, Jeßt habe er nur zu bemerken, daß ihn der Herr Re- ferent in Betreff der Verordnung vom 12. Juni 1831 mißver- standen, indem gerade durch diese die Verordnung vom 28, Januar wieder aufgehoben, ein anerkannt gewesener verfassungsgemäßer Preßzustand wieder hergestellt worden sey, Derselbe geht dann auf die Gegenwart über, Um so weniger sollte die Censuë über innere Angelegenheiten mit der gegenwärtigén Strenge ge- handhabt werden, je s{merzliher dies für ein Volk séyn müsse, das dur Treue und Hingebung si so sehr avazine. Gewiß sey es jeßt mehr als zeitgemäß, dem Volk ein Kleinod wie die Gedanken- und Preßfreihelt zurückzugeben. Hätten sich die Deut- schen Färsken 1819 veranlaßt gefunden, die Preßfreiheit in Deutsch- land aufzuheben, so müßten sie sich jeßt gewiß zum Entgegenge- seßten dazu bewogen fühlen, die Zügel nachzulassen und dem Volk ein heiliges Gut, die Gedanken: und Preßfreiheit, wiederzugeben. Selbst der Bundesbeschluß von 1819 über die Aufhebung der Preßfreiheit berühre Bayern nicht unbedingt, denn die betref- fende Verordnung vom 15, Oktober sage ausdrúcklich, daß der- selbe nur in sofern bindend sey, als durch ihn der Souveraine- tât der Krone und der Verfassung kein Abbruch geschähe. 2 deusalis liege es gewiß in der Zeit, daß die Kammer auf ver- 2fungsmäßigem Weg die in seinem Antrag liegende Bitte an die Stufen des Thröônes bringe. Hierauf nimmt der erste Secretair, Freiherr von Thon - Dittmer, das. Wort und spricht sih für den Antrag des Abg, Dr. Shwindel um fo unbedenklicher aus, als er selbsk einen gleichen shon 1840 gelegentlih der Berathung über das Nachdruck-Geseß an die Kammer eingebracht habe, der aber nicht mehr zur vollen Erledigung gekommen sey. Man habe sich gleichwohl dem Vertrauen hingeben zu dürfen geglaubt, Censur-Er- leichterungen würden eintreten; allein dieselben seyen nicht nur ausgeblieben, sondern Censur- wie Repressiv- Maßregeln seyen im Gegentheil seitdem noch strenger geworden, als je zuvor, wovon dás völlige Schweigen der öffentlichen Blätter über innere Ange- legenheiten, im Verein mit den geskrichenen Artikeln, und die vie- len Beschlagnahmen von Druckschriften zeugten. Jn leßterer Be- ziehung erinnert derselbe an zwei ihm selbst bekannte und nicht als Herechtfertigt erscheinende Beispiele, und schließt mit dem Aus- druck seiner Hoffnung, die Kammer werde beide Antragshälften erwägen. Auf die desfallsige Anfrage des ersken Präsidenten be- schließt darauf die Kammer, daß der fragliche Antrag zulässig und U E aud Ausschuß Behufs weiterer Erwägung zu ver- weisen sey. Endlich hatte der Ausschuß auch einen Antrag des-Abgeord- neten geistlichen Rathes Haas als zur Vorlage an die Kammer geeignet erklärt, betreffend „die UnterstÜßung der öffentlichen Bi- liothek zu Bambérg“, Der Antragstellèr bezweckt die Eintragung einiger Tausend Gulden auf das Budget der nächsten Finanz- Periode, aus dem Grunde, weil in Bamberg von den Zeiten der ehemaligen Universität her das Bedürfniß einer Bibliothek vor- handen sey, und weil die dort vorhandene Bibliothek zwar eine sehr werthvolle, aber an ihre Kowpletirung nat zu denken sey, da ihre ganzen. Jähres -Einnahmen in 595 Fl, beständen. Dem fügt der Antragsteller noch Einiges zu, z. B. daß die fragliche Bibliothek aus frúherer Zeit Über 70,000 Werke besise, 260 Hand- schriften u. s. w., und daß ißm jede Unterstüßung der Geistesbil- dung als eine Sorge fúr das Wichtigste, für das wahre Glück der Nationen erscheine. Die Kammer beschließt, daß auch dieser Antrag zulässig und an den betreffenden Ausschuß zu verweisen sey, , Darauf tritt Graf Seinsheim das Präsidium an den zweiten Práâsidenten ab, um nach einer kurzen Entfernung aus der Kam- mér in seiner Eigenschaft als Finanz-Minisker einen Geseß-Entwurf einzubringen, betreffend „die Befreiung der Befestigungswerke und militairischen Gebäude an Deutschen Bundes-Feskungen auf Baye- rischem Boden von Steuern.“ Danach wird, nachdem noch das Protokoll der 3ten verlesen war, die Sißung geschlossen, in welcher am Ministertische außer dem Justiz - Minister die Regierungs- Commissaire General-Major von Kunst und Ministerial-Râthe von Bezold, von Mayer und Wanner ge genwärtig waren,

Dresden, 12, Dez. (Sächs. Bl.) Der zweiten Kammer wurde am S8ten d. M. ein Entwurf zu einem Gesege, die Be- freiung der über 20 Bogen im Druck starken Schriften von der Censur betreffend, mit nahstehendem Königl. Dekret übergeben:

Nach Zurücknahme des der vorigen Stände-Versammlung vor- gelegten Entwurfs zu einem Geseße, die Angelegenheiten der Presse und des Buchhandels betrefend, haben Se: Königliche Majestät, der bei den damaligen ständischen Verhandlungen erklärten Absicht gemäß, durch Verordnung vom 11, März 1841 (S. 20 des Geseß- und Ver- ordnungs-Blattes) der Presse und dem Buchhandel diejenigen Erleich- terungen angedeihen lassen, welche auf dem Verordnungswege zulässig waren, Und es erhielt dadurch zugleich der Antrag in der ständi schen Schrift vom 20. Juni 1840 seine Erledigung. Dagegen mußte einer der in dem dat d Gesez-Entwurfe, wenn auch in beschränkterer Maße beabsichtigten Erleichterungen, nämlich der Befreiung der über 20 Bogen starken Druckschriften von der Censur, Anstand gegen werden, weil sie pas mit den einschlagenden Bundesschlüssen, nicht aber mit der Lan- esgeseßgebung vereinbar war, und zugleich neue geseßliche Bestim- mungen erforderlich machte. Daher lassen Se. Königl. Majestät nun- mehr den getreuen Ständen in der Anlage den Entwurf u einem Gesetze, die Befreiung der über zwanzig Bogen starken Druckschriften von der Censur betreffend, sammt den dazu gehörigen Erläuterun- gen und Gründen zugehen. Hierdurch wird nunmehr der Presse das mit der Bundesgeseßgebung vereinbare Maß und Frei- heit gewährt, und sonah__ durch diesen und den Entwurf zu einem Gesey Über den Schuß der Rechte an literarischen Erzeugnissen und Werken der Kunst, welckdièr immittelst be- reits zur Vorlage an die Stände-Versammlung gelangt ist, der Zu- sicherung in §, 35. der Verfassungs-Urkunde genügt, da es, nah Er- ledigung des obgedahten Hauptpunktes, füglich weiteren Erfahrungen vorbehalten bleiben kann, ob und inwiefern die übrigen Gegenstände eines vollständigen pes eseßes neuer gesehlicher Bestimmung bedür- fen. Se. Königl. Majestät sehen der Erklärung der getreuen Stände auf beiliegenden Geseß= Entwurf in Huld und Gnaden, womit Sie denselben jederzeit wohl beigethan bleiben, entgegen.

Dresden, 30. November 1842.

(L. S.) Friedrich August. Edüard Gottlob Nostiz und Jänendorf.

Karlsruhe, 7. Dez, (A. Z.) Oeffentliche Blätter baben in Bezug auf die Badischen Gränz: Verhältniffe zum en Aârgâu die Frage aufgeworfen, ob denn ein einzelner Zoll-Vereins: staat gegen außen in der Art Repressalien ergreifen könne, daß er diesen oder jenen Tarifsaß erhöhe. Die Frage beantwortet sich von selbs, da die Gemeinschaft der Zölle es i „welche den Zoll: Verèin ausmatht; allein âuf jene Verhältnisse ist die Frage ohne Beziehung, denn Baden hat, gegenüber dem Aargau, keinesweges

erneute Auftichtunÿ jener Verord in ‘den Kreis jene is chen Bestimmungen falle, bei welGhen ah: go f V ‘ber

einen Saß des Vereïns-Tarifes er dht, sondern is vielmehr zu den

‘indem es von der Ausnahmsver- erische Einfuhr-Artikel einen ermä: benen Fall Umgang nahm. e Ed in E E

rauch. davon machen, so traten mit dem Weg- É gung die betreffenden eigentlichen Tarifsäße und dies eben isk es, was stattgefunden der Baseler-Zeitung und ande- gegen das Verfähren Aargau's and hervorge: wesen, welche ergünstigungen

für ein ( f en im ge war fafultativ; wollt vom 14.

steller selbst erklärt darauf, er behalte sih jedes Eingehen auf das - Suda Cltèn

fall der geskatteten Erm des Vereins wieder ein, hat. Ban, dar S Set weizer- ern, welche r een ist deshalb auch namentlich der Unist daß es die Badische Regierung fafultativen Ausnahms

aussprachen, hoben worden,

ll-:Verein jene l tär pf: E bedeutend. en Schweizerischen Einfuhr: Artikel aus-

i und daß diese Rücksicht eine andere Anerkennung verdiente L S Bebundes und Plackereien, in denen sich der fiel. Daß das Juteresse eines möglichst unbe- erkehrs ein gegenseitiges is, versteht sich von von der einen Seite dieses Juteresse beharrlich verkannt werden follte, so ist es offenbar der Aargau, welcher da- bei am x « dit zu furz fommt, ungleich größeren Thl zu {ließen

Kanton Aargau hinderten Gränz selbs; wenn jed

er seinerseits dem anderen ist. N iei E as

i der Schweiz, wie bekannt, der Hauptsache diesseieige E olefaiq: s die Schweiz nicht entbehren u dieselben nicht von Baden is an die Oesterreichische oder die Ergänzung i e T Fe

n mússen, welche jedoch da A T was sie dem Aargau

im Stande

nah in Lebensbedürfnissen , T will nun der Kanton Aarga : hen, so S er, E E ranzösische Gränze greifen fann

nen Sebweherischen “of ams theilen, also das

liche Bedürfniß m r , Ene Me dies L a durch vermehrten Bezug aus dem Badischen zu decken haben. derer Badische Ga Me iafe nach der Schweiz wird im Ganzen dieselbe bleiben, wenn auch der Kanton Aargau si ganz ver: \{ló}se, und der Unterschied lediglih der seyn, daß eine nun ein- mal stattfindende Nothwendigkeit sich statt des direkten und na- türlichen Weges indirekte Bahnen bricht. dieser Beschaffenheit wird sich úber kurz oder lang beilegen, da die Natur der Jnteressen sich immer von selbs gelkend macht; was jedoch zurückbleiben dürfte, das ist eine ver 1 das Bedúrfniß, die große Badische Eisenbahn von Lörrach bis an den Bodensee weiter zu führen. l

Der Geheime Referendair Eichrodt „vorsißzender Rath“ beim Ministerium des Jnnern, ist zum Direktor bei diesem Ministerium (Dieselbe Stellung, welche Nebenius unter dem Minister Winter inne hatte.) Auch \priht man von zahl: reichen Ordens-Verleihungen u. dgl. in der Beamtenwelt.

X Weimar, 12. Dez, Gestern Mittag ist Jhre Königl. Hoheit die Prinzessin Albrecht hier angekommen und im Groß- herzoglichen Residenzschlosse abgestiegen. i gestern Abend mit den Mikgliedern der Großherzoglichen Familie das Konzert im Hof - Theater, welches jährlich zum Besten des Hof - Kapell - Wittwen - Fonds g der Radziwillschen

Mit anderen Worten, die

gleiten. Eine Streitfrage von

stärfte Motivirung für

queney und von Klezl.

befördert worden.

Höôchskdieselbe

egeben wird und diesmal in der omposition zu Göthe?’s Fausk em Vernehmen nach, wird die Prinzessin die fernere Reise nach den Niederlanden morgen antreten.

Italien.

Turin, 4. Dez. Der bisherige Sardinische Geschäftsträger am Hofe von Belgien, Graf Crotti di Castiglioli, ist zum Sardi- nischen Gesandten in der Schweiz und der Marquis von Ricci zum Geschäftsträger in Brüssel ernannt worden.

Spanien. Es sind hier nachstehende telegraphische

Perpignan, 4. Dez, Am 27, November herrschte zu Valencia einige Gährung. Terruel hat eine provisorische Junta gebilder. Zu Venarez hatte eine republikanische Jnsurrection skatt-

Aufführun dringen.

Paris, 9. Déz. Depeschen eingegangen :

Berichte aus Perthuis von die- „Das Bombardement von Barcelona hat am 3ten um 11 Uhr Morgens begonnen. Die Kanonade währt fort. Das Volk sagt, daß es lieber die Französische Fahne auf:

Catalonien erhebt sich in Masse Die Milizen von Girona und Fi- gueras sind abmarschirt, Die Ankunft der Englischen Kriegsschiffe hat die Bevölkerungen erbittert. Diese Nachrichten werden durch den Conducteur der Diligence von Figueras bestätigt; er hat auf der ganzen Route die Sturmglocke lâuten hôren und die Milizen auf dem Marsch gesehen unter dem Rufe: tero! nieder mit den Engländern! es lebe Frankreich !“

Perpignan, 5. Dez. Jn Barcelona giebt es keine Junta mehr, das Volk hat wieder zu den Waffen gegriffen, die Freiheits- fahne weht auf den Zinnen, und man is entschlossen, dem Regen- ten zu widerstehen. (Nach schrift.) Mit dem größten Vor- behalte theile ih die eben mir zukommende Nachricht mit, daß Espartero nach einem 24stündigen Bombardement zu den Bedin- gungen, welche zuerst von der Friedens-Junta gestellt worden wa- ren, in Barcelona eingerúckt seyn soll.

Madrid, 4. Dez. Von dem Jnfanten Don Francisco de Paula wird fask gar niht mehr gesprochen, und dieser Umstand allein beweist, daß in jenem Prinzen fein Stoff zu einem Partei- Chef is, Das Ministerium soll in Verlegenheit darüber seyn, welchen Weg es, den Cortes gegenüber, einzuschlagen hat, und die Coalition scheint eben #0 unsicher wie das Ministerium. So viel ist inmitten aller dieser Schwankungen und Zweifel gewiß, daß weder im Parlamente noch außerhalb desselben irgend Jemand ernstlih daran denft, die Minderjährigkeit der Königin zu ver-

Perpignan, 5. Dez. sem Morgen melden:

pflanzen als sich ergeben werde. und eilt Barcelona zu Hülfe,

„Nieder mit Espar-

Die Kommissarien, welche damit beauftragt sind, einen Be- richt über den Entwurf zu einem Handels - Traktat mit England zu erstatten, haben häufige Konferenzen mit dem Finanz-Minister. Herr Aston soll diesen Konferenzen beiwohnen. Ueber die Ansicht der Kommission is bis jet noch nichts bekannt.

Es ist dem Ministerium mittel zu verschaffen. Die prozents find nah London abgegangen, das Ministerium fich 12 Millionen Real fft habe. Die Bergwerke nands-Bank verpachtet seyn, vortheilhaftesten Bedingungen gestellt hätte. : pitain von Catalonien meldet dem: Kriegs- Französischen Konsul aufgefordert habe, die panischer Emigranten in Barcelona zu verhindern, hat darauf erwiedert, daß er nicht allein diesem denselben auch seiner Regierung mit- ffungs-Punkte sorgfältig überwacht

elungen, sich einige pecuniaire Hülfs- albjährlichen Zinsen für die neuen und man versichert, en auf: Havana ver- von Almaden sollen der St. Ferdi- da dieselbe von allen Bewerbern die

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2395 Türkei.

onftantinopel, 23. Nov. Die Türkische Zeitun

M cbewwal (15. Nóvember) enthält über die Gebniine Ernennung Rifaat Pascha’s zum Boktschafter der hohen Pforte am Oesterreichischen Hofe folgenden Artikel: „Da der Botschaf- ter am Oesterreichischen Hofe, Aakif Efendi, das Klima von Wien nicht vertragen konnte und seit seiner Ankunft daselbsk fast immer franf war, so daß man die Ueberzeugung shöpfte, daß sein Zu- stand bei einem längeren Aufenthalte sich nothwendigerweise ver- \chlimmern würde, so war es nothwendig, für diesen Gesandt- schafts - Posten einen anderen Würdenträger zu ernennen. Da nun Rifaat Pascha, welcher unlängst zum Mitgliede des großen Pforten - Conseils ernannt Folge seiner vorauszegangenen Dienstleistung in den schwierig- sten Aemtern eine umfassende Geschäfts-Kenntniß besißt, und nach- dem er bereits früher bei dem erwähnten Hofe affreditirt gewe- sen, auch in politischen Geschäften erfahren, übrigens dur person: liche Fähigkeit und Rechtlichkeit ausgezeichnet ist, so geruhten Se. Hoheit, den obengenannten Aakif Efendi von seinem Posten abzu- berufen und an seine Stelle Rifaat Pascha, mit Beibehaltung sei- ner Würde als Mitglied des großen Pforten - Conseils zum Bot- schafter in Wien zu ernennen, und er wurde demzufolge mit seiner neuen Würde bekleidet. Um noch vor“Eintritt des Winters an seinem Posten einzutreffen, beschleunigte er seine Reise-Vorbereitungen, und wurde in der Nacht vom Mittwoch den 22, Ramazan zur Abschieds - Audienz bei Sr. Hoheit vorgelassen. Außer dem Nischan, welches er als Mitglied des Reichs-Conseils trägt, wurde ihm ein seinem Range als Muschir entsprechendes Ehrenzeichen verliehen. Selbiges empfing er aus den Händen des Sultans und wurde von Höchstdemselben huldreichs| entlassen. ff 2 des Mektubdschi, welcher seiner anerkannten Fähigkeit wegen zum ersten Secretair bei der Botschaft in Wien ernannt worden war, hatte die Ehre, Rifaat Pascha bei der erwähnten Audienz zu be- Den Tag darauf traten sie ihre Reise auf dem nah Kustendsche abgehenden Dampfboote an.“

Konstantinopel, 23. Nov. (L. A, Z.) Mehrere Gesandte der Großmächte hatten Konferenzen mit dem Minister der aus- roârtigen Angelegenheiten, Sarim- Bey, in Betreff der Syrischen Angelegenheit, so Sir Stratford Canning, die Herren de Bour- Sie drangen nach den von ihren Regie- rungen erhaltenen Jnskructionen auf die Ernennung eines christ- lichen Kaimakans für die Maroniten. Die Pforte hat aber bis jeßt noch keine entscheidende Antwort hierüber gegeben. Auch Herr von Butenieff hatte eine lange Konferenz mit Sarim-Bey. Sie soll aber nicht sowohl Syrien als vielmehr Serbien betroffen haben. Herr von Buteniesf hatte nämlich, wie ih schon früher geschrieben, die ihm von der Pforte mitgetheilte Bestätigung der Wahl des Fürsten Alexan- der blos “als eine offizielle Anzeige ad referendum an seine Re- gierung angenommen. Er soll nun hierüber aus Petersburg Jn- fkructionen erhalten haben, die dahin lauten, diese Verfahrungs- weise der Pforte zu mißbilligen und gleichzeitig auf die Ab- sébung der beiden Minister Wucsics und | Eben \o soll das Petersburger Kabinet gegen Kiamil- Pascha sehr erzúrnt seyn und dahin trachten, den seinen Jn- teressen im Wege stehenden Mann aus Belgrad zu entfernen,

Mustapha Pascha hat seine Functionen als Seriasker wieder angetreten, aber bis jeßt noch nicht das Seriaskerat bezogen, woraus man schließt, daß er nicht mehr lange Seriasker bleiben werde, Die schon so oft besprochencn und schon so lange erwar- teten Veränderungen sind noch immer nicht erfolgt. hiervon soll der alte Chosrew Pascha seyn.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. O New-York, 20. Nov. Jm Triumphe wie in der Nie- derlage scheint eine Art ansteckender Kraft zu liegen. | Massachussetts eingetroffenen Nachrichten haben gezeigt, daß die demokratische Reaction, welche jeßt auf der Oberfläche der Ver- einigten Staaten vor sich geht, auch dort ihre Rückwirkung ge- außert hat. Auch in diesem Staate, ihrem leßten, ihrem festesten Bollwerke und Stüßpunkte, scheint die Whig - Partei zu unter- liegen wie in den anderen Staaten. Die folgenden Ziffern werden den stufenweisen Fortschritt des Abfalles auch dieses Staates von der Sache der Whigs darthun. erwählte Gouverneur John Davis 70,884 Stimmen erhalten, sein demofkfratischer Mitbewerber Marcus Morton nur 55,169, Die Majorität für den Whig- Kandidaten war sonach noch sehr bedeutend. Jm November 1841 stellte sich das Verhältniß schon viel ungúnstiger fúr die Whigs; sie zählten 55,974, die Demokra- ten 51,367 Stimmen. Und jeßt hat die Abstimmung von 40 Dörfern und 264 Flecken oder Gemeinden, deren es úber 300 im Staate giebt, Herrn Morton eine relative Majorität von nahe an 2000 Stimmen verschafft. Welches nun auch das Endresultat der Wahlen von Massachussetts sowohl in Bezug auf den Gou- verneur als die Lokal: Legislatur seyn möge, jedenfalls haben die- selben eine mächtige Manifestation mchr gegen die Whig- Politik fonslatirt, wie sie in der leßten Session des Kongresses sich kund- gegeben hat, Die Politik der Whigs läßt sich in sechs Hauptpunkte zu- sammenfassen: Errichtung einer National-Bank und folglich Kon- solidirung und Verbesserung des Papiergeld-Systems; Entzichung des Ertrags der Staats-Ländereien aus dem Schaße, um ihn un- ter die Staaten zu vertheilen; Straflosigkeit für die Schuldner auf Kosten der Gläubiger durch das Bankerott-Geseß; Fortsezung ge- wisser öffentlicher Arbeiten vermittelst neuer Anleihen; Reform der Constitution und Schwächung der vollziehenden Gewalt, und end- lich Schuß der einheimischen Jndustrie durch ein fiskalisches Pro- hibitiv- System. Zwei von den Punkten dieses Programms der Whigs wurden in der leßten Session verwirklicht, die vier ande- ren scheiterten an dem Widerstande der vollziehenden Gewalt. Das Land hat also zwischen den Grundsäßen, welche diese vertheidigte, und denen ihrer Gegner sein Urtheil gefällt, Es wäre sogar mög- lich, daß die Modificationen im Tarif und im Bankerott - Geseßz früher Plaß griffen, als es nah dem gewöhnlichen Gange der Le- gislatur zu erwarten ist; wenn nämlich die vollziehende Gewalt es für angemessen erachten sollte, im nächsten März oder April schon eine außerordentliche Session zusammenzuberufen, oder im anderen Falle, wenn die Whiggistishe Majorität des jeßigen Kongresses, vor dem allzu flar und energisch ausgesprochenen Willen der Na- tion sich beugend, freiwillig schon jeßt dieselben sich gefallen ließe. Es lâge darin eine allerdings anerfennenswerthe Huldigung vor dem Puinpp der demokratischen Souverainetät. rtigen Kongresses ist gewissermaßen durch die Gewalt der Umstände geboten; für Mandatare, welche die Auftraggeber nicht mehr anerkennen wollen, wäre Nesignatión eben so klug als logish; doch zweifle ich, ob sie solche Üben werden. Es is Úbrigens zu wünschen, daß der Uebergang vom gegen- wärtigen Fisfkal-Regime zu einem lieberaleren Systeme auf eine Weise vor sich gehe, wobei die erworbenen Rechte des Einfuhr-

des gegenw

handels respektirt werden, Rechte, die um so geheiligter seyn mússen, je theuerer sie bezahlt werden mußten. Eine lage, wie w nschenswerth sie auch dem Grundsaße nach seyn mag, würde in der That zu einer wahren Spoliation des Einfuhrhan- dels werden, der Waaren auf dem Lager liegen hat, die gestern unter einem lästigen Regime eingeführt wurden, und welche dle Konkurrenz nicht aushalten könnten mit Artikeln, die zu geringe- ren Zöllen zugelassen würden. Die Anerkennung und Respektirung dieser Art von erworbenen Rechten werden aber wahrscheinlich am meisten nah dem Geschmack des Kongresses seyn, der nicht so große Eile haben wird, die von ihm angelegten Fesseln wieder zu

erminderung der Auf-

Der Föderalshaß wird am meisten unter diesem Kampfe zwischen der Gegenwart und der Zukunft zu leiden haben. Jeßt, . wo die Tarif - Bill verurtheilt ist und sie nur noch eine Existenz zu hoffen hat, deren Tage gezählt sind, wird in dem ohnedies \hon \o beschränkten Einfuhrhandel eine neue Zeit des Sitillstan- das ohnedies dem leßten atte, wird sie nun ganz welche eben anzubrechen aher in finanzieller und der Bankerott Was aber das

worden war,

des eintreten. Das fabrizirende Europa, Tarif seine Thore nur halb geóffner h \{ließen und die neue Aera abwarten, beginnt. Die Amerikanische Regierung Hinsicht mehr in Verlegenheit kommen als je, wird noch lange drohend ihr zur Seite stehen. Land im eigentlichen Sinne des Worts betrifft, so wird die Ab- nahme in den Einfuhren einerseits und die reiche Aerndte anderer- seits, welche sih auf die Märkte des Südens werfen wird, wahr- scheinlich einen auffallenden Kontrast zwischen seiner Lage und jener der Regierung hervorrufen. Jn der That is der demokratische Mecha: nismus der Amerikanischen Union so kombinirt, daß nichts so sehr populairen Sphäre liegt, als die Regierung, welche ihre Die Bedingungen der Exiskenz des einen sind durhaus unabhängig von denen der anderen. henden Gewalt fehlt die innige Verbindung mit dem Gesellschaft, Über welcher sie steht, und Verkehr mit ihr Úßt sch auf den Ertrag der Douanen, wissermaßen ihre besondere Domaine bildet. der Dinge kann sich als Folge ergeben, daß der soziale Körper durch Zunahme der inneren Produkte und durch Verminderung der Einfuhr auswärtiger zugleich sih bereichert, während die Re- gierung vom ersteren Falle keinen Vortheil für sich ziehen und durch den zweiten ruinirt werden wird. Das nächste Jahr kann diese doppelte, sich widersprechende Wirkung herbeiführen, daß die Re- gierung um so ârmer wird, je mehr das Volk sich bereichert, und umgekehrt. Diese Bemerkung, welche meines Wissens bisher den Amerikanischen Publizisten gänzlich entgangen is, zeigt wohl einen der auffallendsten logischen Fehler der politischen Constitution der Union, wenn man sie als die vollkommenste Verwirklichung des Volks - Reprâsentations - Systems betrachtet.

Meriko. © Paris, 9. Dez. Ein Spanisches Blatt, der Especta- dor vom 4. Dezember, veröffentlicht folgendes Dekret der Mexi- ierung, welches zum Zwecke hat, den bisher als Me- xifanishe Bürger betrachteten Spaniern die Wahl zu lassen, das erhaltene Bürgerrecht in Mexiko zu behalten oder als Fremde behandelt zu werden.

i außerhalb der Schefik Bei, Gehülfe | Vertreterin seyn soll. Der vollzie- Herzen der ohne eine rechte Wurzel in ihr einzige Subsistenz partement ge- Aus diesem Zustand

zu haben. Jhre ganze und deren De

Petronievih zu | kanischen Re

Es lautet: : Sämmtliche Spanier, welche auf dem Gebiete der Re- publik , zur Zeit , als im Jahre 1821 die Unabhängigkeit der Nation proklamirt wurde, sih befanden, und ihre Namen auf den, laut der Cirfulare des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten vom 25. Oktober v. J. in allen Bezirken erdfneten Registern einschreiben befugt, der Eigenschaft Mexikanischer Bürger, die f von Fngnola und die Verträge von Cor- / zu entsagen,

Die Ursache ließen, bleiben

ihnen durch den dova eingeräumt wurden ] j

Art, 1, Die, welche von dieser Befugniß Gebrauch machen werden, sollen auf der Stelle als Fremde betrachtet werden.

Art. 111. Die Spanier von Geburt, welche seit 1821 die Eigen- schaft Mexikanischer Bürger genossen haben, werden fortfahren, die- selbe zu genießen, wenn sie nicht binnen sechs Monaten, vom Tage der Kundmachung des gegenwärtigen Dekrets, ihr entsagen.

So geschehen im Palaste der Regierung, den 10. August 1842. A. L. de Santana.

Im November 41840 hatte der

Inland.

(Aach. Z.) Wir vernehmen mit Ver- gnügen, daß sich die vielen industriellen Etablissements unserer Stadt um ein neues, und zwar in großem Maßstabe, vermehren Es is nâmlich im Werk, eine Anstalt zu errichten, in welcher alle Stoffe, besonders Tuche und Leder, in kürzester Zeit impermeabel gemacht werden sollen.

lische, wofúr jeßt das Patent in Pre

Aachen, 8. Dez.

Das Verfahren is das Eng- ußen nachgesucht wird.

Zeitungen zum Besten des Friedrich - Stiftes ange- sftellung, Charlotten -Straße Nr. 31, der demselben von den verehrten Wohlthätern geschenkten Sachen, beginnt am näch- sten Sonnabend den 17. Dezember Vorn 4 Uhr, und endet mit dem 24sien d, M. Berlin, 15. Dezember 1842. ;

Die Direction des Friedrih-Stiftës,

A

Das Gebiet des Kriegs-Schauplates in Inner - Asien.

Zweiter Artikel. (Vergl. Staats=Zeitung Nr. 343.)

Afghanistan,

Pendschab aus bei Attock auf die Westk- so betritt man eine neue Völkerwelt, die n eigentlichen Schauplaß des so glücklich

Die in den zeigte jährige Au

líttags 11 bis Rachmittags

Geht man von dem seite des Jndus hinüber, Afghanische, und somit de beendigten Kampfes.

Der orographische Bau die Man unterscheidet vier Hauptri lih 1) von W. na des großen T

ses Landes is sehr merkwürdig, chtungen der Gebirgszüúge, näm- ch O. der Jndische Kaukasus, ein Theil aurus -: Systems der Alten, das vielleiht von den West-Gestaden Klein-Asiens bis zum Meridian von Nanking als t; in derselben Richtung, aber súd-

Kuenlün oder Nauschan fortseß uffeid-Kho-Kette.

licher, streicht ferner die furze N. nach S. der Bolor (oder Oman- Gebirge), welcher sich im torden in den Kirgisen-Steppen verliert, und, etwas weiter west- lih gerúckt, das Soliman-Sy stem, welches gegen den Jndi- O. nah NW. der hohe, mit ewigem Schnee bedeckte Himalaya und súdlich von demselben Salzkette, die sih bei Pind Dadun Chan verliert, W. nah NO. das Kanda- System. Es ist hierbei noch besonders bemerkenswerth, daß der westliche Himalaya in der

Die Abdication

schen Ocean abfällt.