1842 / 358 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

l fonstant sind, so daß zu einer Aenderung des einmal gezahlten Bai es selten Veranlassung is, d, Js allgemein bei den Handwerkern einiges Kapital, mithin einige Wohlhabenheit voraus: züseßen, demnach im Allgemeinen hier eine größere Steuerfähigkeit vorhanden. e. Besibt diese Steuer, als eine direkte, auf bestimmte Rollen gegründete, alle Vorzüge der eiafachen Erhebungsweise im Vergleich gegen die indirekten Steuern.

Von den Steuern, welche das gesammelte Kapital treffen, und zwar das stehende (im Gegensaße zum laufenden, dessen Be: fffeuerung zu schwierig ist, um bâufia versucht zu seyn) ist hinsicht- lich der Immobilien die Haussteuer die wichtigste, Auch ist sle weder s{hwierig zu veranlagen, wenn man sich vor den vielen Modificationen (Fenster-, Rauchfangsteuer) hütet; noch drückend, sobald sie längere Zeit bestanden hat. Von der eigentlichen Ka p'i- taliensteuer wird mit Recht gesagt, daß sie doppelt oder unge- recht treffe, in der Veranlagung, wie in der Kontrolle schwierig und gehäâssig sey. Wenn die bisher bezeichneten Steuern einzelne Güter- oder Vermögens - Quellen belasten, so trifft die Ver- möógens- und Einkommensteuer das Vermögen oder Ein- fommen des Staats-Angehörigen in seiner Gesammtheit und un- mittelbar als solches. Der Unterschied dieser beiden Benennun- gen ist illusorisch ; denn das Einkommen is Vermögen, \o lange es nicht verzehrt wurde; die Steuer (sie mag heißen, wie sie wolle) trifft also zunächst das Einkommen, und da sie dessen etwanigen Ueberschuß in Anspruch nimmt, so verhindert sie zugleich, daß folcher zur Bildung oder Vergrößerung des Vermögens verwendet werde. Die vorliegende Schrift entwickelt mit oft hon gehör- ten Gränden die Unmöglichkeit und Widersinnigkeit einer Be- steuerung nah dem Einkommen ; stellk aber zugleich folgende all- gemeine Behauptung auf, welche sowohl bei dieser Steuer, als bei den mehrsten ähnlichen Abgaben (namentlih die sogenannten indireften) Anwendung finden soll. Sie sagt, daß die Steuerlast bei einer Besteuerung der allgemeinsten Steuer-Objekte und der ganzen Bevölkerung, und bei einem stetigen und verjährten Zu- stande der Besteuerung, sich auf eine Weise unter die Steuer: pflichtigen von selbsk vertheilt, die sich weder im voraus irgend be- renen, noch überhaupt näher nahweisen und noch weniger durch die verschiedene Art der Steuervertheilung angeben läßt; denn solche allgemeine Steuern wirken mehr oder weniger auf den Preis aller Produkte ein, der, wie bekannt, immer von den Pro- ductionsfosten abhängig ist, welche wiederum aus den durch Be- nußung der verschiedenen Güterquellen veranlaßten Kosten zusam- mengeseßt sind, so daß bei einer Besteuerung, welche die verschiedenen Gâterquellen, natúrlihes und gesammeltes Kapital und menschliche Arbeit oder durch den Verbrauch möglichst allgemein trifft, auch der Preis aller Produkte mehr oder weniger davon betroffen und dadurch erhöht wird. Und da der Reichthum eben nur darin be- steht, daß der Reiche im Stande ist, eine viel größere Menge von núßlichen Dingen und Annehmlichkeiten ch zu verschaffen und zu genießen, so wird das größere Einkommen schon inimer von selbst dadurch höher besteuert, daß es alle Produfte um so viel theurer bezahlen muß, als ihr Preis durch die Wirkung der Steuern erhöht wird.

Der Verfasser prúft dann die einzelnen indirektenSteu ern, vorzugsweise aus dem Gesichtspunkte, inwiefern durch die Art ihrer Erhebung (mit Einschluß des Betrags der Erhebungs- urid Verwaltungskosten) die eine vor der anderen den Vorzug verdiene, indem er darauf den Beweis begründen will, daß es, um zu beur- theilen, welche Beskeuerungsweise die beste sey, niht auf Beant- wortung der Frage anfomme: wie die Steuerlaskt zu vertheilen sey, sondern vorzugsweise, ja ausschließlich auf Beantwortung der Frage, welche Steuern am leichtesten und sichersten und mit den geringsten Kosten sich erheben lassen ?

on der Salzsteuer wird anerkannt, daß die Verwaltung derselben durch rofe Einfachheit, Leichtigkeit und Sicherheit sich auszeichnet, und daß sle aus denselben Gründen, wie die Kopf- feuer, als höchst zweckmäßig betrachtet werden könne.

Die Steuer von inländishem Bier und Branntwein soll nicht als Luxussteuer angesehen werden, weil sie zwei der ersten, allgemeinsten und fúr ‘unsere niedrigsten Klassen dringendsten Lebensbedürfnisse trifft, und in dieser Beziehung ganz mit der Salzsteuer Übereinkommt. Auch diese Abgaben sollen in ihren Wirkungen im Wesentlichen mit der Kopfskeuer zusammentreffen ; ihre rihtige Veranlagung und Erhebunz aber großen Schwierig- keiten und Bedenken unterliegen.

Die Wein- und Moststeuer ist einem Zehnten gleich, der von dem Weingewinn entrichtet wird, nur unter etwas veränderter Gestalt. Sie wirkt daher einerseits ganz wie eine auf die Wein- berge und Weingärten gelegte Grundsteuer, und man kann daher der oben erwähnten vermeintlichen Steuer - Ausgleichung durch die Weinskeuer die Frage entgegenstellen: ob es in der Billigkeit liege, daß die mit Wein bepflanzten Strecken auf diese Weise einér dop- pelten Grundsteuer unterworfen werden? Sie hat ziemlih alle Nachtheile der Zehnten (z, B. Höhe ihres Betrages und! Unsicher- heit ihres Ertrages) und ihre Erhebung is mit großen Weitläuf- tigkeiten und gehâssigen Kontrollen verbunden.

Von der Tabacks steuer läßt sih fast das nâmliche sagen, und beide Abgaben erzeugen den Uebelstand, daß bei dem Ueber-

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ge auf das Preußische Gebiet eben 0 wie beim Weine eine

achsteuer von den Tabaksblâttern erhoben werden muß, welche zwar innerhalb der Gränze des Deutschen Zoll: Vereins, aber in Staaten erzeugt sind, worin keine besondere Steuer auf dem Ta- backsbaue liegt. Endlich ist das Einkommen aus der Besteuerung des inländischen Tabacksbaues zwar in dem Verhältnisse wie 4 zu 3 größer, als das Einkommen aus der Weinsteuer; aber doch er- scheint es noch immer sehr dürftig und unbedeutend in Vergleichung gegen den Ertrag anderer allgemeiner Steuern. g

Die Mahl- und Schlachtskeuer erklärt die fragliche Schrift für eine unzweckmäßige und drückende Steuer, deren allmälige Abschaffung sehr wünschenswerth bleibt und mit der Zeit gewiß einmal erfolgen wird. Denn, wenn es auch richtig ist, daß die Erhebung der Mahl: und Schlachtsteuer in dem Maße leichter und sicherer wird, als die Anstalten zur Versorgung der Ortschaften mit den Erzeugnissen der Getraide: Máhlen und wit Fleishwaaren sich vervollflommnen und sich in wenigeren größeren Etablissements vereinigen, so sind doch diese Anstalten bei weitem noch nicht so vollständig, als es das Bedürfniß einer sicheren Ab- gaben- Erhebung fordert. Außerdem veranlaßt die Erhebung viel lästige Förmlichkeiten und bewirkt in mehrfacher Beziehungeinen ganz unnatúrlichen und künstlichen Unterschied zwischen Stadt und Land.

Was über die Gränzzölle gesagt is, wird in einem fol-

enden Artikel berúhrt werden; wir müssen aus Mangel an aum uns darauf beschränken, nur anzudeuten, daß der Ver- fasser in ähnlicher Weise die Natur der Stempelsteuer und der Passagezöólle entwickelt, sodann aber zur Behandlung der Spezialisteuern (Gerichts- und anderen Sporteln, Chaussee- Gelder, Gebüren verschiedener Art, Issefovanzen) übergeht.

Fügen wir noch einige Worte úber die Abgaben der llten Haupt- Abtheilung: Besteuerung zu nicht finanziellen oder n ich t fiska- lischen Hauptzwecken, hinzu. Sie sind oben genannt, und hin- sichtlich der Mehrzahl derselben, läßt sich nicht in Abrede stellen, daß in den meisten Fällen der fiskalische und der nicht fiskalische Zweck im schroffsten Widerspruche mit einander stehen. Der er: stere strebt nah möglichst großem, der leßtere nach möglichst ge- ringem Ertrag der Steuern, Die Gränzzólle als Steuer- Re- venue sollen möglichst viel einbringen, als Schubzólle möglich wenig ausländische Waaren auf den inländischen Markt gelangen lassen. Wenn Luxussteuern wirklih dem Luxus sleuern, so brin- gen sie offenbar weniger ein, als wenn sie dies nicht thun.

Die nothwendige und ganz unvermeidliche Folge davon isk, daß die Staats-Behörde, welche durch eine Steuer gleichzeitig einen fisfalischen und einen nicht fisfalishen Zweck erreichen will, fas? immer, ja jedesmal unausbleiblich in schrelende Widersprüche und Jnkonsequenzen verfällt, denen sie nur dadurch entgehen kann, daß sie einen von beiden Zwecken ganz fallen läßt, und dagegen nur ausschließlich den anderen verfolgt.

Aus diesem Mißverhältniß is leider auch nur zu häufig -das Resultat hervorgegangen, daß Handlungen begünstigt, oder wenig: stens gerechtfertigt werden, welche mit einer hohen Steuer belegt sind, die als Geldstrafe wirken sollte, weil der Ertrag dieser Strafe sich als eine ‘ergiebige Einnahme-Quelle erwies. Der soziale oder sittliche Zweck wurde das Aushängeschild, um den fiskalischen Zweck zu erreichen. Jedenfalls hat aber diese Vermischung der Zwecke eine große Verwirrung der Begriffe über die Steuern herbei- geführt. Stettin, im Dezember 1842. ‘ge

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 20. Dez. Niederl. wirkl. Sch. 62%. 6% do. 101.77, Kanz-Bill. —. 5% Span. 194. 32% do. 237. Pass. 436. Ausg. —. Zinsl. —. Preuss. Präm. Sch. —. Pol. —. ‘Oesterr. ‘1082.

Antwerpen, I9. Dez. Zinsl. 45. Neue Anl. 197

Hamburg, 22. Dez. Bank- Actien 1640. BEogl. Russ. 1084,

London, 17. Dez. Cons. 3% 933. Belg. —. Neue Anl. 19, Pas- sive 45. Ausg. Sch. 10%, 254% Moll. 523. 5% 1003. 52 Port. 382. 35 23. Engl. Russ. —. Bras. 69. Chili —. Columb. —. Mex. 31%. Peru 17 \

Paris, 19. Dez. 5% Rente fin cour. 119. 30, Rente fn cour. ‘78. 85. Anl. de 1841 —. 55 Neapl. au compt. 106. 40. 62 Span. Rente 24. Pass. 4.

Berliner Börse. Den 24. Dezember 1842.

Pr. Cour. Brief. | Geld.

Pr. Cour. Brief. | Geld. 1265 1253 1035 1023 1247 102%

102;

Actien.

Fonds.

Zf.

Br]I. Pots. Eisenb, 1937 do. do. Prior. Obl. 102!) Mga. Lpz. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Bel. Aub. Eisenb. do. do. Prior, Obl. Düss.Elb. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Rhein. Eisenb.

do. do. Prior. Obl. Berl. Frankf. Eis. do. do. Prior. Obl. Ob.-Schles. Eisb.

104 1027;

93

1014 10913

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St. Schuld-Sch. *) Pr. Engl. Ob1.30. Präm. Sch. der Seehandluug. Kur- u. Neumärk. Schuldyverschr. Berl.Stadt-Obl. *) Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. Grossh. Pos. do. do. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. Küur- u. Neum. do. Sechblesische do.

vf

107% 103 505 94: 817 96% 1002 | 992 1012

912 |

Friedrichsd’or. 135 13 And.Gldm.à 5 Thb. |—| 10% 9; Disconto. 3 4

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102% 48 102%

102% 103% 104 101Z

*) Der Käufer vergütet auf den am 2. Januar 1843 fälligen Coupon pCt.

2 803 1022 967 1057 101% 1034

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Wechsel-Cours.

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Leipzig in Courant im 14 Tbl. Fuss. . L100 Thlr. 150 y1. 1 SRbI.

Meteorologische Beobachtungen.

1842. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 23. Dez. 6 Ukr. 2 Ubr. 10 Ubr. Beobachtung.

Luftdruck... . (335/14 Par. 334/11" Par.|332/37" Par.| Quellwärme 7,1° R, Luftwärme .…. |+ 6,3® R. |+ T7,1° B.|+ 5/8° B.|Flusswärme 2,6° R. Thaupunkt .…. |+ 3,4° R. |+ 4,3° R. 3,1° R.| Bodenwärme 4,6° R. Duustaättigung | 79 pit. 80 pet. 80 pct. Ausdünstung 0/009 Rh, trübe. trübe. Niederschlag 0,036 Rb. W. W. WNW. Würmeweebsel --7,4® Wolkenzug... W. -+ 4,4° R.

Tagesmittel: 333,87” Par... +6,4° R... +3,6° R... 80 pc:. w.

Königliche Schauspiele. Sonntag, 25, Dez, Jm Opernhause: Der Feensee, Große Oper in 5 Abth. Musik von Auber, Ballets von Hoguet, Zu dieser Vorstellung sind nur noch Billets g 1íten Rang à 1 Rthlr. 10 Sgr., zu den Parquet-Logen à 1 Rthlr., zum Par- terre à 20 Sgr. und zum Amphitheater à 10 Sgr. zu haben. Im Schauspielhause: Maria Stuart. Trauerspiel in 5 Abth., von Schiller. Montag, 26. Dez, Jm Opernhause: Drei Frauen und keine. Hierauf: Die Sylphide. (Dlle. Fanny Elßler: Sylphide.) Zu dieser Vorstellung sind nur noch Billets zum Parterre Sgr., zum Zten Rang à 15 Sgr, und zum Amphitheater 10 Sgr. zu haben.

Es wird ersucht, die zur Vorstellung des Ballets Sylphite reservirten Billets bis Sonntag den 25sten d. M., Mittags 12 Uhr, im Billet:Verkaufs-Büreau abholen zu lassen.

Im Schauspielhause: Vicomte von Létorières, oder: Die

Kunst zu gefallen. Dienstag, 27. Dez, Jm Opernhause: Auf Begehren: 2) La

Marie, oder: Die Tochter des Regiments, Im Schauspielhause: 1) Shakespeare amoureux. L premièére représenlation de: Faute de s’entendre, comédie nou- velle en 1 acle et en prose, du théâtre français, par M. Du- veyrier. 3) La reprise de: Un pont-neuf, vaudeyville en 1 acte.

Mittwoch, 28. Dez, Zm Schauspielhause: Doktor Wespe.

Königsstudtisches Theater.

Sonntag, 25. Dez. Muttersegen, oder: Die neue Fanchon.

Montag, 26. Dez. (Jtalienische Opern - Vorstellung.). Auf Begehren: U Barbiere di Seviglia.

Dienstag, 27. Dez, Einen Jux will er sich machen.

Mittwoch, 28. Dez, (Fealienische Opern-Vorstellung.) Zum erstenmale: Maria, oss1a: La Figlia del Reggimento. (Maria, oder: Die Tochter des Regiments.) -Gpera bufla in ? Atti. Musiíca del Maestro Donizetti,

An die Lef\er.

Die vierteljährlihe Pränumeration der Staats-Zeitung beträgt 2 Rihlr, Preuß. Cour. für das Inland. Bestellungen für Berlin werden in der Expedition selbst (Friedrichs-Straße Nr. 72) gemacht, und jeder innerhalb der Ringmauer" der Stadt wohnende Pränumeraut erhält das Blatt durch die Stadtpost, schon den Abeud vor dem ange- gebenen Datum, frei ins Haus gesandt. Aus- wärtige, des In- oder Auslandes, bewirken ihre Be- stellungen rechtzeitig bei den resp. Post - Aemtern;z wer dies versäumt, kann nicht mit Gewißheit die Num- mern erwarten, die vor der hier eingegangenen Anmel- dung erschienen sind.

Für einzelne Nummern des Blattes ist der Preis 2% Sgr.

Verantwortlicher Nedacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Gedruckt in der Decker schen Geheimen Oher= Hofbuchdruerei.

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Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten.

Bekanntmachungen.

Ediktal-Citation.

In dem Depvositorio des unterzei Sas desgerichts befinden sich : nterzeichneten Ober-Lan

wortet werden.

torii des ehemaligen F

a)

im Betrage von 1133 Thlr. 21 Sgr. 3 Pf. ;

b) cine Zinsen-Ueberschuß- _Devo-| Kaufmanns Friedrih Wilhelm de la Barre aus " sitori des ehemaligen Aui-Magisirats mit ei Ueckermünde, nämlih des Buchbinders Ernft Carl 22 Sgr.;

nem Bestande von 68 Thlr. 2:

e) eine Zinsen - Ueberschuß - Masse des ehemaligen|arbeiters Carl Ludwig de la Barre daselbst, des Uhr-

Civil - Tribunals - Depositorii machers Heinrich Gustav Bernhard de la Barre N gee mit einem cbendaselbs und des minorennen Franz Wilhelm

er dane E Ee e D T L ale beserieee* mi 2 E B eld nahes Erbrecht an den Nachlaß des zu bow verstorbenen vormaligen Kaufmanns Frie- drich Wilhelm de la Barre aus Ueckermünde [zeichneten als die Provokanten zu haben vermeinen , zur Anmeldung und Be ccheinigung dieser Erhan- e, Unter dem ein für allemal angedrohten / daß die Extrahenten- oder die sih]|meistbietend überlassen werden. sons Legitimirenden für die rechten Erben an-

Bestande von 203 Thlr, 4 Sgr. Pf.;

ten unbekannt sind. Es werden daher alle diejenigen welche als Eigenthümer, Erben oder gus anderen Gründen auf die Bestände der vorgenannten drei Zinsen-Uebershuß- Massen Ansprüche zu hahen ver- meinen, hierdurch vorgeladen, solche in dem auf

den 30. Fanuar 1843, Vorm. um 10 Uhr, \prüch

vor dem Deputirten, Herrn Ober- Landesgerichts- Nachtheile Assessor Hantelmann, im Fnstructionszimmer des un- terzeihneten Gerichts anberaumten átelden und gehörig Mee, widrigenfalls dieselben . mit: ihren etwanigen Ansprüchen werden präkludirt und die Bestände dieser dret Zinsén-Ueberschuf-Mas- sen als herrenlos der allgemeinen Justlz-Offizianten-

Wittwen - Kasse werden

Bromberg, den 22. September 1842, Königl. Ober-Landesgericht.

Auf den ens des Kausaranns Bs u lefere eine Zinsen-Ueb s E „|mÜnde mandatario et curatorio nomine der Jntestat- | ierdur eremtorisch geladen, in dem au ® corit des ehemals Zuste 2 Matiltiais Adi und Beneficialerben ihres" den 11. November v. F. v d ch M L f zu Rambow verstorbenen Vaters, des vormaligen angesehten Liquidations-Term ut auf dem Hofe zu Rothenmoor vor uns zu erscheinen |». 2 - und

und dne Ertrèchte und Forderungen gehdrig anzu- Es aben-, Gewerbe- u

assen und das Erbenzeugniß ausgestell

soll, die nach der Prâtlust "A C O heren oder gleich nähen Erben aber alle lungen und Dispositionen derjenigen, welche in! und Hrn. Rud, Weigel

zugesprochen und ausgeant-

sub

den 9, 4

Wilhelm Alexander de la Barre zu Berlin, des Gold=| melden und zu bescheinigen. Rothéumott in Mecklenburg-Schwerin, den 16, De-

ember 1842,

am-

und Holländ. Schule

ijzu haben if -

on sich. meldenden nä-|Link in B: :

and=-\u.' Comp. in Leipzig: b. B n

die Erbschaft getreten, anzuerkennen und zu über-[Kunsthändl. nehmen s{huldig seyn sollen, so wie auch

IT, glle diejenigen, welche aus irgend einem anderen Grunde als aus Erbrecht Forderungen an den gedachten Nachlaß machen zu können glauben,

praejudicio pro omni praeclusionis,

1843 ne, Morgens 41 Uhr,

reiherrlih von Malhahnsches Patrimonial-Gericht.

Oelgemälde - Auction zu Dresden. Den 26. und 27. Januar 1843 soll durch Unter-

eine kleine Sammlung werthvoller Oel- gemälde aus der älteren talienischen, Niederl.

Das Nähere ist aus dem gedruckten Verzeichnisse 1 N

Se ou crommen, ibnen als | - : s Verlangen sofort h l. Zeitungsstimmen. 1l, Mein Rezen- j ß / thnen als solchen der Nachlaß über-|zu ersehen , wad u ois es Seis g y en fe F Att eite oie Med M elen

Breslau: b. Hrn. Buchhändl, Sch ulz [Band von

errmann und zu Weimar; bei Hrn.

Buchh. Ho ffmann. I den 20. Dezember 1842.

Carl Erns| Heinrich, Auctionator juratus,

Literarische Anzeigen.

Für das Jahr 1843 erscheint : Centralblatt andels - Gescßgebung erwaltung in den Königl. Preuß. Staaten. 5r Jahrgang. Preis 2 Thlr. Deellungen nehmen alle Kdnigl. Wohlldbl, Posi- ämter und Buchhandlungen hierauf an. Berlin, im Dm an ja é7Bicdbaänblun Jo . Verlags-Bu u A Werderstr. 11. d

Jn allen Buchhandlungen ist zu: haben : Lehrfreiheit und Preßunfug

Besser.

auer Synoptikecr, 1V. Das Gutachten aler Bdrners|der Preuß. evangel. theol, Fakultäten. V, Zugeständ- uß,

München: h. Hrn, nisse, V1, Schluß

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Me 358. Berlin, Dienstag den 27 Dezember 1842.

Inhalt.

Amtliche Nachrichten.

E h Paris. Spanische Händel. Prozeß Marcellange. Vermischtes. Briefe aus Paris. (Die Thronrede, das Mini- sierium und die Spanischen Händel. Die Marquesas-Fnseln als Deportations-Ort und die angeblichen Pläne auf Madagaskar.) aus Bordeaux. (Merkwürdiger Eisenbahn-Transport.)

Großbritanien uud Jrland. London. Die Handels - Fragen

: im nächsten Parlament. Die ministerielle Führung im Ober- hause. Ueber die Auszeichnung des Franzdsischen Konsuls in Barcelona. Uebernahme der Kanadischen Anleihe. Vermisch- tes, Brief aus London. (Fortdauernde Bewegung gegen das Getraide-Geseß; JFrland „Und das sogenannte National-Erziehungs- System; steigende Ansprüche des Puseyismus.)

Belgien. Brüssel. Spanien und Haiti.

Schweden und Norwegen. Stockholm. Berzelius.

Dänemark. Schleswig. Provinzialstände. Der eutsh=Däni sche

Sprachen- Konflikt. Deutsche Bundesstaaten. Hof. Sächsisch - Bayerische Eisen- Thron. Mets Adresse der Stände als Erwiederung auf die

bahn. Kassel.

Spanien. Barcelona. Vermischtes. Bricfe aus Paris. Die Spannung zwischen Frankreich und Spanien: die Ltrdetonk S erlegte Contribution ; Oberst Prim.) aus Madrid. (Diploma- tisches und Berichtigendes Über die Ercignisse in Barcelona; Glück- wünschungs - Schreiben der Königin an den Regenten ; Adresse der Bewohner von Saragossa.)

Serbien. Semlin. Der Englische und der Franzdsische Konsul erkennen den neuen Fürsten an.

r K PENantinopel, Offizielle Anzcige der Pforte in Be

rien.

Vereinigte Staaten von Nord - Amerika. Versammlung des Kongresses. Entfernung der Britischen Offiziere aus Metxikani-

sterium. Vermischtes.

hem Dienst, Santana und sein Mini (Der Kampf zwischen

Süd-Amerika. Schreiben aus Paris, Texas und Metiko.) Inland. Breslau. Universität,

Die Französische Fndustrie und ihre geseblichen Garantieen.

Preise der vier Haupt- Getraide- Arten im Monat November 1842. |2

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„Amtliche Uaqhrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der wg haben Allergnädigsk gr:

Dem diensktthuenden Kammerherrn Jhrer K Prinzessin Friedrich der Niederlande, von Otterlow, den St. Johanniter:Örden ; dem Königl. Württembergischen Kammerherrn

nigl, Hoheit der f gl. Hoh wurden, die aber allzu abgenußt sind, um noch einige Wirkung

Shervorzubringen, und was

Anstifterinnen des Mordes gewesen seyen, Der Cassations-Hof fassirte wegen eines Fehlers in der Form das Urtheil des Riomer Assisenhofes und verwies den Prozeß vor die Lyoner Assisen. Besson hat die gehofften Geständnisse über die näheren Umstände und die eigentliche Veranlassung des Mordes in der Zwischenzeit nicht gemacht, Frau von Marcellange, Frau von Chamblas, de- ren Mutter, und Marie Boudon, die oft erwähnte Kammer- Jungfer der beiden Damen, die sämmtlich wiederum als Zeugen vorgeladen waren, haben sich nit eingefunden und sind jede zu 100 Fr. Strafe verurtheilt worden. Herr La chaud, der Verthei: diger der Madame Lafarge, hat die Vertheidigung Besson?s über- nommen. Herr Bac is der Advokat der Familie des Ge- tôdteten, Der Prozeß erregt eine ungewöhnliche Theilnahme und je mehrere Tage lang die Spalten der Französischen Journale Ullen, :

Man schreibt aus Saint-Denis (Jnsel Bourbon) vom 22, Juli, daß daselbst ¿wei Französische Korvetten angelegt haben, die auf dem Wege nach Madagaskar sind, wo sie sich 5 Schiffen anschließen sollen, die von der Jn sel Noss- Besißb ge- nommen haben, „Man sagt“, heißt es in jenem Schreiben, „daß ernstlih von einer Expedition nach Madagaskar die Rede sey, wo es uns bis jeßr nur gelungen is, einige Köstenpunkte zu beseßen, und wo wir seit langer Zeit auf die Insel Sainte-Marie, einen feuchten und ungesunden Aufenthaltsort, beschränkt sind.“

Herr Casimir Périer is an die Stelle des Herrn Martin, der seine Pensionirung gewünscht hat, zum Französischen Gesandten

in Hannover ernannt worden.

(3

56 [3

Börse vom 21. Dezember. Die beunruhigenden Ge- rúchte, die seit zwei Tagen an der Börse zirfulirten und gestern den Cours der 3proc, Rente auf 78 brachten, waren heute ver- S und nach einigen Schwankungen \ch{loß die Rente zu (D. .

= Paris, 21. Dez. Die vor mehreren Tagen son gege:

bene Nachricht, daß die Kammern mit einer Thron-Rede eröffnet

werden sollen, bestätigt sih jeßt; auch sind in der That bereits die ¡nôthigen Befehle zur Vornahme der Arbeiten, um den Sikungs- F saal für die Königliche Sibung auszustatten, gegeben worden. Die {Thron-Rede wird nothwendig eine Adresse Zwort zur Folge haben,

der Kammer als Ant- und bei der Diskussion dieser wird der Kampf der Parteien beginnen, werden diese ihre gegenseitige Stärke mit einander messen können. Die Oppositions-Presse sucht zwar “omas zu machen, daß alle Chancen gegen das Ministerium

¿ seyen, daß dessen Existenz im höchsten Grade gefährdet sey, und

Édaß die Stimmung

der anfommenden Deputirten fast durchaus

Sm feindseligen-Sinne gegen dasselbe sich ausspreche; allein das Esind die alten Fechterfünste, welhe noch jedes Jahr bei Heranna- Shen der Eröffnung einer neuen Session in Anwendung gebracht

und Stallmeister, Baron von Hügel, so wie dem Dr. Sul- |#

pice Boisserée, Ehren- Mitglied an der Königl, Akademie der

Klasse zu verleihen ; und

Bei Gelegenheit Allerhöchstihrer Anwesenheit in der Rhein- Provinz dem ordentlichen Professor an der Universität in Bonn, De, Brandis, den Charakter eines Geheimen Regierungs-Raths ; dem Medizinal-Rath und Kreis-Physikus Dr. Sette gas in Ko- blenz und dem Regierungs-Medizinal-Rath Dr. Merrem in Köln das Prädikat eines Geheimen Medizinal:Raths, den Kreis-Phy- sikern Dr. Spiritus in Solingen und Dr. Eichelberg in We- sel, so wie dem Kreis - Chirurgus Dr, Mes in Aachen, den Titel eines Sanitäâts-Raths beizulegen.

Der bisherige Ober-Landesgerichts--Referendarius Ferdinand Zulius Jaquet ist zum JZustiz- Kommissarius bei dem Land- #4

und Stadtgericht zu Tuchel in Westpreußen bestellt worden.

Zeitungs-UÜachrichten. Ausland.

Frankreich.

Paris, 21. Dez. Das Journal des Débats enthält der Börse grundlose Gerüchte über die Beziehungen Frankreichs zu Spanien verbreitet, Man sagte, unser Geschäftsträger in Ma- drid habe von der Spanischen Regierung seine Pässe erhalten, und dem Französischen Konsul in Barcelona sey das Exequatur entzogen worden; unsere Regierung habe als Repressalie dem Spa- nischen Geschäftsträger in Paris sogleich seine Pâsse zugesandt. An allen diesen Gerüchten, die nur zur Förderung von Bödrsen- Speculationen verbreitet seyn können, ist nichts Wahres, Weit davon entfernt, einen solchen Bruch unserer Verhältnisse zu fürch- ten, haben wir im Gegentheil Grund, zu glauben, daß die Spa- nische Regierung, jetzt besser unterrichtet, die gewagten Anschuldi- gungen, die man sich erlaubt hat, mißbilligt.“

Der Korvetten-Capitain Gattier, der die Französische Station vor Barcelona kommandirt, ist ebenfalls zum Offizier der Ehren- Legion ernannt worden.

Die Verhandlungen des Prozesses Marcellange haben am 19ten d. in Lyon begonnen, Man erinnert sich, daß vor einiger Zeit Jacques Besson von den Assisen in Riom für schuldig be- funden wurde, Herrn von Marcellange eines Abends, als derselbe mit seinen Dienstleuten in der Küche plauderte, vom Hofe aus erschossen zu haben, und daß sich bei denWerhandlungen der drin- e Verdacht herausstellte, daß Besson nur das Werkzeug, die

attin und Schwiegermutter des Getddteten aber die eigentlichen

die verschiedenen Behauptungen, aus denen man den Sturz des Kabinets Soult-Guizot deduziren will, betrifft, so bleibt man in den meisten Fällen eben weiter nichts

bildenden Künste in München, den Rothen Adler-Orden dritter schuldig, als den Beweis. Die Adreß: Debatte wird uns abermals eine

Pgewisse Anzahl schöner und glänzender Reden bringen, Herr Thiers,

Herr von Lamartine, Herr Berryer, Herr Odilon Barrot, viel-

Fleicht auch Herr Mauguin werden die äußere Politik des Mini-

Esteriuums angreifen,

Herr Guizot ihnen antworten, die ganze De-

F batte aber mehr oder minder doch nur um Allgemeinheiten sich drehen, wobei das Ministerium sich selbsk gehörig zu decken wissen wird,

gen Anlaß gegeben hat. F tionen des Kabinets erhaltende # zwar gestern die Gemüther zu beruhigen, indem sie das angebliche

Französischen Konsuls, Herrn Lesseps, E stellten und die Débats Æ die Spanische Regierung, besser unterrichtet, die gegen den Konsul

N 7

Ls

Allerdings sind Übrigens manche sehr fiblihe Punkte vorhan- den, die zu lebhaften Debatten Anlaß geben werden, worunter die Spanische Frage einen nicht unbedeutenden Plaß einnehmen dürfte, Denn gerade für diese ist bei Berührung der auswärtigen Ver- hâltnisse überhaupt der geeignetste Anlaß zur Anregung gegeben, der ohne Zweifel auch um so mehr benußt werden wird, je mehr die Gestaltung unserer diplomatischen Beziehungen zu unserem

tachbarlande jenseits der Pyrenäen in diesen Tagen zu den wider-

P sprechendsten Gerüchten, mitunter auch zu ernstlichen Befürchtun-

Der Moniteur und das die Jnspira- Journal des Débats suchten erlangen des Regenten von Spanien, um Abberufung des von Barcelona in Abrede sogar die Hoffnung aussprachen, daß

gerichteten Beschuldigungen mißbillige; allein die Börse, dieser

F politische Barometer, nahm diese Hoffnungen eben nur als solche, s&deren Verwirklihung wohl zu wünschen, aber noch keinesweges ge-

in seinem gestrigen Blatte folgende Erklärung: „Es haben sich an 1

sichert sey, und da noch außerdem auch Gerüchte von Erörterungen zwischen Herrn Guizot und dem Englischen Botschafter, Lord owley, ebenfalls in Betreff der Spanischen Frage große Konsi-

Zätenz gewonnen hatten, so wollte das Vertrauen sich nicht wieder

Feinstellen, und die Rente blieb im Fallen. ber den wahren Stand der Dinge eingezogenen Erkundigungen Mus sicherer Hand nun wirklich heraus, daß am vorigen Donner- stag son Herr Guizot dem Geschäftsträger von Spanien, Rit- Mer von Hernandez, mische Regierung die

Es stellt sich aus den

die Mittheilung machte, wenn die Spa- gegen den Französishen Konsul in den

Famtlichen Blättern vorgebrachten Beschuldigungen, als sey er es,

mder die eben erstickte hefördert habe, nicht zurúcknehme,

Revolte von Barcelona mit angeregt und : so werde die Französische Re- Hering fich veranlaßt sehen, ihm, dem Vertreter der Spanischen

egierung, seine Pâsse zu ertheilen und also den diplomatischen Verkehr mit derselben ganz abzubrechen. Der Ritter von Her- nandez soll nun Herra Guizot erwiedert haben, er werde nach Madrid an seine Regierung darüber berichten und músse vorläufig die Instructionen abwarten, welche sie ihm für den Fall ertheilen werde. Dabei hat es nun bis zum Eintreffen einer Antwort aus Madrid, die wegen der Abwesenheit des Regenten sich um so mehr mgen dürfte, für den Augenblick sein Bewenden, und auf die: sen Zustand der Dinge allein hin hat das Journal des Dé- bats seine Hoffnung ausgesprochen, daß die Spanische Re- gierung ihre Beamten desavouiren werde, Aber eben weil man dies weiß, daß die ganze Hoffnung desselben für jeßt

noch auf feiner solideren Grundlage beruht, will das Vertrauen noch nit wiederkehren, um so weniger, als die Einmischung Englands in die Frage außer Zweifel steht, obgleich man glauben sollte, daß gerade darin die sicherste Bürgschaft gegeben sey, daß an eine wirkliche Gefahr für den Frieden zwischen beiden Ländern diesseits und jenseits der Pyrenäen nicht zu denfen isk. Das Geschrei einiger Blätter, die seit lange schon in die Lärmtrompete stoßen, wo es Feindschaft zwischen Regierungen und Regierungen und Völkern gegen Völker zu predigen gilt, wird auch diesmal an dem Bedürfnisse Aller, den Frieden und die Ruhe Europa?s zu erhalten, sich unmáchtig erweisen,

Ti Paris, 20, Dez. Ungeachtet manches theilweisen Wi- derspruchs gilt es für ausgemacht, daß die Regierung die Mar- quesas: Jnseln zu einem Deportationsorte, namentlich für politische Verbrecher, bestimmt hat. Das Gese über die Deportation exi- stirt bereits dem Prinzipe nach, insofern die Strafe der Deporta- tion für gewisse Verbrechen bestimmt ist, aber es kann natúrlih nicht zur Anwendung kommen, bevor die legislative Gewalt die Regeln festseßt, nah denen jener strafrechtlihe Grundsaß gehand- habt werden soll, Es ist vorauszusehen, daß jeder zu diesem Be- huf gestellte Regierungs - Antrag auf einen heftigen Widerskand in der öffentlichen Meinung eben sowohl, als in der Presse und in der Kammer stoßen werde. Das Haupt-Motiv dieser Opposition läßt sih niht mißbilligen. Man weiß, wie chwach die Garan- tieen des Geseßes in einer durch den ganzen Erddurchmesser von dem Mutterlande getrennten Kolonie zu seyn pflegen, und man denkt mit Widerstreben daran, daß Gefangene, deren Rechts- Zustand ohnehin son so prekâr is, auch noch den WillfÖrlichkei- ten eines profkonsularishen Regiments preisgegeben werden sollen. Dazu kommt, daß fast Jedermann an sich selbst denkt und den- fen muß, wenn es sih um ein Straf-Prinzip für politische Ver- gehen handelt, deren Begriff von einem Tage zum anderen so starken Schwankungen ausgeseßt is, Indessen die Regierung hat bereits mehrmals bewiesen, daß sie ihren Willen, auch den schwer- sken Hindernissen der Meinung zum Troß, durchzuseßen weiß, und man dürfte sich desha:b keinesweges wundern, wenn sie auch dies- mal irgend ein uuerwartetes Mittel fände, die dem Deportatione- Geseße entgegenstehenden Hindernisse zu beseitigen. Eine inter- essante Erscheinung is es, daß die Regierung, wie es scheint, noch vor dem Eintreffen der offiziellen Nachricht von der Be- seßung der Marquesas-Jnseln, im Einverständniß mit Rom, einen Bischof für diesen Archipel ernannt hat. Der neue Prälat hat sich am 10cten d. M. in Begleitung von zwölf Missionairen in St. Malo eingeschifft. Die „neue Erwerbung Frankreichs in der Sádsee hct auch das alte Gelúst nah dem Besi6 von Madagaskar wieder erregt. Man welß, daß die Franzosen seit langer Zeit Versuche gemactt haben, sih auf Madagaskar niederzulassen, und daß sie in Folge dieser Versuche sehr viel von ihren alten „Rechten“ auf die Herr- schaft Über diese Jnsel sprechen. Es scheint nun, daß man in die- sem Augenblicke wirklich darauf ausgeht, jene Ansprüche geltend zu machen. Denn obgleich die Hovas auf Madagaskar ein wenig- stens halb civilisirtes Volk und inmitten einer vielversprechenden organischen National - Entwickelung begriffen sind, so fönnen sie doch nactüurlih nit verlangen, daß man sie im ungestörten Be- sie ihrer Selbständigkeit und ihres Landes lasse, ihre Hautfarbe macht sie vielmehr zur rechtmäßigen Beute des ersten besten wei- ßen Eroberers, der sich die Mühe giebt, seine rothe oder weiße Fahne an ihrem Ufer aufzupflanzen.,

A Vordeaux, 18, Dez. Auf unserer Eisenbahn nah Teste bot sich heute ein Anblick von ganz neuer Art O Drelicle Fischerbarken von Teste, jede mit zehn Mann beseßt, liefen am 15ten Morgens aus dem Bassin von Arcachon zum Fischfange aus. Sie hatten aber kaum ihre Neße ausgewoerfen, als ein ziemlich heftiger Landwind sich erhob, das Meer sehr hoch gehen machte und den armen Fischern, welche die Gefahr überrascht hatte, das Wiedereinlaufen in die Barre, welche den Eingang zum Bassin bildet, durhaus unmöglich machte. UnglÜcklicherweise hac- fen die Fischer, wie gewöhnlih, nur wenige Lebensmittel mitge- nommen, so daß sie nicht daran denken konnten, die hohe See zu gewinnen und dort die Wiederkehr günstigen Wetters abzuwar- ten. Jn dieser schlimmen Lage schlugen zwei Piloten vor, man solle die Mündung der Gironde zu gewinnen suchen und dann diesen Fluß bis Bordeaux hinauffahren. Dieser Vorschlag wurde dngenommen und glücklih ausgeführt, und sämmtliche Fahrzeuge mit 130 Mann Equipage landeten gestern am Quai unserer Stadt, Die Fischer suchten sich hier Schlitten zu verschaffen, auf welchen sie ihre Fahrzeuge nach dem Eisenbahnhofe fahren ließen, Ein Theù der Fischer ging sogleich mit seinen Neben mit dem Convoi der Bahn nach Teske ab, und heute sind auch die noch Zurückgebliebenen mit den Fahrzeugen selbst auf dem Schienen- wege nach Teste zurückgekehrt, Die Fischer werden demnächst Barken von neuer Erfindung erhalten, die nicht untersinken kön- nen, und wodurch eine neue BÄrgschaft der Sicherheit ihnen ge- geben wird,

Großbritanien und Irland.

London, 20. Dez. Die Oppositionspresse flagt darüber, daß die Regierung nicht schon jeßt ein Programm der Maßregeln veröffentliche, welche sie dem Parlamente vorzulegen gedenke, und die Ultratory-Blâätter beschweren si, daß man nicht erfahren könne, ob wesentliche Veränderungen in dem neuen Korngeseß beabsich- tigt würden, Beiden Parteien tritt der konservative Morning Herald mit folgender Erwiederung gegenüber: „Das Murren der ersteren erklärt sih aus dem beständigen Parteikriege, worauf Sir R. Peel und seine Kollegen vollkommen vorbereitet sind, während das Murren der leßteren nur ein Ausbruch der getäushten Er- wartung is, Eine größere Thorheit, als voreilige Veröffentli- chung der Maßregeln, die der legislativen Berathung vorge» legt werden sollen, könnte feine Möhteenittt in einem Lande, wo die Partei - Politik so weit geht wle hier, sich zu Schulden kommen lassen. Daß man bedeutende kommerzielle Veränderungen vorschlagen wird, bezweifelt Niemand, der die di:

R R E ele A Ri FEL, A o ht Pi: