lomati Bemöhungen der Regierung, um unsere Handels- Bo älenisse mit anderen Ländern zu verbessern, beobachtet hat ; daß aber diese Vorschläge in allen ihren Einzelnheiten schon von den Ministern ausgearbeitet seyn sollten, ist unmöglih, weil die Resultate shwebender Unterhandlungen noch unbekannt sind. So ist es äußerst wahrscheinlich, daß eine Veränderung der Zuckerzölle wird vorgeschlagen werden, aber eine bl Veränderung hängt sehr von dem Abschluß der Handels - Vertr ige mit Spanien und Brasilien ab, und die Ankündigung einer Zoll-Reduction auf frem- den und Kolonial- Zucker von Seiten der Regierung würde vor der Rükehr des Herrn Ellis aus Rio Janeiro eine strafbare Uebereilung seyn. Selbst das Volk scheint sonderbarer- weise zu vergessen, daß fiskalische Veränderungen sehr von dem Stande der öffentlichen Einkünfte abhängen, und ge- wiß ist das Defizit, welches die Einkünfte des leßten Finanz: Quartals ergeben haben, eine hinreichende Ursache für die Mini- ster, sich vor Versprechungen oder Eröffnungen dieser Art sehr zu hü- ten.“ Die- Morning Posk, welche die Lehren der Gegner des freien Handels am hartnäckigsten vertheidigt, giebt zu verstehen, daß in den Reihen der Tories hierüber Spaltung und Verwir- rung herrshe, und daraus will die Morning Chronicle be- reits auf den sicheren Sieg des Prinzips der Handels-Freiheit und der Gegner der Korngeseße schließen. Der Londoner Korrespondent des Scotsman behauptet,
es sey im Lager der Tories eine Spaltung úber die Frage aus- :
gebrochen, wer an der Stelle des Herzogs von Wellington die von demselben mit seinem Amee, als Chef der Armee nicht verein- bar erachtete Stellung eines Führers der Tories im Oberhause übernehmen solle, Ein Theil der Partei wolle diese Leitung dem Grafen Aberdeen, Minister der auswärtigen Angelegenheiten, über- tragen, während ein anderer Lord Stanley dazu designire, der in diesem Fall zum Pair ernannt werden würde.
Auch der Toryistische Morning Herald spricht sich sehr erbittert Über die Angriffe der Französischen Presse gegen Espar- tero und England aus: „Man sollte wahrlich meinen“, heißt es in diesem Blatte, „die Französische Presse pahe seit einigen Tagen in Bicètre und in der Salpetrière Mitarbeiter rekrutirt, um der Wuth derselben sich gegen England zu bedienen, Die Tollheit und Bösartigkeit dieser Angriffe würden nur verächtlih seyn, wenn sie nicht künftige Gefahr für den Frieden Europa's, cíne traurige Gesinnung der öffentlichen Meinung in Frankreich andeute- ten. Für die Sinnlosen der Französischen Presse giebt es nichts zu Kindisches, zu Jnkonsequentes, zu Schmachvolles, zu Verächtliches, wenn es sich um England handelt, das nun zu Barcelona Alles ge- than haben soll. Es ist die Spike des Unsinns, behaupten zu wollen, daß England die Unruhen in Barcelona hervorgerufen habe, um Espartero Gelegenheit zur Unterzeichnung eines Handels-Vertrages mit Eng- land und zur Züchtigung der Catalonischen Fabrikanten zu geben. Entweder die Franzosen oder wir müßten, diese Behauptung vor- Pazesede große Bösewichte seyn, Einen so teuflischen Plan ent- werfen oder ausführen, oder aber ihn erfinden, um ihn einer an- deren Nation unterzuschieben, eines wie das andere ist so ab- \eulich, daß den Urhebern dieses oder jenes Projekts alle mensch- liche Gesittung_ abgesprochen werden muß. Die Lehre, welche Espartero der Stadt Barcelona gegeben, war ohne Zweifel streng, Milde aber unmöglich; der Regent griff zu einem furchtbaren Mittel, das Mittel aber war unvermeidlich; er war dazu gezwun-
en, Jedenfalls war das Bombardement das bedauernswürdigste
ittel, Barcelona zum Gehorsam zurückzuführen. Wenn dieses Bombardement aber den Barcelonesen zur Lehre dient, dann wird es die heilsamste Strafe gewesen seyn, die je über diese Stadt verhängt worden.“
Die Fan Blâtter wollen in der Beförderung des Fran-
zösischen Konsuls in Barcelona, Herrn Lesseps, zum Offizier der Ehren-Legion nur einen Beweis erblicken, daß die Beschuldigun- gen, welche sie gegen denselben erhoben, auch das Französische Kabinet träfen. Der Globe unter anderen weist darauf hin, daß jene Beschuldigungen nicht das Resultat eines bloßen Partei- kampfes in den Zeitungen seyen, sondern daß sle der bekannten Proclamation des politischen Chefs von Barcelona, Gutierrez und einem offiziellen Berichte eben dieses Staats - Beamten an den Minister des Jnnern entnommen, ein Umstand, der die Französische Regierung gewiß veranlaßt haben würde, ihrer Gunstbezeugung eine Untersuchung über das Benehmen des Konsuls vorangehen zu lassen, wenn derselbe zu diesem Benehmen nicht im voraus durch die Jn- structionen seiner Regierung ermächtigt gewesen wäre. Die Times macht bemerklih, daß die Ernennung des Herrn Lesseps zum Offi: zier der Ehrenlegion in den Zeitpunkt getroffen, in welchem das amtliche Journal der Spanischen Regierung in Madrid, die Ga- ceta, geradezu den Französischen Konsul in Barcelona als den- jenigen bezeichnet, der die Unruhen angestiftet habe, so daß man faum umhinfónne, anzunehmen, daß eine Art absichtlicher Feind- seligfeit gegen den Regenten beabsichtigt worden sey, zumal wenn man zugleich berücksichtige, in welchen harten Äusdrücken das Journal des Débats, das Organ der Doctrinairs, die Spanische Regierung angreife, der es Jntriguen und Undankbarkeit vorwerfe. Der Sun is übrigens der Ansicht , daß sowohl die ministeriellen wie die Oppositions - Blâtter in Frankreich bereits zu der Ueber- zeugung gelangt seyen, in ihren Vorwürfen gegen den Regenten zu weit gegangen zu seyn, und er beruft sich einestheils darauf, daß das Journal des Débats sih neuerdings dahin erflârt, es habe durchaus nichts gegen die von Espartero angewendeten Repressiv-Maßregeln einzuwenden, sondern nur gegen die Strenge nach dem Siege, anderentheils auf die neuesten Artikel des Na- tional und Commerce, von denen jener auf die Kollisionen zwischen Franfreich und Spanien hinweist, welche die Beförderung des Französischen Konsuls veranlassen müsse, dieser die ministeriellen Blätter tadle, daß sie die Repressiv - Maßregeln Espartero?s zur M ME Frans machten, während sie dieselben Maßregeln , anzolt\chen Regierung gegen Französische Städte d e höchste gebillige Hätten, gen Französische S entige Anleihe für Kanada, i 300,000 Pfd., ist von Herrn F. Maubert, “iden Mitellde ie onds-Börse, wie es heißt, für Rechnung des Banquierhauses E Zu Es je 108 pCt, übernommen worden, pet. o notirt, i daß he wn Marte gebracht werden in ‘eiweiset indes, us Kanada wird gemeldet, daß der - an einem Herzübel leide und wahrscheinlich i 4 ar England zurückfkehren werde, Herr Baldwin, der neue General: Profurator von Ober- Kanada, is zweimal nach einander bei der Wahl zum Parlaments - Mitglied seinem Gegner von der Tory- N neigen. vin Î ye er obe will wissen, daß das am 5. Januar gene Finanz-Quartal ein sehr bedeutendes Defidl in der Ce innahme zeigen werde.
5 Londonm,/20, Dez, Die Mornin g Post ist nun selbst zur Ueberzeugung gekommen, das jebige Getraide-Geses könne sich niche halten, oder, wie sie sich ausdrückt, müsse fort! Sie zwei:
ZADU
felt nur noch, ob es mit dem Ministerium auf seinem „Abwege“ zum freien Handelssystem bereits so weit gekommen, schon in neh: ster Session den „Fabrikanten“ ein Geseß opfern ju wollen, das es eben erst seinen getäuschten Anhängern mit vieler Mühe ent- rissen. Aber sie bekennt, und bekennt es mit tiefer Betrübniß, daß unter diesen Anhängern in wenigen Monaten eine Sinnes- Aenderung vorgegangen ey, welche Peel wohl zu einem solchen Todessprung ermuntern fônne. Sie wünscht jedoch, er möge nur ein Zeichen geben, wäre es au nur negativer Art, von dem was er zu thun gedenke; damit die Zweifel beseitigt würden, welche den Gectraidehandel gänzlih ins Stocken gebracht.
London fängt nun auch endlich an, ernsilih an der Bewe- gung egen jenes Geseß, und überhaupt gegen alle Abgaben von ebensbedürfnissen, Theil zu nehmenz und die Wahlen der Stadt- râthe, welche morgen stattfinden, werden es wahrscheinlich jedem offenbar machen, daß es den Bürgern Ernst um die Sache ist, Londons Einfluß auf die Legislatur ist wohl deswegen so entschei: end, weil es nicht, wie die Pariser z. B., sich gleich über Hals
nd Kopf in jede Bewegung stürzt. Da es in seinen bürgerlichen Ein- ichtungen vielfach zersplittert ist, einige der bedeutendsten Theile \o- ar ohne eigentlihe Munizipalität oder bürgerlichen Verein, mit einer bermäßig beschäftigten Bevölkerung versehen sind, so muß eine Frage chon lange und vielfach in und außer dem Parlamente besprochen wor- en seyn, ehe es sich ernstlich damit befaßt. Wenn es aber ein-
al die Ansicht ergrisfen hat, daß irgend etwas im Staate noth thue, bleibt es auch mit einer Zähheit daran hängen, die dem Parlamente feine Ruhe mehr läßt, und dieses bald überzeugen muß, die Ansicht sey allgemein, sey national geworden, Doch läßt die Hauptstadt, wie die Nation Überhaupt, mit sich handeln z be- sonders, wenn man nicht zu lange zögert und ihr ernst und freund- lich entgegenkfömmt, Deswegen zweifle ih denn auch nicht, daß man sich am Ende doch eine mäßige Abgabe zu Gunsten der Landeskasse wird gefallen lassen; und so weit dieselbe geht, bleibt sie zugleich immer ein Schuß für den Landmann.
n Jrland hat sich, wie dort immer geschieht, wenn eine politische Windstille herrscht, der furchtbare Geist der Selbst- húlfe unter den Bauern des wilden Kilkenny aufs neue in mehreren Mordthaten und Mordversuchen angekündigt, Zum Glück haben die einflußreihen konservativen Journale in England sowohl als in Zrland selbst jeßt kein Junteresse, diese Grâuel einer la®n Rechtspflege oder einem sons falschen Ver- waltungs - System zuzuschreiben, wie sie zur Zeit der Whigherr- schaft zu thun pflegten und wie jeßt die Morning Chro- nicle in Bezug auf die Tories thut, Wir haben demnach jeßt, besonders in der Times, ganz vortreffliche Aufsäße über das grausame und fehlerhafte System, unter welchem die dortigen Güter verpachtet werden, und dringende Aufforderungen an die Besier, zu ihrem eigenen wahren Besten und ihrer und der ihri- gen persönlichen Sicherheit, den Wohlstand, ja die Möglichkeit der Existenz des armen Landvolks mehr zu beachten, Ein Geseß- geber, welcher hier aufzuräumen vermöchte, würde sih einen un- sterblichen Ruhm erwerben, und vielleicht ist es Peel, welcher mit dem besten Willen so ungewöhnliche Macht verbindet, vorbehalten, die- ser Wohlthäter für Jrland zu werden.
Wahrscheinlich um keinen Zweifel zu hinterlassen, daß es dem Ministerium Ernst um die Erhaltung des sogenannten National- Erziehungs-:Systems in Jrland sey, sind sowohl der Vice- König als dessen Gemahlin bei einer Haupt:Versammlung des Ausschusf- ses und der öffentlichen: Eytlassung einer Anzghl Schullehrer und Lehrerinnen aus dem unter: diem stehenden Seminar zugegen ge- wesen und haben den lebhaftesten ‘Antheil an den Verhandlungen genommen., Sowohl der Vertreter der Presbyterier im Aus- schusse als der Erzbischof von Dublin sprachen bei dieser Gele- genheit gewichtige Worte über die Verunglimpfungen, die alle, welche die gemeinsame Erziehung unterstüßen , besonders aber der Lebe tere, von unduldsamen Eiferern befahren, besonders zur Widerlegung der mit so vieler Beharrlichkeit, selbst von Bischöfen wiederholten Behauptung, daß protestantische Kinder darin am Lesen der Bibel gehindert würden. Inzwischen aber hat die Regierung doch das eben erledigte Stift mit einem Manne (De. Daly) beseßt, welcher einer der erklärtesten Gegner dieses Systemes is, und zwei er- ledigte Kapitularstellen sollen durch eben so entschiedene Gegner ausgefúllt werden. Aber, wenn man weiß, wie lange die Jrlän- dische Geistlichkeit in dieser Richtung bearbeitet worden ist, so daß Billigung des Systems beinahe für Kegterei galt und die Regie- rung in diesem Augenblick noch die Pflicht hat, die Geben Kirchenämter, so viel an ihr liegt, vom Puseyismus frei zu halten, so darf man sich Über diesen anscheinenden Widerspruch in ihrem Benehmen kaum wundern. Freilich fômmt noch hinzu, daß die verschiedenen Mitglieder des Ministeriums und die hohen Staats-Beamten, nun auch für die Beförderung ihrer Verwandten, Freunde und Anhänger in der Kirche zu sorgen haben, welche sie wohl um so dringender an ihre Ansprüche mahnen werden, da das Ernennungs-Reht 11 Jahre lang in den Händen der Whigs gewesen ist. Es D doch nicht alle Tage ein Bischof, und es giebt eine weit größere Menge To- ries, welche auf diese Würde ein Recht zu haben meinen, als es O 9egeden, Sind doch beinahe alle Geistliche von dieser
artei!
Man hatte sich geschmeichelt, die Pusegten würden sich mit den errungenen Siegen begnügen und der Kirche gestatten, nach Wiederherstellung eines großen Theils der âlteren Ceremonien sich mit gemäßigten Ansprüchen zu beruhigen, Aber das eben er- schienene Stück der British Critic, des Haupt- Organs der Partei, zeigt unverholen, daß es ihnen um nichts anderes als die Rückckehr zum mittelalterlichen Papstthum zu thun ist, Hier wird die Lehre von der Erlösung durch den Glauben eine pestartige Keberei gescholten, und als Quelle der echten Kirchenlehre, mit Uebergehung der Bibel sowohl als der 39 Artikel, auf die Väter verwiesen, von Athanasius an bis ins zehnte Jahrhundert.
Belgien.
Brüssel, 21, Dez, Ein Handlungshaus von Antwerpen hat folgendes Schreiben aus Ha vannah vom 15, November er- halten: „Die Republik Haiti scheint Spanien den Krieg erklären zu wollen; ein Courier hat heute die Nachricht gebracht, daß zwei Spanische Schiffe mit Beschlag belegt worden sind. Alle Kriegs- schiffe, die wir haben, segeln heute Abend nach Port-au-Prince ab.
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 16. Dez, n Bezug auf beunruhigende Gerüchte, daß unser berühmter Berzelius in seinem Laborato- rium sich {wer beschädigt habe, melden Schwedische Bläcter, daß zwar wirklich eine Retorte, mit welcher er beschäftigt gewesen, A apa Le, vas die es Folgen Mate Zaren Lacigen,
einer Kontusion davon gekommen un on wieder außer seinem Hause gewesen. sey. G n
Dänemark.
Schleswig, 22. Dez, (Alt. M.) Nachdem unsere Stände in der leßten Zeit zweimal täglih Sißungen abgehalten, ist die Session am gestrigen Tage geschlossen worden Es läßt sich niche leugnen, daß manche Verhandlungen in der Versammlung bei vie: len Abgeordneten und bei dem hiesigen Publikum, wenn auch nicht Besorgnisse, so doch eine gewisse Unruhe erweckten, und daß man stets auf das Resultat gespannt war. Wenn wir auch das Re- sultat nicht eher mittheilen fönnen, als die Stände- Zeitung dasselbe ausgesprochen, so freut es uns doch, berichten zu fönnen, wie dasselbe der Art gewesen is, daß es nicht nur sämmtliche Ab- geordnete bis auf 4, sondern auch das hiesige E: welches stets lebhaften Antheil an den politischen Verhandlungen genom: men, zufriedengestellt und beruhigt hat. An dem gestrigen Ab- schieds-Diner des Königl, Kommissarius nahmen die 4 (Dänisch redenden) Abgeordneten Lorenzen aus Hadersleben, Lorenzen aus Lillholt, Gerichtsschreiber Jepsen und Posselt nicht Antheil,
Die wichtigste Verhandlung der Stände in der leßten Zeit war ohne Zweifel die Berathung über das von Sr. Majestät dem Könige mittelst Reskripts vom 2, Dezember d. J. von der Ver- sammlung erforderte Bedenken, wie eine wirksame Theilnahme der Dânisch redenden Mitglieder der Versammlung dadurch zu sichern sey, daß ihre Vorträge in einer getreuen Der yRng ins Proto- foll der Versammlung aufgenommen werden, worüber die Stän de- Zeitung bereits den Comitébericht mittheilt, mit dem Antrage: eben so dringend als unterthänig, alle geseßlichen Bestimmungen p widerrathen, wodurch den Dänisch redenden Mitgliedern der
ersammlung das positive Recht gegeben werden solle, sich der Dâ- nischen Sprache bei den Verhandlungen zu bedienen, so wie das Recht, daß ihre Vorträge in einer getreuen Uebersezung zu Protokoll gebracht werden. — Jn diesem allgemeinen Schluß-Antrage stimmen die Mitglieder des Comité Überein; sie haben sich aber, mit Rüsicht auf die Modalitàt in eine Majorität und Minorität getheilt,
ene (Pastor Lorenzen, Adv. Storm und Landrath Rumohr) läßt auch nach Beendigung der gegenwärtigen Wahlperiode noch Nothfälle zu, wo_es verstattet seyn soll, sich in der Versammlung der Dänischen Sprache zu bedienen; dann müsse es aber ledig: lih der Versammlung úberlassen bleiben, solche Nothfälle den Umständen nach zu erledigen. Die Minorität (Etatsrath Lüders und Justizrath Fries) spricht dagegen mit Bestimmtheit aus, daß úber die gegenwärtige Wahlperiode hinaus der ausschließliche Gebrauch der Deutschen Geschäftssprache auf keinerlei Weise ge- stôrt oder bedingt seyn dürfe, — Dieser dringend ablehnende Comitébericht zeichnet sih jedenfalls durch Kraft des Ausdrucks und Stärke der Argumentation aus. :
Die Stände - Zeitung berichtet nachträglih: „Jn der vierunddreißigsten Sißung der Schleswigschen Stände vom 26, November, in der 36 Miktglieder gegenwärtig waren, erhob sich der Abg. Lorenzen von Lillholt und legte in Dänischer Sprache Protest ein gegen die Richtigkeit des Protokolls, weil sein in der gestrigen Sißung gehaltener Dänischer Vortrag nicht in dasselbe aufgenommen sey und er doch das Recht zu haben meine, so oft er wolle, sh der Dänischen Sprache zu bedienen, — Nachdem der Prâsident diese Worte verdeutscht hatte, bemerkte er, er habe gerade in dieser Angelegenheit das Wort nehmen wollen, als der Abg. des Zten ländl. Wahl: Distrikts ihm zuvorgekommen sey und wi- dersprach sodann zuerst einer irrigen Behauptung des Abg. Posselt in der vorhergehenden Sißung, der geäußert, er müsse sich das Recht, Dä- nisch zu reden, um so mehr vorbehalten, da die Versammlung beschlossen habe, daß die Dänische Sprache ganz aus diesem Saale verbannt seyn solle; die Versammlung habe aber vielmehr ausgesprochen, daß, wenn ja ein Abgeordneter der Deutschen Sprache nicht vdl- lig mächtig sey, er sich der Dänischen Sprache bedienen könne und hier in jeder Hinsicht angewandt seyn werde, daß dieser Vor- trag zu Protokoll fomme und von der Versammlung seine Be- rüdsichtigung finden könne. Sodann auf den Fall des Abg. Lo- renzen v. L, Übergehend, der gestern Dänisch geredet, äußerte der Prâsident, daß, da sich verschiedene Ansichten darüber ausgesprochen, ob derselbe der Deutschen Sprache völlig mächtig sey, er dafür halte, daß es dem gedachten Abgeordneten überlassen blei- ben müsse, seinen Wunsch zu erkennen zu geben, ob er Deutsh oder Dänisch hinfort zu reden gedenke, Sofern die allgemeine Ansicht nun hiermit üÜbereinstimme, werde er, der Präsident, so weit es in selnen Kräften stehe, da- für sorgen, daß diese Vorträge in Deutscher Sprache zu Pro- tofoll fâmen., Dabei müsse aber jede Frage von einem Rechte oder Nichtrehte gänzlih aus dem Spiele gelassen werden, Der
unkt des Rechtes sey durch eine Beschwerde zu höherer Ent- cheidung gebracht worden, und bevor diese gegeben, bleibe die Rechtsfrage in suspenso. Der Versammlung liege es aber ob, e du zu skreben, daß im Gange des Geschäfts alle Hindernisse in Zu- kunft möglichst vermieden würden. Der Präsident bat darauf den Abgeordneten Lorenzen v. L., sich zu erklären, ob er ihn richtig verstanden habe, daß es sein Wunsch sey, künftig sih der Däni: schen Sprache zu bedienen, und nachdem der gedachte Abgeordnete diese-Frage mit „Ja“ beantwortet hatte, stellte der Präsident an die Versammlung die Frage: „ob sie nichts dawider zu erinnern finde, daß es dem Wunsche des Abgeordneten des 3, ländlichen Wahldiskrikts gemäß verhalten werde 2“ (Schluß folgt.)
Deutsche Bundesstaaten.
Hof, 15, Dez. (Bayreuther Ztg.) Während auf der Eisenbahnlinie von Kulmbach bis an die Gränze bei Hof im Laufe des abgewichenen Sommers die in dkonomischer und tech- nischer Beziehung zweckmäßigske Linie ermittelt und festgestellt, auch auf dieser die neuen geometrischen Aufnahmen vollendet worden, haben seit mehreren Wochen bei Rohrersreuth, zwischen Himmelfkron und Berneck, die Arbeiten selbst begonnen , deren Zweck ist, fúr den hier nothwendigen Tunnelbau einen Versuchs- stollen zu treiben. Tritt der strenge Winter nicht sehr früh ein, so hofft man noch vor'm Winter mit diesem Bau untertreten und so denselben während der „rauhen Jahreszeit ungehindert fortseßen zu fönnen, was um so wünschenswerther ist, als nach bereits er- folgter Abraumung des einen Mundloches Grünstein und derber
Quarz ansteht.
Kassel, 22, Dez. Nachstehendes is die Adresse der Stände- Versammlung an Se, Hoheit den Kurprinzen und Mitregenten als Erwiederung auf die- Thron-Rede :
¿¡Durchlauchtigster Kurprinz und Mitregent! Gnädigster Kurprinz- Mitregent und Herr!
¿Gern und willig sind Ew. Hoheit Getreuen, die Stände des Landes, dem Rufe gefolgt, welcher sie um Höchstderselben Thron ver- sammelt hat und mit ehrfurchtsvoller Freudigkeit haben wir die Worte vernommen, welche von unserem geliebten Landesfürsten an uns gerichtet wurden. Daß der Pete es Landes unter Ew. Ho- eit segensreicher Regierung in fortschreitender Verbesserung begrif- en sey, konnte dem ZFundigen und Unbefangenen nicht unbe- merkt bleiben, aber Fs konnte uns auh nichts erwünsch- ter seyn, als solches von erhabener Stelle hex bestätigt zu
rein, nie und Wissenschaften, so sorgfältig und licbevoll in den bir sie Kin d isen tes t, wie es uns verkündigt worden, hren zur Veredlung und Versch nerung des Lebens, und die weise rsorge, welche der Verbesserung des ganzen Unterrichtswesens ge widmet wurde, kann nicht ohne segensvolle Früchte bleiben. Die Landwirthschaft aber und die Gewerbe, immer umsichtiger und zweck- mäßiger betrieben, wirken immer erfolgreicher r den Wohlstand des Landes. Sie, diese Hauptquellen der inneren Landes-Woblfahrt, fîn- den auch immer mehr ihre Förderung in dem großen Deutschen Zoll- Verein, dessen abermalige Erweiterung uns zur Freude gereicht. ¡¡Richt weniger erfreulich is uns die gnädigste Verkündigung, daß der Finanz - Haushalt des Landes sich in zufriedenstellender Lage befindet und ob auch eine vorübergehende Kriegsgefahr einen beson- deren Aufwand erfordert hat, so beruhigt uns doch die gnädi ste Ver- sicherung, daß dem Lande daraus keine neue Last erwachsen ist.
d re Freudigkeit getrübt im Hinblick auf den theil- weisen Ne fand j O lein wér shdpfen Trost aus der lan- desväterlichen Theilnahme und Fürsorge Ew. e er un ¡Stena HFEbeer Unterthanen rühren igt hat, un desfürsien der dttlichen Vorschung , daß die nachtheiligen Folgen F einer ungewdbnlich ungünstigen Witterung auch da, wo sle nicht be-F
reits gemildert wurden, in kurzer Zeit verschwinden werden, Wir dürfen uns dieser Hoffnung um A zuversichtlicher hingeben , da derF á
riede, welchen Deutsche Eintracht und Deutsche Kraft-Entwickelung F grie h E S Vaterlande gesichert , fortwährend Über? unser Land seine Segnungen verbreitet.
/¿Ew. Hoheit haben geruht , uns die Aussicht auf Vorlagen ind Beziehung auf das Budget für die nächste Steuerperiode, auf Eisen- F bahnen, auf Verbesserungen in der Rechtspflege und auf andere fürS des Landes Wohl wichtige Gegenstände zu eröffnen. Wir werdenV uns der Prüfung dieser Vorlagen mit dem Fleiße und mit derF pricdema gen La GN unterziehen, welche die große Be-=F deutung solcher Angelegenheiten erfordert, und es wird unser cifrig=# stes Bestreben dahin gerichtet seyn, die uns auferlegten Geschäfte in so Mere Zeit, als thunlich, zur Vollendung zu bringen. t
,¿Mdge es uns gelingen, dem huldvollen Vertrauen zu entsprechen, Z welches uns vom Th1 , l der Allmächtige den Arbeiten, zu welhen wir berufen sind, Gedeihen schenken zur ufcéedenheit unseres theuersten Landesfürsten und zum wahren Wohle unseres geliebten Vaterlandes.
Jn tiefster Ehrfurcht beharren Ew. Dees unterthänigst treugehorsamste Stände-Versammlung.“ (Folgt die Unterschrift.) Kassel, am 17, Dezember 1842,
Spanien.
Barcelona, 15. Dez. Der Con Le oaN vom gestrigen Tage giebt Hoffnung auf das baldige Erscheinen einer Amnestie.
Eine große Anzahl der seit dem Einzuge des General - Capi- tains verhafteten Personen is wieder in Freiheit geseßt worden; unter diesen befindet sich auch der allgemein geachtete Don Jose er ae den eine falsche Denunciation ins Gefängniß gebracht
atte,
, Der Regent hat die Bildung zweier großen Armeecorps im Fürstenthum Catalónien befohlen. Der General Serrano soll zum Chef des Generalstabes derselben ernannt werden.
Ein Tagesbefehl vom geskrigen Tage theilt die Namen von 14 erschossenen Jndividuen mit; 74 Personen sind zu zehnjähriger, 7 zu sechsjähriger, 2 zu zweijähriger Festungs - Strafe verurtheilt und 55 freigesprochen worden.
Durch ein Dekret des Regenten wird den Bewohnern von Barcelona eine Contribution von 12 Millionen Realen (etwa 1 Million Thaler), die in den Militairschaß fließen und innerhalb acht Tagen, von dem Tage der Bekanntmachung des Dekrets an
oheit, welche sich F ets so glänzend als F wir vertrauen mit unserem geliebten Lan- F
4 sul in Barcelona wird sich jedenfalls nur unter der rone herab zu erkennen gegeben wurde und möge F
gerechnet, bezahlt werden müssen, auferlegt.
Der Brigadier Moreno de las Penas, welcher sich gegen- wärtig in Perpignan befindet, ist zum Tode verurtheilt worden, S g “ua auf der Liske der Mitglieder der konsultativen
unta ftand.
Zweitausend Mann, wovon die Hälfte aus Soldaten besteht, find damit beschäftigt, die Citadelle wieder aufzubauen.
Zwei constitutionelle Alkaden sind verhaftet worden, weil sie während der Dauer des Aufstandes ihre Funktionen fortgeseßt haben. Die Hausdurchsuchungen scheinen zu \c{händlichen Exzessen Veranlassung gegeben zu haben, Die Commissaire, ein Jeder von einem Truppen-Detaschement begleitet, ließen die Thüren der leeren
Hâuser einschlagen, um daselbst Waffen und Rrlegshedars zu j É die Englische Regierung, sobald sie von dem drohenden Charakter,
suchen; diese Hauser, und namentlich die Keller derselben wurden
der Plúnderung preisgegeben, und man sah eine Menge betrun- F E worden war, der diesseitigen die Anzeige machen, daß Großbritanien
S bereit wäre, alle seine Hülfsmittel im weitesten Sinne des Worts E zur Verfügung der Königin von Spanien zu stellen, damit der
kener Soldaten auf den Straßen herumgehen. Jn diesem Augenblick finden in Spanien die Munizipal- wahlen statt. Der politische Chef von Barcelona hat wissen
lassen, daß am 18ten d. in der ganzen Provinz zu diesen Wahlen F werde, Zu gleicher Zeit kündigte die Englische Regierung die
werde geschritten werden; von einer Ausnahme fúr Barcelona ist
nicht die Rede. Aber die Wähler haben sich entschlossen, unter F F zu wollen, e welche für den Fall, daß der Thron Jhrer Majestät der Königin \ Zsabella ernstlich bedroht werden sollte, von beiden Mächten ge- meinschaftlich zu ergreifen seyn möchten. “gefnúpfte Unterhandlung zu dem beabsichtigten Einverständnisse ge-
der Herrschaft eines Systems, welches sie in Betreff aller ihrer politischen Rechte interdizirt hat, nicht zu votiren, Man will nun wissen, daß der Belagerungszuskand? am 18,, dem Tag der | Munizipalwahlen, aufgehoben werden wird,
Man sagt, der Regent gehe verkleidet, inkognito in Barce- lona herum, um selbst über die Wirkung des Bombardements zu urtheilen. Es strömen fortwährend Truppen nah Catalonien hin und erhalten bei ihrer Ankunft Bestimmungen nach den Gegenden, wo ihre Gegenwart nöthig scheint. Espartero, unter- on seinem Kriegs-Minister Rodil, difktirt fortwährend Be-
, Reiserouten, kombinirt Truppenbewegungen, als gâlte es „nen Feldzugsplan.
Die Auswanderungen beginnen wieder; zu Gerona und Fi- gueras flieht man vor der Ankunft Zurbano?s. Diejenigen, welche nicht fliehen wollen, sprechen davon, sich in Banden zu bilden, um ihr Leben zu vertheidigen und das Guerillas - Handwerk wieder zu beginnen. Man würde in diesen neuen Banden drei entgegengeseßte Parteien, welche die Verfolgung vereinigen wird, figuriren sehen, wenn Espartero mit der nothwendigen Kraft nicht auch eine kluge Mäßigung verbindet. Mehr als ein beun- ruhigendes Symptom rechtfertigt täglich diese Befürchtungen, Es gab einen Aufstand zu Olot, dessen Garnison entwaffnet wurde und zu Prats de Llusanes, in einer Gegend, wo die Karlisten drei Fahre hintereinander geherrscht haben. i
u Puigcerda, Hauptstadt der Cerdagne, welche an das
Französische Departement der Ost- Pyrenäen grânzt, hat das
Ayuntamiento, als der Gouverneur vorschlug, wegen der Ein-
nahme Barcelona's ein Te Deum singen zu lassen, sich dem förm:
lich widerseßt, und sich selbst nicht gefürchtet, ihm zu sagen, man ollte lieber wegen der Verwüstung dieser edlen Stadt ein De rofundis singen,
Frieg bereits veranlaßt hat, rufen eine unverfennbare Reaction in der tonangebenden Stimmung gegen die Na barn jenseits der Pyre- näen hervor, Die Besorgnisse der Bôöïse, welche nah Allem, was in den leßten Tagen gesagt worden ist, sehr natürlich waren,
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haben eine eilfertige Erflärung des Moniteur parisien herbei- geführt, derzufolge die rchteten Symptome eines völligen diplo- matischen Bruchs zwischen Frankreich und Spanien nicht einge- treten sind. Aber die Börse hat sih durch diese Versicherun nicht beruhigen lassen, wahrscheinlich weil sie der Meinung is, da das, was bis jeßt nicht geschehen is, doch heute oder morgen ge- shehen föônne. Um das anhaltende Fallen der Fonds, so viel an ihm ist, mit beshwören zu helfen, Übernimmt das Journal des Débats heute sogar die der Spanischen Regierung günstige Be- richtigung, die aus einem hiesigen Ueberseßungs - Büreau hervor- gegangen und in die meisten der Pariser Blätter ohne Prüfung auf- enommene Angabe, der zufolge §85 Personen in Barcelona er- ossen seyn sollen. Der Constitucional von Barcelona, dem diese Zahl entnommen ist, spricht nämlich von den in der besiegten
Stadt vorgefundenen Ueberläufern, welche in die Dienste der Jn-
surrection getreten und die deshalb dezimirt, niht aber Mann fúr Mann hingerichtet sind. Das heutige Journal des Dé- bats gesteht ein, daß nur 14 Jndividuen in Barcelona erschossen worden. Es gereicht diesem Blatte, dessen Jrrthümer von o schweren Folgen ga fönnen, zum Lobe, daß es sich nicht scheut, auf dem falschen Wege umzukehren, den es bei seinen Urtheilen ber die Catalonischen Ereignisse eingeschlagen hatte, und daß es gewissenhaft genug ist, seine eigenen Uebertreibungen, wenn auch
F ein wenig spät, zu berichtigen, Zndessen dürfte es nicht leicht F seyn, die einmal angeregte Besorgniß vor der Erweiterung der
zwischen dem Französischen und dem Spanischen Kabinet obwal- tenden Spaltung wieder zu beseitigen. Denn es sind nicht nur die Worte der ministerieilen Blätter, sondern leider auch That- sachen, welche die neuen Schwierigkeiten im Verhältnisse zu Spanien herbeigeführt haben, Thatsachen, welche nicht durch Widerrufe oder sonstige Erklärungen rúckgängig ae werden können. Der Konflikt zwischen dem politischen Chef und dem Französischen Kon- orausseßung gútlich beilegen lassen, daß die Kabinette von Paris und Madrid beide von einem aufrichtigen Verlangen der Fortdauer ihres bis- herigen Wechsel-Verhältnisses beseelt, und daß sie außerdem gleich- mäßig bereit sind, ihrer diplomatischen Eintracht ein Opfer zu bringen, Die Börse glaubt bis jeßt nicht an eine gleichmäßige Bereitwilligkeit dieser Art, und ich fürchtet, sie habe Grund, an derselben zu zweifeln. :
Der Regent befindet sih fortwährend in Sarriá, wo er durch Unwohlseyn zurückgehalten zu werden scheint, Das schon seit längerer Zeit verbreitete Gerücht von dem Beschlusse der Regie- rung, dem besiegten Barcelona eine Kriegs-Contribution aufzulegen, hat jeßt auch die Sanction des Telegraphen erhalten. Nach all- gemeinen Begriffen von Recht und Billigkeit dürfte sih gegen eine solche Maßregel, vorausgeseßt, daß sie nicht Úber die Kräfte der Stadt hinausgeht, nicht viel einwenden lassen; ob sich dieselbe aber vor dem Ee und vor der Staatsklugheit vertheidigen lasse, mag dahingestellt bleiben. Die durch die Gränzblätter ver- breitete Nachricht von dem Befehle der Regierung, den Obersten Prim, wenn man seiner habhaft werde, sogleich erschießen zu laf- sen, verdient feinen Glauben. Herr Prim ist bekanntlich Kongreß- Mitglied, und ein gegen seine Person gerichteter Gewaltstreich würde die Regierung nicht nur mit den gegenwärtigen, sondern auch wit allen fünftigen Cortes, welche eine so shmähliche Ver- leßbung ihrer verfassungsmäßigen Privilegien nicht ungestraft lassen könnten, unversdhnlich verfeinden, „Mehrere hohe Offiziere der Ca- talonischen Armee dagegen, angeklagt, die, Empdrung begünstigt oder ihr doch nicht die gehdrige-Energie-entgxgengestellt zu haben, sind vor ein Kriegsgericht geladen, abèr nur einer von ihnen, ein Brigadier, hat sich gestellt, die aideren sind als Flüchtlinge in Franfreih. Wenn Spanische Oppositionsblätter verlangen, daß auch der General van Halen wegen voreiliger Räumung von Barcelona zur Rechenschaft gezogen werde, so vergessen sie wohl absichtlich, daß- der General-Capitain die Stadt nicht eher verließ, als bis er in einem mörderischen und nubßlosen Straßenkampfe 600 Mann verloren hatte, — Man glaubt, daß Herr Camacho, der gegenwärtige politische Chef von Valencia, mit Herrn Gu- tierrez den Plaß tauschen und daß General Ayerbe den General van Halen vom Posten des General: Capitains von Catalonien ablôsen werde.
© Madrid, 13, Dez, Sicherem Vernehmen nach, ließ
Fden die Ereignisse von Barcelona anzunehmen anfingen, unterrichtet
gegen ihren Thron gerichtete Aufstand schleunigst unterdrückt Absicht an, sich an das Kabinet der Tuilerieen wenden um mit diesem die Maßregeln zu verabreden,
Ob diese in Paris an-
führt habe, wissen wir hier nicht, ZJndessen durfte nunmehr, da der Aufstand von Barcelona unterdrúckt und dargethan is, daß die republikanische Fahne nur einigen verblendeten Pöbel um sich vereinigen konnte, jede bewaffnete Mithülfe des Auslandes nicht nur als úberflússig, sondern selbst als lästig erscheinen. Der Re- gent hat bei jeder Gelegenheit verkündigt, daß er Kraft genug be- E E ohne auswärtige Hülfe den Thron Zsabella?s 11, sicher zu stellen, i
Die hiesigen Blätter begehen daher eine Unwahrheit, wenn sie berichten, die vor Barcelona angekommenen Englischen Kriegs- schiffe hâtten an dem Bombardement vom 3ten Theil genommen. Man bezweifelt selbsk, daß sie Schießbedarf für den Monjuich auss iflten, wie doch fask alle von Barcelona eingehenden Briefe angeben.
Als eben so unbegründet weist sich nunmehr die Behauptung des dortigen Gefe politico aus, daß der Französische Konsul die an Bord des „Méleagre“ geflüchtete revolutionaire Junta wieder Pns Land geseßt und dadurch die traurige Entwickelung der Sreignisse herbeigeführt hätte, Sämmtliche Mitglieder der Tzunta und mehr als hundert der Haupt - Betheiligten sind ereits in Marseille angelangt, und die Personen, welche der
FSKonsul am Zten ans Land seben ließ, waren Französische Matro- sen, die den brennenden Gebäuden der Stadt zu Hülfe eilten. HAllle Briefe, die man hier von Barcelona erhâlt, stimmen darin
Überein, daß selbst bei der größten Verwirrung keine Verleßung
F des Privat- Eigenthums begangen wurde. Wenn man während
65 Paris, 21. Dez, Die bedenklichen- Wirkungen, welche der von hier aus gegen die Spanische Regierung erklärte Zeitungs- F
des Bombardements einige verlassene Häuser erbrach, so geschah es nur, weil die daran stoßenden in Flammen stehenden Gebäude eine solche Maßregel ‘nothwendig machten. Eben so allgemein wird die Behauptung, es wäre das Geschrei „viva Cristina“ er- schollen, widerlegt. Um so mehr mißbilligt man hier, daß der mehr erwähnte Gefe politico*sih in einem an die Einwohner von Barcelona am sten gerichteten Aufrufe folgendermaßen ausdrückt:
m + „man legte die heuchlerische Larve ab und pflanzte die ersehnte Fahne auf, indem man der Nation mit dem Ausruf „es lebe
hristine““ den Krieg erklärte; ein Name, der ehemals, als ihre Laster und ihre Herrschsucht noh nicht bekannt waren, ein Gegen- stand der Liebe und Achtung war, jeßt aber nur Abscheu und Ent‘eben einflößt.“.., So spricht ein Beamter döffentlih von der Mutter seiner Königin. ¿
Der Regent befand sih noch am 9ten in Sarriá, ohne Bar- celona besucht zu haben. Die Folgen des Bombardements werden dort auf lange Zeit empfunden werden. Dem amtlichen Berichte zufolge, wurden 780 Bomben, 96 Granaten und 138 vierundzwan- zig- und zwölfpfündige Kanonenkugeln auf die Stadt abgefeuert. Zu bedauern is, daß eine bedeutende Anzahl von Bomben gerade in die mit Verwundeten und Kranken angefüllten Hospitäler fiel, und daß das shóne Audienzgebäude, und mit ihm zugleich die darin niedergelegten Papiere, von denen der Wohlstand zahlloser Fami- lien abhângt, vernichtet wurden.
Herr Arguëlles hat seine erlauchte Mündel, die Königin, ver- anlaßt, an den Regenten ein Beglükwoünschungs-Schreiben zu rich- ten, in welchem sie ihm ihre Dankbarkeit für die neuen ihr gelei- steten Dienste ausdrückt. Jn der That scheint der Ausgang an einem seidenen Faden gehangen zu haben, Der öfter erwähnte Gefe politico selbst hat an einen seiner hiesigen Freunde geschrieben, daß, wenn das Bombardement 24 Stunden lân- ger gedauert hâtte, sich ganz Catalonien auf die Belage- rungs - Armee geworfen haben würde, und daß selbst noch jeßt nicht Alles ruhig wäre. Jn Gerona griffen am AÁten, auf die erste Nachricht von dem Anfange des Bombardements, die Einwohner zu den Waffen, läuteten die Sturmglocke und beschlossen, nach Barcelona aufzubrechen. Als man aber am 5ten die Unterwer- fung dieser Stadt erfuhr, legte man die Waffen nieder. Jn Fi- gueras fanden ähnliche Auftritte statt, die am 6ten erneuert wur- den. Es heißt, Zurbano werde mit einem Truppen - Corps nach jener Gegend abgehen.
Die Chefs der National-Miliz von Saragossa haben an den Regenten eine Beglúkwünschungs - Adresse gerichtet , die hier nicht geringes Aufsehen erregt, indem man sich daran erinnert, daß erst vor wenigen Wochen der Jnfant Don Francisco dort Gegenstand ähnlicher Huldigungen war, Es heißt darin unter Anderem : „Die National-Miliz von Saragossa beeilt sich, Ew. Hoheit wegen des vollständigen Triumphes zu beglúckwüÜnschen, den, mehr als die Ge- walt der Waffen, der mächtige Einfluß Eures erlauchten Namens Úber die Rebellion von Barcelona davontrug. .… Der Aufstand ist vor dem Wiederhall Eurer Stimme unterlegen... Möge aber Ew. Hoheit nicht vergessen, daß eben so viel daran liegt, die Frucht des Sieges nicht zu verscherzen, als zu siegen u. \ w. Jm Ge- gensaß zu diesen der Person des Regenten so günstigen Gesinnun- gen fahren die hiesigen unabhängigen Blätter jederlei Farbe fort, eine Sprache gegen ihn zu richten, die allen Anstand überschreitet und faum eine Andeutung gestattet, und was das Schlimmste is, die Geschworenen sprechen alle diese Artifel frei. Die Gaceta von vorgestern allein zeigt nicht weniger als fünf solcher freisprechen- den Urtheile an, und unter den für unschuldig erklärten Artikeln befindet sich ein Aufruf zur Bildung einer Bundes-Republik.
Jn Sevilla griff am 8ten ein Theil der National-Miliz zu den Waffen, um die Entfernung eines Regiments der Besaßung mit Gewalt durchzuseßen. Der General - Capitain benahm sich aber mit solcher Entschlossenheit, daß am 9ten Morgens die Ruhe vollkommen hergestellt war.
Es heißt ziemlich allgemein, der Regent werde demnächst wie- der hier eintreffen, und zwar seinen Rúckweg Über Saragossa und nicht Úber Valencia, wie man anfangs behauptete, nehmen. Die Cortes wúrden sih alsdann aufs neue versammeln, jedo, falls sie Gn der Regierung nicht Úbereinstimmen, alsbald aufgelöst werden.
Serbien.
Semlin, 12. Dez. (Agr. Ztg.) Am 10. Dez, haben der hiesige Englische und der Französische Konsul dem Fürsten Alexan- der die Aufwartung gemacht, und seit gestern ist in Belgrad wieder die Franzöfische Flagge auf dem Konsulat aufgezogen, welche seit der lezten Umwälzung in Serbien unsihtbar war. Baron Lieven ist am 8, Dez., ohne beim Fürsten Alexander gewesen zu seyn, von Belgrad nah Konstantinopel abgereist.
Heute ist Fürst Michael nah dem Banat abgereist; man will wissen, daß er nicht mehr hierher zuruckfehrt.
Türkei.
Konstantinopel, 7. Dez. (Oesk, B.) Die Pforte hat, mittelst eines von Seiten des Ministers der auswärtigen Angele- genheiten an die Repräsentanten der fünf Großmächte gerichteten offiziellen Schreibens, den Entschluß Seiner Hoheit des Sultans angekündigt, die Verwaltung des Gebirges in Syrien, dem Rathe der gedachten Mächte gemäß, einem Maronitischen und einem Drusischen Gouverneur anzuvertrauen. Beide werden den Titel Kaimakam (Stellvertreter) führen, von dem Pafcha von Saida ernannt werden, und unter dessen Ueberwachung stehen.
Der bisherige Direktor der Túrkischen Zeitung und Aufseher der Großherrlichen Buchdruckerei, Nail Bei, ist zum Mitgliede des Reichsraths ernannt, und die Herausgabe der Zeitung in Folge dessen dem Kadiasker (Oberst:Landesrichter) Jzzet Je sa- risade, anvertraut worden.
Der vormalige Botschafter am Kaiserlich Oesterreichischen Hofe, Akif Efendi, ist am 5. d, M. aus Wien, und der unlängst als Pforten - Commissair nah Serbien abgegangene Emin Efendi, gestern aus Belgrad hier eingetroffen.
Es hat sih fürzlih unter den Einwohnern von Pera eine Gesellschaft gebildet, welche, mit Genehmigung der Regierung, unternimmt, die Straßen dieser Vorstadt auf Privatkosten zu beleuchten.
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.
New-York, 30, Nov. Die übliche alljährlihe Botschafé an den Kongreß soll am 5. Dezember erlassen werden; die Kon- greß-Mitglieder sind schon sämmtlih in Washington angekommen. Man erwartet, daß mehrere wichtige Maßregeln würden vorgelegt werden, z. B. die Abschaffung der Bankerottgeseße, die Abschaffung oder Modification des Tarifs und die Errichtung einer National: Bank; man zweifelt aber an der Annahme derselben, da die polí- tischen Parteien sih das Gegengewicht halten und die eine den Vorschlägen der anderen wahrscheinlich entgegentreten wird.
Aus Mexiko wird berichtet, daß alle Britischen Offiziere und Matrosen, welche auf dem Mexikanischen Kriegs-Dampfschiffe „Guadalupe“ dienen, von ihrer Regierung Befehl zum Austritt aus dem Mexikanischen Dienst erhalten haben.
Der New-York Herald giebt Santana geradezu Schuld, daß er nach der Diktatur strebe, und führt zum Beweise die Er- nennung Bravo's zum interimistischen Präsidenten und Alaman's zum Minister des Jnnern und der auswärtigen Angelegenheiten
anz Beide sind als Anhänger des strengen Centralismus bekannt,