1842 / 361 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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j . Er hâtte gleich gut einen anderen Dichter wählen und O g Sn biforis Bn Fehler vermeiden können: denn zu ‘Shakespeare's Zeiten gab es bekanntlich noch keine Schauspielerin - nen, sondern die weiblichen Rollen wurden von jungen Männern dargestellt. Als das Stúck im Jahre 1804 zum erstenmale auf dem Théâtre français erschien, gab Talma den Shakespeare und ârndtete später, namentlich auf seinen Reisen durch Frankreich auch bei den bedeutenderen Provinzial - Theatern, den reichsten Beifall in dieser Rolle. Hier gab sie Herr Saint-Aubin mit edler Repräsentation und luthvoller Leidenschaftlichkeit, deren Ausbrüche wohl dem Deutschen Gefühl mitunter etwas zu heftig erschienen, die ihren Maßstab jedoch in der Nationalität des Darstellers finden muß und sich in dieser als wahr begründet. Anerkennen müssen wir das sichtliche Streben der Mad. Delvil CClarence)/ ihrem Ton und Accent mehr Wärme zu verleihen. Daß der Erfolg nicht gleich in der Vollendung vor uns stehen kann, begreift sich, doch der ernste Wille Überwindet viel. Allerdings wird derselbe nähs| der Rede auch auf die freiere Be- wegtheit des Spiels zu achten haben, damit die Haltung des Kör- pers minder gleihmäßig , die Gesten der Arme minder abgebrochen, natürlicher, edler werden. Mad. Delvil zeigt den Eifer,“fortzuschrei- ten, möge sie derselbe mit dem ernsten Studium verbinden. Zum erstenmale: „Faute de s’entendre. Comédie nouvelle en un acte et en prose, du théâtre srançais, par M. Duveyrier“, Das Mißverstehen findet statt zwischen zwei Liebenden. Louise, welche als Kind mit dem Commis ihres Vaters stets in freundlicher Vertraut- heit gestanden , nimmt , e Jungfrau eworden und ihrer Liebe sich bewußt werdend, vlôglih ein anderes Wesen gegen ihn an. Er be- greift die Ursache dieses Unterschiedes nicht, und sie, schmollend dar- Uber, daß er die Schranken der Zurückhaltung nicht durhbriht, quält ihn durch ihre Laune. Während fie ihn zum Verstehen ihrer Neigung zwingen will, zieht er aus threr Umwandelung den Schluß, sie mdge thn nicht mehr leiden, schlägt daher ihre Hand, welche ihm von ihrem Vater, der auh immer zu begreifen glaubt, und nur halb O angetragen wird, aus dem Grunde aus, daß er Louise nicht glücklich machen könne. Louise hat dies belausht und wird nun wieder so sanft und zutraulich, wie sie als Kind gewesen, so daß endlich der Schüchterne den Muth gewinnt , seine Liebe zu erklären , die sich in der Eifersucht gegen einen anderen jungen Mann deutlich bekundet. ‘Durch die geschickten Wendungen der Intrique erhâlt das Stück eine komische Wirkung, welche die durchweg treffliche Darstellung um Vie- les steigert. Die Herren Baron und Francisque wirkten Febhaft durch die komische Gewalt ihres Spiels, und Dlle.-Clozel brachte die ‘naive Koketterie, die launige Verlegenheit der Louise recht anmuthig zum Leben. Das Stück fand Beifall , welcher au der Reprise von „Un pont neus“ zu Theil wurde.

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Borussia, Museum für Preußische Vaterlandskunde. 3 Th. gr. Âto. Dresden bei Pießsh & Comp. 1838—1842,

Der Titel des vorliegenden Werkes zeigt uns {hon dessen Fnhalt und Zweck. Wir wollen hier zur Empfehlung desselben nur kurz dar- auf hinweisen, wie der lebte durch den ersten erreicht ist, und der Re- daction im Namen aller Vaterlandsfreunde unseren Dank dafür Pen, daß sie einen Zweck zu fördern bemüht war, der nicht genug & dr- dert werden kann. Alles, was unser Vaterland Vortrefflihes, Gutes und Schöônes hat und gehabt hat, was es errungen und was es ge- opfert, was es ist und wie es so ward, wird uns in einzelnen Bes schreibungen der bedeutenderen Orte und hervorragenden Lokalitäten unseres Landes, in Biographieen seiner edlen, großen und tugendhaf- ten Männer aus allen Kreisen des Lebens, der Regenten, Staats- männer, Feldherren, Dichter, Philosophen , Künstler und Gelehrten der Vergangenheit und Gegenwart, endlich in geschichtlichen Rück- blicken auf die einzelnen Landestheile in einer Jedermann faßlichen Sprach- und Darstellungsweise vorgeführt. Hier ein Rathhaus, eine Kirche, eine Burg-Ruine, an denen die Geschichte stürmischer Zeiten vorübergegangen, dort ein Denkmal auf dem Grabe eines Deen der für sein Vaterland sich geopfert und welches das Dankgefühl seiner Mitbürger oder seines Fürsten ihm errichtet, hier blühende Gefilde, die der Gewerbfleiß ihrer Bewohner unter dem Schuße weiser Geseße gehoben, dort Fnstitute, die der große Stnn volksbeglückender Fürsten geftiftet, überall ein Land, ausgestattet mit reihen Gaben, außeror- dentlichen Eigenschaften und Kräften, das von der Natur unverkenn- bar bestimmt ist, ein großes und starkes Volk zu ernähren in Einfalt und Tugend , wie Luden sagt, das finden wir alles angemessen ge- würdigt in dem Museum der Borussia. Jung und Ae Hohe und Niedrige, Gelehrte und Ungelehrte werden mit Vergnügen ‘in diesem Ehren - Dempel Preußens verweilen und einem erhebenden Gefühle fürs Nationale gern Raum geben.

Zur deutlicheren Anschauung der behandelten Gegenstände snd uns in jedem 24 Bogen starken Bande noch 72 sauber lithographirte Abbildungen gegeben, die ju den Biographieen die Portraits, zu den Beschreibungen der Städte und Lokalitäten wohlgelungene Ab- risse derselben liefern. So ein vaterländisches Werk hat einen großen und heilsamen Zwek, der bei uns noch lange nicht genug gefdrdert wird ; er ist Verbreitung der Kenntniß unseres Landes und unserer selbi

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unter dem Volke, und Kräftigung und Erhebung dieses Volks durch Belebung des nationalen Gefühls. Das alte T'yS§ oavrov ist dem einzelnen Fudividuum wie Böblkern und Staaten die erste Be- dingung eines würdigen Bestehens. Dies Bewußtseyn unserer selb| taa nur aus der Kenntniß unserer politishen Bedeutung, unserer Stdrke, unseres Vermögens und aus der Begeisterung für die großen Eigenschaften der ausgezeihnetsien Männer der Nation entstehen. Dies zu bewirken, is der Zweck des vaterländischen Werkes, welches vor uns liegt, und darum sichen wir nicht an, im Namen aller Vaterlandsfreunde der Redaction der Borussia für die Förderung jenes Zwecks unseren Dank zu sagen, und ihr Werk Allen zu empfch-= len, welchen es darum zu thun ist, sh über Geschichte und Zu- stände des Vaterlandes das Wissenswürdigste in meistens gediege- ner, gedrängter und angenehmer Form zu eigen zu machen. -

A Leipzig, 25. Dez. Auch in diesem Winter finden wieder mehrfache Vorlesungen „vor einem gemishten Publikum-/ statt, wie sie in Leipzig schon seit langen Zeiten üblich sind. Denn schon Plet- ner hielt solche Vorlesungen, namentlih über Anthropologie und \o-

enannte „Lebens-Philosophie//, d. h. Anwendung der Philosophie aufs eben, und sein Soganter Vortrag zog eine erstaunliche Anzahl von Zuhörern aller Stände, besonders viele vornehme Fremde und sogar (in der Kriegszeit) viele Offiziere in diese Vorlesungen hinein. Auch Krug trug manche Theile seiner Phflosophie, insbesondere seine philo- opbis en Vorlesungen für Gebildete, auf diese Weise vor. Jn \pd- teren Zeiten las Heinroth regelmäßig über Erziehung und Fhnliche Gegenstände von allgemeinem Fnteresse. Astronomische Vorlesungen für eine Versammlung von Laîen haben ebenfalls ziemlich re elmßig stattgefunden. Seit mehreren Fahren sind besonders die ortrâge Wachsmuth's über efnzelne interessante Particen der Geschichte von einem zahlreichen und gewählten Publikum besucht. Neben ihm lesen in diesem Winter Dr. Weinlig über SMANDIORR Dr, Fink úber Ge- schichte der Religion. Auch der hiesige Literaten-Verein, (ein Verein von Schriftstellern und anderen Literaturfreunden , der sich vor etwa cinem Jahre bildete und als dessen Zweck: Wahrung der Jnteressen der Literatur ausgesprochen is) hat den Versuch gemacht,. Vorlesungen über allgemein wichtige und entsprechende Themata vor einem ge- mischten Publikum, unter dem Namen literarische Abend-Unterhaltun- gen, zu veranstalten. Die erste dieser Unterhaltungen fand am 5. De- zember statt und war von ungefähr 200 Personen besucht. Sie um- faßte Vorträge Über: den Einfluß der Philosophie in Deutschland auf Staat und Gesellschaft, von Prof. Biedermann; arme Poeten , von Dr, Laube; Gemeindewesen und Gemeinde-Verfassung, von R. Blum ; die Stellung der Frauen in der Gesellschaft, von Dr. Kaiser; Humor und Wiß, von Dr. Herloßsohn. Brie nlich werden künftig solche literarische Abend-Unterhaltungen regelmäßig stattfinden. er Ertrag derselben fließt in einen Unterstußungs-Fonds für hülfsbedürftige Li- teraten, dessen Gründung von dem Vereine ausgegangen ist.

Die hier erscheinende Deut sche Monats\chrift für Lite- ratur und bffentlihes Leben, herausgegeben vom Professor Biedermann, geht mit dem neuen Jahre in den Verlag von Meyer und Wigand über und erfährt in Format, Umfang und Ten- denz Mi unerhebliche Erweiterungen. Namentlich wird ibr ein literarisher Monatsbericht beigegeben, welcher alle allgemein wichtige und interessante Novitäten, sogleih nah ihrem Erscheinen, in kurzen, prägnanten, Standpunkt und Fina angebenden Anzeigen bekannt machen soll. Von den belletristishen Journalen geht die Zeitung für die legte Welt, welche bisher von G. Kühne geleitet ward, in die Hände Laube?s über, wird gleichzeitig glänzender ausgestattet und mit artistishen Beilagen geschmüdckt; Laube will das Blatt zu einem rein ästhetishen machen, die olitik, in welche das- selbe jeßt durch Notizen, Korrespöndénzen und dergleichen dfters hin- übershweifte, gänzlich gus teßen, und ‘dagegen in größeren Ueber- blicken und leitenden * rfi clit eke! \élbsiständige, ünbefangene und gründliche literarische ' Kritik! ins Leben. rufen. Laube hat {on ein- mal 1833—34 die Elegnnteigeleikez, and ihr damals eineit bedeu- tenden Aufschwung verllehem 5; ch4. e ; ;

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Dauer der Fahrten auf der Berlin - Anhaltischen Eisenbahn vom 17. bis incl. 23. Dezember 1842,

1) Zwischen Berlin und’ Cöthen.

Personenzug, Güterzug. kürzeste Dauer .…. 4 Stunden 57 Minuten. 5 Stunden 20 Minuten. längste I O 45 - 6.» 45 - mittlere - ...5 L 14 & 5 - 54 -

2) Zwischèn Cötlien und Berlin: kürzeste Dauer .…. 4 Stunden 44 Minuten. 5 Stunden 28 Minuten; längste * ie A4 44 4 Ops 9 - mittlere - „..4 - Od 5 - 46 -

Berlin-Stettiner Eisenbahn. Section Berlin-Angermünde,

Frequenz in der VVoche vom 418, bis incl. 24, Dezember 1842 3428 Personen,

Meteorologische Beobachtungen.

1842, Nachmi Abends Nach einmaliger 27, Dez. 6 Ube. 2 DRd 10 Ubr. Beobachtung.

Luftdruck .… . |334,39" Par. [334,26"" Par.|334,28" Par.| Quellwärme 7,1° B. Luftwärme .…. |-+ 1,7° R. |+ 1 a 2,6° R.| Flusswärme 1,6° R. ‘Thaupunkt .…. |— 0,8® R. |+ 1,2° R. 0/2° R. | Bodenwärme 44° R. i 70 pCct. S1 pct. | Ausdünstung 0/015 Rh, bezogen. heiter. Niederschlag O. z SW. SW. Würmeweehsel +-6/1° Wolkenzug WSW. -+ 0,9° g. Tagesmittel: 334,31" Par.… +3,3* R... +4-0,3° R... 77 pCt. WSW.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 24. Dez. Niederl. wirkl. Sch. 627. 62 do. 1015, Kanz-Bill. —. 6% Span. 185. 3% do. —, Pas. —. Ausg. —. Zinsl. —, Preuss. Präm. Sch. —. Pol. —. Oesterr. 1087.

Antwerpen, 23. Dez. Zinsl. 44. Neue Anl. 183.

London, 23. Dez. Cons. 3% 93. Belg. 102. Neue Anl. 184. Pas- sive 4. - Ausg. Sch. 10%. 24% Woll. 52%. 6% 1004. 52 Port. 383. 32 23. Engl. Russ. 1125. Bras, G94. Chili 74. Columb. 212. Mex. 313. Peru 177,

Paris, 23. Dez. 6°; Rente fin cour. 118. 95. 32 Rente fin cour. 78, 65. Anl. de 1841 —. 5%, Neapl. au compt. 106. 35. 5% Span. Rente 24. Pass. 4.

Wien, 23. Dez. 5% Met. 110. 4°, 1015. 32% 77. 212 —. 15 —. Bank-Actien 1618. Anl. de 1834 1435. de 1839 1115.

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 29, Dez. Jm Schauspielhause: Der Ball zu Ellerbrun. Hierauf: Jch irre mich nie.

Freitag, 30, Dez. Jm Opernhause: Auf Allerhöchsten Be- fehl. Zum erstenmale: Die Tarantel, pantomimisches Ballet in 2 Abth., von Scribe und Coralli, Musik von Casimir Gide. Für das Königl. Theater eingerichtet von Dlle, Fanny Elßler., Die neue Decoration im zweiten Aufzuge ist von C. Gropius. Vorher: Der Jurist und der Bauer, Lustspiel in 2 Abch,, von, Rautenstrauch.

Zu dieser Vorstellung sind nur noch Billets zum dritten Range 15 Sgr., zum Parterre à 20 Sgr. und zum Amphitheater 10 Sgr. zu haben.

Die zu dieser Vorstellung bereits gekauften, bezeichneten Opernhaus: Billets bleiben zu Frelita werden die dazu noch zu verkaufenden Billets mit zeichnet seyn. j

Im Schauspielhause: 1) Une position délicate. 2) Oscar, ou: Le mari qui trompe sa femme.

Sonnabend, 31, Dez. Jm Schauspielhause: Die Schwestern von Prag, fomisches Singspiel in 2 Abth,, von Wenzel Müller. (Neu einstudirt.)

à à mit Donnerstag gúltigz auch onnerstag be-

Königsstädtisches Theater.

Donnerstag, 29. Dez. Zum erstenmale: Glúck, Mißbrauch und Rückehr, oder: Das Sibeinons des grauen Hauses. Posse mit Gesang in 4 Akten, von J. Nestroy. Musik von A. Müller.

Freitag, 30. E Vorstellung der Kaiserlich Russischen Pan- tomimisten, Herren Gebrüder Lehmann, in 3 Abth. Zum ersten- male: Der dicke Lord Plumpudding. Komische Pantomime in 2 Akten. Vorher: Lucifer und der Küper. Hierauf: Jnterme 0's, und: Der Negertanz. Vorher: Das Ehepaar aus dèr alten Zeit. Lokaler Scherz in 1 Aft, als Vaudeville behandelt von L, Angely,

Sonnabend, 31, Dez. (Jtalienische Opern - Vorstellung.) Lucrezia Borgia. (Sga, Assandri: Lucrezia Borgia, Siga, Zoja: Maffeo Orsini.)

Dem heutigen Blatte der Staats-Zeitung liegt" der Titel für den laufenden Jobraang bei,

Verantwortlicher Redacteur Dr, F, W. Zinkeisen. Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober= Hofbuchdrueret.

Allgemeiner Anzeiger für die Preuftischen Staaten.

Bekanntmachungen.

Wenn über das Vermögen des Kaufmanns und Seifenfabrikanten Fohann der förmliche Konkurs erdfffnet worden, o

mit ; Rechtsgrunde Lokalen à Stúck 1 Pf alle diejenigen, welche aus irgend einem Rechtsgrunde Frachtbriefe 10 Stü für 1 Sgr., und das|Y

an den genannten Gemeinschuldner oder an dessen Vermögen und namentlich an das dazu gehbrige, in|- der Böttcher-Straße hierselb belegene, sub Litt. C. A fatasirirte N tun ose uO Forderungen zu machen berechtigt sind, hierdurch auf- gefordert, solche in nachstehenden Terminen, als a m|das Exemplar. 9. oder am 19, Januar, oder endlih am

vollständige

den und zu bescheinigen ,

oder zu erwarten , daß sie durch das am 15. j E

Diät zu publizirende Präklusiv - Erkenntniß werden scheinigung ertheilt, und der Abholer des } ein von unserer Güter- Expedition abge- stempeltes gleichlautendes Duplikat des Anmeldezettels

präkludirt und von aller Theiln i - [sh dur fursmasse ausgeschlossen Tbeilnahme an dieser Kon- |sch durch

Stralsund, den 19. Dezember 1842. Verordnete zum Stadtkammergericht. S.) Erich} n, ch

legitimiren.

44

Berlin Anhaltische Eisenbahn. sererseits 6 Pf. Vom ersten Januar k. J. ab werden wir die|bolén vom B An- und Aren der auf unserer Eisenbahn zu trans-|Bestimmun portirenden Güter nah und von dem hiesigen Bahn-| Vom 4. hofe selbs Übernehmen. Sowohl in der Güter-Expedition auf dem Bahnh fee als an den nachstehend verzeichneten 7 Often in der Stadt werden Anmeldungen zur Abho-

Mehl

6) Jüdenstraße Nr. 34 bei Herrn W. F. Meyer, 7) Wallstraße Nr. 13 bei Herrn Aug. Sanne. Die gedruckten Zettel zu diesen Anmeldun-

; De gem ele uen unsevt isenbaluge « Y nd [10wo r Personen - Beförderun a er- 2 Ae Bo Equíipagen- und Vieh-Tranbport, à 4 Sgr.

Gegen abgeliefertes Frachtgut im Anmelde-Büreau : wird Leich vom Fnhaber des leßteren das gleihlau- O, 0 tende Duplikat des Anmeldezettels ausgehändi

ahnhofe, leßteres des Reglements. anuar f. ab werden auch außer reinen A E ges folgende Artikel :

e ben, Oel, Spiritus un T

e ck br

/ so wie

antUts abliefern zu lassen. uts muß: N Signalement des 2c.

Geburtsort: Ballenstedt;

vergütigt, und eben so für Ab- | Kinn: rund; Bart: blond und \{chwach; N jedoch nah näherer ten (ark; besondere Kennzeichen: spricht langsam, 3 Thlr

die Stimme is quäkig.

etalle,

in gan lung von Frachtgut, welches mehr als 1 Cent- L Lie. für Auf- und Abladen) von den Stationen Entfernung getragen hat.

ner wiegt, angenommen werden, nämli erlin,

“D große Seledrichsfieaße Nr. 66 bei n eyerho

2 Big ZuE n A Pet Ba

3) Thierarzneishul-Plaß Nr. 1 bei Herrn F.

4 Ee Promenade Nr. 5 bei Herren Enke u. Saal,

5) Alexanderstraße Nr. 45 bei Herrn A.. Legeler,

Jüterbo itt Aer Th. jauf die jienseitige Bahn nad Magd d e Deigu zig und Halle (ohne Umladen in erlin, den 20. Dezember 1842. Direction der Bev in - Anhaltischen Eisenbahn-

j S t e Der Brauergesell Gustav Hampel hristian Hoßfeld hierselbst]sgen werden vom 29sen d. M. an zu haben seyn in R 1e SBno fe E e Derd 2 N dil E ristian Hoßfe erse H . M. erzogl. Oberhofe verübten sehr bedeutenden Dieb- werden [unserer Güter=- Expedition und in den angegebenen fibles von Saat und Lein dringend verdächtig. Derselbe hat sich kurz vor der Ermittelung dieses erdachts von hier entfernt, hat am 19, November d. J. Bernburg passirt und sein Wanderbuch am M 1841 ee uy sren E s Jntuï Alet Duntcker, a nun an der Wiederhaftwerdung des Fnkul- Ó F paten sehr viel gelegen ist, so werden alle Polizei- Königl. Hof-Buchhändler in Berlin, Franz. Str. 21, C [Behdrden des Ju- und Auslandes ergebenst ersucht, Güter-Posten, welche nicht mehr als 1 Cent-|auf denselben besonders in Brauereien und Brenne- 2. Februar 1843, Nachmittags 3 Uhr, auf hiesi-|ner wiegen, werden niht dur unsere Gespanté] eien a

ger Weinkammer entweder persdnlich oder durch ge-|aus der Behausung der Absender abgeholt, wohl aber

nügend legitimirte Bevollmächtigte gehörig anzumel-|in den bezeichneten- Lokalen angenommen. Gegen jeden Anmeldezettel wird eine vom Fnhaber ebruar 1843 in dfentlicher|des Annahme-Büreaus unterschriebene Empfangs-Be-|

ten, ihn im Betretungsfalle arretiren und Die: ¿ gege Erstattung der Kosten unter sicherer Bedeckung |H e ge Ische Philoso P hie.

Ballenstedt, den 25. Dezember 1842.

‘Herzoglich Anhaltisches Fustizamt. Hempel.

Hampel.

Familienname: H ampel; Vorname: Gustav;

Es onat: O Zuf T Mt:

ahr onat; Grdße: 5Fuß 3—4 Zoll ; 4 f S R

d! Gewerbe: Brauer und Brenner) Haa re: bellbraun; der Buch-, Kunst- und Musikalien Handlung von

- 2 Stirn: breit; Augen: blau; Gesicht : voll und rund ;

Für jeden Centner Gut, welchen ein Absender auf | Gesichtsfarbe: gesund und etwas roth; Gestalt : un-

seine Kosten nah dem Bahnhofe sha}t, werden un- Get farbe: 9 etwas aufgeworfen ; 3

Bekleidung: Derselbe besaß einen blauen Tuch- oberrock, etwas abgetragen, graue Plúshmübe, hell- Fa erbot) in Stä- graue Tuchbeinkleider, ein gemustertes Halstuch von

e

g en Wagenladungen à 1 Thlr. pro Meile (und Ungewig: b Derselee dies SIRaN TER e bei seiner wird von Reniahr 1843 an allwdchentlih stechen.

Etwas über Deutschlands Heer-, Wehr- und Soldatenwesen. geh. 15 Sgr.

Eine Stimme über das Deutsche Postwe-

sen mit Berücksichtigung der Porto -Ermä-

Pigungs-Frage. ech. 6 Sgr.

Leipzig, im Dezember 1842. Robert Binder.

E Ballenstedt

Bei exander

erscheint so eben : G. A. GABLER.

BEITRÄGE zu ihrer richtigeren Beurtheiluug und VVürdigung. Erstes Hest.

gr. 8. Gehestet 1% Thlr.

Musikalien- Leih - Institut

Ed. Bote & G. Bock, Jägerstrasse No, 42, Ecke der Oberwallstralse, Miet di Abonnement für 3 Monat 1 Thlr. 15 Sgr, Mit hne: gesund; | er Berechtigung, . für den ganzen gezahlten Musikalién als Eigenthum zu entnehmen, Ausführlicher L gratis. Für Aus- wärtige die vortheilhastesten Bedingungen.

aje: Un- [Betra

n, jedoch ist Die Biene

Die Biene bittet sie für keine Wespe zu balten denn eben gegen Wespen zieht sie ins i s 3

deburg, Leip- dthen) hergeben |

Literarische Anzeigen.

Ein polytechnishes Beiblatt giebt Neues und Nühliches und jedes Postamt u d i BAnTIORd Arie und ers t, in Bun

Gesellschaft, & S0 eben erschien und ist in der Amelang schen |die Amelan g sche Sort,-Bchhdlg. (R, Gärtner),

râthig :

ort.-Bchhdlg. (R. Gärtner), Brüderstr, 11, vor-[Brüderstr, 141.

Allgemeine

__Preußische Staats-Zeitung.

Ne 361.

Berlin, Freitag den 30% Dezember 1842.

Inhalt.

Amtliche Nachrichten.

Fraukreich, Paris. Errichtung eines Conseil privé, Briefe aus Paris. (Erläuterungen zu der Ordonnanz über die Errich- tung eines Conseil privé. Stimmung in Betreff der Besißnahme der Marquesas-Fnseln.)

Großbritanien und Jrland. London. Armee - und Marine- Beförderungen. Depeschen an Stratford Canning. Resultat der City- Gemeindewahlen. Nothwendigkeit einer Reform des Irländischen Pachtwesens. Feuersbrun| in Liverpool. Ver-

e .

Dänemark, Kopenhagen. Die Abschaffung der Frohndi nie. Kapellmeister Gläser. 2 Fütländische Previn ald Dänische

Nationalität in Schleswig. Deutsche Bundesstaaten. Schwerin. Landtags-Abschied. ben aus Wien. (Gewerbliches.)

Hamburg. Der f ERen. Verbot eines benachbarten Blattes.

Desterreich. Schre

Schweiz. Basel.

Spauien, Madrid. Programm des Corresponsal. Bar- celona, Der Regent. Briefe aus Paris, (Die städtischen Wahlen zu Barcelona; Aufbau der Citadelle ; General Seoane; die Sache Lefebvre's. Die Anerbietungen des auses Baring Svantfch? Gel Lie zu Almaden; Herr Guizot und der

e Ge râäger.

Türkei. Konstantinopel. Veränderte Ansicht des Französischen Gesandten in Pejus auf Serbien, Die Syrische Frage. Neue Unruhen in Syrien.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. Schreiben aus N e w- York, (Einwendungen gegen Präsident Tyler's Ansichten über den Tarif; Reform der sozialen Verhältnisse; General Cass als Kandidat der Präsidentschaft.)

Mexiko. Schreiben aus Paris. (Unterhandlungen zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten; Tarif- und Bank- Reformen ; Con- ducta ; Expedition segen Yuecatan ; Tumult zu Austin wegen Ver- legung der Texianischen Regierung nah. Galveston.)

Inland. Düsseldorf. Anwesenheit Fhrer Kdnigl. Hoheit der Prinzessin Albrecht.

Amtliche Uachrichten.

Kronik des Tages.

Se, Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Königl. Bayerischen |Finanz- Minister, Grafen von Seinsheim, den Rothen Adler-Orden erster Klasse in Brillan- ten; dem Königl. Bayerischen Kammerherrn und Regierungs- Rath, Freiherrn von Welden, dem Königl, Bayerischen Kam- merherrn, Vicomte de Veaublanc, so wie dem Königl. Bayeri- \chen Kammerherrn und Hauptmann im Jnfanterie-Leib-Regiment, i Zollern, den Rothen Adler-Orden dritter Klasse zu ver- elhen; und

Den Kreis- Deputirten und Rittergutsbesißer von Seeckt auf Nepzin zum Landrath des Kreises Greifswald im Regierungs- Bezirk Stralsund zu ernennen.

26 Königl, Hoheit der Prinz Karl is nach Selow ab- gereist,

Bekanntmachung,

Vom (1. Januar 1843 ab werden die zwischen Berlin und Breslau coursirenden täglichen Reit -, Schnell - und Personen: Posten aufgehoben und von demselben Termine ab eine t lie Reit -, Schnell- und Personen : Post zwischen Frankfurt a. d. O. und Breslau eingerichtet werden. Die Reit - und Personen-Posk wird nach Ankunft des am Morgen, die Schnellpost nah Ankunft des am Abend von Berlin abgehenden Personen - Dampfwagen- Zuges in Frankfurt von dort abgefertigt werden, Die Ankunft der Posken am Bestimmungsorte erfolgt in resp. 18, 24 und 30 Stunden.

Auf der Tour von Breslau nah Frankfurt wird die Reit-

post mit der Schnellpost vereinigt und geht um 5 Uhr Nachmit-

tags, die Personen-Post aber um 10 Uhr Abends von Breslau ab. F f Nes Maß abe der obigen Beförderungs-Fristen schließt sih È die Schnellpost in Frankfurt an den Abends und die Personen- F ; die auf na vermehrten Portefeuilles hätten vier neue politi-

: che Notabilit

und so die ministerielle Majorität mittelst der Unterstüßung

Post an den Morgens abgehenden Personen - Dampfwagen - Zug nach Berlin.

Die Abfertigung der Schnell- und Reitposken nach Hamburg |

erfolgt vom 1. Januar f, ab von hier um 105 Uhr Abends, und H Lf zufolge die mit dem um 9 Uhr 40 Minuten eintreffen- den Dampfwagen - Zuge von Frankfurt ankommende Korrespon-

ittelbar Weiter-Beförderung na am- |& N e E O ü L ON.O FSdrohte mit seiner Dimission,

burg 1c. erhalten. Die Personengeld-Säßte sind bei den neuen Posten unverän- dert geblieben. Berlin, den 28, Dezember 1842. General - Posk-Amt. von Nagler.

Zeitungs -UÜachrichten. | Ausland. Frankreich.

Paris, 24. Dez, Jn dem heutigen Moniteur befindet sich der nachstehende Bericht des Conseils - Präsidenten an den Mie pas rnennung eines Geheimen Conseils (conseil privé) betreffend :

„Sire! Es kann nur dazu beitragen, den Glanz des Bes lichen Thrones und die Autorität unserer Institutionen zu erhd: hen, wenn diejenigen Männer, die dem Könige und dem Lande

so bedeutende Diensle geleistet haben, Ew. Majestät durch ihre Stellung und ihre Pflichten auch fernerhin verbunden blei und sich auf Zhren Wink ‘um den Thron versammeln können. In allen wohlgeordneten Staaten hat man dies durch die Errich- tung eines Geheimen Conseils (conseil privé) zu erreichen gesucht, das, ohne Theil an der öffentlichen Verwaltung zu nehmen, oder verantwortlich wie die Königliche Regierung zu Fn, in nöthigen Fâllen eine Anzahl hochgestellter Männer und erprobter Talente um den Thron versammeln würde. Nichts ist übrigens dem Interesse und der Würde eines Staates angemesse- ner, als denjenigen Männern, die ihm in den wichtigsten Angelegenheiten treu gedient haben, eine Stellung zu sichern, die dem Range, den sie bekleideten, an emessen is, Das Vergessen geleisteter Dienste ziemt sih nicht für eine große Nation und eine weise B und sie ehrt sih nur selbs, wenn sie mit Unparteilichkeit die Verdienste und die Ergebenheit ihrer Die- ner ehrt. Die Maßregel, welche ih die Ehre vorzuschlagen habe, erscheint den Ministern Ew. Majestät als eine natürliche und nüs- liche Ergänzung des Regentschafts:Gesezes. Wenn Ew. Majestät diese Maßregel genehmigt, so bitte ih um die Vollmacht, von den Kammern in der bevorstehenden Session die nöthigen Mittel zu verlangen, welche zur Ausführung des gedachten Planes noth- wendig sind. aris, 23, Dezember 1842, (aez.) Der Herzog von Dalmatien.“

Diesem Berichte folgt die nachstehende Königliche Ordonnanz :

„Art, 1. Alle diejenigen, welche dem Staat während ihrer Verwaltung bedeutender Civil: und Militair - Aemter wesentliche Dienste geleistet haben, können von Uns den Titel und den Rang eines Staats-Ministers erlangen,

„Art. 2. Nur diejenigen, welche einem der nachstehenden Aemter vorgestanden haben, können zu Staats-Ministern ernannt werden: Minister Staats - Secretair, Kanzler von Frankreich, Präsident der Pairs - oder Deputirten - Kammer, Marschall von Franfreih, Admiral, Gesandter, Großkanzler der Ehren-Legion, er- ster Präsident oder General-Prokurator beim Cassationshof, erster Práâsident oder General : Profkurater beim Rechnungshof, Vice- Präsident des Staats-Raths, Gouverneur der Jnvaliden, Gene- ral-Geuverneur oder Befehlshaber einer Armee, Ober-Befehlshaber der National - Garde der Seine, erster Präsident oder General- Prokurator beim Königlichen Gerichtshof zu Paris.

„Art. 3, Wenn Wir es für nöthig erachten, ein Geheimes Conseil um Uns zu versammeln, so wird solches aus den Prinzen der Königlichen Familie, die das majorenne-Altèr- erreiht-haben; aus den inistern im Amte und -aus denjenigen Ministern, die Wir durch einen besonderen Aufruf zu Uns beschieden haben, zu- sammengeseßt seyn.

„Art. 4, Unser Conseils : Präsident und Unser Großsiegel- bewahrer sind, Jeder für den ihn betreffenden Theil, mit der Aus- führung der gegenwärtigen Ordonnanz beauftragt, die in das Bülletin des Lois eingerückt werden soll. ;

Gegeben Paris 1c. 2c.

(gez) Ludwig Philipp. (gegengez.) Der Herzog von Dalmatien.“

Es heißt, daß der Prinz von Joinville am 1. Januar k. J. zum Contre-Admiral ernannt werden wird.

Man bemerkt, daß die Mitglieder des Kabinets seit einigen Tagen „einzeln nach den Tuilerieen berufen werden, wo sie mit dem Könige konferiren, Es herrscht überhaupt eine große Be- wegung in den Ministerial:Büreaus.

Gutenberg's Statue soll in den Sälen der Königlichen Petro E ae werden.

in Zournal meldet als Gerücht, daß Madame Lafarge aus dem Gefängniß in Monepellier En 5 E

O Paris, 24, Dez, Als vor einem Jahre Herr Guizot wahrnahm, daß die Diskussion der Adresse stürmisch ausfallen

Sache des Kabinets zu gewinnen.

Flektes des Herrn “ite das Budget

L würde, hoffte er durch eine Vermehrung der Minister: Departements

mehrere einflußreihe parlamentarische Motabilitäten für die

n. Zu den gegenwärtigen Mini- sterien sollten vier neue Portefeuilles hinzufkommen, nämlich die der Kolonieen, des Kultus, des Ackerbaues und der Polizei, welche für jeßt noch integrirende Theile anderer Ministerien bilden. Durch

ten der Kammer den Eintritt ins Kabinet erhalten

‘ihrer respektiven Freunde verstärkt.

Allein Herr Humann, der ¿ verstorbene Finanz-Minister, Sa 5

der durch die Did des Mo ¿ S He um beiläufig eine halbe illion jährlich vermehrt sah, erhob sich gewalti Va geiién N lane beharren wollte, Herr Humann hatte si als Haupt-Aufgabe vorgeseßt, Idie durch die ungeschickte Verwaltung des Herrn Thiers in Un- Zordnung gebrachten Finanzen wieder zu regeln, wozu vor Allem nothwendig war, in den Einnahmen und Ausgaben des Staates #ie volll’ommene Balance herzustellen. Das Vorhaben des Herrn A: E T V cped a Mes N nachdem ohnehin da udge r das Jahr ein Defizit von mehr als Bere Bu B neen. S M. y err Lacave- Laplagne, der Nachfolger des Herrn umann, bekämpfte aus ähnlichen Gründen den Vorschlag, A deiv: auf anderem Wege zur Verwirklichung zu fommen scheint, ohne da- durch den Staatsscha sonderlich zu belasten. Statt der Bildung vier neuer Portefeuilles {lug Herr Guizot die Wiederherstellung der früher bestandenen Ministres d'état vor, die von den eigent- lichen Ministern dadurch sîch unterscheiden, daß sie nicht die Ge- schäfte leiten, sondern nur als berathender Körper bei außerordent- lichen Angelegenheiten unter dem Vorsiß des Königs oder des Conseils: Präsidenten fungiren. Mit der Würde der Ministres d’état, welche, so zu sagen, eine Art Privat - Conseil des Königs bilden, ist zwar ein jährliches Gehalt verbunden, das aber erstens nur auf ein Viertel des Gehaltes eines wirklichen Ministers

wenn man bei dem

reduzirt werden soll und zweitens, da vor der Hand nur wenige

Ernennungen gemacht werden sollen, bei weitem keine so großen Auslagen als die Kreirung von vier neuen Portefeuilles verur- sachen, sondern das Budget um etwa 150,000 oder 200,000 Fr. vermehren fann. Dies zur Erläuterung der Bedeutung der Kd- niglichen Ordonnanz, welche Sie in dem heutigen Moniteur finden. (Vergl. oben.)

77 Paris, 24. Dez, Die Lorbeeren Englands lassen die ehrgeizigen Franzosen nicht schlafen. Man hat hier den Britischen Krieg gegen China nah seiner Veranlassung, seinen Mitteln und seinen Zwecken bitter und schonungslos getadelt, aber jebt, da er beendigt und mit Erfolg gekrönt ist, beneidec man die Briten um den dadurch erworbenen uhm und Einfluß. Ja, es fehlt wenig daran, daß auch die gescheiterte Unternehmung der Engländer ge- gen Afghanistan den Neid der Franzosen erregt, deren Phantasie von dem romantischen Schimmer eines heroischen, wenn auch un- glücklihen Feldzuges in den geheimnißvollen Gebirgen Hochasiens geblendet wird. Was is neben einem solchen Glanze die Erwer- bung eines unbedeutenden Archipels in der Súdsee, die nicht ein- mal einen Kanonenschuß gekostet hat, fondern auf die friedlichste Weise von der Welt vor sich gegangen ist! Die Franzosen sehen das ihnen von der Regierung gemachte Geschenk der Marquesaë- Inseln, seitdem es ihnen eingefallen, dasselbe mit den Erwerbungen der Engländer in China zu vergleichen, nur mit halb verächtlichen, halb zornigen Blicken an, und es is für die Unbetheiligten höchst belustigend, die kleinen Wirkungen ihrer Scheelsucht zu beobachten, Der Presse werden durch ihre úble Laune die beißendskten Späße Uber die neue Acquisition Frankreichs eingegeben, die, wenn man {hren Worten glaubt, niht werth war, daß man sich danach büte. Welche Sarkasmen gegen den armen König Yotete, der sich aus Furcht vor einer Strafpredigt des Admirals Dupetit-Thouars in einem Busch verskeckt! Eine von solchen Umständen begleitete Er- oberung ist, da sie mit den Kriegsthaten der Engländer gegen den Beherrscher des himmlischen Reichs zusammenfällt, mehr geeignet, den Französischen Ehrgeiz zu beleidigen als ihm zu \ch{chmeicheln,. Seltsame Ausartung einer s{ónen Eigenschaft! So leidet die Französische Eigenliebe fast alle Tage an einer brennenden Wunde, die ste sich selbsk schlägt.

Großbritanien und Jrland.

London, 24. Dez. Die Hof-Zeitung meldet die Er- nennung des Generals Marquis von Anglesey zum Oberst des 7ten leichten Dragoner-Regiments, an die Stelle des verstorbenen Lord Hill, und des General-Lieutenant Sir James Kearney zum Oberst des“ Köitiglichén Gardë-KavalleriéeRegiments, an“ die Stelle des Marquis von Anglesey. Auch enthält dies Blacc die Anzeige einer Reihe von Beförderungen, die in Folge der siegreichen Operationen der Britischen Armee und Marine in Afghanistan und China vor- genommen worden sind, Jn der Armee gehen dieselben vom Major- S u Obersken-Range, in der Marine vom Lieutenant bis zum

apitain,

Der Standard meldet, daß vorgestern ein Courier mit In- ffructionen Über die Serbische Frage an Sir Stratford Canníng von London abgegangen sey, und fügt hinzu: „Ob diese Differenz mit oder ohne Anwendung extremer Maßregeln ausgeglichen wird, muß nicht wenig davon abhängen, welche Beweggründe Rußland in der Wirklichkeit hat, seine Forderungen auf eine so peremtori- sche Weise vorzubringen,“

Am Mittwoch haben die alljährlichen Wahlen der Mitglieder des Gemeinderaths von London stattgefunden. Jn den meisten Wahlbezirken wurden neben der Einkommen-Seteuer die slreitigen Handels ¿ Fragen, namentli so weit sie die Korngeseße betreffen, zum Prüfstein für die Kandidaten gemacht, und in fast allen Be- zirken haben die Freunde der Handels-Freiheit den Sieg davonge- tragen, Der Globe hält daher den von Herrn von Raumer ver- kündeten Zeitpunkt, in welchem die Korngeseße mit Zustimmung oder wenigstens durch Acquiescenz der Grundeigenthümer und Pächter selbst würden abgeschafft werden, für nahe bevorstehend und glaubt dem Ministerium Peel selbst wenigstens theilweise es zuschreiben zu müssen, daß das Herannahen dieses Zeitpunktes beschleunigt worden sey; ein Lob, dem jenes Blatt in- deß nur negativen Werth beigemessen sehen will, denn es motivirt dasselbe durch die Behauptung, daß das Ministerium Peel durch seine halben Maßregeln fommerzieller Reform die Schwächen des Monopol - Systems klarer ans Licht gestellt habe, als dies von den eifcigsten „Freunden der Handels : Freiheit durch bloße Darlegung von Gründen hätte geschehen können, Der Toryistische Morning Herald möchte dagegen das für das Mi- nisterium ungünstige Wahl-Resultat in der City dem Widerwillen gegen die Einfommen-Steuer allein beimessen und ergeht sich bei dieser Gelegenheit in dem heftigsten Tadel der neuen Steuer. Diesem Tadel láßt zwar der Globe volle Gerechtigkeit widerfahren, macht aber zugleih bemerklich, daß in allen Wahl - Distrikten nicht die Einfommen- Steuer allein , sondern ganz in demselben Maße das La ra f pot System die entschiedenste Opposition gefun-

en habe,

Die Times erklärt jeßt geradezu, wie schon erwähnt, das ge- genwärtige Pachtsystem in Jrland für den Hauptgrund aller Ruhe- stórungen und aller Mord-Anfälle. Der Grundbesißer verpach- tet namlich sein Land in großen Parzelen an Mittelsmänner, von denen es dann wieder in unendlich kleinen Theilen an einzelne Un- kerpachter abgelassen ivird, von denen jeder kaum so viel Grund und Boden erhält, daß er in günstigen Jahren den Pachtzins er- \{ioingen und so viel erúbrigen kann, um sich und seiner in der Regel zahlreichen Familie die allernôthigste Kleidung und Nah- rung, leßtere meistens Jahr aus Jahr ein in Kartoffeln bestehend, anzuschaffen. Jn der Regel weiß sich der Mittelsmann dur den möglichst hohen Pachtzins zu decken, den er den Uncterpächtern, und sollten sie auch dabei ganz zu Grunde gehen, abzwingt. Triffe es sich aber, daß es ihm selbst unmöglich wird, den von ihm stipulirten Pachtzins dem Grundbesizer zu entrichten, so ist die Folge davon, daß nicht nur er aus der Pacht getrieben wird, sondern mit ihm zugleich die große Masse der Unterpächter, die ihre Landparzelen nur von ihm in Pacht gehabt haben, Den