1909 / 92 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 20 Apr 1909 18:00:01 GMT) scan diff

Reals und Ober-

lm Shuljahre Symnasial- dvina al, realshul- Abiturtienten

O 66,72 67,98 68,89 901 54,82 65,41 62,40 1902 55,23 65,63 66,33 4 58,50 64,62 64,62 0s 58,01 61,16 62,71 905 55,69 64,74 61,36.

In H Zur Arbeiterbewegung. S annover sind 200 Klempunergehilfen un n- gellateure in den a Crirétent Si fordern, der „Köln. “grtfolge, eine Erhöhung des Stundenlohns auf 65 -§.

Zeitun, Wünchen-Glad bach meldet die „Frkf. Ztg.“, daß bei der {ändig „Gladbacher Merkur“ \ämtlihe Seßer und Drucker aus- d sind, weil seit Monatsfrist kein Lohn ausbezahlt wurde. nah ‘ee albstand der Mannheimer Shuhmahergehilfen ist baben emselben Blatte beendigt. Die beiderseitigen Lohnkommissionen veste auf eine mäßige Lohnerhöhung geeinigt. Die Arbeit wurde

fu wieder aufgenommen, *

Wohlfahrtspflege.

Sugend i Jugendgerichte. 4 E L vogerihte wurden für Deutschland zuerst am 1. Januar R in Cöln, Stultgart E N nachdem bereits vor- tingeewissermaßen als Vorläufer der eigentlichen Jugendgerichte, in rügt ecinischen Orten eine vorunundsaftlide Mithilfe und eine Be- ‘U P oung erzteherisher Grundsäte bei der Aburteilung von Vergehen nh uie een JIugendlicher Plag gegriffen hatte. Obgleich nun au jeßt dey E t die Errichtung von Jugendgerichten obligatorisch ist, vielmehr do sanessen der zuständigen Gerihtbehörde überlassen wird, hatten e Gun im Laufe eines Jahres über 60 deutsche Städte und größere ahmung Sendgerihte eingeführt. Diese fast beispiellos shnelle Nach- dethalt tiner amerikanischen Rechtteinrihtung in Deutschland konnte Jahren y olgen, weil das Gebiet der a in den leßten arbeitet n seiten opferwilliger Männer und Frauen sehr energisch be- Maßen ej dden war. Die Einführung der Jugendgerichte war gewisser- Erfahru E Folgerung der in der praktischen Fürsorgetätigkeit gewonnenen SprziasqLn Und Einsichten. So mochte si denn au bald für das Autspratitt der Jugendgerihtshöfe eine nähere Fühlung und eine am 16d der in dieser Frage wirkenden Faltoren erwünsht. In dem deuts : bis 17, März zu Charlottenburg abgehaltenen Erst en Jugendfje Jugend gerichts tage, den die deutsche Zentrale für vinii Atsorge zu Berlin unter Leitun ihres Ne Staats- führun, 2. D, Henttg, veranstaltete, fals dieser Wunsch die Au?s- Fa, n Ueber den eindruck: vollen Verlauf dieses Tages haben die Ptbuisfe # Tageszeitungen lange Berichte geb-aht, Die wichtigiten Er- erg (Bzte erhandlungen faßt der Richter Dr. Marx Lederer in Winter- in ter hmen), ein hervorragender Kämpfer gegen Jugendverwahrlosung, 1909 gtBiener „Zeitschrift für Kindershuß und Jugendfürsorge gend b 4) in folgender Weise zusammen: Die Amtstätigkeit beim ‘inem geridhte- muß einem staatsanwaltschaftlihen Beamten und besond Iugendrichter übertragen werden; bet deren Auswahl muß Und N Ugenmerk darauf gerihtet werden, ob sie Fähigkeit Uage igung zu diesem Amte haben; der Erhebung der An- lige gu stets eine eingehende Erkundung der Persön- oh f t des Beschuldigten und die verständnisvolle Erwägung, tifter?, mit diesem Falle nit lediglih der Vormunds@hafts- Auwa eten folle, vorau8gehen. Die Verteidigung durch v te is möglihst einzuschränken; jedenfalls muß sie Hebun Dwecke der Jugendgeridhte anpassen; sie darf nie er- die Desfe widri g geführt werden. Bei der Hauptverhandlung muß dine lihkeit ausgeschlossen werden; jugendliche Üebel- verden, qu, Vit zu Helden ausführlicher Zeitungsberichte gema@ht Jugend lerögrenze der Strafmündigkeit muß erhöht werden; verhängen @ter muß es vollkommen freistehen, stati Strafe zu tra mahnung (Verweis) zu erteilen, ferner: den Vollzug Hehung dis auszusetzen; der Vollzug der Strafe muß der Er- währt werde) beruzteilten Jugendlidjen muß Rehabilitation l us S muß au dafür gesorgt sein, daß Jugendliche rwahr hrer Unigebung entfernt und in geeigneter Weise t werd Veimen, bei Familien, in Erziehungsanstalten Fendgerihis mun önnen; zur Durführung der Aufgaben des r D muß die verläßliße Mitwirkung geshulter frei- mze Ueber Ne (Vornabme von Erhebungen, Erstattung der en r ernahme der Schußaufsicht) gesichert sein ; deswegen îinat hin [galonen zu freiwilliger Fugendgerictshilfe vom gli subyentioniert werden.

Kunst und Wissenschaft.

lufMeit fi :

j eger für lu ische Forschungen. Für die Mathe Jh Forschungen, die bioEoe Mils R und unbe- G Flug ‘distrierballons auêgeführt wurden, sollen nunmehr auch ma parate dienstbar gemacht werden. Der Direktor der sagte in [hen Anstalt in Göttingen, Professor Dr. Wiechert, Fie über pier Sihung des Niedersäsischen Vereins für Luftihiff-

nf, 51,4 deplanten Versuche fesselnde Angaben, aus denen die Netist, Ph. ch allo

ie folgendes mitteilt: Diz Versuhe mit Draden und igten nur ejn q) Vaben nicht ganz zum Ziel geführt : sie siypten ein Notbehelf. Abgesehen davon, daß die mit Jun-

r ten y t ist trsehenen Draßen sehr schwer zum Aufsteigen zu bringen dele den! Verwzndung Vel GeLUEcibUie iAE Ca gciatOn, oba die Hiesigen Versuchen elektrische Funfen von 13 cm Länge tin Htung de A herabgeholt wurden. inde, ere , Vcteorologichen und luftelektriihen Verhältnisse auf in cten MitzStUndlage zu stellen, hat sich Professor Wiechert nah das Be u Umgesehen und da auch der Aufstteg mittels Ballons säffnungerteih der Gewitterwolken große Gefahr bringt feine Sh big jegt uf die Gleitflieger geseßt. Die dahin gehenden Versuche be wierigyei, oon qutem Erfolge begleitet gewesen. Es ist unter großen sprignnten G1 Slungen, in den lezten Monaten das Modell zu einem un« 5 leitflieger herzustellen, der dem genannten Zweck ent- Slugversuchen legte der Eleitflieger 200 m in m In nächster Zeit sollen die Versuche fortgeseßt ht ind ein nem 40 kg schweren Flieger, der mit Motoren getrieben let dahin di Spanniwette bon 4 m hat. Professor Wiecherts Plan E a Flieger mittels drahtlofer S E ents, Wie „große Höhen zu - bringen und auf elektr fen A zurüdiu lee Ma mittels elektrisher Wellen ge- uh e Förderun, Vaben bet diesem Plan zum Vorbild gedient. Einen WoggAbag E haben diese Versue in Herrn Kcupp von Bohlen tr 16 dafür en gefunden, der einen jährlihen Betrag von zu juSelegenh ¿zur Verfügung stellte, Professor Wiechert machte bei Habel anges noch etnige Mitteilungen über das Ergebnis der Dlttydle unter men luftelektrisGen Forshuygen. Ganz besonders leinenen Batung seines Assistenten, Dr. Gerdien, von hier aus

dens{nur Um nun die Be-

Vorhgtig nfahrten wertvolles Material gel{efert. Es hat A 02A i E eite elektrische Soäiina n! der unteren Luft

D Höhe von 2000 ung von 20 teht M zul ben Meter, in 3000 Da uh bei

tletf der M er mach

en sihelektrishe Erscheinungen bemerkbar. Das Er-

vositld gereaDlungen war die Festfiellun! l Qr 2e Lest decttrir ne G nd, und zwar die Erde negatiy, die Lust Glut ® leitet veCung der neueren Zeit ist au, daß die Luft iw tizie us, 1 - Ladet man einen Körper elektrisch und seyt ihn Tdhit die „tliert er in einem Lag die dreißtgfahe Menge in 9 dis Verd er enthält. Der Erde müssen ständig 12 Ampdre : 7006 Wolkt, ® das an Elektrizität Verlorene zu erseßen.

nd der u Hopfen ständig neu geladen werden. Nod Erde R t ein elektrisher Strom

Die Leitung wird durch Jonen be-

wirkt, die in großer Zahl vorhanden sind; auf einen Gebtertzentimeter kommen ctwa 1000 dieser kleinen, negativ und positiv. geladenen Teilen, Bemerkenswert ist writer die Tatsache, daß die Funken- telegraphie in der Nacht doppelt so weit Telegramme geben kann, da während der Nacht die Luft weit besser leitet als am Tag. Dr. Gerdien hat außerdem festgestellt, daß beim Landregen die Stronstärke zurück- geht, während sie beim Eewitterregen zunimmt. Bet einem solchen Regen würden der Erde bis zu 4000 Ampdòre zugeführt.

Die bitherige Direktorin des Shleswig-Holsteinshen Museums vaterländisher Altertümer in Kiel Fräulein Professor Johanna Mestorf ist aus Anlaß ihres 80. Geburtstages wegen ihrer Verdienste um die arhäologische Wissenshzft von der Universität Kiel zum Doktor der Medizin honoris causa ernannt worden.

Der belgische Leutnant de Muynck hat gelegentlich des Aufent- halts R im Congostaat Gelegenheit gehabt, si ein- gehend mit dem noch immer rätselbafien Pygmäenvolke dieses Landes zu b:shäftigen. Das meiste Materia, das bisher über diese Rasse vorlag, beruhte auf mittelbaren Berichten. Nach den Angaben de Muyncks leben die Pygmäen, wie der „Tag*® berihtet, in Scharen, die kaum die Zahl von hundert erreihen. Sie haben keine eigentlihen Dörfer, sondern nur aus Blättern und Zweigen errihtete Hütten, die um Bâume herumgebaut werden. Sie leben hauptsählich von der Jagd, zu der sie keine anderen Waffen als Pfeil und Bogen be- nußen. Im Gebrauch dieser jedoch sollen sie eine erstaunliche Fertig- keit besißen. Die Bearbeitung von Metallen kennen sie nit. Außer der Jagd ist ihre Hauptbeschäftigung der Kampf mit anderen Ein- geborenen des Landes, denen sie mit Gewalt oder mit List die ange- bauten Nußpflanzen rauben. Abgesehen hiervon, sollen thre Sitien ziemli sanft sein. Ste gehoren einer Art von überlieferten Ge- seßen. Ihre Körpergröße \{chwankt ¿wischen 1,20 m und 1,40 m. Der Dberkörper ist im Vergleich zu den Beinen auffallend lang.

Land-” und Forstwirtschaft.

Saatenstand in Desterreich für die erste Hälfte l des Monats April.

Nach dem vom Ackerbauministertum veröffentlihten Saatenstands- beri&t war der vei flofsene, überaus lange und zumeist strenge Winter, der si hon in der zweiten Novemberdekade des Vo1jahres mit an- haltenden, kontinuterlich zunehmenden Fiösten sowte mit mäßigen Shneefällen in den Alpen-, Sudeten- und Karpathenländern ein- führte, im Dezember und Januar in fast allen Ländern kalt und arm an Niedershlägen. Die Fröste, welhe sich wentger durch ihre Intensität als durch ihre Dauer bemerköar machten, stellten sich hauptsählich gegen Ende der ersten und der leßten Dezemberwohe und Anfang und Ende Januar ein ferner in der zweiten und dritten Februardekade und“ erreihten Anfang Januar sowie in der zweiten Hälfte Februar ihre Jutensitätsmaxima. In diesen Froflperioden wurde in den Sudeten- und den nördlichen Alpenländern ein Temperaturminimum von 17 Grad Celsius und in dea Karpathenländern ein solhes von 13 Grad Celsius konstatiert. Die leßten Tage des Monats Januar sowie die ersten des Monats Februar brachten den Sudeten- und den nördlihen Alpenländern bedeutende Niedershläge bei Temperaturen über 0 Grad, die jedoch in das festgefrorene Erdreich niht mehr einzudringen vermohten und daher *keine Ver- mehrung der Bodenfeuchtigkeit, soadern nur teilweise Ueber- s{chwemmungen zur Folge haben konnten. Wiederholte sehr starke Shneefälle, welche ih in fast allen Ländern Ende Februar und Anfang März einstellten, häuften besonders in den höheren Gebirgslagen der Alpen-, Sudeten- und Karpathenländer große Schneemassen an und hatten neuerlihe empfindlihe Fröste im Gefolge, während in den Südländern (Küstenland und Dalmatien) heftige Borastürme mit Schneefällen im Gebirgë und mit Regen in den Niederungen auf- traten, Das Mitte März mit stärken Südwinden beginnende Tau- wetter bewirkte zwar eine rashe Schneeshmelze an den südlichen Hängen und in den Tieflagen, vermochte jedoch die großen Schneemassen im Gebirge nur langsain wegzuräumen, fodaß nach den leßten {önen und warmen Märztagen selbst Anfang April in höheren Gebirgslagen noch ansehnliße Schneereste ih Vöctadben und die Schneedecke zu dieser Zeit bis 800 m Seehöhe herabreihte. Die lehten großen Shneefälle haben auf hängigem Terrain dem Boden nur wentg Winterfeuchtigkeit zurückgelassen, da bei der einseßenden .Schneeshmelze bloß die obere Ackerkrume auftaute, das Erdreich aber schon in geringer Tiefe gefcoren blieb, das Schmelzwasser somit nicht einsickern konnte. Die dur das rasche Absflicßen folGer Schmelzwasser verursahten Kultur- shäden, wie Abkragung der Ackerkrume und Vernichtung der Saaten, Ueberschwemmungen sowie Versandungen, beziehungs- weise Vershlemmungen von Talwiesen waren an'manchen Orten in Nordwest- und Mittelböhmen, in Südmähren, Galizien und der Bukowina und am Torfmoore in Krain stellenweise erheblid. Die milden, s{chöônen Frühlingstage Ende März hielten leider nicht lange an und wurden [hon Anfang April wieder von ungünstigem Welter abgelöst. Hestig auftretende kalte Nordwinde im Vereine mit den im Hochgebirge lagernden Schneemassen bewirkten einen fühlbaren und na@haltigen Kälterücktfall mit täglichen Nacht-, bezichung8weise Morgen- frösten, welche die Quelle Se A begonnene Bestellung der

übj aaten um Wochen verzögerte. F eiten haben troß der Kahlfröste im Herbst und Winter in fast allen Ländern wider Erwarten ziemlich gut überwintert, besonders die frühgebauten, welche eine hinlänglih? BestockEung und Kräftigung im Herbste erreichen konnten “und von denen namentli die Noggensaaten in wärmeren Lagen und auf leihteren Böden noch Ende März etnen zumeist ges@lossenen Bestand sowte frishes, gesundes Aussehen zeigten. Die infolge Trockenheit vielfa spät untergebrahten Herbstsaaten sind hingegen äußerst {ütter und chwach und teilweise gänzli ungekeimt in den Winter gelangt, zeigen dementsprehend sehr

kümmerlihe und lückenhafte Bestände und dürften auf großen Fläthen *

aderung kommen, Sehr erheblich haben in erster Linie die A Put Kahlfröste gelitten. Ueberdies sind manche Wi laaien unter dichter, zu langer Swhneelagerung ausgefault und andere mangels einer {üßenden Schneedecke, infolge harter Fröste ausgewintert. Selbst in den Südländern Krain, Küstenland und Dalmatien wurden die fast überwiegenden Spätsaaten durch Früh- fröste, game naßkalte Witterung noch Anfang April in ihrer Entwicklung sehr empfindlih zurückgehalten.

Raps hat in Nieder- und Oberösterreih teilweise befriedigend, in den Sudeten- und Karpathenländern dagegen „meist \{lecht über- wintert, durch Kahlfröste im Herbst und Winter sehr gelitten und ist stellenweise unter lange lagernden Schneewehen ganz ausgefault. Jn Westgalizlen [häpt man s{chon derzeit die notwendig werdenden Um- adckerungen auf 90 9/0.

Von Klee seinen Rotklee und besonders Luzerne im großen ganzen gut überwintert zu haben, obwohl vorjährige - Kleesaaten teil- weise chwach und shütter in den Winter kamen und in Gebirgélagen noch Anfang April fast gar kein Wachstum sich regte. Stellenweise ist Rotklee und noch mehr Inkarnatklee dur Kahlsröste zu Grunde gegangen, s0 namentli in Böhmen, Mähren, Schlesien und Galizien. Dur die noch Anfang April eingetretenen Nachtfröste dürften selbst jene Kleefelder, welche gut überwiniern, eine Vershlechterung erfahren haben. Im Küstenlande sind Rotklee und Luzerne dur die letzte kalte Witterung im Wachstum etwas zurückgeblieben, haben aber jo- dann infolge der häufigen Regen wieder viel gewonnen; fle sind in

bester Entwicklung begriffen, während z. B. nahezu sämtliche Weiß- -

fleesaaten in Mähren wegen mangelhafter Bestockung ¡ur Ginackerung

gelangen dürften. TroFerbet iesen, welche infolge der großen Trockenheit des Vor- arr ies Sradnarbe sehr ge|chwächt waren und denen auf Ab-

Foultigkeit verblieb, haben auf s{chneefrei gewordenen Stellen im

März und Anfang April auch durch Fröste gelitten. Von einer

bei der Schneeshmelze infolge tiefen Bodenfrostes nur mäßig -

Vegetation war, außer in wärmeren Tieflagen und auf sonnigen Ab-

ängen, noch wenig zu bemerken. Berg- und Waldwtefen sind noch vorwiegend kabl, während Talwtesen bet Eintritt wärmerer Witterung ein günstiges Erstarken der Grasnarbe erwarten lassen.

In den Sudeten- und in den Karpathen-Ländern, noch mehr aber im Küstenlande und in Dalmatien wird über großen Mangel an Rauhfutter sowte aus an Streust:oh geklagt, und {ind hinsi§tlich des verspäteten Frübjahres diese wirtshaftliGen Bedarfsartikel selbft bei abnorm hohen Preisen ni@t immer und überall zu erlangen.

Der lang aahaliende Winter sowie die Ende Februar und An- fang März noch gefallenen SHYneemassen, welche nur langsam unb E zum Schmelten kamen, bewirkten überall eine beteutende Ver- pâtung in der Bestellung von Sommersaaten, und zwar in Ge- birgslagen um mindestens drei, in der Ebene, beziehungsweise in Tieflagen um zwei Wochen. Der Anbau konnte nur zum geringen Teile in Niederösterrei, Untersteiermark, Krain und in Südtirol,

ferner in wärmeren Lagen von Mittel, und Südböhmen und in Südmähren Ende ärz begonnen werden, geriet aber {hon Anfang April wegen ungünstiger Witterung (Negen

und Schnee) und empfindlichen Nachtfröften in S!ockung. In höheren Logen war der Frühjahrsanbau bisher nahezu unmögli, weil der Boden nah der hier spät eins. benden Schneeshmelze noch nit genügend abgetrocknet und an den Nordseiten an vielen Orten fogar_ noch mit Schnee bedeckt war. Bei dem Umstande, daß nach der Schneeshmelze das Wasser von dem zu dieser Zeit noch tief ge- frorenen Boden nur in sehr geringem Maße aufgenommen warde, bildete sich an der Oberfläche eine starke, harte Kruste, wele die keimende Saat niht durhließ und in vielen Fällen für die ‘noch zu be- stellenden Saaten eine noŸmalige Adckerung erforderli machte. In Ost- \{lesien, Galizienund in der Bukowina, wo dzr heurige Winter nahezu sechs Monate währte, ist Ende März mit dem Frühjahrsanbau nur \poradisch in trockenen Lagen und auf leihten Böden begonnen worten, da die noch vom Herbst her im Rückstande gebliebenen Ackerungen zur Be- stellung für Sommersaaten nadzuholen waren und große Nässe in Niederungen die Feldarbeiten sehr ershwerte. Fn Ostgalizien und in der Bukowina war in manchen Gegenden fogar Anfang April noch kein einziges Grundftück gepflügt und bestellt. Ein Urteil über die voraussihtlihe Entwicklung der Sommersaaten, deren Anbau heuer eine namhafte Erweiterung als Ersaß für ausgebliebene Wintersaaten R a wäre bei der allgemeinen Verspätung der Aussaaten noch verfrüht.

Der Hafer- und Gerstenanbau ist ebenfalls sehr verspätet und war Ende der ersten Aprildekade in Tieflagen von Nieder- österrei, Untersteiermark, Krain und Küstenland, ferner im Tief- lande und südlihen Teile von Böhmen sowie in Südmähren dem Abschlusse nahe. Die Bestellungsarbeiten, welche in höheren Lagen nur hie und da aufgenommen wurden, nehmen jedoch einen raschen Verlauf und düften bei halbwegs günstiger Witterung bis auf i Ti Galizien und die Bukowina im allgemeinen Mitte April

eendet sein.

Maisausfaaten sind biéher nur in den Südländern, und zwar ganz vereinzelt, vorgenommen worden.

Das Legen der Kartoffeln hat in Untersteiermark und Krain, ferner in warmen Tallagen von Südtirel hie und da stattgefunden. Im Küstenlande Anfang April gelegte Frühkartoffeln And noch nicht aufgegangen und Ende März gelegte kamen infolge Kälte gar nit zur Kelmung, so daß Neubestellungen erfolgen müssen, während der Anbau von Spätkartoffeln im Küstenland und in Dalmatien noch im Zuge ist. Ja Nieder- und Oberösterreichß und in Westgalizien konnte das figen pon Frühfartoffeln nur ganz vereinzelt in troFenen Lagen vor ehen. /

Der Anbau von Zuckerrüben hat in Ntederösterreih und in Südmähren nur hier und da begonnen und dürfte im Tieflande von Böhmen mit den Rübensaaten Mitte April begonnen werden.

Der Hopfen hat im allgemeinen gut überwintert und ist le Die Arbeiten waren teilweise wegen Frost und in manchen Anlagen auch wegen Nässe verhindert, so daß der Hovfenschnitt zumeist erst Anfang April im Gange war. Infolge s{chlechter Rentabilität will man in Böhmen die Hopfenflähe um etwa 15 bis 209% reduzieren und dürften viele ältere Hopfenanlagen zum Aushacken kommen.

Der Weinstock hat ‘ungeachtet des strengen Winters nicht sons derlih durch Fröfte gelitten und zeigt zumeist gésundes, ausgereiftes Holz. In Böhmen oe dasselbe jedoch schwach und von Wild viel- fa verbissen sein; über die gleiche Schädigung wird auch in Nieder- österrei Klage geführt. Von einem Trieb if in Niederösterreich, Unterftetermark, Krain und Südtirol, ja au im Küstenlande noch fast gar nihts zu bemerken. In Dalmatien, wo in besseren Lagen mitunter die ersten kletnen Me bon Trieben sichtbar wurden, können möglicherweise die seit 3, April eingetretenen Nachtfröste verhängnisvoll werden, Der lange dauernde Winter sowie die noch Anfang April sich einstellenden Sröste hatten eine mehrwöchige Verspätung der Weingartenarbeiten zur Folge, denn der Schnitt erfolgte zumeist ers in der zweiten Hälfte März. Die erste Haue sowie das Swlagen der Pfähle, {ließli das Segen der veredelten und unberedelten Reben in rigolten Weingärten sind noch zum größten Teile im Zuge. In den von der Reblaus heimgesuhten Gebieten beeilt man sh mit dem Setzen von amerikanischen Reben zum Ersate der alten einheimisch:n Sorten.

Die Obstbäume sind noch fehr in der Entwicklung zurück- geblieben und zeigten Anfang April in den Alpen- und Sudeten- ländern und noch mehr in den Karpathenländern erst teilweisen Ansa von Blütenknospen, der fast allgemein bet Birnbäumen reichliher er- scheint als _bei Aepfelbäumen und bet Steinobst (Kirschen und Zwetschken) überwiegend als ein nur mittelmäßiger sich darstellt. Die heurige Verspätung der Vegetationsentwicklung war bet Obstbäumen insofern von „Verteil, als anderafalls die Lene einer früheren Blütenentfaltung sehr nahteilig gewesen wären, Zur Blüte find Anfang April in Südtirol, Küstenland und in Dalmatien bloß Mandeln und teilweise Pfirsihe gelan t, während Kirschen und einige Frühbtrnenforten zur angegebenen Zeit eben erft im Begriffe waren, ihre Blüten zu entfalten. Im Küstenland und in Dalmatien haben die reichli vorhandenen Mandel- und Pfirsichs blüten durch mittlerweile eingetretene Fröfte und hestige Nordwinde bereits gelitten, ja sie sind teilweise sogar vernichtet. Fn Nordtirol und in Sélesien sollen erhebliche rostshäden an jungen Obsts bäumchen in Baumschulen und Obstgärten dur vollkommenes Er- frieren entstanden sein, während in den Sudetenländern in der schnee- reichen leßten Hälfte des heurigen Winters viele junge Obstbäume in- folge Wildverbiß oft bis an die Kronen vernihtet wurden, (Wiener Ztg.)

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Saatenstand in Ungarn E i erste Hälfte des Monats « r ¿

Nach dem Saatenstandsbericht des ungarischen Aer i

war das Wetter in der ersten Hälfte deo Monats April (tut : beständig und zumeist ungünstig. Kaum verging ein Tag, an dem nit sharfe Winde und empfindliche Kälte geherrscht bitte dann und wann noch Stneefälle kamen. 3 waren auch Niedee [Mage zu verzeihnen, die aber ohne Nußen blieben, denn die starke j [aft fturmartigen Winde ließen den Boden alobald ct die, ftarken, Infolgedessen war die Entwicklung der Saaten eine un leich: mäßige und mahte höchstens in den milderen südlichen und Reps werden Klagen vefülen, ute, Nur über Wintergerst n en geführt, we i

viel gelitten haben. Im größeren Teile déntalge »es langen Winters

Komitat und im Theiß-Maroswinkel sowie im! ferti, Teile

die Saaten dicht genug find

aufweisen. Dagegen gibt in den anderen Landes R Conn. A E E ie zwischen D und Thei u a a. e af Es ‘in e Rente Bg e elzens zu Besorgnt N E ist in einzelnen Fällen entweder (hälter ausge g oder überhaupt nit emporgekeimt. Jn den leßteren Komitaten