1909 / 94 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 22 Apr 1909 18:00:01 GMT) scan diff

1895 bis 1900 i 20/0 gefliegen, n E den durch Gingemeindung herbeigeführten

tvöôlkerungszuwachs außer Betracht läßt. Der langsame Rückgang des Anteils der Kinder im Alter bis zu 5 Jahren (am 1. De- ¡ember 1905 10,6 0%) hat sich fortgeseßt, die Quote der Kinder von über 5 big 15 Jahren dagegen nach den lehten drei Volkszählungen beständig zugenommen. Der Anteil der aus- wärts und derjenige der in Breslau Geborenen waren im Jahre 1905 ast glei ; ersterer, namentli die Zahl der in der Provinz Geborenen zurückzegangen. 465 450 Einwohner waren deutshe Neichs- angehörige, 5454 oder 1,16 9/6 Ausländer, darunter 3700 Oesterreicher, 87 Ungarn, 698 Russen. Nach dem Religtonsbekenntnis waren am L Dezember 1905 276 056 Einwohner oder 58 6 0/ evangelis®, 171130 oder 36,4%/0 rômisch.fkatholisch, 3310 oder 0,79% andere

Christen, 20 356 ‘oder 4,3% Juden und 52 Andersgläubige. Der |'

nteil der Evangelischen ist seit dem Jahre 1890 gewachsen, während die Anteile der Reiben l Juden seitdem stetig gesunken sind.

ie nur deutschsprehende Bevölkerung hat sich seit 1890 von 96,7 9% wännlihen Bewohnern auf 97,2 0/6 und von 98,1 9/6 weiblichen auf 98,3 9% erhöht. Nur polnish sprachen 1,7 9% der männlichen und 1,0 9% der weiblihen Bevölkerung.

e Zahl der Lebendgeborenen betrug im Jahre 1906

14733, darunter 2663 uneheliche, die der Totgeborenen §15, darunter 107 unehelihe. Auf 10060 der mittleren Bevölkerung kamen im Jahre 1904 32,7 Geburten (einshließlich der Totgeburten), 1905 31,9 und 1906 32,0. Die Quote der ehelichen Geburten betrug 1904 27,0, 1905 26,1 Und 1906 26,2, die der unehelihen 1904 5,7, 1905 5,8, 1906 eben- fa 9,8 auf 1000 der mittleren Bevölkerung. Legitimiert wurden 1904 593, 1905 654 und 1906 695 Kinder. Gestorben sind (ohne die Totgeborenen) im Jahre 1906 einschließlich der Ortsfremden 0 Personen oder 21,3 (1905 23,4, 1904 23,5) auf 1000 der Bevölkerung, aus[chließlich der Ortsfremden 9 309 Personen X auf 1000 19,5 (21,6 bezw. 21,7). Im ersten Lebensjahre starben S, 1906 2333 ebelihe und 794 unechelihe, zusammen 3132 Kinder oder anf 1000 der Lebendgeborenen 213 (1905 252, 1904 236), und Haar auf 1009 der eheliGen Lebendgeborenen 194 (1905: 234, 1904: 20), auf 1000 der unehelihen Lebendgeborenen 298 (335 bezw. 314). 1992 Geburtenüberschuß (über die Sterbefälle) stellte {ih 906 auf 4603 (1905 auf 3420, 1904 auf 3751), derUeber\chuß der Pugezogen en über die Weggezogenen. auf 5965 (7149 be,w. 7434), 11 die Bevölkerungszunahme auf 10568 (10569 bezw. a0) oder 22,4 (22,9 bezw. 25,1) °/o der Bevölkerung am Jahres- sang, :

Nah de nungsaufnahme vom 1. Dezember 1905 waren von den S 757 A gen 115107 bewohnt (von 00 033 Personen, der übrige Teil der Bevölkerung wohnte in An- falten oder auf Schiffen), und 7650 Wohnungen standen leer. Die Permehrung der Wohnungen in der Zeit von 1901 bis 1905 betrug 182 9/0 des Anfan sbestandes, war also außerordentlih groß. Die durch- sGnittlihe Betwobnecgubt einer Wohnung berehnet {h auf 3,91.

9 wohnten 2890/0 der Bewohner in Kellern, 16 %% im Erdgeschoß, 20,7% im 1. Sto@, 20,7% im 2. Sto@ 21% im 3. Stod, 17,1% im 4. Sto, 1,7% im 5. Stock oder noch höher. 06 0/- der Wohnungen mit (soweit sie bewohnt waren) durhscnittlih 1,65 Bewohnern hatten kein heizbares Zimmer, 59 2% der Wohnungen, in denen insgesamt 37,40/0 der Bewohner (durch\chnittlich 3,35 Per- fonen) wohnten, nur 1 hetzbares Zimmer, 21,7 9%/% der Wohnungen mit 34,2 °/o der Bewohner (durhchschnittlich 4,19 Personen) 2 betzbare Zimmer, 10,1%/6 der Wohnungen mit 14,9% der Bewohner (dur- hnittlich 4,26 Personen) 3 heizbare Zimmer, 3,8 9%/6 der Wohnungen Mit 5,8 9/6 der Bewohner (durch\chn. 4,75 Personen) 4 heizbare Zimmer, ‘240% der Wohnungen mit 3,5 % der Bewohner (durchschn. 5 Pers

N) 5 heizbare Zimmer, 1,2 9% der Wohnungen mit 2 9% der Be- 7

ner (durchshn. 5,47 Personen) 6 heizbare Zimmer, 0,6 2/0 der Wo 8 e 1% der Bewohner (durhschn. 5,82 Personen) elzbare Zimmer und 0,6 9/9 der Wohnungen mit 1,2 9/6 der Be- hner (durhshn. 6,76 Personen) 8 oder mehr heizbare Zimmer. p 1 Wohnang kamen im Durchschnitt 2 heizbare Zimmer. Bei Küg, Wohnungen wurde der Vorflur ‘zum Schlafen benußt. Eine ‘nit Fenster hatten 72663 Wohnungen oder noch benußt. Bet claiatzahl ; in 13969 Fällen wurde sie als Schlafraum

zum Stlafe, 9 915 Wohnungen dienten fonstige Räume ohne Fenster -

Die Wohnun d weiter gestiegen. Es betrug der purd)schnittliche Mictwart A rine Spn gewerblihe Benußung Hei Jahre 1895 275 46, 1900 306, 1905 329 4, derjenige cines \ n Simmers 159, 164, 172 4; auf 1 Bewohner entfielen 1895 (&, 1900 77, 1905 ‘85 4 Wohnunadmiete. Der durchsnittliche Pre 3 einer Kellerwohnung stieg von 133 1 i. F. 1895 auf 143

« 1905 von 280 auf 343 4," in 1. Sto L fe einer Wohnung im (Grdgeschoß

J auf 405 4, im 2: Stock von 330 auf 398 46, im ehStod von 276 auf 336, A Stock von 156 auf 205 46, der Preis Ner ims. Sto oder noch höher gelegenen Wohnung von 140 auf 163 4/6.

der Zahl der heizbaren Zimmer stellten sich die durh- ietwerte der Wohnungen ohne gewerbli@e Benußung, 141 lat: Es kostete eine Wohnung mit 1 heizbaren Zimmer 1895 mit’ 21906 167 e, cine mit 2 beizbaren Zimmern 227 bezw. 271 4, 735 h helzbaren Zimmern 488 bezw. 535 46, mit 4 heizbaren Zimmern mit ;ôt. 795 H, mit 5 helztaren Zimmern 1038 bezw. 1125 4, Zi 6 heizbaren Zimmern 1371 bezw. 1461 4, mit 7 heizbaren deigunern 1663 bezw. 1813 (, eine Wohnung mit 8 oder mehr rieen Zimmern 1895 2393, 1905 9506 # im Dur@h- r untersten Mietstufe bis zu 250 4 gehörten im 67,70%, im Jahre 1905 nur noch 57,8% der 1 ctwohnungen an, der Mietstufe von über 250—500 46 1895 18, 18 04, gegen 24 8 0), bder Mietstufe von über 500-1000 4 10 bezw. wohn der Mietstufe über 1000 46 4 bezw. 4,1 0/9 der Miets en. f ¿ ;

Feerstehe nungen gab 1905 7650, d. f.

gab es i. J. , 2 der S Wobnun, gegen nur 1,90% t, J. 1900. Veh, Mangel an Wcehnungen vom Jahre 1900 ist also dur einen die ‘ifluß i. J. 1905 abgelöst worden. Seit dem Jahre 1904 werden leerst;p rltehenden Wohnungen alljährlichß gezählt. Siatt der 1970 6790 (enden Wohnungen des Jahres 1900 gab es son É F; N (5,2 oj) o), 1905 7650 (6,3 9/0), 1908 7302 (5,7 %/o), 1907 6

fieber die Bevölkerun

e 8verhältn isse der Be g

darealaud cahlebit E er undbrei@t des Magistrats, und I dea Ergebnissen der Veranlagung zur staatlichen Einkommens bon a änzungssteuer die Zahl der Zensiten mit einem Einkommen Hommect 900 „6 einsliefli der gemäß §8 18 und 19 des Ein- 14 40/ fteuergeseßes Freigestellten im Jahre 1904 14,1 0/9, 1905 Mit {0 1906 15,2 9/0, 1907 19,1 9/0 der Wohnbevölkerung ausmachte. 45, Tren Angeb örigen zusammen bezogen 1904 41, 1905 41,8, 1906 bon 207 52,8% der gesamten Wohnbevölkerung ein Einkommen 7,6 mebr als 900 4, während 1904 59, 1905 58,2, 1906 B 90g 207 47,2% der Bevölkerung nur ein Einkommen bis Ung “e, Hatten und daher steuerfrei blieben. Der starke vanph0 , des Anteils der Steuerfreien im Jahre 1907 ist A J Ali durch die Novelle zum Einkommensteuergeseßs vom fee aut 1906 veranlaßt, nach der der Arbeitgeber verpflichtet ist, cit übe Einkommen der von ihm Beschäftigten, soweit es 3000 4 (ohe dirsteigt, Auskunft zu geben. Von den Steuerzahlern fe, 1904: ggrmiß 99 18 und 19 des Gesezes ftelgestellten Zensiten) euerten 22 875, 1906: 62 834, 1906: 68 504, 1907: 87 446 ver- n ein Einkommen von über 900 bis 1200 4 i. J. 1904 über 15 ST:L o, 1906 87,8 9/0, 1907 38,6 0/0, ein Einkommen m r 1200 bis 1500 ¿b D, 14,5, 14,6 und 18,4%, ein inr bon über 1500 bis 1800 9,4, 9,3, 91 und 10 9/0, 10,9 0) mmen von über 1800 bis 2400 Æ 10,8, 10,7, 10,7 und « ei Einkommen von über 2400 bis 3000 6 6,6, 6,6, 7 und 82, 7g goesamt ein Ginkommen von über 900 is 3000 4 200 % ‘91 2,2 und 82,8 0/9, ein Einkommen von über 3000 bis §000 L 9,2, 8,9 und 7,4 0/6, ein Einkommen boy, O n 9, 3,7 und 3,0 0/6, ein Einkommen von über 6000 bis

um 2,39%, ‘bon 1900 bis 1905 um ;

9000 4 3,7, 3,6, 3,4 und 2,7 9%, ein Einkommen von über 9000 bts.

11500 4 1,4, 1,4, 1,3 und 1,1 %, ein Einkommen von über 11 500 bis 20 500 2, 2,1, 1,9 und 1,6 %%, ein Einkommen von über 20 500 bis 40 009 4 1, 1,1 und 0,8 %, ein Einkommen von über 40 000 46 in allen vier Jahren je 0,69%, insaesamt ein Einkommen von über 3000 ( i. J. 1904 21,8, 1905 21,8, 1906 20,8, 1907 17,29/6. Die Zahl der Steuerfreien hat in dem Zeitraum von 1904 bis 1907 um 36 660 Personen oder 13,7 9/9 ab genommen, dagegen die Zahl der Steuerpflihtigen (Zensiten nebst Angehörigen) um 71976 Personen oder 38,7 9% zugenommen, darunter die der Zensiten ohne die gemäß 88 18 und 19 des Geseßes freigestellten um 27 571 Personen oder 460/06, und zwar die Zahl der Zensiten mit einem versteuerten Einkommen von über 909 bis 3000 6 um 29 674 Personen oder 54,8 9/0, die derjenigen mit einem versteuerten Einkommen von über 3000 A um 1897 Personen oder 14,5 9/6. Daß nit nur die niedrigsten steuerpflihtigen Einkommen, sondern au die höheren von mehr als 3000 6 an Verbreitung gewinnen, wird aus den folgenden Angaben deutlih. Auf 1000 der mitt- leren Bevölkerung kamen Zensiten (obne die gemäß §8 18 und 19 des Geseges. freigestellten): i. J. 1892 82, 1900 92, 1906 114 und 1907 149 mit einem versteuerten Ginkommen von über 900 bis 3000 « und 1892 24, 1900 27, 1906 30 und 1907 31 mit einem versteuerten Einkommen von über 3000 #4, insgesanit 1892 106, 1900 119, 1906 144 und 1907 180 Steuer- ¿ahler. Das steuerpflictige Durhschnittseinkommen eines Steuer- zahlers betrug in den Einkommenstufen von über 900 bis 3000 # t. J. 1904 1446, 1905 1448, 1906 1451 und 1907 1420 4, in den Einkommenstufen von über. 3000 6 1904 9332, 1905 9364, 1906 und 1907 je 9451 46, überhaupt 3165, 3171, 3119 und 2792 46, das steuerpflihtige Einkommen pro Kopf der Steuerpfli tigen (Zensiten nebst Angebörigen) 1904 1018, 1905 1020, 1906 1052 und 1907 946 6. Die Gesamtsumme des steuerpflihtigen Ein- kommens belief n den Einkommenstufen von über 900 bis 3000 « 1904 auf 67,729 Millionen, 1905 auf 71,181, 1906 auf 78,705 und 1907 auf 102,915 Millionen Mark, in den Einkommenftufen von über 3009 4 auf 121,788, 128,067, 134,930 und 141,269 Millionen Mark, im ganzen demnach auf 189,518, 199,248, 213,635 und 244,184 Millionen Mark. In den drei Jahren 1905——1907 hat ih das steuerpflitige Einkommen um 28,8 9/0 vermehrt, und zwar in den Stufen von über 900 bis 3000 46 um 5209/0, in den Stufen von über 3000 6 um 16 9/0. Das fteuer- pflihtige Einkommen wächst langsamer als die Zahl der Zensiten, weshalb deren Durhschnittseinkommen ¿urüdckgeht.

Zur Ergänzungssteuer wurden auf Grund des Geseßes vom 14. Juli 1893 i. F. 1903 15 842, 1904 15 883, 1905 17978 und 1908 18 448 Zensiten herangezogen. Von diesen Zensiten versteuerten ein Vermögen von über 6000 bis 20 000 46 1903 37,39 9%, 1904 36,96, 1905 37,92 und 1906 37,61 9/0, ein Vermögen von über 20 000 bis 40 000 # 20,66, 20,86, 19,81 und 20,10%, ein Vermögen von über 40 000 bis 60 000 46 11,78, 11,98, 11,68 und 11,51%, ein Vermögen von über 60 000 bis 80 000 46 7,01, 7,12, 7,27 und 7,30 9/0, ein Vermögen von über 80 000 bis 100 000 ¿#6 4,51, 4,46, 4,48 und 4,45 9/0, ein Vermögen von über 100 000 bis 200 000 9,94, 10, 9,92 und 10,04 9/0, ein Vermögen von über 200 000 bis 600 000 6 6,76, 6,75, 6,91 und 6,99 9/0, ein Vermögen: von über 600 000 bis 1000000 Æ 1903 1,16 und in den drei folgenden Jahren 1904—06 je 1,11%, ein Vermögen von über 1000 000 A6 0,79, 0,76, 0,9 und 0,89 0/0 der veranlagten Personen. Das gesamte zur Ergänzungs- steuer veranlagte Vermögen belief si 1903 auf 1385,641 Mil- lionen, 1904 auf 1377,766, 1905 auf 1611,261 und 1906 auf 1558,106 Millionen Mark.

Der Verbrau von Rind-, Kalb-, Schweine-, Hammel- und Ziegenfleisch betrug auf den Kopf der Bevölkerung i. J. 1904 94,3 kg, 1905 50,6 und 1906 51 kg, darunter der Verbrau von Rindfleisch 17,9, 17,5 und 16,86 kg, der von S@weinefleisch 26, 22,8 und 24,5 kg (ohne den Verbrau von Fleisch und Fett- waren, die niht von in Breslau ges{lachteten Tieren stammen). Dazu kommen noch sehr große Mengen von zahmem Geflügel und Wild, deren Verbrau aber im Verwaltungsberiht des Magistrats nit in Kilogramm, sondern nur in Stück, wie er durch die Geflügel« bezw. Wildsteuer ermittelt wird, angegeben ist. Der Verbrauch von Bier auf den Kopf der Bevölkerung ist von 162 Litern “im Jahre 1900 auf 125 Liter i. F. 1906 zurückgegangen.

Die Ausgaben für die städtisckche öffentlihe Armen- pflege (ohne diejenigen Summen, welche die Stadt anderen Armen- und Unterstüßungsanstalten oder -vereinen ¡uwendet) stellten sih ing- gesamt im Jahre 1904 auf 2231937 4, 1905 auf 2285 104 M, 1906 auf 2 409 682 6 und der von der Stadt hierzu zu leistende Kämmereizushuß auf 1856733, 1932730 und 2028 823 Mh. Pro Kopf der mittleren Bevölkerung ergab sich eine Gesamt- ausgabe für die städtishe Armenpflege in Höhe von 4,88 in den Jahren 1904 und 1905 und 5,03 M f. . 1906 sowie ein barer Kämmereizushuß von 4,06 46 i. J. 1904, 4,13 46 i. J. 1905 und 424 4 i. J. 1906. Der Monatsdur(\cnitt der von der Stadt unterstützten Alm os enempfänger betrug 1904 6524, 1905 6586, 1906 6650 und derjenige der in städtischer aE pflege untergebrahten Koftkinder 549, 621 und 622. Der ahres- betrag des einer laufend unterstüßten Familie oder Einzelperson ge- währten Alwmosens belief sich im Durhschnitt 1904 auf 100,13 6, 1905 auf 102,40 4, 1906 auf 107,01 46.

Zur Arbeiterbewegung.

Die Schreinermeister in Rhetinland-Westfalen be- schlossen, wie der „Voss. Ztg.“ aus Essen telegraphiert wird, eine allgemeine Gehbilfenaussperrung, wenn big ¿um 24. April verschiedene örtlihe Ausstände nit beendet sind.

Aus Serajewo wird dem ,W. T. B.“ gemeldet, daß in den Berg- und Hüttenwerken der Eisenindustrie - ktien-

esellschaft in Vares 900 Arbeiter in den Ausstand getreten find. n einigen Werken ruht der Betrieb gänzli; die Ausständigen ver- halten ih ruhig. Z

Die Delegiertenversammlung des Gesamtverbandes Ebangelisder Arbeitervereine Deutschlands findet vom 1. bis 3. Juni d. J. in Hannover statt.

Wohlfahrtspflege, Kleingartenkultur und Arbeiterwohlfahrt,

ationelle Gartenpflege bringt wirtshaftlihen Nukten, fördert die Gesunbleit festigt den Familienstn, erzielt freudige Gemütsstimmung und verhindert das Verbringen freier Stunden in Leichtsinn und Nichtétun. Die Förderung der Kleingartenkultur sollte aus diesen Gründen mit obenan stehen, wenn Arbeitgeber für die Wohlfahrt von Arbeitern nebst Angehörigen ein Programm entwerfen wollen. Hier handelt es sih auch nicht um Anlegung grober Kapitalien, und wenn ein wohlwollender Arbeitgeber auch sonst oft wenig Dank für seine Bemühungen- um die Wohlfahrt seiner Mitarbeiter ernten mag, auf dem Gebiete der Förderung der Kleingartenkultur ift ihm dieser Dank ziemli sicher, auh wenn er ih N viel- leiht nit zu erkennen gibt. Doppelt wirksam wird der Nußen einer Kleingarktenanlage für Arbeiter, sobald es der ausführenden Stelle elingt, dur sie au die Herzen der Kinder zu gewinnen, Dies steht f Aussicht, wenn sich das für Kleingärten einzurihtende Terrain so einteilen läßt, daß die Gärthen sich um einen Kindersptelplaß gruppieren, noch Art der von den Leipziger Menschenfreunden Dr, Schreber und Dr. Hauschild vor bereits fünfzig Jahren begründeten Shrebervereine“. Man darf sich eine Sache, die von den Beteiligten mit Hand und Herz ernsthaft ergriffen wird, nicht als zu s{chwierig vorstellen. Hier gibt es Hilfskcäfte in Menge, sodaß es oft nur einer einzigen leitenden Ferlönlichkeit ur Organisation des Ganzen bedarf. Die größeren Kinder eignen ch

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durchweg für die Uebernahme von Auffichtsämtern. Die Erri einer Schußhalle, die bei Witterungsbeschwerden Unterschlupf Tue und die einen mit Spiel- und Arbeitsgeräten sowie mit Hilfsmitteln s kleine Unfälle ausgestatteten Naum enthält, ift nit pielig. Daju kommt, daß fast ständig in den Gärt@en arbeitende erwachsene Personen anwesend sind; denn die Arbeitszeit der bes teiligten Männer ift oft vershieden, urd wenn es halbwegs möglih ifi, fo halten sich au die Frauen am liebsten in „ihrem Garten* auf. Als eine Daa ersheint es, den Gartenmietern die Errihtung oder tmietung eines Gartenhäuschens tunlihft zu erleichtern, ebenso spielt die Frage der bequemen Verx- sorgung mit Trink- und Gartenwasser eine Hauptrolle. Wenn für manche Arbeitgeber „dennoch die direkte Einrichtung solher Garten- anlagen zu viele Mühe und Kosten verursacht, so gibt es noh antere Wege, die zum Ziele führen können und bei benen die Anregung und das Eingreifen des Arbeitgebers höht förderlih wirken kann. Hier- her gehört die Durchführung der Sache auf genossenshaftlichem Wege. Der preußische Bergfiskus als Arbeitgeber hat z. B. diese Form der Kleingartenkultur für die bergmännische Bevölkerung des Stadlkreises Königshütte in Oberschlesien tatkräftig unterstüßt und im Zusammenwirken mit anderen Faktoren im Herbst 1905 einen „Schrebergärtenverein“ als Genossenschaft mit beschränkter Haftpfliht begründet, der fich vortrefflich ent- widelt hat. Die ungünstigen Wobnverhältnisse in der Stadt Königs- hütte werden für die glücklihen Pächter eines Shrebergartens uns zweifelhaft weniger drückend em funden werden. Dex Königliche Berg- S stellte ein geeignetes Gelände an der Stadt renze pachtweise zur erfügung, der Oberbürgermeister übernahm das Protektorat über den Verein, und die städti he Sparkasse lieh eine Summe Geldes zu niedrigem Zins. Als ormalmaß für ein Gärthen wurden 100 qm bestimmt; le Zeit hat jedo gelehrt, daß das Doppelte, also 200 qm, für dortige Verhältnisse als das Normale anzusehen ist. Die Mit gliederzahl betrug nah dem kürzlih veröffentlichten Bericht über die Verwaltung und den Stand der Gemeindeangelegenheiten des Stadtkreises Königshütte für die Zeit von 1898 bis 1907 am Stlusse des ersten Geschäftsjahres 71 mit 71 Geschäftsanteilen, am S(hluß des zweiten 156 Mitglieder mit 173 Geshästeanteilen und am SHluß des dritten 188 Mitglieder mit 208 Geschäftsanteilen zu 100 46. 98 Mitglieder besißen Gärtchen, die, wie der Augenschein zeigt, durbweg mit großer Liébe und Sorgfalt Fe werden. „Den Verhältnissen entsprechend war zuerst der Gemüsebau vorherrschend, doch tritt jeßt immer mehr die Neigung zur Anpflanzung von ußsttäuhern und Bäumchen zu- tage. Da die Anlage lediglih als Wohlfahrtseinrihtung gegründet und in diesem Sinne weitergeleitet wurde, konnte die Gartenpa@t, die erst 15 Z für den Quadratmeter betrug, im zweiten Geschäftsjahr auf 10 und in diesem Jahr auf 2A herabgeseßt werden, auf welcher Höhe sie nun jedenfalls längere Zeit stehen bleiben wird.® Von Interesse sind au die Erfahrungen, die die aroße Pflanzen- öl- und wemische Fabrik Shimmel u. Co. in Miltißt bei Leivzig mit der ihren Angestellten und Arbeitern gebotenen Gartenpflege gemacht hat. In einer ¡um 80 jährigen Bestehen der Firma er- schienenen Feslshrift wird in dem Abschnitt, der die Wohlfahrtsein- rihtungen behandelt, u. g, berihtet: „Für einen Teil der Beamten und Arbeiter hat die Firma in unmittelbarer Nähe der Fabrikgebäude Wohnhäuser gebaut, wofür eine billige Miete von den Bewohnern gegeben wird. waren 7 Doppelhäuser und 3 Einzelvillen für Beamte und 14 Doppels Jedes Haus steht mitten in einem Garten, der für eine Arbeiterfamilie gegen 400 qm, für eine Beamten- familie bis ¡u 1200 qm aroß ist. - Die Miete für eine Beamten- wohnung beträgt - 350 46 jährli, für eine Meister- bezw. Ober- arbeiterwohnung 240 46, für eine Arkeiterwohnung 180.46. Ein Stück Feld von 200 qm zum Anbau von Kartoffeln, Gurken, Bohnen usw. steht außerdem einem jeden kostenfrei zur Verfügung. . . Die Wohnungsanlage steht jeyt über 7 Jahre. Die Erfahrung während dieser Zeit hat gezeigt, wie sehr rae die Gärten, deren Größe genügt, um die Familie vollständig mit Gemüse, mit Beeren und Baumobst zu versorgen, von den¡Arbeitern wie von den Beamten eshäßt werden. Was in der Stadt selten der Fall ift, nämlich daß bie Wohnung dem Arbeiter wirkli ein gemütliches Heim bietet, das ist hier in der Tat eingetreten. Statt wie sonst die arbeitsfreie Zeit zum erheblihen Teil im Wirtshaus ¿uzubringen, sind hier die Leute im Kreise ihrer Familien dreiviertel des ganzen Jahres eifrig im Garten beschäftigt. Es besteht die Absicht, die Wohnungen, die sehr begehrt sind, mit der Zeit zu vermehren.“ Max Roesl er, Inhaber etner Feinsteingutfabrik in Rodach im Coburgischen, hat mit der Abgabe von Gärten an seine Arbeiter gleihfalls die besten Erfahrungen gemadt, Er hat zunächst 30 Arbeiter- gârten eingerichtet, die eine Größe von je 250—500 Sie find im ganzen umzäunt, haben 2 Brunnen, sind teilweise au mit A B e Lee teh a Fabri ür die Denußbung dieser Gärten wird ein Pa tichilling von 29/0 der Erwerbs- und Anlagekosten erhoben. ns

Kunft und Wissenschaft,

Die wissenshaftlihen Hohshulferienk urse in Salz- burg werden in diesem Jahr in der Zeit vom 1. bis 15. September stattfinden. Sie umfafen folgende - Vorlesungen: Prof. Dr. Ad. Bauer-Graz, Umbildung und Fortleben hellenisher Anschauungen im Staat und in der Religion der Gegenwart (6 Stunden). Prof. Dr. H. I. Becke-Wien, Krystalline Gesteine der Alpen (5 Stunden) und Tagesexkursion nah Gastein. Prof. Dr. H. Benndorf-Graz, Resultate der neueren Erdbebenforschung (3 Stunden). Prof. Dr. E. Bürckner-Wien, Die Eiszeit in den Alpen (6 Stunden) und Exkursion in das _Moränengebiet des Saliah-Gletshers. rof Dr. M. Förster-Würzburg, Das soziale Clement in der englischen Literatur des 19. Jahrhunderts: 1) Soziale Lyrik: Ebenezer Elliot, Thomas Hood, Elisabeth Browning; 2) Soziale Theorie: Thomas Carlyle; 3) Sozialer Roman: Bulwer, Miß Martineau, Diens; 4) Dasselbe: Disraeli, Kingsby, Mrs. Graßcell, George Elliot; 9) Sozjtale Kunst: John Ruskin, William Morris (5 Stunden).

rol. Dr. F. Jodl. Wien, Kritik des Idealismus (6 Stunden), Sette t De E 2d De E von Tristan und ode von thren Anfängen auf die neueste Zeit (6

Prof. Dr. O. Külpe - Würzburg, Einige Send tunden). born-Wien Da O tifieber, seine Bare tu O” A P. Rosto orn-Zien, Das Wochenbetifieber, seine Be eutung,

und Verhütung (5 Stunden). Prof. Dr. R. Se, feine Entstehung der politishen Grenze (6 Stunden). Privatdojent Dr Wien, Das mittelalterliche Natur- und Weltbild \ ri

Diter und Phantasten (6 Stunden) und Theophraftus Paracelsns (2 Stunden). Hofrat Dr. Jos. Strygowski- Graz, Nacantike Ku f in der österreihishen Adria und den übrigen Balkanländer Jiu enn) Prof. Dr F. Frhr, von Wieser-Wien, 1,01 olitische

Bildung (6. Stunden). ; s Buddha (6 Stunde Prof. Winternißz Prag, Leben und hre des

Die ‘neuesten Ergebnisse dex U t ü ratur der Sonne werden bon dem Profesioe uer, die Tei Va Aenialden slenber Mesden cleigeVatorium in Potsdam in einem rgelegt. e T aue E, wie in dem in dex „Naturwifsenscaftligen Ug g bet [0E A rovbysE, ea geführt wird, zu den \{wierigsten Pro- haltenen esrpuisse ¿wischen 2000 und 10MIN A Sat ute

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