1878 / 1 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 02 Jan 1878 18:00:01 GMT) scan diff

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“F * und der Prinzesfin Charlotte, ___ bei den Majestäten. , Gestern

; Meldungen i unter Führung des Kriegs- | 1 terie von Kameke, das Zeug- nds 6 Uhr wo E Se. Kaiserliche Hoheit der me bei.

im Do waren Fhre Kaiserlichen und König- G Betten mit I P Wilhelm und Heinrich öniglichen Hoheiten, zum Thee

est aben Sich die Höchsten Herrschaften um 94 Uhr mit den atinitlichen Prinzen- und A zur

Neujahrsgratulation zu Jhren Majestäten und demnächst zum Gottesdienst in den Dom.

Um 12 Uhr wohnte Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Neujahrsgratulation der Generalität bei Sr. ajestät dem Kaiser uno Könige bei. Demnächst stattete Se. aiserliche und Königliche Hoheit den in Berlin anwesenden Botschaftern und deren Gemahlinnen Besuche ab.

__ Um 5 Uhr waren die Liften Herrschaften zum Familien- diner bei den Majestäten und wohnten Abends mit den T L Qi und Heinrich und der Prinzessin Charlotte,

öniglichen Hoheiten, der Vorstellung im Opernhause bei.

lihen

Dem Bundesrath sind die Etats der Reichs-, Boi und Telegraphenverwaltung und über den allgemeinen Pen- sionsfonds für das Etatsjahr 1878—79 vorgelegt worden.

Der Aus\{chuß des Bundesraths für Rechnungs- wesen trat heute zu einer Sißung zusammen.

Nach §8. 15 des Geseßes vom 11. Mai 1873 muß der genie Obere bei der Uebertragung eines geistlichen mtes dem Ober-Präsidenten der Provinz die erforderliche Anzeige vor der definitiven Amtsübertragung machen. Jn Beziehung auf diese Bestimmung hat das Ober-Tribunal bereits in einem früheren Erkenntniß ausgesprochen, daß, wenn der geistliche Obere dem Geistlichen das Amt sofort definitiv überträgt und dem Ober-Präsidenten erst nachträglih von der Uebertragung Mittheilung mat, das betreffende geistlihe Amt in geseßwidriger Weise übertragen worden ist. Dieser Saß erleidet jedoh nah der neuesten Rechtsprechung des Ober- Tribunals (Erkenntniß vom 4. Dezember 1877) eine Modi- fikation, wenn der Ober-Präsident die ihm erst nachträglich gewordene Mittheilung von der erfolgten Uebertragung wie eine Anzeige von der beabsichtigten Uebertragung E und denjenigen, an welchen die Uebertragung erfolgt ist, als rechtmäßigen Fnhaber des Amtes anerkannt hat. Zn diesem Sale ist das geistliche. Amt in gesezmäßiger Weise übertragen worden.

Zur Neujahr®-Gratulation waren u. A. hier eingetroffen :

der General der Jnfanterie von Kirhbach, kommandirender General des V. Armee-Corps, von Posen, :

der General der Kavallerie Hann- von Weyhern, komman- dirender General des 11. Armee-Corps, von Stettin,

der General der Jnfanterie von Tresckow, General- Adjutant Sr. Majestät des Kaisers. und Königs und komman- dirender General des IX. Armee-Corps, von Altona, ;

der General-Lieutenant Kraft Prinz zu Hohenlohe-Jngel- fingen, General - Adjutant Sr, Majestät des Kaisers und Königs und Commandeur der 12. Division, von Neisse, und

der General-Lieutenant von Obernig, General - Adjutant Sr. Majestät des Kaisers und Königs und Commandeur der 14. Divifion, von Düsseldorf.

Der Oberst Heinrich X11. Prinz Reuß, Flügel- Adjutant Sr. Majestät des Kaijers und Königs und Comman- deur des Königs-Husaren-Regiments (1. Rhein.) Nr. 7, ist wieder abgereist.

Vayern. München, 30. Dezember. Der König ist gestern Nacht wieder nach Hohenschwangau abgereist und wird, der „lg De zufolge, noch einige Wochen daselbst verweilen. Die Kammer der Abgeordneten wird am kommenden Donnerstag ihre Sitzungen wieder aufnehmen und méhrere Nachweisungen erledigen, und am folgenden Tage soll dann der Geseßentwurf bez. der provisorischen Steuererhebung in den drei ersten Monaten 1878 zur Berathung gelangen. Es wird dann aber wégen Mangels an Berathungsmaterial abermals eine Pause in den Plenarsizungen eintreten, diese aber von mehreren Ausschüssen und insbesondere von dem so vielfah in Anspruch genommenen Finanzaus\{chuß zur Bera- thung des Etats des Königlichen Kultus-Ministeriums benüßt averden. Auch der Aus\{huß für Beschwerden wird alsbald über die Beschwerde hinsihtlich der Münchener Simultan- schulen in Berathung treten können, da der Korreferent, Abg. Fleishmann, seinen schriftlichen Bericht bis Ende dieser Woche dem Ausschuß wird vorlegen können. Fm Gegensate zu dem Referenten, Abg. Ludwigs, beantragt der Korreferent, die Beschwerde für unbegründet zu erklären. Es dürfte dieser Gegenstand im Auss{huß und dann in der Kammer zu sehr Gutfafeitbee Debatten fei ee

L Januar. (W. T-B.)/ Der König hat dem Kultus-Minister von Luß das Großkreuz des Verdienst- Ordens der bayerischen Krone verliehen.

_ Anhalt. Dessau, 29. Dezember. (Leipz. Ztg.) Die Einberufung des Landtages wird auf den 18. Februar k. J. exfolgen. Unter den Vorlagen, die zur Verhandlung gelangen werden, isk die wichtigste die, welche sich auf die Einführung Me “ah chs- Zustizgeseße und die Justizorganisation

ezicht.

Oesterreich-Ungarn. Wien, 31. Dezember. Der Kaiser

__ ist heute Morgens, von Gödöllö nah Wien zurückaefehrt. __|_

Den Betriebsausweisen der die Staats- arantie faktish in Anspru nehmenden R bd zufolge fiellt sich für die ersten elf Monate dieses Jahres ein um nahezu 4 Millionen Gulden höheres Erträgniß heraus, als im Boranschlage für das Jahr 1877 präliminirt wurde. Um den gleihen Betrag wird somit die vom Reichsrathe bewilligte Summe für Eisenbahnsubventionen weniger in Anspruch gevommen werden, wonach sich auch das Defizit des Jahres 1877 um 4 Millionen verringert. Jn dem Bureau des inanz-Ministers fand gestern die Unterfertigung des Uebereinkommens mit der Nationa l-

S,

gaben die Vertreter der Bank die aus der vorgestrigen General- versammlung bekannte Erklärung bezügli der Schuld von achtzig Millionen zu Protokoll. :

—- 1. Zanuar. (W. T.B.) Der Kaiser hat dem Grafen Andrassy den Orden des goldenen. Vließes verliehen, dessen Dekoration demselben heute Morgen zugestellt wurde.

Schweiz. (N. Zür. Ztg.) Am 3. Januar tritt i Bern unter dem Vorsiße des Bundesraths Anderwert die Kommission zur Redaktion eines neuen Obligationen- rechtes, bestehend aus den Herren Professoren Bluntschli in Heidelberg, Riviere in Brüel, O in Züri, Wyß in Basel und Alt-National-Nath Friedri in Genf, zusammen. _

Großsbritarnien-und Jrland. London, 1. Januar. (W. T. B.) Die amtliche „Gazette“ publizirt die Exr- nennung des früheren englishen Botschafters in Kon- stantinopel, Elliot, zum Botschafter in Wien und die Ernennung Layards zum Bots Gee in Konstan- tinopel. Ferner veröffentlicht dieselbe die Verlängerung G Bands Svertrags mit Ftalien bis zum 31. März d. J. Dem egyptishen Minister des Auswärtigen, Cherif Pascha, ist das Großkreuz des Sterns von «Fndien ver- (iehen worden.

Aus Malta wird dem Reutershen Bureau unterm 28, Dezember gemeldet: „Die „Vandalia“ mit dem früheren Präsidenten dex Vereinigten Staaten, General Grant, und dessen Ge1.1ahlin und Sohn an Bord kam heute hier von Palermo an. Das Schiff tauschte bei der Einfahrt in den Hafen O mit den Forts aus. Der amerikanische Konsul machte dem General seine Aufwartung, der von dem Hafenadmiral und dem Herzog von Edinburgh empfangen wurde. General Grant wird morgen in Gala landen und mit dem Herzog und der-Herzogin von Edinburgh dejeuniren“.

Frankreich, Paris, 2. Januar, rh (W T B.) Gestern ist der neue Handelsvertrag Frankreichs mi Griechenland unterzeihnet worden.

Spanien. Nach einer Meldung des „Soir” hak die spanische Regierung jede Beziehung zu der Königin Jsabella abgebrohen. Der „Cöln. Ztg.“ zufolge würde sofort nah Wiedereröffnung der Cortes von Seiten der OPpp0o- sition die Aufhebung der Civilliste der Königin Zsabella ver- langt werden. _

Italien. Rom, 31. Dezember. (W. T. B.) Jn dem heute abgehaltenen Konsistorium überreichte der Papst den Kardinälen Regnier, Manning, Brossays-St.- Marc, Moretti und Pellegrini den Kardinalshut; außerdem wurden mehrere Bischöfe ernannt. ge B R

1. Januar. (W. T. B.) Die „JZtalie“ erklärt das Gerücht, daß Gambetta eine Mission der französischen Re- gierung bei dem italienishen Kabinet hätte, . für unbe- gründet.

2. Januar. (W. T. B.) Bei dem gestrigen N eujahrs- empfange sagte der König, die Zeiten seien schwierig; es ¡ci deshalb nothwendig, die Parteispaltungen in der Kammer zu vermeiden ; eine kompakte Majorität müßte vorhanden sein, R die zznteressen des Landes unter allen Eventualitäten zu wahren.

(Jt. N.) * Der Bau der Beféstigungswerke in der Umgegend von Rom, welhe die Hauptstadt Jitaliens gegen einen Handstreih von der Seeseite sichern sollen wird mit großem Eifer betrieben und is auf einigen Punkten, na- mentlih auf dem Monte Mario, {hon bedeutend vorgeschritten.

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Türkei. Konstantinopel, 30. Dezember. (W. T. B.)

Der Sultan ernannte den Deputirten Hassan Fehmîi

Effendi zum Präsidenten der Deputirtenkammer und Ahmced V efik Pascha zum Senator. L

) MME ‘mar emer Mz Rgn

Numänien. Bukarest, 2. Januar. (W. T. B.) Der W. „Presse“ wird von hier telegraphirt : Die Kaiserin van Rußland hat der Fürstin von Rumänien durch einén besonderen Courier eîn Handschreiben mit den Insignien des Katharinen-Ordens übersandt.

1. Januar. (W. T. B.) Da das Budget für das Jahr 1878 nicht erledigt worden ist, beschloß die Kam mer, der Regierung für den Januar Jndemnität zu ertheilen.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 29. De- zember. (H. C.) Auf Antrag der diesseitigen Regierung hat die französische Regierung genehmigt, daß der Handelsver- trag zwischen Shweden-Norwegen und Frankrei ch, vom 14. Februar 1865, bis Ende des nähsten Jahres ver- längert wird.

Amerika. Venezuela. Caracas, 20. November. An Stelle des zum Finanz - Minister ernannten bisherigen Ministers der Auswärtigen Angelegenheiten An dueza Palacio ist Herr Maxco Anton#to Saluzzo mit der Ls des Auswärtigen Amtes der Républik betraut worden.

Der russisch{ch-türkische Krieg.

St. Petersburg, 31. Dezember. (W. T. B.) Die ¿Agence Russe“ jagt, die Depesche der „Agence Havas“, welche behauptet, der Pforte seien Bedingungen mitgetheilt worden, unter denen Rußland in Friedensverhand- lungen treten wolle, und die diese Bedingungen spezialisirt, ist apokryph. Das engli#\ch Tas atis, Lde Aera ob Nuh]ßland geneigt sei, auf das Ansuchen der Pforte um riedensverhandlungen einzugehen, liegt vor. Wenn nach

Gre telegraphisch ergangenen Anfragen auswärts bereits Mit- theilungen über die russishe Antwort mit Abkommensbedingun- gungen verbreitet werden, so können diese nur voreilige und

unrichtige sein. Frgend welche Feststellungen liegen nit vor, wennschon in Unkerrichteten- Kreisen angenommen wird, das Rußland keinerlei \{chroffe Antwort auf Friedensanbahnungen

sihtlih des Schrittes Englands bei der russischen Regierung herrscht hier die allgemeine Ueberzeugung, daß der Erfolg desselben von dem Geiste abhängig sei, in dem ex unternommen wurde. Jedes Anstreben des Pn muß davon ausgehen, daß der Friede der Würde und den Opfern Rußlands entsprechen muß. Man glaubt im Publikum, daß England lige Umstand nicht werde außer Acht lassen können. Die öffentlihe Stimmung ist ruhig und fest.

bank, betreffend die dreimonatlihe Verlängerung Privilegiums, siatt. Vor der Unterzeichnung

telegraphisch hierher gemeldeten Artikel der „No rd d. All g. Ztg.“

1. Januar. (W. T. B.) Der „Golos“ bespricht den

sei eine gebieterische Pflic{#Der zu verständigen, daß jiet N R neten Beistand Englan Fou erwarten habe; es sei auch Pflicht i i der Regierung, h allé haben und auch jeßt bekunden wird, daß es ernsten Versuchen, | der Pforte gegmübeut den Frieden herzustellen, immer zugänglich sein wird. Hin- Ma, j

und kein Grunde zu verstärken. haltene Denk

über die Annahme des türkishenVermittelungs esuhes durh England und hebt hierbei hervor, die englische Regierung könne die thr übertragene Rolle erfüllen, indem sie die Wünsche der Pforte zur Kenntniß des Kaiserlichen Kabinets ere und der Pforte den Rath ertheile, fich direkt an das russische Haupt- quartier zu wenden. Die Jntermediation indessen noch weiter u treiben würde eine Mediation sein. Die rusfischen Blätter Feen sih im Allgemeinen über das jüngste Rundschreiben des Ministers Waddington in zustimmendem Sinne aus, Anläßlich der von der ausländischen und russishen Presse über die Mediation Englands gebrachten Kommentare und Ge- rüchte veröffentliht die „Agence Russe“ einen Artikel, in welchem nachgewiesen wird, daß eine Mediation weder wün- shenswerth noch annehmbar sei. Zunächst sei eine solche überhaupt unmbglich, wenn sie der eine der Kriegführenden niht verlange. Sodann müsse aber auch ein Staat, der eine Mediation ausüben wolle, seine Unparteilichkeit durch seine vollständige Jnteresselosigkeit darthun können und das sei bei England nach den eigenen Erklärungen der englischen Regierung nicht der Fall. Die Wichtigkeit dieser S würde eine Mediation zu einer äußerst gefahrvollen ache für Alle machen und andererseits den Uebergang von einer Mediation zu einer Jntervention erleihtern. Das be- sondere Recht der Kriegführenden werde nur übertroffen dur das höhere Recht Aller, Rußland aber habe die Rechte Dritter auf das Sorgfältigste respektirt. Eine Mediation würde, ohne irgend wem zu nüßen, den Krieg nur ver- längern und noch weiter verwickeln. Vom Gesichtspunkte des Rechtes und der Gerechtigkeit, vom Gesichtspunkte des Friedens und der Lokalisirung des Krieges aus, wieder- holt die „Agence“, erscheine eine Mediation deshalb weder als wünschenswerth, noch auch_ als annehmbar. Ohne Zweifel denke so ein ansehnlicher Ca von Staatsmännern, sowie das arbeitsame englische Publikum, das si frage, weshalb die mächtige englishe und russishe Nation niht dana streben sollten, sich gegenseitig und zugleih der ganzen Welt Gutes zu erweisen, anstatt sih gegeneinander zu erbittern und ih durch Eifersüchteleien zu schaden. Ganz ebenso dächten aber auch in Rußland alle Staatsmänner und der weitaus größte Theil des Publikums. :

Wien, 31. Dezember. (W. T. B.) Die „Wiener Abend post“ schreibt: Das englische Kabinet hat dem Wunsche der Pforte entsprechend einen vermittelnden Schritt bei der russischen Regierung eingeleitet, allerdings, wie es scheint, niht im Sinne einer formellen Friedensmediation, wohl aber in der Richtung, daß es die Geneigtheit der Pforte zum Friedenss{hlusse zur Kenntniß des St. Petersburger Ka- binets brachte und der Beantwortung der betreffenden Eröffnung Seitens des Leßteren entgegensiecht. Es seien Anhaltspunkte dafür vorhanden, daß Rußland eine Erörterung der so allgemein gestellten Friedensfrage niht von vornherein zu- rüdweisen und den Schritt des engliscen Kabinets daher ent- sprehend erwiedern werde. Daß aber damit schon jebt eine reelle Basis für den abzuschließenden Frieden gewonnen sei, hoffen allerdings nur sehr optimistishe Organe.

Nach einer der "Polit, Korresp.“ aus St, Peters- burg, 31. d. M., zugegangenen Mitthei:.ung dürfte die von dem Londoner Kabinet dort notifizirte Geneigtheit der Pforte in Friedensunterhandlungen einzutreten, vom St. Petersburger Kabinete dahin beantwortet werden, daß Rußland jederzeit bereit sei, mit der Pforte Verhandlungen einzuleiten, wenn leßtere ihre Geneigtheit hierzu durch direkte Schritte bei Rußland bekunde.

Wien, 31. Dezember. (W. T. B.) Die Pete! meldet, die Nachricht der „Agence Havas“, Rußland habe der Pforte seine Friedensbedingungen mitgetheilt, sei völlig unbegründet. Ebenso sei die Nachricht der „Neuen Zeit“, wonach England seine Absicht, gewisse Punkte im Orient zu beseßen, angezeigt habe, unrichtig. Die einzige Mittheilung des Londoner Kabinets in leßter Zeit, betraf die bekannte vorgestern in Skt. Petersburg überreichte Mediationsnote. Die „Presse“ bringt nachträglich aus bestunterrichteter Quelle die weitere Mittheilung, die Mel- dung der „Agence Havas“, die Pforte sei offiziós von den russishen Waffeustillstandsbedingungen unterrichtet wor- den, sei vollkommen unbegründet, gegenwärtig sei keine hierzu ermächtigte Persönlichkeit in Konstantinopel anwesend. Die englische Note betreffe übrigens mehr Englands orien- Pforte Interessen, als das Mediationsgesuch zu Gunsten der orte.

London, 31. Dezember. (W. T. B.) Lord Beacons: field hat die Deputation des antirussishen Meetinds niht empfangen, weil er, wie er derselben jagen ließ, zy be- schäftigt sei. Weiter ließ Lord Beaconsfield der Depwäation mittheilen, daß er bereit sei, eine sriftlihe Kunßebung derselben in Erwägung zu ziehen. Eine FKute in Birmingham E Versammlung der |{beralen Gesellschaften beschloß, die an den verschieden Orten be- stehenden Vereinigungen aufzufordern, Meetins abzuhalten und Petitionen an das Parlament vorzubersken. Jn den- selben soll das Parlament ersucht werden, keäem Schritte der Regierung zuzustimmen, der die Aufrechtsha tung der Jn-

tegrität der Türkei zum Zwecke habe dahin ziele, die

Türkei vor den Folgen ihrer Hartnäckigke#Und ihrer {lehten Verwaltung zu retten. Wenn die MDation mißlinge, so

müsse das Parlament darauf bestekW, daß die Politik der sttikten und aufrichtigen erhalten werde.

eutralität aufrecht.

1. Januar. (W. T. B Heute fand eine zahl-

reih besuhte Versammlune von Londoner Bür- gérn unter dem Vorsiße MeeMans statt, um sih gegen eine Theilnahme Engla,2% am Kriege auszusprechen.

olgende Resolution wur} einstimmig angenommen : Jedes bweichen von der oute würde ein Verbrechen sein ; es Regierung, die Pforte davon

unter keinen Umständen den bewaffff-

euen diplomatischen- Verbindlichkeiten, ne Sanktion des Parlaments zu ent- Zugläh w#tde erklärt, die Versammlung sei ent- chieden der Ansi& daß gegenwärtig keine Nothwendigkeit anden sei, um die Armee und die Flotte ér Königin soll eine in diesem Sinne ge- ft Übecrreiht werden, welche einem Comité ig# Prüfung überwiesen wurde. M, 2. Januar. (W. T. B.) Wie es heißt, liegen 2; 0) Aeußerungen vor, daß das St. Petersburger Fbereit sei, direkte Vorschläge der Türkei ührung des Friedens entgegènzunehmen. Dex

Fard” sagt, der Vorschlag, die Türkei möge si direkt

| 4 n Rußland wenden, sei niht unbere(htigt

; icht ur n L nit dem Brauche unter Kriegführenden nit im Widerspruch. England habe bis dahin kein Civ fih dur einen solchen Vorschlag gekränkt zu fühlen und die Annahme, daß derselbe als ein feindseliger Akt anzusehen sei, erscheine durchaus nicht gerechtfertigt.

Birmingham, 1. Januar. (W. T. B.) Der Staßdt- rath hat eine Resolution angenommen, dié \ih gegen jede Aktion aus)priht, welhe England in einen Krieg zu Gunsten der Erhaltung eines barbarishen und dem Unter-

ang geweihten Despotismus verwickeln fönnte. Die Resolution hält ein wirkliches ZJnteresse Englands nicht für gefährdet und- verlangt entschieden die Beobachtung strikter

Neutralität.

Leeds, 1. Januar. (W. T. B.) Der Stadtrath hat mit 41 gegen 7 Stimmen eine Petition an die Regie- rung angenommen, welche striklte Neutralität und in dem Falle, daß die politische Lage in a auf die britischen Snteressen kritisher werden sollte, einen Appell an das Volk verlangt.

Paris, 31. Dezember. (W. T. B.) Der „Temps“ hebt hervor, daß die Bildung des neuen französischen Mini- steriums eine unmittelbare Erleichterung der Beziehungen: zu Ztalien und Deutschland herbeigeführt habe und fährt dann fort: Die französische Politik hat auf diese Weise die Freiheit threr Aktion wiedererlangt, Von dem Augenblicke an, wo die Mächte aufhörten, uns als einer Stüße der ultramontanen Reaktion zu mißtrauen, sind wit wieder eingetreten in das gemeinsame Recht der Nationen, welche Um ihre wechselseitigen «Interessen streiten. Es giebt also ‘eine thatsählihe Verbin- dung zwischen der Stellung des neuen Ministeriums zu den religiösen Fragen und der würdigen Haltung, welche es sih ‘in Betreff der Regelung der Ori entfrage vorge- eihnet hat. Wir glauben nicht fehl zu gehen, wenn wir data daß die gegenwärtige Regierung, indem sie erklärt, daß fie bei der großen orientalischen Auseinanderseßung kein be- sonderes Juteresse geltend zu machen habe, sich die Unabhängig- keit ihrer Prüfung vorbehalten hat, wenn Das Concert der Mächte die allgemeinen Jnteressen in Erwägung ziehen wird. Es kann Niemandem entgehen, daß Frankreich feinen legitimen Play im Rathe der Mächte wieder gewann, indem es seine Unabhängigkeit bezüglich der Kirche wieder erlangte. Von der „Agence Habas“ gegebene Mittheilungen über angeblihe Antwort Rußlands in Folge englischer Me- diation werden von unterrichteten Personen als anhaltslos bezeichnet. tb ae

Europäischer KriéegsschauplaL.

St. Petersburg, 31. Dezember. (W. T. B.) Dffizielles Telegramm aus Bogot, 29. d.: Auf der östlichen Front scheinen dic Türken ihre Streitkräfte überall zurückgezogen zu

aben, da fie zur Vertheidigung der einzelnen Pläße nur

Mette aus Truppen und Einwohnern gebildete Abtheilungen zurückließen. Die Bewohner ziehen sih bewaffnet in die Wälder zurück, nachdem sie die Dörfer in Brand gesteckt haben. Die Russen sahen, wie die türkishe Jnfanterie die Gebäude in Jovaiflik vernichtete; sie fanden Ajaslar bereits in Flammen. Bei Mechtemer versanken unsere Eclaireure bei- nahe ganz im Schnee. Alle Bergflüsse waren zuerst über- schwemmt und später mit Eis bedeckt; fast alle Brücken sind fort- gerissen. Bei der Einnahme des Passes St. Nicolas am 19. cr. verloren die Serben 3 Todte und 13 Ber- wundete. Am 283. cr. griffen die Serben Kurschumlja an, welches von 400 Nizams und 200 Arnauten und Baschi- bozuks beseßt war. Nach Vertreibung derfelben beseßten die Serben Kurshumlja und erbeuteten daselbst ein Lager, sowie Waffen, Munition und Pferde. Am 24. d. nahmen die Setten nah ahtstündigem Kampfe Ak-Pal anka, warfen die Türken gegen Leskowaß zurück und erbeuteten 3 Ge- \hüße. Der Verlust der Serben war unbedeutend, Dank dem Umstande, daß sie dur den Nêébel begünstigt, unbemerkt den Nissawa-Fluß überschritten und die türkishe Position um- gingen. Nach einem äußerst s{chweren Uebergang dur die mit Schnee bedeckten “Berge auf überfrorenen Fußpfaden bei heftigem Frost und Wind beseyte die Vorhut unseres westlihen Detahements die Defilèen des Balkan zwishen Arabkonak und Sofia. Unsere Kavallerie steht bereits auf der Straße nah Sofia. Der Feind war überrascht worden, und betrug deshalb unser Verlust beim Debouchirèn aus den Bergen nur 5 Verwundete. Wie s{hwer in dieser Jahreszeit der Uebergang über den Balkan ist, be- weist der Umstand, daß der Marsh von Wratschesch bis Ne- goschewielishniza Schellawa drei Tage in Anspruch nahm. Weitere Details liegen noch nicht vor. : :

1. Januar. “(W. T. B.) Nachrihhten aus Bogot melden, daß die türkischen Gefangenen von der Kälte sehr zu leiden haben, da sie nur dürftig gekleidet find. Die russishen Grenadiere theilen mit ihnen Holz und Nahrungs- mittel und Lu sie in ihren Hütten schlafen. : Die russischen A speijen mit den türkishen und nehmen die kranken

Offiziere in ihre Zelte auf. i Konstantinopel, 1. Januar. (W. T. B.) . Nah hier vorliegenden Meldungen aus Sofia von gestern wird der an der Morawa bei Ticiblakte e stehende rechte Flügel seit 2 Tagen von einer aus 20 Bataillonen Jnfanterie, 3 Regi- mentern anae Artillerie bestehenden russischen Trup- nabtheilung gedrängt. : d: Wien 1. Dezember. (W. T. B.) Telegramm des ,N. W. Tageblatt“ aus Belgrad: Die Türken zündeten vdr ihren Rückzug aus Pirot dasselbe an, wobei ein Pulver- magazin explodirte. Am F&vor sind die Operationen ein- gestellt. „Ein serbishes Corps marschirt auf P ristina. Aa, 1, Januar. ,N. W.

ageblatt“: Nah Zurücklassung einer Garnison in

Pirot trat Belimarkovic von dort den Maxsch gegen das

efilée von Zaribrod, den Shlüfsdl zur Sofia-Ebene, an. D E Le Serben bei Pirot bewug 700 Mann. Weiter sind der W. „Presse“ folgéênde Nachrichten zu- ngen : A : eian a, 29. Dezember. Der bisherige Kommandant des 9, Armee - Corps, eneral - Lieutenant Krüvdener, wurde von seinem Posten enthoben und zum Adlatus des Militär- Gouverneurs in Warschau ernannt. Das ‘9. Corpskom- mando übernimmt der bisherige Kommandant der 2. Gre- nadier-Division, General-Lieutenant Swjetschin, und dessen Stelle wird General - Lieutenant Zwjezinskij einnehmen. Sistowa, 30. Dezember. Die Wachen aw den Donäu-

_ entspriht höchstens einer Kombattantenstärke von 110 000 Gewehren

W. T. B.) Telegramm des

diesem Falle durch Dampfer unterhalten. Die Proviant- vorräthe, welche jest hier yafsiren, gehen alle über Plewna ur Armee Gurko's. Für die Armeen um Tirnowa und iela sollen die Een i me Monate aufgestapelten Vorräthe auf ein Vierteljahr ausreichen. s Bukarest, 30. Dezember. Der / Großfürst-Thron- folger-behält sein Kommando; Todleben ist ihm nur für die Belagerung von Rustshuk beigegeben. Die in lewna erbeuteten, für die Rumänen bestimmten Ge- N chüße sind in Simnißa angelangt. Das Eintreffen von türkishen Gefangenen dauert fort. : i Ueber die gegenwärtige Situation auf dem Krieg s- \schauplaße und die muthmaßlihe Stärke und Dislozi- rung der zunächst in Betracht kommenden beiderseitigen Streitkräfte schreibt ein Korrespondent der „Allgemeinen eitung“: , : g 3 „Was die von Plewna abgerückten Rumänen betrifft, so erhält fich die Nachricht, daß sie den Rujien über den Balkan nicht folgen werden, vielmehr zwei ihrer Divisionen gegen Widdin im Anzuge seien, eine dritte bei Kalafat am Nordufer der Donau, ebenfalls Widdin gegenüber, ia Thätigkeit bleiben werde, eine vierte für Be- saßungszwede in Plewna, Nikopolis, Nahowo 2c. in Verwendung treten und die fünfte das Nordufer der Donau von Giur- gewo bis Kalarasch beseßen, also die Cernirung von Rust- hut und Silistria unterstüßen solle. . Die Bestätigung dieser Nachricht bleibt abzuwarten. Wir wiesen {hon neulich nah, daß, nach Abrechnung der nothwendiger Weise im bulgarischen estungsvierecke zurüczulassenden russishen Truppen (mindestens elf A wahrscheinli jedoch mehr), die rusfische Ope- ration8armee in ihrèm bisherigen Bestande gar niht in o „er- drückender Ueberlegenheit“ südlich des Balkan eintreffen wird, daß sie an Infanterie unmittelbar nach der Kapitulation von Plewua nur über 23 Divisionen und 3 Schüßen-Brigaden verfügte (das Dobrudscha-Corps nicht einbegriffen), und daher mit bödstens 12 Infanterie-Divifionen, 3 Schüßzen-Brigaden und 8 Kavallerie-Divi- sionen in Rumelien erscheinen ürfte, wobei noch darauf gerechnet ist, daß einige Reserve-Divisionen von Rumänien nach Bul- garien nachge\choben werden, um hinter ihrem Rüdcen die Pâsse und die Verbindungslinien zu beseßen. Diese Truppenmasse

und 14000 Säbeln, wobei allerdings eine Geshüßmasse von 670 Stücken {wer ins Gewicht fällt. Die Russen dürften daher s{chwerlih freiwillig auf die fernere Heeresfolge wenigstens zweier rumänischen Divisionen verzichtet haben, weil ‘die Türkei wohl in der Lage ift, mit Zusammenziehung aller Streitkräfte vorwärts von Adrianopel noch ein He:r von mehr als 100,000 Mann und nahezu 409 Feld- geshüße in den Weg zu stellen. -Freilih sind in den leßten Wochen - fortwährend starke Truppendurchzüge durch Rumänien ge- meldet worden. Dieselben follen so bedeutend gewesen sein, daß man an das Eintreffen von etwa 4 frischen Divisionen glauben kann; auch haben davon Theile bereits die Donau passirt, einige bei Braila, andere bei Simniza. Auch sollen wiederum etwa 60000 Mann (wohl 4 Jnfanterie- und 2 Kavallerie-Divisionen) in der Mobil- machung begriffen sein. Nachdem aber bald nach Mitte Dezember Frostwetter und starker Schneefall eingetreten, werden die Transport- und Marschleistungen dec Nachshübe sih dauernd verlangsamen und mitunter Stockungen eintreten, wie sie der große, vom 19. bis 23. De- zember ganz Rumänien durchrasende Schneesturm dem Telegraphen-, Eisenbahn- und Straßenverkehre {hon bereitet hat und wie fie am 24, d. M. au bei Braila eingetreten sind, wo nah einem Tele- grammè des Großfürsten Alexis in Folge plößlih eintretenden Eis- aanges 21 Pontons der Kriegsbrücke 3 Kilometer weit fortgerissen S Aus Bukarest läßt si{ch „Morning Post“ vom 26. d. schreiben, die für das russische Heer in Bulgarien angeordnete Verstärkung betrage mehr als 250 000 Mann; auch eine Ostsee- Armee in Stärke von 90000 Mann' werde gebildet. Für den bulga- rischen Frühjahr8feldzug würden drei Heere benüßt werden, zwei (über Sofia und Schipka) sollen bei Adrianopel konzentrirt werden, um dieses zu belagern, das dritte solle geradenwegs nach Konstan- tinopel marschiren. Inzwischen werde Tobleben mit 80 000 Mann und enormer Artillerie das Festungsviereck belagern. Die größten Bestellungen auf Gewehre und Geschüße seien gemacht worden. Jn Fiume seien 60 Torpedoboote für die rufsishe Regierung bestellt und im Vertrauen erzähle man \ich, die Russen könnten mit den- selben auch die stärksten in den Bosporus einlaufenden Panzerschiffe

Überwältigen. Asiatisher Krieg2schauplaß.

S. etersburg, 1. Januar. (W. T. B.) Der Sllccikeihote: veröffentlicht folgende Details über den Angriff der Torpedokutter des Dampfers „Konstan- tin“ gegen einen türkishen Monitor auf der Rhede von Batum in der Nacht vom 28. v. M.: Es waren im Ganzen 4 Torpedokutter, welhe von dem Kommandanten des „Kon- stantin“, Makaroff, zum Angriff bestimmt waren. Bei der Abfahrt derselben war das Leuchtfeuer auf der Rhede von Batum. uicht - angezündet und die Dunkelheit daher o stark, daß die Kutter nur {chwer die Rhede fanden. Zwei sich von selbst bewegende Torpedos explodirten auf und unter dem türkishen Monitor, nämlich der des Kutters „Therma“ unter dem Lieutenant Zatsarenny, welcher den ‘Torpedo zuerst in Bewegung setzte, und der Torpedo des Kutters „Sinope unter dem Lieutenant A ïellt Die Ruhe ist in Daghestan vollkommen wieder herge|tellt. :

It iAopEl 31. Dezember. (W. T. B.) Ein Telegramm {Fsmail Hakki Paschas aus Erzerum vom heutigen Tage meldet, das Schiff „Fzzedin“ unter dem Kommando

obart Paschas bombardirte am vergangenen Freitag Elacidid e f Poti. i ine L eN achen zogen sich, [ls 40 türkishe Soldaten landeten, zurüd.

t 1. f Badi (W. T. A e R kei s ir des 4. Corps ernannt worden ijt, meldet Serum von tan er habe Kavallerie und Artillerie ab- esendet, um die in Soghukts\{chesme angekommene rusf- ische Kavallerie zu vertreiben und sei die leßtere zurük- gegangen. - a is :

Tiflis, 30. Dezember. (W. „Presse“) Der, röß-

ürst Michael begiebt sich zu den russischen Weihnachts- Haden am 5. Januar zur Hauptarmee, Die in Dagestan und den übrigen aufständishen Bezirken Ne Tar Truppen

werden nah Abchasien abmarschiren, um die [hon einmal E Küste mit genügenden Truppen zu beseßen. Me ukhtar Pascha hai verkleidet und im Gefolge eines euro- äischen diplomatischen Agenten Erzerum zur Nachtzeit ver- la en. Eine Lau enpatrouille, welche den Trupp anhielt, ließ ihn auf die Legitimation des Konsuls hin ruhig passiren. Jn Erzerum, wo Helamange! herrscht, soll sich nur eine „Be- faßung von 12 000 Maun befinden.

Aus dem Wolffschen Telegraphen-Bureau.

St. Petersburg, Mittwoch, 2. Januar, Vormittags. Nach den jeL eingegangenen Nachrichten glaubt man sich ter

Die Nr, 52 des „Central-Blatts für das Deutshe R ei ch “, herausgegeben im Reichskanzler-Amt, hat folgenden Inhalt: Allgemeine Verwaltungssahen: Verweisung von Ausländern aus dem Reichs8gebiet. Finanzwesen: Aufruf und Eiaziehung der Ein- hundertmark-Noten der Rostocker Bank; Goldankäuse Seite1s der Reichsbank; Nachweisung der Einnahmen an Zöllen und ger meinschajstlichen Verbrauchs steuern, sowie anderer Einnahmen für die Zeit vom 1. April 1877 bis zum SHhlusse des Monats November 1877. Münzwesen: U-bersicht über die Ausprägung von Reichs- münzen. Zoll- und Steuerwesen: Befugnisse von Steuerämtern ; Behandlung der mit Anspruch auf Steuérvergütung abzufertigenden Znckerexporte. Marine und Schiffahrt: Ertheilung von Flaggen- attesten. Post- und Telegraphenwesen : Einführung des Worttarifs im telegraphishen Verkehr mit Niederland und mit Helgoland; Einfüyrung des Worttarifs im telegraphishen Verkehr mit Frank- rei. Konsulatwesen: Ernennungen; Todesfall ; Ressort- Abgrenzung Kaiserlicher Konsulate in standesamtlicer Beziehung.

Nr. 26 des Central - Blatts der Abgaven-, Ge- werbe- und Handelsgeseßgebung und Verwaltung in den Königlich Preußischen Staaten hat folgenden Inhalt :- I, Allgemeine Verwaltungsgegenstände: Erkenntniß des Königlichen Ober-Tribunals. Zollbeamte. Verbotene Wege. Polizeiverordnungen. Ver- änderungen in dem Stande und in den Befugnissen der Zoll- und Steuerstellen. II1. Jndirekte Steuern: Beibringung von Ursprungs- zeugnissen* über nach Portugal zu versendende Waaren. Tara- vergütung für saucirte Tabake in Thierhäuten. Stempelfrciheit dex den B nten zur Führung von Vormundschaften ertheilten Ge- nehmigungen. Gültigkeit von Auktionsprotokollen au ohne Unter- {rift der Bieter. Erkenntniß des Königlichen Ober-Tribunals. Wechselstempel. Vorschriftsmäßige Kassirung. Nachmänner. Beamte. Tarifirung von weißgaren, unbehaarten Lämmerfell en. VI. Personalnachrichten.

Statistische Nachrichten.

Im Anschluß an die in Nr. 293 d. Bl. mitgetheilten Haupt- eptébiiie aus den vom Kaiserlichen ftatistishen Amte aufgestellten UVebersichten über Produktion und Besteuerung des Tabaks im deut- {hen Zollgebiete für das Erntejahr 1876 geben wir die nachfolgende vergleichende Uebersicht, welche ersehen läßt, wie sih die Anbau- undErtragsverhältnisse von Tabak im Deutschen Reiche während der leßten Jahre gestaltet haben. Dabei hat indeß der Tabaksbau von Meclenburg, welches ert vom Jahre 1869 ab dem deutschen Zollgebiete beigetreten ist, sowie der erst seit 1871 bekannte Tabaksbau Elsaß-Lothringens der Vergleichbarkeit der Ziffern halber - weggelassen werden müssen. Nachrihtlich mag nur bemerkt werden, daß im Jahre 1876 Mecklenburg auf einer Fläche von 155,7 ha 5912 Ctr, Tabaks- blätter (38,0 Ctr. pro ha) gewonnen hat und Elsaß-Lothringen auf 3515,7 ha 114824 Ctr. (32,7 Ctr. pro ha). Mit Tabak bebaute Fläche Menge des gewonnenen Tabaks in Hektaren. überhaupt pro Hektar 1861 14 251 354 335 Ctr. 24,86 Ctr. 1862 15 614 430 198 27,87 1863 21 501 682051 , 31/02 1864 23 693 676140 28,54 1865 23 885 767149 32,12 1866 21 939 663418 , 30,24 1867 19 704 580.946 4 26,95 1868 17 939 530303 29,56 1869 17 088 444 976 26,00 1870 16 479 476 849 28,97 1871 19 349 596 283 30,82 1872 22 830 760 886 39,09 1873 26 420 905 329 34,26 1874 18 826 676 061 395,09 1875 20 255 586 970 ; 29,00 1876 18 064 213 2907/5; 28,41 Vorstehende Zusammenstellung läßt erschen, daß der deutsche Tabaksbau während der Jahre 1861 bis 1865 in ununterbrocener rascher Zunahme, von da an bis zum Jahre 1870 in kaum geringerer |steti- ger Abnahme begriffen gewesen ist. Vom Jahre 1871 hat sih wie- derum eine bis 1873 anhaltende Zunahme ergeben, während von da an cin fortdauernder Rückgang der Kultur eingetreten ift. Vergleicht man namentli die Ernteergebnisse des leßten Jahres 1876 mit den- jenigen einer längeren Jahresreihe, so findet man, daß zwar einige wenige Jahrgänge, wie 1861, 1862, 1867 und 1869 relativ noch ge- ringere Erträge geliefert haben, gleihwohl aber die [leßtjährige Ernte. nicht unerheblich unter einem 16jährigen Durchschnitt von 30 020 Ctr. pro Hektar zurückgeblieben ift.

Kunst, Wissenschaft und Literatur. us Ber n wird der „Cöln. Ztg.“ unter dem 29. Dezember E E Gestern Abend hat Raoul Pictet in Genf das Er- periment der Flüssigmachung des Sauerstoffgafes vor un- gefähr zehn Personen, unter denen mehrere wissenschaftliche Notabili- täten, fo Prof. Hagenbah von Basel, zum vierten Male wiederholt. Punkt 10 Uhr ging der auf 560 Atmosphären gestiegene Manometer. in einigen Minuten auf 505 hèrab, um länger als eine halbe Stunde auf diesem Stande zu bleiben, indem er durch diese Verringerung inx Druck den Uebergang eines Lheiles des Gases in flüssigen Zustand unter dem Einfluß von 140 Grad Kälte, dem es ausgeseßt war, anzeigte. Der die Oeffnung der Röhre vershließende Hahn wurde jeßt aufgedreht, und es erzoß sich nun aus demselben ein Strahl Sauerstoff mit außerordentlicher Heftigkeit. Ein elektrischer Lihhtschein ließ deutlich erkennen, daß derselbe aus zwei verschiedenen. Theilen bestand: aus einem einige Centimeter langen centralen weißen, wel{er flüssige, ja, selbst feste Elemente enthielt, und. einem äußera, dessen Bläue' den Zurlickgang des komprimirten und gefrore- nen Sauerstoffs in d?n Ba e E t, das Experimëént als vollständi aner . wee DarU vom 31. Dezember gemeldet wird, ift der Maler C ourb et gestorben. Gewerbe und Sandel.

i ilanz der Dortmunder Union per 30. Juni flieht L Ses Verlust von ca. 3.156 000 4 ab. Abgefehen von den Abschreibungen 2c. ergab das erste Semester einen Verlust von 279 506 M, während das zweite Halbjahr von Januar bis Juni v. J. einen Ueberschuß von 365867 M erbrachte. Es resultirte also im Ganzen ein Bruttoübershuß von 86360 4 Da jedoch für Zinsen und Generalunkosten 2 285 690 M, ferner für Abschreibungen auf die Vorräthe 674 302 4, desgleichen auf die Anlagen 405 893 6. abzu- seßen waren, so ergab sih nah Ausschüttung des Reservefonds von. 133 392 é. eine Unterbilanz in der ea Höhe. :

—- Ein aus der Allgemeinen Deutschen Kredit-Anstalt, der Leip- ziger Bank, der Sächsishen Bank und den Leipziger Firmen Beer u. Co. und Frege u. Co. bestehendes Konsortium hat vom_ Rathe Ser Stadt SLeiyziog 1800000 M Leivziger 4t%nige Siadt- Anlethe vom Jahre 1876 übernommen, welche, wie die „B. Börs.- Ztg." berichtet, am 4. Januar d. J. von dem genannten Konsortium: zum Course von 1014 %/% zur Subskription aufgelegt werden.

Dec Einlösungscours für Silbercoupons der De rie reihishen Eisenbahngefsellschaften ist von 177 auf 1 herabgeseßt worden.

Verkehrs-Anstalten. A , : ew-York, 31. Dezember. (W. T. B.) Der Dampfer „Holland! von der National-DampfschGiffs-(ompagnie

che Linie) ist hier eingetroffen. D a Dru rer W. V. B.) Der Hamburger Postdampfer „Gell2xt“ is hier eingetroffen.

brüdcken werden verstärkt, um sie im e eines Ei é im rihtigen Augenblickde abzubrechen. er Verkehr wird in i i è

Ls hingeben-zu dürfen, daß Erzerum bald in unsern | A

änden sein wird,

„Siam“ nimmt 350000 Psd, Sterl. für Guroya mit.

Melbourne, 29. S (2. 9. B) Der Damp