1878 / 19 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 22 Jan 1878 18:00:01 GMT) scan diff

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E S B N T a R D 4 “eti inämwan s G A di

Paris, 19. Januar. (V. T. B.) Rohzucker behauptet, Nr. 16/13 pr. Janrar LIE 100 Kilogr. 54,25, Nr. 5, 7/9 pr. Januar pr. Kier Ee 12.78, par B, eiae SATA, E Mai Anga ‘65 25

. Pr, Januar 83.75, E Februar 83, pr, Mai-Angust §5 23.

New=-% 19, Jafßuar. (W. T. B.)

Waarenbericht, Bauawolls in New-York 11}, de. in Grieans 103. Petroiouh in New-York 12, do, in Philadolphis 12 Mehl 5 D, 25 C. Rother Winterweizen 1 D, 38 C. Mais (old wized} 61 C. Zucker {Fair reveuing Muscovados} 77. Kafes (Rio-) 17%, KEclucais (¿zrke Wilcox) 81, Speck (short cicar) G6} C. Getreidefracht 6

Berliner Viehmarkt. 21. Januar. Zum Verkauf standen: 3912 Rinder, 7384 Schweine, 1125 Kälber, 7573 Hamme],

In Bindieh, welches wieder über Bedarf das Geschäft noch schlechter als am vorigen Mon

Ia. Qualität durchschnittlich nur mit 58 #, vereinzels mit 60 M. bezahlt, während ITa. Waare 48 und IITs, 30—33 Æ pr. 100 Pf. Schlachtgewicht brachte. Bei den Schweinen war der Handel gleichfalls sehr flau. Es galt I, Qualität durchschnittlich 30, in einzelnen wenigea Fällen 51 Æ, IT. 46—49 M und III, 39— 42 Æ pr. 100 Pfd. Echlachtgewicht. Hammel waren in Folge der vorwöchentlichen besseren Preise s0 viel ‘an den Markt gebracht, dass die Preise sehr gedrückt waren. Es galt beste Waare 21—23 H, ITIa. 16—19 M pr. 45 Pfd. Schlachtgewicht. Kälber erzieltan bei N: Geschäst nuc niedrige Preise, 30—50 „S pr. 1 Pfd, Schlacht- gewicht,

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S Be ei

Generalverzsammlungen,.

31, Januar. Berliner Commerz- und Disoonto - Bank. (Eings- Uns ene SURIMmanos as haft.) Ord. und ausserord, Gen”*- ers. in Berlin.

7. Februar, Magdoburger WeohsIer- und Disoonto-Bank in Liga. Schluss- Gen.-Vers, zu Magdebarg.

Dentsohe Vereinsbank. Frankfart a/M.

E Ausserord, Gen. -Vers, zu

Wochen-Ausweis der deutschen Zettelbanken vom 15. Januar 1878,

Kafse.

(Die Beträge lauten auf Tausende Mark.)

| Gegen | Gegen [9 _mbard- Segen

e Wesel. E forderun-/ E, woche. woche.

Noten- die ällige die Umlauf.

| Gegen | Täglich | Gegen |Verbind-| Gegen lihkeiten| die Vor- erbind-| Vor- lauf Kün-| Vor-

woche. ¡lihkeiten.| woche. | digung. | woche.

A ae v a e 511 058 Die 5 altpreußischen Banken Die 3 fächsishen Banken . . Die 4 norddeutschen Banken . S E E o eo oi aa 6 649 Die DaverisWe Notenbank . , . „1 38135 Die 3 süddeutschen Banken . . . 19 269

6715)+ 210 28 664|— 561 6 862— 454 61546+ 753 |— 1168| 23932/+ 1604

|+ 1638| 33943|— 833 561

ias woche. 4 10191] 392 574|— 26 256 30 7564 1 182 49 826|— 3 433

B 137 6 732/— 8385 5 893|— 119 2201|— 156 1736— 926

50 391+ 192 2 799|— 54

58 060|— 3 113 677 105/— 23 464 154 737|+ 4666 311+ 43468 1942 12 776+ 239 65 614/— 555 866+ 70 173! 42 715|— 410

15 049|4+ 272

8137+ 558

5 726|— 1609 6378/+ 339

5 972+ 494] 24273+ 674

4780 994] 2062+ 293 +

128+ 35

4 456+ 49

10414/+ 49

Summa G7 352

Tbeater. Königliche Schauspiele, Dienstag:

Opernhaus. 29. Vorftellung. Die Zauberflöte. Oper in 3 Abtheilungen von Schikaneder. usik von Mozart. Anfang halb 7 Uhr.

Schauspielhaus. 21. Vorstellung. Maria und Magdalena. Schauspiel in 4 Akten von Paul Lindau. Anfang halb 7 Uhr.

Mittwoh: Opernhaus. 21. Vorstellung. Der Baucr als Millionär, oder: Das Mädchen aus der Feenwelt. Original-Zaubermärchen mit Ge-

D

sang und Tanz in 3 Akten von Ferd. Raimund. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 22. Vorstellung. Das Glas Wasser, oder: Ursachen und Wirkungen. Lust- PUb in 5 Abtheilungen von Scribe. Anfang

L,

Saal-Theater. Dienstag: Fünfzehnte Vorstellung der französishen Schauspiel - Gesellshaft, unter Direktion von Emil Neumann. Troisième re- présentation de: Le Marquis de Vililemer. Comédie en 4 actes par George Sand.

Die zu dem am 25. Januar c. stattfindenden Subskriptions-Ball ausgefertigten Eintrittskarten werden den Theilnehmern zugesandt werden.

Eine Beantwortung der nicht bewilligten Gesuche findet unter Leinen Umständen statt.

Bon den Meldungen zum Zuschauerraum des dritten Ranges hat nur ein kleiner Theil berücksich- tigt werden können und werden die bewilligten Billets à 6 H. den Betreffenden zugesendet. Der Verkauf der Amphitheaterbillets à 3 4 findet am Donnerstag, den 24. Januar, Abends von 5—6 Uhr, im Königl. Opernhause statt. Ebendaselbst sind die auf Meldungen reservirten Amphitheaterbillets gegen Abgabe einer Legitimation ini. Empfang zu nehmen. , |

Die Anfahrt ist für sämmtlihe Wagen nur von den Linden aus und zwar am Haupteingang Thür Nr. 1 (dem Universitätsoebäude gegenüber) und an der Thür Nr. 3 (am Opernplaß): Die Abfahrt findet stalt: 1) Von der Thür Nr. 1 na derx Sc{loßbrücke und nah den Linden zu (die Wagen stellen fih vor dem Opernhause, Front nah dem- selben, auf). 2) Von der Thür Nr. 3 ebenfalls nah den Linden zu (die Wagen stellen sich auf dem ge- pflasterten Theil des Opernplates bis an die Behren- straße hin auf).

Das Ball-Bureau befindet sich im Concertsaal- Slur des Königlichen Schauspielhauses (Eingang: Taubenstraße) vom 21. d. M. ab, und zwar Vor- mittags von 10—2 Ubr, eröffnet.

Zu der im Monat Februar d. J. bei Gelegenheit der Hohen Vermählungs Feierlichkeiten statthabenden Gala-Oper gehen fortgeseßt Gesuche um Billets ein.

Die unterzeichnete Verwaltung sieht sich veranlaßt, öffentlich zu erklären, daß- die gedahte Gala-Vor- stellung lediglich eine Hof-Festlichkeit ist, zu welcher, wie bei allen ähnlichen Festlichkeiten, nur besondere Einladungen erfolgen.

Die etwa noch weiter hier einlaufenden Gesuche um Billets finden daher unter keinen Umständen eine Beantwortung.

General-Intendantur der Königlichen Schauspiele.

Waliner-Theater. Dienstag: Zum 838. Male: Hasemann's Töchter, Volksftück mit Gesang in 3 Akten von A. L'Arronge.

Mittwoch und die folg. Tage: Töchter.

Hasemaun's

Fictsria-Theater. Direktion: Emil Hahn. Diensiag: Zum 59, Male: Rübezahl. Großes phantastiswes Volktsmärchen in 4 Akten und 18 LVil- dern mit Gesang und Ballets von E. Pasqué und H. Wilken. Musik von A. Mohr.

Eintrittspreise: Parquet 3 (6 Zweiter Rang 2 6. Galerie 50 s 2c.

Friedrich-Wilbelmstädtisches Theater.

Dienstag: Lettes Auftreten des Hrn. C. Swoboda. Die Fledermaus.

Mittwocb: Geschlossen. Die Kasse ist von 9 bis 1 Uhr geöffnet.

Donnerstag: Zum 1. Male: Prinz Methusalem. Kom. Operette in 3 Akten von C. Treumann. Musik von J. Strauß. In Scene geseßt vom Ober- Regisseur Hrn. Teßlaff.

Residenz-Theater, Dienstag: Die Spiri- tisien, Werbeoffiziere.

Krells Theater, Ermäßigte Preise. Dienstag: Leßte Woche ron Klein Däumling, Rapunzel mit dem langen Haar und Riquet mit dem Schopf. Weihnachts - Ausstellung. Im Römersaal : Das Reich des Schlaraffenkönigs. Im T. Zwischensaal: Weihnachts - Lotterie. Îm

“11, Zwischensaal: Bethlehem. Jm Rittersaal:

+ 9305] 642 968|— 26 791

Der Ring des Nibelungen. Concert. Eröff- nung 5 Ubr, Anfang df, der Vorstellung 6} Uhr.

Mittwoh: Weihnachts - Ausstellung. Klein Däumling.

Woltersdorff-Theater. Zweite Berliner Oper. Direktion Habelmann. Dienstag: Gastspiel des Wiener Kinderschauspiel - Ensembles: Das tapfere Schneiderlein und die verwunschenen Kouigstöchter. Hierauf: 10 Mädthen und kein Mann. omische Operette von Suppé. Anfang 7 Uhr. Kleine Preise. Kinder die Hälfte.

National-Theater. Dienstag: Uriel Acosta.

Halbe Preise. Mittwoch: Dou Carlos. ‘Halbe Preise.

Ostend-Theater. Große Frankfurterftraße130. Dienstag: Das Urbild des Tartüffe. Lustspiel in 5 Akten von Karl Gußkow. (La Noquette: Hr. ai a. G., Molière: Hr. Fritsche a. G.) Anfang

2 r. i

Stadt-Theater. Dienstag: Halbe Kassen- preise. (Parquet 1,50, Logen 1, 2, 3. u. 4 M) Der Hypochonder. Lustspiel in 4 Akten von G. v. Mofer. Titelrolle: Direktor Theodor Lebrun a. G.

Belle-Alliance-Theater. Dienstag und fol- gende Tage: Ermäßigte Preise. Gastspiel des Frl. Lina Mayr: Durchgegangene Weiber. Original- posse mit Gesang in 3 Akten und 5 Bildern von Jacobson und Wilken. (Nanny: Frl. Lina Mayr.) I. Parquet 1 M. 50 -.

E. Basch'’s Theater. 19. Dorotheenstraße 19, Ede der Friedrichstr. Programm ganz neu.

Bellachini, K. Hofkünstler. Passage, Ein- gang Behrenstraße: Die Zauberwelt. Anfang C Ubr: e Vorstellung.

Billets sind vorher zu haben in der Passage, Laden 12. / :

Concert-Haus, Goncert des gi, 4 Hof - Musikdirektors Herrn Bilse,

Cireus Herzog, Im CircusRenz, Unterbaumt- brüde, Haltestelle der Ringbahn. Abends 7 Uhr: Große Vorstellung, unter Mitwirkung der vorzüg- lihstenKünstler und Künstlerinnen, sowie sämmt- zier Clowns.

Familien-Iachrichten-

Verlobt: Frl. Anna Segler mit Hrn. Premier- Lieutenant Zakrzecki (Stralsund).

Verehelicht: Hr. Rittmeister und Escadron- Chef Guigcard Graf Hue de Grais mit Frl. Hedwig v. Oftau (Berlin—-Dreßel).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Lieutenant und Adjutanten Buschius (Jüterbog). Eine Tochter: Hrn. Oberförster Spork (Schondelle bei Brünninghaufen). Hrn. Huuptmann und S Baron Carl v. Stockmar (Co- urg).

Gestorben: Hr. Dr. med. Heinrich Harnisch (Schmalleningken). Verw. Frau Oberförsterin Bodenburg (Bremervörde). Hr. Landrath a. D. Otto v. Hinckeldey (Kannenberg). Hr. Staats- anwalt Julius Seyffarth (Cottbus).

Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

Steckbriefs - Erledigung, Der hinter den Eisenbahuwähter Carl Friedriß Wilhelm Biericke wegen einfachen Diebstahls in den Akten B, 160 jeßt 782 rep. de 1876 Dep. IIT. unter dem 16. November 1876 erlassene Steckbrief wird hier- durch zurückgenommen. Berlin, den 11. Fanuar 1878. Königliches Stadtgeriht. Abtheilung ae Unter- suchungssachen. Deputation IIT. für Verbrechen und Vergehen.

Steckbricefs-Erledigung. Der unterm 22. Sep- tember 1877 hinter dem Arbeitsmann Satowsky (auch Fadofky), in C PRY in Pommern ge- boren, erlassene Steckbrief ist erledigt.

Potsdam, den 18. Januar 1878.

Königliches Kreisgericht. Abtheilung I.

83 055|— 3 990] 869 814|— 26 612] 177 581|+ 2725

56 200|+ 2180

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dgl.

(990) Bekauntmachung.

Ein Wechsel, d. d. Danzig, den 31. Juli 1877, über 185 é 714 Z von Wilhelm Kaeseberg an eigene Ordre auf Wilhelm Neubert zu Mewe ge- zogen, von diesem acccptirt, am 2. September 1877 zahlbar bei der Regierungshauptkasse zu Marien- werder, auf der Kehrseite versehen mit den Giros des Ausstellers, der Reichsbankstelle zu Danzig und dem durchgestrihenen Giro der Regierungshaupt- kasse zu Marienwerder, ist dem Kaufmann Wilhelm Kaeseberg zu Danzig verloren gegangen.

Der unbekannte Inhaber dieses Wechsels wird aufgefordert, denselben spätestens am 17. Juli dieses Jahres dem unterzeichneten Gerichte vorzu- zeigen, widrigenfalls der Wechsel für kraftlos erklärt werden wird.

Marienwerder, den 14. Januar 1878.

Königliches Kreisgericht. Abtheilung I.

Verkäufe, Verpachtungen; Subrnrissionen 2c.

Holzverkauf. Zum öffentlihen und meistbieten- den Verkaufe von 70—80 Stück stärkeren Eichen und von 800—900 Stück stärkeren liefern Bau- und Schneidehölzern aus den diesjährigen Schlägen hiesi- ger Oberförsterei habe ih einen Termin auf Montag, den 4. Februar cr., Vormittags 10 Uhr, im Gennrihschen Gastlokale hierselbst anbe- raumt. Die zum Verkaufe kommenden Hölzer kön- nen auf Verlangen von den Belaufsförstern vorge- zeigt, und Aufmaßregister und Verkaufsbedingungen vor dem Termin in meinem Bureu, eingesehen werden. Gr. Linichen (Kreis Dramburg), den 17. Januar 1878. Dex Köuigliche Oberförster. Freiherr von Tettau.

I Bekanntmachung. Auf folgenden, bei Krekow, in der Nähe der

| Stettin-Fa kfenwalder Chaussee gelegenen Wald-

parzellen wird am Montag, den 28. Januar cr., Vormittags 11 Uhr, im Rothen Hause bei Krefow der vorhandene Kiefernbestand auf dem thien ffentlich an den Meistbietenden verkauft werden.

Parc. X. 8,30 Hektare alte starke Kiefern, Bau- und Nuthölzer, theils jüngeres Holz zu allen Sor- timenten Stangen geeignet, in zwei Theilen, am Völschendorfer Wege und an den Aker des Forst- aufsehers ;

Parc. Ux. 11,30 Hektare, früher der Gemeinde Krekow gehörige Waldfläche, theils haubare Kiefern, theils Stangenhölzer ;

Parc. AULx., früher zu dem Rittergute Brunn ge- hörige Waldfläche, 11,90 Hektare Kiefern Bau-, Nut- und Schneidehölzer.

Die Holzbestände werden auf Verlangen von dem Forstaufseher Epp im Rothen Hause örtlih vor- gezeigt werden, auch können die Bedingungen bei demselben, sowie im Büreau der Königlichen Gar- nison-Verwaltung in Stettin vor dem Termin ein- gesehen werden.

Stettin, den 18. Januar 1878, (L 1618)

Königliche Garnison-Verwaltung.

[593] Bekanntmachung.

Die Lieferung des bei der hiesigen Saline, der benahbarten Schachtanlage, dem Gradirwerk zu Elmen und bezw. dem Königlichen Braunkohlen- bergwerk bei Eggersdorf pro 1. April 1878 bis 31. März 1879 erforderlichen Bedarfs an:

ca. 2500 Centner böhmischen Braunkohlen,

ca. 1500 Hektoliter Holzkohlen,

ca. 2000 Hektoliter Scchmiede - Steinkohlen (Nußkohlen), i:

ca. 30000 Klg. Ütensilien-, Rohr- und Kessel-

ehe,

ca. 409000 Klg. geschmiedetes bez. Walzeisen, soll im Submissionswege vergeben werden. Liefe- rung8angebote sind versiegelt und kostenfrei auf dem Briefumschlag mit der Angabe des zu liefernden Materials versehen, bis zum

Freitag, den 8. Februar d. J. ‘cinschl. bei dem unterzeichneten Salzamt einzureichen.

Die ‘Lieferungsbedingungen liegen in unserer Registratur zur Einsicht offen und können gegen Schreibgebühren abschriftlih bezogen werden.

Schönebeck, den 16. Januar 1878. (àCto.172/1)

Königliches Salzamut.

5 (I (a) Bekanutmachung.

Die unterzeihnete Kommission bedarf zur Be- schaffung pro 1878/79 nachstehende Materialien und Ausrüstungsstücke, als:

circa 500 Meter gerne utterleinwand, circa 800 Meter blaus Schooßfutter,

circa 50 Meter Kragendrilli,

circa 3100 Meter Futter-Calicot,

circa 4000 Meter Unterhosen-Calicot,

circa 4000 Meter ODrillih zu Jacken und Hosen,

circa 100 Meter Futterboy,

circa 6000 Meter Hemden-Calicot resp. die ent-

A sprechende “Anzabl fertiger Hemden, sowie die_jährlihen Kontingcnte an Ausrüstungs8- stücken. Offerten von zuverlässigen Lieferanten nebst Proben mit Preisangaben können der Kommission versiegelt und portofrei bis zum 3. Februar cr. eingesandt werden. Diese Pcoben werden nur auf spezielles Verlangen, was in der Offerte anzugeben bleibt, zurücgesandt. Die Auswahl der Materialien und Stücke findet im Verhältniß der Waare zum Preise statt. Die Lieferungsbedingungen können im Rechnungsbureau, Mühlenstraße 25, eingesehen werden.

Posen, den 19. Januar 1878. (Ag. P. 20/1. 78.) _ Bekleidung3-Kommission

des Weifälishen' Füsilier-Regiments Nr. 37»

[595] Bekanntmachung.

Die auf der Strecke der Main-Weser-Bahn von Cassel bis Frankfurt a./M. im IV. Quartal v. F. gefundenen und bis jeßt noch nicht reklamirten Gegenstände, als:

3 baumwollene und 10 seidene Regenschirme, 3

Sonnenschirme, 4 Rohr- und 7 gewöhnliche Stöcke,

1 wollene Dee, 1 goldene Brosche, 1 Medaillon,

1 Ohrring, 3 Umhänge- und 2 Handtaschen, 3 Ci-

garrenetuis, 2 Paar Stiefeln, 2 Paar Schuh, 1

Tabakspfeife, 1 Paar wildlederne und 2 Paar

Glaceehandshuh, 1 Rolle Zeichnungen, 3 Militär-

müßen, 2 bunte Taschentücher, 1 buntes und L

\chwarzes Wollentuch, 2 Pelz-, 3 Tuch- und 2 sei-

dene Müßen, 4 Filzhüte, 1 Botanisirbüchse, 1

Album, 4 Plaids, 1 Damenmantel, 1 Taschen-

messer, 2 Reisetaschen, 1 Trompete, 1 Lederkoffer,

1 Kopftucb, 1 Damenhut mit Schachtel, 2 Jagd-

stühle, 1 Sommerüberzieher, 3 seidene Halstücher,

1 Padtet mit Socken, 2 Reißschienen, 1 Serviette

und 1 Kinderjaquet, können innerhalb Jahresfrist bei ordnungsmäßiger Legitimation bei der unterzeichneten Verwaltung in Empfang genommen bezw. von derselben bezogen werden.

Cassel, den 18. Januar 1878. Cto. 1801)

Die Betriebsmaterialien-Verwaltung der Main-Weser-Bahn.

S BVekanutmachung.

Die Lieferung der für die Königlichen Stein- kohlengruben bei Saarbrücken pro 1. April 1878 bis 31. März 1879 erforderlichen

1,731,000 Kg. Grubenschienen aus Schmiedeeisen,

20,000 dto. aus Stahl soll im Submissionswege vergeben werden.

Die Offerten {ind portofrei und versiegelt mit

der Aufschrift: „Lieferung auf Grubenschienen“

bis zum 18. Februar d, J, Morgens 9 Uhr, bei der Unterzeichneten einzureihen, woselb} Lieferungsbedingungen eingesehen und auf portofreie Anfragen gegen Erstattung der Kopialien abschrift- lih bezogen werden können. Cto, 1771.)

St. Johann a. d. Saar, den 18, Januar 1878.

Königliche Bergfactorei.

Verschiedene Bekanntmachungen. [585] . /

Die hiesige Bürgermeisterstelle ift vakant und foll mit einem Beamten beseßt werden, der entweder das juristische oder kameralistische Staats- Examen gemacht oder sich durch m:hrjährige Be- schäftigung als S bewährt hat. Der- E ist verpflichtet, das hiesige Standesamt zu ver- walten.

Mit der Stelle ist ein Gehalt von 4500 4. jährlich, ohne weitere Emolumente, verbunden. Be- werber belieben ihre Anträge bis zum 1. März d. J. präklusivisher Frist bei dem Unterzeichneten einzureichen.

Braunsberg, den 19. Januar 1878.

Der S O E ON D R e MOENTNES, Vith:

e) Bekauntmachung.

Die Stelle des hiesigen städtischen Sparkasseu- Rendanten, mit welcher ein festes Gehalt von 3600 6 und eine Tantième von 5% des Rein- ertrages der Sparkasse bis zum Maximum von 2400 verbunden ijt, wird zum 1. Mai d. F. vakant.

Geeignete Bewerber, welche eine Kaution von 15,000 4. (die späterhin noch erhöht werden kann) zu stellen vermögen, wollen sih unter Einreichung eines Lehenslauses und von Attesten bis zum 1. Februar d. J. bei uns melden.

Bochum, den 3. Januar 1878.

Der Magistrat.

[596] Bekanntmathung.

Die zweite Lehrerstelle an der hiesigen Kna- ben-Mittelschule, welche mit cinem Einkommen von 1800 M. dotirt ist, ist noch nicht beseßt.

Unter Bezugnahme auf unsere Bekanntmachung vom 22. August v. J. ersuchen wir Literaten, event. für Mittelschulen- geprüfte Lehrer, welche in fremden Sprachen Latein und Französish zu unter- rihten berechtigt find, unter Einreichung ihrer Qualifikations- und Sittenzeugnisse recht hald, [PRIERERE bis 15, Februar cr. bei uns sich zu melden.

Drofsen, den 17. Januar 1878.

Der Magistrat, Cto. 156/1.)

(C. a. 43/1.)

Deutscher Reichs-Anzeiger

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Berlin, Dienstag, V S

187,

Deutsches Nei. Berlin, den 22. Fanuar 1878,

__ Se. Majejiä: der Kaiser und König haben gestern Nachmittag um 1 Uhr in Allerhöchstihrem Palais den von dem Könige der havaïschen Jnseln zum außerordentlihen Ge- sandten und bevollmächtigten Minister bei Allerhöchstdenfelben ernannten Herrn Henry A. P. Carter in Privat-Audienz zu empfangen und aus dessen Händen das Schreiben seines Souverains entgegenzunehmen geruht, wodurch derselbe in der E Eigenschaft am hiesigen Allerhöchsten Hofe beglau- bigt wird.

Als Vertreter des Auswärtigen Amts wär bei dieser

Audienz der Staatssekretär, Staats - Minister von Bülow, zugegen.

Königreich Preußen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : dem Kreis-Wundarzt Dr. med. Gustav Otto Lange in Duisburg den Charakter als Sanitäts-Rath zu verleihen.

Justiz-Ministerium.

Der Rechtzanwalt und Notar, Justiz-Rath Hildebrandt zu Treptow a./N. ist in gleicher Eigenschaft an das Kreis- geriht zu Stettin mit Anweisung seines Wohnsitzes daselbst verseßt worden.

Der Advokat von Garßen in Hameln ist zum Anwalt bei dem dortigen Obergericht ernannt worden.

Dem Notar End@pols in Herzogenrath ist die Ver- legung seines Wohnsißes nah Aachen gestattet worden,

Ministerium für die landwirthschGaftlihen Angelegenheiten.

I. Die in neuerer Zeit sich mehrenden Anträge auf Zu- lassung praktisher Landwirthe zur Laufbahn der Vekonomie- Kommissarien veranlassen mih zu den nachstehenden An- ordnungen:

1) Mit Rücksicht auf die Zahl der etatsmäßigen Dekonomie- Kommissarienstellen der zur Zeit angestellten Dekonomie-Kom- missarien und der zur Ausbildung als solche bereits an- genommenen Kandidaten kann für die nähste Zeit die An- nahme -neuer Kandidaten aus der Zahl der praktischen Land- wirthe für die erwähnte Laufbahn niht mehr allgemein in Aussicht gestellt werden. Die Auseinanderseßungsbehörden haben daher bei ferneren Anträgen auf Zulassung zur Lauf- bahn der Dekonomie-Kommissarien keinerlei Zusicherungen mehr zu ertheilen, sondern alle derartigen Anträge meiner Ent- fchließung vorzubehalten und mir vorzulegen.

2) Die seit Erlaß der Jnstruktion wegen der Ausbildung und Prüfung der ODekonomie-Kommissarien vom 11. April 1836 (Ann. XX- 93. 1. 55.) auf dem Gebiet der Land- wirthschaft eingetretenen Fortschritte, durch welche die Lehre vom landwirthschaftlihen Betriebe zu einer umfassenden, ein großes Gebiet naturwissenshaftliher und volks- wirthschaftliher Lehrsäße "einshließenden Wissenschaft ge- worden ist, lassen im Allgemeinen die Annahme nicht mehr zu, daß die Kenntniß der landwirthschastlihen Gewerbs- lehre in demjenigen Maße, welches der 8. 1 der angezogenen Instruktion erfordert, durch den praktishen- Landwirthschafts- betrieb allein erzielt werden kann. Nach §. 2 der Fnstruktion gee zur Erforschung der vorgeschriebenen Qualifikation die

eibringung von Probearbeiten und eine mündliche Prüfung nicht; vielmehr muß auch die Laufbahn des Kandidaten von der Art gewesen sein, daß man aus derselben die Ueberzeugung von seiner angemessenen Vorbereitung gewinnen kann.

«Fn Uebereinstimmung mit dieser Vorschrift und in Be- tracht des gegenwärtigen Standes der landwirthschaftlichen Gewerbslehre wird rücksihtlich der Vorbildung der Vekonomie- Kommissarien aus der Klasse der praktischen Landwirthe der 8. 5 der Jnstruktion vort 11. April 1836 in nachstehender Art abgeändert :

_&n der Regel sollen zur Laufbahn der Oekonomie-Kom- raissarien nur solche praktische Landwirthe zugelassen werden, welche an einer anerkannten landwirthschaftlichen Lehranstalt mindestens durch zwei Halbjahre die hauptsächlihsten und grundlegenden Vorlesungen über Kulturtechnik gehört und die an der Anstalt stattfindende Abgangsprüfung bestanden haben. Neben dieser theoretishen Vorbereitung haben Land- wirthe, welche sich zu Dekonomie-Kommissarien ausbilden wollen, ferner nachzuweisen, daß sie ein großes Gut (Rittergut, Domänen-Vorwerk 2c.) oder mehrere solche mindestens zwei Jahre lang als E Administratoren u. st. w. selbständig und mit Erfolg ia Se haben oder daß sie mindestens fünf Jahre als Gehülsen in einer solchen Landwirthschaft beschäftigt gewesen sind. Landwirthe, welche den vorgeschriebenen kulturtehnishen Kursus nicht durch- gemacht haben, können künftig nur noch ausnahmsweise und nur dann zugelassen werden, wenn sie ein großes Gut oder mehrere solche mindestens drei Jahre lang selbständig und mit Erfolg bewirthschaftet haben. Die Beschäftigung in einer Landwirthschaft als Gehülfe, ohne die vorgeschriebene fulturtehnishe Vorbereitung, ist als genügende Vorbildung

für die Laufbahn der ODekonomte-Kommissarien niht mehr anzusehen.

1T. Hinsichtlih der von den Auseinanderseßungsbehörden zu beschäftigenden Vermessungsbeamten bewendet es bei den über die Ausbildung, Prüfung und Annahme derselben be- stehenden Vorschriften. Da ‘jedoch icht zu verkennen ist, daß kulturtehnishe Kenntnisse für. die geometrishen Arbeiten in Auseinandersetzungssachen, rama für ‘den Entwurf von Landtheilungsplänen und die hiermit zweckmäßig zu verbin- denden Meliorationen äußerst förderlih find, auch der bei der landwirthschaftlichen. Mademie in Poppelsdorf eingerihtete fkulturtehnishe Kursus bereits zahlrei von Feldmessern frequentirt wird, fo soll in Zu- kunft bei der Annahme von Feldmessern Seitens der Auseinanderseßungsbehörden , unter übrigens gleichen Ver- hältnissen, denjenigen Bewerbern der Vorzug gegeben werden, welche auf der Akademie in Poppelsdorf oder einer gleichen Lehranstalt einen kulturtechni]chen Kursus besucht und die an der Anstalt abzulegende Abgangsprüfung bestanden haben. An sämmtliche Königliche General:-Kommissionen

und Königliche Regierungen zu Danzig, Königs- berg, Gumbinnen, Marienwerder, Schleswig; Wiesbaden. :

Abschrift vorstehender Cirkularverfügung übersende ih Ew. Excellenz (Hohwohlgebören) zur gefälligen Kenntni ß- nahme ergebenst.

Berlin, den 6. Januar -1878.

Der Minister für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten. rtedenthal. An die Herren Ober-Prüsidenten derx Provinzen Brandenburg, Shlesien, Pom en 28

Preußen, Sachsen,“ WestfalSälse Hannover, S eômig-Hölfte S

Nichtamlliches. Deutsches Neich.

Preußen. Berl in, 22. Januar. Se. Majestät der Kaiser und König nahmen heute militärische Meldungen in Gegenwart des Kommandanten und demnächst die Vor- träge des Chefs der Admiralität, Generals von Stosch, und des Oberst-Lieutenants von Brauchitsch vom Militär-Kabinet entaegen. Vor dem Diner hörten Se. Majestät den Vortrag des Staatssekretärs des Auswärtigen Amts, Staats-Ministers von Bülow.

Jhre Majestät die Kaiserin-Königin er- theilte heute der Gemahlin des japanischen Gesandten und dem Gesandten der havatsGen Jnseln die nahgesuhte Antritts- Audienz.

Der Bundesrath trat heute zu einer Sißung zu- sammen.

Jn der heutigen (49.) Sißung des Hauses der Abgeordneten, welher am Ministertishe der Minister für Handel 2c. Dr. Achenbach, der Minister für die landwirth- haftlihen Angelegenheiten Dr. Friedenthal, und mehrere Regic- rungs - Kommissarien beiwohnten, theilte der Präsident mit, daß die Kommission zur Vorberathung des Gesehentwurfs, betr. die Kreisverfassung im Kreise Herzogthum Lauenburg,

ewählt sei und sih wie folgt konstituirt habe: Abgg. Delius Vorsitzender), Dr. Hänel (Stellvertreter), Wittrock und Frhr. von Grote (Schriftführer). : : i

Vom Finanz-Minister ist ein Bericht über die Verwaltung des Hinterlegungsfonds eingegangen. E

Darauf begründete der Abg. v. Wierzbinski seine Jnter- pellation, betr. die Umwandlung von D-:tsnamen in den Pro- vinzen Westpreußen und Posen, nahdem sih auf eine Anfrage des Präsidenten der Staats-Minister Dr. Friedenthal zur #o- fortigen Beantwortung derselben bereit erklärt hatte. Die Fnterpellation lautet:

„In den leßten Jahren sind in Westpreußen und im Groß- herzogthum Posen, vornehmlich im Regierungsbezirke Bromberg, mehrere hunderte alter geschichtliher polnisher Ortsnamen von Dör- fern und Städten in durchaus anders lautende deutsche umgewandelt worden. Durch dieses von den betreffenden Regierungsbehörden gut- geheißene und beförderte Verfahren werden geschihtlihe, öffentliche und Privatinteressen in der empfindlihsten Weise berührt und beein-

trächtigt. i ,

Welchen Standpunkt nimmt die Königliche Staatsregierung diesem Verfahren gegenüber ein ? /

Ist dieselbe bereit, demselben Abhülfe zu s{chafffen ?"

Der Staats-Minister Dr. Friedenthal führte aus, daß die Aenderungen von polnishen Ortsnamen in den leßten Jahren nicht in erheblichem eet vorgenommen seien und nur, wenn die Mehrheit der Ortsvertretung resp. der Gutseigenthümer mit der Namensänderung einverstanden gewesen wären oder dieselbe beantragt hätten. Die Namen seien nur da geändert worden, wo das deutsche Element ein Jnteresse daran gehabt hätte und eine historishe Erinnerung nicht verleßt worden sei. Die vom Interpellanten geschilderten Uebelstände seien nicht eingetreten,

Im Uebrigen wies der Minister die unfubstantiirten Beschwerden des Jnterpellanten gegen die Staatsbeamten zu- rüd. Werde der Centralinstanz der Beweis erbracht, daß der Majoritätsbes{luß der Gemeindevertretung ershlihen oder erzwungen sei, dann werde sie einen fsolhen Beschluß unbe- rüdsichtigt lassen.

Auf Antrag des Abg. Windthorst (Meppen) trat das Haus in ‘die Besorahualia der cezntecpellation ein.

Der Abg. Dr, Wehr (Koniß) stellte die Berechtigung der Beschwerden des FJnterpellanten für Westpreußen in Abrede und wies darauf hin, daß es gerade den historischen Fnteresjen diene, wenn die gewaltsam polonisirten Ortsnamen West- preußens in ihrer alten deutshen Gestalt auf Antrag der Interessenten wiederhergestellt würden.

Beim Schlusse des Blattes hatte der Abg. v. Stablewski das Wort.

“Nach dem nunmehr vorliegenden Abs{chluß der Telegraphenstatistik für das Kalenderjahr 1877 betrug die Anzahl der bei den Reichs-Telegraphenämtern in dem ge- nannten Fahre aufgelieferten Telegramme: 9 527 549 Stü, gegen 8 675 108 des Vorjahrs, und die Einnahme an Tele- graphengebühren : 13 427 044 M, gegen 12175319 6 des «zahres 1876. Das Defizit der Telegraphenverwaltuüg, welches zuleßt im Fahre 1875 bis auf 3740187 # gestiegen war, ist beseitigt. Die Anzahl der RNeihs-Telegraphenämter betrug, als die Vereinigung mit der Post erfolgte: 1688; Ende Dezember 1877 betrug sie: 3287.

Gemäß der Bekanntmachung des Ober-Präsidenten der Provinz Brandenburg, Wirklichen Geheimen Raths von Jagow, trat am 15. d. M. der 50. Kommunal-Landtag der Kurmark untex Vorsiß des Königlichen Majors a. D. von

A A gilow im Ständehauje zu Bertz zusammen

a ilitig oint&or Salo 0141 : Bestellung des Bürgermeisters Häme ZUM PTOI gen und wurde die Präklusivfrist für die zur Verhandlung noch zuzu- lassenden Geschäftssachen auf den Ablauf des 19. d. M. festgeseßt.

Der Vorsißende schritt hierauf zur Bildung der drei Ausschüsse und ernannte zum Vorsißenden des ersten Aus- \husses den Wirklichen Geheimen Rath Freiherrn von Man- teuffel, zu dem des zweiten den Wirklichen Geheimen Rath von Klüßow und zu dem des dritten den Major a. D. und Haupt-Ritterschafts-Direktor von dem Knesebeck.

Jedem der aus 12 Mitgliedern bestehenden Ausschusse überwies der Vorsitzende die eingegangenen Sachen, und zwar dem ersten die Feuer-Sozietäts-Angelegenheiten, dem zweiten die Landarmen-Angelegenheiten und dem dritten die Ange- legenheiten der Provinzial-Hülfskasse, des Kriegsshuldenwesens, der Verwaltung der ständischen Kassen und verschiedene Ge- suche um Unterstützungen. / : :

Die nächste Plenarsizung wurde auf Freitag, den 18. Ja- nuar, angeseßt.

Die Frage, ob und inwieweit der Richter, welcher über die Blödsinnigkeit einer Person zu erkennen hat, sich nah den ärztlihen Gutachten, welhe von öffent- lichen medizinischen Kollegien über den zu entscheidenden Fall abgegeben werden, zu richten hat, ijt vom I. Senat des Reichhs-Oberhandelsgerichts ineinemErkenntniß vom 4. Januar dahin entschieden worden, daß ein derartiges Gut- achten für den Richter keine absolute Bedeutung habe. „Die Sicherheit, mit welcher das Gutachten veredicirt, nimmt dem Richter die Prüfung desselben nicht ab: es bleibt die Pflicht des Richters, zu untersuchen, ob die Beweismittel, kraft welcher das Gutachten die thatsählihen Vorausseßungen seiner Kon- flusionen für dargethan hält, beweisfähig und beweiskräftig sind, und es liegt ihm auch ob, die Folgerichtigkeit des Gut- achtens wenigstens soweit es sich nicht um ein spezial- wissenschaftlihes handelt zu untersuchen.“

Bayern. München, 21. Januar. (W. T. B.) Se. Kai- serlihe und Königliche Hoheit der Kronprinz ist heute Abend um 6 Uhr 25 Minuten hier eingetroffen und hat um 7 Uhr 5 Minuten die Reise nah Berlin fortgeseßt. Zur Be- eina waren der Gesandte von Werthern, der Militär-Attaché von Stülpnagel, der Polizei-Präsident von Feilißsh und der Oberst Xylander am e anwesend. Außerdem hatte sich ein sehr zahlreiches Publikum eingefunden, welches den Kronprinzen mit enthusiastischen Kundgebungen E

22. Januar, Vormittags. (W. T. B.) Der Staats- rath Dr. von Daxenberger is heute Morgen gestorben.

Augsburg, 22. Januar. (W. T. B.) Der „Allg.

tg.“ zufolge ist der Abg. Dr. Rittler aus der ultramontanen ammersraktion ausgetreten, und würden vermuthlih noch einige andere Abgeordnete dem Beispiele Dr. Rittlers folgen.

Oesterreich -: Ungarn. Wien, 20. Januar. Ueber den Verlauf des jüngsten unter Vorsiß des Kaisers abgehal- tenen Ministerrathes, in welhem über 22 Austragung der Differenzen in der Ausgleihsfrage diskutirt wurde, bringen biesige Blätter eine Reihe der widersprechendsten Mittheilungen, Diesen Meldungen gegenüber stellt die