1878 / 24 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 28 Jan 1878 18:00:01 GMT) scan diff

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Königliche Schauspiele, Sonntag: Opern-

Eaus. 23. Vorstellung. Der Prophct. Oper in 9 Akten, nach dem Französishen des E. Scribe, deuisch bearbeitet von L. Rellstab. Musik von Meyerbeer. Ballet von Hoguet. Anfang balb 7 Uhr.

Schauspielhaus. 26. Vorstellung. Die Jour- ualisteu. Lustspiel in 4 Akten von Gustav Freitag. Anfang 7 Uhr.

Montag: Opernhaus. 24, Vorstellung. Der Freishüß. Oper in 3 Abtheilungen von Fried- Bs Kind. Musik von C. M. v. Weber. Anfang

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Schauspielhaus. 27. DaseLung, (VI. Vorstellung im 111. Abonnement.) König Richard der Dritte. Trauerspiel in 5 Akten von W. Shakespeare, mit Benußung der S{hlegel-Tieckschen Uebersetzung für die deutshe Bühne bearbeitet von W. Oechelhäufer. Anfang halb 7 Uhr. :

Dienstag: Opernhaus. 25. Vorstellung. Lum ersten Male wiederholt: Die Offiziere der Kaiserin. Oper in 4 Akten, mit Benußung einer Novelle des Sacher- Masoch von Ernst Wichert. Musik von Richard U Ballet von Paul- Taglioni. Anfang

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Dienstag: Schauspielhaus. 28. Vorstellung. Die bezähmte Widerspenstige. Lustspiel in 4 Akten von Shakespeare, nah der Bearbeitung von Dein- hardstein, mit Beaußung der Sthlegel - Tieckschen Veberfeßung. Vorher: Eine alte Schachtel. Lust- spiel in 1 Akt von G. zu Puttlißk. Anfang 7 Uhr.

Saal - Theater. Sonntag: Neunzehnte Vor- stellung der französischen Scauspiel - Gesellschaft, unter Direktion von Emil Neumann. PDeuxièmo représentation de: Nos Lons villageois. Comédie en 4 actes par M. Victorien Sardou.

Montag: Keine Vorstellung. S

Deuag : 20. Vorstelung der französischen Scauspiel-Gesellschaft, unter Direktion von Emil Neumann. Troisièmo reprécentation de: Nos hons villageois,.

Vailner-Theater. Sonntag: Zum 43. Male: Hascmaun's Töchter. Volksftück mit Gesang in 3 Akten von A. L'Arronge.

Montag und die folgenden Tage: Hasemaun's Töthter.

Fictoria-Theater, Direktion: Emil Hahn. Sonntag: Zum 64. Male: Rübezahl. Großes phantastisches Volksmärchen in 4 Akten und 18 Bildern mit Gefang und Ballets von E. Pasqué und H. Wilken. Musik von A. Mohr.

Eintrittspreise: Parquet 3 A Zweiter Rang 2 A Galerie 75 S 2c.

Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater.

Sonntag: Zum 3. Male: Prinz Methu- salem. Operette in 3 Akten. Musik von J. Strauß,

Montag: Prinz Methusalem.

Besidenz-Theater, Sonntag: Gastspiel der Fr. Hedwig Niemann-Raabe. Zum leßten Male: Andrea. Komödie in 4 Akten von V. Sardou. Deutsch von Mautner.

Montag: Der Kuß. #9

Krolls Theater, Ermäßigte Preise. Sonn-

tag: Lebte Sonntags-Vorstellung und zum 48. M.: Klein Däumling, Rapunzel mit dem langen Haar und Riquet mit dem Schopf. Weih- unachts-Lusstellung, ‘Im Römersaal: Das Reich des Schlaraffenkönigs. Im T. Zwischensaal: Weihnachts-Lotterie. Im 11. Zwischensaal: Beth- lehem. Im Rittersaal: Der Ring des Nibe- Cangen Concert - Anfang 4, der Vorstellung É Montag: Klein Däumling. Weihnacßts-Aus- stellung.

Voltersdorfi-Theater. Zweite Berliner Oper. Sonntag, Nachmittags 4 Uhr, leßtes Gast- piel der Wiener Kinder: Sneewittchen, Abends: 7era Diavolo. Komische Oper in 3 Akten von Auber. Vorher: 10 Mädchen und kein Mann.

Montag: Lucretia Borgia. Hierauf: Abu Hassun. x

Natioual-Theater. Sonntag, Nachmittags 4 Uhr? “Halbe Preise. Egmont, Abends 7 Uhr, zum 1 Male: Die Erbin von Maurach. Montag: Auf Verlangen, für Schüler hiesiger Lehranstalten und deren Angehörige: Der Bauer als P Rre Anfang 5 Uhr, Entrée 50—40, resp. ;

Ostend-Theater, Große Frankfurterftrafe130.

Sonntag: Z.2. M. Die Semiramis des Nordens. Schauspiel in 5 Aufzügen von Albert Lindner. Katharina I11.: Frau Rofa Keller als Gast, Yurieff : Hr. Fritsche als Gast. Anfang 7 Uhr.

Montag: Dieselbe Vorstellung.

Stadt-Theater. Sonntag: Erstes Wieder-

auftreten des Hrn. Carl Mittell nach erfolgter Ge- nesung, und 14. Gastspiel des Direktors Hrn. Le- brun vom Wallner-Theater: Ein feiner Diplomat. Heraut: Dex Rehnungsrath und seine Töthter. um Schluß: Ein moderner Barbar.“ Montag : Dieselbe Vorstellung.

Belle-Alliance-Theater, Sonntag: Gastspiel

des Frl. Lina Mayr. Zum 2. Male: Die Stüßen der Gesellshaft. Schauspiel in 4 Akten von Hen- rik Ibsen. Hierauf: Das Versprechen hinter'm eerd. (Nandl: Frl. Lina Mayr. Strißow: . Wolf.) Nachmittags-Vorstellung: Die Räuber. s 2 ontag: Ermäßigte Preise, Durchgegangene Weiber. (Nanni: Frl. Lina gar 8 a Dienstag: Die Stüyen der Öcsellschaft.

E. Basch'’s Theater. 19. Dorotheenstraße 19, Ede der Friedrichstr. Programm ganz neu.

Concért-Iaus, Goncert des Kal. N75 Hof - Musikdirektors Herrn Bilse,

Cireus Herzog. Im Circus Renz, Unterbaum:-

brückde. Sonntag zwei Vorstellungen um 4 und 7 Uhr. Um 4 Uhr: Gr. Ee M Zu dieser Vorftellung hat jeder Erwachsene 1 Kind frei. Abends 7 Uhr: Brillante SMBELRGE 2. Debut des Mr. Thielgo, größtes Phänomen der Ascension. Auftreïen der Künstlerfamikie Sylvester - Schäfer. Näheres die Anschlagsäulen. H. Herzog.

Montag: Vorstellung. Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Agathe Coqui mit Hrn. Ritt- meister und Escadrons-Chef Rudolph v. Byern (Gr. Germeréleben Potsdam).

Vereheliccht: Hr. Premier-Lieutenant Kurt Graf zu RNanßau mit verw. Frau v. Weltien, geb. v. Cleve (Schwerin). Hr. Lieutenant Kums- bruck mit Frl. Anna Wallmann (Bordenau bei Hannover).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Regierungs-Affessor v. Kampß (Marburg). Hrn. Prof. Dr. August Kekulé (Bonn). Hrn. Pfarrer Hecht (Peters- hagen i. Ostpr.). Hrn. Prof. Erwin - Nasse (Bonn). Eine Tochter: Hrn. Pastor Klewe (Wußig). Hrn. Major und Flügel-Adjutant Bronfart v. Schellendorf (Schwerin). /

Gestorben: Verw. Frau Majorin Emilie von Steinwehr, geb. Wilckens (Brandenburg a. H). Frau Postdirektor Emmy Bade, geb. Nolte (Elmshorn). Hr. Schuldirektor a. D. Prof. Ludwig Daude (Bernburg). Hr. Major Louis Alexander Fellmer (Zwickau).

Steekbriefe und Untersuchungs - Sacheu.

Steckbriefserledigung. Der hinter dem Fleischer- gesellen Erust Traugott Reichelt aus Nechs- \{chüß bei Strehlen unterm 27. März 1873 erlassene Steckbrief ist erledigt. Landeshut i. Schles, den iee nas 1878. Königliches Kreisgericht. I. Ab- theilung.

Steckbriefs Erledigung. Der unterm 13. No- vember v. J. gegen den Müllergesellen Wilhelm Merz von Rainrod erlassene Steckbrief hat seine Erledigung gefunden. Frankfurt a. M., den 22. Januar 1878. Der Königlich« Untersuchungs- rihter. J. V. Dr. Göring.

Subbastativuen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

[103] Subhastations-Pateut.

Das dem Maurer Johann Robert Scholz ge- hörige, in Lichtenberg-Frtiedrithsberg belegene, im Grundbuch von Lichtenberg Band 15, Blatt Nr. 516 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll den 22. Februar 1878, Vormittags 115 Uhr, an hiesiger Gerichts\telle, Zimmerstr. 25, Zimmer 24, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags

den 26. Februar 1878, Mittags 12 Uhr, ebendort verkündet werden. e

Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund- steuer bei einem derselben unterliegenden Gesammt-

lächenmaß von 3 Ar 57 Qu.-Meter mit einem Reinertrag von 2 4 52 -Z veranlagt.

Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abfschäbungen, andere das Grundfstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums8- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintra- gung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht ein- getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer- den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin an- zumelden.

Berlin, den 22. Dezember 1877.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

(107) Subhastations-Patent.

Das dem Fuhrherrn gelirias Philipp Gottfried Grimme gehörige, in Friedrihsberg (Blumen- thalsiraße 5) belegene, im Gründbuch von Lichten- berg, Band XI1., Blatk Mx. 407 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör fl“

den 1. März 1878, Vokmittags 10x Uhr, an hiesiger Gerichtsftelle, Zimmerstraße 25, Zimmer 24, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags

den 5, März 1878, Mittags 12 Uhr, ebendort verkündet toerden.

Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund- teuer. bei einem derselben unterliegenden Gesammt-

lächhenmaß von 15 Ar 84 Qu.Meter mit einem

einertrag von 11,16 4, und zur Gebäudesteuer mit einem jährlihen Nußungswerth von 2760 M veranlagt.

Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschäßungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen.

Alle Dien, welche Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirtsamkeit gegen Dritte di Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu ne haben, werden auf-

efordert, dieselben / zur ermeidung der Präklu- Ros spätestens im Versteigerungstermîine anzumelden, Berlin, den 27. Dezember 1877. Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

(10 Subhastations-Patent.

Das dem Milchhändlcr Julius Berndt gehörige, in Reinickendorf E e E Nl raue 31) bete ene, im Grundbuch von Reinickendorf Band 17, _ Blatt

Nr. 529 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör foll e i e e sle i or eOs ls ri an hiesiger sftelle, Zimmerstr. immer im Wege der nothwendigen Sub astation öffentli an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags

den 1. März 1878, Mittags 12 Uhr, ebendort verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück is zur Grund- steuer bei einem derselben unterliegenden Gefammt- flähenmaß von 6 Ar 36 Qu.-Meter mit einem Reinertrag von 0,75 #4 und zur Gebäudesteuer mit HEoE, jährlihen Nußungswerth von 150 M ver- anlagt.

Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abshäßungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbu bedürfende, aber niht eingetra- gene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, diejelben zur Vermeidung der Präklu- fion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.

Berlint, den 27. Dezember 1877.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

[752] j In Arrestsachen des REERAA Me, Erfurt hier, wider den Fabrikanten D, Bartels hier, E. 112. 1878. Dep. II. ist dem Fabrikanten D. Bartels hier, Mittel- straße 15, auf den Antrag des Kaufmanns M. Er- furt hier, Großbeerenstraße 48, im Wege des \{leu- nigen Arrestes bis auf Weiteres die Zeichnung der Firma „M. Erfurt und D. Bartels“ untersagt worden. Berlin, den 24. Januar 1878, Königliches Stadtgericht. Erfte Abtheilung für Civilsachen. Prozeß-Deputation 2.

Geschehen Amtsgeriht Einbeck Il1,, den 11, Januar 1878. y Oeffentlich. . Es

Oberamtsrichter Mehliß. In Sachen

des Halbmeiers Christian Hesse zu Hollenstedt, Provokanten,

gegen unbekannte Prätendenten, Provokaten, betr. Bewilligung eines Darlehns aus der Hannoverschen Landescreditanstalt zu Hannover 2. 2c. 2.

Weitere Anmeldungen erfolgten nicht, waren auch \{riftlich nit eingegangen, und beantragte Provoîant den Erlaß des Aus\{lußbescheides, wel- cher nach Vorlesung und Genehmigung des Proto- Tolls nah 11 Uhr Vormittags dahin abgegeben ist:

Alle bislang nit angemeldeten Ansprüche an den in der Ediktalladung vom 23. November v. F. näher bezeichneten Pfandgegenständen werden im Verhältniß zu den der Landescreditanstalt zu bestellenden Hypotheken dem angedrohten Rechtsnachtheil gemäß hiermit für erloschen erflärt. Eröffnet.

Nach Eröffnung des Präklusivdekrets erklärte der Apotheker, Bergcommissär Weppen :

Ich nehme die von mir im heutigen Termin gemachte Anmeldung hiermit zurück, indem ih der Hannoverschen Landescreditanstalt den Vor- rang einräume. Vorgelesen und genehmigt in fidem

(gez.) Mehliß. in fidem extractus Mehliß, Oberamtsrichter. [766] Geschehen Amtsgericht Einbeck Ux, den 11. Januar 1878.

Oeffentlich. Pr.

Ober-Amtsrichter Mehliß.

In Sachen des Vollköthners Christ, Sauthoff in Hollenstedt, Provocanten,

B Unbekannte Realprätindenten, Provocaten, betr. Bewilligung eines Darlehns aus der Hannoverschen Landes-Credit-Anstalt zu Hannover

6: 2. 2. ist der Aus\{chlußbescheid nach 11 Uhr Vormittags dahin abgegeben :

Alle bislang nicht angemeldeten Ansprüche an den in der: Ediktalladung vom 23. November v. J. näher bezeichneten Pfandgegenständen wer- den im Verhältniß zu den der Hannoverschen Landes-Credit-Anftalt zu Hannover zu bestellen- den Hypotheken, dem angedrohten Rechtsnactheil gemäß, hiermit für erloschen erklärt. Eröffnet in fidem (gez.) Mehliß. In fidem extractus. Mehliß, Ober-Amtsrichter.

Der am 4. Juni 1805 hieselbs geborne Tischler- geselle August Heinrich Fricdrich Schröder, welcher, ein Sohn des im Jahre 1844 verstorbenen Arbeitsmanns und Todtengräbers Jochim Jacob Schröder hieselb und der im Jahre 1828 verstor- benen ersten Ehefrau desselben, Anna Dorothea, ge- borenen Schult, fich im Jahre 1851 nach Amerika begeben hat und seit dem 14. Juni 1851 verschollen ist, wird näheren Inhalts des den Mecklenbur- gishen Anzeigen und den hiesigen Zeitungen inserir- en ausführlichen Proclams hiedurch edictaliter geladen, [739]

binnen zwei Jahren à dato

ch hier - zu gestellen, oder von seinem Leben und

ufenthalte hieher Kunde zu geben, unter dem ein- für allemal A Nachtheile , H er für todt und sein Vermögen als seinen nächsten Ver- wandten zugefallen wird erklärt werden.

-—

Zuglei is auf Antrag des Bruders des Ver- ollenen, des iesigen Tischlermeisters Hans Soavium Schröder, eben dieselbe Frist von zwei

ahren zur Anmeldung von Erbansprüchen an den Nachlaß desselben unter dem Rechtsnachtheile be- stimmt, daß der vorgenannte Ertrahent oder die sich als Erben Meldenden und Legitimirenden für die rechten Erben werden angenommen und ihm oder respective ihnen als [R der Nachlaß über- lassen und das Erbenzeugn f au8gestellt werden foll, die sich nach der Präklvfion meldenden näheren oder gleich nahen Erben aber alle Handlungen und Dispositionen Derjenigen, welche in die Erbschaft etreten, anzuerkennen und zu übernehmen \{uldig fin sollen.

Vom Obergerichte. Rosteck, den 10, Januar 1877.

C. Th. A. Stahl, Protonotar. (H. 0301.)

[765]

In Sachen d:8 Oekonomen George Auster- muchle zu Liebenau, Klägers, wider feine unbe- kannt wo ? abwesende Ehefrau, Emma Auster- muchle, geb. Schulz, Verklagte, wegen Ehe- scheidung wird die Verklagte, welche bescheinigter- maßen unbekannt wo ? abwesend ist, aufgefordert, ihre Beantwortung auf die nachstehende Klage:

Die Verklagte, welche am 25. Mai 1872 mit dem Kläger kirhlich getraut ist, hat am 23. Juli

1872 ihren Ehemann bössli{ verlassen und ift in

den Akten VI.b. 1219/72 des unterzeichneten Ge-

richts rechtskräftig verurtheilt, zu ihrem Ehe- mann zurückzukehren. Da die Verklagte jedoch jenem Erkenntniß bis jeßt niht nachgekommen ift und bei ihrem bescheinigtermaßen unbekannten

Aufenthaltsort alle Mittel und Wege, welche zu

einer Wiedervereinigung führen könnten, ver-

geblich versucht sind, fo wird beantragt, die zwischen den Parteien bestehende Ehe zu trennen und der

Verklagten, als dem {huldigen Theil, die Prozeß-

kosten aufzuerlegen. : |

Beweis: die gedachten Akten und Eid, im Termin

den 23. Mai 1878, Vorm. 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht abzugeben, widrigen- falls sie mit ihren Einwendungen gegen die Klage ausges{lossen und Kläger zum Beweise der Klage- behauptungen zugelassen werden wird.

Alle weiteren Entscheidungen und Verfügungen werden nur durch Anschlag am Gerichtsbrett er- offnet werden.

Caffel, am 14. Januar 1878.

Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung. Schulz. [753] Bekanntma“ung.

Ueber das Leben und den Aufenthalt des am 14. März 1832 zu Ruhbank geborcnen Sohnes der Freibäusler und Bleicher Carl und Sophie Ham- pel’s{chen Cheleute, des späteren Steigers Carl Friedrich Hampel, welher sich im Jahre 1864 von Gablan aus angeblich nach Hessen begeben, von dort aber wieder fortgezogen, ist seit gedachtem Zeit- punkt keine Nachricht eingegangen.

Es ift daher von der Séhwester desselben, der ver- chelihten Stellbesißer Döring-Schubert, Ernestine geborene Hampel, zu Vogelsdorf, der Antrag auf Todeserklärung des Verschollenen gestellt worden und werden in Folge dessen der Steiger Carl Fried- rich Hampel, fowie die von -diesem etwa zurück- gelassenen unbekannten Erben und Erbnehmer auf- gefordert, sich spätestens in dem

auf den 12. November 1878, Vormittags

10 Uhr, vor dem Herrn Kreisgerihts-Rath Menzel an hie- figer Gerichtsftelle im Sessionszimmer anberaumten Termine s\ch{riftlich oder persönlih zu melden und weitere Anweisungen zu gewärtigen, widrigenfalls mit der Todeserklärung des Verschollenen vorgegan- gen werden wird.

Bolkenhain, den 12. Dezember 1877.

Königliche Kreisgerichts-Deputation.

[770] Bekanntmachung.

Das unterzeichnete Chausseebau-Comité des Coseler Kreises bringt hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß bei der in Gemäßheit des Allerhöchsten Privi- legiums vom 1. März 1869 heut zum Zweck der weiteren Amortisation stattgehabten Ausloosung der

Coseler Kreis-Obligationen T7, Emission. die Nummern der nachstehenden Appoints ge- zogen worden sind: Lútt. A. à 500 Thlr. = 1500 M Nr. 33. i Litt. B. a 100 Thlr. = 300 M Nr. 64. 151. 234. Ltt. ©. à 50 Thlr. = 150 M

Nr. 44. 76, 145. 189,

Die Inhaber dieser Appoints werden aufgefordert, deren Nominalbeträge gegen Rückgabe der Obliga- tionen und der zugehörigen Zinscoupons vom 1. Juli d. J. ab in der Kreis - Kommunalkasse hierselbst in Empfang zu nehmen. Mit diesem Tage hört der Zinsenlauf auf.

Für die etwa fehlenden Zinscoupons wird der Betrag vom Kapital abgezogen.

Cosel, den 24. Januar 1878. :

Das kreisständische Chaufscebau-Comité.

: : De Königl, Geheimer Regierungs- und Landrath, Vorsitzender.

(761]

Buchhandlung von E. S. Mittler u. Sohn, Berlin 8W., Kochstr. 69: y

Die Miklitärgeseßgebung über das ; Versorgungswesen. (1. Reichs - Militär - Pensionsgeseß vom 27. Juni 1871, Novelle dazu nebst Ausführungsbestimmungen. II, Die älteren Preußischen Pensionsgeseße vom 13. Juni 1825 und vom 16, Oktober 1866. IlII, Versorgung der Schleswig - Holsteinshen Armee. IV. Versorgung im Civildienst.) Mit Erläuterungen herausgegeben auf Veranlassung des Königlih Preußistheun Kriegs-Ministexiums. 236 Seiten gr. 8, 5 M

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Soeben erschien im, Verlage der Köntál Hofs

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M 24.

Berlin, Montag,

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2, F REE E LCRE Ah La A, Königreich Preußen.

Auf ZJhren Bericht vom 3. Januar d. J. will Jch der Stadtgemeinde Berlin das Enteignungsreht in Bezug auf diejenigen Grundstücsabschnitte verleihen, welche zu der dur Meinen Erlaß vom 4. August 1875 genel,migten Straßen- anlage von der Markusstraße nach der im Anschlusse an die Verlängerung der Michaelkirhstraße zu erbauenden Brücke über die Spree, sowie zur Verbreiterung der Markusstraße auf der Strecke von der Langenstraße bis zum „Grünen Weg“ cein- s{ließlich der bei den Eckgrundstücken vor die Bauflucht der Querstraßen vorspringenden Flächen erforderlich sind. Der eingereihte Situätionsplan folgt anbei zurück. f

Bérlin, den 9. Januar 1878.

Wilhel m. Achenvach.

An den Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Der praktishe Arzt 2c. Dr. Synogowiß is mit Be- lassung seines Wohnsißes in Neuenburg zum Kreiswundarzt des Kreises Schweh ; und

der praktische Arzt 2c. Dr. Voigt mit Belassung seines Wohnsißes in Eisleben zum Kreiswundarzt des Mansfelder Seekreises ernannt worden.

Justiz-Ministerium. Der Referendar Dr. jur. Berthold in Elberfeld ist zum

Advokaten im Bezirk des Königlichen Appellationsgerihts hofes zu Cöln ernannt worden.

Abgereist: Se, Excellenz der General der Jnfanterie von KirGhbach, kommandirender General des V. Armee-

a Posen.

BeranntmäcGunag.

Zufolge der Bestimmungen der Deutschen Wehrordnung vom 28. September 1875 werden alle diejenigen jungen Männer, welche in einem der zum Deutschen Reih gehörigen Staaten heimaths- berechtigt und

1) in dem Zeitraum vom 1. Januar bis eins{licßlich 31. Dezember

1858 geboren sind, :

2) dieses Alter bereits überschritten, aber sich noch nicht bei einer

Ersaß-Aushebungsbehörde zur Musterung gestellt,

3) fich zwar gestellt, über ihr Militärverhältniß aber noch keine

feste Bestimmung erhalten haben und gegenwärtig innerhalb des Weichbildes hiesiger Residenz sich aufhalten, soweit dieselben nicht von der persönlichen Gestellung bei der Ersaßkommission in diesem Jahre entbunden sind, hierdurch angewiesen : |

fich, behufs ihrer Aufnahme in die Rckrutirungs-Stammrolle, in

der Zeit vom 15. Januar bis 1. Februar d. J. bei dem König-

lichen Polizei-Lieutenant ihres Reviers persönlich zu melden und dabei die über ihr Alter sprehenden, sowie die etwaigen sonstigen

Atteste, welche bereits ergangene Bestimmungen über ihr Militär-

verhältniß enthalten, mit zur Stelle zu bringen.

Für diejenigen, welche im hiesigen Orte nach §. 23 der Ersat- ordnung gestellungspflichtig, zur Zeit aber abwesend sind (auf der Reise begriffene Handlungsdiener, auf See befindliche Seeleute 2c.), müssen die Eltern, Vormünder, Lehr-, Brod- und Fabrikherren die Anmeldung in der vorbestimmten Art bewirken.

_Wer die eigene, oder die Anmeldung abwesender Militär- pflichtiger, zu welcher er verpflichtet ist, versäumt, wird nach 8. 33 des Reichs-Militär-Geseßes vom 2. Mai 1874 mit einer Geldbuße bis zu 30 M, oder mit Haft bis zu 3 Tagen bestraft.

Reklamationen werden gemäß §. 31 Nr. 1 der EGrsaßordnung nur dann berücksihtigt, wenn fie vor dem Musterungsgeschäft, oder bei Gelegenheit desselben angebraht werden; später angebrachte Reklamationen werden nur dann zugelassen, wenn die Veranlassung zu een erst nah Beendigung des Musterungsgeschäfts entstan-

en ist.

Berlin, den 10. Januar 1878.

Die Königlichen Ersaßkommissionen der Aushebungs- bezirke Berlin.

Nichtamllichßzes. Deutsches Neich.

Preußen. Berlin, 28. Januar. Se. Majestät der Kaiser und König wohnten am gestrigen Sonntage, Vormittags, dem Gottesdienste im Dome bei und em- pfingen Pkler den General-Landschafts-Direktor der Pro- vinz Ostpreußen, Herrn Bolt-Pareyken, sowie den General- Sekretär des landwirthschaftlichen Brovinzialiertas für die Mark Brandenburg, rivatdozenten Dr. Freiherrn von Canstein, welcher die Ehre hatte, die Orden seines verstorbenen Vaters, des Generals der Jnfanterie Frhrn. von Canstein, zurückzureichen.

Ferner hörten Se. Majestät die Vorträge des Ministers des Königlichen Hauses, Frhrn. von Schleiniß, sowie des Justiz- Ministers Dr. Leonhardt.

_ Heute Vormittag empfingen Se. Majestät den für kurze Zeit aus Hannover hier eingetroffenen Prinzen Albreckht

Mt Bi

Königliche Hoheit, nahmen in Gegenwart des Kommandanten von Berlin militärische Meldunigên entgegen und hörten den Vortrag des Chefs des Civil-Kabînets, Wirklihen Geheimen Raths von Wilmowski. |

Jhre Majestät dieK@iserin-Königin war vor- gestern in der 4. Vorlesung des Pen schaftlichen Vereins an- wesend. Gestern wohnte Jhre Majestät dem Gottesdienste in der Nicolaikirche bei. Beide Kaiserliche ¡Majestäten dinirten bei Fhren Kaiserlichen Utid Königlichen Hoheiten dem Kronprinzen und der Kronprinzessin. Jhre Majestät die Kaiserin-Königin wol-nte im Dom der Feier des 25jährigen Bestehens des Jerufalem-Vereins hei.

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz nahm am 26. d. M. im Laufe des Vor- mittags militärishe Meldungen entgegen. Am Abend bejuchte Höchstderselbe die Vorstellung im Schauspielhause.

Gestern Mittag ertheilte Se. Kaiserlihe und Königliche Poveit dem General - Landschafts # Direktor für Ostpreußen, Bol1z-Pareyken, Audienz.

Um 5 Uhr kamen Jhre Majestäten zum Diner zu den Kronprinzlichen Herrschaften. f

Abends wohnten Jhre Kdckiserlichen und König- lihen Hoheiten die Kronprinzlihen Herrschaften mit Jhrer Königlichen Hoheit dex Prinzessin Charlotte in der Singakadeinie der Aufführung der S odsule für Musik bei.

Das Staats:-Ministéxium trat heute zu einer Sitzung zusammen.

Der Ausschuß des Bundesraths für Rechnungs- wesen hielt heute eine Sigung.

Jm weiteren Verlaufe T7) 262M. stattgehabten 9:) Situng des Herrenhaufes wurdé die Becathung von,

etitionen fortgeseßt. |

Von mehreren Bewohnern von Olobok, Kotlow, Mogilno und Murzynno sind Petitionen, die Aufhebung der Maigesecte betreffend, eingegangen.

Der Berichterstatter Herr Wever empfahl den Kommissions- antrag, über dieselben zur Tagesordnung überzugehen.

Unter den Petitionen befindet sih eine aus Sensburg, welche das Haus bittet, dahin wirken zu wollen, daß den Katholiken gestattet werde, sich zu einem Vereine auf Grund des Vereinsgeseßes von 1850 zusammenthun und zu den religiösen Uebungen einen Geistlichen hinzuziehen zu dürfen, ohne daß eine Anstellung erfolge, die dem Ober-Präsidenten angezeigt werden müßte.

Herr von Kleist-Reßow beantragte, diese Petition der Staatsregierung zur Berücksichtigung zu überweisen. Der Staat habe dem unbiblishen und unheilvollen Unfehlbarkeits- dogma gegenüber an eine Revision seines Verhältnisses zur katholischen Kirche gehen müssen, aber die Maigeseße gingen über das Ziel hinaus. Als Mittel zum Frieden {lug der Redner vor, daß man von einer staatlichen Anerkennung der Geistlichen absehen, rein geistlihe Handlungen nicht bestrafen und statt der obligatorischen die fakultative Civilehe einführen möge. Die Erkenntnisse des kirhlichen Gerichtshofes möge man der Kirchen- behörde mittheilen, damit sie den betreffenden Geistlichen ent- ferne; thue sie das nit, so solle man eine Vermahnung an sie richten, einen appel comme d’abus wie in Frankrei; be- harre sie dann auf ihrer Weigerung, so solle sie nicht abgeseßt, ondern nur erklärt werden, daß sie ihre Befugnisse nicht mehr ausüben dürfe. Redner bat, die Sensburger Petition der Regierung zur Berücksichtigung zu überweisen. Man könne dem Petitum derselben nachkommen; ohne eine Aenderung der Gesetze erst vorhergehen zu lassen. Ueber die anderen vorliegenden Petitionen bat er, dem Kommissionsantrage gemäß, zur Tagesordnung überzugehen.

Graf Brühl empfahl Berülsichtigung der Petitionen, während Graf Udo zu Stolberg für den Antrag auf Ueber- gang zux Tagesordnung plaidirte, weil die in Folge des Kul- turkampfes eingetretenen Mißstände lediglich auf Rechnung des päpstlihen Widerstandes zu seßen seien. Man führe den Kampf nicht gegen die katholishen Mitbürger, sondern nur gegen die Uebergriffe der römischen Kurie, und kein preußischer Kultus-Minister werde ohne Weiteres in eine Aufhebung der Maigeseße willigen. Auch er habe den Kulturkampf „satt“ und fei für eine partielle Revision der Maigeseße, aber vor Allem müßten die Katholiken ihren prinzipiellen Widerstand gegen das System der Maigeseße aufgeben. Jeßt habe der Staat die Ausgabe, seine gewonnene Position unverändert zu behaupten. | : : i

Der Regierungs-Kommissar, Geheime Ober-Regierungs- Nath Lucanus , erklärte, daß die Regierung niht in der Lage sei, in eine Diskussion wegen Aujhebung bezw. Myo- difikation der Maigesetze einzutreten, Ie lange der grundsäßliche

iderspruh der Katholiken gegen die Geseße nicht aufhöre. Die Uebelstände, die sich im Laufe der Zeit herausgestellt hätten und welche die Regierung tief beklage, seien nit eine ¿Folge der Maigeseße, sondern eine Folge der Nichtbeahtung derselben. Die Regierung wünsche, daß das Haus über alle Petitionen zur Tagesordnung übergehe.

den 28. Januar, Abends.

- finden möge, über die

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dition: 8SW. Wilhelmstr. Nr. 832. n

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Nachdem noch die errei von Knebel-Döberik, Graf von Krassow und von Senfft - Pilsah für den Antrag Kleist ge- sprochen, ging, nach einigen Bemerkungen des Referenten zu Gunsten des Kommissionsantrages, das Haus unter Äbiehnung des Kleistshen Antrages, über sämmtliche Petitionen zur Tagesordnung über.

gn Bezug auf die Petition des Predigers Kegel in Baben, betreffend die Rücsihtnahme Seitens der Truppencomman- deure auf die bestehenden Königlichen Verordnungen über die Sonntagsheiligung, beantragte die Kommission durch ihren Berichterstatter von Jerin : das Herrenhaus wolle befHließen: in Erwägung, daß dur den in der Beschwerde angegebenen Spezialfall ein allgemeines Bedürfniß nicht nachgewiesen ift, um dafür bei der Königlichen Staatsregierung einzutreten, daß Seitens der Truppen eine genauere Befolaung der Königlichen Verordnungen über die Sonntagsheiligung statt- etition des Predigers Kegel in Baben zur Tagesordnung überzugehen.

Herr von Kleist-Regow beantragte dagegen, die Petition der Staatsregierung zur Kenntnißnahme zu überweisen, mit dem Ersuchen, für die Wahrung der Sonntagsrube in allen Zweigen des Königlichen Dienstes in Civil und Militär ent- sprechende Rücksicht zu tragen.

Nachdem die Herren Graf von der Schulenburg-Nimpt\{- und Beeßendorf, von Goßler, von Simpson-Georgenburg gegen den Antrag des Herrn von Kleist-Reßow ; Graf von Zieten- Schwerin, und Graf von Krafsow für denselben gesprochen, ging das Haus über die Petition zur Tagesordnung über.

Um 4 Uhr wurde die Sizung geschlossen.

Jn der heutigen (10.) Sizung des Herren=- hauses, welche der Präsident Herzog von Ratibor um 114 Uhr eröffnete und welcher der Vize - Präsident des Staats-Ministe- riums, Finanz-Minister Camphausen, die Staats-Minister Dr. rone und Dr, Falf, sowie mehrere Regierungs - Kommis- s&rien beiwohnten, erfolgte zunächst die Veylesung der Jnter- pellation der Herren von Kleist-Rëßow und Genossen, welche folgendermaßen lautet:

„Worauf gründet der Herr Kultus-Minister die an die rungen erlassene Anweisung, nah welcher exekutivishe Ma gegen Kirchengemeinden bei Verweigerung der geseßlichen der von der kirchlichen Obrigkeit festgeseßten Verpflich i Unterhaltung kirchliher Beamten, entgegen dem Artikel 27 des S vom 3, Juni 1876, überhaupt nicht angewendet werden ollen?“ 4

Nachdem der Staats-Minister Dr. Falk die Erklärung ab- gegeben hatte, daß, da er selbst unwohl sei, der Ministerial- Direktor Dr. Förster in seinem Namen die Jnterpellation sogleih beantworten. werde, begründete der Jnterpellant seine Anfrage, worauf der Regierungs - Kommissar, Mi- nisterial - Direktor Dr. Förster die Maßregeln der Re- gierung rechtfertigte. Der Antrag, an diese Jnter- pellation eine Besprehung zu knüpfen, wurde genügend ‘unter- stüßt. Bei der N folgenden Diskussion nahmen nur die Herren von Kleist-Reßow und Baron Senfft von Pilsach, sowie der genannte Regierungs-Kommissar das Wort, und wurde demnächst die Angelegenheit als erledigt erachtet.

Es folgte als zweiter Gegenstand der Tagesordnung der Yericht der Justizkommission über den Geseßentwurf, betreffend die Errichtung der Landgerichte und Oberlandesgerichte. Die Generaldebatte über diesen Gegenstand dauerte bei Schluß des Blattes noch fert.

Jn der heutigen (53.) Sißung des Hauses der Abgeordneten, welher am Ministertishe der Handels- Minister Dr. Achenbach, der R Meh é Weishaupt und mehrere Regierungs - Kommissarien beiwohnten , stand unächst auf der Tagesordnung der Bericht der Budget- ommisfion über die Petition der Dire.tionen der Berlin- Hamburger, Magdeburg-Halberstädter und Berlin-Potsdam- Magdeburger Eisenbahngesellschasten, betreffend das Verhältniß des Staates zur Berliner Stadteisenbahngesellschaft.

Der Referent Abg. Dr. Virchow beantragte Namens der Kommission :

Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen :

In Erwägung, daß nah den Erklärungen der Königlichen Staatsregierung der Bau der Berliner Stadtbaba mit den bewilligten Mitteln niht ausführbar ift, daß es aber zunächst Sache der Königlichen Staatsregierung sein wird, über die Fort- führung des Baues der Berliner Stadtbahn , sowie über die Be- schaffung der dazu über den Anschlag ecforderlihen Mittel ihre Entschließungen zu fassen: 1) die Königlihe Staatsregierung auf- zufordern, dem Landtage noch in dieser Session eine aktenmäßige Darlegung über die Entwickelung und Lage der Gesellschaft, sowie über die Veränderungen des Bauplanes zugehen zu lassen; 2) über die Petition der Direktionen der Berlin-Hamburger, E Halb?rstädter und Berlin-Potëdam-Magdeburger Eisenbahngesell- schaften zur Tagesordnung überzugehen. : :

Nachdem der S von Benda für diesen Antrag ein= getreten war, gab der Handels-Minister Dr. Achenbach die Erklärung ab, daß die Regierung zu einer Ver- S mit den bei dem Stadtbahnunternehmen mitbetheiligten Privateisenbahnen gelangt sei, wonach der Staat allein das Unternehmen in seine Hände nehmen und ur Ausführung bringen werde. ie Privatbahnen Lien bereit, auf einen Theil des eingezahlten Kapitals zu

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